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daß General Logan den mericanischen Posten über- Kaiserlich mericanischer Papiere selbst werden auf Führer Herr Ratazzi ist, daß diese Allianz nothnommen habe. Johnson hat Campbell bei der Re- diese Prophezeiung bauen. Der Monde" bringt wendig ein besseres Einvernehmen zwischen Italien publik beglaubigt und diese Ernennung dem Senate heute einen Artikel aus der Union de l'Ouest", und Desterreich zur Folge haben müsse und daß mit der unverkennbaren Absicht angezeigt, einen worin die böswilligen Gerüchte" gebrandmarkt durch dieselbe allein eine Lösung der venetianischen nicht mißzuverstehenden Thatbeweis von seiner meris werden, die von gewissen Leuten über ein Fi Frage ermöglicht werde, weil ein durch die Untercanischen Politik zu ertheilen. Der unglückliche nanz- Abkommen zwischen Rom und Italien ver- stüßung Frankreichs und Italiens gestärktes Defterfranzösische Gesandte hatte in der Noth seines breitet würden. Nachdem die betreffenden Verhand reid) ohne weiteres Schwanken offen Front gegen Herzens das Aeußerste versucht, um diese Beglau- lungen zwischen Sartiges und Antonelli vorläufig Breußen machen könne und sich in Deutschland bigung zu hintertreiben: er verließ furz vorher ins Wasser gefallen, sollen jene böswilligen Men für den Verlust Venetiens leicht entschädigen könne." Washington und ging nach New- Yort, gleichsam schen, die dergleichen Gerüchte verbreiteten, feinen Außerdem aber wüßten die Leiter der ,, höheren als werde er sich nach Frankreich einschiffen und anderen Zweck haben, als die Katholiken in der italienischen Politik" auch zur Genüge, daß ein Zuden Staub von seinen Füßen schütteln, wenn Darbringung des Peterspfennigs zu entmuthigen sammengehen der Kabinette von Wien und Paris das Unliebsame geschehe. Schließlich stellt sich und dadurch, wie sie vermeinen, dieses Auskunfts- den Finanzen des Königreichs Italien erheblichen jedoch heraus, daß Herr von Montholon bloß mittel, das rein aus der Luft gegriffen ist, wirklich Vorschub zu leisten im Stande wäre, weil dann in Privat Angelegenheiten von Washington ab- nöthig zu machen." Wer in Zukunft also einer einer Entwaffnung im großen Style wenig mehr wesend war, und er entschlossen ist, Alles, wie's solchen Ausgleichung das Wort redet, der weiß, im Wege stände. So weit die Stimmen derer, dem Manne im Weißen Hause gefällt, gehen was der„ Monde " von ihm denkt. Man ist es denen es Aufgabe ist, den Männern von Florenz zu lassen, bis sein erster Secretär, den er nach hier in den höchsten Kreisen übrigens auch herzlich Honig um den Mund zu schmieren. Bezüglich Baris beordert hat, neue Weisungen bringt. Die müde, für alle Welt die Vorsehung" zu spielen. Der letzten Neujahrscour heben der„ Temps" und Actenstücke in Bezug auf Mexico liegen dem Con- Lavalette hat diesem Mißbehagen gestern Ausdruck einige andere Journale hervor, daß der amerikagreffe noch nicht vor, dagegen hat derfelbe in dem gegeben, als der Unter- Präfeft, Herr de Sainte- nische Gesandte, Hr. Bigelow, und Fürst MetterVerlangen, genaue Mittheilungen darüber zu er- Suzanne, der gern Präfekt werden wollte, auf Be- nich, der österreichische Botschafter, der Gegenstand halten, von einem ,, angeblichen Kaiserthum Mexico " fragen, wie es ihm gebe, geantwortet hatte: So befonderer Aufmerksamkeiten von Seiten des Kaihöchst anzüglich für Herrn v. Montholon gesprochen. gut, wie es Einem als Unter- Präfeft geben kann." sers waren. Personen, welche dem Empfange anJedoch auch hier ist diesem eine fleine Freude ge- Der Minister des Innern fuhr auf und rief: ,, 3ch gewohnt, versichern jedoch, daß Fürst Metternich blieben: Ortega, eine jener mexicanischen Wind- bin der liebe Gott nicht und fann feine Präfekten durchaus nicht freundlicher als gewöhnlich behanfahnen, die zu allen Farben schwören, wenn etwas machen, wenn ich will!" Bei Hofe soll man über delt worden sei, und daß, wenn der Kaiser, als er dabei für sie abfällt, hat, nachdem er erst Re- den Unter- Kaiser in Mexico ähnlich reden und ihn, mit Bigelow sprach, zwar ein sehr huldvolles" publicaner, dann Imperialist, dann Juarist gewesen, der seinem Posten gar keine gemüthliche Seite ab- Gesicht machte,(!) demselben aber nicht das geringste fich neuerdings gebrauchen lassen, gegen Juarez zu gewinnen lernt ,,, nicht bloß unfähig, sondern zu von irgend einer Bedeutung jagte. Etwas nichtssagend intriguiren und sich nach Ablauf der Präsidentschafts- gleich undankbar" nennen, besonders gegen Frank- ist auch im Grunde genommen die kaiserliche Rede Periode als den verfassungsmäßigen Inhaber des reich ,,, den er Alles verdantt". So wenigstens an das diplomatische Corps. Der Umstand, daß der Bräfitentenstuhles aufzuthun. Ortega's Manifest läßt die Independance Belge" sich melden und Kaiser meint, man dürfe vielleicht einen langen Frieden wird jedoch die Stellung von Juarez so wenig fügt hinzu ,,, in der Umgebung der Regierung be- erhoffen, räumt die Schwierigkeiten der Lage nicht verschlimmern, wie dieser Streit auf diejenigen, cauere man fast, daß die Präcedenzen alle Bezie weg. Uebrigens sind die Neujahrs- Reden des Kaiwelche über die mericanische Frage ein Urtheil hungen mit Juarez unmöglich machten." Auf fers schon seit sieben Jahren ohne alle Bedeutung. haben, Einfluß üben kann. Für die Imperialisten die aufrichtige Freundschaft" zwischen Frankreich Seit er am 1. Januar 1859 einmal gewichtige Dagegen ist dieser Zwischenfall schon Geld werth, und Desterreidy wirft es ein eigenthümliches Licht, Worte fallen ließ, wartet man immer mit Spanund es fehlt in der pariser Bresse nicht an Stimmen, daß sich hier in diesem Augenblicke Stimmen ver nung auf die Orakel Seiner französischen Majestät, welche, wie die ,, Patrie" heute, den Muth haben, nehmen lassen, welche den Beweis führen wollen, daß ohne daß jedoch wirklich etwas Wichtiges dabei die Anerkennung des Kaisers Max durdy die Re- die neue Freundschaft weit entfernt sei, den italie- herauskommit. gierung der Vereinigten Staaten als ,, nahe bevor- nischen Staatsmännern Sorgen zu verursachen. stehend" zu verkündigen. Nicht einmal die Inhaber Zunächst, so heißt es also, weiß die Partei, deren
Feuilleton.
Neujahrsgruß eines Social- Demokraten. Wenn einst der vierte Stand als Sieger Dasteht vor dem errung'nen Ziel, Wenn einst die Geldmacht liegt danieder, Gestürzt das schnöde Börsenspiel,
Dann sei begrüßt das neue Jahr. Wenn einst kein Armer mehr entbehret, Kein reicher Schlemmer üppig lebt, Wenn kein Tyrann mehr wird verehret, Wenn einst das Bolt sich fühn erhebt,
Dann sei begrüßt das neue Jahr. Wenn einst das Recht für Alle waltet, Die Tyrannei in Staube liegt, Wenn man nicht mehr die Hände faltet, Wenn einst die Wissenschaft gestegt,
Dann sei begrüßt das neue Jahr. Und sollten wir es nicht erleben, Zu grüßen so ein neues Jahr Dann folgen And're unser'm Streben, Und wird dann, was wir hofften, wahr, Dann sei begrüßt das neue Jahr.
2. Petersen.
Bilder aus dem Arbeiterleben.
Von Gustav K.
III. Kampf zwischen Arbeit und Kapital. 2. Das Weib. ( Fortsetzung.)
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O, werft nur einen einzigen Blick auf diese gram erfüllten Züge, und steinern muß Euer Herz sein, wenn 3hr nicht erschüttert seid durch all' den Jammer, all' das Elend, das in diesen Kinderaugen verborgen liegt.
Und Ihr, die Ihr das Elend kennt und die Ihr es lindern wollt, o gewiß, Ihr fragt mit mir, 3hr fragt: Welcher Fluch lastete auf Dir, armes Geschöpf, daß Du schon jetzt, schon jetzt unter Hunger und fortwährender Noth dahinfiechst; weshalb sind schon jetzt Deine Erfahrungen so trübe, so düster, weshalb schon jetzt so zahlreich Deine Entbehrungen?
Ach, wer es nur einmal gehört hat, diefes Wort: Einen Dreier das Schäfchen! ter vergißt es nimmer mehr. Liegt doch in ihm der Weheschrei unseres ganzen Arbeiterstandes verborgen; aber, was ihn so erschütternd macht, das ist, daß er aus den Lippen eines Kindes tönt. Sehen Sie doch dieses hübsche Mädchen! flüsterte mir Kugler zu, indem er auf ein etwa 14jähriges Kind wies, das, in der Hand einen Korb voll Schäfchen haltend, mit zitternder, aber doch klangreicher Stimme seine Waare feilbot.
Und in der That sah man in diesem Antlitz, so sehr es auch durch Frost und Gram entstellt war, Anzeiden einer freilich noch unentwickelten, trotzdem aber in dieser Gesellschaftssphäre äußerst seltenen Schönheit.
Fast unwillkürlich näherten wir uns dem Mädchen. Ein glückliches Lächeln erhellte die Züge des letztern, es hoffte gewiß auf Absatz und. diesmal wurde es nicht getauscht. Kugler kaufte ihren ganzen Kram für einen zehnfachen Preis und nachdem er die Waare eini gen in der Nähe stehenden Kindern geschenkt hatte, er fundigte er sich theilnehmend nach den Verhältnissen des armen Kindes.
Das Mädchen befriedigte seine Neugierde schnell. Sie heiße Elise Kattner und wäre eine Waise und von Aber inmitten aller dieser Ausbrüche der heitersten ihren Pflegeeltern mit Verkauf von Schäfchen beauftragt." und sorglosesten Freude tönt der wimmernde Ruf des Einige Augenblicke stand Kugler sinnend da, vielleicht Elends, und das Auge, das sich eben an der harmlosen faßte er schon damals den Entschluß, für jenes Kind zu Freude eines Kindes weidete, das, mit Spielsachen reich sorgen, genug, vier Wochen etwa nach meiner Abreise beladen, an der Hand wohlbabender Eltern nach Hause zeigte er mir an, daß er in Eliſe Kattner einen, wenn eilt, es beftet sich mit Grauen auf das abgemagerte Ant- auch sehr mangelhaften Ersatz, für sein verlorenes Kind lig eines Mädchens, aus dessen zitternden Lippen der gefunden. Ruf ertönt: Einen Dreier das Schäfchen!
O, werft nur einen einzigen Blick auf das arme Meine Reise dehnte sich länger aus, als ich ver Wesen, wie es mit den von Frost aufgeschwollenen Fingern mutbet. Erst nach 7 Jahren sab ich meine Heimath seinen ganzen Reichthum umfaßt, wie es zitternd vor wieder. Frost ruft: Einen Dreier das Schäfchen!
Ein Theil meiner Erfahrungen, so weit er das Weib
-4. Jan.[ Neuestes.] Der ,, Moniteur" meldet, daß die Kammer auf den 22. d. M. einberufen ist.
in seinem Kampfe mit der Kapitalherrschaft betrifft, mag hier folgen.
Es ist eine schwere Aufgabe, die ich mir gestellt und ibre Lösung wird mir nur unvollkommen gelingen, aber wer ist auch wohl im Stande, gerade diesen Theil der Arbeiterfrage in feiner ganzen Furchtbarkeit zu fassen und dem Leser wenigstens ein annähernd richtiges Bild all des Elends zu entwerfen, das mit dem Geschick des Weibes fast unauflöslich verkettet scheint.
Und es ist ein schwerer Weg, den der Leser an mei ner Hand zurückzulegen hat, aber es ist der Weg der Wahrheit, der Weg, der den Arbeiter dahin führen soll, wieder einmal unsere heutigen Zustände in ihrem wahren Gewande zu erkennen.
Wahrheit also, Wahrheit, welche die Millionen, bald flüsternd in banger Befürchtung, bald grollend in wilder Berzweiflung, fordern, weil sie allein die Rettung bedingt, sie sei es, die uns auf unserm jetzigen Rundgang begleite, in welchem wir das Elend und vor allen Dingen den Grad desselben feststellen wollen, dem gegenwärtig das Weib unterworfen ist.
Ihr aber, die Ihr meine Genossen auf dieser Bahn werden wollt, laßt Euch durch nichts vom Vorwärts schreiten abschrecken und wenn Ihr des Gräßlichen auch noch so viel sebet; aber zuvor nehmt Abschied von Allem, was man Freude und Fröhlichkeit nennt, denn diese tostbaren Güter der Menschheit, sie sind fremd geworden, dort wo wir wandeln werden. Wer will auch Blumen auf Schlachtfeldern suchen? Dort bört Ihr nur Klagen expreßt durch den zehrenden Schmerz, dort seht Ihr nur Wunden, geschlagen von berechneter Grausamkeit. Euer Fuß wandelt über gemordetes Glüd, Euer Auge schweift über blutige verstümmelte Leichen.
Euch auf diesem Rundgange werden, dem dieser Kampf Und ein ähnlicher, oft noch schrecklicherer Anblick soll zwischen Kapital und Arbeit, welch' schreckliche Verheerungen richtete er nicht unter der unglücklichem besiegten Theile der Kämpfer an.
Leichen find es auch die Ener Auge hier feffeln, denn Millionen find abgestorben der Freude, sie sind untergegangen im Schmutze des Lasters, sie sind verkümmert im Dunkel des Aberglaubens. Und wo Ihr ein Antlitz durch Ausschweifung und Lafter gebrandmarkt seht, sehet, das find die Wunden, die man in diesem Kampfe davonträgt und ich sage, auch für den Menschenkenner sind sie ergreifender, als Wunden, geschlagen durch rohe Gewalt; es sind die Wunden der Armuth.
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