Nr. 22.

STEMP

Berlin , Sonnabend den 27. Januar 1866.

Zweiter Jahrgang.

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich

mit Ausnahme

der Sonn- und Festtage.

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Organ der social- demokratischen Partei.

Redigirt von J. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweiker.

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II.

1826, also vor länger als einem Menschenalter, gebrauchend, deutlichst und bestimmtest die Volks­Der todte Schulze gegen den lebenden Lassalle. und nach diesem Werke sind seitdem Tausende von wirthschaft als einen Theil der gesammten Wissen­Studenten examinirt worden. Und unter diesen schaft auffaßt, welche die möglichen Beziehungen Taufenden von Studenten, Herr Schulze, find Alle, der Menschen als Gesellschaftswesen" behandelt. die nicht wenigftens die Grundzüge dessen wüßten, Verstehen Sie jetzt, woher es fommt, daß Sie in was in diesem Buche steht, als Faulenzer oder un- obiger Stelle" Bildung" und" Versorgung fähige Subjecte erkannt worden. mit Sachgütern" dicht nebeneinander lesen?

Sie fahren fort, Herr Schulze:

Es ist merkwürdig, daß der mit der ganzen Bit­dung des Jahrhunderts bewaffnete 2. die frü­hern Werke des Mannes, worin dessen wahrhaft Epoche machenden Entdeckungen auf national- ökonomischem Ge­biete seit länger als zwei Jahrzehnten einzeln auftreten, gar nicht gekannt hat.

Sie fahren fort:

sein der Gesetze seines eigenen Wesens und der ihn um­

Hören Sie, was in unserem Nau steht! §. 4 heißt es:

" Um die Aufgaben, welche die politische Deko­nomie zu lösen hat, deutlich zu erkennen, muß man auf die Zusammensetzung des Staates zurückgehen." §. 21:

"

Der griechische Philosoph Aristoteles , der Ihnen ohne Zweifel dem Namen nach bekannt ist und der seine Werke vor Carey's leztem Wert herausge geben hat, theilt die Dekonomie ein in: Privat-, Stadt, Provinzial-, und Gesammtstaats- Dekonomie.

Wieso? Herr Schulze? Was berechtigt Sie, diese Behauptung in die Welt zu schicken? Glau ben Sie, weil Ihr Meister Bastiat ein begeisterter Glauben Sie, Herr Schulze, daß dieser Un­Anhänger Carey's ist, darum sei dieser wirklich so " Die Volkswirthschaftspflege und die Regie- glückliche, der die Unvorsichtigkeit hatte, seine Werke epochemachend, daß Niemand ein ökonomisches rungswirthschaft sind Zweige der Regierungsthätig vor Carey's lettem Werke herauszugeben, glauben Werk schreiben dürfe, ohne durchaus auf die An- keit oder der Staatsverwaltung im weiteren Sinne Sie, daß dieser Unglückliche, als er auf jene Ein­fichten des Herrn Carey Rücksicht zu nehmen? Wir und stehen über den auf andere Staats- theilung fam, so gar nichts dabei gedacht habe über tommen auf Herrn Carey zurück. zmede gerichteten Gebieten jener Thätigkeit, die Verbindung des wirthschaftlichen Zusammen­welche entweder, wie die Justiz, die Polizei und hangs mit den menschlich gesellschaftlichen Zusam Das letzt erschienene Carey'sche Werk faßt die Auf- Bildungsforge das Gemeinwohl im Innern des menhängen überhaupt?- er mit der antifen gabe in einer Größe und Tiefe, an welche vor Staates pflegen, oder, wie die Staatsvertheidigung Staatsidee? ihm nicht gedacht wurde. Die Nationalökono-( Militärwesen), und die auswärtigen Verhandlun- Sehen Sie denn jetzt ein, Herr Schulze, wie mie erscheint darin als Theil der Socialwissen gen das Verhältniß eines Staates gegen das Aus- sehr Sie Ihren Freund Carey compromittirt ha­schaft, d. h. der Wissenschaft vom Menschen als Ge- land sicherstellen sollen, ihre Stellen ein. Welche ben? Begreifen Sie denn jetzt, was Sie angestellt sellschaftswesen überhaupt, welche es mit allen seinen von Zwecke überhaupt die Staatsgewalt verfolgen, wie haben, als Sie behaupteten, Herrn Carey's Ver­der letztern Eigenschaft niemals trennbaren Lebensbe- weit sie für dieselben wirken und was sie den Ein- dienſt bestehe darin, daß bei ihm die National­ziehungen zu thun hat, und daher alle anderen Wissen zelnen überlassen solle, dies kann nicht auf geschicht- Deconomie als Theil der Socialwissenschaft er­ſchaften umfaßt, mittelst deren der Mensch zum Bewußt- lichem Wege, sondern nur durch philosophische scheine" und vor ihm sei an solche" Tiefe" ber gebenden Natur gelangt, namentlich die letztere zu Betrachtung erkannt werden. Man muß auf Auffassung nie gedacht" worden? Schämen Sie beherrschen und seinen Daseinszwecken dienstbar zu die Vernunftbestimmung des Menschenge- Sich jetzt, Herr Schulze, daß Sie als eine Ent­machen in den Stand gesetzt wird. schlechts und des Staates zurückgehen und deckung Carey's proclamirt haben, was in jedem, Aber Herr Schulze, Herr Schulze! Haben Sie hieraus das System der Staatszwecke ab- jedem Universitätslehrbuche für Studenten der denn ganz den Kopf verloren? Wissen Sie denn leiten. Es ergiebt sich auf diesem Wege, daß der National Deconomie steht und was jeder, jeder gar nicht mehr, was Sie thun und schreiben? Staat die Sicherheit der Gesammtheit und der Student im Examen wissen muß. Jeder Student? Also Carey's letztes Werk faßt die Auf- Einzelnen gegen innere und äußere Strömungen Ach nein! Begreifen Sie denn nicht, daß wenn gabe in einer Größe und Tiefe, an welche erhalten, die allseitige Bildung befördern und auf Sie einem Bauer auseinandergesetzt haben, was vor ihm nicht gedacht wurde." Also vor die Versorgung mit Sachgütern hinwirken man unter Volkswirthschaft versteht, dieser Bauer, Herrn Carey erschien die Nationalökonomie nicht soll. Diese Entwickelung fällt in das Gebiet der sobald er kein Blödsinniger ist, unmittelbar erkennt ,, als Theil der Social- Wissenschaft, d. h. der Wissen- Staatswissenschaft oder Politik und zwar in und begreift, daß diese Wissenschaft einen Theil der schaft vom Menschen als Social- Wesen überhaupt?" den philosophischen und idealen Theil derselben, Beziehungen betrifft, in denen die Menschen als Wiffen Sie, Herr Schulze, daß Sie einen Men- welcher die höchsten praktischen Gesetze für das Gesellschaftswesen" stehen und daß es daher auch schen, der Etwas gelernt hat, zur Verzweiflung ganze Staatsleben aufstellt und mit der Wissen die Aufgabe" ist, sie demgemäß zu behandeln. bringen fönnen? schaft der sittlichen Gesetzgebung für das Begreifen Sie nicht, daß diejer Sachverhalt Was glauben Sie wohl, Herr Schulze, daß Privatleben( Sitten- und Rechtslehre, auch dem Ungebildetsten, obschon er freilich feine einem Studenten der Nationalökonomie geschähe, Ethit) aus gleicher Quelle fließt." technischen Ausdrücke gebrauchen wird, doch völlig der im Examen auch nur eine Secunde die Ant- Sie sehen, Herr Schulze, daß man unserem flar fein muß, wenn nur seine Vernunft im nor wort schuldig bliebe auf die Frage nach der Rau, mag man nun mit allem Einzelnen einver- malen Zustande ist? Und trotz alledem ist es Carey's Stellung der Nationalökonomie im System der standen sein oder nicht, zugeben muß, daß er ganz Verdiens., jenen Zusammenhang entdeckt zu haben? Wissenschaften?

"

Doc nein! das glauben Sie ja selbst nicht! Diese stürmische Begeisterung für Carey sollte daher rühren, daß dieser bie National- Dekonomie als einen Theil der Socialwissenschaft erkannt und behandelt hat?

genau zu Werke geht: er erklärt die Volkswirth­Wie? Erst Herr Carey ist dahinter gekommen, schaft für einen Theil der Staatswissenschaft; er daß die Nationalökonomie nicht etwa ein Theil der hebt sodann hervor, daß der betreffende Theil der Chemie oder der Mathematik, sondern ein Theil Staatswissenschaft in der Social- Philosophie wur­der Socialwissenschaften ist? Und die Denker der zele, und endlich erklärt er, daß dieser Theil mit englischen, der französischen, der italienischen und der Ethik aus Einer Quelle fließe. Nicht Sie Schäfer! Thun Sie doch nicht so. Wir unferer eigenen politischen Dekonomie fie alle zufrieden hiermit, beschäftigt er sich in den folgen haben's längst heraus, woher bei Ihnen nach hätten wirklich keine Vorstellung hiervon gehabt? den Paragraphen bis§. 27 incl. damit, das Ver- dem Vorgange Ihres Meisters Bastiat diese Kennen Sie, Herr Schulze, unser altehrwürdi- hältniß der Volkswirthschaft zu den verwandten stürmische Begeisterung für Herrn Carey stammt. ges Lehrbuch von Professor Rau, welches betitelt Zweigen allseitig klarzustellen. Wird Ihnen hier- Erstens leugnet Herr Carey die Boden­Grundsäge der Volkswirthschaft?" Dieses nach verständlich, daß unser Lehrbuch von Rau, rente und zweitens behauptet er, es werbe Werk ist in erster Auflage erschienen im Jahre obschon nirgens den Ausbruck ,, Social- Wissenschaft" mit den Arbeitern immer besser werben,

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