Nr. 24.

Berlin  , Dienstag den 30. Januar 1866.

Bweiter Jahrgang.

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme

der Sonn- und Festtage.

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Organ der social- demokratischen Partei.

Redigirt von J. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweiter.

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Redaction und Expedition: Berlin  , Dresdnerstraße Nr. 85.

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Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, 8. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C.   London  . 11 Agentur für Franfreich: G. A. Alexandre, Strassbourg  , 5. Rue Brulée; Paris  , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.

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Die reine Demokratie und die Social­

Demokratie. IV.

uns zugleich klar geworden, daß die mit den Inte- jetzt abgelehnt." Eine Lösung dieser Frage scheint ressen der besitzenden Klasse am meisten verträge auf lange Zeit hinausgeschoben. Sowohl Hohen­lichen Staatsformen die rein- demokratische oder zollern als Habsburg   suchen ihr Heil in Erwartun­bürgerliche Republik und das constitutionelle König- gen von der Zukunft. Zu Concessionen scheinen thum den Wünschen der nicht besigenden im gegenwärtigen Augenblicke Beide nicht geneigt. Wir stehen jetzt bei den Anforderungen der Klasse keineswegs günstig sind. Im Interesse dieser Wer sich bei diesem Warten am Uebelsten befindet, nicht befizenden Klasse an die Verwaltung des Klaffe liegt vielmehr nur: die fociale Republik, das sind jedenfalls die Schleswig- Holsteiner. Doch Staates, an das für diese klasse weitaus wichtigste in der die Souveränetät des Volkes zur Wahrheit werden's die auch abwarten können. Element, da es sich in ihm darum handelt, den geworden und aufgehört hat, nur die Souveränetät [ Aus den Elbherzogthümern] wird einer einzelnen bevorzugten Gesellschaftsklasse zu gemeldet, daß der schleswig  'sche Bürgerworthalter durch die Staats Verfassung errungenen einer einzelnen bevorzugten Gesellschaftsklasse zu und gewährleisteten Einfluß auf die sein, oder: ein starkes, selbstherrschendes  - Firjahn, der die Annahme eines preußischen Or­Staatsleitung im Interesse der Klasse zu nigthum, welches, von einer naturgemäßen Eifer- dens abgelehnt, eine Vorladung vom Gouverneur sucht auf die Uebermacht des Besitzes erfüllt, feine Manteuffel erhalten hat. Dies Interesse erheischt aber zweierlei: erstens Stützen im eigentlichen Volt, in der nichtbesitzenden eine gerechtere, b. h. eine wahrhaft gleich Klasse suchen muß, dagegen freilich auch nicht in gleich- Klasse mäßige Vertheilung der Staatslasten, und der Lage ist, die Grundlage des Klaſſengegensatzes zweitens die Herbeiführung der größtmög- selbst vollständig aufzuheben und politische Freiheit lichen materiellen Gleichheit Aller, die Be zu gewähren. Dies ist, wie gesagt, nur durch feitigung des Klaſſengegensatzes zwischen Besitzenden die Herstellung des reinen focialen Bolte und Befihlosen, durch Herstellung der Gleichheit staates möglich, des Idealstaates, wie ihn die in den Bedingungen des materiellen Er- nichtbesitzende Klasse anzustreben hat." merbs.

verwerthen.

Bezüglich einer gleichmäßigen Vertheilung der Staatslasten muß die besitzlose Klasse vor Allem fordern die Berwandelung der indiretten Be­steuerung in eine direkte, und zwar in eine Progressivsteuer, d. h. in eine solche, welche sich nach dem Verhältniß des Erwerbes, nach der Größe des Einkommens, richtet.

Eher wird an eine Verwirklichung des Princips der Freiheit und der Volkssouveränetät nicht ge­dacht werden können und müssen stete, sobald sich die besißende Klasse und die bürgerliche Demokratie, von ihrem Klasseninteresse geleitet, der Herstellung dieses Staates widersetzen, der industriellen oder Bourgeois Republik die Militärdictatur und der Despotismus folgen.

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Graf Bismard die großen, von ihr niemals unter­-[ Die Kölnische Zeitung  "] glaubt ,,, daß Graf Bismarck die großen, von ihr niemals unter­schätzten Schwierigkeiten, die sich ihm entgegen thürmen, nicht anders überwinden fann, als indem er sich mit dem Geist des preußischen Bolte und der deutschen   Nation aussöhnt und verbündet." ,, Es giebt in seiner Umgebung Leute, welche ihm zutrauen, daß er es auf eine Berufung eines deut­fchen Parlaments in geeignetem Augenblick würde ankommen lassen, um den Particularismus zu brechen"( und hätte die Köln   3tg." hinzu­fügen müssen, den Parlamentarismus im Großen zu behandeln, wie er es bisher nur im Kleinen gekonnt hat). Dann fährt sie fort:

Stillen durchschaut und mit ihnen eigentlich nur faute

Wir wissen nicht, ob diese Leute sich täuschen; aber so viel ist gewiß, daß außer Graf Bismarck   unter der Dies die erste Forderung der Nichtbesitzenden Die reine Demokratie aber, die, wie wir gegenwärtig in Breußen herrschenden Partei kaum Jemand an die Verwaltung des Staates. gesehen haben, in der theoretischen Anerkennung des ist, dem man eine so fithne Wendung zutrauen könnte. Hinsichtlich der Herstellung gleicher Bedingungen demokratischen Princips mit der Social- Demo- Es ist längst kein Geheimniß, daß die eigentlichen Krenz­des materiellen Erwerbes ergiebt sich als zweite fratie übereinstimmt, befindet sich im Widerspruche zeitungsleute eine heimliche Angst vor Graf Bismard und wichtigste Forderung des Nichtbesizes an mit sich selbst, wo sie, einer abstrakten Vorstellung haben; sie fühlen instinctiv, daß er mehr Geist hat, als die Staatsverwaltung: die Schaffung solcher Ein- zu Liebe, den gewaltigen Klaffengegensatz und die sich für einen richtigen Ultra schickt, daß er die Beschränkt richtungen, welche es der kapitallofen Arbeit er- daraus folgenden entgegengesetzten Anforderungen beit ihrer Lehren und mancher ihrer. Bersönlichkeiten im möglichen, in den Besitz des vollen Ertrages der der beiden Geſellſchaftsklassen in Beziehung auf de mieux( in Ermangelung eines Befferen) fürliebnimmt. Arbeit zu gelangen, oder, anders gesagt, die Ver- die Gesetzgebung, auf die Verwaltung des Staates, de mieux( in Ermangelung eines Beſſeren) fürliebnimmt. Kölnische, o Kölnische, wohin verirrt sich wendung eines Theiles der Staatsmittel übersieht. deine Phantasie! Hat es eine größere Begriffs­zur Verwandelung der isolirt dastehenden Und insofern steht sie im Gegensatze zur So verwirrung je gegeben? Eine politische Narrheit, Lohnarbeiter in associirte Unternehmer. cial Demokratie, wie nicht minder zu dem her- wie sie nur in der deutschen   Bourgeoisie denkbar Da sich aber die nichtbesitzende Klasse von einer fömmlichen, durch das Klasseninteresse sehr eng ist! Diese Leute begreifen in Ewigkeit nicht, daß derartigen ökonomischen Emancipation auf die begrenzten Liberalismus der Besigenden. Die Politik des Grafen Bismard wenigstens ein Dauer nur dann Erfolg versprechen darf, wenn Aber eben deshalb theilt sie das Schicksal jedes Ganzes, wenigstens aus Einem Gusse ist, sie die zu derselben erforderliche geistige und sitt- abstrakten Princips, das die Macht des Wirklichen für Stückwerkspolitiker und Halbheitsmenschen liche Reife, d. h. die nöthige intellectuelle und mo- weder kennen noch anerkennen mag: sobald es freilich unbegreiflich. Die Bursche sind unheilbar. ralische Bildung besitzt, um ihre Geschäfte selber einmal ernst wird im Kampfe der beiden wie sagt St. Just? leiten zu können, um ebenso zur politischen wie zur Klassen, geht die eine wie die andere über wirthschaftlichen Selbstverwaltung tüchtig zu sein, die reine Demokratie zur Tagesordnung

so muß sie, als dritte Anforderung an die Ver- über. waltung, das Verlangen stellen, daß der Staat nicht nur allen seinen Bürgern die Erwerbung geistiger und sittlicher Bildung gleichmäßig zugäng lich, sondern solche sogar zur Pflicht mache; sie wird also fordern: die Ertheilung des Unter­richts auf Staatskosten und, bis zu einem gewissen Grade, den Schulzwang.

Nachdem wir nunmehr auch die Forderungen der nicht besitzenden Klasse an Verfassung und Verwaltung des Staates fennen gelernt haben, ist

Politischer Theil. Deutschland  .

Man heilt die große Krankheit nicht Mit Rosenöl und Moschus

-[ Die ,, Volkszeitung" und die ,, Staats­bürgerzeitung,"] die eine wie die andere eine scheinheilige Schleppträgerin der Bourgeoisie und der reinste Ausdruck des profitwüthigen Reclamenschwin­dels dieser Klasse, befehden sich augenblicklich gegen­seitig auf's Heftigste. Die B. 3." wirft der * Berlin  , 29. Januar.  [ In der Elbher- ,, St. 3." vor, ihr Programm sei vor Veröffent­zogthümerfrage] meldet Morning Star": lichung desselben dem Grafen Bismarck zur Begut­Von Desterreich) darin bestärkt, beantragte Frank- achtung vorgelegt worden und Herr Daubiz, der reich die Wiederaufnahme der Herzogthümer- Verleger der ,, St. 3.", erklärt in dieser jene Be­Conferenzen. Earl Russell hat den Antrag für hauptung für eine Lüge. Die St. 3." brudt

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