Einzelbild herunterladen
 

Der Umbau der ,, Potsdamer Provinzialchauffee" zwischen Schöneberg und Steglitz ist jetzt auf der ganzen langen Strecke in allen drei Gemeinden im Gange und wird mit Eifer betrieben, da bis zum Herbste die beiden erhöhten Perrons mit der darauf ent­langführenden elektrischen Bahn vollendet werden müssen.

und auch die Pacht nicht erneuert, so daß der Fiskus jetzt über das liegt somit schon batut vor, wenn der Lehrer diesen schädigenden erschienen war und von der Versammlung lebhaft begrüßt wurde, auf dem Felde wachsende Gras frei verfügen kannt und es durch Erfolg seiner Handlungsweise als einen möglichen erkennen fonte nahm noch das Wort zu einer kurzen, auregenden Ansprache, worauf Soldaten abmähen läßt. und mußte. Ein Schlag ins Gesicht und besonders ein harter Schlag einstimmig eine Resolution zur Annahme gelangte, in der Die Leichen des Liebespaares, das sich am vorigen Dienstag schließt stets die Möglichkeit eines die Gesundheit eines Kindes die Versammelten sich mit den Ausführungen des Referenten im Gatower See bei Schildhorn ertränkt hat, sind am Sonntag geschädigenden Erfolges, sei es durch Verlegung des Ohrs, sei es einverstanden erklären und versprechen, mit aller Kraft landet und auf dem Selbstmörder- Friedhof im Grunewald beerdigt anderer der feineren und besonders empfindlichen Organe des Gefichts für die Wahl des fozialdemokratischen Kandidaten ein­worden. Die Lebensmüden hatten sich mit einem Strid aneinander in sich, und einem erfahrenen Lehrer muß diese Thatsache be- zutreten, sowie in jeder Weise für die Grundsätze der Partei zu gebunden. Der junge Mann, 19 Jahre alt, ist ein Kellner aus tamit sein. wirken. Nachdem der Vorsitzende Genosse Sassenbach noch zum Spandau , seine Gefährtin eine" Chansonette". Die Eltern des Wegen Gewerbevergehens war der Droguist Stöpel be- Anschluß an den Wahlverein aufgefordert hatte, wurde die Ber­ersteren wollten das Verhältniß der beiden nicht dulden, und daher straft worden. Er hatte in seinem Laden Medikamente gehalten, die fammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie ist das Paar in den Tod gegangen. dem Verkehr in Droguenhandlungen entzogen sind; auch hatten sich geschlossen. bei einer Revision des Geschäftslokals zwei Flaschen einer Höllen- Die Versammlung bei Diesner in der Landsbergerstraße steinlösung vorgefunden. St. Tegte Berufung ein und bestritt, daß war gleichfalls sehr stark besucht. Hier hatte der Genosse Wels eine Höllensteinlösung Gift sci und daß er zu ihrem Verkaufe einer das Referat übernommen, der in seinen Ausführungen auf die volks-. besonderen Erlaubniß bedurft hätte. Das Landgericht wies seine feindlichen Bestrebungen der Reaktion himvies und die Bedeutung Berufung ab, das Kammergericht hob jedoch auf die der bevorstehenden Reichstagswahlen erörterte. Durch lauten Beifal Revision des Angeklagten die Vorentscheidung auf und verwies erklärte die Versammlung ihr Einverständniß mit dem Vortrage. die Angelegenheit nochmals an das Landgericht. Der Straffenat In der Diskussion empfahl ein Herr Rudnicke den Kandidaten führte aus, der Begriff Gift sei hier nicht im Sinne des Strafgesetz- der deutschen Volkspartei, dem die Genossen Kotte, Rosenthal buchs zu nehmen. Aus§ 34 Nr. 3 der Gewerbe- Ordnung gehe und der Referent entgegentraten und unter lebhafter Zustimmung hervor, daß die näheren Bestimmungen über den Gifthandel der der Versammelten für die Wahl des Genossen Schmidt plädirten, Landes- Gesetzgebung überlassen seien. In Preußen hätten nun die sowie zum Beitritt in den sozialdemokratischen Wahlverein auf­Minister am 24. August 1895 eine hierauf bezügliche Verordnung forderten. erlassen, und diese sei maßgebend. Der Vorderrichter müsse darum Der Saal von Lüdtke in der Linienstraße war überfüllt. Dem erst nachprüfen, ob Höllensteinlösung zu den Zubereitungen gehöre, eingehenden Referat des Genossen 3ize wit folgte eine furze die nach dieser Verordnung als Gift im Sinne des§ 34 der Ge- Diskussion, in welcher Herr Lewin für die Kandidatur der deutschen werbe- Ordnung anzusehen seien. Volkspartei eintrat. Die treffenden Ausführungen unserer Genossen Babiel und Kiesling, sowie die Entgegnung des Referenten Lorbeeren für die deutsche Volkspartei zu holen sind und auch Bigewig in seinem Schlußworte dürften jedoch auch diesen Herrn Savon überzeugt haben, daß auch im 5. Berliner Wahlkreis teine dieser Kreis für die wahre Demokratie der wirklichen Vertreterin der Volksrechte, der sozialdemokratischen Partei, worden war, die sich für die Wahl des Genossen R. Schmidt aus­dauernd gewonnen ist. Nachdem eine Resolution angenommen spricht, wurde die Versammlung geschlossen.

Zur Vorsicht beim Gebrauch von Brennfpiritus mahnt ein Brandunglück, welches der jungen Frau des an der König- Chaussee zu Weißenfee wohnhaften Buchhalters Scheffler zugestoßen ist. Beim Eingießen von Brennmaterial in den Spirituskocher kam die Flasche der Flamme zu nahe. Die Frau brannte bald lichterloh und lief in entseglicher Angst die Treppen hinunter, wo sie ohnmächtig zu­fammenbrach. Die Unglückliche hat an den Händen und Füßen, so­wie am Leibe entsegliche Brandwunden erlitten und liegt hoffnungs­los danieder.

breitet.

Gerichts- Beifung.

und

Das Vereinsgefek gegen Wallfahrer. Fromme Seelen aus Die schon wiederholt erwähnte Auflage gegen den Direktor eine Wallfahrt nach dem Annaberg, um von dort über Beuthen nach Ober- Lawiecnik in Schlesien unternahmen im Herbst vorigen Jahres und eine Anzahl Angestellter der verflossenen Berliner Privat dem Heimathsort zurückzukehren. Der Rückmarsch von Beuthen er post" A.-G." wegen Vergehens gegen das Lotteriegesez gelangte folgte in der Nacht vom 15. zum 16. September unter Gesangs­gestern vor der 11. Straffammer des Landgerichts I zur Verhand- und Musikbegleitung. Um den Weg zu beleuchten, führte man Inng. Angeklagt waren 48 Personen, der frühere Direktor der Lampions mit sich. Als Leiter, Musikdirigent und Vorsänger fungirte Privatpost", Brasch, der Inspektor, die Vorsteher der einzelnen ein gewisser Dziallach. Er erhielt wegen Vergehens gegen die§§ 9, Filialen und eine Anzahl Schaffner und Sortirer. Von einem ge- 10 und 17 des Vereinsgefezes ein Strafmandat, und zwar warf man ihn wissen Höbel in Braunschweig waren nach vorheriger schriftlicher vor, einen nicht genehmigten öffentlichen Aufzug veranstaltet und Bei Buske, Grenadierstraße , war der Saal bis auf den letzten Vereinbarung über den Preis zweimal je 2000 Stud Briefe, geleitet zu haben. Der Betroffene beantragte richterliche Entscheidung wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen. Da sich Gegner troz Plazz besetzt. Das vorzügliche Referat des Genossen Drescher die eine Aufforderung zum Spielen in der in Preußen verbotenen und machte geltend, es habe sich um eine althergebrachte Prozession wiederholter Anfforderung nicht zum Worte meldeten, wurde von mecklenburgischen Lotterie an die Privatpost geschickt worden und gehandelt, zu der es gemäߧ 10 des Vereinsgefeges feiner polizei einer Disfuffion Abstand genommen und es gelangte eine Resolution Yegtere hatte die nicht verschlossenen Briefe innerhalb Berlins ver- lichen Genehmigung bedurft hätte. Schöffengericht und Landgericht 300 000 Stück verschlossene Briefe mit Aufforderung zum Spielen in der gestellt hatten, daß die Prozession früher mittags und nicht dem Tage der Entscheidung, ihre ganze Kraft einzusetzen, um den Ebenso waren von der Firma Schmidt in Neustrelit verurtheilten ihn aber zu einer Geldstrafe, nachden sie fest zur Annahme, in der sich die Versammelten mit den Ausführungen des Referenten einverstanden erklärten und verpflichteten, am 16. Juni, Dieser Umstand, so nahm die Beſtellung der Briefe ausgeführt, nachdem Beamte der Privatpoſt die das Landgericht an, lasse die Prozession von vorigen Jahre Vertreter der Sozialdemokratie, Robert Schmidt, zum Siege ſtunden mit Adreſſen beschrieben hatten. Daraus erhob die Anklage- Art stattgefunden habe. Für diese spätere Rüdtehr hätte 3 regen Bethätigung an den Wahlarbeiten aufgefordert hatte, er­eine solche erscheinen, die in althergebrachter zu verhelfen. behörde gegen die Angeklagten den Borwurf, daß sie das Spielen deshalb die Genehmigung nach gesucht werden müssen. Der reichte die Versammlung mit einem begeisternden Hoch auf den Reichs­in verbotenen Lotterien als Mittelspersonen befördert haben. Die Straffenat des Kammergerichts war derselben Meinung und tags- Abgeordneten Robert Schmidt ihr Ende. Anklagebehörde ging dabei von der Ansicht aus, daß die An- wies die Revision des Angeklagten zurück. Gerade die Abweichung Die Versammlung bei Müller, Johannisstraße, hatte sich geklagten von dem Inhalte der von ihnen beförderten Briefe wohl von der früher üblichen Zeit der Rückkehr sei von Bedeutung, denn gleichfalls eines guten Befuches zu erfreuen. Außer dem Referenten Kenntniß gehabt hätten, da die Privatpost sich in der Zeitung das Gesetz mache mit Prozessionen, Bittgängen, Wallfahrten, die in Genossen Günther, der ausführlich die politischen und wirth­" Lotteriepoſt" zur Besorgung von Massenaufträgen angekündigt habe, der hergebrachten Art stattfänden, nur deshalb eine Ausnahme, schaftlichen Zustände erläuterte, hielt der Kandidat des Kreiſes Rob. vor der llebernahme des Auftrages Verhandlungen mit den be- weil die Polizei wisse, wann die Prozession komme, und weil sie so- Schmidt eine längere Ansprache, in welcher er das Verhalten treffenden Auftraggebern angeknüpft worden seien und angeblich die mit rechtzeitig ihre Vorkehrungen treffen könne. unserer Gegner im Wahlkampfe gebührend kennzeichnete. Gegner Ordre bestanden habe, derartige Briefe, die in der geschäftlichen meldeten sich nicht zum Wort und so wurde die Versammlung, die Behandlung als Klamotten" oder als Meyer- Briefe" bezeichnet gestern angefeßte Publikation der Entscheidung des sechsten Zivil- Diskussion geschlossen. Die Prozesse gegen die Garantiefondszeichner. Die auf ebenfalls vom besten Geiste für unsere Sache beseelt war, ohne worden seien, niemals an Polizei oder derartige Beamte zu be- fenats des Kammergerichts in der am 7. d. m. verhandelten ersten Sämmtliche Angeklagte bestritten ihre Schuld Serie des vom Arbeitsausschuß der Gewerbe- Ausstellung 1896 gegen

Briefumschläge an der Hand des Adreßkalenders in ihren Muße nicht

fördern.

aus

als

Wahlverlammlungen.

Im dritten Wahlkreise hielten unsere Genossen gestern zwei Wählerversammlungen ab.

-

Nachdem der Vorsitzende, Genosse Roth,

=

Die National Sozialen waren am Montag in den Sprees hallen" versammelt. Die Hälfte der etwa 100 Mann ſtarken Ber­ſammlung mochten Sozialdemokraten sein. Herr Tischendörfer

-

dem übereinstimmend geltend gemachten Gesichtspunkte, die Garantiefond zeichner wegen Zahlung von 50 pCt. der gezeichneten daß bei der großen Zahl solcher Massenaufträge, die der Privat- Beträge angeſtrengten Prozesse ist noch nicht erfolgt, sondern viel pojt von allen möglichen Lotterie- Unternehmungen zugingen, es un machte der Sozialdemokratie den Vorwurf, daß sie zu viel fordert möglich gewesen sei, dem Gedanken nachzugehen, ob darunter fich mehr auf den 20. d. M., mittags 12 Uhr, verschoben worden. und zu wenig unterhandelt. Selbstverständlich trat er auch wieder vielleicht verbotene Lotterien befänden. Der Angeklagte Brasch für ein großes Heer und dito Flotte ein. Genosse Worick e tennzeichnete. machte insbesondere für sich geltend, daß er als Direktor lediglich die heutige Kolonialpolitik. den Abschluß eines derartigen Massenauftrages, die Normirung des Daß das soziale" Empfinden der National- Sozialen nicht allzu weit reicht, möge aus folgendem Vor­Preises, den zu gewährenden Rabatt u. s. w. zu bestimmen gange in der Versammlung ersehen werden: Woricke hatte erwähnt, hatte, die Ausführung selbst aber Sache des technischen Ber­daß viele Wahlberechtigte nicht in die Wählerlisten eingetragen seien, fonals gewesen sei. Er habe einfach Aufträge zur Brief- Die Versammlung in Feuerstein's großem Saal war über- weil sie die Krankenhauskosten noch nicht ganz abgezahlt hätten und bestellung angenommen und sich gar nicht darum gekümmert, ob füllt. In kurzen und treffenden Worten gab der Redner Genosse ähnliches mehr. Da erscholl von der national- sozialen Ede her der die Briefe etwa Anpreisungen verbotener Lotterien enthalten könnten. 2. eine einen Ueberblick über die gesammte politische Lage, um Buruf: Wer nicht zahlt, soll auch nicht wählen!" In scharfer Rechtsanwalt Dr. Danielewicz überreichte einen ganz gleich zu dem Schlusse zu kommen, daß bei den geplanten Angriffen auf Weise widerlegt unser Genosse alle Behauptungen und Zwischenrufe artigen unverschlossenen Brief, den die deutsche Reichs post die Volksrechte es sich im Grunde weniger um die kommende derart, daß Herrn Tischendörfer, trotzdem sich vorher andere zum befördert habe, und verwies auf die gerichtsbekannte Thatsache, daß Legislaturperiode, als um die Zukunft des deutschen Voltes handele. Wort gemeldet hatten, vom Vorsitzenden das Wort ertheilt wurde, zahllosen Personen durch die deutsche Reichspost derartige Einladungen Als wahre Schüßerin und Vertreterin der Volksrechte sei einzig und damit er versuche, den Eindruck der Worte unsres Genossen ab­zum Spielen in verbotenen Lotterien überbracht werden. Der Staats- allein die Sozialdemokratie zu betrachten, für deren Sieg am Wahl zuschwächen. Dem Verlangen Woricke's, ihm nochmals das Wort anwalt war der Ansicht, daß die leitenden Personen ganz genau tage jeder ernst und ehrlich denkende Mensch eintreten müsse. Nach zu ertheilen und einem weiteren Verlangen, die eingegangene gewußt haben, warum es sich handelt, zumal nach der Bekundung brausendem Beifall trat man hierauf in die Diskussion ein, in der Resolution zu verlesen, wurde nicht stattgegeben, sondern der Vor­des gerichtlichen Bücherrevisors Rewter in den meisten Fällen den Herr Warburg die üblichen Redensarten der freisinnigen Bolts- sigende schloß kurzer Hand die Versammlung. Auftraggebern der Kaufpreis kreditirt worden sei. Der Staats- partei zum besten gab, die ihm jedoch im Schlußivort des Refe­Die Freifinnigen im ersten Wahlkreise wollten am Montag anwalt beantragte gegen den Angeklagten Brasch 800 M., gegen renten eine gründlich widerlegt wurden. Mit einem dreifachen noch einmal Heerschau halten, sie nahmen deshalb den Riesensaal den Inspektor 100 m., gegen 7 Vorsteher je 30 m., gegen einen Hoch auf den Sieg der Sozialdemokratie schloß darauf die außer der Tonhalle zu einer Wählerversammlung, aber kaum 200 Mann Sortirer 10 M., gegen alle übrigen Angeklagten Freisprechung. Rechts- ordentlich gut besuchte Versammlung. folgten dem Rufe. Er zieht nicht mehr, der Ruf zum Kampfe nach anwalt Dr. Danielewicz beantragte aus rechtlichen und thatsächlichen Die Versammlung bei Möhring, Admiral- regte unb fints. Rechtsanwalt pugo Sachs betonte im erſten Gründen die Freisprechung des Angeklagten Brasch. Der Gerichts- straße, erfreute sich eines außerordentlich guten Besuches. Genosse Theil seiner Rede, daß man sich durch Pojadowsky's Wahlruf die hof hielt zu gunsten der Angeklagten nur eine fortlaufende Handlung Wagner, der hier referirte und in vortrefflicher Weise das Ver- Parole: Gegen Junker und Agrarier! nicht verrücken lassen dürfe, für vorliegend und war der Meinung, daß nur die leitenden Berhalten der Vertreter des Bürgerthums einer vernichtenden Kritit sondern die Sozialdemokratie als willkommene Bundesgenossin fonen, nicht aber die Schaffner Kenntniß von dem Inhalt der Briefe unterzog, erntete stürmischen Beifall. Der Referent erwartet, daß in diesem Kampfe ansehen müsse. Dann aber, nachdem gehabt haben. Denngemäß wurden der Angeklagte Brasch zu alle Arbeiter und Handwerker des 3. Kreiſes am 16. Juni dem er die anderen Gegner feiner allgemeinen Wohlfahrtspartei" ab= 200 M., der Juspelt or zu 50 M., vier Vorsteher zu je 10 M. Geld- rechten Mann, Genossen Heine, ihre Stimme geben werden, fällig behandelt hatte, vernichtete" er die Sozialdemokratie. Nach ihm strafe verurtheilt und alle übrigen Angeklagten freigesprochen. um so den Mischmaschpolitikern die gebührende Antwort zu geben. sprach der Kandidat Dr. Langerhans. Er gab zu, daß sich die Als Heilmagnetiseur hatte sich in langen Reklamen ein Herr Gegner meldeten sich nicht zum Wort. Der Kandidat Heine, der freisinnige Partei bei ihren Stellungnahmen in gesetzgebenden Schröder in Magdeburg angepriesen. Nach seinen Anregungen heilt in später Stunde aus einer anderen Versammlung anlangte, verivies Körpern und in der Kommune mal getäuscht haben könne. Es er mit bestem Erfolge" alle nur denkbaren Leiden, auch die rein die Versammelten in begeisteruder Rede auf die Gefahren, die des nahm dann Herr Wilhelmi das Wort, ein alter Achtundvierziger, organischen, also solche, wo organische Veränderungen erfolgen. arbeitenden Volkes harren, gelingt es der Reaktion, einen Reichstag der diesen Wahlkampf gern mit einer Huldigung der Freiheitsbewegung Das Magdeburger Polizeipräsidium erließ im April vorigen Jahres nach ihrem und der Regierung Wunsche zu erlangen; auch er und des Jahres 1848 verbunden gesehen hätte. Er übte scharfe Stritit an an Schröder eine Verfügung, worin ihm untersagt wurde, noch der Vorfiyende och forderten auf, die noch kurze Spanne bis zur den jezigen Verfassungsverhältnissen, die durchaus nicht den ferner den thierischen Magnetismus als Heilmittel für organische Wahl zu raftloser Agitation für die Kandidaturen der Sozialdemo- dealen von 1848 entsprächen. Das im Gegensatz zu dem lärmen­Krankheiten anzupreisen und sich zu ihrer Behandlung öffent- fratie zu benutzen. den Beifall, den die ersten Redner erzielten, höchst reser lich anzukündigen. Die Behörde berief sich darauf, daß das Der sozialdemokratische Wahlverein für den fünften virte Verhalten der Versammlung gegenüber Publikum vor einer werthlosen Behandlung bewahrt werden und Berliner Reichstags- Wahlkreis hatte zum Montag fünf Wähler- Wilhelmi's war äußerst charakteristisch für den politischen Tiefstand geschützt worden müsse gegen die Gefahren, die seiner Gesundheit versammlungen einberufen, die ausnahmslos sehr gut besucht waren. der Nachkömmlinge der Freiheitskämpfer. In der weiteren De­drohen. Als solche Gefahren seien auch marktschreierische Ankündigungen Im Grand Hotel Alexanderplatz referirte vor über batte die Freisinnigen waren augenscheinlich unter sich unwirksamer Heilmethoden anzusehen, denn sie könnten Kranke be- 500 Personen Genosse Liepmann, der in treffender Weise, oft- auch Rechtsanwalt Landau das Wort. Dem guten Manne hatte stimmen, i hre ordnungsmäßige Behandlung zu verzögern und dadurch mals durch lebhafte Beifallskundgebungen unterbrochen, das Ver- man den Bären aufgebunden, die Sozialdemokratie habe in die ihr Wohlbefinden noch mehr zu gefährden. Schädigend wirkten auch die halten der gegnerischen Parteien charatterifirte. An der Hierauf Wählerlisten für den ersten Wahlkreis hunderte von Lenten ein­umausbleichlichen Enttäuschungen. Der thierische Magnetismus übe auf folgenden Diskussion betheiligte sich auch der durch sein provoka- geschmuggelt, die gar nicht im Kreise wohnten. Diese Geschichte gab organische Leiden überhaupt keine Heilwirkung aus. Die hiergegen torisches Auftreten und seine gehässige Polemik in mehreren Ver- er min der Versammlung zum besten, die aber den Ult ebenfalls erhobene Klage des Herrn Schröder wurde vom Bezirksausschuß sammlungen in letzter Zeit bekannt gewordene Herr Le o Lewi. für baare Münze zu nehmen schien. abgewies en. Das Gericht verwies auf ein Gutachten des Medizinal- Dieser Herr, der sich zur freijinnigen Boltspartei zählt, Die Freifinnigen hielten am Montag eine Wählerversammlung follegiums für die Provinz Sachsen ; danach ist eine Heilfraft des in der That aber die Anschauungen eines fanatisirten für den dritten Wahlkreis ab. Es waren gegen 300 Theil­thierijojen Magnetismusses auf organische Krankheiten nicht festgestellt. Konservativen vertritt, förderte so viel blühenden Unsinn nehmter, darunter viele Sozialdemokraten, erschienen. Der Referent, Für den Kläger legte dann Justizrath Dr. v. Gordon Berufung ein, die zu Tage, wie man es in so furzer Zeit faum für möglich halten Abg. Fisch bed, wandte sich zunächst gegen die rechtsstehenden er in, sehr interessanten und eingehenden Ausführungen begründete. Vor follte. Eugen Richter's Irrlehren" sammt der Freisinnigen 8tg." Barteien und feyte dann mit einer zwar sehr anfechtbaren, aber allem betonte er, daß es sich nicht mit der gesetzlichen Freiheit zur Aus- find matte Limonade gegenüber denjenigen Mäßchen, die dieser Herr immerhin sachlichen Kritik der parlamentarischen Thätigkeit der tung der Heilkunde vertrage, wenn bestimmten Personen untersagt über die Sozialdemokratie sich leistete. Abgesehen davon, daß er Sozialdemokratie ein. Endlich einmal ein freisimmiger Redner nerde, gewisse Heilmethoden anzuwenden. Das Ober die Versammelten vor dem sozialdemokratischen Zukunftsstaat, in so dachten wir der sich von seinen Parteigenoffen, deren Berwaltungsgericht gab feinem Antrage statt und hob die welchem die Kinder den Eltern entrissen und in eine Zwangs- alberne Zukunftstiraden wir in den letzten Wochen der Verfügung des Polizeipräsidiums mit der Begründung auf, fie Erziehungs- Anstalt gesteckt" werden, graulich zu machen versuchte, Pflicht gehorchend, nicht dem eigenen Tricbe jei schon deshalb unzulässig, weil die Heilkunde glaubte er einen besonderen Trumpf damit gegen uns auszuspielen, anhören mußten, rühmlich auszeichnet. Aber man soll den Tag nicht geseglich freigegeben sei. daß er mit Emphase betonte, er und seine Partei stehen auf vor dem Abend und einen freisinnigen Redner nicht vor dem Schluß Zur Warnung für Prügelpädagogen kann folgender Fall monarchischem Boden, während die Sozialdemokratie schrecklich- feines. Vortrages loben. Bald ging auch Herr Fischbeck dazu über, dienen, der fürzlich das Reichsgericht beschäftigt hat: Ein Lehrer eine republikanische Partei sei und eine Republit anstrebe. Den größten den sozialdemokratischen Zutunssstaat nach dem Muster Eugen hatte bei Ausübung der Lehrthätigkeit einem 18 Jahre alten Schul- Vorwurf machte er der Sozialdemokratie aber darüber, daß sie das Richter's als ein lächerliches Phantasiegebilde hinzustellen. Troß­mädchen einen harten Schlag auf die rechte Gesichtshälfte versett, Militär abschaffen wolle und für das Milizsystem eintrete und in geradezu dem doch Herrn Fischbeck die Thatsache nicht unbekannt sein tamt, welcher eine Berreißung des Trommelfells des rechten Ohres des schaurigen Farben malte er die Zustände in dem Staat, wo wir kein stehen- daß alle Vortheile, welche unsere Sozialgesetzgebung den Ar­Kindes zur Folge gehabt hat. Das Landgericht hatte diese Handlungs- des Militär mehr hätten. Mittlerweile war die Unruhe so groß geworden beitern gebracht hat, einzig und allein auf das Wirken der Sozials weise des Lehrers für eine rechtswidrige erachtet und ihn zum Schadens- und der Unwille der Versammlung, die zum großen Theil von An- demokratie zurückzuführen sind, hatte er doch die Stirn, zu. erjaz verurtheilt. Auf die hiergegen eingelegte Revision hat sich das gehörigen aus bürgerlichen Kreisen besucht war, so start zum Aus- behaupten, den Sozialdemokraten sei es nicht zu thun um eine Ver Reichsgericht dem Vorderrichter durchaus angeschlossen und folgendes aus- bruck gekommen, daß dieser Freisinnsmann, der in so erfolgreicher besserung der Lage der gegenwärtigen Gesellschaft. Die Agitation geführt: Es kann dahin gestellt bleiben, ob das Züchtigungsrecht des Weise für die Sozialdemokratie Propaganda gemacht hat, wie es der Sozialdemokratie sei eine verlogene, sie lebe von der Ver­Lehrers an einer öffentlichen Schule ein dem Lehrer kraft seines unsere Genossen kaum besser thun tönnen, abtreten und seine weiteren leumidung und Unzufriedenheit der Massen, den freien Gegenwarts­Amtes zustehendes oder nur ein von den Eltern auf ihn über- Kenntnisse für sich behalten mußte. Der Handlungsgehilfe A. Kohn staat wolle sie vernichten und einen Sklaven- und Zuchthausstaat tragenes Recht ist, keinenfalls darf dasselbe die Grenzen einer mäßigen und ein anderer Genosse, sowie der Referent in seinem Schlußwort heraufbeschwören 2c. 2c. Der erste Diskussionsredner, Prediger führte elterlichen Zucht überschreiten und dürfen daher die vom Lehrer an- unternahmen es, dem Herrn Lewi eine Abfuhr zu theil werden zu Schulze der Volksmund nennt ihn Thränen- Schulze zuwendenden Zuchtmittel nicht in sich die Möglichkeit tragen, die laffen, die den lebhaftesten Beifall der Versammlung fand. Der sich damit ein, daß er unsere Parteigenossen, die sich durch als gemacht hatten, Gesundheit des Kindes zu beeinträchtigen. Eine Fahrlässigkeit Kandidat des Kreises, Robert Schmidt, der inzwischen! Zwischenrufe Gassenbuben

-

bemerkbar

-

der Rede

-

-

nahin

-

leider