Das Petersburger Journal de St. für den Fall einer Krisis den Prinzen zu bezeichnen, tung des Post- und Telegraphenwesens unter sich hatte, meldet: Der buchareſter Aufstand war der ihm angenehm sein würde. Es versteht sich von für drei Monate auf Urlaub nach dem Auslande geschickt, nicht nur eine Verletzung der inneren Landesgesetze, selbst, daß hierauf keine Antwort erfolgte; eine solche denn dieser Mann war am meisten als hervorragendes sondern auch durch Proclamirung eines fremden hatte der Verfasser der Schrift aber auch nicht erwartet. Mitglied der Hofpartei verbaßt. Auch Marghiloman , Prinzen eine Verlegung des Vertrages von 1858. Shm und feiner Partei war es offenbar nur darum zu der Stadtpräfekt und Polizeidirektor von Bukarest , wurde thun, sich zur rechten Zeit auf seine ,, Bitte" berufen feines Postens entsetzt; damit dem Manne aber nicht zu Das Journal erinnert den Grafen von Flandern zu können. webe geschah, zum Präfekten des Distriktes Ilfeo ernannt, an das Beispiel seines Vaters, der den Thron der Sieben Jahre hat die Herrschaft Kusa's gedauert. zu welchem Bezirke auch die Hauptstadt gehört. Am Belgier erst nach Zustimmung der Conferenz an- Durch die Wahlversammlungen der Moldau und Walachei 11. Sept., als dem Namenstage des Fürsten Alexander, nahm. Die Abendnummer des belgischen Echo zum Hospodar beider Fürstenthümer erforen und gemäß glaubte dieser einen großen Trumpf damit auszuspielen, du Parlement" bestätigt, daß der Graf von Flan- der Landesunion, welche die Pforte für die Dauer seiner daß er fünf der Lieblinge des Volkes, welche am 15. August dern sofort die auf ihn gefallene Wahl der Numä- Regierungszeit gelten lassen zu wollen erklärt hatte, am verhaftet wurden, wieder in Freiheit setzen ließ, und dar­nen abgelehnt hat, indem das offiziöse Blatt erklärt, 23. December 1861 als ,, Hospodar von Rumänien" pro- unter befand sich auch Gotesco. Am 5. Februar ging die der Graf von Flandern , welchem die Liebe der flamirt, hat er seine Aufgabe darin gesucht, das Land Feier der Thronbesteigung des Fürsten mit allem offi­Belgier genüge und der bereits die griechische- nach seinem Vorbilde in Paris zu regieren. Wie er ziellen Gepränge vor sich. Man munkelte von einer ift­sich räuspert und wie er spuckt, das hat er ihm glücklich heimen Verschwörung, die an diesem Tage eine Revolu­nigstrone zurückgewiesen habe, werde vermuthlich" abgeguckt"; im Uebrigen ist seine Regierung auf allen tion ausbrechen zu laffen gedächte, aber es blieb Alles auch den ihm angetragenen Thron von Rumänien Gebieten eine für das Land verderbliche gewesen. Die still, obgleich der Plan zur Revolution wirklich bestanden nicht annehmen. Persönlicher Erkundigung zufolge Bojaren und das Belk mißhandelte er gleichmäßig, seine baben soll. Das Weitere, die Entlassung des Ministe wäre diese Entscheidung in Bucharest im Voraus Rathgeber waren meist Moldauer der obscursten Ab- riums, die zum Schein bewilligte Anleihe von 40 Mil­nicht unbekannt gewesen und hätte man dort nur funft und beim Volk tief verbaßt. Sein Freund Lieb- lionen und dann das unerwartet rasche Fallen des Vor­die Weigerung des Grafen von Flandern abge- recht, ein Belgier von Geburt und von Haus aus Kellner, bangs ist bekannt. wartet, um den Prinzen von Leuchtenberg zum leitete seine Liebeshändel und rückte dafür allmälig bis Hospodar zu ernennen. Ob die europäischen Mächte zum Rang eines Obersten hinauf. Die letzten Vorgänge, welche den schrittweisen Verfall der Herrschaft Kusa's einen solchen Ausgang mit Gleichmuth hinnehmen dentlich beweisen, recapituliren wir hier noch in aller Kürze. werden, bleibt zu gewärtigen. Ueber den Ver- Am 19. Juli 1865 verließ er das Land und legte in der bei lauf der Verschwörung schreibt man der Augsbur- dieser Gelegenheit erlassenen schwungvollen Proclamation ger ,, Allg. 3tg." aus Paris vom 24. Februar: nochmals seinen Unterthanen die Mitwirkung bei einer

Folgendes in der wesentliches the welche gestern Abend ein hiesiges Mitglied der rumä nischen Oppositionspartei erhalten hat. Die Maßregeln waren so gut getroffen, daß der Fürst Kusa keine Ahnung von den Dingen hatte, welche sich vorbereiteten; um ihn vollends zuversichtlich zu machen, hatte die Kammer Nachmittags einen von ihm beantragten Credit für irgend einen Gegenstand einstimmig votirt. Um 9 Uhr Abends erschien der Oberst Gelanko( Gotesco?) bei ihm, ihm ankündigend, daß ihm nichts übrig bleibe, als ab­zudanken, da sämmtliche Truppen für die Bewegung gewonnen seien. Es solle kein Tropfen Blut vergoffen werden, um den Mächten zu zeigen, daß es sich nicht um eine Revolution, sondern nur um eine Evolution handle. Unterdessen war Militair in das Zimmer ge­drungen. Der Fürst fügte sich in das Unvermeidliche, unterzeichnete seine Abdankung, und wurde zu seiner eigenen Sicherheit" als Gefangener in ein anderes Ge­mach seines Palastes gebracht. Mittlerweile war eine provisorische Regierung, mit dem genannten Gelanko an der Spitze, ernannt worden, und auf seinen Antrag proclamirte die Kammer sofort den Grafen von Flan­ dern . Ich füge diesen Mittheilungen hinzu, daß ein Agent der revolutionären Partei, der seit mehreren Mo­naten in Paris weilt, vor etwa drei Wochen dem Kaiser eine Denkschrift über die Lage in den Donaufürsten­thümern hatte zustellen lassen, worin er den Kaiser bat,

Feuilleton.

Randgloffen zu dem Studenten- Congreß von Lüttich.

bolt Die führung federalgie

Vereins- Theil.

Erfurt , 26. Febr.( Allg. deutsch . Arb.- Ver­ein.) Die hiesigen Mitglieder des Allg. deutsch . Arb.­Vereins batten eine große öffentliche Versammlung ein­berufen, auf Sonntag den 25. Febr., Nachmittags 31/4 4500 Berfonen beigen Status welche von damit sollte der Schlußstein in die Reorganisation 4-500 Personen besucht war. Gegen 4 Uhr eröffnete der Romaniens" eingesetzt werden. Während aber noch Kusa Bevollmächtigte B. Arnold die Versammlung mit einer sich in Ems aufhielt und diesen Aufenthalt auch zu einem Ansprache, worin er namentlich hervorhob, daß die Geg­Ausfluge nach Frankreich zu seinem großen Protector ner ausgesprengt und geglaubt, in Erfurt wäre der Las­benüßte, brach am 15. August die Revolution in Buka fallesche Verein längst todt, weil nun gerade ein Jahr rest aus, welche 100 Menschen das Leben und 2000 die verflossen, seitdem eine große Versammlung abgehalten Freiheit foftete, und in ihrer Genesis und ihren End- wurde; aber trotz aller Stürme und Verdächtigungen zielen noch heute in Dunkel gehüllt ist. Unter den Verstehe heute noch die hiesige Gemeinde sowie der ganze hafteten befand sich damals auch das jetzige Haupt der Verein neu gekräftigt da. Er machte nun die Versamm­provisorischen Regierung, General Golesco, welcher lung mit der Tagesordnung bekannt. Den ersten Vor­scheinbar der Bewegung ganz ferne gestanden, also auch trag würde Herr Fritsche aus Leipzig balten und müßte von ihr überrascht worden war. Am 25. August fehrte jeder Redner für oder wider in die Rednerliste einzeich­der Fürst nach seiner Heimath zurück, hielt sich aber auf nen und don der Tribüne aus sprechen; das Sprechen dem Landsize Ruginosa auf, wo er sich von seinen Ge- vom Platz aus könnte bei der heutigen Versammlung treuen Bericht erstatten ließ. Nach Bukarest kehrte er nicht stattfinden. Hierauf ertheilt er Hrn. Fritsche aus Leip­erst acht Tage später in geschlossenem Wagen, von zwei zig das Wort. Derselbe schilderte nach einer kurzen Ein­Escadronen begleitet, zurück, hielt sich aber selbst leitung mit flaren, fräftigen Worten die Lage des Arbeiter­dann nur einige Stunden in der Residenz auf und standes unter der jetzigen Produktion des auf dem Capital bezog ein nahe gelegenes Luftschloß. Nachdem jedoch ruhenden Fabrikbetriebes, hob dann einige Punkte der jetzi­die öffentliche Stimmung sich trotz aller gutgesetzten gen Arbeitstheilung hervor und kam dann schließlich auf Proklamationen nicht beruhigte, auch die Armee mit die jetzige Arbeiterbewegung, welche sich in zwei Lager ihren Sympathien für den Fürsten immer mehr getheilt habe. Schulzeaner und Lassalleaner benannte fargte, entschloß sich Kusa zu einem Personenwechsel man dieselben. Die Schulzeaner wollten durch Sparen der die Leute glauben machen sollte, daß die gefährliche ihre Lage verbessern und nannten das Selbsthülfe, die Camarilla, die ihn umgab, ihren Einfluß eingebüßt habe. Lassalleaner wollten ihre Lage durch Staatshülfe verbes­So wurde Liebrecht Adjutant, welcher zugleich die Lei- fern, freilich muß man vom Staate das erst verlangen,

Krone verdankte und dafür ewige Knechtschaft gelobte vorlegen, die Unfehlbarkeit der liberalen Partei, welche und hielt; wir sind die Herren", so sprechen noch jetzt das Zepter führt, die absolute Vernünftigkeit der Gesetze, die Liberalen in Belgien unter dem vielgepriesenen Scep welche wir geben, die Berechtigung der Reichen, den ter des schlauen" Leopold, uns gehört die Kammer, Staat als ihre Domäne zu betrachten und in seinem uns die Gesetzgebungsmaschine, uns gehören die Aemter Neichthume zu schwelgen, das natürliche Helotenthum der und Würden des Staates, uns die Steuern und Geld- Armen, die wir zu unseren Zwecken ausbeuten, die voll­mittel des Landes, uns gehört auch die Schule! Wir fommene Rechtlosigkeit unserer politischen Gegner, die wollen nicht, daß die Jugend in einem andern Geiste, wir zu vernichten bestrebt sind: alle diese Grundsäße und Unter diesem Titel brachten zu Ende Decembers in anderen Grundsätzen erzogen werde, als uns genehm Dogmen unseres Glaubens müssen euch heilig sein; so­die unserem Leserkreise durch die Aphorismen zur social- ist; die heranwachsende Generation muß Alles unbedingt bald ihr sie nur durch ein Wort anzugreifen euch er­politischen Bewegung" bereits bekannten Historisch loben und bewundern lernen, was wir gesprochen und frechet, werfen wir euch von eueren Lehrstühlen herab politischen Blätter" nachstehende interessante Aufsätze, gethan; dadurch sichern wir uns selbst die Herrschaft für und nehmen euch euere fette Besoldung! Und wenn euch die wir gelegentlich mitzutheilen versprachen. Ueber den die Zukunft und unseren Thaten ewigen Nachruhm. dieses Maß von Freiheit noch nicht genügt, so erlauben ultramontanen Standpunkt dieser Artikel haben wir nicht Wie wir selber nichts glauben, als was unserer Willkür wir euch noch, den historischen Adel, die Fürsten , die nöthig, uns besonders auszusprechen. Den Arbeitern genehm ist, so darf auch die Schule nichts lehren, als Könige und Kaiser, fie mögen persönlich gut oder böse, unserer Partei ist hinlänglich bekannt, wie und wodurch was wir ihr vorzuschreiben geruhen. Wie wir die Ge- human oder grausam gefinnt seven, ihre Regierung mag er sich von dem unsrigen unterscheidet. Die genannte setze mit den humansten Redensarten versüßen, aber so gesegnet und glücklich oder das Gegentheil seyn, mit Zeitschrift schreibt: einzurichten verstehen, daß nur wir die Advokaten, enerem Spott und Hohn zu besudeln und sie zum Gegen­,, Wir bekennen uns offen zum Materialismus. Wir Fabrikanten, Börsenmänner und Kapitalisten durch stand des Gelächters oder des Abscheues zu machen. Denn find Revolutionäre, Socialisten, Atheisten. Nachdem sie im Besitze der Macht und des Reichthumes wir erklären Jeden für einen Attentäter an der Majestät wir die Autorität Gottes abgeschüttelt, wollen wir auch beschützt werden, wie wir aber jeden, der nicht zu unserer Partei, der auf Geſchichte, Recht und Vertrag von keiner menschlichen Autorität etwas hören. Das ist unserer bevorzugten Kaste gehört, vou aller Macht, eine Macht gründet, die wir nicht gnädigst ihm über­die Wissenschaft oder sie ist nichts. Mit Gewalt muß allem Einflusse und Emporkommen ausschließen: so tragen haben. Nur jene Fürsten müßt ihr mit den man die Menschheit zum Fortschritte bringen; die rothe muß auch die Schule, die wir besolden, zwar die schön- Pfeilen eueres Spottes verschonen, welche uns unbedingt Fahne ist das wahre Banner der Freiheit. Es lebe ſten Phrasen gebrauchen von Freiheit, Fortschritt und folgen, die uns als Patrone betrachten und alle einfluß­Danton, Marat , Robespierre und alle jene Helden Wissenschaft, aber sich wohl hüten, diese Worte anders, reichen Stellen des Landes uns überlassen. Solche des Jahres 93! Ihr Beispiel muß man befolgen, um als wir befehlen, zu interpretiren. Webe dem Lehrer, der Fürsten sind uns nicht hinderlich; im Gegentheil, durch den letzten Rest von Autorität abzuschaffen sei's auch eine objective Begründung des Rechtes zu lehren und die ihren Namen, der auf die ungebildete und am alten in Strömen von Blut!" für unsere Partei geschaffenen Gefeße anzugreifen sich Rechte hängende Masse noch immer großen Einfluß aus­So sprachen die Söhne der freien Wissen untersteht! Daß ihr aber über Mängel an Freiheit euch übt, sind wir gedeckt und können um so leichter und schaft." Habt ihr sie gehört, ihr französischen Bour nicht beklagen könnt, so erlauben wir euch, auf die uns sicherer unsere Zwecke verfolgen, der ganzen Staatsgewalt geois, die ihr so unwillig an eueren Ketten zerret; ibr verbaßte katholische Kirche zu schmähen nach Herzenslust; uns bemächtigen, unsere Gegner als Hochverräther brand­belgischen Freimaurer, denen der Anblick eines katholi- die Päpste, die Bischöfe und Priester, die Klöster und marken und unsere Theorieen durchführen. schen Priesters Krämpfe verursacht; ihr Liberale der alle Institute und Handlungen der Kirche dürft und sollet So sprachet ihr zu eneren Lehrern, ihr Liberale Frank­deutschen Bundesstaaten, die ihr voll Sehnsucht über ihr verhöhnen und läſtern und täglich eueren Witz und reichs und Belgiens , als ihr durch List und Verleum­den Rhein schant, ob nicht bald der Mann an der Spott daran üben. Ihr dürft alles Heilige und Ehr- dung, durch Intriguen und offene Gewalt euch der Ne­Seine, der fein liberaler Strohmann zu werden Lust würdige, was dem katholischen Volke theuer und unan- gierung bemächtigt hattet. Nach euerem Grundsatz tastbar erscheint, als Unsinn und Aberwitz und alberne Freiheit für uns, Knechtschaft für unsere Gegner!" habt hat, vom Schauplatze verschwindet!

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,, Wir sind die Herren", sprachen die Liberalen unter Thorheit brandmarken; aber unser goldenes Kalb, das ihr die Kirche aus eueren Schulen vollständig verstoßen, dem Bourgeois- Könige Louis Philippe , der ihnen seine wir anbeten, die Grundsätze, die wir euch als Dogmen habt Staatsschulen geschaffen und Millionen dafür be­