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Ans den Nachbarorten.

Wahlversammlungen.

Frau S. muß gemeinsam mit der Deutschen Tageszeitung" präsidium bei der Kriminal- Abtheilung Zimmer 380 melden zu werde, sich seiner Verhaftung zu entziehen. Unter diesen Umständen ber abergläubischen Meinung sein, daß der Kneifer die geheime Kraft wollen. glaubte der Wachtmeister, die vorübergehende Rückkehr des Sc. in befize, entweder dem Hauswesen oder dem Dienstmädchen auf irgend Straßensperrung. Die Teltowerstraße von der Mödern- bis eine Wohnung gestatten zu dürfen, er instruirte aber den Schuh eine Weise Schaden zuzufügen. Jede erfahrene Hausfrau hätte der zur Großbeerenstraße wird behufs Asphaltirung vom 16. d. M. ab mann, ihn dahin zu begleiten und nicht aus den Augen offenbar in Küche und Keller wenig bewanderten Frau S., sowie bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt; desgleichen die zu lassen. Dies geschah denn auch, während der Akt des Umkleidens auch der Deutschen Tageszeitung" auf Anfragen die beruhigende Waisenstraße von der Parochialstraße bis zum nördlichen Ende und vor sich ging. Der zu Sistirende stellte sich alsdann dem Beamten Versicherung gegeben, daß ein Kneifer nach beiden Richtungen hin die Drakestraße von der Corneliusstraße bis zur Stülerstraße. zur Verfügung, bat dann aber doch noch um die Erlaubniß, den völlig indifferent ist. Trägt doch auch manche deutsche Frau und felbst mancher deutsche Jüngling ein solches Instrument in Fällen Körper vom Hals bis zu den Fußspizzen mit den wunderbarſten Zeichnungen Pflicht zu genügen, daß er sich vor der Thür desselben aufstellte, der Passage Panoptikum. Signora Radolft, eine tätowirte Schöne, deren Abort aufsuchen zu dürfen. Der Angeklaßte glaubte dadurch seiner auf der Nase, wo es garnicht nöthig wäre. Wenn Frau S. um einer übersäet ist, welche ihr während der Gefangenschaft ihres Vaters unter den Herr Kapitän war aber doch schlauer: er zwängte sich durch ein rücks so dummen Laune Willen sich ein gutes Dienstmädchen entgehen Bampas beigebracht wurden, wird sich vom 16. d. M. ab im Passage wärts gelegenes fleines Fenster des kleinen Raumes und es gelang läßt, ist da ein Wunder, wenn die Klagen über Dienstbotennoth Panoptikum zeigen. Ein Extra- Entree soll für die Besichtigung der Dame, ihn, auf diese Weise zu entkommen. Der Angeklagte mußte zu spät als frivoles Gewäsch betrachtet werden? welche von 11-1 Uhr vormittags und 4-10 Uhr nachmittags stattfindet, die Entdeckung machen, daß der Vogel ausgeflogen war. Es gelang Eine höchft seltsame Einbruchsaffäre beschäftigt gegenwärtig nicht erhoben werden. nicht, ihn wieder einzufangen, er soll vielmehr nach Amerika entwischt infolge einer energischen Beschwerde der Wirthschafts= Fenerbericht. Dienstag Abend 7 Uhr mußte Marien- sein. Der Staatsanwalt beantragte mit Rüdficht hierauf, die genossenschaft Berliner Grundbefizer" über das burgerstraße 5 ein Küchenbrand abgelöscht werden. Kurz nach Fahrlässigkeit des Angeklagten mit 150 M. Geldstrafe zu ahnder, 13. Polizei- Nevier das Berliner Polizei- Präsidium. Nach 8 Uhr ging Wrangelstraße 20 der Inhalt eines Bettfedern der Gerichtshof erachtete aber eine solche von 75 M. für eine aus­den Angaben der Beschwerde hatte in der Nacht vom Lagerraumes in Flammen auf. Es mußte längere Zeit Waffer ge- reichende Sühne. 27. zum 28. v. Mts. um 13/4 Uhr der von der Wirthschafts- geben werden, bevor die Gefahr für die Nachbarräume beseitigt Einer der Fälle, in denen anständige Frauen auf der Genossenschaft angestellte Privatwächter Suchert, bei wurde. Mittwoch früh brannte Rüdersdorferstr. 71 auf dem Straße durch rohe Patrone belästigt werden, gelangte gestern zur einem Revisionsgange den Verschluß der Eingangsthür des fiskalischen Grundstück an der Ostbahn das Preßkohlenlager des Kenntniß der V. Straffammer des Landgerichts I . Vor derselben Hauses Rosenthalerstraße 42 prüfte, ein aus dem Haus Händlers Daniel. Es wurde ein Beobachtungsposten mit zwei stand der Arbeiter PI on ste unter der Anklage der wörtlichen und flur kommendes verdächtiges Geräusch gehört. Er schloß Schlauchleitungen auf dem Brandplate zurückgelassen. Bald nach thätlichen Beleidigung. Er hatte eine auf der Straße stehende infolgedessen die Thür auf und begab sich ins Haus. Dort bemerkte 11 Uhr mittags ging Liebigstraße 21 ein freistehender anständige Frau beim Vorbeigehen in höchst unsittlicher Weise berührt er auf dem Hofe einen ihm unbekannten Mann in lauernder Schuppen in Flammen auf, zu deren Dämpfung mehrere und als die Beleidigte hinter dem Davonschreitenden ihrer Empörung Stellung, der im selben Momente, als er den Wächter bemerkte, durch Rohre in Thätigkeit traten. Nachmittags 5 Uhr war Grimm Luft machte, hatte dieser die Dreistigkeit, noch einmal zurückzukehren die offen gebliebene Hausthür die Flucht ergriff, wobei er einen straße 3 in einer Bildhauer Werkstatt ein fleines Schaden- und die Frau mit beleidigenden Worten zu bedenken, so daß ihr nichts Gegenstand, den er in der Hand gehalten, von sich warf. Der feuer abzulöschen. Jufolge eines Zimmerbrandes wurde die Wehr übrig blieb, als zwei gerade vorbeikommende Schuyleute zu ersuchen, den Wächter hob diesen rasch auf, und als er in demselben einen Dietrich bald darauf nach Gleditsch str. 53 gerufen. Möbel und Gardinen Angeklagten festzunehmen. Obgleich der Angeklagte unbestraft war, hielt erkannte, machte er sich, in der Ueberzeugung, daß ein Einbruch geplant wurden hier eingeäschert. Zur selben Zeit mußte Dresdener das Schöffengericht es doch für geboten, ihm für diesen Unfug eine Strafe oder bereits ausgeführt worden sei, an der Verfolgung des Flüchten- straße 105 ein Stellerbrand abgelöscht werden, der infolge Ver- von vier Wochen Gefängniß aufzuerlegen. Das Berufungs den. Es gelang ihm, denselben beim Hause Nr. 45 der Straße an der qualmung des ganzen Hauses der Wehr viel zu schaffen machte. gericht beließ es bei dieser Strafe. Stadtbahn einzuholen und festzunehmen, worauf er ihn zur Wache Die Unterhaltungsbeilage des ,, Vorwärts" fällt morgen des 13. Polizeireviers brachte. Auf der Revierwache erstattete der aus und wird dafür der Sonnabendnummer beigelegt werden. Wächter dem diensthabenden Telegraphisten Meldung von dem Vor­falle und übergab ihm auch den Dietrich, welchen der Sistirte bei feiner Flucht von sich geworfen hatte. Dann ging der Wächter zurück nach seinem Dienstrevier und versah sein Amt weiter. Eine Wählerversammlung für den vierten Wahlkreis, Schöneberg . Genossen, heut gilts, für die Partei thätig zu Etwa zivei Stunden nach der Ablieferung des Einbrechers des Einbrechers feint. Wer nun Zeit hat, möge sich früh oder mittags bei Obst, die von etwa 800 Personen besucht war, tagte am Dienstag im begab er sich auf seinem Rundgange nochmals in das Haus Nosen- Grunewaldstraße 110, zur Verfügung stellen. Solche Genossen, die Elysium", Landsberger Allee , in der Genosse Dr. Friedeberg thalerstraße 42, um dort den Hof und die angrenzenden Räum nur einige Stunden vor 6 Uhr abends Zeit haben, mögen sich bei über die bevorstehende Reichstagswahl referirte. Der Redner polemi lichkeiten genau zu durchsuchen, und schloß vorsichtshalber diesmal Obst oder bei Pischel, Guzkowstraße 9, oder bei aufer, firte eingangs feiner Ausführungen gegen diejenige Richtung der die Hausthür hinter sich zu. Bei der Revision bemerkte er bann, Sedanstr. 31 einfinden, um fäumige Wähler heranzuholen. Die Sozialisten, die sich als Gegner des Parlamentarismus bezeichnen und die im Saal ein Flugblatt, herausgegeben vom Verlag des daß in den beiden Thürschlössern des hinteren Einganges, Verkündung des Wahlresultats findet am Abend bei Obst statt. welcher zu dem Zigarrengeschäfte von Loeser u. Wolf führt, Sozialist", verbreitet haben, in welchem unter völliger Verkennung der thatsächlichen Verhältnisse und jeglicher Logit entbehrenden Bes Dietriche stecken. Während er aber noch mit der Unter- Rigdorf. Das Wahlkomitee für Rigdorf hat heute, am Tage gründung die Arbeiter zur Wahlenthaltung, das heißt zum politi­suchung der Thürschlösser beschäftigt war, wurde plößlich von der der Wahl, seinen Hauptsitz bei klein, Restaurant, Kaiser Friedrich- schen Selbstmord und Vergebung ihrer Rechte, womit sie um so Straße aus die verschlossene Hausthür hastig geöffnet und durch straße 236, Telephon Amit Rigdorf, 145. Alles, was die Wahl be- nachhaltiger den wirthschaftlichen Kampf führen können, aufgefordert dieselbe trat dasselbe Individuum herein, welches der trifft, wolle man dort erfragen und auch dorthin berichten. Auch werden. Der Redner erörterte sodann in eingehender Weise die Wächter vor kaum zwei Stunden ir demselben werden die Bestimmungen mir dort ausgegeben. Wir machen die politischen Zustände, verwies auf die Bestrebungen der Reaktion, die Haufe bei einem Einbruchsversuche ertappt, und das er dann Wähler nochmals darauf aufmerkſam, daß die kleinen weißen Zettel, barauf hinauslaufen, die geringen Rechte des Volkes noch mehr zit Ser Wache des Polizeireviers Nr. 13 zugeführt hatte. welche sie bei der Einsicht in die Wählerliste erhalten haben, zur Er beschneiden und unterzog das Verhalten der verschiedenen Parteien, Unverfroren ging der Mensch auf den Wächter zu und erklärte ihn, leichterung und schnelleren Abfertigung am Wahltage dienen. Die oftmals durch Zustimmungsrufe unterbrochen, einer herben daß er von dem Beamten auf der Polizeiwache wieder frei Wähler brauchen nur die auf dem Bettel befindliche Nummer bei Ab- aber treffenden Kritik. Von einer Diskussion über den mit gelassen worden sei, auch den Dietrich, mit welchem er gabe des Stimmzettels am Wahltisch zu nennen, da sie unter dieser stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrag wurde, da sich Gegner fich jetzt wieder die Hausthür geöffnet, bei seiner Entlassung Nummer in die Wählerliste eingetragen find. Ganz besonders werden trotz wiederholter Aufforderung nicht zum Wort meldeten, Abstand zurüderhalten habe und nunmehr in dem Hause über die Wähler darauf aufmerksam gemacht, daß sie, wenn irgend mög genommen und die Versammlung mit einem brausenden Hoch auf nachten" wolle. Der Wächter brachte den Mann nun zum zweiten lich, schon vormittags ihre Stimme abgeben, spätestens aber in der bie Sozialdemokratie geschlossen. Male nach der Wache des 13. Polizeireviers, wo jest erst geit von 12 bis 4 hr. Mache ein jeder von dem heiligsten Recht, der Telegraphist dessen Nationale als das des an das ihm zusteht, Gebrauch, damit unser Kandidat Frizz Zubeil gleich geblich 22 jährigen, in der Schönholzerstraße bei seinen beim ersten Wahlgang als Sieger aus der Irne hervorgeht! Am Eltern wohnhaften Kaufmanns" Otto Günther feststellte. heutigen Donnerstag finden zivei Versammlungen statt.( Siehe Bei der an dem angeblichen Günther mumehr auch vorgenommenen Inserat.) Leibesvisitation wurde dann noch ein vierter Dietrich vorgefunden. Den Parteigenoffen von Steglitz zur Nachricht, daß das Und jetzt erst wurde der Einbrecher auf der Wache in Haft be- Wahlbureau am Tage der Wahl den ganzen Tag über im Schwarzen halten. Wie gesagt, hat die Wirthsschaftsgenossenschaft der Berliner Adler bei Tieke, Albrechtstr. 125, geöffnet ist. Die Genossen, welche Grundbesigervereine den unglaublichen Vorfall dem Polizeipräsidium gewillt sind, sich dem Wahlkomitee zur Verfügung zu stellen, mögen beschwerdeführend zur Kenntniß gebracht, und letzteres hat denn auch sich dort einfinden. Des weiteren wird bekannt gegeben, daß unser bereits gegen den der Freigabe des Einbrechers nebst Wieder Ort jetzt in fünf Wahlbezirke getheilt ist. Da verschiedene Genossen aushändigung des Diebeshandwerkzeuges desselben beschuldigten Be- nicht wissen werden, wo sie wählen sollen, so haben wir die Vor­amten eine strenge Untersuchung eingeleitet. tehrung getroffen, daß vor jedem Wahllokale fich Genossen befinden werden, welche Auskunft zu geben im stande find.

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Das Wahlkomitee.

Das Wahlkomitee: Sudrow.

Jm VI. Wahlkreise wurden am Dienstag drei Versammlungen von unserer Partei abgehalten.

Jm Lokale Feldschlößchen" sprach an stelle des Genossen. 2. Liebknecht , der am Erscheinen verhindert war, Genosse Dr. Freudenberg. Der Saal war längst vor Beginn der Vers jammlung abgesperrt worden. Gegen 1500 Personen hatten im Saale Platz gefunden, mehr als im Saale selbst mußten in dent; Garten und den Nebenräumen Aufenthalt nehmen. Die Ausführungen des Referenten fanden ungetheilten Beifall, Gegner meldeten fich nicht zum Wort und so wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen.

In der Versammlung bei Wernau , Schivedterstraße, die sich eines außerordentlich guten Besuches zu erfreuen hatte, hielt Genosse Litfin das Referat, der in vortrefflicher Weise die augens blickliche politische Lage in Deutschland besprach. Nach den mit Beis fall aufgenommenen Ausführungen unternahm es ein Herr Nör­lich, der vorgab, den Freifimigen anzugehören, der Versammlung begreiflich zu machen, daß die Sozialdemokratie sich gemansert habe. Von seiten des Referenten und anderen Rednern wurde dem frei­finnigen Konfusionär gehörig heimgeleuchtet. Nach der Aufforderung, die letzten Stunden zu reger Agitation für die Wahl zu benutzen, wurde hierauf die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozials,

Eine Briefstempelmaschine kanadischen Fabritates befindet sich im Hauptpostamt probeweise in Thätigkeit. Sie wird elektromotorisch betrieben und stempelt jetzt 90 Briefe in der Minute. Die Geschwindig Nachdem das Unglück geschehen An der Unglücksstätte keit der Arbeit kann aber bedeutend gesteigert werden. Mit der Hand am Nonnendamm wird in nächster Zeit eine Holzbrücke erbaut fönnen 107 Briefe in der Minute gestempelt werden. Ein Wett- werden. Dieselbe soll von der Firma Siemens u. Halste A.-G. auf stempeln wird demnächst die Leistungsfähigkeit der Maschine erproben. eigene Kosten hergestellt werden. Die landespolizeiliche Genehmi Vor ihrer Einführung für Deutschland müßte die Maschine dann gung liegt bereits vor. Der Name des vierten der am Montag immer noch erheblichen Aenderungen unterworfen werden. früh in der Spree bei Charlottenburg Ertrunkenen ist jetzt fest­Die Untersuchung wegen der Durchsteckereien in der Straf- geffellt. Er lautet: Hermann Grabow. Grabow war zu Marienthal anstalt zu Blößensee hat eine ungeahnte Ausdehnung angenommen. Kreiſe Greifenhagen geboren und wohnte Christstraße 26 bei demokratie geschlossen. Zimmermann Dirks. Gegen 17 Aufseher schwebt die Voruntersuchung, weil sie verdächtig erscheinen, sogenannte" Schiebungen" vorgenommen zu haben. Die Die Gefährlichkeit der Dampfstraßenbahn. Eine wohl meisten befinden sich in Haft. Eine ganze Anzahl höherer Beamter, angebrachte Warnung erläßt der Amtsvorsteher von Dt.- Wilmersdorf, Inspektoren 2c. hat zum 1. Juli die bisher innegehabten Stellungen welcher auf die Gefahren aufmerksam macht, die den auf und neben gekündigt. den Geleisen der Dampfstraßenbahn spielenden Kindern drohen, und davor warnt, kleine Kinder ohne Aufsicht in den von der Dampf bahn befahrenen Straßen spielen zu lassen.

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Gerichts- Beifung.

Schneider's Gesellschaftshaus, Belforterstraße, war bis auf den letzten Platz gefüllt, so daß viele der Theilnehmer sich mit Stehplägen begnügen mußten. Das Referat des Genossen Graßhold fand ungetheilten Beifall. Nachdem Gegner sich nach mehrmaliger Aufforderung nicht gemeldet, nahm die Versammlung. eine Resolution einstimmig an, in der fie fich verpflichtet, tha fräftig für die Wahl des Genossen Liebknecht einzutreten. Wit einem Hoch auf die Sozialdemokratie und Genossen Liebknecht endete die Verfanimlung.

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Beschlagnahmt worden ist ein Flugblatt mit dem Titel Der Werth des jüdischen Eides", Druck von Thormann u. Götsch in Berlin SW., Verlag der Geschäftsstelle des deutschen Antisemiten­Bindes, Berlin SW., Junkerstr. 5,6. Die Beschlagnahme ist vom Die Freifinnigen des erfien Wahlkreises hatte der Vereint Amtsgericht zu Landsberg a. M. angeordnet worden. Das Blatt Waldeck" am Dienstag zusammenberufen, um sie noch in letzter giebt, wie es in einer Bekanntmachung des Ersten Staatsantvalts Die Gestütswärter und das Ausnahmegesek gegen das Stunde für den Wahlkampf anzufeuern. Man wollte sich wohl an heißt, das Col Nidre- Gebet der Juden wieder und knüpft daran Gefinde. In dem königlichen Gestüt zu Zirfe bei Meserig waren dem Anblick eines vollen Hauses ergötzen und hatte deshalb einen Schlußfolgerungen über den Werth des Eides der Juden. Die Be- mehrere Geschirre von unbekannter Hand zerschnitten worden. Der schlagnahme ist auf grund des§ 166 St.-G.-B. erfolgt( öffentliche Vorsteher des Gestüts, Freiherr von Senden, vermuthete, daß der sehr kleinen Saal in der Mehrenstraße gewählt, der denn auch von 153 Personen vollständig gefüllt war. Von kampfesfroher Be­Beschimpfung einer der christlichen Kirchen oder einer anderen mit Thäter sich unter den Pferdewärtern befinde. Er ordnete deshalb geisterung war gerade nichts zu bemerken. Der Vortragende, Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebietes bestehenden Re- nach militärischem Muster an, daß sämmtliche 13 Gestüts Abgeordneter Albert Träger , hielt sich sehr fachlich, wandte ligionsgesellschaft oder ihrer Einrichtungen oder Gebräuche). wärter Strafiachen zu machen hätten, und zwar so lange, bis der Thäter ermittelt sei. Die Leute ließen sich aber diese sich ausschließlich gegen die Reaktion und eine rühmliche Aus­Eine Pulverexplosion erfolgte gestern Mittag um 121 Uhr schimpfte nicht auf die Im Geschäfte des Herrn Otto Bock in der Kronenstraße 7. Derselbe fommismäßige Behandlung nicht gefallen, sondern verweigerten einnahme in der freisinnigen Agitation- Sozialdemokraten. hat dort mehrere Geschäftsräume inne, die bis in den Hof des Hauses fach die Strafwachen. Nunmehr regnete es auf Veranlassung des edlen Herrn Strafmandate wegen Vergehens gegen das mittelalter- Bei den Antisemiten, die am Dienstag eine Wählerversanum reichen. Als Kunstausstopfer verkauft Herr Bock auch Schießwaffen und alle für Jagd und ähnliche Zwecke nothwendigen Utensilien, hat liche Gesetz, betreffend die Verlegung der Dienstpflichten des Ge- lung in Buggenhagen's Saal abhielten, ging es sehr lebhaft zu. findes und der ländlichen Arbeiter". Man warf den Un- Unter den ca. 250 Anwesenden waren etwa die Hälfte Sozialdemo somit auch größere Mengen Pulver auf Lager. Die Entstehungs- gehorsamen hartnädige Widerspenstigkeit" gegen die Befehle fraten, auch Anhänger des Freifinus waren vertreten. Nachdem der ursache der Explosion ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt. Leider find der von der Herrschaft zu ihrer Beaufsichtigung bestimmten Referent, Redakteur Wegner, und der Kandidat Dr. Bachler. auch zwei Personen verletzt worden, ein Büchsenmacher und ein Lauf- Person vor. Drei von den Gemaßregelten beantragten richterliche unter den bekannten Schmähungen auf die Sozialdemokratie sich als bursche des Herrn Bock. Während ersterer mit leichten Hautabſchür Entscheidung und erzielten auch beim Schöffengericht ihre Frei Retter des Mittelstandes präsentirt hatten, entstand eine kurze, aber fungen davon kam, erlitt letzterer Brandwunden am Kopf und Brust, sprechung. Das Landgericht wies die Berufung der Staatsanwalt sehr bewegte und lärmende Diskussion, an der sich außer Antisemiten so daß er auf die Unfallstation gebracht werden mußte, wo ihm der schaft mit der Begründung zurück, daß das Gesetz von 24. April 1854 auch Freisimmige und Sozialdemokraten betheiligten. Die Antisemiten erste Verband angelegt wurde. Die Feuerwehr, die bald nach überhaupt nicht auf Pferdewärter in Gestüten annahmen wie immer, den Mund sehr voll. Sie thaten, als hätte ihr der Explosion angerückt kam, hatte keine Veranlassung zum Ein­zuwenden sei. Die Angeklagten feien weder zum Gefinde, noch zu Kandidat das Mandat für den Reichstag schon in der Tasche. Eur schreiten. den ländlichen Arbeitern zu rechnen, da fie lediglich Gebahren, durch welches ihre sichere Niederlage um so be­Tödtlich verunglückt ist hier der aus Kreuzburg in Ober- den Zweden einer Zuchtstätte für Pferde gedient hätten. Die schämender wird. fchlesien gebürtige 34 Jahre alte Organist Georg Hoffmann, der sich Staatsanwaltschaft legte hiergegen die Revision ein und machte Die Anhänger Stöcker's hatten am Dienstag noch einmal ver um eine Stelle an der Thomaskirche bewarb. Hoffmann wohnte feit geltend, die Pferdezüchterei sei mit einem landwirthschaftlichen Besucht, im se chsten Wahlkreise eine Versammlung zu stande zu fünf Wochen im Hotel zur Stadt Kottbus am Louisen- Ufer 28, in triebe verbunden und ohne solchen garnicht denkbar. Das Kammer bringen. In den Germania- Sälen" hatten sich zirka 100 Personen der Nähe der Thomaskirche und hatte schon wiederholt beim gericht verwarf indessen die Revision der Staatsanwaltschaft als eingefunden. An stelle ds Rechtsanwalts Ulrich sprach ein Lehrer Sonntags- Gottesdienste gespielt. Am Nachmittage besuchte er einen unbegründet und führte noch aus, gegenüber der Thatsache, daß die Die Ausführungen, die der Genoffe P. Schmidt gegen die Stöckerianer Freund. Bei der Rückkehr sprang er während der Fahrt am Angeklagten ausschließlich als Pferdewärter in dem Gestüt thätig machte, brachte 5 bis 6 Redner von dieser Seite auf die Beine. Die Michaelskirchplatze von einem Onmibus und fiel rücklings auf das wären, sei es ganz nebensächlich, daß das Institut auf einer Versammlung machte einen recht entmuthigenden Eindruck. Pflaster. Er fonnte zu Fuß in sein Hotel gehen und schien ohne be- Domäne liege und etwas landwirthschaftliche Nutzung dabei sei. Die Wählerversammlung der Handlungsgehilfen im sonderen Schaden davongekommen zu sein. Innerliche Schmerzen Wegen fahrlässigen Entweichenlassens eines Gefangenen Louisenstädtischen Konzerthause, die, wie wir gestern bereits furz be schienen zunächst ganz imbedeutend zu sein. Am Montag Abend aber wurden sie heftiger und am Dienstag so schlimm, daß eine in hatte sich gestern der Schuhmann Graẞnick vor der I. Straffammer richteten, der polizeilichen Auflösung verfiel, zeigte recht deutlich, des Landgerichts I zu verantworten. Im Febritar dieses Jahres wie viel Dummheit und Unwissenheit noch in einem Theile der Charlottenburg wohnende Schwester ihn Nachmittags mit einem erhielt das Polizeirevier in der Alten Jakobstraße den Auftrag, Handlungsgehilfen vorhanden ist. Unfähig zu jeder fachlichen Aus­Künzel'schen Wagen in das Krankenhaus Bethanien bringen ließ. einen Hochstapler, der sich Kapitän Schiemang" nannte und einandersetzung, zu dummt auch nur dem Vortrage zu folgen, kommen Noch am selben Abend starb er hier. in der dortigen Gegend Wohnmg genommen hatte, zu die antisemitischen Radaubrüder von vornherein mit der Absicht, die Ein Kriminalwachtmeister Seit längerer Zeit sammelt ein Schwindler Abonnenten für verhaften. und der Angeklagte Versammlung zur Auflösung zu bringen. Das trat schon bei der das Adreßzbuch von Europa , welches indessen seit vielen Jahren ein- wurden damit betraut und es gelang ihnen, den Gesuchten in einem Bureauwahl deutlich zu tage. Trotzdem das von den sozialdemo gegangen ist und nicht mehr erscheint. Der Betrüger, dessen Persön- Barbierladen anzutreffen. Kapitän Schiemang erklärte sich auch kratischen Handlungsgehilfen vorgeschlagene Bureau mit großer lichkeit bekannt ist, läßt sich fleine Beiträge als erste Abschlagszahlung bereit, zu folgen, erbat sich aber die Vergünstigung, sich umkleiden Mehrheit gewählt wurden, erhoben die Antisemiten einen der geben und kümmert sich dann nicht weiter um die Sache. Da sich zu dürfen, da er gerade im Begriff gewesen sei, zur Jagd zu fahren artigen Heidenlärm, daß nur mit Mühe in die Verhandlungen bisher nur eine Person gemeldet hat, welche auf vorbedeutete Weise und sich im Jagdanzuge befinde. Er gab sich bei dieser Gelegenheit eingetreten werden konnte. Dem Referenten, Genossen Ma a ß, ges geschädigt worden ist, so werden etwa weiter Geschädigte hierdurch zugleich als Hauptmann der Reserve aus und verpfändete als solcher lang es, fich Ruhe und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Er geißelte ersucht, sich möglichst umgehend mit ihren Anzeigen auf dem Polizei- sein Ehrenwort, daß er keine Weiterungen und keinen Versuch machen in kräftigen Worten das Benehmen der antisemitischen Handlungs