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Social- Demokrat.
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Politischer Theil. on
idslegten Roggenbach'schen Kammer- Rede geschieht, hinter Schluß, der bekanntlich mit unserem Programm der fort und fort die ganze ,, materielle Macht unter vollständig harmonirt und wie folgt lautet! 16holprichten Deffauer Klängen aufzog! Hier endet wieder Unser Programm ist heute der Kultus ber sein schönes Talent im Gothaismus, weil es kein Ver- Hoffnungslosigkeit. big trauen zu der ideellen Machts in dem Volke hat! Die
Gesinnungsgenoffen träumen wohl auch von einer neuen Aera, von einer Cavour Epoche, von einem Minifterium Es ist möglich, was aber unmöglich ist, das wäre eine dadurch verän berte Stimmung in Süddeutschland . Wir würden nur Roggenbach verlieren, er aber nicht mit dem zehnten, nicht mit dem zwanzigsten Theile seiner Verehrer im preußischen Lager anlangen. Von Truppen entblößt, wie Wallenstein in Eger .
Wir kommen nicht eher vorwärts, als bis wir es
uns zur größten Entnüchterung klar gemacht haben, daß wir gar feinem angeblichen Halte vertrauen dürfen, daß die Hoffnung auf Preußen, Oesterreich, die Mehrheit der Mittel- und Kleinstaaten gleich thöricht sind.is
Wir haben Niemand als uns, das Volk Freilich, wo ist dieses Volk? Obwohl die Brüder im Norden leiden, obwohl ein Bürgerkrieg droht, wir effent und trinken wie sonst, heirathen und taufen wie sonst, versichern unser Leben und abonniren uns im Theater wie sonst.( medion
Berlin , 30. April. Zur deutschen Frage enthält die neueste Nummer des Mannheimer Deutschen Wochen- Bismard- Roggenbach blattes" wieder mehrere Artikel, die uns fast durch gängig befriedigen und in der Ueberzeugung bestärken, daß auch in der bürgerlichen Demokratie noch wahrhaft deutsch - national gesinnte Elemente vorhanden sind und die demokratische deutsche Na tionalpartei in erfreulicher Weise sich entwickelt, daß die Armee der Zukunft im Vorwärtsmarsche be- Folgen dann die aus Haß gegen das Schwarzgriffen ist, die Armee, der die Herzen der Jugend weißthum schwarz- gelb gewordenen Bertheidiger Aber dieses schlummernde Volt wird auch nicht früher entgegenschlagen und die Arme des Bolts gehören. Desterreichs und des Bundesrechts, à la ,, Volks- rege, als bis man ihm sagt, daß es die Hände nicht Denn wem anders sollten sie angehören, als 3tg.", Rhein . Ztg."," N. Franff. 3tg.", die länger in den Schos legen dürfe, daß es keinen Freund derjenigen Partei, die allein sich in vollkommener kaum ist es glaublich Desterreich, sage Defter- habe, als sich selbst. Auf irgend einen Andern verweisen, Uebereinstimmung befindet ebenso sehr mit den reich(!) den Rath ertheilen, Preußen durch ein auf irgend einen noch möglichen Ausweg vertrösten, in unwiderstehlichen Drange der Nation nach politi- liberales Regiment aus dem Sattel zu heben, sid eine wenn auch gut gemeinte, doch gefährliche Täuschung. Nur aus der Hoffnungslosigkeit steigt die berechtigte scher Einheit und gebührender Stellung im Rathe Unsere Freunde", meint das" D. W." ,,, haben Hoffnung, nur aus der Verzweiflung eines Volkes die der großen Bölker, wie mit der Richtung des Zeit- wohl Recht, wenn sie Oesterreich anzutreiben ſuden", That empor. is a spidissid 19 geistes, und die eben deshalb, wie keine andere( aber wozu denn umsonst Worte machen und das Volk In einem anderen, jedoch nicht von der ReBartei, jene flammende Begeisterung zu erzeugen mit thörichten Hoffnungen erfüllen?)„ vielleicht(?) daction ausgehenden Artikel macht der Verfasser vermag, deren ein Bolt bedarf, um großer Thaten befolgt auch Desterreich den guten Rath, nur eine Gründe geltend für die Wahrscheinlichkeit der Anund Opfer für einen idealen Zweck fähig zu sein! Stunde zu spät; aber was gewinnen wir benn, nahme des preußischen Parlamentsvorschlages und Freilich, noch sieht es verworren und trübe aus wenn wir dem Volke, dem ertrinkenden, statt der meint:
und das Auge des Patrioten, des Freiheitsfreun- preußischen Spitze ein österreichisches Käppi hin- Was Graf Bismard durch sein Barlament erreichen des, vermag nur wenig gewahr zu werden, worauf balten? Warum gehen wir nicht lieber Alle auf will: zunächst die preußische Oberherrschaft über die es mit Wohlgefallen verweilen fönnte; im Gegen- das letzte Ziel los und ersparen uns Leidens militärischen und maritimen Streitkräfte Norddeutschlands theile muß es sich mit Ekel und Abscheu abwenden, Die ,, Neue Franks. 3tg." denkt sich den Verlauf als lands, die preußische Hegemonie, ist bekannt. Auch den Stationen?" Das genannte Blatt fährt dann fort: und dadurch gleich oder allmälig des ganzen Deutschhier von hinterlistigen Versuchen, das heiligste einen bundesgeseßlichen, als einen Streit, der noch durch Plan der anti- preußischen Koalition kennt man ſchon: Streben der Nation zur Förderung frevelhafter eine Mehrheits- Abstimmung erledigt werden kann. Es Vereinbarung der 34 Regierungen mit Preußen über Sonderzwecke und zur Unterdrückung der Freiheit forrespondirte dieser Gang mit dem früheren in Nord- das Wahlgesetz nebst Reformprogramm, dann Berathung zu mißbrauchen, dort von wahnwißigen Hoff- Amerika und in der Schweiz und würde mit einer frie- der Parlamentsfrage im engeren Rathe, dann im nungen und thatkraftloſem Vertrauensdujel politi- gerischen Bekämpfung der Minderheit, besonder Blenum des Bundestages zur zur Erzielung eines einscher Narren oder selbstsüchtiger Schwachheit feiger bundes", Preußens, enden. Wenn nur am Bundestage stimmigen Beschlusses. Das heißt, von einem auf Mammonshelden.disind od up thischalt sid wir fäßen und nicht Krähen, die sich im entscheidenden Leben und Tod Angeklagten( hier der allseitig als unDies das erschreckende Bild, das uns entgegen- Augenblicke doch nicht die Augen ausbacken und über uns brauchbar anerkannte Bundestag) verlangen, daß er sich starrt hüben und drüben, im Lager der Machthaber bin, die wir gutmüthig uns raufen, Winke und Blicke selbst guillotinirt. Die Sache würde damit ad calendas graecas( bis zum griechischen Kalender) vertagt. Ginge und im Kreise der tyrannenvernichtenden, frieden- zuwerfen! ble nom dies durch, so würde Preußen wahrscheinlich aus dem beschließenden Zungenbelden. Bunde austreten und jeden Beitrag zu den Bundeskosten verweigern. Dann aber sind die Kleinſtaaten aufgegebene Personen; denn Preußen würde auf sie keine Rücksicht
Sehr richtig! duelp us Treffend ist auch, was das„ D. W." über die Darum gibt es für uns nur die Eine Hoffnung: daß man zuletzt doch noch aufhören werde, zu hoffen, Triarier, die demokratischen(?!) Freunde der daß man zuletzt doch noch aufhören werde, zu hoffen, Triäfelei fagt: bin addisim dunmehr nehmen können. Das werden sie fühlen, und deswas sich nimmer erfüllen tann. Aber noch steht der Hoffnungs- Weizen in vollerene fortwandeln, kommen wir zu andern Gesinnung halb glauben wir an das Zustandekommen eines Bargenoffen, welche den Mittel und Kleinstaaten Freiheit faments, da se istinens Blüthe. Noch lebt vor Allem das zahlreiche Ge- und Nationalität predigen. Diese Stäätchen fühlen, daß Daß dieses Parlament ein solches werbe, aus ichlecht der Gothaer, die das„ D. W." föftlich fie doch gefreffen werden sollen und nur die Wahl haben, schildert:
"
Die Gothaer find schon wegen ihrer Hiobsgeduld bekannt; fie stecken Ohrfeigen flaglos ein, in der Hoffnung, einst Minister zu werden; fie laffen sich mit Füßen treten und vertrauen doch; je mehr Püffe sie em pfangen, um so mehr durchdringt sie der Respekt vor
der Macht und der materiellen Gewalt.
Die Gothaer hängen sich an jeden Strohhalm und find fort und fort bereit, sich am eigenen Zopfe aus dem Sumpfe zu ziehen. Nun flammern sie sich wieder an die Reise Roggenbach's nach Berlin . Dieser sei vom Könige berufen, um über die Stimmung in Süddeutsch land und unser Verhalten zu dem preußischen ParlamentsAntrage zu berichten! Wenn es nur nicht im Tone der
об von Unten oder von Oben. Man kann es ihnen
dem Deutschlands Einheit und Freiheit hervorgehe, dafür, meint der Verfasser, habe die Volkspartei zu forgen, so wie sie auch einen fünftigen Krieg der beiden Großstaaten zu verhindern habe, der, nach der Ansicht des Verfassers, keineswegs eine Naturnothwendigkeit sei, dagegen für Deutschland so ver derblich werden müßte, wie der Kampf zwischen Athen und Sparta für das alte Griechenland .
nicht verargen, wenn sie die nobleren Verdauungsorgane vorziehen, um so mehr, da sie sich auf diesem Wege viel leicht Einkünfte und den Titel ,, taiserlicher Prinz" retten können. Man kann diesen Herren lange predigen, fie sollen sich auf uns stützen, ſie tranen der Stüße nicht und finden es auch wohl nicht gentil, sich mit einer plumpen Krücke in den Salon zu schleppen. Oder sollen wir sie gar zwingen, sich auf uns zu stützen? Etwas Anderes ist es, wenn die Herrschaften sich selbst einigen Wir müssen uns hier schon erlauben, ein paar wollen; wir werden es nicht hindern. Nur möchten wir kleine Bemerkungen über des Verfassers so äußerst keine leere oder doch höchst ungewisse Hoffnung zu un glatte und elegante Deductionen zu machen, die sich ferem Programm machen. auf dem Papier ganz vortrefflich ausnehmen, während sie in der Wirklichkeit verschiedene sehr ge
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Der citirte Artikel kommt dann zu folgendem
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