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erstatten sollen, werden morgen erwartet.
Der gestrige ,, Constitutionnel" fagt: Die Bemühungen für den Frieden sind gescheitert. gleichwohl hat der Krieg noch nicht begonnen. Frant reich wird sich außerhalb des Kampfes halten, wie vor her; Frankreich , das teine Verpflichtungen eingegangen, wird jede Freiheit der Action bewahren, möge der Krieg ausbrechen oder nicht. Frankreich wird nur an den Ereignissen activen Theil nehmen, wenn gebieterische Umstände ihm dies zur Vertheidigung seiner Ehre oder der nationalen Intereffen zur Pflicht machen.
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Der französische Kaffer will also das System des chische Deputation in wohlwollender Weise aufge- fchen Thalern verloren. – In Neapel glaubt sogenannten„ lokalisirten Krieges" angewendet wif- nommen hat. Wiener Blättern telegraphirt man man, daß der Exkönig Franz einen Einfall sen, ein System, das bei den Charakter des frag- aus Berlin vom 5. Juni: ,, Die gestrige Donau - unter der Leitung des Generals Bosco beablichen Krieges schwerlich in Anwendung zu bringen fürstenthümer- Conferenz wird als die legte ange- fichtige, sobald der erste Kanonenschuß ertönt. Man sehen, da eine Verständigung nicht erzielt zu wer- sorgt indessen dafür, daß 25,000 Mann geübter sein wird. Die France " schreibt: Der Herzog v. Grammont hat in Wien den letzten den scheint. Rußland erklärte in derselben, die Truppen, vereint mit 20,000 friegsfertiger Natio= Versuch gemacht, eine Versöhnung herbeizuführen. Der Brutharmee habe die Mission, den Hohenzollern zu nalgarde der Schlange der Reaction überall, wo Graf Mensdorff hat aber die in der Antwort auf den unterstützen." Aus Constantinopel, 2. Juni, sie sich zeigt, das Haupt zertreten. Nach dem Conferenzvorschlag ausgesprochenen Erklärungen einfach bringt die Lex antepost folgende Nachrichten: ,, Der Diritto " wird Italien den Preußen feindlichen aufrecht erhalten. Die Depeschen des Herzogs v. Gram Ueberbringer eines Briefes des Prinzen von Zollvereinsstaaten den Handelsvertrag fündigen. mont, die über die Resultate seiner Bemühungen Bericht Hohenzollern wurde Aali Pascha vorgestellt, In der Deputirtenkammer sind die Finanzmaßregeln das Schreiben desselben jedoch nicht angenommen. mit 145 gegen 40 Stimmen angenommen worden. Omer Bafa ist in besonderer Mission nach Der Diritto " veröffentlicht einen Brief des hab edili fino Ruftschuck geschickt worden; nach Schumla sind Ver- General Türr an den Deputirten Macchi über stärkungen abgegangen; das für den Archipel be- die Absichten der italienischen Patrioten bezüglich stimmte Geschwader bleibt vorläufig in Smyrna Dalmatiens , und die Antwort Macchi's. In der letzteren heißt es: Die Italiener wünschen den stationirt. In beutiger Sitzung des englischen Unter- Krieg, ausschließlich um die italienischen Provinzen hauses erwiderte Layard auf die Interpellation zu befreien: sie werden die Rechte auderer Völker Griffiths, daß die Regierung bisher feine Nachricht achten. In Griechenland ist Antoniades, Präfect Der Brinz Napoleon hat eine längere Unter vom Ueberschreiten der Donau durch türkische TrupAm 9. Juni wird pen erhalten habe. Sämmtliche Tractatsmächte von Corfu , behufs Uebernahme des Ministeriums redung mit dem Kaiser gehabt. eine Ministerrath und eine Gebeinirathefizung statt hatten ihre Bertreter inftruirt, nichts zu thun, was des Innern nach Athen berufen worden. In Athen finden. Nach Pariser Gerüchten, die auf der die respectiven Regierungen zur Anerkennung des berrscht große Geldnoth und allgemeine HandelsBörse verbreitet waren, wird Frankreich ein Obfer fremden Prinzen verpflichten könne. Walsh sprach stedung. vations Corps unmittelbar an der italienischen die Heffnung aus, daß England jede active EinIm Parlament dauert Grenze aufstellen, das sobald als erforderlich, in mischung vermeiden werde. ein Hilfscorps für Italien verwandelt werden kann. Die Discussion über die Reform- Bill noch fort, aber trotz In der Donaufürstenthümer. Angelegen diejer unausgesetzten Debatten, oder vielmehr eben heit wird aus Bucharest, 7. Juni, telegraphirt: deswegen, wird in ministeriellen Kreisen die Ueber Die türkische Armee soll heute die Donau überschritten, zeugung ausgesprochen, daß man im Laufe dieser nifae Truppen fbereits stattgefunden baben. Rumä Session bis zu der Veröffentlichung eines Gefeßes geschickt. Brinz Hohenzollern über den Türken entgegenüber Erweiterung des Wahlrechts nicht gelangen mando über die Truppen und geht morgen zur Armee merbe. ab. Die Regierung verlangt von der Kammer eine Anleihe von 36 Millionen Piafter mit Zwangs- Cours für die Bedürfnisse der Armee.
Die Details, welche diese Depesche angiebt, laſſen vermuthen, daß die Nachricht von dem Vorgehen der Türken sich diesmal bestätigt, und es bedarf webl feiner längeren Auseinanderjeßung, daß dies Ereigniß von nicht, minderer, vielleicht noch von größerer Tragweite für die europäischen Berhält nisse ist, als die Vorfälle an der Elbmündung. Ferner wird aus Bucharest telegraphisch gemeldet, daß die russische Regierung die meldau wala
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wolle
Feuilleton.
Bilder aus dem Arbeiterleben. Bon Sustav K.
IV. Eisenbahnarbeiter.
( Fortſegung.)
Wir dankten dem wohlwollenden Manne recht herzlich für seinen guten Rath und begaben uns mit seiner Empfehlung und der Adreſſe jenes Budbäublers verseben, zu diesem. Derselbe gab mir denn auch eine ganze Menge Arbeit und schon nach einigen Monaten hatte ich
gegen 25 Thlr. verdient.
Unterdeß aber kam der Vater wieder zurück. Er hatte
sich viel in der Welt umbergetrieben, seinen Lohn bis auf
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den letzten Pfennig verpraßt und suchte nun, sich wieder bei uns einzufchmeicheln. Es gelang ihm. Die Mut ter erzählte ihm von meiner jezigen Beschäftigung und meiner Ersparniß. Und er schien wirklich allen Groll vergessen zu haben, lobte meine Geschicklichkeit und wun. derte sich über meine Sparsamfeit.
Nachrichten aus Mexiko besagen, daß es mit dem Kaiserthum immer schlechter steht. Die Loose - des Lotterie Anlebens werden nicht ausbezahlt. Frankreich zieht immer mehr feine Hand von seinem Schüßlinge weg, und es heißt sogar, es bestehe eine Verabredung zwischen Paris und Washing ton , nach welcher nach dem Sturze Maximilian's beide Regierungen ihren Einfluß vereinigen würden, um Santa Anna an's Ruder zu bringen.
Vereins- Theil.
Aus Italien wird gemeldet, daß Garibaldi Caprera noch nicht verlassen, vielmehr dort noch verbleiben will, bis der König ihn rufen werde. In Benedig berrscht die größte Aufregung wegen Aus Leipzig geht uns in Betreff unseres der Zwangsanleihe und der außerordentlichen Aus- Blattes eine Mittheilung zu, welche mit den Zerbebung und die Reyterung traf Maßregeln, den würfnissen im Allg. deutsch . Arb.- Verein zusammenSchatz der Basilica des heiligen Marcus fortzu- hängt und uns zu einigen Bemerkungen veranlaßt. schaffen, wie man bereits im Jahre 1859 die eiserne In Leipzig , woselbst die Mitglieder des Allg. deutsch . Krone fortführte, die in Monza bei Mailand auf- Arb.- Vereins unser Blatt in Padeten beziehen, babewahrt worden war. Nach Briefen aus Rom hat der Cardinal Antonelli bei dem Falissement eines Banquiers die Summe von 1,200,000 römi
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grenzenlos schlecht und eines so gemeinen Diebstahls fähig fei. Bald aber stellte sich seine Schuld klar heraus. Er fam, obgleich er wir wußten es genau weder Geld, noch im Dorfe oder in der Umgegend Kere bit hatte, täglich betrunken nach Hause, überall, wohin wir hörten, sprach man von seiner Verschwendung und der Krugwirth erzählte uns, daß er allein in seinem Wirthshaus mehr als 15 Thlr. ausgegeben habe.
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Er zeigte mir auf meine dringende Bitte das Geld ja, da lagen sie, die lieben Thaler, die ich mit so großer Anstrengung verdient, die den Grund zu meinem Fortfommen legen sollten. Ich hatte sie mit wohl gemerkt, sei es an den Jahreszahlen, sei es an den besonderen Abzeichen. Stundenlang konnte ich mit ihnen spielen und wenn mir die Augen schwer und naß wur den von der vielen Arbeit und all den Sorgen, die ich und kehrte neu gestärkt zur Arbeit zurück.
erlitt, bei dem Anblick meines Verdienstes vergaß ich Alles
Ich erzählte der Mutter von der Schlechtigkeit meines Vaters und auch sie theilte meine Ertrüstung.
An demselben Abend stellte ihn die Mutter zur Rede. Ein Wort gab das andere und diesmal griffen sie nicht bloß nach Flasche und Besen, sondern hieben mit Stücken Holz auf einander so los, daß ich das Blut über ihre Gefichter und Hände rinnen sab, daß die Fenster flirrten und zerbrachen, die Kinder laut schrieen und die Leute sich auf der Straße sammelten und unser Haus füllten. So groß war ihre Erbitterung, daß es erst mehreren starken Menschen gelang, sie auseinander zu bringen.
Aber das war Heuchelei, wie wir uns zu unserem Schrecken bald überzeugten. Eines Tages war nämlich das von mir so sauer verdiente Geld aus dem Koffer, in dem wir es verborgen hielten, verschwunden. Wir fuchten in jedem Winkel und kehrten das Unterste zu oberst, Einer warf dem Andern vor, daß er sich einen dummen Spaß machen wolle, bis wir uns schweißtriefend von dem vergeblichen Suchen und ausgestande nen Angst eingestehen mußten: Das Gelb ist weg gefährliche Kopfwunde und unzählige Kratzwunden beige.
stohlen. Wie war das möglich? wer war der Dieb?
Ein Fremder schwerlich, denn das Geld wurde tief Tunten in einem Verschlage des Koffers verwahrt und es gehörte ein sehr scharfer Blick und sehr langes Suchen dazu, um es dort zu finden.
Die Mutter, meine Geschwister und ich klagten und weinten nur der Vater schwieg. Und wenn wir im emfigsten Suchen begriffen waren, glaubte ich in seinen Zügen ein hämisches Lächeln zu entdecken.
Der Mutter war bei diesem Streite ein Finger zerbrochen und ein Auge ausgeschlagen, dem Vater eine gebracht worden.
Der Schmerz machte Beide halb wahnsinnig und hätte man sie nicht gehindert, ich glaube, eins hätte das andere todt geschlagen.
ben etwa 20 Mann, etwa ein Drittel der dortigen Abonnenten, das Abonnement für den Monat Juli abbestellt, und zwar unter Anderm aud) darum,
davon, und um meine Verzweiflung auf den Gipfelpunkt zu treiben, kündigte jener Buchhändler mir die Arbeit unter dem Vorgeben, daß er mit Leuten, von deren Nohheit selbst in den Zeitungen stände und mit ihren Angehörigen nichts zu thun haben wolle.
Da war's freilich mit der Malerei auf einmal vorbei, denn wer hätte mich, dessen Familie in so schlechtem Rufe stand, wer hätte mich ohne Lehrgeld, ja selbst ohne ordentliche Kleidung angenommen?
Es blieb, es blieb nun einmal nichts übrig, als meinen Vater zur Arbeit zu begleiten, fo wenig mir's gefiel, ihm aber habe ich dabei zu vergelten gesucht, Aussicht allein hat mich vermocht, mit ihm wieder in was Schlechtes er an mir gethan. Ich glaube, diese
Gemeinschaft zu treten.
während seines Schlafes und seiner Trunkenheit entwendet und es der Mutter geschickt ich gestand's ihm lachend und wenn er mich schlagen wollte, entlief ich ihm
Ich habe ihm das Geld, das er verdiente, heimlich
um im nächsten Augenblicke mich wie eine Klette an ihn zu hängen und ihn durch allerlei Quälereien, die ich nur ersinnen konnte, zu plagen.
Es entstand zuletzt ein Haß zwischen uns, als wären wir nie Vater und Sohn gewesen.
Und eines Tages gerieth ich doch zwischen seine Hände und ich glaube, er hatte den redlichen Willen damals, mich abzuthun, hätte ihn nicht mein Meffer, tas ich immer bei mir trug, daran gebindert. Aber gemißhandelt hat er mich so, daß ich während 4 Wochen das Krankenlager hütete. Das war die Zeit, in der Du mich verpflegtest.
Das hatte denn endlich in mir einen Plan zur Reife gebracht, der mir schon längst vorgeschwebt und zu deffen Ausführung ich nur den rechten Zeitpunkt brauchte. Und der war jetzt gekommen.
In jenen 4 Wochen hatte die Erinnerung an Alles, was ich von meinem Vater erduldet, eine Erbitterung und eine Begierde nach Vergeltung hervorgerufen, die ich unter allen Umständen befriedigen mußte: die Rache war für meinen Zustand so nöthig geworden, wie für
Wochen dauerte es, ebe sie wieder gesund wurden und unser Elend war indeß auf's Höchste gestiegen. Dazu wurden wir überall als zänkische, robe Leute verachtet, selbst wir Kinder, die wir doch ganz unschuldig Indeß warfen wir Anfangs feinen bestimmten Ver- t Die Nachricht von jener blutigen Schlägerei hatte den Hungrigen das Essen. dacht auf ihn, Keinem wollte es in den Kopf, daß er so sich bald verbreitet und selbst in den Zeitungen las man
waren.
Ohne eine bestimmte Absicht begab ich mich in einer