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8.

Sonntags eingerückten Preußischen Truppen ist weiter ein. Die Avantgarde ist auf der Straße nach Pirna   Neisse  , 19. Juni. Laut amtlicher Meldung haben burchtete te befehle baber usb Truppen machen weiter vorgegangen. griebrich Carl, flehenden öffnet, indem eine öfferreichische Patrouille bei Guhrau tentfeliges Betragen den beruhigendſten Eindruck. bem Commando, des Brinzen nung mit den unter die Desterreicher die Feindseligkeiten am 18. Abenb8 er. Der Magistrat batte für Einquartierung so großer Trup- Truppen ist durch einzelne Abtheilungen hergestellt. die Grenze überschritt und auf die dort stehende preu­penmassen nicht hinreichende Vorsorge treffen können. Die Sachsen   sind seit dem 16. d. M. bereits nach ßische Patrouille Feuer gab. 4000 Defterreicher steben Die Zeitungen constatiren die Geduld der durch forcirte Böhmen   marschirt. auf der Grenze in Colonnen aufmarschirt.( Guhrau  Märsche ermüdeten Soldaten. liegt an der galizischen Grenze bei Bleß.)

Eisenach  , 20. Juni. Es heißt, daß die Kurhessischen Truppen bei Fulda   concentrirt werden. Prinz Wilhelm von Hanan ist, glaubhafter Meldung nach, von den Preußen gefangen genommen.

Baden verweigert fortgesetzt jede Betheiligung an einer Action gegen Preußen.

Paderborn  , 19. Juni. Die Eisenbahnbrücke zwischen Warburg   und Kassel   ist wieder fahrbar.

Homburg  , Dienstag 19. Juni. Die hiesige preu­ßische Telegraphenstation ist vorgestern gegen Abend von 36 darmstädtischen Soldaten unter Führung eines baye­rischen Telegraphen Juspectors aus Frankfurt   a. M. be fetzt worden.

Hannover  , 19. Juni, Abends. Aus dem Götting Befehl überbungstruppen übertragen worden.

Dasselbe

Kiel, 19. Juni. Nach dem Verordnungsblatt ist mittelst tönigl. Kabinetsordre vom 16 ten d. dem Generals major v. Kaphengst während der Abwesenheit des Gene­rallieutenant v. Manteuffel aus den Herzogthümern der eine die Bereinigung des Hol­ſteinischen mit dem Schleswigschen Postwesen betreffende Bekanntmachung. Eisenach  , 19. Juni, Mittags. Nach hier einge­gangenen Nachrichten aus Frankfurt   a. M. läßt das dor tige Bayerische   Militair- Oberkommando dort ankommende Briefe eröffnen und Reisende durchsuchen.

fchen eingelaujene Berichte melden, daß die Hannover  schen Truppen noch in der Umgegend von Göttingen  stehen. Haag, 19. Juni. In Veranlassung des neulichen Beschlusses der Desterreichischen Coalition vom 16ten d., daß Defterreich und Bayern   in Sachsen   einrücken sollten, bat der Gesandte für Luxemburg   und Limburg   die Er­flärung abgegeben, daß die Niederländische Regierung München, 18. Juni. Die Kammer der Abgeord­fich bei keinem Akte fernerhin betheiligen werde, welcher neten hat in ihrer beutigen Sitzung den Gesetzentwurf, die Anerkennung des Fortbestandes des Bundes in sich bezüglich der Creditforderung für die Armee nach furzer schließe. Debatte und nachdem 37 Mitglieder der Linken eine ihren Standpunkt wahrende Erklärung abgegeben hatten, einstimmig mit 135 Stimmen angenommen, und zwar nach der Fassung des Ausschusses.( Bayer. 3tg.)

Eisenach  , 20. Juni. Aus Darmstadt   wird gemel­det: Der König von Württemberg hat den Brinzen Alexander von Heffen, seit lange für diese Stelle designirt, nunmehr offiziell zum Befehlshaber des von Württemberg,

München  , 18. Juni. Der K. v. u. f. D. schreibt: ist diesen

Nach der Prov 3. f. Schl." ist das Gros der öfter­reichischen Nordarmee nach Oberberg   bin dirigirt und dort im Aufmarsch begriffen, nachdem dasselbe die Gegend von Trautenau  , Reichenberg   und Olmüz geräumt und eine unbedeutende Truppenzahl an der sächsischen Grenze aufgestellt hat.

Hannover  , 19. Juni, Abends 10 Uhr. Die Corps der Generale v. Falckenstein und v. Manteuffel baben licher Stärke bei Göttingen  . sich vereinigt. Hannoversche, Truppen stehen in ansehn­

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Hannover  , 19. Juni. Das Corps des General v. Beyer ist nach sehr anstrengendem Marsche in Kassel  eingerückt. Ratibor  , 19. Juni, frühe Desterreichische Truppen haben bei Suhrau die Grenze überschritten, und auf preußische Ulanen Patrouillen Feuer gegeben. Auch bei Klingelbeutel wurde ein zur Recognoscirung vorge. schickter Ulanen- Offizier auf preußischem Gebiet durch österreichische Husaren umzingelt und mit Karabiner Schüffen begrüßt. Der preußische Offizier wurde durch seine berbeieilenden Mannschaften schnell befreit. Starte österreichische Kolonnen nähern sich der Grenze. Dresden  , 20 Juni, Mittags 12 Ubr. Die von Handelsministerium nach Sachsen abge­

Baden und Darmſtadt   gebildeten 8. Armecorps ernannt, Se. Majeſtät der ingin bicht des Ermites der Zeit ſchikte kommiſſion höherer Eisenbahn- Beamten hat heut

obwohl die Aufstellung desselben noch nicht erfolgt ist. getroffen und wird Anbetracht Merkur  " ift

wegen

Haltung

Betrieb der

Altomer a 20. Ju gegenüber ber jegigen Regierung in der Reſidenskabt verweilen mehr bis auf Weiteres ben ein: offizielle Berwarnung ertheilt worden. Die Almiglich ſachſiſche Familie. Veziebent heute die ber herge Die Anschlüsse nach Berlin  , Erfurt   sind wie­

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die

19. Juni. von

bie Rottelle ber Reipiig- Dresdener Privatban über die der hergestellt. Der frühere Fahrplan wird, soweit es stehenden Abrückens des Hamburgischen Militair- Kontin- Villa bei Regensburg  . Die Königin- Wittwe blieb in die militärischen Operationen gestatten, fortbestehen. gents nach den Herzogthümern wird uns von kompeten- Dresden  . Prinz Karl wird sich morgen oder übermor- Die Brücke bei Riesa   wird in wenigen Tagen wie­ter Seite bestätigt. Die Marschbereitschaftsordre datirt gen ins Hauptquartier Bamberg   begeben. der fahrbar sein. Uebrigens haben auch die nicht ver von Sonnabend. 16. d. M. Hamburg   erhält ein kleine­brannten Bogen der Brücke durch das Feuer fehr gelit­res preußisches Besatzungscorps unter einem preußischen ten und bedürfen sorgfältiger Ausbefferung und Unter­Kommandanten. stüütung. Vorläufig findet bei Riese der Trajekt per Kahn statt.

Eisenach  , 20. Juni. Aus Frankfurt   wird über den bereits am 15. gemeldeten Protestakt, der im Namen der preußischen Regierung bei dem Hause Rothschild   vor­genommen wurde, folgendes Nähere berichtet.

( Tel. D. d. Karlor. 3tg.) Stuttgart  , 19. Juni, Nachmittags. Würtemberg ruft seinen Gesandten von Berlin   zurück; der hiesige preußische Gesandte erhielt seine Päffe.( Karlsr. 3.) Die gestern Nachmittags 2 Uhr bier ausgegebe nen Amtlichen Nachrichten vom Kriegsschauplaße" sind folgende:

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Auf Requisition des preußischen Minister- Residenten bierselbst bat ein biefiger Notar am 15. d. Namens und Die Armeen des Prinzen Friedrich Carl und des im Auftrage der tönigl. preußischen Regierung bei dem Generals v. Herwarth haben sich am 18. bei Dresden  Bankhause M. A. v. Rothschild u. Söhne im Geschäftsvereinigt und sind von dort nach der böhmischen Grenze hause, Fabrgaffe Nr. 146, vor Zengen Protest eingelegt, weiter marschirt. Die sächsische Armee ist in Böhmen. gegen jede Disposition über Gelder des bisherigen Auch in Hannover  , Kurbessen u. s. w. vereinigen fich deutschen Bundes, zu welcher die Zustimmung der preußi- die preußischen Truppen, um in Süddeutschland   einzu­schen Regierung fehlt, indem letztere eine solche Zahlung rücken. Wie es heißt, wollen sie Baden von dem Drucke als nicht geschehen behandeln würde." zone suis befreien, den die süddeutschen Regierungen auf dieses sus Dresden  , Montag 18. Juni, Abends. Die ersten üben, frei machen und von dort aus gegen Bayern   ope­preußischen Truppen, eine Husaren Abtheilung, trafen riren. Den Bayern   wird wohl die Luft vergeben, ihre beute um 11/2 Uhr ein und passirten die Stadt. Am Armee nach Böhmen   zu schicken. In Oberschlesien   sind Nachmittage rückte ein größeres preußisches Truppencorps die Desterreicher am 18. eingerückt.

0701550

Feuilleton.

Socialistisches aus China  .

China   ringsum! Ein Rattenkönig verschlungener 3öpfe in der Diplomatie und Justiz, im Heerwesen wie in den Parlamenten, neunmal die Stirn auf den Boden schlagende Stylübungen in Form von Adressen und Zei tungsartikeln, Ehrenfliefeln und Disciplinirungen, Mant­fcbu und Taipings! Nur das Chinesische führt zum Heil", rief eine Stimme in mir ,,, also chinesire dich bei Beiten!" Und flugs griff ich zu des Missionars Huc Reifen in China   und las und las mit immer steigendem Erstaunen. Zwar, daß die Chinesen das Pulver und das Porzellan, das Papier und den Compaß erfunden haben, war mir noch aus der Schule erinnerlich, aber daß sie seit Jahrhunderten die vollste Gewerbefreiheit und Freizügigkeit besitzen, die unbeschränkteste Preß und Affo­ciationsfreiheit*), daß sie von keinem Gensd'armen nach einem Paffe gefragt werden das waren mir über raschende, sehr bedenkliche Neuigkeiten. Ich sollte aber bald noch mehr in Staunen gerathen.

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Im 11. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, erzählt Huc( Empire chinois, Vol. II., 68 ff.), unter der Dy nastie Song, bot das chinesische Volk ein ganz ähnliches Schauspiel, wie in den letzten Jahren Frankreich  ( und Europa   überhaupt). Die großen und schwierigen Fragen der politischen und socialen Deconomie beschäftigten alle Geister und spalteten alle Klaffen der Gesellschaft. Eine ungebeure sociale Revolution wurde angestrebt, man ver *) Ift in einem Lande, in welchem, wie in China  , nur die geringe Zahl der Schriftgelehrten, das Volk aber nicht, lesen kann, feine merkwürdige Erscheinung. Anm. D. Red.

rals v. Herwarth befindet sich ebenfalls in Dresden  ; die Die Feldeisenbahn Abtheilung der Armee des Gene­der Armee des Prinzen Friedrich Karl war gestern bei Baußen angekommen und hatte die gestörte Strecke von Görlitz   an wieder fabrbar gemacht. Die Feldeisenbahn­Abtheilung der Hauptarmee ist nach Rosel abgegangen. Bis Abends 8 Uhr, 20. Juni, sind vom Kriegsschau­platz feine neueren amtlichen Nachrichten eingetroffen. Der von der Kreuz- 3tg." angekündigte Königl. Aufruf an das preußische Volt ist noch am Abende des 19 ten erschienen und lautet wie folgt: In dem Augenblicke, wo Preußens Heer zu einem entscheidenden Kampfe auszieht, drängt es Mich, zu Mei­nem Volke, zu den Söhnen und Enkeln der tapfern Väter

An Mein Volt!

nachlässigte Juduſtrie und Handel und trieb neue Polemit.| Geschichtsschreiber fügen zu dieser Stizze weiter hinzu, Pamphlete, Libelle, Schriften aller Art wurden täglich daß er unfähig gewesen sei, die Staatsangelegenheiten unter das Volk geworfen und von diesem mit Heißhunger richtig zu behandeln, weil er nur allgemeine Begriffe verschlungen, und die Maueranschläge, in deren Abfaffung die Chinesen uns Abendländern weit überlegen sind, spiel­ten eine große Rolle.

vom Wesen der Regierung hatte und wohl au sich guten Maximen folgte, diese aber der Zeit und den Um­ständen anzupassen entweder nicht verstand oder verschmähte.

Der Standpunkt unserer heutigen Realpolitiker datirt also aus alter Zeit.

Wang- nguan- che hatte verschiedene Perioden des Triumpbes und der Niederlage, während deren er alle feine Kraft einsetzte, um des Reich zu organisiren oder vielmehr, wie der Missionar sagt, zu ,, revolutioniren". Unter dem Kaiser Chen Asung, der ihm sein volles Ver trauen schenkte, war seine Macht fast unbeschränkt, und Gerichtshöfe wie Verwaltung bald mit seinen Anhängern besetzt. Jetzt schien ihm der rechte Zeitpunkt gekommen zu sein, die alte Ordnung der Dinge über den Haufen zu werfen und sein System einzuführen, das von seinen Anhängern ebenso enthusiastisch gepriesen, wie von seinen Gegnern scharf und giftig angefochten wurde.

Das Haupt der socialistischen oder Reformpartei war der berühmte Wang- ngnan che, ein Mann von außer­ordentlichem Talent, der mehrere Regierungen durch das Volf in Athem hielt. Die Geschichtschreiber erzählen von ihm, daß er von der Natur einen ungewöhnlichen Geist besaß, den er durch Studien vervollständigte. Diese be­trieb er in seiner Jugend mit solchem Fleiß, daß er mit großer Auszeichnung unter seinen Competenten den Doc­torgrad erhielt. Er sprach beredt und anmuthig und be­faß das Talent, was er vortrug, zur Geltung zu bringen und den unbedeutendsten Dingen eine Wichtigkeit beizu legen, wenn er diese in seinem Interesse aufgefaßt seben wollte. Seine Sitten waren geregelt, seine äußere Er scheinung die eines Weisen. Das waren seine guten Eigenschaften. Im Uebrigen galt er als ehrgeizig und verschmitzt, als ein Mann, dem alle Mittel zum Zwecke Der furchtbarste unter diesen war Sse ma kwang, recht waren, als ein verbiffener Trotzkopf, wenn es dar ein berühmter Staatsmann und religiöser Beobachter der Gut und Blat auf ankam, ein System oder eine Ansicht zu vertheidigen, alten Gebräuche, für deren Erhaltung er Die Vorurtheile des Volkes die er angenommen wissen wollte, als eitel auf sein eige- einzusetzen bereit war. Das Jabr 1069 war nes Verdienst; als ein Mann, der nur das achtete, was tamen auch ihm dabei zu Hülfe. seinen Ideen und seiner Auffassung der Politit entsprach, bezeichnet durch eine Reihe nationaler Unglücksfälle, durch als ein Mann endlich, der es sich zum Lebenszweck ge- Dürre, Erdbeben, Seuchen, und einer alten( sehr unlo macht hatte, die alten Institutionen von Grund aus zu gischen) Sitte gemäß, ersuchten die Censoren den Kaiser. zerstören und sie durch neue von seiner eigenen Erfindung sich zu prüfen, ob sein Lebenswandel vorwurfsfrei, in zu ersetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte er sich der Verwaltung kein Mißbrauch abzustellen sei. Solche der langen und peinlichen Arbeit unterzogen, die heiligen Mahnungen werden auch wohl heutzutage von den vom und klassischen Schriften zu erläutern im Geifte seiner Volke gewählten Censoren gestellt, aber es ist nicht ge­Kaiser Chen- tfung dagegen Principien und ein allgemeines Wörterbuch abzufassen, bräuchlich, sie zu beachten. in welchem er den verschiedenen Schriftzeichen willkürlich that das und verzichtete auf Festlichkeiten in seinem Ba­einen Sinn beilegte, wie er ihn gerade brauchte. Die laste, Musik, Promenaden und vielleicht sogar Paraden

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