Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint drei Mal wöchentlich und zwar: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends Abends.

Organ der social- demokratischen Partei.

Redigirt von J. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweißer.

Redaction und Expedition: Berlin  , Alte Jakobstraße Nr. 67.

Nr. 128.

Berlin  , Freitag den 20. Juli 1866.

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Bweiter Jahrgang.

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Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, 8. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C.   London  . Agentur für Franfreich: G. A. Alexandre, Strassbourg  , 5. Rue Brulée; Paris  , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.

Mit Blut und Eisen"

so sprach seinerzeit der preußische Minister präsident- ,, mit Blut und Eisen nur kann die deutsche Einheit geschaffen werden."

Und er hatte Recht! Mochte das Werk der deutschen   Einheit begonnen werden von oben durch Regierungsinitiative- oder von unten durch Volksinitiative, d. h. durch Revo­lution immer waren Blut und Eisen thig, um die hundertfach festgewurzelten Hin­dernisse zu überwinden. Kein großes Wert in der Weltgeschichte ist noch geschaffen worden ohne Blut und Eisen.

Unsere Hoffnung war, daß die Nation in ihrer eigenen Sache die Initiative ergreifen, daß sie durch eine deutsche   Revolution ein na tionales Deutschland   schaffen werde.

Diese Hoffnung hat sich nicht bewahrheitet; nicht das deutsche   Bolt, die preußische Regie rung hat die Lösung der deutschen   Frage in die Hand genommen und genommen und was entschei dend ist sie hat dies bis jetzt mit großem Erfolg und unter erstaunlicher Kraftentwickelung gethan.

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Die Aufgabe, welche, wie die Dinge that sächlich liegen, den national gesinnten Parteien, insbesondere der nationalen Demokratie, in die sem Augenblicke zufällt, kann nur darin bestehen, durch Einwirkung auf die preußische Regierung, das Schlimme, welches von ihr droht, möglichst abzuwenden, das Gute, welches von ihr kom­men fann, möglichst zu erhöhen.

Mit allem Nachdruck und unter Aufwendung aller seiner Kraft aber muß jeder, der ein Herz für das deutsche Vaterland hat, dafür einstehen, daß nicht das Vorgehen Preußens zu einem Verrath an Deutschland   werde.

Einen solchen Verrath an Deutschland   aber rathen gleichzeitig die ,, Kreuz- Zeitung  " und die ,, National 3tg." der preußischen Regierung an. Die Sachlage ist sehr einfach. Wir hofften die deutsche Einheit zugleich mit der deutschen   Freiheit zu erringen.

Angesichts der thatsächlichen Lage ist diese Hoffnung für den Augenblick geschwunden, aber wir haben wenigstens die Aussicht, einstweilen die Einheit zu erringen.

lich sanktionirten Zerreißung unseres zusammen- Ihr habt gewagt solche Opfer vom Volke gehörigen Gesammtvaterlandes. zu verlangen und hr solltet jet wagen, die einzige Sache zu verrathen, die eine Ent­schuldigung für Euer Then sein kann?

Dies aber gerade ist es, was in trauriger Uebereinstimmung das Organ des Junkerthums und das Organ des Fortschrittlerthums der preußischen Regierung anrathen.

Die ,, Nat. 3tg.", nachdem sie ihren schwach­müthigen Lefern die Mainlinie mundgerecht ge­macht, bemerkt:

Wenn aus diesem Kriege, den Ihr begonnen, ein geeinigtes Deutschland   hervorgeht, so wird die Nation das Blut und Eisen," das dieser Krieg gefoſtet, Euch gern verzeihen so Ihr aber dieses Blut und Eisen" nur gefordert Demnach werden sich alle Hoffnungen vorerst auf das habt, um aus einer schmachvollen Zersplitterung nördliche Deutschland   beschränken müssen. Also nur ein unseres Vaterlandes eine noch schmachvollere Großpreußen, nur ein Kleindeutschland uördlich vom Zerreißung desselben zu machen, so ist klar, daß Main  , hören wir rufen. Allerdings werden patriotische Ihr gewissentos genug waret, für Hoffnungen zerstört, wenn eine Grenzlinie in Deutsch­ land   gezogen wird. Aber wir dürfen uns nicht der elende dynastische Interessen das Herz. Nothwendigkeit der Dinge verschließen, wir müssen die blut unseres Volkes zu vergeuden. Thatsachen nehmen, wie sie sind. Mag der Name Deutschland   für den Augenblick zu einer blos geogra phischen Bezeichnung herabsinken viel mehr bedeutete er politisch nach dem bisherigen Bundesrecht auch nicht­wir ziehen einen mächtigen deutschen   Staat, eine wirk liche politische Organisation in einem Theile Deutschlands  vor. Begründen wir einen starken Kern; die Dinge find der verbürgten Unordnung und Nichtigkeit des Ganzen in das Rollen gekommen; das Uebrige wird folgen. hat man denn in Italien   den Piemontesen einen Vor­wurf daraus gemacht, daß sie sich 1859 auf die Tom barbei und die Herzogthümer beschränkten?

So? Aber wenn man Italien   in eine füd­italienische und eine norditalienische Staats­schöpfung hätte theilen wollen hätten auch dann die Männer der italienischen Einheit ruhig ſtillgeschwiegen?

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Noch chnischer tritt der Gedanke in der Kreuz- 3tg." auf. In derselben heißt es:

Mögen doch jene süddeutschen Regierungen einen perpetuirlich festen Bund schließen mit Desterreich und dabei die Frucht ihrer Saaten und Thaten voll genießen, wenn sie nur auch den Norden Deutschlands  für sich sorgen lassen. Wollen sie das doch nicht, nun, so werden sie eben Krieg gegen uns führen müssen bis auf's Tz.

Also der Süden soll machen, was er will, der Norden soll machen, was er will: Nord­und Süd- Deutschland gehen sich in Zukunft nichts mehr an.

Nein, nein, Jhr Herren, so steht die Sache nicht. Ihr sollet die Wahrheit hören.

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Politischer Theil.

Rundschau. Berlin  , 19. Juli.

Die wichtigste zur Zeit vorliegende Nachricht in Deutschland   ist die Ablehnung der französischen  Vermittelungs- Vorschläge durch den Kaiser von nachdem noch vorgestern Abends bekannt geworden, Desterreich, welche nicht mehr überraschen konnte, daß nicht einmal eine dreitägige Waffenruhe zu Stande gekommen. Aus Wien  , 17. Juli, meldet nämlich ,, W. T. B."( über Paris  ):

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Die bisherigen Verhandlungen über Waffenstillstand resp. Friedenspräliminarien sind erfolglos. Das faiser­liche Gouvernement rüstet sich, den Krieg energisch fort zusetzen. In Ober- und Niederösterreich  , Kärnthen, Krain  und Steiermark   ist Volksbewaffnung anbefohlen.

Die neueste ministerielle Nordd. Allg. 3tg." spricht sich unterm Gestrigen über die Situation wie folgt aus:

giebig gezeigt; nicht einmal der Abschluß einer dreitägigen Das Terrain der Unterhandlungen hat sich uner­

Waffenruhe ist zu Stande gekommen. Nichtsdestoweniger scheinen die Negoziationen noch nicht vollständig abge brochen zu sein; denn weshalb wäre der französische  Botschafter Hr. Benedetti nach Wien   gegangen. Die nächsten Ereignisse von Bedeutung sind aber unzweifel­haft von der Aktion auf dem Kriegsfelde zu erwarten, bei welcher Preußens Armee sich durch ihre beispielslose Rührigkeit auszeichnet. In diesem Augenblick, wo wir schreiben, haben die auf Wien   marschirenden Korps der E16- und I. Armee bereits Nieder- Defterreich betreten und stehen vielleicht schon vor Florisdorf. Denn vor­gestern Morgen bereits hatte Prinz Friedrich Carl Lunden­burg, diesen wegen Olmütz   strategisch so wichtigen Ort besetzt, während die Elbarmee in Nieder- Deftereich, bis Jezeldorf, vorgebrungen war. Wenn der Kaiser Franz Joseph   nicht noch in den letzten Augenblicken versöhn­

, Blut und Eisen," wißt Jhr, was in diesen Worten liegt? Es liegen darin die großen, die unnennbaren Opfer, die das Volk an Eigen­thum, Gesundheit und Leben bringen muß. Es liegen darin die zerschmetterten Hirnschädel, die Das Gegentheil dieser Einheit aber ist eine abgenommenen Beine, die amputirten Arme dauernde Spaltung unseres Vaterlandes in Nord lebenskräftiger Männer, es liegen darin die lichen Rathschlägen Gehör leiht, so ist für die nächsten und Süd, die sogenannte ,, Mainlinie." An jeden Thränen der Verzweiflung, die aus den Augen Tage einer großen Schlacht entgegenzusehen. Die Times" Gedanken eher kann der Vaterlandsfreund sich trauernder Mütter, Töchter, Bräute auf die glaubt zwar, daß der österreichische Souverän vor den Thoren Wiens eine Entscheidungsschlacht nicht wagen gewöhnen, als an diesen Gedanken einer förm- frischen Gräber niederrinnen. werde. Das Blatt bemerkt:

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