dinand's VII., des rey neto, herrschte lein solcherSchrecken, keine solche Todesstille. Der liberale Despo-tiSmus O'Donnell's hal den absoluten DespotismusNärvaez' herbeigeführt, dem die Königin daß Wohl derletzten Krone des letzten Bourbonen anvertraut hat.Alle liberalen Journale sind unterdrückt. Die wenigenBlätter, welche am Leben geblieben sind, beschränken sichdaraus, der Correspondeucia, einem kleinen osficiösenBlatte, nicht etwa die politischen Nachrichten, sonderndie bedeutendsten Dinge nachzudrucken. Es giebr keineJournale und Vereine mehr. Die öffentlichen Localewerden um 10 Uhr Abends geschloffen. Es ist der Todeines Volles von 17 Millionen. Der Marschall Narvae;,der Europa mit den ernstesten Fragen beschäftigt sieht,glaubt, daß die öffentliche Aufmerksamkeit sich wegenseines Austretens nicht beunruhigen wird. Jeden Tagwerden in Madrid und aus der ganzen Halbinsel, nameni-lich in Barcelona und Sevilla, Verhaftungen und Er-schießungen vorgenommen. Bei Einbruch der Nachtdurchziehen Geusd'armerie-Patrouillen mit geladenen Ge-wehren die Straßen. Alle diejenigen, welche Spanienentfliehen können, lhun es. Wenn wir nicht befürchteten,die Aufmerksamkeit der spanischen Polizei wachzurufen,so würden wir Beispiele von Aufopferung anführen,welche zugleich den inquisitorischen Despotismus de»Marschalls Narvaez und die Mittel varthun würden,Zu denen mau seine Zuflucht nehmen muß, um ihm zuentgehen. Ein Privatschreiben, es ist die einzige Hlllss-quelle, die uns bleibt, um zu erfahren, was jenseit derPyrenäen vorgeht, sagt:„Seit der Cholera vom letztenJahre hat man Madrid nicht so verlassen gesehen. Manflüchtet sich, um nicht geächtet, verhaftet, erschossen zuwerden." Die spanischen Flüchtlinge mehren sich imSüden Frankreichs. Narvaez bat die Ueberwackung derErziehung des Prinzen von Austurien dem Erzbischofvon Burgos, einem der Chefs der nltramontanen Partei,zurückgegeben. Man will die religiösen Orden, die seitlL4l> gänzlich verschwunden waren, wieder herstellen;die neue Regierung kann sich nur auf Bayonnette undKulte stützen. Die Gewaltthäligleit verleiht aber leineKraft und es giebt viele Leute, die glauben, daß dieKönigin Jsabella, welche sich in das Land der Baskenbegeben hat, nicht mehr nach Madrid zurückkehren wird.Narvaez ist unter einem Regime, da« nur dem NamenNach constitutiounel ist, der absolute Herr. Aber waskann er ausrichten? Die spanischen Finanzen existirennicht mehr; alle Geschäfte stehen auf dem Puncte, zuGrunde zu gehen, und die Unzufriedenheit ist eine furcht-bare. Diese Lage kann nicht lange andauern. Es sind,Man muß es hoffen, die letzten Zuckungen einer ganzenBergangenheit politischer und religiöser Berdummung.Frankreich kann viel für Spanien tbun, aber nicht durcheine osficielle oder osficiöse Intervention, sondern durchden Druck der öffentlichen Meinung. Was sich inSpanien zuträgt, kann nur mit dem vergliche» werden,was in Neapel unter anderen Bourbons geschah.Zur Änitation für das allacmcine, gleicheund direkte Wahlrecht.Bekanntmachung.Der Rheinisch- Wesiphälische Arbeltertag wird»us lokalen Gründen nicht Sonntag, den 26. Äugust,sondernFeuilleton.T Populäre Beleuchtung der jetzigen Groß-Jndustrieund der künftigen Produetiv-Associationen.(Fortsetzung.)3) Schaden undNachtheilederGroß-Jnduslrieim Allgemeinen.Unter denselben steht obenan:«) die Vernichtung der Kleiu-Jndustrie, de«Mittelstandes.Bevor der Besitz refp. die Verbindung großer Kapi-kalien, die erstauulichen Fortschritte der Technik(Maschi-üen, Dampfkraft, Eisenbahnen». s. w.) und ein Massen-baftes Proletariat die Industrie in den Stand setzten, fastlede productive menschliche Thätigkeit in ihren Bereichzu ziehen, wozu sie jetzt gewissermaßen gezwungen wird,�eil eine grenzenlose Concurrenz außer dem Aufsuchenweiterer Absatzwege(Handelsverträge mit fremden Na-kionen) auch die Schaffung immer neuer FabrikationSzweige zur absoluten Nolhwendigkcit macht,� bevor, mit einem Worte, die Groß-Industrie ihregegenwärtige unermeßliche Ausdehnung erlangt hatte,wurden die Producte, welche jetzt durch Anwendung vonDampf utid Maschinen und bei möglichster Arbeits-cheiluug in großen Massen sabricirt werden, Hand-werksniäßig hergestellt. Da« war die„gute, alteSonntag, den 2. September,in Barmen stattfinden.Diejenigen Orte in Rheinland und Westphalen,wo noch keine öffentliche Versammlungen statlfan-den, werden hiermit aufgefordert, solche bis zum2. September jedenfalls anzuberaumen.Berlin, den 21. August 1866.Der Präsident des Allg. deutsch. Arb.-VemnsA. Perl.Aus R o n S v o r f berichtet man uns:RonSdorf, 15. August. Am Sonntag den 12. d.wurde hier eine von dem Bevollmächtigten des Allg.deusch. Arb.-Vereins Herrn Ern st W ilke anberamnleVolksversammlung abgehalten, in welcher Herr V o r-steher ans Barmen sich in einer kräftigen Rede überdas allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht und dasgegenwärtige Dreiklassen-Wahlgesetz verbreitete. Er hobbesonders hervor, doß das allgemeine gleiche und directeWahlrecht schon von Friedrich Wilhelm IV. acceptirtworden sei, dem preußischen Volke aber später dasDreiklassen-Wahlgesetz octroyirl sei, was durch die Kam-merbeschlüsse genehmigt wurde, und daß bei dem gegen-wältigen Klassen-Wahlspstem es keinem Arbeiter mög«lich sei, an den Wahlen Theil zu nehmen, weil derjenigeBürger, resp. Arbeiter, der nicht vier Thaler directeSteuern zahle, auch nicht wählen dürfe, und daß er da»als das größte Unrecht und den Hauptgrund unserertiefen Versumpfung ansehe; er fordere daher einen jedendeutschen Arbeiter aus, unerschüiterlich an der Forderungdes allgemeinen gleichen und directen Wahlrecht« fest zuhallen, da er die gegenwärtige Zeil zu dieser Forderungfür sehr zwekmäßig halte. Sodann schilderte er, wiedas Hau« Habsbnrg seit mehr als 200 Jahren an derEinigkeit Deutschlands gewirthschaftet und nichts zuStande gebracht habe, daß dagegen wir gesonnen seien,ernergisch mit und durch Preußen in jüngster Zeit eineiniges Deutschland herzustellen.Demnächst ergriff Herr Hennig aus Ronsdorfda« Wort und verbreitete sich über die Revolulions«Zeit von 1789.— Er wies daraus hin, daß auch daschon die Idee des Volkes auf dem allgemeinen Stimm-recht gefußt hätte; man hätte aber auch in jener Zeilden Arbeiter mit einer seinen Politik zu hintergehen ge-wüßt und die Gesetze im Interesse der Ausbeutung or-ganisirt. Daß eS nun nothwendig an der Zeit sei,diesen Uebelständen abzuhelfen, zeige uus der heutigeArbeiterstand, der Wohl einem jeden klar sein müßte.Ferner verbreitete er sich Über die jüngste deutsche Ver-Wickelung, in welcher Preußens Siege so glänzend aus-gefallen seien. Dieselben seien uns durch das mit demvollen Bewußtsein einer weltgeschichtlichen Fortentwicklungder deutschen Nation begable preußische Volk erkämpftnicht aber durch ein blindes Dreinschlagen. Die Ehre,die uns zu Theil wurde, Leben und Blut auf demSchlachrfelde einzusetzen für Deutschlands Größe,—solle uns nicht die auch in der Gesetzgebung zu gutekommen; solle wieder dieses Blut für nicht«, als denMuthwillen der Fürsten geflossen sein? Es wäre zuschmachvoll, denken zu müssen, daß solchem verheerendenBeginnen der Fürsten nicht einst ein Etzde gemacht würde.„Lassen Sie uns daher— führt Herr Hennig fort—einmüthig, wie ein Mann, unsere Stimme erheben, umZeit," in welcher das Handwerk noch einen goldenenBoden halte.—Der Handwerker(Meister) stellte mit feinen Geblllsen(Gesellen und Lehrlingen), welche von ihm Wohnungund Beköstigung empfingen(patriarchalisches Familien-leben), die betreffende Waare— z. B. der Büchsen-macher Gewehre— vollständig her uud verkaufte seineProducte ohne Zwischenhändler direct an die Consu-menten(Kunden). Die verschiedenen Handwerke bildetenje eine Zunft, eine organisirte Verbindung, deren Ge-setze die Erlangung der Meisterschaft erschwerten und da-durch das Handwerk vor lleberfüllung(maßloser Eon-currenz) schützten. Das Geschäft ging in der Regel aufden ältesten Sohn des Meisters über. Hatte dasselbeunter einigen Generationen geblüht und die Meister-familie Reichthümer erworben, dann zog sich dieselbevom Geschäft zurück ins behagliche Bürgerieben; die an-gesammelten Kapitalien wurde» gegen landesüblicheZinsen verlieben uud der ehrsame Meister avancirte zumbehäbigen Rentner.Der im Vergleich zu dem späteren Fabrikbetriebeäußerst beschränkte Gewerbebetrieb der Handwerker erfor-derte keine bedeutende Geldmittel, und so war es mög-lich, daß selbst ein unbemittelter Geselle, wenn er diesonstigen erschwerenden Bedingungen der Meisterschafterfüllte, sich durch Geschicklichkeit, Fleiß»nd Sparsam-keit aus dem Proletariat zum Mittelstände emporarbeitenkonnte.Als in später» Zeiten durch die in Folge der Eni-deckung fremder Länder und Welttheile z» großem Auf-durch die Gewinnung der öffentlichen Ueberzeugnng undin dem vollen Bewußtsein, daß die gesammte Arbeiter-schast die erste Macht der Erde ist, auf Erreichung desallgemeinen gleichen und directen Wahlrechts hinzuwirken.Es ist dieses das erste»ud sicherste Mittel, welches denArbeiterstand z» etwas führen muß; e« gilt wie auchLassalle sagt, kein anderes mehr für uns." Ferner be-leuchtete Herr Hennig noch die nutzlosen Kämpfe derFortschrittS-Partei; daß auch diese ihrem Ende nahe seiund endlich unterliegen müsse; daß wir dagegen dieBahn, die uns Lassalle vorgezeichnet, als selbstständigeArbeiterpartei energisch bis an'« Ziel verfolgen wolltenund müßten. Es wurde hierauf nachstehende von HerrnErnst Wilke vorgeschlagenen Resolution von der Versammlung einstimmig angenommen:In Erwägung:1) daß der Arbeiterstand, wie Jedem einleuchten muß,in jeder Beziehung zurückgesetzt, und daß es daherdie größte Pflicht eines jeden Arbeiter« ist, sich mitaller Energie dieser Zustände zu entledigen;2) daß zur Abhülfe dieser Uebelstäude das allgemeine,gleiche und directe Wahlrecht als der Kernpunkt allerdem Volke bisher vorhandenen Rechte nothwendigerscheint,beschließt die heutige Volksversammlung, Alles aufbietenzu wollen, damit das allgemeine, gleiche und directeWahlrecht in Staat und Gemeinde eingeführt unddemnächst durch eine wahre Volksvertretung ein eini-ges Deutschland geschassen wird.Hierauf Schluß der Versammlung.Johann Gerhardt,Schriftführer.Aus Solingen schreibt man unS:Solingen, 20. August 1866. Gestern fand hier inFolge der Verfügung des Präsidiums des Allg. deutsch.Arb.-Vereins, durch die Mitglieder dieses Vereins ver-anlaßt, eine allgemeine Volksversammlung statt, in wel-cher folgende Resolution mit großer Mehrheit angenom-men wurde:In Anbetracht, daß der Arbeitslohn nicht mehr gleichenSchritt hält mit den uothwendigsten Lebensbedürfnissendes Arbeiters;In Anbetracht, daß die bisherige Landesvertreiung zurBeseitigung dieses Uebelstandes noch nichts gethan;In Anbetracht, daß eine gründliche Verbesserung derLage der arbeitenden Klaffe nur durch eine gerechteVolksvertretung möglich ifi, und solche nur durch dasallgemeine, gleiche und directe Wahlrecht mit geheimerAbstimmung erzielt werden kann;In Anbetracht alles dessen, wolle die heute in Solingentagende allgemeine Volksversammlung beschließen, die-ses dem Volke so lange entzogene, ihm natürlich ge-hörende Recht mit allen ihm zu Gebote stehenden ge-setzlichen Mitteln von einer hohen Staatsregierung zufordern, in Kammer und Parlament, und als Garan-tie für dieses Wahlrecht eine allgemeine Volksbewaff-nung; ebenso prolestiren gegen jede Trennung Deutsch-lands und erklären, daß sie ein einiges, einheitlichesVaterland will.Die Minorität betrachtete die Resolution als nichtmehr zeitgemäß und schlug eine Resolution für Ver-sammlungs- Recht und freie Presse al« zeitgemäß vor,was jedoch die Versammlung ablehnte, um nicht durchHäufung der Forderungen die Einheit und Kraft derAgi-tation zu schädigen, eingedenk der Worte Lassalle's:schwunge gelangte Schifffahrt neue Absatzmärkte in niegeahnter Ausdehnung ermittelt worden, gewann in deralten Welt die Gewerbthäligkeit eine Bedeutung und einenUmfang, mir welchen die alten beengende» Formen undfesseln des Zuuftwesens unverträglich waren. Da«apital bemächtigte sich zunächst des Handel«. Kapi«talisten kauften die Waaren auf und versandten sie ausselbst ausgerüsteten Handelsschiffen in ferne Länder. Soentstand die Sippschaft der Zwischenhändler(Comissio-näre), welche im Lause der Zeit eine Herrschast über diegesammte Industrie erlaugt hat, die e« ihr möglichmachte, in Deutschland fabricirle Waaren in Amerikamit 300Procenr Nutzen, allerdings einschließlich derVerzollungS-, Bersicherungs- und Transport-Kosten, zuverkaufen.—Glänzende Erfolge ermunterten andere Kapitalistenzur Nachahmung; allein„ein Keil treibt den andern."Die Concurrenz im Handel veranlaßte habsüchtige Be-sitzer von Kapitalien, die aus dem Handelsgebiete nichtreusstren zu können glaubteu, sich der Fabrikation(Industrie) zu bemeistern.Mit den riesigen Dimensionen, welche der Welthandelannahm, mußte sich natürlich auch die Fabrikation stei-gern. Um der Nachfrage nach Waaren genügen zu kvn-nen, erfand man rasfinirle, unmenschliche Systeme, welchedie Industrie zur Massenfabrikation besähigte. Das so-genannte Hanssystem, welches den liebergang zur Cen-tralisation der Fabrikation bildete und zur Arbeitsthei-lung, sowie endlich zur jetzigen Groß-Jnbnstrie führte,bewirkte einestheils die größere Leistnngssähigkeit der