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Brief, gerichtet an denselben Adressaten, ist datirt vom 2. September 1866, rührt also aus der jüngst verflossenen Zeit her. Wir theilen denselben in der nächsten Nummer mit.-
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auch nicht die Regierungen, doch die Völker wür- offiziöse Nordd. Allg. Ztg." gefunden. Und in den eintreten können. Auch hegen wir die Hoff der That macht die gegenwärtige politische Lage nung, daß mit dem erstarkenden Einheitsgefühl die Europa's einen gegenseitigen Anschluß dieser Staaausgeschlossenen deutschen Völkerschaften mit Hülfe ten wahrscheinlich. Die Verlobung der dänischen der im Bunde befindlichen die Pforten zu finden Prinzessin Dagmar mit dem russischen Thronfolger und sich zu öffnen verstehen werden. Die Kreuz- gab der russischen Presse Gelegenheit, mit der altzeitung tröstet sich mit dem Gedanken, daß bei der überlieferten und im russischen Volke wurzelnden der Stadt Frankfurt gegebenen Verfassung die Politik Peters des Großen: Mitteleuropa mit eiserDie Agitation für einen Anschluß Süddeutsch - selbstständig communale Verwaltung nicht in den nen Armen zu umspannen und zu erbrücken, wieder lands an den in Aussicht gestellten Bund der Staa- Himmel wachsen wird. Die Bürgermeisterwahl hervorzutreten. Das Haus Glücksburg , dem die ten im nördlichen Deutschland gewinnt an Leb- unterliegt der Bestätigung der preußischen Regie- dänische Prinzessin Dagmar angehört, ist nur auf haftigkeit. Ein Flugblatt, mit der Ueberschrift rung, die sich auch die Oberleitung und Oberauf wenig Augen gestellt, und man betrachtet in der Reine Mainlinie," ladet die Mitglieder und Freunde ſicht in Kirchen- und Schulangelegenheiten und die russischen Presse als ihre Mitgift die Schlüssel zur des Nationalvereins zu einer Versammlung nach höhere Polizei ausdrücklich vorbehalten hat.- Ostsee , welche mit der Verheirathung an den rusHeidelberg ein. Das Blatt geht von dem Gedan- Am 27. Abends ist in Prag ein eines Atten- fischen Thronfolger der russischen Herrscherfamilie fen aus, die preußische Uebermacht der nationalen tatsversuches auf den Kaiser von Desterreich überliefert werden. Mit dieser Verlobung mußten Sache dienstbar zu machen. Das Mittel zur Er- Verdächtiger verhaftet worden. Der„ Fr. 3tg." zugleich die scandivischen Bestrebung en sowohl in reichung des Zwedes sei die„ Erweiterung der wird aus Paris geschrieben, daß der Kaiser von Norwegen und Schweden , denen Rußland als Erbpreußischen zur deutschen Macht." Ein besonderer Desterreich das Defret unterzeichnet, welches Herrn feind gilt, wie in Dänemarf einen heftigen Stoß füddeutscher Bund sei ein Hirngespinst, das niemals v. Beust zum österreichischen Minister des Aeußern erleiden, was sich auch sofort bei den letzten Wahlen Fleisch und Blut gewinnen könne. Ferner hat das ernennt. Aufsehen hat erregt, daß der Kaiser in zum Volksthing in Dänemark zeigte, die zu UnWahlcomitee der Fortschrittspartei in Hessen - Prag gerade bei der Vorstellung des hohen Land- gunsten der nationalen Partei ausfielen. Bringt Darmstadt soeben einen Aufruf erlassen, in wel- adels für die bevorstehenden Verfassungsarbeiten die man hiermit die Verstimmung in Verbindung, welche chem aufgefordert wird, solche Männer in die Kam- Umgestaltung im Sinne der Reichseinheit betont feit dem Schleswig Holsteinischen Kriege zwischen mer zu wählen, die einen freien Nord- und Süd- bat. Man betrachtet dies als das fünftige Pro- dem Petersburger und Berliner Stabinet herrscht, deutschland umfassenden Bundesstaat mit freiheit gramm des Kaiserstaates, das mit Hilfe des Herrn die noch durch die energische Fürsprache für die licher und volkswirthschaftlicher Besserung der Zu- v. Beust durchgeführt werden soll. Auffallend ist russischen Verwandten auf den deutschen Thronen stände des eigenen Landes zu erstreben gesonnen dabei, daß diese kaiserliche Aeußerung von dem nach dem letzten Kriege von Seiten Rußlands gefind. Jezt gilt es, heißt es dann, auch von unserer officiellen Telegraphen- Bureau unterdrückt und nur steigert wurde, so findet der Anschluß zwischen Seite unverdrossen und unbeirrt für ein freies und durch Privat- Telegramme nach Wien gemeldet ist. Schweden - Norwegen in Preußen eine natürliche einiges Deutschland weiter zu wirken, damit nicht Die Mehrzahl der österreichischen Minister ist tele- Begründung. Auch Napoleon würde dies Bündniß die Mainlinie unser größeres Vaterland und gleich graphisch nach Wien berufen und man erwartet mit günstigem Auge betrachten; ihm ist das Testazeitig unsere engere Heimath unnatürlich zerreiße, von den dortigen Berathungen Beschlüsse von großer ment seines Oheims unvergessen, der in Rußland daß vielmehr der beabsichtigte norddeutsche Bund Tragweite. Daß der Professor v. Hasner, ein eine gefährliche Hyder sab, die zu unterdrücken ein ohne Verzug zu dem unsererseits stets erstrebten Mitglied der deutschen Linfen," neben Beust in gemeinsames Interesse europäischer Politik sei. Und wirklichen deutschen Bundesstaate werde u. s. w. das Ministerium berufen werden soll, tritt als hoff- wenn nun das Journal ,, de St. Petersburg" neuerIn gleicher Weise ist der Ausschuß des deutschen nungsvolles Gerücht auf und bleibt abzuwarten. dings erklärt, daß die westlichen Provinzen wesentAbgeordnetentages auf den 11. November nach Der Kaiser von Frankreich , der für förper- lich russisch gemacht werden müßten und die russische Eisenach einberufen worden, um sich über das lichen Schmerz sehr empfindlich ist, hat abwechselnd Regierung im Königreich Polen entschlossen die AufVerhalten Süddeutschlands zum norddeutschen Bund gute und böse Tage. Die Aerzte haben von Neuem gabe verfolge, die polnische Gesellschaft von den auszusprechen. Die„ Nordd. Allg. Ztg." fieht diese einen Winteraufenthalt in Algerien empfohlen, wel- anarchischen und fremden revolutionären Einflüssen Agitation mit sehr sauersüßer Wiene an und die cher eine Regentschaft nöthig machen würde. Das zu befreien, welche die Verschmelzung der polnischen Berliner Revue" wird über das Gebahren der ver- Bedürfniß einer Anleihe ist im Ministerrathe ein- und russischen Interessen verhinderten, so wird dem haßten ,, Demokraten " überaus unwirsch. Das Ein- stimmig anerkannt worden. Doch hat man diese kranken Mann an der Seine dadurch der Gedanke fluthen aller parlamentarischen Ideale süddeutscher Finanzmaßregel, da die Zustimmung des gesetzDemokraten in den norddeutschen Bund ist nach gebenden Körpers erforderlich ist, noch mindestens ihr sorgfältig zu verhüten. Sie läßt sich darüber in bündigster Form also aus:
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auf 3 Monate hinausgeschoben. Die Feindselig feit der Presse gegen Preußen dauert fort. Auch in Lille haben Arbeiter- Unruhen stattgefunden.
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Aus Italien wird berichtet, daß die Volksabstimmung in Venetien mit 636,679 Stimmen für die Einverleibung erfolgt ist. 68 Stimmen fielen mit Nein aus.
Die Nachrichten aus dem Orient lauten wider
einer Wiederherstellung Polens um so näher gerückt. Die Aufrichtung Polens fönnte die Dynastie Bo naparte, welcher das Jahr 1866 so verderbliche Schlappen beigebracht hat, in den Herzen der Fran zosen vielleicht wieder etwas befestigen. Jedenfalls kann ein Damm, welcher den Russificirungsgelüften durch ein schwedisch - preußisches Bündniß entgegengeworfen wird, einer günstigen Aufnahme in den Tuilerieen sicher sein.
Preußen] wird den nächstens zusammentretenden preu-[ Die Abschaffung des Einzugsgeldes in Bischen Kammern, wie es heißt, wieder vorgelegt werden. Die Vorlage war schon gemacht, theilweise genehmigt und nur durch den im Februar d. J. eingetretenen plötzlichen Schluß der Session nicht weiter gediehen. Verschiedene Städte haben sich jener Abgabe lange schon entäußert und es handelt sich nur darum, fie allgemein gesetzlich zu beseitigen.
Preußen hat den norddeutschen Bund einzurichten und das Verhältniß desselben zu Süddeutschland festzustellen. So angenehm und schmeichelhaft es für Preußen sein mag, daß sich südlich des Mains Stimmen erheben, welche den direkten Eintritt süddeutscher Länder in den norddeutschen Bund, sowie die gleichzeitige Unterordnung unter die preußische Führung fordern, so kann aus ienen sprechend. Officielle Depeschen aus Konstantinopel Wünschen doch nur ein geringer staatsmännischer Nutzen gezogen werden. Es ist offenbar, daß die Herren, welche lassen die türkisch - ägyptische Armee in einem neuen nach Norddeutschland die Hände ausstrecken, vor Allem Kampf einen glänzenden Sieg davontragen. Ueber durch den parlamentarischen Anstrich, den die nord- Petersburg aus Konstantinopel eingelaufene Dedeutsche Organisation erhalten soll, lüstern gemacht wer- peschen melden dagegen, daß Mustapha Pascha mit den. Die alten Heroen der oratorischen Kunst, die wir 18,000 Mann in einer viertägigen Schlacht von boch eigentlich schon bis zum Ueberdruß gehört haben den Sphakioten( Gebirgsvölkern) geschlagen sei. und deren Verse wir auswendig wissen würden, wenn Die geschlagene türkische Armee sei in die Nähe von sie nicht gar zu schaal wären, diese Helden der Red- Kanea zurückgekehrt und habe die umliegenden Dör- sowie das erste Dienstagsblatt der Rhein . 3tg." find -[ Confiscationen.] Das erste Sonntagsblatt nerbühne sehnen sich nach einer parlamentarischen Kanzel, fer in Brand gesteckt und verwüstet. Fürst Karls schon wieder ohne Angabe der Gründe während des von welcher sie wieder einmal ihre Allerweltsmittel zur Einigung und Beglückung Deutschlands möchten ver- von Rumänien direkte Nachkommen sind von der Druckes mit Beschlag belegt worden. Von einer Abwechnehmen lassen. Es ist nicht etwas Neues und Lebens- Pforte für immer als Regenten anerkannt. Die felung der Gedanken scheint die preußische Regierung kein frisches, wonach sie trachten, sondern es ist etwas AntiFreund zu sein. Die preußische Bresse macht jetzt gewiß quirtes, dem sie wiederum einen schwachen und erkünftel einen gar frommen und sanften Eindruck und die preuten Hauch einblasen möchten. Deshalb trägt denn auch ßische Regierung findet meist nur eigene Gedanken, wenn das Programm, das sie vortragen, einen vergilbten, auch zuweilen mit ein wenig liberaler Färbung überschwammigen, formlosen, unpraktischen Charakter. Schwertüncht, wieder. Warum ist also da einer dem Fahrwasser lich werden sie uns erklären können, wie sie denn ihren Amerika's sind vorüber. Die Radikalen sind nicht mehr Raum zu gönnen? Zu verwundern wäre es Die Congreßwahlen in den Vereinigten Staaten der Regierungsanfichten zuwiderlaufenden Anschauung Eintritt in den norddeutschen Bund zu effectuiren gedenken, oder an welchem Punkte das Königreich Preußen aus dem ungewöhnlich erbitterten Wahlkampfe als nicht, wenn diese Confiscationen so sehr die Aufmerkſamdie Pforte öffnen solle, durch welche sie einzutreten ver- Sieger hervorgegangen. Die Niederlage ist für keit auf sich zögen, daß gerade um deswillen nach dem möchten. Der norddeutsche Bund ist in Folge des Pra- den Präsidenten furchtbar. Eine Hochverraths- bösen Gifte" gehascht würde und schließlich doch mehr ger Friedens eine vertragsmäßige Gestalt mit genau ge- anklage und Absetzung droht ihm. Vorschläge zur sitzen bliebe, als der Regierung wünschenswerth ist. Für zogenen Grenzen und bestimmt qualificirten Mitgliedern. Annahme des Verfassungs- Amendements des Con- Ideenverbreitungen dienen Confiscationen leicht als beSoll diese Vertragsbafis zu Gunsten einiger conftitu- greffes hört er schweigend an, hat aber einen Be- schleunigtes Verfahren. Wir möchten uns der Hoffnung hingeben dür- schluß bis jetzt noch nicht gefaßt. fen, daß die preußische Regierung Besseres mit dem norddeutschen Bunde vorhätte, als sich mit den erreichten, vorerst mehr specifisch preußischen Erfolgen zufrieden zu geben. Wenn die preußische
tioneller Rhetoren wieder verwischt werden?
rumänische Armee foll 30,000 Mann betragen. Bündnisse darf Fürst Karl nur administrativen, nicht politischen Inhalts mit den angrenzenden Regierungen abschließen.
Berlin , 30. Oct.[ Ein enger Anschluß Regierung wirklich eine deutsche Politik verfolgt, so Schweden Norwegens an Preußen ist in wird sie auch mit Leichtigkeit die Thür finden fön- letzter Zeit in der Presse mehrfach Gegenstand der nen, in welche die füddeutschen Staaten, und wenn Besprechung gewesen und hat auch Eingang in die
"
Ausland.
Paris , 28. Oct.[ Die Lyoner Arbeiter.] Folgende beiden Actenstücke über den Nothstand der Lyoner Seidenweber sind dem„, Progrès de Lyon" zur Veröffentlichung zugegangen. Das erste ist ein Schreiben des Ministers des Innern an den RhonePräfecten, Senator Henri Chebreau:
Ich habe dem Kaiser die Berichte unterbreitet, welche