Maulheldenthum verlacht. Ich weiß, mein Brief hat weber Ihnen noch anderen von meinen Freun den gefallen. Aber es ist so gekommen, wie ich gefagt. Wir hier, täglich im Kampfe und im Getriebe der Parteien eines gewaltigen Volkes, gehen mit der Politik und mit der kritischen Beurtheilung der Dinge oder Vorgänge des öffentlichen Lebens zu Bette und stehen mit ihr auf. Dadurch werden wir schärfere Beobachter. Indem wir genöthigt sind, die Pläne der Gegner zu durchschauen, zu er rathen, zu durchkreuzen, gewinnen wir jene Umsicht der Diplomatie, die bei Euch nur Wenigen eigen ist, und da wir als seefahrendes Volk mit allen Nationen der Erde verkehren und genöthigt find, deren Politik uns gegenüber mit allen Eventualitä ten zu erwägen, so gewinnen wir oft eine schärfere Einsicht in den Gang des öffentlichen Lebens anderer Nationen, weil die Details uns nicht erbrücken und uns das Urtheil verwirren.
Lassen Sie mich nun auf Eure Verhältnisse einen Blick werfen. Halten Sie dabei fest, daß ich, von meinem amerikanischen Standpunkte aus sprechend, wie ein Historiker urtheilen und mich meiner Wünsche und Bestrebungen, mit Einem Worte: meiner Persönlichkeit entäußere, um mich lediglich auf den Standpunkt der logic of events( Logik der Thatfachen) zu stellen.
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jeber, auch wenn sie gewollt hätten, zu schwach, zu ausgezeichnete thatsächliche Bürgschaften für machtlos, um im Sinne freier Bolfsentwickelung die Erfüllung des Vertrages in Händen behalten. vorzugehen, wohl aber stark genug, um ihren Unter- Unsere Regierung hat sich( für die Verwirkthanen gegenüber alles Böse zu vollführen. Für lichung der preußischen Pläne) an dem früher das Erstere fanden sie mächtige Widersacher in den eifrigsten Gegner jetzt eine sichere Stüße für ihre Vormächten, für das Letztere nicht nur Alliirte, Verhandlungen geschaffen." Wer weiß?- Die sondern sogar Befehlende. Verzweifelnd rang der officiöse Nordd. Allg. 3tg." hält die Mainlinie badische Minister Winter die Hände, als man ihm energisch fest. Sie erklärt die Nachricht, daß dir Beschlüsse der Wiener Conferenzen zur Aus- zwischen Bayern und Würtemberg Verhandlungen führung in Baden vorlegte. Ich kann's nicht über die Besaßung der Festung Ulm schwebten, für thun, ich fann's unmöglich thun!" rief er grollend unbegründet. Preußen hat ein großes Interesse und jammernd. Was ich hier schreibe, ist notorisch. daran, fährt sie fort, daß die füddeutschen Staaten Bei verschiedenen Gelegenheiten fagte sogar Nebe- fich aus eigenen Kräften befestigen und zu diesem nius: Der Großherzog würde es gern thun, 3wed selbstständig diejenigen militairischen Operaaber seine Mitfürsten, seine Mitfürsten!! tionen vornehmen, auf deren Durchführung es, so oh!!!" Sehen Sie, so mußte der ganze fleinstaat- lange der alte Bund bestand, fortwährend, aber liche Constitutionalismus dem Eingeweihten als leider stets vergeblich gedrungen. Die Hoffnungen elendes Gaukelspiel und eitel Heuchelei verhaßt eines durchgreifenden Systemwechsels in der wiener werden. Er war die Vorschule der Verachtung, Hofburg mit der Ministerernennung des Hrn. von welche die ,, uncompromising Republicans" schufen. Beust sind schon wieder im Schwinden. Daraus, Ich begreife vom Standpunkte eines Republikaners daß Graf Belcredi mit leßterem wegen Uebernahme nicht, wie nur ein Mann von gesundem Menschen des Ministeriums des Auswärtigen in Prag ververstande der Kleinstaaterei das Wort reden mag. handelte, schließt man auf das Verbleiben des Je schneller die Zaunkönige abgethan werden, desto Grafen Belcredi im Amte, und wenn Herr von schneller marschirt die Entwickelung der Nation zu Beuft auch Bedingungen wegen herbeizuführender nächst zur Einheit und endlich auch zur Freiheit.... Aenderungen in der Haltung der Regierung gestellt Begreift man denn nicht, daß die Kleinstaaten un- hat, so hält man diese von untergeordneter Art. bedingt dem Wasser nachschwimmen müssen, in welchem das preußische Scepter zu schwimmen für gut findet?... Wozu also ein so kostspieliger Umweg?... Was wollen den einige Kleine" jenseit der Mainlinie? Was können sie wollen?- Experimentiren mit chronischen Schwächen auf Unkosten der Gesammtnation? Wozu? Kann nicht
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Troß der Einwirkungen der officiellen Organe auf die Wahlen im Haag, nimmt man Niederlage des Ministeriums für sicher an, da jede amtliche Einwirkung durch die geheime Abstimmung größtentheils zerstört werde.
Desterreichs Macht ist nun gebrochen, und nicht bloß gegenüber Preußen. Es steigt von dem Zenith seiner Macht, wie England von seinem Throne als alleinige Beherrscherin der Meere; nur ist die Lage Desterreichs weit schlimmer in Folge des in seinem Innern wühlenden Zersetzungsprozesses durch Der Ueberschwemmungsbericht des Ackerbaudas Nationalitätsprinzip. Letzteres ist keine Erfinministers von Frankreich an den Kaiser bezeichnet dung Napoleons III. Dieser gab nur den Gefühlen der norddeutsche Bund oder auch kurzweg Preußen den für den Ackerbau entstandenen Schaden als und Bestrebungen der Völker( seit 1776) die Pa- durch Zollschranken und Hunderttausende anderer unermeßlich." Der Minister wird einen außerrole. Er sprach aus, was Alle längst dachten und Verkehrshemmnisse ihnen alle Adern, alle Canäle ordentlichen Kredit für die Reparaturen verlangen. strebten. Daß Desterreichs Einfluß auf Deutsch - der Ernährung der Art unterbinden, daß sie um Um die Wiederkehr solcher Unfälle zu verhüten, land dahin ist, halte ich für eins der glücklichsten ihrer eigenen materiellen Wohlfahrt willen gezwungen greift der Minister auf die Vorschläge zurück, welche Ereignisse. Diese mehr slavische Macht benutzte sind, sich wieder mit dem überwiegenden Theile der der Kaiser vor zehn Jahren gemacht hat. Die ihren Einfluß seit fast drei Menschenaltern nur Nation zu vereinigen, wenn sie nicht etwa nach damals vorgeschlagenen Verbesserungen würden gegen die Kraft- und Machtentwickelung der deut parabolischem Irrlaufe gleich einem schwachen Come- blos für die Loire 100 Millionen Frcs. kosten. schen Nation. Sehen Sie nur die Regenten dieses ten in den Hauptförper stürzen wollen?"... Sechs Minister sind in eine Art militairischen WohlStaates seit dem Tode Josephs des Zweiten"... Nun folgt eine lange Auseinandersetzung, daß fahrts- Ausschusses ernannt ,,, weil," nad) Auslassung Nun folgt eine sehr drastische Charakteristik, wahrscheinlich in der nächsten Zukunft in Preußen des Kriegsministers ,,, die großen Ereignisse, die in welche der Einsender ,, um ihrer unparlamenta und Deutschland der aufgeklärte Absolutismus Deutschland erfolgt sind, mehrere Mächte Europa's rischen Wortfassung" willen weglassen zu müssen herrschen werde. Dann heißt es weiter: bewogen haben, wesentliche Veränderungen mit ihrer erflärt. Dann heißt es weiter: ,, Düstere Aussichten für ein treues republikanisches Militair- Organisation vorzunehmen." Man mißt Schon nach der Leipziger Schlacht, gleich Herz! werden Sie sagen. Nein und abermals nein, mit Recht diesem Ausschuß auchy politische Bedeubei Eröffnung des Wiener Congresses, trat die sage ich. Eines hat die Nation bereits heute ge tung bei. Die Beschleunigung der Räumung von Tendenz der Verknechtung und Verfinsterung Deutsch- wonnen. Sie fühlt, glaubt und sagt es, daß sie Mexiko und Rom deutet man als eine Bestrebung, lands bei Desterreich effen hervor; 1815 völlig am Bunfte steht, eine Machtstellung einzunehmen, alle Streitkräfte im Frühjahr zur Hand zu haben. ungeschminkt. Der edle Freiherr vom Stein und eine gewaltige Stellung innerhalb der Gränzen Es ist jetzt die Rede davon, einen direkten Teleseine Freunde wurden durch Desterreich aus ihren von Europa ! Der Partikularismus verfinft. Die graphen von Frankreich nach Amerika zu legen, Wirkungskreisen vertrieben. Die Leitung jener gan- getrennten Glieder des Körpers formiren sich zum weil man glaubt, daß früher oder später der Krieg zen Politik, welche in Laibach, Verona , Karlstad , gewaltigen Leibe, Die Berachtung des Deutschen zwischen England und Amerika ausbricht, und man auf den Wiener Conferenzen bis herab in die im Auslande hat aufgehört; er wird stark und ge- dann keine telegraphische Verbindung mehr mit neueste Zeit getrieben wurde, ging von dem Hause füchtet. Der Nationalstolz, das Selbstgefühl er- Amerika haben würde.- Desterreich aus. Es nahm überall ungescheut und wacht. Die Intelligenz ist Gemeingut geworden. Das Räuberwesen in den südlichen Theilen übermüthig die Initiative in dieser verderblichen Sie ist nicht mehr Patrimonium einzelner Stände. Italiens graffirt stärker als je. In den Abruzzen Richtung. Die Anderen fecundirten ihm von Sou- Handel und Industrie, Kunst und Wissenschaft, sie und in Calabrien sind ganze Städte blokirt. Geverainetätswegen. Die Nemesis hat Oestreich ereilt machen jeden Absolutismus auf die Dauer unmög- neral Pallavicini ist zum Befehlshaber in Calaund zugleich jener Macht, genannt das Haus lich. Die Kosten der Erhaltung der Staatsmaschine, brien ernannt worden. Doch glaubt man, daß alle Rothschild ", den Machtstab aus den Händen ge- die Staatsschulden, sie sind es, welche den Absolutis- Energie vergeblich sein wird, so lange Franz II. schlagen. Das Wort Popular Loan bat Israel mus zwingen, der freien Entwickelung zu weichen. in Rom sitt und die Reaction auch in den römigestürzt, wie wir hier in Amerika den König Colton Jedes Attentat auf die freie wirthschaftliche Entwicke- schen Einrichtungen noch Schutz und Aussicht gestürzt haben. Vorüber ist nun jene Zeit, da man lung Seitens der Staatsgewalt ist für letztere ein findet. fragen konnte: ,, Nun, gnädige Frau v. R., werden Wühlen in den eigenen Eingeweiden- ein Selbst- Aus Konstantinopel eingetroffene Nachrichten wir Krieg bekommen?" und die Antwort lautete: mord. Vergeblich wird der Absolutismus sich dem vom 30. d. melden, daß die Türken nach einem Was? Wie haißt Krieg? Mai Sohn laid'ts nit!" freien Menschengeiste entgegenstemmen. Die Räder heftigen Kampfe Apokoronos besetzt haben. MuWenn Bismarck der leibhaftige Gottjeibeiuns wäre, der geistigen Vorwärtsbewegung werden ihn erreichen, stapha Pascha ist auf dem Marsche nach Sphafia, man müßte ihm dafür dankbar sein, daß er in erfassen, zermalmen...." dem letzten Zufluchtsorte der Kandiotischen InsurSachen der Politik und der Völker die Allgewalt genten. Eine Depesche eben daher vom 31. berich= dieses Hauses gebrochen hat, das stets für den tet, daß die Insurgenten auf Kandia nach einer österreichischen Absolutismus der Jud Süß" war. blutigen Schlacht bei Krissa die Waffen niedergelegt Betrachten wir nun die Lage Deutschlands eben und fapitulirt haben. 3 höhere und 135 subalterne so, wie die Desterreichs. In Barenthesen will ich griechische Offiziere find als Kriegsgefangene nad) nur erst noch sagen, daß die Zeit nicht fern ist, daß In nächster Zeit werden sich die Bevollmäch verschiedenen Festungen abgeführt worden. Die sie jedenfalls kommen wird, weil sie kommen muß, tigten derjenigen Regierungen, welche dem Bunde faiserliche Yacht Sultanin " babe den offiziellen daß die bis jetzt unter der habsburgischen Dynastie der nördlichen Staaten Deutschlands beigetreten Siegesbericht Kiritli Baschas überbracht.- Kossuth befindlichen deutschen Stämme von dem Slaven - find, in Berlin versammeln, um den dem nord- hat ein Schreiben an die ungarische Legion gerich= reiche getrennt und mit dem großen deutschen Volks- deutschen Parlament vorzulegenden Verfassungs- tet, worin er derselben den Rath giebt, sich nach körper werden vereinigt werden. Das„ Wie" und Entwurf zu berathen. Jeder Verfuch," sagt die Griechenland zu begeben und dort anwerben zu ,, Warum" hier zu erörtern, würde zu weit führen. Prov.- Corr." betreffs Sachsens ,,, die im Frie- lassen. Betrachten wir also die Lage des Deutschland von densvertrage vorgezeichnete Bahn deutscher Politik Nach dem Schreiben eines höheren Stabsoffiheute, d. h. des Deutschland ohne Desterreich. zu verlassen, könnte für Sachsen selbst nur verziers aus der Umgebung des Kaisers von Mexico " Die kleineren Fürsten Deutschlands waren von hängnißvoll werden; denn Prenßen hat auch( vom 20. September) entwickelt derselbe die größte
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