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Rundschau.

Berlin , 10. November.

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Anschluß der Südstaaten an den Norddeutschen von dieser Verbindung? Das französische Blatt Bund zu ermöglichen. Aehnlich zollt auch die finde ihn in der Zulassung der norddeutschen An­ministerielle, Nordd. Allg. 3tg." allerneuesten nexionen von Seiten Rußlands und verschweige, Datums den Bestrebungen der Anschlußpartei in den daß die Nikolsburger Präliminarien durch Frank­In den deutschen Angelegenheiten haben wir füddeutschen Kammern warme Anerkennung. Nur, reichs Vermittelung zu Stande gekommen seien. unsere Aufmerksamkeit zuvörderst den schon gemeldeten meint sie, sollen sie nicht fürchten, daß, wenn die war dies der Fall, so hätte Preußen keiner Ver­in Süddeutschland neuestens aufgetauchten, aber glück- Vereinigung mit dem Norden sich nicht sofort vell- pflichtungen gegen Rußland für kommende Ereig­licher Weise aussichtslosen Bemühungen zuzumen- zizhe, dann im Süden ein neuer Rheinbund ent- nisse bedurft. In Betreff der innern Polilik den, welche auf das Zustandekommen eines Süd- stehen könne; die Macht des Nationalitätsprinzips Desterreichs müssen wir uns, wie in Folge bundes" gerichtet sind. Zu den Nachrichten über bürge dafür, daß ein solcher sich nicht wiederholen Mangels an Raum in unserer heutigen Rund­die auf den 11. d. festgesetzte Versammlung füd- werde. Wenn politische Erwägungen einen engen schau überhaupt, möglichst kurz fassen und dar­deutscher Politiker in Stuttgart bemerkt eins der Anschluß Norddeutschlands für den Augenblick im auf beschränken, nur der Reformen im Heer­verbissensten Organe jener sogenannten Volkspartei, Interesse Süddeutschlands selbst verzögern möchten, wesen zu gedenken, welche nach einem Artikel daß die Idee der projectirten Besprechung( denn so könne derselbe immerhin nur eine Frage der der Abendpost" in Aussicht stehen. Dieselben nur eine solche sei zunächst in Aussicht genommen) Zeit" sein. Das Blatt sagt am Schlusse eines sellen sich auf die nachfolgenden Punkte erstrecken: nicht unmittelbar von württembergischen solchen Artikels: Allgemeine Wehrpflicht, Bewaffnung der Armee Kammermitgliedern ausgegangen sei. Die Anre- Jene patriotischen Männer Baierns und Badens mit Hinterladungsgewehren, ein neues Verrechnungs­gung sei vielmehr aus Baden, speciell aus Hei mögen in ihrer wahrhaft deutschen Haltung selbst, die system, Vereinfachungen im Militärgebührensystem delberg gekommen. Die Augsb. Abbztg." mache wir, von allen sonstigen Differenzen abgesehen, aufrichtig und in den Verwaltungsvorschriften, beschleunigte eine Reihe von Männern namhaft, welche die anerkennen, die beste Bürgschaft gegen die Unmöglichkeit Controle im Rechnungswesen, Verbesserung der der Wiederkehr der Zustände von 1806 finden, Sie Einladung" zur gedachten Versammlung" unter mögen gerade in dem Umstände, daß die Regierung Bildungsanstalten, Errichtung von Offizierſchulen, zeichnet hätten. Dem sei aber nicht so. Die Liste Breußens, dessen Herrscher gelobte, keinen Fuß breit ſtrenge Prüfungen der Offiziers- und Stabsoffi­des Augsburger Blattes bezeichne nur zunächst deutschen Landes abtreten zu lassen, mit der engeren Ver- ziersaspiranten, ein neues Beförderungsgesetz, Aen­Namen solcher Männer, welche ihre Zustimmung einigung mit dem Süden noch zögern kann, die ge- derungen in der Organisirung des Generalstabes, zur Besprechung ertheilt haben"; eine Einladungs- wisseste Bürgschaft erblicken, daß diesmal keine Gefahr Reform der Strafgesetzgebung, Erleichterung des schrift im Sinne eines sonst gewöhnlichen Pro- im Verzuge ist. Staatsschazes durch bedeutende Berminderung des gramms sei nicht abgefaßt, auch sei es vor der Be­Zur Entkräftung der Gerüchte über neue Al- Offizierstandes, besondere Verordnungen über Beur­sprechung jedenfalls durchaus verfrüht, die einzel- lianzen Preußens schreibt ein offiziöser Corres- laubungen und Disponibilität. Die Nord­nen Zielpunkte abgegrenzt bestimmen zu wollen. pondent der Ausgsburger A. Ztg." von hier, die deutsche Allg. 3tg." meinte vor einigen Tagen, Dazu kommt nun noch, daß der Präsident der Allianzen, welche Preußen mit europäischen Mäch es sei zweifelbait, ob bei den eigenthümlichen Be­zweiten bayrischen Kammer, Prof. Pözt, der unter ten bei gegebener Gelegenheit eingehen könnte, seien völkerungsverhältnissen in Desterreich alle beabsich den bezeichneten Namen u. A. als Einladender durch die in den jüngsten Tagen in den Zeitungen tigten Reformen sich in der Praxis ausführbar fungirt, in der Augsb. Aboztg." nunmehr erklärt auftauchenden Gerüchte gleichsam anticipirt," denn zeigen werden. Die allgemeine Wehrpflicht werde hat, daß ,,, wie er die Dinge heute ansehe", die Combinationen hätten fast alle Möglichkeiten ohne Zweifel in einigen Provinzen, namentlich in er glaube, sich nicht an der Bersammlung be- erschöpft. Eine Allianz zwischen Preußen und Ungarn , wo bis zum Jahre 1848 die freie Wer­theiligen zu fönnen. Ebenso erklärt Prorector Schweden gegen Rußland habe der Globe" bung bestand, auf Schwierigkeiten stoßen und jedes Hißig aus Heidelberg im Frkfrt. Journal", vom 26. October gekannt, von der beabsichtigten neue Beförderungsgesetz würde in dem ausschließ­er habe nicht eingeladen, werde auch nicht in Verbindung Preußens mit Dänemark durch lich an die Regel der Anciennetät gewöhnten Offi­der Versammlung erscheinen. Und so will dessen Aufnahme in den deutschen Bund dasselbe zierstorps viel Aergerniß bereiten. Erst eine neue es uns denn bedünfen, als ob diese Sache schon Blatt vom 29. October zu erzählen gewußt, dann Generation fönnte sich in die neu zu schaffenden, in ihrem ersten Vorbereitungsstadium von dem sei eine Allianz Preußens mit Desterreich und Verhältnisse gehörig hineinleben; bei der gegenwär­Mißgeschick begleitet werden solle, welches sich mit Frankreich gegen Rußland , wie der ,, Allg. 3tg." tigen würden die reformatorischen Absichten der zwingender Nothwendigkeit aus ihrer innersten Be- aus Konstantinopel unter dem 23. October berichtet Regierung so wenig Beifall finden, wie er dem schaffenheit ergiebt und welches man im Interesse wurde, gekommen, und zuletzt habe die französische politischen Reformgrogramm zu Theil geworden einer ruhigen, gesicherten Entwickelung des gesammt- Presse vom 31. October in einem gut stylisirten sei. Die Journale aller Färbungen hätten sich mit deutschen Zukunftsstaates nicht bedauern kann, Senfations artifel versichert: ,, die Allianz zwischen den Intentionen des Ministeriums nicht zufrieden sondern lebhaft wünschen muß. Gleichzeitig fann Preußen und Rußland ist eine vollendete Thatsache." erklärt, und nicht einmal die ungarfreundlichen man mit Befriedigung einen gewissen Umschwung Der Officiöse meint, Preußen werde niemals auf Zeitungen hätten ein Wort des Dankes für die in der Haltung derjenigen preußischen Organe jenen 3rrweg in der Politik zurückkehren, Allianzen bedeutsame Rolle gehabt, welche das Kabinet dem wahrnehmen, welche mehr oder minder der Re- zur Begegnung von Ereignissen der Zukunft abzu- ungarischen Landtage zugedacht hat. gierung nahe ſtehen. So hat die Kreuzztg." be- schließen und seine Kraft im voraus fremden Mäd)- Die Gerüchte, welche den Abschluß eines Ver= reits in mehreren Artikeln ihren specifisch preußischen ten zur Verfügung zu stellen. Ein Bündniß der trags zwischen Preußen und Holland in der Standpunkt in der deutschen Frage wenn auch noch Kabinette von Berlin und St. Petersburg würde Luremburger Angelegenheit melden, entbehren jeder nicht ganz aufgegeben, so doch sehr gemildert und zur Coalition Desterreichs, Frankreichs und Eng- Begründung. Preußen verhandelt darüber im Haag wünscht, daß Alles gethan werde, um den baldigsten lands führen. Welchen Gewinn hätte Preußen gar nicht, wie denn alle auf die Entwicklung des

Feuilleton.

Kaffee für's Volk."

Zu Paris fand am 27. October d. J. folgende Ge­richtsverhandlung statt:

Die Kaffeefabrikanten Gebrüder Vansteenkisse, Rue des Baudes Nr. 123, sind vor das Zuchtpolizeigericht geladen, um sich wegen Irreführung des Bublikums durch Marktschreierei über Unübertrefflichkeit ihrer Volkskaffee Mixtur zu rechtfertigen.

Die Annoncen, Affichen und Vignetten liegen bei den Voruntersuchungs- Akten und der Präsident verwendet sie als Beweis- Ueberführungsmittel. Sie tragen mit Rie fenlettern die Ueberschrift: ,, Einladung an Milchfrühstück Liebhaber", dann kommt folgender Anschauungs Unterricht in bildlicher Form:

Ein Mann im eleganten Schlafrock schlürft mit dem höchsten Behagen die Volkskaffee- Mixtur und ruft ent­zückt: O, wie deliciös! Ein Kammermädchen trägt auf einer filbernen Tasse eine dampfende Flüssigkeit und ser­virt sie mit dem Ausrufe: Welch' herrliches Aroma! Auf anderen Plakaten sieht man einen ungebeuren Kessel mit schwarzem Mokkakaffee; ein veritabler Teufel stößt mit einer Hengabel eine Menge unglücklicher Kaffee­trinker in den Kessel.

Nach den Intentionen des Malers sollen sie alle da­rin umfommen unter den Wirkungen des schleichenden Giftes. Gegenüber dem Teufel( dem Kalodaimon des arabischen Kaffee's) steht ein Schutzengel( der Erfinder der Volkskaffee- Mixtur); er ziebt die Unglücklichen, dem Tode Geweibten aus dem Kaffeekessel und wirft sie topf über in ein schönes glückliches Land, wo sie fett und blühend werden, weil sie nur die Kaffee- Mixtur des Hau.

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ses Gebrüder Vansteenkisse trinken. Darunter stehen die Es ist das als unrichtig nachgewiesen und wurde ins­wunderbaren Verse:

Le café, ce nectar venu de l'empyrée De son suc excitant irrite les mortels, Quand, pour le tempérer, sa soeur la chicorée Vient et leurs doux parfums embaument les hotels. In vernünftigem Deutsch ungefähr: Der Kaffee, jener Nectar, aus dem Elysium stammend, regte mit seinem prickelnden Saft die Sterblichen auf, als, ihn zu mäßi­gen, die Cichorie kam und alsbald balsamischer Duft die Paläste durchzog."

Die gerichtliche Expertise hat sichergestellt, daß die Firma Gebrüder Vansteenkisse zur Calmirung der auf geregten Gemüther Frankreichs folgendes Recept für zu reichend hält: Recipe : echten Kaffeesatz aus Frauen flöstern, gerösteten Weizen, gebrannten Candiszucker und Cichorie, und nenne es: Kaffee- Mixtur von Gebrüder Vansteenfiffe, alle Morgen zwei Kinderlöffel voll.

Präs.( zum Angeklagten, Chef der Firma): Der Kunstbefund ist nicht zur Ehre Ihres Fabrikates ausge­fallen; er fagt uns, daß die Wirkung Ihrer Kaffee Mixtur gleich Null ist und daß ein Extrakt aus Sägespänen an Geschmack, Kraft und Aroma Ihrer Kaffee Mixtur vollständig gleid fäme. Ihre Annoncen waren im schreien­den Widerspruche mit diesem Kunstbefund und auf offen­bare Irreführung des Publikums gerichtet.

Angekt.: Ueber den Geschmack ist nicht zu streiten; was aber die Kraft, das Aroma unseres Fabrikats an belangt, so erfordert die Gesundheit der Mitbürger und eine merkantil wohlberechnete Fabriksleitung eine nähere Würdigung.

Präs: Sie sagen in Ihren Annoncen, daß Sie Ihren Kaffeesatz aus den größten Etablissements, und insbesondere aus dem Invaliden Palaste und dem Kloster der Frommen Schwestern der Armen" beziehen.

besondere erhoben, daß die Frommen Schwestern ihren Kaffeesatz für ihre Pensionärinnen selbst verwenden.

Der Bertheidiger Dr. Boletot: Hier liegt ein Miß­verständniß vor, Herr Präsident, ein reines Mißverständ niß. Die Annoncen meiner Clienten sagen nicht, daß ste ihren Kaffeesatz von den Frommen Schwestern be­ziehen, sondern blos, daß sie ihn aus denselben Quellen beziehen, wie die Frommen Schwestern, welche bekannt­lich nur den allerbesten Kaffee trinken, stark und gut ge­nug, daß sie selbst noch den Satz für ihre Pensionärinnen verwenden können. Uebrigens ist die Täuschung des Publikums eben feine arge, denn während ein Kilogramm guten echten Kaffees, wie ihn die Invaliden des Kaiser­reichs und die Frommen Schwestern trinken, notorisch drei Francs kostet, haben meine Clienten das Kilogramm um nur Einen Francs verkauft. Ich gebe zu, daß die Annoncen und Affichen der Angeklagten etwas hyperbo­lisch und undeutlich sind, das kann jedoch leicht geändert werden, da ja selbst Ministerial Rundschreiben, wenn ste an gleichen Gebrechen leiden und das Publikum irre­führen könnten, derartigen Modificationen unterzogen werden.

Präs.: Der Gerichtshof fann eine solche Barallele zwischen marktschreiereien, auf absichtliche Uebervorthei­lung des Publikums gerichteten Kaffee- Mixtur- Ankündi­gungen und Manifestationen einer volfsfreundlichen wohl­wollenden Regierung nicht zulassen. Er wird übrigens die Umstände würdigen; er will indulgent sein, erwartet jedoch die sofortige Aenderung in der Redaction der Fabriks Manifeste. ( Heiterkeit im Auditorium.)

Die Umstände" sind denn auch sehr indulgent ge­würdigt" worden, die Parallele bat ibre gute Wirkung gehabt, die Strafe ist nur eine Geldbuße von 25 France für jeden der beiden Chefs der Volkskaffee- Fabrik.