feit wird.
Oder aber und dies ist ja der Faller giebt zu, daß es mit der Fortentwickelung der Industrie dem Arbeiter immer mehr erschwert wird, zur Selbstständigkeit zu gelangen; dann muß er auch zugeben, daß die Unmöglichkeit einer nachhaltigen Berbesserung der Lage des Arbeiters durch Selbsthülfe hervortritt.
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diger gegenüberzustellen; und wenn nun endlich, Wochen nicht mehr gefördert worden seien. Die lung einzugehen, rücksichtlich der Revision des erststatt daß man hoffen könnte, diese Abhängigkeit mehrfache Hinausschiebung des Termins zur Ein- genannten Vertrages, der die Zoll- und Handelsfich vermindern zu sehen, ausdrücklich und unter berufung des ,, Norddeutschen Reichstages" hat denn verhältnisse mit dem Zollvereine regelt. Zugleich ganz richtiger Begründung versichert wird, diese auch, besonders in allen preußenfeindlichen Kreifen, soll darin die Hoffnung ausgesprochen sein, daß Abhängigkeit müsse nothwendig immer zunehmen, zumal in Desterreich, nicht verfehlt, zu gehässigen dieser entgegenkommende Schritt seine Wirkung zur es müsse dem Arbeiter ,, immer mehr erschwert" Auslegungen zu führen. So nennt die Wiener Annäherung nicht verfehlen werde, da die österreiwerden, zur Selbstständigkeit zu gelangen welche Bresse" in einem angeblichen Correspondenzartikel chische Regierung entschlossen sei, die freihändlerische andere Folgerung fann dann aus diesem ganzen aus Dresden den ganzen Norddeutschen Bund Bahn nicht aufzugeben und die in Aussicht gestellten Sachverhalt gezogen werden, als daß, je weiter einen Aprilscherz," der vielleicht schon in wenigen Tarifermäßigungen im internationalen, also auch die Industrie auf ihren heutigen Grundlagen fich Monaten durch den Einheitsstaat seine Auflösung im preußischen Interesse lägen. An der am 11. fortentwickelt, desto mehr die nachhaltige Besserung erhalten dürfte. Sachsen hat man sich dann zu- November in Stuttgart abgehaltenen großdeutder Lage der Arbeiterklasse auf dem Wege der nächst ausersehen, um Befürchtungen zu erregen. fchen" Versammlung hatte, wie unsererseits schon Selbsthülfe zur thatsächlichen Unmöglich Dieses Land, heißt es, würde das erste sein, dessen erwähnt worden ist, der Redakteur des Beobachman sich so bald als möglich zu entledigen ver- ter" feinen Antheil genommen. Diese auffällige Nur zwei Fälle sind möglich: suchen würde. Von preußischer Seite werde man Sonderung eines Theils der Volkspartei " von einer Entweder der ,, Berl. Arb.- Ver." ist der Anficht, beständig herausfordern und bis zur Unerträglich- Versammlung, an der andererseits wieder bekannte daß es bei der Fortentwickelung der Production auf feit das Volk beleidigen und den König demüthigen, Führer derfelben, wie Defterlen und Becher, theilihren heutigen Grundlagen dem Arbeiter immer dann kurzen Prozeß machen und mit dem Schwerte genommen haben, wird von dem Beobachter" in mehr erleichtert werden müsse, zur Selbstständigkeit nehmen, was man nicht gutwillig erlangen konnte. einer Erklärung motivirt, die die Volkspartei" be= zu gelangen. Dann kommt er mit den Thatsachen Schwerlich aber," meint die" Bresse," werden, reits in einem vollkommenen Zerklüftungsprozeß und der Wissenschaft in Conflict. wenn nur ihre Heere erst Hinterladungsgewehre" begriffen erscheinen läßt, bei welchem die bestehenbefißen, Desterreich, Frankreich und Rußland einer den Parteiorgane" bittere Klage über das Hervor Eroberung Sachsens ruhig zusehen." Im Anfang drängen neuer Organisationen führen. Dies Thema des nächsten Jahres, meint die Presse", wird der Rangstreitigkeiten wird wohl den nächsten Stoff Europa wieder in Waffen starren, und sie schließt für die weitere Thätigkeit jener Partei abgeben. ihre Auslassung mit den Worten:" Nordamerika Auch enthält der Schwäb. Merf." einen Bericht trat mit der Erklärung der Freiheit, der Menschen über die eben erwähnte Versammlung, nach welrechte und der Republik in die Reihe der Staaten, chem die Verhandlungen vertrauliche waren und der Norddeutsche Bund " mit einem verbesserten schließlich das Programm gemäßigter ausgefallen Mordinstrument." Diese Haltung der österreichischen wäre, als sich nach den Angaben des„ Würt. St.Presse stimmt wahrlich schlecht zu den angeblich A." annehmen ließ.- Ferner hält es der ,, Schwäb. aufrichtig gemeinten Bemühungen des Herrn v. Merkur" für nöthig, die Badenser gegen die InfiBeust, sich mit Preußen in bestes Einvernehmen nuation in Schutz zu nehmen, als beabsichtigten zu setzen und Preußen und Süddeutschland gegen sie mit dem erstrebten Anschluß an Norddeutschland über die möglichste Paffivität zu beobachten. Daß den süddeutschen Staaten mit dem Opfer ihrer es Desterreich in diesem Augenblicke darum zu Verfassung und Dynastie" zu Gunsten Preußens vorthun ist und sein muß, einen freundschaftlichen Verkehr anzugehen. Als ob Preußen das beansprucht hätte!- Ju den deutschen Angelegenheiten steht an Be- mit dem norddeutschen Nachbarstaat anzubahnen, stebt In Dresden wurde am 15. d. die sächsische deutung unstreitig die Frage des Norddeutschen freilich außer Zweifel, denn sein eigenstes Interesse Ständekammer eröffnet. Die vom König gehaltene Bundes" oben an. Das daraus bezügliche, auch heischt dies; fraglich aber ist, ob diese Bestrebungen Thronrede zerfällt in zwei Theile. Der erste bevon uns jüngst mitgetheilte Zeitungsgerücht von ehrlich und auf die Dauer genteint sein werden, ob trifft die Vergangenheit, der zweite verheißt einer im Ministerium stattfindenden Berathung der man es nicht vielmehr, freilich vergeblich, darauf einen frisch fröhlichen Anschluß an Preußen und Grundzüge für die künftige Verfassung jenes Bun- abgesehen hat, Preußen einzuschläfern. Wir halten allerhand innere Verbesserungen. Die Stelle der des ist unterdessen von der ministeriellen ,, Nordd. das Letztere für das Wahrscheinlichere. Die Zeit Thronrede, es habe sich( in Sachsen ) gezeigt, daß Allg. 3tg." dementirt worden. Eine solche finde wird es lehren. Vorläufig können wir nur die die Anhänglichkeit an ein angestammtes Fürstenerst statt, wenn Graf Bismarck nach Berlin zurück- vorliegenden Thatsachen referiren. Eine solche liegt haus kein leeres Wort" sei, wurde mit Acclamation kehrt, was nicht vor Ende dieses Monats zu erbegrüßt. Aus Dresden wurde telegraphisch bewarten sei. Sonst gut informirte Personen wollen richtet, daß in der Sitzung der 2. Kammer von wiffen, daß Vorarbeiten allerdings in Angriff ge16 Liberalen beantragt wurde, derzeitige Ständenommen, aber, auf andere Weisung hin, seit vielen versammlung aufzulösen und eine Volksvertretung
So will es die Logik nnd dieser wird sich auch der ,, Berl. Arb.- Verein" fügen müssen. Wer die Prämisse zugiebt, kann sich dem Schluß nicht entziehen wollen.
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Feuilleton.
Roßmäßler u. Diesterweg in der Arbeiterfrage.
Ende 1862, als die Arbeiterbewegung anfing, boch gehende Wellen zu schlagen, befragte das provisorische Central Comité zur Einberufung des deutschen Arbeitertages den Naturforscher und Volksschriftsteller Roßmäßler ( 1848 auch Mitglied des deutschen Parlaments) über seine Ansicht, in welcher Weise dem Arbeiterstande wahr haft zu helfen sei. Und auf diese Frage, die eigentlich doch sagen wollte, wie bekommen wir Brod, wurde von ihm geantwortet: Gebet in die Bildungsvereine, da werden Euch tiefe Blicke in die Natur gestattet; so könnt Ihr allesammt Erfinder werden und habt dann Brods die Fülle! Die Mitglieder des Comités, auch die, welche bald die eifrigsten Anhänger Lassalle' s sein sollten, gaben freudig Beifall. Das Wort an die deutschen Arbeiter" wurde in allen damaligen Arbeiterversammlungen verkauft, ja in vielen sogar öffentlich verlesen. Denn Lassalle war noch nicht dareingefahren. Mancher Paulus unter uns war noch ein Saulus, und das Wort:„ Es werde Licht!" dem deutschen Arbeiterstande noch nicht so wirksam zugerufen. Was Anfang 1863 allseitigen Beifall errang, veranlaßt heute 1866 uns zu dem Ruf: ,, heilige Einfalt!" Doch hören wir Roßmäßler's eigene
Worte!
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in einer angeblich am 8. d. hier überreichten österreichischen Note vor, worin das preußische Kabinet aufgefordert wird, in Gemäßheit des April, fowie des Prager Friedensvertrages auf eine Berhand
drehen lassen sich keine besseren Stiefel und tein dauerhafterer Lack machen."
,, Der Arbeiter unserer Zeit bedarf Wissen und Bildung, das erstere macht ihn tüchtig zu seinem Berufe, und das zweite befähigt ihn, eine geachtete Stellung in der bürgerlichen Gesellschaft einzunehmen."
,, Bewahret aber die Bewegung vor politischen Ausschreitungen. Daß die Arbeiterbewegung verloren ist, so bald sie sich zu solchen hinreißen läßt, ist das geringere Unglück. Was aber das größere Unglück wäre, ist Folgendes: An vielen Orten Deutschlands , namentlich in demjenigen großen Theile, welcher Preußen ausmacht, hat sich die besitzende Klasse, mit wenigen Ausnahmen, auf die Seite der Fortschrittspartei gestellt, während sie bis vor kurzer Zeit fast durchgängig auf der Seite der Reaktion stand, die sie nach ,, Ruhe und Ordnung um jeden Preis" als ihren Gößen anbetete. Auf diese Weise hat die Reaktion ihre Hauptstütze verloren. Wir können uns denken, daß sie darüber außer sich ist, und viel darum geben würde, wenn sie die besitzende Klasse wieder auf ihre Seite bringen könnte. Vielleicht, ja sagen wir, wahrscheinlich rechnet in diesem Augenblicke die Reaktion sehr stark darauf, daß ihr dieser heilige Wunsch in Erfüllung geben werde. Und Ihr sollt ihr dazu verhelfen." O heilige Einfalt!
Hierzu den Gegensatz!
Während Roßmäßler Bildung fordert, weil ohne diese feine materielle piebung des armen Volkes möglich sei, stellt Diesterweg, wo er über die ,, Erziehung der unteren Klassen" spricht, als erste und nothwendige Bedingung ,, Unsere Zeit, welche in immer weiteren Kreisen durch dazu die materielle Wohlfahrt der unteren Klassen auf; Aufhebung des Zunftzwanges die Arbeit frei giebt und ohne körperliches Wohl fönnte an eine erfolgreiche Er die volle Konkurrenz herstellt,- unsere Zeit, die immer ziehung und Bildung nicht gedacht werden. Nicht, daß tiefer in die Gesetze der Natur eindringt und der Wert- das überhaupt gefordert, wohl aber, daß solches von ftatt immer mehr neue Mittel und Stoffe zuführt, macht Diesterweg gefordert, muß für uns von Interesse sein. an den Arbeiter höhere Anforderungen als die Gottlob! überwundene Zeit des alten Schlendrians, wenn er nicht im Gedränge der Konkurrenz ins Hintertreffen gedrängt werden soll. Sie verlangt von ihm Kenntniß der Natur, denn mit heuchlerischem Augenver
Und zwar nicht allein, weil die unten angeführten Aeuße rungen Diesterwegs bereits vor 34 Jahren, wo ja die Arbeiterfrage wenigstens in den meisten Gegenden Deutsch lands noch nicht so brennend war, gethan wurden. Auch nicht allein weil Diesterweg als hervorragendes Mitglied
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der Fortschrittspartei und des preußischen Abgeordnetenhauses unsern Gegnern bis zum letzten Augenblicke treu ergeben war. Auch nicht allein, weil diese Aeußerungen von einem Manne herrühren, der als Seminardirektor für die Stadtschulen Berlins lange Zeit eine hohe Staats
stellung in Preußen bekleidete und mehr als einmal selbst die Erziehung der jüngeren Mitglieder des königlichen Hauses beeinflußt hat. Es ist aber Diesterwegs Entscheidung über die Frage: ob erst Bildung und da= durch körperliches Wohl, oder aber: zuerst törperliches Wohl für uns von vollem Intereffe, weil Deutsch land in ihm seinen größten Pädagogen der letzten Jahre verehrt, der also nicht uur, wie Herr Roßmäßler als gebildeter Mann, sondern als Fachmann über obige Frage entscheidet. Weil er so scharf wie möglich gegen die Mißstände im deutschen Erziehungswesen sein Lebelang auftritt, ist er aufs Bitterste gehaßt, aufs Tiefste verehrt worden, von dem größten Theil der Lehrerwelt als Vorkämpfer für freie Volksbildung gepriesen. Auch werden Herr Roßmäßler und seine Anhänger( die Mitglieder des deutschen Humboldt- Vereins) Diesterweg nicht Geringschätzung der Naturwissenschaft vorwerfen können, indem ihnen ebenso wie uns bekannt ist, daß er sich durch das Wort: Jeder Lehrer soll Naturforscher sein!" manche Kräutung zugezogen hat.
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In Diesterweg's Aufsatz über die Erziehung der untern Klassen heißt es:
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Wenden wir den Grundsatz Jacotot' s: ,, etwas lernen und alles Andere darauf beziehen," auf's Praktische an, indem es dann heißt: ,, das Elend und das Unrecht, das unser Gesellschaftsorganismus dem gemeinen Manne zufügt, erst recht angeschaut und alles Andere darauf bezogen;" so werden wir wohl einen Schritt weiter kommen."
Für irgend eine bestimmte Zeit lassen sich wohl Merkmale nennen, aus welchen sich erkennen läßt, ob die Armuth Einzelner oder Vieler einen solchen Grad erreicht habe, daß sie für diese und das Ganze ein offenbares Uebel wird, das weggeschafft werden sollte. Zu diesen Merkmalen gehören: