Aus Holland   wird der ,,. 3tg." geschrieben, daß die Regierung bestrebt sei, freundschaftliche Be­ziehungen mit Preußen zu unterhalten.

Aus Athen   wurde gemeldet, daß drei grie chische Armeecorps nach den Grenzprovinzen ab­gegangen sind, und die Schaaren anfommender Garibaldianer, welche nach Candia gehen, um do rt zu tämpfen, sich täglich mehren, und in Wien   will man wissen, daß russische Agenten für die can diotischen Infurgenten werben.

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wieder au die hülffosen Programme, die wir bruden sehen, in welchem die Siebenundsecheziger- Kommij In Konstantinopel   hat sich ein Comitee aus Taffen. sion ihre Berathung über den Umfang und die Be- türkischen Slaven   und Griechen zusammengesetzt, Die hessische Regierung ihrerseits hat, wie die handlungsweise der gemeinsamen Angelegenheiten welches bestrebt ist, ein volles Einverständniß zwis Blätter melden, gegen Ludwig Bamberger   wegen geschlossen haben wird. Da nun diese, allem An- fchen Slaven und Griechen der Balkanhalbinsel be­dieser Ansprache und gegen den Verbreiter derselben schein nach, noch vor dem Eintritt der Weihnachts züglich des Vorgehens im Befreiungswerke gegen einen Preßprozeß eingeleitet. Bergebliche ferien zu Ende gelangen dürften, so erscheint es die Pforte zu Stande zu bringen. Mühe: Und sie bewegt sich doch!" Nach einer nicht unwahrscheinlich, daß das neue Jahr ein officiösen Notiz der Nordd. Allg. 3tg." hat der ungarisches Ministerium zu begrüßen hat. Erfönig von Hannover   die hannoverschen Offi­ziere noch immer nicht ihres Eides entbunden. Eine Starrköpfigkeit, welche ein großes Unrecht an Vielen dieser Offiziere begeht, welche dem Bater- In Paris   dauern, wie gemeldet, die neuen lande und nicht einem bestimmten Monarchen die Militair- 3weigcommissions Sigungen noch fort. Als nen wollen. Der Köln  . 3tg." schreibt man, Grundlage des neuen Systems glaubt die ,, Patrie" In Italien   fangen die Jesuiten   an, Rom  daß der König von Sachsen   den Versuch machen zu wissen, daß die bewaffnete Macht fünftig aus schaarenweise zu verlassen; sie gehen nach Malta  , werde, eine gewisse Selbstständigkeit der sächsischen drei Theilen bestehen werde: 1) der activen Armee, Frankreich  , Spanien   und Deutschland  . Viele kost­Armee zu erhalten. Dagegen wird die bereits in 2) der Reserve, 3) der mobilen Nationalgarde. bare Sachen, sowie sämmtliche Acten dieser gehei­Aussicht gestellte Einverleibung der sächsischen Trup- Die active Armee würde 400,000 Mann Effectiv- men Weltregierung sind nach Marseille   gebracht pen als 12. Armeecorps( excl. der Garde) in das bestand zählen mit einem Jahrescontingent von worden. In Rom  , heißt es, wird in der ge= Norddeutsche Bundesheer nunmehr in militais 50-100,000 Mann. Zu der Reserve würden alle heimen Druckerei des Vatican eifrig gearbeitet; man rischen Kreisen Preußens als bestimmt bezeichnet. jungen Männer des militairpflichtigen Alters ge- erwartet liberale Concessionen, ein aus Laien be­In Desterreich ist, Wiener   Blättern zufolge, die hören, welche nicht für die active Armee eingezogen stehendes Ministerium und versöhnliche Acte mit allgemeine Wehrpflicht nach eingehenden fommissio- worden. In der mobilen Nationalgarde würden der italienischen Regierung(?). Ueber die von nellen Berathungen im Prinzip angenommen. Die alle ausgedienten Soldaten und freigewordenen Re- den Venetianern geforderte Anerkennung der Schuld Armee soll auf den Friedensstand von 850,000 servisten auf die Dauer von drei Jahren verbleiben. von 1848 find bereits mehrere juristische Denk­Mann, mit dem zum Ausmarsch bestimmten Land- Mit Hilfe dieser Organisation fönnte Frankreich   schriften veröffentticht worden. Die Regierung wehraufgebot auf 1,100,000 Mann gebracht wer- über 1,200,000 Mann verfügen. nimmt jedoch begreiflicherweise Anstand, sich aber­ben und 200,000 Mann zweites Aufgebot sollen Der Pariser   ,, International" meldet, die russische mals mit 8-10 Millionen zu belasten. zur Landesbesetzung bleiben. Die Zahlen sind Negierung habe die Großmächte eingeladen, die In Spanien   dauern die Deportationen miß­höchst imposant. Im Militairischen pflegen aber Verträge von 1856 und 1858 zu revidiren. La liebiger Persönlichkeiten fort; wie der Independance  nur solche Zahlen zu beweisen, die nicht blos auf Presse" sagt, daß, falls diese Nachricht sich bestätige, belge" geschrieben wird, sind in den letzten Tagen dem Papiere stehen. Der Adreßentwurf des dies nichts anderes sei, als die Wiedereröffnung des November zu Barcelona   allein 179 Individuen falzburger Laudtags drückt gleichfalls Schmerz über der orientalischen Frage durch Rußland  . an Bord einer Kriegs- Korvette geschleppt worden, die Verdrängung aus Deutschland   aus. Er for Solche Angaben seien schon deswegen, weil sie ge- um in den Straffolonien auf den Kanarien oder dert Einberufung der Reichsvertretung.- wisse Tendenzen anzeigen, nicht zu vernachlässigen. auf Fernando- Po untergebracht zu werden. Ueberall In der That sehen die Dinge im Orient in den Städten und auf dem kande bilden sich höchst kritisch aus. Candia scheint, trotz der das unter der Leitung eines Centralcomité's geheime Gegentheil neuerdings versichernden türkischen De- Verbindungen für den einen Zweck: Die Verjagung peschen nichts weniger als pacificirt zu sein. der bestehenden Dynastie. Die Proklamation des

Als der Moment, in welchem die Ernennung eines verantwortlichen ungarischen Ministeriums erfolgen soll, wird einer ,, bestunterrichteten" Wiener Korrespondenz des P. L." zufolge derjenige ange­

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Feuilleton.

Arbeiter- Schule.

Von Gustav K.

Die Galvanoplastik und die electro- magnetischen Telegraphen. ( Fortsetzung.)

Im vorigen Artikel habe ich dem Lefer mitgetheilt, daß trop der verschiedenen Erregungsarten immer eine und dieselbe Naturkraft erzeugt würde; nachzuholen ist hierbei jedoch, daß der Galvanismus, d. h. diejenige Electricität, die durch Berührung erzeugt wird, sich nicht wie die Reibungs Electricität plötzlich mächtig anhäuft und entladet, sondern vielmehr den genäherten Leiter durchströmt.

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Der electrische Strom geht dabei von dem Bol ( der äußersten Platte einer Säule oder Batterie) zum + Bol, in anderen Worten vom Kupfer zum Zink und gleicht sich dann durch den feuchten Leiter vom Zink zum Kupfer gebend wieder aus.

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Hierbei bat denn der electrische Strom die Eigen­schaft, daß er flüssige Körper zersetzt und werden nun die Theilchen von der Platte und die Theil chen von der Platte angezogen. Aus diesem Satze haben wir nun die ganze Lehre von der Galvanoplastik zu entwickeln.

Nehmen wir nämlich eine Säure an, in welche Metall aufgelöst ist, so wird das Metall von der Kupferplatte angezogen, die Säure dagegen von der Zinkplatte. Selbst verständlich folgt hieraus, daß sich der Niederschlag in der Form genau der Kupferplatte anschließt.

Der Strom, der hierzu erforderlich ist, braucht durch aus nicht von besonders großer Stärke zu sein, im Gegen theil mißlingt jeder hierher gehörige Versuch, wenn dies der Fall ist.

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Bedenken wir nun, wie schwierig es ist, besonders edle Metalle auf die bisherige Weise in andere Formen zu gießen, und wie leicht dies durch den galvanischen Strom geschehen kann, so wird dem Leser hier zuerst der Nutzen der Galvanoplastik einleuchten. 336 Anfangs wandte man sie besonders zur Nachbildung von Münzen, Medaillen 2c. an.

Es ist hierzu nichts weiter nöthig, als daß man die Form dazu zunächst durch den Niederschlag des Metalls bilden läßt.

Zu diesem Zweck hängt man die Münze, welche nach­zubilden ist, in eine Auflösung desjenigen Metalls, von welchem die neue Münze gebildet werden soll. Hierauf verbindet man das Modell metallisch mit einer Zink­platte. Der Leser sieht. daß hier eine Berührung zweier Metalle vorliegt, aus welcher selbstverständlich ein galva­nischer Strom entsteht. Dieser Strom geht, wie oben bemerkt, zunächst von der Platte, hier also von der Münze zur+ oder Zinkplate und gleicht sich dann durch die Säure gehend wieder aus.

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Hierbei wird zunächst dieselbe zersetzt, das Metall schlägt sich an der Münze und die Säure am Zink nieder. Vorher muß man aber die Münze mit zerlassenen Bech dünn überstreichen, damit man den Niederschlag von derselben lösen kann.

Derselbe hat sich mit solcher Genauigkeit auf die Münze abgedruckt, wie man es sich besser gar nicht wün­schen kann.

Auf diese Form wird nun das Kupfer von Neuem niedergeschlagen und man gewinnt auf diese Weise zuerst die obere Hälfte und dann die untere Hälfte der Münze. Beide Hälften werden dann von den Formen gelöst, zu ſammengelöthet und man erhält dadurch eine Copie, die von dem Original gar nicht zu unterscheiden ist.

Aber nicht bloß zum Nachbilden von Münzen eignet sich die Galvanoplastik, auch die Kupferstiche, die der Lefer in unseren Zeitschriften gewiß oft genug bewundert bat, verdanken ihr ihren Ursprung, indem man die be treffenden Formen einfach durch den Niederschlag des Metalls ganz auf obige Weise gewann.

Aeltere Leser werden sich gewiß einer Zeit erinnern, in welcher unfere Landkarten plöglich ganz fabelhaft billig wurden. Dies geschah aber in jener Zeit, in welcher man die Galvanoplastik zur Bildung der Platten benutzte. Vorher waren letztere nur für außerordentlich bobe Preise herzustellen und da von ihnen höchstens 2000 Abzüge ge­wonnen werden konnten, so war ihr Preis auf den Preis der Karten selbst natürlich von wesentlichem Einfluß. Jetzt, wo dieser Uebelstand wegfällt, indem die Bildung der Platten dem galvanischen Strom überlaffen wird, haben wir natürlich kaum den zehnten Theil des früheren Preises zu zahlen.

Eine ebenso vielfältige Anwendung, wie die Galva­noplastik im praktischen Leben findet, findet auch die gal­vanische Vergoldung, Versilberung oder Verkupferung.

Oft will man nämlich einen Körper nicht nachbilden, sondern ihm einfach mit einem schützenden oder zierenden Metallüberzug versehen. Zu diesem Zweck geht man natürlich fast ebenso zu Werke, wie oben beschrieben.

Man löst einfach das Metall, von welchem man den Ueberzug wünscht, in der Säure auf und bringt dann den Körper an Stelle der Platte.

Sobald nun derselbe mit der+ Platte verbunden wird, wird sich auch sofort das Metall auf ersteren nie­derschlagen. Der betreffende Körper muß immer ein Leiter sein, indeß genügt schon ein metallischer Ueberzug.

Dies letztere ist von außerordentlicher Wichtigkeit, denn nunmehr kann man auch solche Körper in dem Be­reich des Stromes ziehen, auf die er sonst nicht den geringsten Einfluß ausübt.

Vor allen Dingen hat man die galvanische Vergol­dung bei Schmucksachen angewandt. Und zwar hat man darin solche Fortschritte gemacht, daß Gegenstände, die sonst wohl 100 oder 10 Thlr. fosteten, jetzt für 10 resp. 1 Thlr. herzustellen sind.

Recht niedlich nehmen sich namentlich kleine Thierchen aus, z. B. Käfer, Fliegen, die zuerst mit einem leitenden Ueberzug versehen und auf denen dann Gold 2c. nieder­geschlagen wurde. Auch auf Toilettengegenstände erfährt Die galvanische Vergoldung die vielfältigste Anwendung. Der unkundige Leser wird sich nicht wenig wundern, wenn er z. B. bei großen Bällen das feinste Gewebe in Goldglanz schimmern sieht. Er wird sich fragen, wie es möglich sei, mit so feinen Goldfädchen fo kunstvolle Dinge zu fertigen bis sich aus näherer Betrachtung ergiebt, daß all' diese Pracht und Kunst dem galvanischen Strom ihren Ursprung verdankt. Eine Anwendung der galvanischen Verkupferung geht besonders ins Großartige, nämlich bei dem Kupferüberzug von Seeschiffen.

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Um dies zu bewerkstelligen, wurde das ganze Schiff in eine Auflösung von Kupfervitriol gebracht. Der gal­vanische Strom wurde nun dadurch hervorgerufen, daß man die untere Seite des Schiffes, nachdem sie vorher durch Graphitpulver leitend gemacht worden war, mit Zinktafeln leitend verband. Nach 3 Tagen hatte sich eine feste Kupferbedeckung gebildet, deren Hauptvortheile darin bestanden, daß sie weder Nath noch Nagel besaß, dem Schiffe also die größtmöglichste Sicherheit verlieb.

In Vorstehendem ist durchaus die Anwendung der Galvanoplastik aufs praktische Leben noch nicht erschöpft, doch genügt es, um den Leser alle übrigen Erscheinungen auf diesem Gebiete begreiflich zu machen und damit ist unser eigentlicher Zweck erreicht.

Wir werden daher jetzt zur Betrachtung der electro­magnetischen Telegraphen übergehen.

( Fortsetzung folgt.)

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