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Italien  .

Rom  , 22. Junt. Der Kammerpräsident Biancheri berief die Rammer für den 24. Juni ein zur Berathung des provisorischen Budgets und mehrerer dringender administrativer Geschäfte. Man hofft, daß es dem Senator Finali gelingen werde, ein Kabinet zu stande zu bringen.

Schweden  .

Stockholm  , 22. Juni. Das vom Kultusminister Gilljam ein­gereichte Entlassungsgesuch wurde heute vom Könige genehmigt. Zum Nachfolger ist der Assessor am Höchsten Gericht" Claeson

hauen. Der nationalliberale Hann. Kur." macht zwar eine effig- 18wangs- Staates, in dem alles Eigenthum beseitigt, jeder einzelne ohne faure Miene dazu, aber es ist ganz nationalliberal, daß sie die Ruthe seine freie Wahl die ihm vom Staate zudiktirte Arbeit zu leisten und fich füssen, mit der sie gezüchtigt wurden. In Höchst a. M. werden die Nationalliberalen gegen unseren Kandidaten für das Zentrum eintreten.

den Lohn nicht in dem wirklichen Ertrage seiner Arbeit, sondern in dem zugewiesen sieht, was er nach Ansicht der Staatsgewalt braucht, um sein Leben zu fristen." Es wird darin dann weiter gefaselt, In Hildesheim   stimmen die Nationalliberalen für den daß den Millionen von fleinen Sparkassenbesitzern, den Millionen Welfen gegen unseren Kandidaten. von kleinen Bauern ihr mühsam erworbenes und erspartes Besitz­In Lennep Mettmann haben die Nationalliberalen und thum genommen werden wird, was sich nur durch den schrecklichsten Konservativen beschlossen, für die freisinnige Volkspartei gegen unseren blutigsten Kampf, durch die Anwendung von Zwang und drohendster Kandidaten zu stimmen. Gewaltthat erreichen ließe und der heftigste innere Bürgerkrieg, den In Kassel   werden die Antisemiten gegen unseren Kandidaten die Geschichte jemals aufgewiesen, ein Meer von Blut und die Zer­für den Nationalliberalen eintreten. störung der gesammten menschlichen Kultur und Freiheit wird dem Warschau  , 22. Juni. Um den anonymen politischen Denun In Wiesbaden   haben die Vertrauensmänner der Zentrums- graulichen Philister in diesem Flugblatt, dessen Inhalt eine sehr ziationen entgegenzutreten, verfügte der Generalgouverneur Imeri- partei beschlossen, für die Kandidatur Wintermeyer( frf. Bp.) gegen verböserte Auflage der Richter'schen" Grrlehren" darstellt, vor­tinski, daß derartige Denunziationen in Zukunft nicht mehr auf den Sozialdemokraten Dr. Quard einzutreten. Gegenforderung ist administrativem Wege erledigt, sondern ohne weiteres vernichtet die Unterstüßung der Zentrumskandidaten in den Wahlkreisen im­werden. Ausgenommen sind nur solche Fälle, welche dem Untersburg und Höchst Usingen. Es versteht sich von selbst, daß suchungsrichter die Einleitung der strafgerichtlichen Untersuchung die Konservativen, Reichsparteiler und Nationalliberalen mit fliegenden gebieten.­Fahnen dem bedrohten Freisinn zu Hilfe eilen.

ernannt worden.

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Rußland.

Türkei  .

gegaufelt.

Die sehr hübsche Wendung, die Sozialdemokratie wolle den Ums sturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung, ist nicht ein­mal eine eigene Erfindung der Freifinnigen, sondern sie entstammt aus den Zeiten des Polizeiregiments des Herrn v. Puttkamer   und der Zeit des Sozialistengesetzes. Wahrscheinlich sehnen sich die polizeifrommen Freisistämpen nach diesem Regiment guriid und betrachten es als eine rettende That einiger ihrer Vertreter im Parlament, daß diese im Jahre 1884 für die Verlängerung des Sozialistengefeßes stimmten. Dem Gewäsch eine ernste Betrachtung zu widmen, wäre Zeitvergeudung. Gruselig hört sich die Geschichte an, und fast flingt sie, als ob der Herr Schulinspektor den Schul­Ueberlassen Sie doch dieses

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In Eisenach   haben die Konservativen beschlossen, gegen den Konstantinopel  , 21. Juni. Nach Berichten aus testüb ist die Sozialdemokraten und für den Freifinnigen in der Stichwahl ein­gestern unterbrochen gewesene telegraphische Verbindung an der zutreten. montenegrinischen Grenze wieder hergestellt. Die serbische Ge­Im Wahlkreise Rudolstadt   empfiehlt der freisinnige Wahl­sandtschaft richtete an die Pforte eine Note, in welcher in allge- berein bei der Stichwahl zwischen dem Nationalliberalen und dem meinen Ausdrücken die Aufmerksamkeit auf die ernste Lage im Vilajet Sozialdemokraten strenge Neutralität. Kossowo, das Vordringen der Albanesen über die Grenze und den In Göppingen  , Heilbronn   und Cannstatt, wo Angriff auf ein ferbisches Blockhaus gelenkt wird. Zugleich wird unsere Genossen mit den Konservativen in Stichwahl stehen, buben ein Ammenmärchen erzählt. in der Note eine Untersuchung der Vorfälle, die Verhaftung und haben die Demokraten beschlossen, für unsere Kandidaten zu Gebiet den alten Weibern  , Herr Zwick- oder gehören Sie selbst Bestrafung der Schuldigen, sowie endlich die Ergreifung von Maß- stimmen. Das gleiche geschah in Fürth  , wo Genosse Segis dazu? Für Kreitling regeln gefordert, damit solche Zwischenfälle sich nicht mehr wieder zur Stichwahl steht. Das Zentrum hat in Württemberg  holen. Der Gesandte Novakowitsch erinnerte die Pforte auch daran, Wahl verbreiten die Konservativen im 2. Berliner   Reichstags- Wahlkreise daß er auf seine jüngste Note über die Lage der Serben im Vilajet enthaltung beschlossen für die Wahlkreise Cannstatt( Stichwahl ein Flugblatt. Dasselbe ist auch von einem Freiherrn v. Schirp Kossowo noch keine Antwort erhalten habe. zwischen Hieber nl. und Tauscher Soz.), Böblingen  ( Stichwahl unterzeichnet. zwischen Geß Rp. und Brodbeck fr. Vp.), Reutlingen  ( Rupp nl. gegen zwischen Kraut t. und Haußmann füdd. Vp.), Eßlingen  ( Stichwahl v. Schirp macht alles. Bayer südd. Vp.), Dehningen( Frank B. d. L. gegen Hoffmann füdd. Øp.) Auf zum Kampfe für Religion, Ordnung nud Sitte! und Crailsheim  ( Haug B. d. L. gegen Angst südd. Wp.). Im Wahl­Die Konservativen in Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg freise Heilbronn   stimmt das Zentrum für Hegelmaier f. gegen machen verzweifelte Anstrengungen, den Wahlkreis, der zuletzt durch tittler Soz., in Freudenstadt   für Mauser nl. gegen Galler südd. Bp., unseren Genoffen Zubeil vertreten war, für sich zu gewinnen. in Ulm   für Hähnle füdd. Vp. gegen Hartmann Rp. schenen dabei vor keinem noch so schmutzigen Mittel zurück. So hat In Mannheim   beschloß das Zentrum Wahlenthaltung u. a. die Charlottenburger Bürgerzeitung" eine Extranummer her­zwischen dem Nationalliberalen Bassermann und dem Sozialdemo- stellen lassen, die sich ausschließlich gegen die Sozialdemokratie traten Dreesbach. richtet. Wir lassen von dem blühenden Unsinn nur einige Proben Die in Neustadt   i. d. Pfalz   versammelten pfälzischen Zentrums- folgen. Es wird z. B. gesagt, was die Sozialdemokraten, die nichts Vertrauensmänner proflamirten als Parole im ersten und sechsten thun als wühlen, aufrühren und hetzen, eigentlich im Reichstage Wahlkreise Speyer   und Kaiserslautern   die Stimmenabgabe bei der Stichwahl freizustellen. Es handelt sich um die Stichwahlen zwischen Mechtersheimer( N und B. d. 2.) und Ehrhart S, sowie zwischen Dr. Rösicke B. d. L. und dem Sozialisten Klement.

In Berana scheint Ruhe einzukehren. Heute Morgen lauten auch die Nachrichten aus Andrijewika sehr befriedigend.

Afien.

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Aus Shanghai   wird der Frankf. Beitung" telegraphirt: Die neuerdings erfolgte Demission der Minister in Peking   wird als ein Erfolg der Kaiserin  - Wittwe und Li- hung- tschang's und als ein Sieg der russischen   Partei betrachtet. Die entlassenen Minister sind mit der Absetzung einverstanden. Der Kaiser wird seine Residenz von Peking   nach Hain- Nan verlegen, um sich dem russischen  Einfluß zu entziehen.-

Ueber ein deutsches Eisenbahn- Unternehmen in China   wird der Voff. 8tg." gemeldet:

Einer Belinger Drahtung zufolge verlangte Baron Heyfing vom Tjungliyamen die Gewährung der Konzession an die Deutschen  für den Bau einer Eisenbahn von Tsientsin nach Tschintiang. Tsientsin ist der Hauptplatz auf dem Wege vom Betschili- Golf nach Beling. Tschingtiang liegt an der Mündung des Yantsekiang unweit Nanking  . Die Bahn wäre zweifellos von großer Bedeutung für den Handel in Ostchina und nicht minder für die Wehrfähigkeit des chinesischen Reiches. Afrika  .

Kairo  , 21. Juni. Der Sirdar Kitchener Pascha und viele an­dere Offiziere sind heute Abend nach Berber   abgefahren. Vor dem Falle Omdurmans wird die Rückkehr nach Kairo   nicht erfolgen. Der Khalif hat beschlossen, seine Truppen in dem befestigten Lager von Kerreri zehn Meilen nördlich von Omdurman   zusammenzuziehen und dort die englisch  - egyptische Armee zu erwarten. Der Khalif ist augenscheinlich entschlossen, Omdurman   bis aufs Aeußerste zu ver­theidigen.­

Wahlkampf.

Sozialdemokratische Stichwahltaktik.

Der Proletarier aus dem Eulengebirge" schreibt: Was uns nun auch immer von den Freifinnigen trennt, es muß für die Stich­wahlen außer acht gelassen werden, wenn wir uns nicht selbst ein politisches Armuthszeugniß ausstellen, wenn wir nicht zu Mit­schuldigen am Morde der wichtigsten Volksrechte werden wollen. Unsere Barole für die Stichwahlen in Schlesien   kann also nur die sein: Gegen die Junker, für den Freisinn."

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In Kaiserslautern   werden die Demokraten für uns stimmen. Der engere Ausschuß der deutschen Volkspartei Badens erläßt einen Wahlaufruf zu gunsten der sozialistischen   und Zentrumskandidaten gegenüber den Nationalliberalen.

Die Stichwahlpolitik der freisinnigen Volkspartei. Endlich läßt sich die Freisinnige Zeitung" herbei, fich zu der Frage der Stichwahltaktik zu äußern, aber nicht, um den Freisinnigen eine bestimmte Parole zu geben, sondern nur, um überhaupt etwas zu sagen. Das Blatt schreibt:

sollen.

Sie

" Haben wir den Reichstag eingerichtet und das prächtige Reichstagsgebäude gebaut, damit es ein Tummelplatz für Revolutions­bestrebungen sei, die, statt mitzuhelfen, das Wohl des Volkes, die Macht und Größe des Vaterlandes zu bauen, nur Unzufriedenheit Verbitterung und Haß säen und darauf spekuliren, daß die Ber hältnisse, statt sich zu verbessern, sich immer mehr verschlechtern, damit sie das Volk zur Revolution treiben! Die Revolutionen sind das schrecklichste, was ein Volt treffen kann; aber die sozial­demokratische, die nicht blos die politischen Verhältnisse des Staates, sondern alles, was besteht, die ganze Gesellschaftsordnung radikal umstürzen will, würde die furchtbarste Revolution sein, die je die Welt gesehen hat."

Weiter wird dem biederen Spießbürger vorgeredet, daß die Sozialdemokraten genau aufpassen, wer wählt, und daß derjenige, Diese Stichwahlpolitik ist genau dieselbe, welche 1893, 1890, der nicht an die Urne geht, am Abend des Wahltages seine Keile 1887 und 1884 für die freisinnige Partei und früher für die Fort- friegt." Unsere Genossen Liebknecht und Zubeil werden mit Koth schrittspartei maßgebend war. Niemals ist in der Partei von beworfen, und damit auch die Freisinnigen sich veranlaßt fühlen, oben herab versucht worden, den Wählern eine allgemeine für den konservativen Kandidaten zu stimmen, wird das, was die Schablone aufzuzwingen. Für das Verhalten bei den Stichwahlen freisinnige Neue Zeit" früher gegen Zubeil geschrieben hat, noch in den einzelnen Wahlkreisen ist ein solcher Versuch schon bei mals zitirt, obgleich wir die darin enthaltenen Lügen schon gebührend der Verschiedenartigkeit der Verhältnisse und der in betracht festgenagelt und richtig gestellt haben. Aber trotz dieser von den tommenden Parteien an und für sich unausführbar. Seitens Konservativen angewandten Mittel, die ihrem Kandidaten, dem der Zentralleitung der freisimmigen Volkspartei hat man sich Superintendenten Vorberg, alle Ehre machen, glauben sie doch nicht daher von vornherein darauf beschränkt, die Wahlfomitees recht an ihren Sieg, und deshalb fühlen sie sich veranlaßt, in aufzufordern, vor endgiltiger Beschlußfassung sich mit der Zentral- ihrem neuesten Flugblatt nicht nur um die Gunst der Freisinnigen leitung in Verbindung zu setzen und bis dahin auch insbesondere zu buhlen, sondern auch Gott um Hilfe anzuflehen. Der Herr jede öffentliche Erklärung zu vermeiden. Diesem Ersuchen ist Superintendent scheint das Gebot Du sollst den Namen des Herrn, indessen bei der Kürze der Zeit nicht überall Folge gegeben deines Gottes nicht unnütz aussprechen" ganz vergessen zu haben. worden." Erfolg werden sie von dieser Art der Agitation freilich nicht haben,

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Die Konservativen drohen den Freifinnigen. Jetzt giebt auch die Kons. Korresp." ihrem Aerger darüber Ausdruck, daß die Freisimmigen sich nicht ohne weiteres der Parole Gegen die Sozialdemokratie" angeschlossen haben. Wir wollen mur die eine Thatsache gebührend festnageln, daß die freifinnigen Parteien eine Klare Stichwahlparole auszugeben bis jetzt vermieden haben. Glaubt man aber auf jener Seite dadurch aus dem Dilemma sich retten zu können, so täuscht man sich. Das Ergebniß der Stich­wahlen wird offenfundig jedermann zeigen, wohin der Zug der frei­sinnigen Herzen gegangen ist. Unseres Erachtens wird von dem Verhalten des Freisinns bei den Stichwahlen das fernere Schicksal diefer politischen Richtung abhängen." Mit dieser letzten Aeußerung hat die Kons. Korresp." unbedingt recht. Stimmen die Freisinnigen bei den Stichwahlen so wie es die Konservativen wünschen, so ist ihr Schicksal besiegelt, sie hätten dann politischen Selbstmord bes gangen und würden in Buhunft wohl auch mit konservativer Hilfe schwerlich jemals noch ein Mandat gewinnen können. Konservativer Kazenjammer.

In Wittenberg  - Schweinig haben unsere Parteigenossen Nun sind also die Wähler genau so klug wie vorher. Befolgen denn die Sozialdemokraten, die auf ihre eigene Kraft bauen, werden Wahlenthaltung empfohlen, da der Kandidat der freisinnigen Ver- die Freisinnigen die Parole der früheren Wahlen, so werden sie auch diesmal den Wahlkreis behaupten, und die Konservativen einigung es ablehnte, sich gegen die Vermehrung des stehenden wiederum durch Stimmenthaltung oder durch offenes Gintreten für werden beschämt zugestehen müssen, daß die sozialdemokratischen Heeres und der Marine auszusprechen. die Sammlungspolitiker die Reaktion stärken, wie sie das 1893 in so Prinzipien doch eine bessere Waffe sind, als Lüge, Haß, Ver­In der West prigniß und im Kreise Ruppin Templin hervorragendem Maße gethan haben. Und dabei schreibt die Freis. leumdung und all' die anderen Mittet, deren sich unsere Gegner werden die Sozialdemokraten den Freifinn unterstützen. Desgleichen Beitung" in derselben Nummer, es sei nicht ausgeschlossen, daß, je nach bedienen. im ersten Oldenburgischen Wahlkreise. dem Ausfall der Stichwahl, der neue Reichstag im Verhältniß zu In Konstanz  , Donau  - Eschingen und Heidelberg   dem bisherigen Reichstag eine erhebliche Verschiebung haben die Sozialdemokraten bürgerlichen Blättern zufolge beschlossen, nach der rechten Seite aufweist und daß damit die für das Zentrum gegen die Nationalliberalen einzutreten. agrarische Richtung, welche der gegenwärtige Reichstag Der Landesausschuß der württembergischen sozialdemo- bereits aufwies, noch eine beträchtliche Verschärfung gewinnt. Wenn kratischen Partei richtet einen Appell an die Parteigenossen, in allen die Freis. 8tg." diese Gefahr so rechtzeitig erkannt hat, so wäre es acht Wahlkreisen, in denen die Volkspartei zur Stichwahl steht, deren wohl Pflicht der Parteileitung, alles zu thun, um die agrarische Kandidaten nachdrücklich zu unterstützen. Gefahr abzuwenden. Thut sie das nicht, so macht sie sich selbst zum Mitschuldigen und unterstützt indirekt diejenigen, die auf Kosten des Die sozialdemokratische Stichwahlparole. Volkes ihre Taschen füllen und das Bolt politisch mundtodt machen Die von unserem Parteivorstande ausgegebene Stichwahlparole wollen. Die Folge davon wird sein, daß auch die wenigen, die sich findet nicht den Beifall der Konservativen. Die Kons. Korresp." heute noch zu den Freisimmigen rechnen, von dieser Partei: abfallen meint, es sei bezeichnend, daß die sozialdemokratische Parteileitung und sich derjenigen Partei anschließen werden, die allein im stande es unterlassen hat, zur Bedingung für ihre Wahlhilfe Forderungen und willens ist, rückhaltslos die Interessen der Gesammtheit in zu stellen, die auf Erweiterung des Arbeiterschutzes hinzielen. Hieraus politischer und wirthschaftlicher Beziehung zu vertreten. geht wieder flar und deutlich hervor, daß die Sozialdemokratie nicht Schon jetzt lassen weiter links stehende freifinnige Organe gar im entferntesten das Recht besigt, sich Arbeiterpartei zu nennen. Wenn feinen Zweifel, daß sie mit ihrer Parteileitung unzufrieden sind. die Sozialdemokratie für unbeschränkte Koalitionsfreiheit eintritt, So schreibt die Berliner Zeitung  ":" Bedauerlicherweise ist von so thut sie das doch nicht der Arbeiter wegen, sondern, um freie einer derartigen flaren und entschiedenen Parole aber ganz und Bahn für ihren Terrorismus zu haben." Die Kons. Korresp." muß gar nicht die Rede. Statt zu erklären: die A n= Die Furcht vor den glänzenden Erfolgen der Sozialdemokratie es ja wissen, wahrscheinlich hat sie wieder bei Ehren- Fischer Er- hänger der Freisinnigen Volkspartei   müssen und die Angst vor einem neuen Reinfall der Sammlungsbrüder bei fundigungen eingezogen, denn anständige Arbeiter haben mit der unter allen Umständen gegen die Parteien den Stichwahlen spiegelt sich besonders deutlich in der Kons. Korr." konservativen Partei schon längst feine Fühlung mehr. Daß in der Rechten stimmen, also überall, wo ein Konser wieder. Das Blatt veröffentlicht einen Artikel nach dem andern, die unserer Stichwahlparole keine auf die Erweiterung des Arbeiterschutzes vativer oder Nationalliberaler mit einem Sozialdemokraten zur sammt und sonders den Zweck haben, die Bevölkerung aufzurufen hinzielende Forderung enthalten ist, hat seinen guten Grund." Wir Stichwahl steht, für den Sozialdemokraten eintreten, zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie, der mit geistigen besigen nämlich in Deutschland   noch keine parlamentarische Regie- eine Parole, für die sich selbst ein so gemäßigtes Blatt wie die Waffen nicht mehr beizukommen sei. Als ob diese rung, deren Beschlüssen die Behörden Folge zu geben hätten. Zu jedem Bossische Zeitung" ausspricht, dreht und windet sich das Blatt der Sorte von Gegnern jemals geistige Waffen besessen hätte! Dabei Beschluß des Reichstages ist die Zustimmung des Bundesraths nöthig, Parteileitung wie ein Wurm in Nedewendungen, die bei den hat die Konf. Korr." aber selbst schon die Hoffnung aufgegeben, und deshalb könnte sich leicht ein Kandidat, dem es um sein Mandat Wählern den Eindruck erwecken müssen, als ob man in der Frei- daß die anderen Parteien ihrem Sammlungsrufe Folge leisten zu thun ist, auf eine Forderung verpflichten in der ganz sicheren finnigen Volkspartei oder vielmehr in ihren leitenden Streifen eine werden, und in diesem dumpfen Vorgefühl ihrer fläglichen Nieder­Voraussetzung, daß der Bundesrath doch sein Veto einlegen würde. Verstärkung der Rechten lieber sehen möchte, als eine Verlage ergeht sie sich in den unfläthigsten Beschimpfungen aller derer, Einſtweilen ist es der deutſchen   Volksvertretung nur möglich, volts, stärkung der Sozialdemokratie." Weiter bezeichnet die Berl. 8tg." bie fich erlauben, eine bon ber ihrigen abweichende Meinung zu feindliche Pläne der Negierungen oder der Reaktionäre zu durch die Aufforderung des Zentralfomitees der Freisinnigen Volkspartei   haben. Sie bezeichnet diejenigen, freuzen, nicht aber selbständig etwas durchzusetzen, was die Regierung an die einzelnen Komitees im Reiche, vor endgiltiger Beschlußfassung Stimmenthaltung für die Sozialdemokratie eintreten, als Vaterlands nicht will. Deshalb hat der Parteivorstand vollkommen richtig ge- zu den Stichwahlen sich mit der Zentralleitung in Verbindung zu setzen verräther, sie spricht davon, daß die Gegner der Reaktion sich selbst handelt, wenn er die bürgerlichen Kandidaten, die wir unterstützen, und bis dahin auch insbesondere jede öffentliche Erklärung zu vermeiden, an den Pranger stellen, ja, sie schimpft selbst auf die unschuldige nicht auf positive Forderungen verpflichtet, sondern sie nur unter als ein Versteckspiel, eine" Diplomatic", mit der man den und jenen National- Zeitung", die durch ihre Hezze gegen die Land­dem Gesichtspunkte betrachtet, ob sie Gewähr für keine weitere Ver- taktischen Einzelerfolg erringen kann, mit der sich aber nimmermehr wirthe( 1) arge Demagogie treibe. Aber trotz ihrer schwachen minderung der Rechte und für keine weitere Ausplünderung des eine Volkspartei auf derjenigen Höhe erhalten wird, welche allein ihr die Aussicht auf Erfolg nimmt die Konservative Korrespondenz" Achtung des Volkes erhalten und sichern kann. Auch die demo- den Mund recht voll, ja, sie redet sogar davon, daß die konservative Stichwahltaktik der bürgerlichen Parteien. fratische Volts- Zeitung" spricht von einem Giertanz", den das Partei ihren Ehrenschild rein erhalten müsse. Das hätte die Partei In Luckenwalde   wollen die Freisinnigen für unseren Kan- offizöse Organ der Parteileitung in der Stichwahlfrage aufführe und nur früher thun sollen, jetzt ist ihr Schild durch die Verbrechen so oer nicht blos im eigenen Lager Unwillen errege, sondern auch den vieler ihrer Anhänger bereits so fleckig geworden, daß er sich kaum Spott der Gegner herausfordere. Sie empfiehlt den Freisinnigen, wieder reinwaschen läßt, geschweige denn rein erhalten werden kann. Der Vorstand des konservativen Vereins für die Stadt und den im Gegensatz zu Eugen Richter  , das zu thun, was der flare Einblick Eine andere Partei, die solches Sündenkonto aufzuweisen hätte, Landkreis Guben   macht bekannt, daß er, da ein Sieg des konser in die politische Nothwendigkeit erheische, d. H. die Reaktion durch würde es überhaupt nicht mehr wagen, öffentlich hervorzutreten, aber vativen Kandidaten v. Heydebrand, der mit dem Prinzen Schönaich- Unterstützung der sozialdemokratischen Kandidaturen in der Stichwahl es giebt im Deutschen   Reiche leider immer noch Leute, denen der Carolath in Stichwahl steht, ausgeschlossen sei, es den Wählern niederzustimmen. überlasse, ob sie in der Stichwahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen wollen oder nicht.

Volkes bieten.

didaten Ewald eintreten.

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Der Schrecken des Freifinne.

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Zentrum und Nationalliberale in Breslau   haben den Be- Die Freifinnigen im 5. Berliner   Wahlkreis haben am Dienstag schluß gefaßt, gegen Tugauer für den Konservativen Felisch zu ein Flugblatt verbreitet, in welchem den Wählern wieder der Popanz stimmen. Bukunftsstaat, natürlich der, der in den Köpfen dieser freifinnigen In Königsberg  - Land( Ostpreußen  ) wollen die Bündler Mannesseelen sputt, in den graulichsten Farben geschildert wird. In trotz allen Grolls, den sie gegen den Grafen Dönhoff empfinden, in großen fetten Lettern wird darin behauptet, nachdem wieder einmal der Stichwahl für ihn gegen den Sozialdemokraten stimmen. gesagt wird, die Sozialdemokratie verschweige ihre eigentlichen Biele, das Endziel der Sozialdemokratie sei: der Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung und die Errichtung eines Zukunfts­

Die Nationalliberalen wollen den Bundesdirektor Dr. Hahn gegen die Sozialdemokraten im 19. Hannöverschen Wahlkreis heraus­

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Begriff der Scham fremd ist.

Zum Stichwahlkampf in Potsdam  - Ofthavelland. Nunmehr scheinen auch die Freisiunigen zu der bevorstehenden Stichwahl eine allerdings wenig entschiedene Stellung genommen zu haben; wenigstens wird in diesem Wahlkreise ein von dem frei­finnigen Kandidaten prakt. Arzt Dr. med. Mugdan- Berlin   gezeichnetes Flugblatt verbreitet, welches seiner Charakteristik wegen in nach stehendem wiedergegeben wird:

Nachdem der Kandidat der konservativ- antisemitisch- national-. liberalen Partei, Herr Tischlermeister Pauli teine bindende