Werthen sprach, die er zu Hause liegen habe. Das war am wider besseres Wissen geschehen sei, so daß nur Beleidigung im als er zu einer längeren Ansprache an die Versannnlung das Wort 5. d. M. und schon am 7. wurden ihm die Papiere gestohlen; Sinne des§ 186 vorliege. Was den Vorgang auf der Bache be- ergriff, bewiesen zur genüge, daß das freisinnige Pamphlet, in am 9. d. M. erschienen sie in dem Verzeichniß der gestohlenen trifft, so nahm der Gerichtshof auf grund der Zeugnißverweigerung welchem alles was an Lügen, Verdrehungen und Entstellungen über Sachen. Der Selbstmörder hatte ohne Zweifel sehr viel auf dem des Schutzmanns Barow an, daß der Angeklagten der Beweis die Ziele der Sozialdemokratie bisher dagewesene in den Schatten Kerbholz. geglück ist, daß der Schutzmann bei dem Vorbeigehen des Be- gestellt wird, von den Versammelten richtig gewürdigt Arbeiterrisiko. Auf dem Neubau in der Straße 62 in Schöne- fruntenen diesem einen leichten Schlag in das Gesicht gegeben worden ist. In der hierauf folgenden Diskussion wendete berg wurde gestern Vormittag der Arbeiter Rudolf Köhler bei den Dieser Thatsache stehe die Bekundung der Schutzleute, daß sie nichts sich auch der deutsche Volksparteiler Lewin gegen den freisinnigen Ausschachtungsarbeiten durch nachstürzendes Erdreich verschüttet und gesehen haben, nicht entgegen. Das Urtheil lautete hiernach auf Kandidaten, einestheils, weil derselbe als Beamter abhängig von anscheinend innerlich schwer verlegt. Er wurde von der Feuerwehr 50. Geldstrafe event. 10 Tage Gefängniß. no den Behörden sei und sich deshalb zum Volksvertreter nicht eigne, aus seiner gefährlichen Lage befreit.
Durch einen Säbelhieb schwer verletzt wurde in der letzten Nacht der Arbeiter Paul Schweißer aus Friedenau . Schweizer war anscheinend etwas angetrunken, im 63. Polizeirevier auf der Straße fizend eingeschlafen. Als ein Schuhmann ihn aufforderte, weiter zu gehen, sprang er diesen an die Kehle und suchte ihn zu würgen. Der Beamte machte seinen Gegner durch einen Säbelhieb über den Kopf Kampfunfähig. Der Schwerverletzte wurde dann in ein Krankenhaus gebracht.
Fenerbericht. Dienstag Abend furz nach 9 Uhr mußten in einem Ladengeschäft des Hauses Münchebergerstr. 19 durch Unvorsichtigkeit in Brand gerathene Makartsträucher abgelöscht werden. Am Mittwoch 7 Uhr erfolgte ein Ausrüden der Wehr nach Kottbuserdamm 85( gehört zu Nirdorf). Hier brannten unter einem Holzschuppen lagernde Bretter, Lumpen und Strohvorräthe. Der Brand ließ sich infolge zeitiger Wahrnehmung ohne Schwierigkeit löschen.
Aus den Nachbarorten.
Brit. Heute, Donnerstag Abend 812 Uhr findet eine Boltsbersammlung für Männer und Frauen in Bethge's Salon, Chausseestr. 39, statt. Referent: Genosse Millarg. Es ist die Pflicht eines jeden Wählers, zu erscheinen.
Ein dummer Junge. Unter der Anklage, den Senatspräsidenten andererseits aber, weil die freisimmige Vollspartei, die dent Forts Den Tod im Waffer suchte in der Nacht zum Mittwoch eine Dr. Coing zum Zweikampf mit tödtlichen Waffen herausgefordert zu schritt nicht gefolgt ist, überhaupt keine Garantie biete, daß die feingekleidete Dame, indem sie sich gegen 2 Uhr am Kupfergraben haben, stand gestern der frühere Rechtsfandidat Hans v. Flemming Volksrechte von ihr gewahrt werden. Er forderte mit dem Hinweis, in der Nähe der Ebertsbrücke Kopfüber in die Spree stürzte. Ein vor der ersten Straffammer des Landgerichts I . Der Angeklagte, daß von der Sozialdemokratie die sozialen und demokratischen werden, seine GesinnungsArzt rettete die Lebensmüde und übergab sie einem Schutzmann, der welcher sich schuldig bekannte, gab folgende Schilderung von den Forderungen energisch vertreten fie in ein Krankenhaus brachte. Sie befindet sich bereits auf dem Vorgängen, welche feiner Forderung zu grunde lagen: Jim Februar genossen auf, bei der Stichwahl für Robert Schmidt, Wege der Besserung. Ueber ihre Persönlichkeit und den Beweg- d. J. habe er nebst drei anderen Kandidaten sich dem mündlichen Gramen als den geeignetsten Kandidaten der Demokratie zu stimmen. grund zu dem Selbstmordversuche verweigert die Unbekannte jebe unterworfen, nachdem er bereits einmal durchgefallen war. Am 25. Fe- Nach einem Appell des Genossen Drescher an die Versammelten, Auskunft. bruar wurde das Ergebniß der mündlichen Prüfung durch den Vor- recht rege für die Wahl unseres Kandidaten thätig zu sein und die sigenden der Kommission, den Senatspräsidenten Dr. Going verkündet, Säumigen, die bei der Hauptwahl ihre Pflicht nicht erfüllt haben, welcher mit ihm, dem Angeklagten, begann und erklärte, daß er aufzurütteln, erreichte die imposante Versammlung ihr Ende. Mit wiederum die Prüfung nicht bestanden habe. Da dieser Schlag ihn einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie und den Genoffen völlig unerwartet traf, so sei er in große Erregung gerathen und er Robert Schmidt gingen die Versammlungsbesucher auseinander, nachmüsse einräumen, daß er sich in dieser Stimmung zu einem un dem sie deutlich zu erkennen gegeben haben, daß sie die richtige passenden Benehmen habe hinreißen lassen. Wenn ihm in der Antwort auf die niedrige Kampfesweise der freisinigen Manneser unter höhnischem seelen, die dem fanatisirten ostelbischen Junkerthum zur Zierde geAnklageschrift vorgeworfen werde, daß Lächeln seine Bücher genommen, den Saal verlassen habe, reichen würde, lam 24. Juni durch das Eintreten für den sozialbevor das Ergebniß in betreff der drei anderen Kandidaten ver- demokratischen Kandidaten unzweideutig erstatten werden. Zeugen gesucht. Die Personen, welche am legten Sonntag fündet war und dann die Thür mit lautem Krach hinter sich Ju Schöneberg fand am Dienstag eine stark besuchtel Bere im Restaurant Ewest in Tegel gesehen haben, wie ein Stellner einem zugeschlagen habe, so müsse er betonen, daß sein Lächeln wohl eher fammlung statt, in welcher Genosse Dr. Freudenberg referirte. Gast mit dem Bierfeidel auf den Kopf schlug, werden gebeten, sich ein verlegenes als ein höhnisches gewesen und daß die Thür ohne Redner wendet sich in seinen Ausführungen gegen die Verschlechterung bei Max Wohlgemuth, Linienstr. 11/12 zu melden. seine Absicht so hart ins Schloß gefallen sei. Daß es unpassend des Wahlrechts, Koalitionsrechts und der Freizügigkeit, sowie gegen Im Schiller- Theater wird heute Hans Olden's Lustspiel war, den Saal zu verlassen, bevor das ganze Ergebnis der Prüfung die Getreidezölle! Geradezu erbärmliche Niederträchtigkeiten enthalten " Thielemann's" zum letzten Male wiederholt. Molière's" Der verkündet war, müsse er anerkennen. Am folgenden Tage habe er die konservativen Flugblätter gegen unsere Partei, auf welche die Geizige" wird morgen zum ersten Male gegeben. Die Hauptrollen fich zum Senatspräsidenten v. Going begeben und nachdem er Zutritt Wähler am 24. Juni die Antwort zu geben haben, indem sie für find wie folgt besetzt: Harpagon, Leopold Thurner; Cleanthe, Ewald erhalten, den Präsidenten gebeten, ein Gesuch an den Justizminister 3ube il stimmen.( Stürmischer Beifall.) Mehrere Genossen wenden Bach; Elise, Paula Levermann; Valere, Willy Froböse; Mariane, zu befürworten, worin er um nochmalige Zulassung zum Ne- sich unter dem Beifall der Versammlung ebenfalls gegen die VerGrete Meyer; Anselme, Carl Schreiner; Frosine, Agnes Werner; ferendar- Examen bitten wolle. Herr v. Coing habe erwidert, daß leumdungen in den Flugblättern und kennzeichnen treffend die von Simon, Ludwig Neuert; Jaques, Alfred Schmasow; Frau Claude, er nicht glaube, daß die Kommission sein Gesuch, schon den konservatiaen Barteten immer gepredigte christliche Bruderliebe". Margarete Wiedecke; La Fleche, Adolph Joseph. mit Rücksicht auf sein unpassendes Benehmen am Tage zuvor, be- Frau Hübner ersucht die Frauen. sich am 24. Juni, morgens 9 Uhr, fürworten werde. Der Angeklagte habe erwidert, daß er der bei Obst, Grunewaldstr. 110, zur Hilfe bei der Wahl recht zahlreich Kommission seine Mißachtung habe bezeigen wollen, im übrigen einzufinden, während Meiling in gleicher Weise alle Genossen aufmüsse er bestreiten, daß er sich unanständig benommen habe. Der fordert, am Tage der Wahl behilflich zu sein. Nach einem kräftigen Senatspräsident habe erwidert: Ob Sie es bestreiten oder nicht, Schlußwort der Genossen Dr. Freudenberg und Schubert ist einerlei, ein anständiger Mensch benimmt sich nicht so." wurde die Versammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Damit sei der Angeklagte entlassen worden. Die letzte Aeußerung Sozialdemokratie geschlossen. des Senatspräsidenten habe er als eine persönliche Beleidigung In Rigdorf hielten unsere Parteigenossen am Dienstag zwei empfunden. Er habe sich deshalb am folgenden Tage an seinen Be recht gut besuchte Wählerversammlungen ab." Auf zur Stichwah!!" fannten, den Regierungsrath von der Marwitz gewandt Das war das Thema, über welches in der Vereinsbrauerei Genosse mit der Bitte, den Senatspräsidenten v. Coing zu der Erklärung zu millarg und bei Gröpler Genosse Litfin unter großem Beifall bewegen, daß er die beleidigende Aeußerung zurücknehme. Regierungs- sprachen. Millarg stellte an Thatsachen fest, daß die Kampfes= rath v. d. Marwitz habe ihm den Wunsch erfüllt, sei aber mit dem weise der Gegner bei der verflossenen Hauptwahl gewesen sei: Mit Bescheide zurückgekehrt, daß der Senatspräsident einfach erklärt habe: Brutalität und Lüge. Er wie auch Litfin fennzeichneten die Ich habe nichts zurückzunehmen." Darauf habe der Angeklagte den Beutepolitik der Konservativen und ihrer Anhängsel, indem sie ihre In Baumschulenweg findet heute Abend 8 Uhr im Restaurant Senatspräsidenten am folgenden Tage durch seinen Wetter, den Thaten ins rechte Licht rückten. Beide Versammlungen hatten H. Speer eine Voltsversammlung statt, in der Genosse Lieutenant v. Flemming zu einer Prügelei herausfordern furze Diskussionen, in denen besonders zur Ermunterung der Lässigen Dr. Friedeberg über die bevorstehende Stich wahl referirt. Es laffen. Herr v. Coing habe den„ Kartellträger" nach den Be- und Faulen aufgerufen wurde, damit die Sozialdemokratie des ist Pflicht eines jeden Genossen, in dieser Versammlung zu erscheinen. dingungen des Duells" gefragt und die Antwort erhalten, Streises Teltow- Beeskow- Charlottenburg den Genossen Bubeil aus Das Wahlkomitee. daß sie noch besonderer Erwägung vorbehalten bleiben eigener Kraft in der Stichwahl zum Siege verhelfe. Jedes sollten. erwidert, daß Ihren Verletzungen erlegen ist die unglückliche Frau Ferber, Darauf habe Herr v. Coing erwidert, er Buhlen um die Stimmen der Freisinnigen wurde von den Rednern bie, wie wir vor einigen Tagen berichteten, in ihrer Wohnung, das Duell ablehnen und der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten verpönt. Die Herren müßten selber wissen, was sie ihrer Ehre König- Chauffee 14 zu Weißensee von Spiritusflammen furchtbar bedte sich im wesentlichen mit den Aussagen der vernommenen Riedel an, ob die Sozialdemokratie für ein Jesuitengeſez zu haben werde, was auch geschehen sei.- Diese Schilderung des Angeklagten schuldig seien. In der Vereinsbrauerei frug der Zentrumsmann zugerichtet worden war. Zeugen. Radfahrer und Gendarm. Unter dieser Stichmarke berichtet wenn durchgefallene Rechtskandidaten den Senatspräsidenten fordern, Sozialdemokratie jedes Ausnahmegesetz verwerfe. Mit Hochs auf Staatsanwalt Dr. Herzsch hielt es nicht für angängig, fein werde, worauf er selbstverständlich die Antwort erhielt, daß die das„ Volt": Vor einiger Zeit machten 20 Berliner Herren einen weil dieser in seiner amtlichen Eigenschaft eine berechtigte Stritit die Partei trennte man sich. Ausflug nach dem Grunewald . Ihnen schloß sich der Fahrrad über ein unpassendes Benehmen des Kandidaten äußere. Es könne fabrikant Quoosdorf aus der Pflugstraße auf seinem Rade an. Auf dieser Fall nicht gelinde beurtheilt werden, er beantrage gegen den Spandau . Zu den besten Hoffnungen berechtigte die Volfs Herr Quoosdorf von einem Radler, der sich als Gendarm auswies, Angeklagten eine Festungshaft von 6 Monaten. Der Angeschuldigte stattfand. Trog der verhältnismäßig mangelhaften Bekanntmachung einem Waldwege vom Spandauer Bock nach dem Kaisergarten wurde versammlung, welche am Dienstag in der Pichelsdorfer Brauerei Herr Quoosdorf von einem Radler, der sich als Gendarm auswies, bat den Gerichtshof, doch zu berücksichtigen, daß er in seinem Gefühl derselben waren etwa 1500 Personen erschienen. Genosse Auer angehalten und aufgeschrieben. Auf die Bemerkung eines Theil verlegt worden sei und einen anderen Weg, Genugthuung zu erreferirte über die bevorstehende Stichwahl; hierbei streifte er auch nehmers an der Partie, eines Bäckermeisters, daß der Gendarm in halten, nicht kannte. Der Vorfigende, Landgerichtsdirektor Fehlisch. die erheiternden Leistungen des bisherigen Vertreters des Kreifes, Zivil ja selbst auf dem angeblich verbotenen Wege radele, entgegnete betonte in der Urtheilsverkündigung, daß der Angeklagte durch sein die erheiternden Leistungen des bisherigen Vertreters des Kreiſes, B. Schall, im Reichstage und führte den Anwesenden besonders die der Beamte:" Sie haben gar nichts zu sagen, und wenn ich Ihnen Benehmen im Sigungssaale der Prüfungskommission ein so feines: Schall , im Reichstage und führte den Anwesenden besonders die auf der Hutkrempe herumfahre." Der Fahrradfabrikant hat jetzt für Gefühl nicht geäußert habe. Die Kritit des Senatspräsidenten sei Ziele der konservativen Partei und ihre ganze Volksfeindlichkeit vor seinen Frevel einen Strafbefehl über 5 W. erhalten, der Bäckermeister vollauf berechtigt gewesen. Der Angeklagte sei zu vier Monaten Augen. Der konservative Gegenkandidat sei zwar politisch ein unaber verklagt den Gendarmen wegen Beleidigung. beschriebenes Blatt, werde er aber gewählt, so werde er dann auch als„ Stimme" für die volksfeindlichen Tendenzen seiner ParteiDer Prozeß gegen den 20 jährigen Flösser Karl Krüpfgan 3, genossen benutzt werden und sich selbstverständlich willig darin fügen. welcher der Todtung des Barbiers Liephak zu Marienwerder be- weiter kennzeichnete er die jezt beliebte Abenteurerpolitik und die schuldigt ist, gelangte gestern nach dreitägiger Verhandlung zu Ende. damit verbundene ungeheure Steigerung der Ausgaben, die wieder Ein Nachspiel zum„ Fall Köppen" beschäftigte gestern die Wie bereits mitgetheilt, stand das Schicksal des Angeklagten, gegen zumeist auf die Schultern des wertthätigen Volkes fallen, während erste Straftammer des Landgerichts I . Unter der Anklage der ver- den nur Verdachtsmomente vorliegen, auf des Messers Schneide. die besigende Klasse den Erfolg hiervon einheimse bezw. erwarte. leumderischen Beleidigung hatte sich die Schneiderin Wittwe Hedwig Der Staatsanwalt suchte in längeren Ausführungen darzuthun, daß Was man von dem Gegenfandidat erwarten könne, wenn er gewählt Gubela zu verantworten. Da es sich um Beleidigung von Schutz die durch die Beweisaufnahme festgestellten Thatsachen genügten, werden sollte, gehe schon allein daraus hervor, daß er es direkt ableuten handelt, war der Strafantrag vom Polizeipräsidenten von um den Angeklagten der That für überführt zu erachten. Strüpfgans gelehnt habe, sich über seine Stellung zu der Beibehaltung des gegen Windheim gestellt worden. Am 9. Januar fand im Konzerthause sei seinem Borleben und Charakter nach nur zu ſehr geeignet, eine wärtigen Reichstags- Wahlrechts zu erklären. Deshalb, so schloß eine große Frauen Versammlung statt, die sich mit dem Gewaltthat zu begehen. Kind habe er seinem Redner unter tosendem Beifall, und aus tausend anderen Gründen " Fall Köppen" und mit anderen zu damaliger Zeit die älteren Bruder gegenüber zum Messer gegriffen und viele dürften die Arbeitermassen nicht einem Volksfeinde ihre Stimme Gemüther bewegenden Mißgriffen der Polizei beschäftigte. Zu von ihm begangene Rohheiten seien im Laufe der Verhandlung zur geben, sondern müßten am Tage der Stichwahl geschlossen für den Rednerinnen, die mehr oder minder heftige Beschwerden Sprache gekommen. Einem alten Dorfbewohner habe der Angeklagte ben sozialdemokratischen Kandidaten, Töpfermeister Schröer gegen die Polizei vorbrachten, gehörte auch die Angeklagte, einmal einen Stein ins Genick geschleudert, weil dieser ihn berech in Spandau , eintreten. Nach einstimmiger Annahme einer Die einen von ihr erlebten Borfall zur Sprache brachte und damit tigterweise durch eine Ohrfeige gezüchtigt hatte; das ganze Dorf entsprechenden Resolution erfolgte Schluß der Versammlung. laute Pfuirufe entfesselte. Sie erzählte, daß sie eines Abends habe Furcht vor ihm gehabt, denn jeder wußte, daß Krüpfganz mit einen schwer betrunkenen Mann auf der Straße habe liegen sehen, dem ersten besten Gegenstand rücksichtslos zuzuschlagen pflege, den Versammlungen. den ein Schuhmann von der Straße zu entfernen sich bemühte. er in die Hand bekomme. Selbst die Eltern des Angeklagten hatten Der Schußmann habe, als der Mann nothdürftig auf die Beine ge- ihm ein schlechtes Zeugniß ausgestellt. Für die Schuld des AnDie Maurer lokaler Richtung hielten am Dienstag eine fommen, ihm plöglich einen Stoß gegeben, so daß er lang zur Erde geklagten spreche besonders der Umstand, daß er durch Kasfiber öffentliche Versammlung in der" Tonhalle" ab. Herrfurth dem Gefängnisse versucht habe, die gestürzt sei. Sie habe dieses Verfahren von der anderen Seite der aus verrätherischen referirte über den in der Osterwoche abgehaltenen Kongreß der Vers Straße mit angesehen und sei so empört darüber gewesen, daß sie Schuhe, welche er am Abende des Ueberfalls getragen, zu beseitigen. trauensmänner- Zentralisationen. Er führte unter anderem aus: Die nicht umhin gefonnt, ihrem Unwillen Luft zu machen und dem Seitens eines Geschworenen wurde auf die auffälligen Um hiesigen Verbandsführer begründen ihren Bruch mit den Lokalisten, Schußmann ihre Ansicht dahin auszudrücken, daß sich eine solche Bestände hingewiesen, daß man neben dem lleberfallenen keinen indem sie sagent, letztere hätten auf dem Kongreßz beschlossen, die handlung eines hilflosen Menschen doch nicht rechtfertigen lasse. Die Gegenstand gefunden habe, mit denen die Verlegungen ausgeführt Verbände zu bekämpfen. Diese Auffassung sei eine irrige. Folge davon sei gewesen, daß der Schutzmann sie mitsammt dem sein konnten und daß man ebensowenig Blutflede an den Kleidern Der betreffende Beschluß fage nicht, daß die zentrale Betrunkenen zur Wache nahm. Dort fei jie Zeugin davon gewesen, des Angeklagten entdeckt habe. Diese Umstände ließen sich leicht er- Organisationsform bekämpft werden solle, daß der Schuhmann Barow dem Betrunkenen beim Vorbei- flären." Habe der Angeklagte den Barbier Liephat von hinten mit den Lokalisten nur zur Pflicht, die Art, in welcher die VerStein gegen Sie selbst habe drei einem Sen Kopf geschlagen, so gehen eine Ohrfeige gegeben habe. er bändler die Agitation gegen die Lokalisten betreiben, als eine unSteines Gelegenheit gehabt, sich des Stunden auf der Polizeiwache zubringen müssen, ehe man sie ent- bequem zu ent passende entschieden zu bekämpfen. Derselben Meinung gab Metzke Lassen habe und zwar habe sie das Vergnügen gehabt, die ganze ledigen, indem er ihn in den nahe gelegenen Finow- Kanal warf. Ausdruck. An der weiteren Diskussion, die sich fast nur in die vom Zeit mit dem schwer betrunkenen Menschen auf einer Bank fizen zu Der Staatsanwalt bat am Schlusse seines Plaidoyers die Ge- Kongreß abgelehnte Arbeitslosenunterstützung drehte, betheiligten sich müssen. Die Angeklagte behauptete, daß sich der Vorgang genau so schworenen, die Schuldfrage unter Verneinung von mildernden Um- che el, witte, Beiersdorf und Thieme. Die Versamma abgespielt, wie sie in der Versammlung berichtet habe; sie könne ständen zu bejahen. lung erklärte sich mit den Beschlüssen des Kongresses einfein Wort davon zurücknehmen. Die Beweisaufnahme war bezüg Die Ausführungen der Vertheidiger, Rechtsanwälte Dr. Iatau verstanden und überwies der Geschäftskommission der Ver lich des Vorganges auf der Straße der Angeklagten nicht und Grünfeld, gipfelten darin, daß es„ Schein- Indizien" feien, trauensmänner- Zentralisationen 200 Mark aus dem Streitfond. günstig, denn zwei Zeugen, die dicht bei dem Schutzmann die von dem Staatsanwalt gegen den Angeklagten geltend gemacht Hierauf berichtete Metzke über die Lohnbewegung, soweit sie seit gestanden, bekundeten mit voller Bestimmtheit, daß der Be- wurden, sie hielten den Beweis von der Schuld des Angellagten der Trennung beider Organisationen von den Lokalisten geleitet trunkene nicht zur Erde gestoßen, sondern infolge seiner feineswegs für erbracht. Die Geschworenen erkannten auf Schuldig worden ist. Es sei gelungen, auf acht Bauten ohne Arbeitseinstellung Trunkenheit zur Erde gefallen fei. Was den Vorfall unter Ausschluß von mildernden Umständen, worauf der Staats- den Stundenlohn von 55 auf 60 f. zu bringen. Infolge von auf der Wache betrifft, so ist der damals mitgenommene betrunkene anwalt gegen den Angeklagten zehn Jahre Zuchthaus, Ehre Lohnstreitigkeiten haben auf zehn Bauten Arbeitsniederlegungen stattMann ermittelt worden, er hat aber erklärt, daß er vollständig verlust und Polizei- Aufsicht beantragte. Der Gerichtshof erkannte aufgefunden, an denen 92 Kollegen betheiligt waren. Von diesen Baus betrunken gewesen sei und nicht sagen könne, ob er mißhandelt fünf Jahre Gefängniß. worden sei. Er ist auf der Polizeiwache ausgenüchtert worden und hat sich noch bei den Schutzleuten bedankt.(!) Die auf der Polizeiwache an jenem Abend anwesend gewesenen Beamten
Gerichts- Beifung.
Festungshaft verurtheilt worden.
Schon als
Wahlversammlungen.
habe
sperren sind fünf mit und fünf ohne Erfolg verlaufen. Auf fünf Bauten fanden Maßregelungen statt. Ueckert, welcher bisher Vertrauensmann der lokalen Richtung war, erstattete Bericht über seine Amtsführung. Seine Funktionen sind, seit eine Lohnkommission der lokalen Richtung besteht, auf diese übergegangen. Er hatte eine Einnahme von 1072,76 M., eine Ausgabe von 1033,30 M. Es bleibt ein Bea stand von 39,46 M., den die Versammlung dem Streiffends überwies. Dem Vertrauensmann wurde Entlastung ertheilt.
erklärten, daß sie von einer Ohrfeige nichts gesehen haben, Für den 5. Berliner Reichstags- Wahlkreis tagte am Diens: ihr Standpunkt in der Wache sei aber auch so gewesen, tag im großen Saale des Handwerkervereins, Sophienstraße, eine von daß sie davon nichts hätten sehen können. Der Schußmann nahezu 2000 Personen besuchte Wählerversammlung, in der RechtsBarow aber zog es vor, sein Zeugniß über diesen anwalt W. Heine referirte. Redner, der in seinem 1/ 2stündigen Punkt zu verweigern. Im übrigen behaupteten die Schutz- Referat das unendlich lange Sündenregister der freisinnigen Partei Teute, daß die Angeklagte nicht drei Stunden, sondern nur 25 Minuten Revue passiren ließ, wobei er die parlamentarische Thätigkeit derauf der Polizeiwache zurückgehalten worden sei. Der Staats- felben einer herben, aber sehr treffenden Kritik unterzog und das anwalt erachtete den Beweis für erbracht, daß die Angeklagte in Verhalten dieser Volksfreunde" auf wirthschaftlichem und politischem jeder Beziehung unwahre Thatsachen behauptet habe, die geeignet Gebiet, das völlig in Widerspruch mit den von ihr gemachten feien, die Schußleute in der öffentlichen Achtung herabzusetzen. Er Versprechungen steht, genügend tennzeichnete, nahm in seinen beantragte deshalb wegen Verleumdung(§ 187 Strafgesetzbuch) Ausführungen auch auf das letzte freifinnige Flugblatt bezug, um drei Monate Gefängniß. Der Gerichtshof hielt diese Freisinnshelden zu charakterisiren. Die lebhaften Beifallsdurch die Beweisaufnahme für ganz zweifellos festgestellt, fundgebungen, durch die der Vortrag oftmals unterbrochen wurde Wetter- Prognose für Donnerstag, 23. Juni 1898. daß die Angeklagte bezüglich des Vorfalles auf der Straße unwahre und die stürmische Begrüßung, die unserem Kandidaten für den Kühler, zeitweise aufklärend, vorwiegend trübe und regnerisch bel Berliner Wetterbureau. Behauptungen aufgestellt habe, er nahm jedoch nicht an, daß dies fünften Wahlkreis, Genossen Robert Schmidt, zu theil wurde, ziemlich frischen westlichen Winden. Berantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin
Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Donnerstag Am Freitag fällt und Freitag von 6 bis 7 1hr abends statt. diesmal wegen der Stichwahl die Sprechstunde aus. Ein treuer Anhänger in P. Wir haben Ihren Brief dem Reichss tags- Kandidaten des Kreises zugesandt.