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Heute wird wird gewählt! gewählt! Die Wahlzeit ist von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags. Um 6 Uhr wird die Wahlhandlung geschlossen.

Jeder Wähler hat sein Stimmrecht in dem Wahlbezirke auszuüben, wo er bei der Aufstellung der Wählerliste gewohnt hat. Auch wer an der Hauptwahl am 16. Juni nicht theilnahm, hat das Recht zu wählen. Kein Wahlberechtigter darf an der freien Ausübung seines Stimmrechts gehindert werden. Etwaige Unregelmäßigkeiten in den Wahllokalitäten find sofort den Zentral­Wahlbureaus der sozialdemokratischen Partei bekannt zu machen.( Die Adressen siehe in der Beilage der heutigen Nummer.)

Um den Andrang am Abend zu vermeiden und um unseren Parteifreunden das Herbeiholen der säumigen Wähler zu erleichtern, möge jeder Wähler es so einrichten, daß er bis etwa 4 Uhr nachmittags seine Stimme abgegeben hat. Wir machen hierbei insbesondere die in den Vovorken wohnenden Wahlberechtigten, die in Berlin   in Arbeit stehen, darauf aufmerksam, daß sie zu diesem Zwecke die Arbeit einige Stunden früher beenden können als sonst, ohne daß der Arbeitgeber ein Recht hätte, dies als Grund zur sofortigen Entlassung geltend zu machen.

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Wahlkampf.

Sozialdemokratische Stichwahltaktik.

zu verlassen, sollen nicht politischen Flüchtlingen gleich geachtet werden könne. Dem Auslieferungsbegehren ist man weiß nicht, werden? Allein die Pressionen der italienischen Regierung, die warum? wenn nicht des Spaßes halber eine Begründung bei­Sophistik der eidgenössischen Behörden konnten eine solche, mit dem gegeben, in der das Beweismaterial" enthalten ist, auf das sich die Schweizer   Recht unvereinbare Interpretation der Tessiner   Vorgänge Anklage gegen die auszuliefernden Abgeordneten stützt. Wäre die In Guben   empfiehlt Genosse Wagner, der sozialdemokratische zu tage fördern. Im Bewußtsein der Schwäche seiner Beweisführung Sache nicht so furchtbar ernst, man wäre versucht, sich über dieses Kandidat, den Parteifreunden bei der Stichwahl zwischen Prinz muß der Bericht denn auch zu einer Fälschung der Thatsachen seine Beweismaterial zu Tode zu lachen. Eine solche Beweis- Carolath und dem Konservativen v. Heydebrand Stimmenthaltung. Zuflucht nehmen, indem er sagt, daß die Arbeiter freiwillig führung ist wohl noch nie vorgekommen, nicht einmal In Duisburg   werden unsere Parteifreunde für den Zentrums­Sie Grenze überschritten hätten, während sie von Schweizer   in Operetten. Da soll zum Beispiel durch einen Brief, kandidaten gegen den Nationalliberalen stimmen. Soldaten eskortirt und gegen lleberlassung einer Quit- den der Abgeordnete Costa an einen anderen Sozialisten Im Fürstenthum Lippe, in Minden   und Herford  - Halle tung den italienischen Truppen ausgeliefert worden sind. geschrieben hat, der Beweis erbracht werden, daß eine auf den haben unsere Parteigenossen erklärt, für den freisinnigen Kandidaten Umsturz der Monarchie abzielende Verschwörung der Sozialisten be- zu stimmen. standen habe! Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:

Was die Mittellofigkeit betrifft, so waren es Arbeiter, die für ihr Geld reisten und wenn sie arbeitslos waren, so hatten sie frei­willig ihre Arbeit niedergelegt. Alle hatten übrigens die Aufenthalts­berechtigung, wie konnten sie also ausgewiesen, ja noch mehr, ihrer Heimathsbehörde ausgeliefert werden, was um so verhängnißvoller war, als ein Theil von ihnen desertirt war?

fämpfen.

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Stichwahltaktik der bürgerlichen Parteien.

Es ist uns nach langen Anstrengungen endlich gelungen, die revolutionäre, sozialistische Partei in der Romagna zu konstituiren. In Görlitz   wollen die Kartellparteien und das Zentrum den Sie umfaßt ungefähr fünfzig Ortschaften und sechzig bis siebzig freifinnigen Kandidaten gegen den Sozialdemokraten unterstützen. Organisationen. Könntet ihr es nicht ebenso in Venetien   machen? In Arnswalde Friedeberg hatten sich die Konservativen Sicherlich hätte fein Kulturstaat, auch wenn er sich nicht der glor­Aus der Vereinigung dieser Provinzorganisationen würde die große an Nickert gewandt, damit er seine Parteifreunde veranlasse, gegen reichen Traditionen der Schweizer   Gastfreundschaft zu rühmen hätte, Ahlwardt für Ring zu stimmen. Herr Rickert soll geantwortet revolutionäre, sozialistische Partei Italiens   hervorgehen." eine solche Infamie begangen und den italienischen Galeeren Männer Und aus diesem Briefe, der überdies im Jahre 1881 geschrieben haben, daß er zwar nicht glaube, nöthig zu haben, seine Gesinnungs­ausgeliefert haben, deren einzige Schuld in dem Wunsche bestand, für worden ist, soll bewiesen werden, daß der Aufstand in Mailand   genossen im dortigen Wahlkreise noch besonders dazu aufzufordern, die Freiheit ihres Landes und für den Sieg ihrer Ideale zu 17 Jahre später das Werk sozialistischer Verschwörer war! Zum bei der Stichwahl für Herrn Ring zu stimmen, da dies eine Glück find noch andere Beweise da. Bei dem Abgeordneten Turati felbstverständliche politische Pflicht sei, daß er aber gleichwohl bereit Die Presse ist von dem Berichte so wenig befriedigt, daß ihre wurde eine Visitenkarte gefunden- man denke: eine wirkliche sei, an seine Gesinnungsgenossen in diesem Sinne zu schreiben." Urtheile darüber womöglich noch schärfer sind, als über die Aus- Visitenkarte! Wir können es nicht begreifen, wie man einen Agrarier der auf der ganz deutlich die Einladung zu einer lieferung selbst. Selbst die immer nach oben Rechnung tragende Besprechung der Republikaner   in der Redaktion der Italia del Popolo" extremsten Nichtung zum Siege verhelfen kann; ihm gegenüber ist liberal konservative Neue Züricher 8tg." übt. schärfste Kritik. Sie zu lesen war. Noch schwerer belastet erscheint der Abgeordnete Mor- der politisch bedeutungslose Aylwardt das Kleinere Uebel. schreibt: Die Hoffnung, daß es gelingen werde, die Geschehnisse gari, der überwiesen ist, einem Bekannten telegraphisch seine Abreise Kandidat seine Barteigenoffen auf, in der Stichwahl für den Konser­In Königsberg- Land( Ostpreußen  ) fordert der freisinnige von Chiasso   in einem anderen, als dem ziemlich grellen Lichte dar- von Turin   nach Mailand   angezeigt zu haben. Ganz flar ist zustellen, in dem sie nach den ersten Berichten erschienen, ist nicht auch, daß die Abgeordneten Costa, Worgari und Burtest den Aufruhr bativen Grafen v. Dönhoff gegen den Sozialdemokraten zu in Erfüllung gegangen. als einen Aft der Armenpolizei hinzustellen, was sich hier jedem nach der Unterdrückung des Aufstandes- nach Mailand   reisten. thum aus. Es ist ein ganz vergebliches Bemühen, in Mailand   angeftiftet, da sie am 9. Mai- also taum zwei Tage stimmen. So sieht der Kampf der Freifinnigen gegen das Junker­unbefangenen Blid als eine politische Maßregel darstellt, die in der Bei dem Abgeordneten Bissolati wurde ein nothwendiges Attribut Der Vorstand des Vereins der Konservativen in Danzig  Schweizergeschichte kein Präzedenz hat und in der Zukunft hoffentlich jedes Verschwörers- ein Chiffrenverzeichniß gefunden. Daß er es bei erläßt eine Aufforderung, bei der Stichwahl zur Bekämpfung niemals Nachahmung finden wird." Die Züricher Boſt" sagt: Wenn einer Verhaftung noch bei fich trug, beweist keineswegs die Harmlosigkeit der sozialdemokratischen Kandidatur Herrn Rickert die Stimme zu die Tendenz waltete, eine nach jeder Hinsicht ungenügende Darstellung dieser Geheimschrift, sondern nur die besondere Frechheit Bissolati's. geben. zu liefern, so ist dieselbe glänzend gelungen. Zur bösen That das Der Avanti" will ihm freilich jetzt aus der Klemme helfen und erzählt, Ju Mainz hat die nationalliberale und freisinnige Partei faule Wort." Der St. Galler Stadt- Anz." führt aus, daß die daß diese Chiffren es ermöglichen sollen, verschiedenen sozialistischen beschlossen, gegen unsern Kandidaten für den Zentrumsmann zu Arbeiter von der schweizerischen Republik   ausgeliefert wurden, weil Beitungen Nachrichten über die Unruhen zukommen zu lassen, ohne stimmen, während die Demokraten für unsern Kandidaten Dr. David fie kein Geld mehr in der Tasche hatten, weil sie mittellos, d. H. daß man ihre Inhibirung befürchten mußte. Das gravirendſte arme Teufel waren! Der Winterthurer Landbote" redet von Be- Beweisstück ist aber ein Schreiben, das anonym an die Critica schönigung und empörender Scheinheiligkeit und fragt: Was hätte Soziale" gerichtet worden war. Der General Heusch hat zwar selber man den Ausgelieferten noch schlimmeres anthun tönnen, als sie erklärt, daß er dieses Schret en für eine Mystifitation halte, mit der wehrlos ihren Henkern zu übergeben? Der Genfer Genevois" stellt bie Frreführung der Behörden oder die boshafte Schädigung der fest, daß Bundesrath Bachenal jede Verantwortung für die Affäre und kompromittirten Sozialisten bezivedt sei. Aber mangels befferer Be­für den Bericht ablehne und bezeichnet als die Schuldigen Bundes- weise beweist auch dieses Schreiben genug. rath Müller, Bundesanwalt Scherb und Sekretär Graffina. Selbst­verständlich verurtheilt wie das Vorkommniß selbst so auch den Bericht unsere Parteipresse aufs schärfste.

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eintreten wollen.

In Pforzheim   und Mannheim   will das Zentrum für den Kandidaten der Sozialdemokratie stimmen.

Die liberale Partei in Würzburg   verpflichtete sich, in der Stichwahl für das Zentrum gegen den Sozialdemokraten zu stimmen. Jufolge dessen unterstützt das Zentrum in München I den fraktions­losen Liberalen Schwarz gegen unseren Parteigenoffen. Dagegen wollen die Bauernbündler in Würzburg   für unseren Kandidaten stimmen.

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Der" Avanti" meint mit prächtigem Hohn: Wenn Karl Marr nicht schon todt wäre, er würde wegen Anstiftung der Mailänder  Unruhen angeklagt worden sein, da sein Proletarier aller Länder, Jeder Berliner   freifinnige Kandidat Warten wir die für Dienstag vorgesehenen Verhandlungen im vereinigt Euch!" eine nicht mißzuverstehende Aufforderung zum und Herr Kreitling im besonderen machen darauf Anspruch, Parlament ab. Unterdessen genüge folgendes zur Beleuchtung der Barrikadenbau in Mailand   enthalte. In der That: Wenn Rudini als anständiger Mann und ehrlicher Liberaler angesehen zu werden. reaktionären Tendenzen der eidgenössischen Regierung. Man nicht ebenso stupid wie brutal wäre, so könnte man glauben, daß er Bisher hat er es freilich unterlassen, gegen die ordinäre Kampfweise erinnert sich der por einiger Zeit im Kanton Zürich   ge- in der Anflage gegen die sozialistischen   Abgeordneten nicht nur eine seines Wahlfomitees sich auszusprechen. Er muß es sich daher schon troffenen Verfügung, der zufolge Oesterreicher   und Italiener   Probe seiner Schurterei, sondern auch feines satirischen Talents habe gefallen lassen, daß man ihm sagt: Brüderchen, mitgegangen, mit­das Aufenthaltsrecht im Kanton nur nach Vorweisung eines von der geben wollen. Die Begründung dieser Anklage liest fich wie eine gefangen, mitgehangen." Heimathsbehörde ausgestellten Leumundszeugnisses erhalten sollten, blutige Selbstverhöhnung der Staatslenker Italiens  . Herr Kreitling präsentirt sich jetzt als gemeinsamer eine Verfügung, die wegen entgegenstehender internationaler Ver­träge teine praktischen Folgen hatte. Es wird nun gemeldet, daß in Mailand  , 23. Juni. In dem Prozeß vor dem Militär- Ordnungskandidat, als Vertreter der arbeiterfeindlichsten Nom und Wien   Verhandlungen angebahnt seien, zu dem Zwede, in gericht gegen 24 wegen der Ruhestörungen im Mai verhaftete und reaktionärsten Unternehmerschichten. Für seine Versprechungen den Niederlassungs- Verträgen diejenigen Modifitationen einzuführen, Bersonen verkündete der Gerichtshof heute Vormittag das Urtheil. gegen die Sonntagsruhe, gegen die Bäckerei Verordnung, die die Züricher   Verfügung als ein Gesetz der Bundesregierung er Fünf, darunter der ehemalige Deputirte 3 avattari, wurden gegen die Konsumvereine ze. hat er jetzt sogar den Dank der möglichen. Die Nüglichkeit dieser Maßregel leuchtet der bürgerlichen freigesprochen. Verurtheilt wurden der Direktor der" Italia Innungsbrüder des deutschen   Bäckertages erhalten, und die schwärzesten Bresse angesicht der jüngsten Ereignisse im Tessin  " ganz be- del Popolo" Chiesi zu sechs Jahren Kerter; Freiheits- Reaktions- Eulen, wie der konservative Obermeister Bernard, strafen erhielten ferner der Direktor des Secolo" der antisemitische Hofkonditor Gäde und der liebenswürdige sonders ein. Ginge ein derartiges Gesetz durch, so würde seine Wirkung sich Romuffi vier Jahre zwei Monate, der Direktor des Offer Schlächtermeister Karl Gäde, treten sogar in einem eigenen, an in erster Linie den Sozialisten fühlbar machen, die gegen den Sturmbatore cattolico" Don Albertario drei Jahre, und Frau geblich von den Freisimmigen bezahlten und ohne Druckfirma er­der Reaktion bisher in der fleinen Schweiz   eine Zuflucht fanden, ulichoff zwei Jahre. Die übrigen Angeklagten erhielten chienenen Flugblatt für den Ordnungsmann Kreitling gegen den 11 m sturz kandidaten ein. denn es ist offenbar, daß die Heimatsbehörden den Opfern der Freiheitsstrafen von einem Monat bis zu brei Jahren. Während des Wahlkampfes tönte es anders! Vor uns liegt ein Landespolitik nicht durch Atteste und Zeugnisse eine Freistatt zu öffnen Rußland. offiziöses Flugblatt zur Stichwahl am 24. Juni, das geneigt sein werden. Flottenvermehrung. Die Politische Korrespondenz  " meldet schon vor 14 Tagen erschienen ist also zu einer Zeit, da die Ne­aus Petersburg, die russische   Regierung habe bei der Nikolajew- gierung und Sammelpolitifer noch hofften, im ersten Wahl­Paris, 22. Junt. In unterrichteten Kreisen meint man, Werft zwei Kreuzer 1. Klasse und vier Torpedobootzerstörer bestellt, gange die Sozialdemokratie niederzuwerfen, Beytral würde neben dem Präsidium des von ihm zu bildenden welche zur Verstärkung der Flotte im Schwarzen Meere bestimmt| um dann bei den Stichwahlen dem armen Freifinn das bischen Lebens­Kabinets das Portefeuille des Innern übernehmen. Die anderen seien. licht auszublajeu. In diesem Flugblatt heißt es: daß in der Sticha. Portefeuilles dürften wie folgt vertheilt werden: Freycinet Aus­wahl mur ein Mamt gewählt werden dürfe, der voll und ganz einstehe wärtiges, Cavaignac Krieg, Delombre Finanzen, Dupuy Unterricht, für des Reiches Wacht und Ansehen, Konstantinopel  , 28. Junt. Nach hier eingetroffenen Berichten Delcaffé Marine, Sarrien   Justiz, Jonnart Kolonien, Leygues öffent- herrscht gegenwärtig an der montenegrinischen Grenze Ruhe. liche Arbeiten, Maruéjouls Handel und Viger Ackerbau. Die Albanesen kehren in ihre Ortschaften zurück. Die Pforte In der Angelegenheit der Bildung des neuen Kabinets erklärt sett ihre Bemühungen in Petersburg   fort, um das russische die Mehrzahl der Blätter, Beytral habe schon aus dem Grunde mehr Kabinet zu bewegen, daß es nicht weiter auf dem Ver­Aussicht auf Erfolg, weil ihm Präsident Faure   größere Bewegungs- langen nach Beförderung in die Heimath der nach dem Kaukasus  freiheit gelassen. Die raditalen Organe sprechen die Ueberzeugung geflüchteten Armenier bestehe. Inzwischen haben bereits mehrere aus, Peytral werde in der Kammer eine ansehnliche Mehrheit hundert Armenier die Grenze überschritten, um in die Heimath zurück­finden. Libre Parole" greift Beytral an, weil er für die Koulisse zukehren, ohne anscheinend bis jetzt auf Schwierigkeiten von seiten eingetreten, und behauptet ferner, Beytral hätte gestern Abend eine der ottomanischen Behörden zu stoßen. Besprechung mit Trarieur und Thevenet gehabt, die das Blatt als Dreyfus freundlich gesinnt bezeichnet. Dem Eclair" zufolge hätte Afien die Meldung, daß Lockroy den Posten des Marineministers erhielte, Weitere Eröffnung China's  . Die Times" melden aus unter den Admiralen Verstimmung hervorgerufen. Der Kommandeur Peking  , die kürzlich veröffentlichen Bestimmungen über die Danipf­des Mittelmeergeschwaders sei eigens nach Paris   gekommen, um die schifffahrt auf den Binnengewässern beschränken dieses Privilegium Ernennung zu verhindern.

Frankreich  .

Paris  , 22. Juni. Vor dem Zuchtpolizeigericht begann heute Nachmittag der Ehrenbeleidigungs- Prozeß der Schreib- Sach­verständigen gegen Bola. Nachdem die Vertreter der Kläger   ihre Strafanträge gestellt hatten, wurde die Verhandlung um 14 Tage bertagt.

Belgien  .

Brüffel, 23. Juni. Wegen des Fernbleibens mehrerer fremder Delegirter von der internationalen 8uder- konferenz schließt man auch hier, daß die Verhandlungen vollständig gescheitert sind.

Italien  .

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Türkei  .

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auf die Provinzen, in denen sich Vertragshäfen befinden. Die Provinzen Schanft und Honan   werden somit von dem Abkommen nicht berührt. Den Dampfern wird ferner untersagt, Schiffe der Eingeborenen zu schleppen. Die Nothwendigkeit einer Abänderung dieser Klausel bezüglich des Jangtsekiang   springt in die Augen. Yokohama  , 22. Juni. Der Zusammenschluß der japanischen Oppositionsparteien ist vollendet. Die Versuche, eine Partei zu schaffen, durch welche die Regierung unterstützt werde, haben keinen besonderen Erfolg. Das bürgerliche Gesetzbuch ist gestern veröffentlicht worden.- Afrika  .

Nom, 22. Juni. Die Abendblätter melden übereinstimmend, Pretoria  , 22. Juni. Freiwillige Streitfräfte ans Transvaal  Finali habe es abgelehnt, die Bildung eines neuen Kabinets überschritten die Grenze von Swaziland   in verflossener Nacht mit zu übernehmen. Die" Opinione  ", die Tribuna" und der Fanfulla" einer Avantgarde von Burghers. Boten gehen durch das ganze Land verzeichnen das Gerücht, daß der König nunmehr Visconti Venosta und rufen alle Kraals auf, sofort gegen Swaziland   aufzubrechen mit der Kabinetsbildung betraut habe; die" Italia Militare" ba- und in Mampandweni sich zu sammeln. Unter ben Swazi find die gegen versichert, von vielen Seiten werde General Belloug als Bocken aufgetreten. Der voraussichtliche Ministerpräsident bezeichnet.-

Kapstadt  , 22. Juni. Die gefeßgebende Versammlung nahm Die Schergen Rudini's haben dem italienischen Parlament mit 41 gegen 36 Stimmen einen Beschlußantrag Schreiner an, durch die Zumuthung gestellt, die sozialdemokratischen Abgeordneten welchen dem Ministerium ein Mißtrauensvotum ausgesprochen wird. auszuliefern, damit ihnen wegen Aufreizung zum Bürgerkrieg" Der Beschluß bedeutet eine Niederlage der Rhodespartei und einen und wegen einiger anderen schweren Verbrechen der Prozeß gemacht Siea der Afrikanerpartei.-

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für des Vaterlandes Sicherheit und Gedeihen, für des Thrones Festigung und Würde, " für der Nation Wohlergehen und Entfaltung, für der nationalen Arbeit Schutz und Förderung.

wählen!"

Wer dieser Fahne folgen will, darf keinen Freifinnigen Und warum nicht? Damals hieß es wörtlich: ,, Der Freifinn

,, bezeichnet, er kämpfe unter dem nationalen Banner des Gemeina ,, wohls. Das ist eitel Heuchelei.... Der Freifinn wird nicht mit Unrecht als die Vorfrucht der Sozial­" demokratie" beichnet.

Der Freisinn

hat die wichtigsten Maßnahmen zur Stärkung der Machtstellung " des Deutschen Reiches mit fanatischer Zähigkeit bekämpft.... Der Freisinn

hat das Ansehen und die Würde des deutschen Kaiserthrones ,, wiederholt in unverantwortlicher Weise verunglimpft.... Der Freifinn schürt den nationalen Hader und treibt die verwerflichste Klaffen­ verhetnng...

Der Freifinn liebäugelt mit den Sozialdemokraten u. s. w. Hinweg mit dem Freisimm. Das Vaterland ruft!" So vor vierzehn Tagen. Und heute fordere dieselbe Regierung, dieselben Konservativen und Antisemiten zur Wahl desselben Frei­finnskandidaten auf. Sehet, welch' ein Bild politischer Mannes würde! Und vor denselben Leuten bückt sich und demüthigt sich der Freifinn, blos um ein paar Stimmen zu ergattern! Pfui Teufel! Um ein paar Stimmen zu erhalten, läßt sich der 30jährige Arbeiterfreund", Kreitling zu liberalen Versprechungen an die Zunftbrüder herbei und läßt sich als Beschützer der Intelligenz, des Eigenthums, der Ehe und des Familienlebens hinstellen. Man sollte freilich meinen, gerade im zweiten Wahlkreis sollten bei dieser Wahl die Herren Freifinnigen mit dem heiflen Thema der Ehe und des Familienlebens sehr vorsichtig umgehen.

Aber all diese freisinnigen Praktiken, die nur die politische Charakterlosigkeit und den Ausbeuterstandpunkt des Berliner   Freisinns