Gewiß würde Herr Schulze nicht zum Anrufen der übrigen Gesellschaftsklassen sich entschlossen haben, wenn er nicht auf der Boraussetzung fortgebaut hätte, daß die Arbeitgeber in Waldenburg die Arbeiter in ihrer vollen Koalitionsfreiheit beschränken. Der Schutz der Freiheit und des Rechts ist der ganzen Gesellschaft gemeinsam anvertraut, alle Klassen sind betheiligt, daß feine in ihrem Recht oder in ihrer Freiheit beeinträchtigt werde. Aber diese Boraussetzung ist nicht vorhanden. Was man auch denken mag über die Nathsamkeit der Bedingung, welche die Arbeitgeber jetzt den Arbeitern stellen, sie überschreitet nicht die Grenzen des gesetzlichen Rechtes und der Koalitionsfreiheit. Im Verlaufe eines langen und wichtigen Streites wechselt häufig die Fehlerhaftig keit der Schritte auf der einen und auf der anderen Seite. So lange kein Gesetz verletzt, die Freiheit des Handelns nicht beeinträchtigt wird, rechtfertigt ein einzelner Fehlgriff in den Mitteln nicht das Streben, den Beistand aller übrigen Gesellschaftsklassen gegen die eine der beiden kämpfenden Parteien auzurufen. So die National- 3tg.". Sie vertritt, das muß man zugeben, voll und ganz die liberale Bourgeoisökonomie, wonach man Aues und Jedes ruhig dem Gesetz des Angebots und der Nachfrage überlassen muß. Herr Schulze hat sich dem Blatt zufolge von der Linie des geraden Rechts entfernt und die Bourgeoisökonomie im Stich ge laffen. Der unglückliche König im socialen Reich hat sich somit sammt den übrigen Arbeiterbeglückern der Bourgeoisie wie den Arbeitern gegenüber in Widersprüchen gefangen und thatfächlich zwischen zwei Stühle gesetzt. Mit ihrem Reich war es gar bald zu Ende!
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welche Ursache ihn erzeugt hat. Aber gänzlich verschie- der Druck der Umstände auf dem Arbeitgeber lastet, und beiter, der sich nicht der Willfür eines Fabrikan-| verliere. Er führt zum Beleg den in einem Mioiel lleb den hiervon ist die Ausrüstung der Arbeiter zur Fort- wird bei der durch Gewaltakte herbeigeführten Verbitte ten fügen will, von aller Arbeit ausschließen, ihn distrikt von den Bergleuten gefaßten Beschluß Spiele setzung des Widerstandes. Wenn ein Strike in solcher rung mit dem Aufhören dieses Druckes wieder in Frage also zum Hungertode verdammen will. Wahr einem Verein zu gegenseitiger Unterstügung Die Ur Weise genährt wird, dann ist unendliche Verwirrung die gestellt sein, wo hingegen die Erfüllung der in vielen lich, eine schöne Art der Versöhnung zwischen Ca- unter der Bedingung beizutreten, daß derselbe als ein: unvermeidliche Folge. Alle Strikes find beklagenswerth. Fällen berechtigten, auf Verbesserung der Lage des ArIn England hat man an den häufigen Beispielen den beiters gerichteten Forderungen, auf dem Sitte, Religion pital und Arbeit. Die ganzen lächerlichen Phra- Beranlassung gebe zu einer Herabfeßung der Sumfind die Unfegen bereits erkannt unn man schätzt die Strifes nur und Cultur weit mehr entsprechenden Wege der Verein- sen vertuschen nicht, daß der Fabrikantenverein welche ihnen durch die öffentliche Wohlthätigkehannung noch als die Experimente, welche das richtige Gewicht barung oder der freien schiedsrichterlichen Entscheidung unversöhnlichsten Klassenkampf hervorrufen muß. pflege gewährt werden dürfte. Daß der GrFolge de der Kräfte ermitteln. Mischen sich die ,, übrigen Gesell- mit größerer Aussicht auf Dauer bewirkt werden kann. dieser Erscheinung darin zu suchen ist, daß es herfitäter schaftsklassen" ein, so werden die natürlichen Verhältnisse Jede Arbeitseinstellung ist demnach ein sociales Uebel," Arbeitern gegenwärtig unmöglich geworden ist, ine grof verdunkelt, und die unglücklichsten Versuche werden förm- welches, da es gesetzlich dem obrigkeitlichen und dem richArbeitslosen selbst durchzuschleppen, daß somit belche de herausgefordert. terlichen Urtheile entzogen ist, nur auf dem Wege des jetzigen Gesellschaftsverhältnisse vollkommen unhaat, die Compromisses verhindert werden kann. Es erscheint daDie Noth der besiglosen Klasse Englands bar find, liegt auf der Hand. Gleichwohl scheevolution her geboten, daß neben der im fortschreitenden Werke begriffenen Organisation der Arbeiter Deutschlands auch hat in den letzten Jahren in ungeheurem Maße Herr Göschen keine Ahnung von vergleichen inzuschlie eine organisirte Vereinigung deutscher Arbeit zugenommen. Die Zahl der durch Geschäftskrisen haben, denn er schlägt das schwächlichste Palliat andvolk geber behufs Erhaltung des Gleichgewichtes arbeitslosen und doch arbeitsfähigen, Leute ist eine mittel vor, gegen den Nothstand. Er empfiehen. S der gesellschaftlichen Interessen herbeigeführt ganz enorme, obschon sie die Zahl der Arbeits- nichts weiter als ein„ engeres Zusammengehenation e werde. Aufgabe dieser Coalition deutscher Arbeitgeber unfähigen weit übertrifft, deren Loos ein noch weit zwischen der öffentlichen Armenpflege und and von witrde es aber sein, durch eine gemeinschaftliche, dem Rechte traurigeres ift. Ueber die erste Klasse der Noth- Privatwohlthätigkeit. Dies soll bisher zu werau als und der Billigkeit entsprechende Regelung der brennen leidendenden fehlen leider umfassende zuverlässige regelmäßig und den Fragen über den Arbeitslohn, die Arbeitszeit, die statistische Berichte, die sicher die heutige Produk Es wird somit jest Folgendes vorgeschlagtog. Con folgerichtig gewesen sehände g Sonntagsarbeit 2c. den berechtigten Ansprüchen der Arbeiter gerecht zu werden, beziehungsweise darüber auf tionsweise in ihrerganzen Hohlheit zeigen würden. Die Armenpfleger( guardians) jedes Districherdienen dem schiedsrichterlichen Wege Entscheidung herbeizuführen, was die arbeitsunfähigen Armen betrifft, so ist müßten sich mit den Vorständen der verschiedentevolution dahingegen aber auch die Volkswirthschaft und die Ar- letthin wieder einige Aufklärung erfolgt, durch die Wohlthätigkeitsvereine ins Vernehmen segen; väre, di beitgeber gegen unberechtigte Forderungen, Uebergriffe das Loos der von der heutigen Produktionsweise müßte eine Liste der von der einen oder andegangen is und Vergewaltigungen mit gesammter Kraft energisch zu bereits zu Grunde gerichteten Menschenmasse dar- Seite unterstützten Personen geführt und dadusesondere schützen, ferner aber auch Einrichtungen mit anbahnen zu gelegt wird. Vor einigen Tagen setzte zu London verhindert werden, daß einem und demselben gläubigen helfen, welche geeignet sind, gesunde volkswirthschaftliche der Präsident des Armenamtes, der Vorsteher men gleichzeitig auf dem einen und dem andevelche ar Lehren zu verbreiten und Vorurtheile zu beseitigen. Die Göschen, einer ans Geistlichen und den Vorstän- Wege Unterstützungen zufließen. Also das garollen zu Möglichkeit der Exekutive eines so herbeigeführten schiedsrichterlichen Spruches liegt in dem aufzustellenden Grund- den verschiedener philanthropiſcher Gesellschaften Manöver läuft darauf hinaus, einige professionziehen, v gesetze, daß Arbeiter, die sich dem Spruche nicht bestehenden Versammlung seinen Plan auseinan- Bettler unschädlich zu machen, und mit der so Polizei in fügen, von jeder deutschen Arbeit auszuschlie- der, wie mittelst Zusammenwirkens der öffentlichen wonnenen elenden Summe will man dem, ist im G Ben sind und bei renitenten Arbeitgebern die Arbeits- Armenpflege mit den Bestrebungen der Privat- oben gezeigt, so ungeheuren Elend steuern. Leen; inde einstellung als Zwangsmittel zu dekretiren und zugleich wohlthätigkeit der Pauperismus in der Hauptstadt tons Bevölkerung hat seit zehn Jahren um rwähnen, für anderweitige Beschäftigung bezw. Schadloshaltung bekämpft werden sollte. Die von Herrn Göschen Sechstel, die Zahl der unterstützten Armen tende V der dadurch verdienstlos werdenden Arbeiter zu sorgen beigebrachten Ziffern sprechen gar eindringlich. Die Hälfte zugenommen. Und in noch größeren ſyſte ist. Die Organisation eines solchen Vereins deutscher Seinen Angaben zufolge beträgt die Zahl der Maße wird demnächst die Armuth steigen. Es ohen Gr Arbeitgeber würde in einer Centralstelle und in nach verwandten Geschäftszweigen zu bildenden Fachvereinen, Armen, welchen regelmäßige öffentliche Unterstüßung der Vorschlag Göschen's somit ein richtiges Exumer m deren Unterabtheilungen die nach der Dertlichkeit zu erzu Theil wird, ungefähr 150,000, welche Zahl riment der Bourgeoishumanität und wird seinßesellschaf richtenden Bezirksvereine bezw. Ortsvereine sein müssen, mit jedem Winter um 20,000-40,000 steigt. 3wed ebensowenig erreichen, wie die öffentlicevolution bestehen. Diese Zahlen erscheinen noch bedeutungsvoller, Armenpflege es gegenwärtig thut. Neuere Vcheine." Eine solche Vereinigung würde wesentlich dazu bei- wenn man bedenkt, daß die öffentliche Unterstüßung fälle und die dadurch veranlaßten Untersuchungsakunin's tragen, die durch das Gesetz sanktionirte Koalition der sich prinzipiell auf das Allerunentbehrlichste be- haben wieder Unglaubliches ans Licht geförderFür uns Arbeiter vor Ausschreitungen und Mißbräuchen zu beschränkt und ebenso eine Berücksichtigung etwaiger man mödte fast sagen, die Armenpfleger dießatrioten, wahren, weil die vereinigten Arbeiter dann einen guten H. Die Organisation der Capitalisten- Ort finden würden, wo sie ihr gutes Wort anbringen Geneigtheit der Armen, durch eigene Arbeit sich Anstalten haben ihre eigenthümliche Methode, der die ru Klasse zum Klaffenkampf wird immer auf's neue tönnten, bevor sie zur passiven Gewalt(?) schreiten, die Unterhaltsmittel zu erwerben grundsätzlich aus Pauperismus zu bekämpfen, indem sie dafür souf unsere angeregt. Zwar heißt es jedesmal, es geschehe so leicht bei der durch Strikes erregten Stimmung zur schließt. Das Reglement für Unterstützung von gen, daß Niemand, der ihnen unter die Hänteinsames dies für das Wohl der Arbeiter. Aber allnach- aktiven Gewalt Veranlassung giebt und so Ursachen Hausarmen verbietet der öffentlichen Wohlthätigkeit, geräth, wieder lebendig davon kommt. Es wurlles ver gerabe wird dieses Humanitätsmäntelchen immer erzeugt, die event. die Staatsgewalt bewegen fann fich mit Leuten zu befassen, die mit ihrer Arbeit constatirt, daß in einem workhouse, dem zu Balfte Entic fadenscheiniger, und durch manches Loch erblickt im Intereffe des öffentlichen Wohles Gewalt mit irgendwelchen Lohn verdienen, oder mit solchen, dington, die mit der Abwartung betrauten Weibertrümm Gewalt zu vertreiben, woraus aber die unheilvollsten die kein gesetzliches Domicil haben. Die 150,000 die Kranken Tage lang ohne Wäsche und Beklountte tre man den wahren Bourgeois. Die„ Elberfelder Folgen für Arbeiter und Arbeitgeber erwachsen könnten; bis 180,000 Armen des Herrn Göschen stellen dung ließen und die männlichen Wärter meiſtemd ein ti Zeitung" bringt folgenden bezeichnenden Aufruf: es würde deshalb der angedeutete Zusammenschluß eine In einem anderen Krankeßir erstre für beide Theile gleich segensreiche Institution mit dem also nur das Elend einer verhältnißmäßig fleinen betrunken waren. Köln , 25. Dec. Der gesetzlich berechtigte Zusam Resultat der freien, ungehemmten Arbeit sein. Es bedarf Zahl der Nothleidenden dar. Der Präsident des hause wurden die Unglücklichen, die dort verpflebens inmenschluß deutscher Arbeiter in Gewerkvereinen, Gewerk- feiner Erwähnung, daß in der vorgeschlagenen Bereini- Armenamtes selbst bemerkt, daß diese Zahl höch- werben sollten, beständig von den Ratten geplagie Polen schaften und sonstigen Verbindungen wird mit jedem Tage gung der deutschen Arbeitgeber auch eine vorzügliche Dr- stens 3000 arbeitstaugliche Männer in sich be so daß das Spital allgemein unter dem Nametaates 1 mehr Thatsache, da die organisirten Arbeitervereine be- ganiſation zur praktischen Lösung und Berbesserung man greift; die übrigen Alle find Weiber, Kinder, Rattenneft" bekannt war. Auf eine Klage botaatsmä reits mehrere hunderttausend Mitglieder in Deutschland ches socialen Uebelstandes, wie auch zur Beförderung Greise und Gebrechliche. Diese Unglücklichen er Aerzte wegen mangelhafter Ventilation gab diesen, un zählen und Krystallisationspunkte bilden, an welche fich gemeinschaftlicher Interessen der miteinder in Verband halten so elende Unterstützung, daß sie thatfächlich Vicepräsident des Armenpflegerinstituts zur Anberal, las jeder Zeit größere Maffen mit Leichtigkeit anschließen stehenden Vereinigung verwandter Gewerbe und Geschäfts- langsam verhungern. Die englischen Arbeiter wort, die Lüftung wäre ausgezeichnet, denn eben. Di fönnen. Die durch diese Organisation unterstüßten und zweige gefunden werden kann. durch die Führer der Vereine geleiteten Arbeitseinstellun Wir haben durch Gegenwärtiges zu einer gewiß von haben bekanntlich sich stets mit größter Energie selbst habe von mehreren Kranten gehört, daß sich verwir gen, mögen sie berechtigt sein oder nicht, entziehen der Vielen für Arbeiter wie für Arbeitgeber als nützlich und gesträubt, in die Arbeitshäuser( workhouses) zu vom Zug geschwollene Baden bekommen hättene Staate Volkswirthschaft oft für längere Zeit die Arbeit vieler nothwendig anerkannten Vereinigung Anregung geben gehen, die schlimmer, wie Gefängnisse sind. Selbst Da ist es natürlich kein Wunder, wenn die Apie polni tausend Menschen und den Arbeitern den entsprechenden wollen. Möge die Wichtigkeit und die Tragweite des unter den schwierigsten Umständen, während der men bas workhouse so lange als möglich meim Bolle Verdienst. Die Arbeitseinstellungen, Strikes, schädigen vorgeschlagenen Zusammenschlusses von Männern gewür letzten Baumwollenkrisis und bei den Strikes den; im Gefängniß würden sie es ja unendlicuem Ver aber auch den Wohlstand des Arbeitgebers und der Na- digt werden, die vermöge ihres Einflusses die Ausführung haben die englischen Arbeiter, so lange es irgend viel besser haben. ülfe z. A tion auf das höchfte, ohne daß dadurch ein für den Arfichern können. Carl Wolff, Ingenieur. anging, versucht, durch eigene Anstrengung sich zu In Rußland , welches Land gegenwärtig ben Grun beiter ersprießliches Resultat erzielt wird, das nicht auch Wir segen, der edle Wolff hat sehr arbeiter erhalten, und nur in der äußersten Noth zur Uebergang von der Feudal zur Bourgeoisprobuerfönlic auf dem friedlichen Wege der Uebereinkunft mit mehr freundliche Absichten. Obschon der ganze Aufruf öffentlichen Unterstützung oder zur Mildthätig- tionsweise vollzieht, hat sich in den letzten Jahreum w Aussicht auf Bestand und ohne so große allseitige Nachtheile herbeigeführt werden fönnte. Der durch die Ar- von frommen Wünschen für das Wohl der Ur- feit ihrer Mitbürger ihre Zuflucht genommen. viel socialistischer Zündstoff gesammelt. Gegensere Fei beitseinstellungen von den Arbeitern etwa erzwungene beiter überfließt, ergiebt sich doch aus demselben, Jetzt behauptet Herr Göschen, daß diese Eiger - wärtig melden die Zeitungen die Entdeckung eingenen B Vortheil hat in vielen Fällen nur so lange Bestand, als daß man zum Wohl der Arbeiterklasse jeden Arschaft sich mehr und mehr bei der Arbeiterklasse socialistischen Verschwörung; doch scheint ziemlid werden r allgem Alles bis zum Grashalme hinab das Jubellied des der sorgfältig gefeffelt, ist in ein langes Hemd von schwar- erloschenes Auge, in dem sich das Weiße erweitert hatfaltung. Eine politische Hinrichtung in Spanien . Lebens, der Grazie und Schönheit fingt! Sterben! wenn zer Wolle gehüllt, das noch mehr die Bläſſe ſeines Ant- wie ſein kurzes und zischendes Athemholen verrathen did Gehü Französische Blätter berichten, wie folgt, über die hier das Geschöpf das Leben mit allen Sinnen, durch ſizes hervorhebt. Dieser Mann ist der Berurtheilte. innere Angst, gegen die er vergeblich ankämpft. Desfischen Vorgänge bei den Hinrichtungen gefangener Republikaner alle Boren einschlürft; und dennoch vernimmt man aus An beiden Seiten schreiten ein Priester und mehrere Ausdruck diefes jugendlichen Antlizes, auf dem sich Leber, der Ferne den Ruf der Büßer, die wiederholen: Frie- Büßer von„ Paz y caridad" einher, die von dem Geifte und Tod eine erbitterte Schlacht liefern, ist so tief erfrige. Wie ein ungeheurer Feuerball steigt die Sonne aus den und christliche Milde, Brüder! Betet für die Seele des Unglücklichen die Drangsale seines Schmerzensganges schütternd, daß Seufzer von allen Seiten in der Mengedeutung losbrechen. Auf der einen Seite durch einen Priesterf, als u den blauen Wassern des mittelländischen Meeres empor desjenigen, der sterben wird!" Vorwärts! Folgen wir abzuwenden suchen. Hinter ihm kommt ein Mann, der sein weites Ge- auf der andern durch einen Büßer geftützt, schreitet deshalb h In dieser Morgenstunde bietet die reizende andalusische der Menge und lassen wir uns von dem Menschenstrome Stadt ein Schauspiel, so recht gemacht, einen Künstler tragen, der unablässig wächst, der seine ruhelosen Wogen wand, sein andalusischer Hut, sein farbiges Beinkleid als Verurtheilte die Stufen des Schaffots hinan und läßire wüns zu berauschen. Im Often schimmert und funkelt Alles, gegen das Ende der Stadt wälzt und dort sich an einer gewöhnlichen Neugierigen kennzeichnen würden, miede sich auf den verhängnißvollen Armensünderschemmel, der die D Nun nähe- flawisch im Westen ist es dem Tage noch nicht vollends gelun- Truppen- Abtheilung bricht, die einen plumpen Bau um nicht alle Welt seine Berührung, und trüge er nicht um Rücken gegen den Pfahl gelehnt, nieder. gen, die Dünfte der Nacht zu verjagen; die Schatten steht, in dessen Mitte sich ein Pfahl eigenthümlichen seine Hand eine gewisse Anzahl äußerst starker Schlingen sich der Henker, und wie eine ungeheure Spinne mandeln kämpfen noch mit dem hereinbrechenden Lichte. Die und finsteren Ansehens erhebt. Dieser Bau ist das geschnitrt, deren Enden in einen Holzstift von besonderer ihren verderblichen Fäden das in ihr Netz gefallene un Ebene und der Fuß der Berge find in violette, unbe. Schaffot," dieser Pfahl ist der gemeine Würgstock oder Form verlaufen, ang ban xe biefes Mannes hängt sichliche Infekt umschnürend, nimmt er ſeine Schling außeir ftimmbar milde Farbentöne getaucht, während die schneeigen Galgen. zur Hälfte ein weißes Sacktuch, dessen Zipfel auf eine und wirft sie hastig um Beine und um den Le Spigen der Alpujarras die ersten Sonnenfeuer zurückFrieden und christliches Mitleid, Brüder! Beten wir! seltsame Weise geknüpft sind. Dieser Mann ist der Hen- des Verurtheilten; er zieht und schnürt so lange, strahlen und in Gletscher, wie geschmolzenes Metall, sich Der sterben wird, ist jung und lebensvoll, und in weni- fer; mit dieser Schlinge und mit diesem Sacktuche wird alle Glieder seines Opfers fest an den Pfahl gefe Benn wir sind und bis keine Bewegung mehr für diesen Menschenhen, die entzünden und flammen, als wollten sie gleichsam der gen Augenblicken soll er durch die schimpfliche Hand des er seines unheimlichen Amtes walten. flumpen möglich ist. Bung in schlummernden Stadt eine im weißglühenden Gold und Henters seine Seele Gott zurückgeben. Beten wir! Der Der Priester spricht und weist den, der die Erde ver Zert Silber glänzende Krone auf das Haupt setzen. sterben wird, ist eines der zahlreichen Opfer, die von Der Henter nimm ibrend t Die Stadt erwacht! Die Glocken schwingen sich und Spanien für das Ungeheuer der Bürgerkriege hingeschlachlaffen muß, auf den Himmel hin. wecken das schlafende Echo des Gebirges. Und doch zit- tet werden. Beten wir! Der sterben wird, hat sich einer das an den vier Zipfeln geknüpfte Sacktuch aus der tert in dem Glockenklange etwas, das das Herz zusam- Sache hingegeben und geweiht, die er für gerecht hielt, Tasche, bedeckt damit das Gesicht des Verurtheilten, legt reaftic ihm um den Hals den schrecklichen Eisenring und flam- hrschein menschnürt. Das Erz, langsam und in regelmäßigen und bald vielleicht wird ihm der Zufall der Revolutionen Der Zug schwankt weiter, er durchbricht die dichten mert ihn feft; der Priester spricht noch immer; die vercoklamat Bausen geschlagen, wiederhallt auf eine klägliche Weise; Recht geben, vielleicht bald wird man seinen Tod öffentdie Klangwellen dehnen sich und werden weit hinaus lich beweinen, und der Ehrlose von heute wird wahr Wogen der Menge und dringt in den Raum vor, den derbliche Winde macht zwei Umdrehungen; der Hals desr den 2 wie ein langgezogenes Wimmern getragen. Und den scheinlich der Märtyrer von morgen sein. Beten wir! die im Gevierte gereihten Truppen um den flastern Bau Hingerichteten ist buchstäblich zermalmt. Die Lebens d Auff Der Henker leghlen, ein noch kommt Jeber diesem Aufrufe nach, Alle verlassen Denn der sterben wird, hat eine Mutter, eine Frau und freihalten. Priester und Büßer psalmodiren die Todes- zuckungen werden nachgerade seltener. ihre Wohnung, aber nicht zum Hause Gottes lenken sie Kinder... und das Glockengeläute wird immer stär- gebete, die Umstehenden entblößen das Haupt; dumpfe die Hand auf sein Haupt, stößt mit einem kräftigen Rud bilden. die Schritte. ker und das düstere Summen der Glocken verbreitet sich Drohungen mischen sich in das Schluchzen, der Verur die Zunge zurück, welche durch die Erdrosselung aus, te Borg allüberall, wie das herzzerreißende Schluchzen, das die theilte ist am Fuße des Schaffots. Er ist muthig und dem Munde getreten ist; nimmt das Tuch weg und ent Mutter, die Wittwe und die Waisen dieses Lebendig- ruhig, aber sein Antlig ist von einer fahlen Blässe, er hüllt ein blutunterlaufenes, schwarzes, entsteltes, gräß todten ausstoßen. sucht die Frostschauer seines Leibes zu beherrschen, doch liches Gesicht statt des Antlitzes, das noch vor wenigen seine Jugend wehrt sich angstvoll gegen das herran- Minuten jung und schön war. nahende Nichts; seine bläulichen Lippen sind halb offen, Frieden und chriftliche Barmherzigkeit, Brüder! Beteichen um den Zutritt der Luft für seine gepreßten Lungen zu für die ewige Ruhe desjenigen, der gestorben ist. Denn die erleichtern; seine, mit einem breiten schwarzen Ringe der Tod hat gefiegt, und dennoch strahlt die Sonne inei und umkreisten Augen liegen hohl, sie schweifen unsicheren vollem Glanze, die Luft ist rein und balsamisch, undpaßes h Blickes über die Menge, um gleichsam eine Rettung zu Alles unter dem schönen Himmel von Andalusien fingichtet: oflamat erflehen, welche die Vernunft Lügen straft. Nichts, nichts das hohe Lied des Lebens. Das verfluchte Werk ist vollzogen; der Henker ver hat auf ihren ängstlichen Angstruf Antwort gegeben, sie läßt das Schaffot, die Truppen rücken ab, und der udenter schließen sich halb und senken sich zur Erde. Der Verurtheilte wird von seinem Neitthiere gehoben; Leichnam des unglücklichen Gerichteten bleibt für die senden ein Gerichtsschreiber nähert sich und lieft ihm das Ur- öffentliche Neugier ausgestellt, bis die von dem Urtheil wal Dann läßt die Behörde ionalen theil vor, das über ihn den Tod verhängt. Der Un- festgesetzte Frist verstrichen ist. glückliche lauscht und scheint wie durch einen Traum diese die Leiche von dem entehrenden Pfahl losbinden und mus grausame Stimme zu vernehmen, die ihm nur wieder liefert sie den Büßern von Paz y caridad aus, die für de les fagt, daß Alles aus und vorüber, und daß für ihn keine seine chriftliche Beerdigung die Almosen verwenden, die Hoffnung mehr hienieden ist. Er hört, und es finkt sein sie von dem öffentlichen Mitleid erhalten haben. Die Gerechtigkeit der Menschen ist befriedigt; noch 3, beu Haupt allmählig auf seine Brust. Nachdem das Urtheil gelesen, sucht sich der Verurtheilte mit aller Anstrengung bleibt aber mit der göttlichen zu rechten, welche vielleicht aufzuraffen; er richtet stolz sein Haupt empor, aber sein eines Tages Abrechnung mit denen halten wird, die then über das Leben von ihresgleichen verfügen.
In der Straße ist eine große Menge versammelt; sie ist aber düster und schweigsam. Ab und zu weicht fie ehrerbietig in Reihen zurück, um den schwarzen Bhantomen Platz zu machen, deren Leib in eine wallende Frieden und christliche Milde, Brüder! betet für die Kutte gehüllt und deren Kopf mit einer niedergeschlage- ewige Ruhe desjenigen, der sterben wird. nen Kapuze bedeckt ist, in der zwei Löcher statt der Augen- Hört ihr! Das Geräusch der Glocken verdoppelt fich. Klaffen. Diese Büßer tragen ein mit Trauer- Attributen Der Verurtheilte ist seit dreißig Stunden in der Kapelle, geschmücktes Banner, auf dem die Worte: Pas y cari- und seit dreißig Stunden weiß er, daß jede Hoffnung dad( Frieden und christliches Mitleid) gestickt find. Auf für ihn verloren; seit dreißig Stunden macht er seinen ihrem Wege verneigt sich Alles, und der Aermste holt Todeskampf durch, da der Gedanke nicht von ihm läßt, einen Obolus hervor, um ihn in ihre Hände gleiten zu daß ihn jede verstreichende Minute dem Martersteige der laffen. Angst und Bedrängniß, über den er hinweg muß, näher Die Almosensammlung ist vorüber, die Büßer ent- bringt. fernen sich. Einer von ihnen läßt als einzigen Dank Hört ihr! lauscht auf! Die Glocken heben das Toddie schauerlichen Worte fallen: Frieden und christliche tengeläute an. Sie verkünden, daß der Verurtheilte seine Liebe, Brüder! Betet für die ewige Ruhe desjenigen, letzte Messe hört, und daß man über ihn, den Ingend der flerben wird." kräftigen, den Lebensvollen, die Sterbegebete spricht. Die Sterben! Wer aber kann an den Tod glauben, so Gefängnißthür öffnet sich, das Trauergefolge tritt her lange der Himmel blau, die Sonne so glänzend, die Luft aus und lenkt die Schritte gegen den Hinrichtungsplatz. so süß ist! Sterben! wenn hier das Leben so üppig ist, In einem Piquet von Wachen erscheint ein Esel, wenn Alles sich in Strahlen badet bis zum Staubkorne auf den ein Mann, das Gesicht gegen die Croupe des hinab, das im hellen Lichte wie Goldflitter glitert, wenn Thieres gewendet, gesetzt ist. Dieser Mann, dessen Glie
Frieden und chriftliche Liebe, Brüder! Betet für das ewige Heil desjenigen, der sterben wird, denn der Tod ift da, und dennoch strahlt die Sonne in all ihrem Glanze, die Luft ist mild und balsamisch, und Alles unter dem schönen Himmel singt die Lobspalmen des Lebens!
inderniß
Schlußaft
ib die
Itspart en ihn
then!
Räub