Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Gewerbegerichtswahl!

zur

-

Vor

den

er

Schnaps und einem Theile Salzsäure bestand. Der Verbächt, diesen giebt der Hoffnung Ausdrud, daß bei entsprechender Agitation seitens veranlaßte den Vorsigenden, Herrn Rechtsanwalt Sonnenfeld, niederträchtigen Streich begangen zu haben, lenkte sich deshalb auf der Genoffen der britte Kreis glänzend behauptet werde. Redner der vordem schon mit dem Hinauswerfen gedroht hatte, den 15jährigen Schlosserlehrling Wolfram  , weil dieser kürzlich eine bespricht nun ein seitens der freifinnigen Boltspartei heraus- Sozialdemokraten den Saal zu verweisen, die auch törperliche Büchtigung von Lange erhalten hatte und deshalb ihm gegebenes, von Naivetät und Unwahrheiten strotzendes Flug- dem ein Genosse dazu aufgefordert hatte, in beträchtlicher, feindlich gesinnt war. Wolfram   erhielt eine Anflage wegen schwerer blatt, in welchem für die Kandidaturen des Freisinns die Anzahl die Versammlung verließen. Ebenso wie Herrn Zwid, Körperverlegung, wurde aber vom Schöffengericht mangels genügen- teflametrommel gerührt und die Sozialdemokratie, deren Endziel der sich wenigstens gegen die ostelbischen Junker und den Bund den Beweises freigesprochen. Hiergegen legte der Staatsanwalt Be- ein National Buchthaus" bedeute, mit einem Schlage vernichtet der Landwirthe mit einigen Worten wendete, interessirten auch Herrn rufung ein, mit der Begründung, daß der vorliegende Verdacht werden soll. Den im Flugblatt niedergelegten Versprechungen der Fischbeck das Wahlrecht, die Koalitionsfreiheit, das Vereins- und zu einer Verurtheilung ausreiche. Im gestrigen Termine wurde Fortschrittsmänner" stellt er in furzen Zügen unter wiederholtem Versammlungsrecht it. s. w. nicht im geringsten. Der ganze Rede­auch der Nebenlehrling des Angeklagten, der 16jährige Otto Liebsch Beifall der Anwesenden das bisherige Verhalten der Vertreter des schwall der beiden Referenten ergoß sich auf die Sozialdemokratie bernommen, welcher ebenfalls Gelegenheit gehabt hatte, die Salz Freisinns in den verschiedenen Parlamenten gegenüber, den Beweis und es hatte den Anschein, als hätten die Redner alle im legten Wahl fäure in die Schnapsflasche zu gießen. Dem Zeugen wurde wieder erbringend, daß gerade die Freifinnigen es waren, die kampf von erzreaktionären Parteien gegen die Sozialdemokratie heraus­holt begreiflich gemacht, daß er auf die Frage, ob er selbst die That in legter Legislaturperiode Entrechtung und Unter- gegebenen Flugblätter gesammelt und zusammen mit Eugen Richter's  begangen habe, die Antwort verweigern fönne. Der Zeuge machte drückung des Volkes das möglichste leisteten. In einem Irrlehren als Unterlage und Material zu ihren Reden benutzt. Was von diesem Rechte Gebrauch und gab somit indirekt zu, daß er selbst geharnischten Appell bittet er schließlich die Versammelten dringend, hier in dieser kurzen Zeit an Verdrehungen, Verdächtigungen und der Thäter sei. Unter diesen Umständen zog der Staatsanwalt die am 24. Juni den freisinnigen Wahl- Schnorrern und Moglern die Entstellungen über die Ziele der Sozialdemokratie geleistet wurde, von ihm eingelegte Berufung zurüd. rechte Antwort für ihr Verhalten durch rastlose Agitation für den spottet jeder Beschreibung. Es lohnt sich aber auch nicht, auf die Sieg der Sozialdemokratie zu geben. Eine Diskussion fand nicht längst abgedroschenen Phrasen, womit die Freisimmigen höchstens noch statt. Nachdem der Vorsitzende noch ersucht, alle Kräfte für die in Östelbien Stimmenfang treiben können, und auf das öde Geschimpfe Stichwahl zusammenzuziehen, damit der Sieg ein glänzender zu gegen die Sozialdemokratie und ihrer Führer einzugehen. Charakteristisch nennen sei, schließt die Versammlung mit einem Hoch auf die Sozial- für den Freisinn" ist es, daß die Ausführungen den Beifall eines demokratie. Vertreters der Konservativen fanden, der den Freisinnigen die Stimmen In Krieger's Salon tennzeichnete to b. Schmidt die der Konservativen, Christlich Sozialen   und Antisemiten für den In nachstehenden Lokalen können die Arbeiter Berlins fich For unzuverlässige Freisinnspolitik, die vorgiebt, demokratisch zu sein, Kandidaten Zwid versprach und als Gegenleistung nur einige fleine mulare zum Ginzeichnen in die Wählerlisten für die Gewerbegerichts- aber nur zu oft die Interessen des Volkes verrathen und im Stiche Nachrichten in der freisinnigen Presse, daß die Freisinnigen im Lande wahl beschaffen: gelassen hat. Der Kandidat des Kreises, Wolfgang Heine  , eventuell auch für die Konservativen eintreten", verlangte. Der Dank, Mörschel, Jüdenstr. 35/36. Linke, Bimmerftr. 33. Preuß, wurde bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt. Unter jubelnder den der Vorsitzende Rechtsanwalt Sonnenfeld für diese Unterstützung Neue Friedrichstr. 20. Werner, Büloftr. 59. Schonheim, Seiterfeit zerlegte er mit wenigen fernigen Worten die spießbürger- erstattete und die Angabe, daß die Freifinnigen des fünften Kreises Gräfeftr. 8. Miller, Gräfeftr. 31. Kizing, Belleallianceftr. 74a. liche Kirchthurmspolitik der Freisinnigen, die in ihrem neuesten feinen Einfluß auf die Partei im Lande ausüben können, Bubeil, Lindenstr. 106. 2. Börner, Ritterstr. 15. Bönig, Flugblatt ihren Kandidaten besonders dadurch anpreisen genügte dem Vertreter der Konservativen nicht und Brandenburgstr. 54. Dorn, Spittelmarkt 1, Ecke Seydelstr. Erbe, möchten, daß er immer in der Luisenstadt gewohnt habe! forderte noch energischer eine bestimmte Zusage, die er mit der Cubrystr. 25. Tolksdorf, Görligerstr. 58. Streit, Naunynstr. 86. Genosse Maaß erinnerte bezüglich der Reden vom braven Drohung verquickte, daß sonst die Unterstützung für den Kandidaten Zwick Heinrich, Naunynstr. 78. Golz, Grünauerstr. 3. Seidler, Herrn Dr. Langerhans daran, daß dieser im im Jahre 1871 ausbleiben würde. Herr Sonnenfeld nahm nunmehr Veranlassung, Ratiborstr. 16. 8abel, Frankfurter Allee 90. Scheere, Blumen- Arm in Arm mit dem damaligen Polizeipräsidenten an der Wahl- die Berührungspunkte der Konservativen mit den Freisinnigen hervor straße 38. 2od, Grüner Weg und Koppenstr.- Ede. Röpnid, urne erschienen sei, um den damals noch demokratischen Fortschritts- zuheben, die Liebe zum Vaterland, zum Königthum, zur gegen­Schilling- und Magazinstr.- Ede. Reul, Barnimstr. 42. Schmidt, mann sich nennenden Johann Jacoby   aus seinem Wahlkreise zu ver- wärtigen Gesellschaftsordnung u. dgl. und schilderte in bombastischen Louisenstr. 5. Wittchow, Kl. Hamburgerstr. 27. Schappach  , drängen, was selbst bei freifinnigen Führern wie Franz Biegler Worten den gemeinsamen Feind des Bürgerthums", die Sozial­Marienburgerstr. 9. J. Pfarr, Puttligstr. 10. Köhler, Calvin- Widerwillen und Entrüstung erregte. Die Versammlung schloß mit demokratie, die die Monarchie bekämpft, die gegenwärtige Gesellschafts­straße 11. Gleinert, Müllerstr. 7b. Bringmann, Prinzen- stürmischen Hochrufen auf die Sozialdemokratie und den Kandidaten ordnung umstürzen will, die Existenz auch der konservativen Kreise Allee 21. Knoblich, Soldinerstr. 36. Klose, Hutmacher  , Heine. gefährdet, das Privateigenthum beseitigen will u. f. w. Kennzeichnend für Antlamerstr. 41. Augustin, Kastanien- Allee 11. Blauroc, Fünfter Wahlkreis. Mehr als 2000 Personen hatten sich am die freisinnigen Mannesseelen ist es, daß die wenigen, die gegen diese Zu­Gipsstr. 16. Arbeitsnachweis der Lithographen Neue Friedrich Mittwoch zu der Volksversammlung des fünften Wahlkreises ein- muthung und gegen ein derartiges Bündniß protestirten, durch den Jubel straße 86. Arbeitsnachweis der Buchdrucker, Ritterstr. 88. Arbeits- gefunden, welche im Grand- Hotel Alexanderplat tagte. ob der Versprechungen der Konservativen übertönt wurden. Obwohl nachweis der Holz und Metallarbeiter, Annenſtr. 89. Arbeits- Cintreten in die Tagesordnung ehrten die Versammelten das Ableben man den Vertreter der Konservativen zweimal zum Wort tommen nachweis der Buchbinder, Annenstr. 50. Jm Gewerkschaftsbureau, des Dichters und Genossen Jakob Audorf   durch Erheben von den ließ, wurden selbst die eigenen Parteifreunde, die sich zur freifinnigen Annenstr. 16 I. Plägen. Dann nahm Genoffe Stadthagen   das Wort zu einem Partei bekannten, niedergebrüllt, wenn sie es wagten, die Kampfes­Nur noch bis zum 30. Juni dauert die Ein- Referat, welches sich mit den Reaktionären aller Parteien be- weise gegen die Sozialdemokratie zu kritisiren oder gegen das zeichnung der Wählerlisten. Aufnahme Wochentags von schäftigte. Eine ungeheure Begeisterung ließ den Redner zu wieder- Bündniß mit den Konservativen zu sprechen." Der macht uns alles 5-8 Uhr und Sonntags von 12-3 Uhr in folgenden Lokalen: holten Malen minutenlang nicht zum Wort kommen. Dann schritt zu schanden! Der verdirbt uns wieder alles!" Das waren die Post str. 16, Zentralbureau, und in den Turnhallen der folgenden man zur Diskussion, in welcher sich verschiedene Genossen im Sinne Zwischenrufe, die man trotz des ohrenbetäubenden Lärms, der mit Gemeindeschulen: Tempelhofer Ufer 2; Strausberger- des Referenten aussprachen, bis unter allgemeinem, lautem und an- wenigen Unterbrechungen fast während der ganzen Versammlung straße 9; Schmidstraße 38; Staligerstraße 55/56; haltendem Jubel der noch in vorgerückter Stunde eingetroffene herrschte, vernehmen konnte. Ebenso mußte ein Vertreter der deutschen  Kastanien- Allee 82; Gipsstraße 23a; Pantstraße 8 Kandidat des Kreises, Genosse to bert Schmidt, einige Worte Boltspartei, der seine Stellung zu den bevorstehenden Stichwahlen an die Anwesenden richtete. Nach einem donnernden Hoch auf die Sozialdemokratie und auf Robert Schmidt schloß die Versammlung. Die Freifinnigen des dritten Wahlkreises hielten am Mitt woch eine Wählerversammlung bei Buggenhagen ab. Der Saal war vollständig gefüllt, jedoch wenigstens zu einem Drittel von Sozialdemokraten. Der Referent, Rektor Bandt, bekämpfte die Sozialdemokratie nach der bekannten freifinnigen Schablone zum theil mit sehr fleinlichen Mitteln. Im übrigen machten sowohl das Referat wie namentlich die Ausführungen der Herren Dr. Langer Eine sehr beliebte Unternehmerpraktik ist die, Lohnabzüge britten Wahlkreise nicht zwei in ihren Grundanschauungen ganz entgegen hans, Rosenow und anderer Redner den Eindruck, als ob im mit dem Hinweis auf die billiger arbeitende Konkurrenz zu begründen. Charlottenburg  . Eine ganz außerordentlich gut besuchte Ver­Diese Taftit befolgte vor kurzem Herr Gutfeld, Mechanische gesetzte Parteien, sondern zwei verschiedene Personen um das Mandat Stickerei im Andreashof, Berlin  , indem er auf einen Artikel fämpfen. Von freisinniger Seite wurden immer wieder die persön- sammlung, bei welcher der Andrang so groß war, daß die Tische ( Blousen), die bisher mit 8,50 m. bezahlt wurden, einen Lohnabzug lichen Eigenschaften des Herrn Dr. Langerhans, fein unbeug- entfernt werden mußten, fand am Dienstag in Vismardshöhe" statt. von 2,50 M. ankündigte und das damit begründete, daß bei famer politischer Charakter, seine Ehrenhaftigkeit gerühmt und dem Genosse Arthur Stadthagen   behandelte in fachlichen und Fritsche in Apolda   dieselbe Arbeit für diesen Preis hergestellt gegenüber der sozialdemokratische Kandidat als der unbekannte Mann zündenden Worten den Kampf der vereinten bürgerlichen Parteien werde. Die Arbeiter fragten bei genanter Firma an und es stellte hingestellt, von dem man nichts weiter wiffe, als daß er im Herzen gegen die Sozialdemokratie bei der in wenigen Tagen stattfindenden fich heraus, daß die Angaben des Herrn Gutfeld unrichtig sind. gar fein Sozialdemokrat sei, denn er befinde sich ja im Wider- Stichwahl. In seinen Ausführungen nagelte der Referent alle die Der Briefschreiber wurde sofort entlassen. Die Berliner   Textil- spruch mit seinen eigenen Genossen. Die Freisinnigen scheinen Angriffe der Junkerfippe auf die Rechte und auf die Freiheit des Volkes fest. Wit allen Kräften müßte diesen konservativen arbeiter richten an ihre Kollegen im Reiche, besonders an die in des naiven Glaubens zu sein, fie könnten mit derartigen Apolda   und Mülhausen  , das Ersuchen, das obige zu beachten und Redensarten, und indem sie sich als Arbeiterfreunde hinzustellen Volksausplünderern entgegengearbeitet werden. Und gerade in falls sie bei Gutfelb in Arbeit treten wollen, sich vorher an die bemüht find, Stimmen aus dem sozialdemokratischen Lager an sich diesem Wahlkreise, speziell in Charlottenburg  , sei es die Ortsverwaltung Berlin I  , K. Voigt, Frankfurtersir. 124, zu wenden. ziehen. Daß fie auf Unterstützung der Antisemiten nicht rechnen Aufgabe der Arbeiterschaft, nicht nur ihren Kandidaten Friz Zubeit fönnen, fagte ihnen ein antisemitischer Redner mit deutlichen Worten. zum Siege zu verhelfen, sondern in überwältigender Stimmen­Zur Lohnbewegung der Hamburger Bäcker ist zu berichten, Der Verlauf der Versammlung war ein äußerst stürmischer und majorität den Gegnern zu zeigen, auf wen die eigentliche Wahl daß die Arbeit fast einmüthig niedergelegt ist; selbst die unorgani- tumultuarischer. Schon vor Eröffnung derselben sollte jemand hinaus- des Volkes falle. Brausender Beifall lohnte dem Redner für seinen firten Gehilfen haben sich der Bewegung angeschlossen. Die Bäcker- geworfen werden, der den Versuch machte, ein Flugblatt der sozial- vortrefflichen Vortrag. Man trat nunmehr in eine Diskussion ein. meister suchen überall in der Provinz Bäckergesellen gegen hohen demokratischen Handlungsgehilfen auszulegen. Es kam deshalb zu Genosse Ledebour   nahm das Wort, um mit einigen Worten die Lohn. Eine Anzahl Droschken haben diese Herren bereits in ihre lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Freifinnigen und aktit der Gegner in ihren Versammlungen gegenüber anwesenden Dienste genommen. Die nach hier gelootſten Leute werden also per Sozialdemokraten. Waren die Gemüther schon durch diesen Vorfall Sozialdemokraten zu beleuchten. Genosse Sigrist forderte die An­Achse nach ihrem neuen Wirkunskreise befördert werden. Die Herren erhitzt, so steigerte sich die Erregung noch, als der Vorsitzende jedes- wesenden zur regsten Agitation auf und ersuchte, am Tage der Stich­in der Backstube" lassen sich's jetzt, wie zur Zeit des Hafenarbeiter- mal, wenn von unseren Parteigenossen Zwischenrufe gemacht wurden, wahl sich doch den einzelnen Bureaus zahlreich zur Verfügung Streits die Herren im Hafen", etwas fosten; die nöthigen Mittel mit der Drohung antwortete, er werde von seinem Hausrecht zu stellen. Hierauf schloß die begeisternd verlaufene Versammlung dazu haben diese Klein- Progen ja. Es ist vor allem nöthig, daß Gebrauch machen. Der erste Redner unserer Partei, der, wenn auch mit einem dreifachen Hoch auf die Sozialdemokratie. die Bäckergesellen im Reiche den Zuzug fern halten. nicht mit großer Nedekunst, so doch durchaus sachlich gegen das

und Thurmstraße 86.

Die Berliner   Gewerkschafts- Kommission.

J. A. Rud. Millarg.

Sattler! Die Stocholmer Sattler haben am 20. d. M. in der Anzahl von 120 Mann die Arbeit niedergelegt. Mittheilungen über den Grund des Ausstandes fehlen noch. Arbeitsangebote nach Stockholm   sind zurückzuweisen. Der Vorstand des Ver bandes der Sattler und Tapezirer.

Deutsches Reich  .

-

präzisiren wollte, abbrechen, da er sich bei den Versammelten, die Gehör verschaffen konnte. Die Koryphäen des Freisinns hüllten fich gruppenweise wie bei einem Jahrmarktstrubel herumstanden, kein zu den Forderungen des Konservativen in Schweigen und die Ver­fammlung wurde, während dem Herr Fischbeck und andere Herren noch mit dem konservativen Vertreter privatim eifrigst unter­handelten und wahrscheinlich auch das Geschäft, das man nicht öffent­lich abmachen wollte, zum Abschluß brachten, nach der obigen Er flärung des Vorsitzenden schleunigst geschlossen. Neue Anhänger hat die freisinnige Partei durch diese Versammlung gewiß nicht ge

wonnen.

Versammlungen.

Die Lohnkommiffion der Magdeburger   Zimmerer ist mit Referat polemisirte, wurde bon den Freifinnigen nieder­dem Arbeitgeber Verband in schriftliche Unterhandlungen gebrüllt und mußte infolge dessen abtreten. Beim Lärm zwecks Beilegung des Streits getreten. Die Arbeiter beschweren sich machen thaten sich ganz besonders einige behäbig aus In der Versammlung der Freien Vereinigung der Bau­namentlich darüber, daß die Unternehmer den im April festgesetzten sehende Herren mit goldenem Kneifer, schweren Uhrketten und arbeiter sprach am 12. d. M. Friz Erfurth. Sodann wurde Lohntarif nicht innegehalten haben, während die Meister das Gegen- Brillantringen an den Fingern hervor. Es war ihnen offenbar un- der Vorstand gewählt: Erfurth und Berendt als Vorsitzende, theil behaupten. Den Schluß der Arbeit an Sonnabenden um 5 Uhr bequem, eine andere Meinung zu hören und deshalb machten sie Ilmann und Furchner als Schriftführer, Kiekeber und wollen die Unternehmer bewilligen. einen solchen Radau, das unserem Redner das Weitersprechen un- hran als Kassirer, Barthels, Schuhmann und Aberham möglich wurde. In ähnlicher Weise wurden auch andere Redner als Revisoren. Dies Verhalten der Freisinnigen unserer Partei unterbrochen. Die Freie Vereinigung der Zivil- Berufsmusiker hielt am reizte begreiflicherweise unsere Parteigenossen, die nun auch 21. Juni ihre ordentliche Mitgliederversammlung ab. Auf der Tages­durch Laute Zwischenrufe dagegen protestirten. Nachdem meldete fich ordnung standen nur Bereinsangelegenheiten. Ausgeschlossen wurden mehrere freisinnige Redner gesprochen hatten, meldete sich drei Mitglieder, die sich gegen die Statuten vergangen hatten. Nach­Man machte erſt Parteigenoffe Simmel zum Wort. Schwierigkeiten, weil er nicht im britten Wahlkreise wohnt, dem noch Hoch die Stollegen aufgefordert hatte, sich recht zahlreich auch wurde bezweifelt, ob er das wahlfähige Alter habe, dann wurde an der Wahlarbeit zur Stichwahl zu betheiligen, erreichte die Ver­ihm aber doch das Wort ertheilt. Simmel begann: Meine Sammlung ihr Ende.

Die Zimmerer Hanan's legten, 85 an der Bahl, die Arbeit nieder, weil ihre Forderungen: 40 Pf. Stundenlohn bei 10 stündiger Arbeitszeit( bisher 11 Stunden) nicht bewilligt wurden. Im Schuhmacherftreit bei Regenfteiner in München   haben Unterhandlungen zwischen den Arbeitern und dem Firmeninhaber stattgefunden. Der mit anwesende Fabrikinspektor war fichtlich be­müht, eine Einigung herbeizuführen, die Verhandlungen scheiterten jedoch an der Hartlöpfigkeit des Unternehmers.

Wahlversammlungen.

"

"

Leute

des

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Donnerstag und Freitag von 6 bis 7 1hr abends statt. Am Freitag fällt diesmal wegen der Stichwahl die Sprechstunde aus. G. H. 15. Mädchen bedürfen bis zum zurückgelegten 24., Männer bis 25. Jahre der väterlichen Einwilligung zur Heirath. Bom 1. Januar Stöcker. Ja.

-

Herren, es wird bezweifelt, ob ich wahlberechtigt bin. Ich höre vom Im Fachverein der Holz- und Bretterträger wurden nach Vorstandstische her allerlei faule Bemerkungen"( Wie Simmel einem Vortrage von Bruno Pörsch 10 neue Mitglieder auf­später unserem Berichterstatter mittheilte, bezog sich diese Aeußerung genommen. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten Die nächste Versammlung Im ersten Wahlkreise wurden am Mittwoch Abend zwei Ver- auf Redensarten wie: grüner Bengel", dummer Junge", wurde die Versammlung geschlossen. Die eine tagte bei Brünsch, Jäger­nicht Sie haben noch gar fammlungen abgehalten. mitzureden" und so weiter, findet am 17. Juli bei Ewald, Schönleinstr. 6, statt. Allgemeine Kranken und Sterbekasse der Metallarbeiter Straße 69, und erfreute sich eines guten Besuches. Der Kandidat des die von Herren am Vorstandstische gemacht wurden.) Nun erhob sich Kreises Genosse Bösch kennzeichnete nochmals die Gefahren, die ein wüster Tumult. Simmel wurde auf Verlangen der freisinnigen( E. H. 29, Hamburg  ) Filiale Berlin   6. Sonntag, den 26. Juni, dem deutschen   Volke drohen, wenn eine reaktionäre Reichstags- Mehrheit das Wort entzogen, und als er den Platz auf der Redner- vormittags 10 Uhr: Mitgliederversammlung bei Diece, Ackerstr. 123. mehrheit zusammen kommen sollte und forderte die Anwesenden auf, bühne nicht sogleich verließ, faßte ihn ein Herr vom Vorstande an im Interesse des Friedens und der Volksfreiheit am 24. Juni sozial- den Arm, schob ihn unsanft nach dem Hintergrunde der Bühne und demokratisch zu wählen. Seine Ausführungen fanden lebhaften stieß ihn zur Ausgangsthür hinaus. Hierdurch auf das tam Beifall und wurden von mehreren Genossen in wirksamer Weise höchste erregt, ein Theil unserer Genossen, meist aus dem Saales bis Hintergrunde unterstützt. Mit einem warmen Appell an die Versammelten, am junge Stichwahltage ihre Pflicht zu thun, schloß der Vorsitzende die Ver- vor die Bühne, gab ihren Unwillen über die Behandlung fammlung. Simmel's fund und verlangte, er solle das Wort erhalten. Vor der Im Lokale Spreeballen" sprach Genosse Täterow Bühne bildete sich ein dichter Knäuel wild durcheinander schreiender 3 über das Thema:" Wen wählen wir?" Nachdem er die Haupt- Menschen, aus dem sich Fäuste drohend gegen den Vorstandstisch 1900 ab genügt die Zurücklegung des 21. Lebensjahres. fragen, um die es sich bei dieser Wahl handelt, erörtert hatte, wandte emporstreckten. Heftige Worte wurden hinüber und herüber ge­er sich den einzelnen Parteien zu und kritisirte namentlich die frei schleudert. Der Tumult hatte eine solche Ausdehnung angenommen, finnige Bollspartei, die in politischer wie wirthschaftlicher Beziehung daß es auch dem lungenkräftigsten Redner nicht mehr gelingen wollte, das Vertrauen des Volkes sich längst verscherzt habe. Das Ver- sich Gehör zu verschaffen. Die Parteileidenschaft auf beiden Seiten trauen der großen Masse des Voltes verdiene nur die Sozial- hatte die parlamentarische Ordnung unterdrückt und das Weitertagen demokratie. Pflicht eines jeden sei es daher, am Tage der Stich der Versammlung vereitelt. wahl für diese einzutreten. Da sich zu dem mit lebhaftem Beifall Einen tumultuarischen Verlauf nahm die Versammlung, die aufgenommenen Vortrag Gegner nicht zum Wort meldeten, schloß der Verein Walded" am Mittwoch nach dem Alten Schüßen- Swinemde. 755 der Vorsitzende die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf die Hause, Linienstraße, einberufen hatte und in der Herr Dr. 3 wick, Hamburg  756 WNW 1wolfig 14 Petersburg 759 SSD 75523 762 WSW 3wolfig Sozialdemokratie.'s mis der Kandidat der Freisinnigen und Herr Fischbeck referirten. Bei den 758 S 2 bedeckt 17 Aberdeen   756 26 2wolfig Die Stichwahl im dritten Berliner   Reichstags- Wahlkreise Ausführungen des Herrn Zwick, der sich fast ausschließlich mit der Sozial- München 761 SSO 1Regen 14 Paris   762 WNW 2y16. bed. 15 Beschäftigte am Mittwoch Abend zwei Wähler- Versammlungen. In demokratie beschäftigte, machte sich bereits eine lebhafte Unruhe bemerkbar. Wien  758 O 15lb. bed. 17 Brochnow's Saal, Sebastianstraße, referirte der Kandidat Als nun nach Beendigung dieser Rede" auf die Aufforderung des Wetter- Prognose für Freitag, 24. Juni 1898. Genosse Wolfgang Heine  , der eingangs bemerkte, daß Vorsitzenden hin, Herrn Zwick ein hoch ausgebracht wurde, be­Nachts etwas fühler, am Tage wärmer, zeitweise heiter, vielfach wolfig mur etliche 400 Stimmen es feien, die im ersten Wahl- antworteten dies unsere Parteigenossen mit einem fräftigen Hoch mit etwas Regen und schwachen füdwestlichen Winden. Berliner   Wetterbureau. gange für den Sieg der Er auf unseren Kandidaten, den Genossen Robert Schmidt. Das Sozialdemokratie fehlten. Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  

"

Witterungsübersicht vom 23. Juni 1898, morgens 8 Uhr.

Stationen

Berlin  

Wiesbaden  

Barometers

stand mm

Wind­

richtung

Windstärke Wetter Temp  

. n. G.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer­

stand mm

Winds

rigtung

3wolkig 17 Haparanda 751

2 bedeckt 18 Cort

Windstärke

Wetter

Temp. n. 6.

1607909 2

2

Regen wolkig

12

17

14 13