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In Kiel   stehen jetzt die früher getrennten Mitglieder dessteigenossen zu kämpfen gehabt. Sie haben wacker aus- Sonntag, den 13. März hatten wir hier eine Bolksver- aus dem von ihm angefochtenen Beschluffe ersuchun Allgem. deutsch. Arb.- Vereins einig und fest zusammen, gehalten. Am Dinstag war in Essen   eine öffent- sammlung, welche sehr stark besucht war; Herr Sauer- suchungsgerichts die gravirendsten der ihm zur erde. D und es wird so die Arbeiterbewegung guten Aufschwung liche Versammlung. Herr Lenz bekam ohne Opposition born aus Essen war anwesend, und sprach über das ten Aeußerungen. Er soll in einer öffentlichen nehmen. Nachmittags fuhr ich nach Harburg   andern den Vorsitz. Einige Gegner, welche auftraten, wurden allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, sowie über das lung gesagt haben:„ Arbeitseinstellungen hätten enntniffe Tages nach Celle  , hierüber ist gleichfalls schon berichtet. von mir widerlegt. Auch in Essen   steht die Partei fest. Verhalten des reaktionären Abgeordneten Bethusy- Huc einen Zweck, wenn Blut dabei flösse. Sie m Freitag, den 18. war Versammlung in Hannover  . Andern Tuges fand eine zahlreiche Versammlung in der Diätenfrage gegenüber. Ferner nahm der Redner Gewalt durchgesetzt werden." Und ferner in Hier, wo innere Kämpfe im vorigen Jahre waren, herrscht Dortmund   statt, die von dem Begollmächtigten des auch die clerifalen sog. christlich- socialen Vereine vor, die Arbeitgeber: Dann könnten wir die Bu jetzt auch alle Einigkeit. Es war keine Opposition da, Zimmerer- Vereins einberufen war. Es hatten sich viele welche sich frither nicht um das Wohl der Arbeiter be- hängen. Den Muth haben wir schon." Wenden Allg. ein Zeichen, daß die ,, Ehrlichen" dort keinen Boden haben Arbeiter eingefunden. Hier hatte ich den von den Fort- fümmert hätten, und auch jetzt die Arbeiter nur auf die diesen Aeußerungen des Supplikanten das r gewinnen fönnen, trotz aller Verdächtigungen, welche von schrittlern ausgeschickten Literaten Polfe und einen Re- Humanität der Fabrikanten verwiesen. Ferner sprachen Gericht ein Vergehen gegen den§ 87 des Seiten der Volkspartei dort verbreitet sind. Am Sonn- ferendar als Gegner. Der Herr Referendar sprach am Herr Bergrath und Unterzeichneter. Schließlich wurde Strafgesetzes findet, so kann darüber kein Zweiandenbur abend, Sonntag, Montag und Mittwoch waren Ver- Schluß der Versammlung seine Verwunderung aus, daß folgende von Herrn Sauerborn gestellte Resolution ein- ten, daß damit der Supplikant nicht etwa der i) So fammlungen in Bremen  , am Dienstag in Heppens  ; alle er in einer Versammlung von„ Schweizerianern" viermal stimmig angenommen: Die Versammlung erklärt sich§ 87 zuerst erwähnten Aufforderung zum Ungeh eine A verliefen sehr gut, und Bremen   wird namentlich bald eine das Wort bekommen habe, ohne durchgeprügelt mit den Leistungen der Arbeiterpartei im Kampf für die gen die Gesetze und Anordnungen der Obrigkeit, erfolgt der festesten Stützen unsers Vereins sein. Am Donnerstag worden zu sein; denn, meinte er naiv, gewöhnlich Menschenrechte zufriedengestellt, sowie mit den Bestrebun- der nachher angeführten Rechtfertigung von Be Beh Abend war eine Versammlung in Minden  . Hier sind die würde doch blos geprügelt. Der Herr Polke tam mit gen des Allgem. deutsch. Arb.- Vereins und seines Führers Verbrechen beschuldigt werden soll. Arbeiter sehr traurig daran. Viel arbeiten und wenig lächerlichem Gewäsch, 9000 Thlr. sei Präsidentengehalt Dr. v. Schweitzer einverstanden, erkennt das allgemeine, meint nun zwar: da, wie der Zweck seiner legen der zu essen ist Mode. Die Bauhandwerker bekommen 10 bis bei uns, und anderer Unsinn wurde von ihm vorgebracht; gleiche und direkte Wahlrecht als wirksamste politische nach Berlin  , so auch seine Thätigkeit daselbst mauben, 12 Silbergroschen Lohn und müssen Abends und Mor- so sollten auch wir, die„ Schweizerianer", Schuld sein, Waffe an, und erklärt am nächsten Wahltage ihre Schul- litische gewesen sei, so müßten auch seine bei jingigkei gens oft über eine Stunde weit gehen. Die Versamm- daß die Bergleute in Waldenburg mit ihrem Strike durch- digkeit thun zu wollen." Mit social- demokratischem Gruß genheit gemachten Aeußerungen nur als poliRenſcher J. Bohr, Bevollmächtigter. sehen und behandelt werden. Indessen wenn da Gegen lung verlief gut. Am Freitag traf ich in Münster   ein. gefallen seien. Hierauf nahm ich aber das ganze Sün Cöln, 13. März.( Neue Ausbreitung.) Gestern fant daraus folgern zu wollen scheint, daß a reden. Hier hatten die Parteigenossen wacker gearbeitet. Obgleich denregister von Mar Hirsch und Consorten durch und die Maurer und Zimmerer dort seit 3 Monaten fast gar noch während ich sprach ward es Polte und dem Refe- waren wir mit mehreren Parteimitgliedern in dem Nach- ienen Aeußerungen etwa liegendes Vergehen keine Arbeit gehabt hatten und der Lohn womöglich noch rendar so ungemüthlich, daß sie, obgleich dieselben sich barorte Sodorf, woselbst Herr Stockhausen eine Ver- ein politisches Bergehen zu betrachten sei, so i, und schlechter wie in Minden   war, so hatten dieselben doch nochmals zum Wort gemeldet hatten, davon liefen. Mit sammlung einberufen hatte, welche von 2 bis 300 Perso- ficht eine falsche. Politische Vergehen, in rechtlich auch alles gethan, um die Versammlung zahlreich zu machen. einem Hoch auf die Arbeiterpartei schloß die Verfamm- nen rus den benachbarten Orten besucht war. Es sprachen des Worts, sind nur diejenigen Vergehen, weldurgeoisie Für tinzustehe Auf das freundlichste wurde ich in Empfang genommen lung. Der einft in Dortmund   bestehende Yorck'sche Holz- die Herren Böhm, Karmann, Dorneberg und Un- Gesetzen als solche bezeichnet werden. und dann in's Vereinslokal geführt. Daffelbe war ge- arbeiterverein hat sich aufgelöst, viele seiner Mitglieder terzeichneter unter Beifall der Versammlung über die aber, ob mit den obenerwähnten dem Angellerstügun schmückt mit den Vereinsfahnen der Zimmerer und Maurer  , schlossen sich uns an. Auch die Maurer sind zum Verein Lage der arbeitenden Klasse und die bevorstehende Reichs- Last gelegten Reden derselbe sich eines politiler in M auch Transparente socialistischen Inhalts waren aufs ge- zusammengetreten. Am Sonnabend sprach ich in der tagswahl. Zum Schlusse entstanden Mitgliedschaften des eines gemeinen Vergehen schuldig gemacht hat, schmackvollste angebracht. Abends ging es vom Vereins- Versammlung der Vereinsmitglieder in Bielefeld  , am Aug. deutsch  . Arb.- Vereins, der Gewerkschaft der Maler, verständlich die hiesigen Gesetze maßgebend und fofal im Zuge durch die Stadt. Ueber 10,000 Menschen Sonntag in einer Volksversammlung in Werther  , am Lackirer und Vergolder, bestehend aus den im benachbar- dere die in dem§ 24 sub 2 des Gesetzes, betre lambed folgten demselben. Diejenigen, welche nicht in dem gro- Montag in Herford   und Dienstag wieder in Biele ten Orte Weßlingen befindlichen Goldleistenarbeitern. Ben Lokal der Versammlung Platz fanden, umlagerten feld. Die Versammlungen verliefen ruhig und warru Die Arbeiter kommen überall zur Erkenntniß. In Weß- mung, nach welcher nur die in den Art. 72-7 dasselbe, so daß alle Thüren und Fenster besetzt waren. gut besucht. In manchen Orten sind im vorigen Jahre lingen war voriges Jahr noch kein Boden für den Allg. und 89 des C.-G.-B. angeführten Vergehen, sow, Beitz Nur muthig den Kampf auf- zweiten Satze des Art. 46 erwähnte Bergehen, Die Versammlung dauerte von 7 bis 12 Uhr. Sehr in Folge unserer Organisation schon bedeutende Erfolge deutsch  . Arb.- Verein. treffend waren die kernigen Neden der Arbeiter, welche in der Abkürzung der Arbeitszeit erzielt worden, ohne genommen! Vorwärts auf Leben und Tod! In diesem Aufforderung oder Anreizung ein in den obigFall, s fast sämmtlich in westphälischem Dialekt gehalten wurden. daß die Mitgliedschaften davon viel veröffentlicht hatten, Jahre müssen überall Abgeordnete in den Reichstag ge- des C.-G.-B. aufgeführtes Vergehen betrifft, H. Lichters. Vergehen gelten sollen. Vergleicht man Alus ihnen erhellte die Noth der dortigen Arbeiter. Alle besonders bei den Maurern und Zimmerern. Die Mit- wählt werden. erklärten, lange genug habe man sie jetzt dulden gelehrt, glieder erklären überall, festzuhalten am Verbande und Immer mit dem Hinweis nach Oben, dort solle es besser dem Allg. deutsch  . Arb.- Verein. Der letzte Winter hat ten Hamburgs   ist in Folge eines Erkenntnisses des Ham- eben gedachten Artikeln des C.-G.-B. mit Strangeze bfchaften werden. Die Arbeiter sind auch dort jetzt zur Einsicht übrigens die Arbeiter hart betroffen; sie waren oft drei burger Obergerichts erfolgt, welches wir nachstehend ten Vergehen, so ergiebt sich, daß die ersteren Am meisten ihrer Lage gekommen. Sie wollen, daß die Erde mit Monate lang ohne Arbeit, und mußten Vieles versetzen wiedergeben, indem wir uns eine nähere Erörterung die der letzteren zusammenfallen. ihren Gaben dazu da sein soll, die ganze Menschheit hier und verkaufen, um nur ihr Leben zu fristen. Mit Thrä- ses wahrhaft auf Schrauben gestellten juristischen Kunst- der wider den Supplikanten erhobene Vorwuerauf zu Artifel 89 sub 3 erwähnten Versuch, zwischen auf Erden zu beglücken, nicht aber daß, wie die„ Schwarzen" nen in den Augen haben mir Viele ihre Noth geklagt. werks vorbehalten. Das Erkenntniß lautet:" " Der Supplikant begründet seine Beschwerde wider nen Klassen der Bevölkerung Haß und Beracht, oder fagen, die Mehrzahl hier unten dulden soll, damit jene gut Im Allgemeinen ist aber die Partei jetzt rührig und hält leben können. Eine Reihe von Capitalisten war in der fest zur Fahne. Ueberall ist ein fester socialistischer Kern den Beschluß des Untersuchungsgerichts vom 7. Februar regen; indessen ist nicht zu verkennen, daß ein nach welchem dem Antrage des königl. Stadt- such ein anderes und viel geringeres Vergehen Versammlung anwesend. Dieselben unterbrachen mehrere anzutreffen, woran alle Bestechungen und Anfeindungen d. J., mals die Reden einiger Arbeiter. Dies brachte aber abprallen. Auch der Egoismus Einzelner kann jetzt nicht gerichts zu Berlin  , ihn, Schalmeyer, wegen Vergehens Anpreisung von Gewaltthätigkeit, Blutvergießen einen solchen Sturm in der Versammlung hervor, daß es schaden; es sind fefte Socialisten, welche sich zusammen- gegen§ 87 des Preußischen Strafgesetzbuchs zu verhaften deren der Supplikant beschuldigt wird. Mühe kostete, denselben beizulegen. Nachher wären jene gefunden, die wissen, was sie wollen; sollte es wirklich und an das requirirende Gericht auszuliefern, Folge gege- hört daher nach den hiesigen Gesetzen nicht zu in seiner nunmehr eingereichten wei- schen, sondern zu den gemeinen Vergehen. Herren gern entschlüpft, aber wohin. Alles war festge noch vorkommen, daß einzelne Redner von der Partei ben werden soll, burg  , 10 rammelt von Arbeitern und fic mußten ruhig weiter abspringen würden, in dem Glauben, die Arbeiter liefen teren Ausführung derselben auf die Behauptung, jener fant behauptet nun freilich, eine solche Anp schwitzen. Die Arbeiter Münsters haben diesmal ihre ihnen nach, so würden sie diese doch kein Haar breit von Beschluß des Untersuchungsgerichts verstoße wider die Be- nach dem Hamburgischen Rechte nur dann mitmt aus Collegen Schuldigkeit gethan. Am folgenden Sonntag und Mon- der Bahn ablenken. Nur darauf haben noch die Arbeiter stimmungen des§ 25 des Gesetzes vom 21. Juni 1869, droht, wenn sie durch die Presse geschehe, in tag waren Bersammlungen in Köln  , welche trotz der Deutschlands   zu achten, daß sie ihrer Partei auch die betreffend die Gewährung der Rechtshülfe, denn die ihm mit dieser Behauptung hat er Unrecht, indem zustellen dort üblichen Fastnachtsfeier fehr gut besucht waren. nöthigen Mittel schaffen. Würden alle Arbeiter unserm zur Last gelegte Handlung sei entweder ein politisches des C.-G.-B. jeden mit Strafe bedroht, der wird. Hier glaubte ich auf ein Regiment ,, Ehrlicher" zu stoßen. Berein beitreten und regelmäßig ihren wöchentlichen Bei- Vergehen oder diese Handlung sei hierselbst überall nicht durch Rede oder Schrift zur Verübung einer Aber es kam anders. Nur einige frühere Parteimitglieder trag in die Kasse des Allg. deutsch  . Arb.- Vereins zahlen, mit Strafe bedroht, in dem cinen wie in dem andern schen Handlung auffordert oder anreizt, und derselben waren anwesend, keiner ihrer Wortführer, und so würden wir bald eine Masse Arbeiter im gesetzgeben- Falle aber habe nach den Vorschriften sub 1 und 2 des dem Supplikanten vorgeworfenen Aeußerungealer, diese erklärten nun vor öffentlicher Versammlung: den Körper haben. Hunderttausende sind mit uns einverstan- citirten§ 25 seine Auslieferung an das requirirende pren- hier geschehen, auch hier gerichtlich zu verfolgen Erscheinen sonach die vom Supplifant Wir haben beiden Versammlungen von Anfang an den, aber nur verhältnißmäßig Wenige zahlen; dies ist ßische Stadtgericht nicht stattzufinden. Dieses Argument den. beigewohnt. Jetzt sind wir aufgeklärt über die Partei- ein Fehler, wie ihn sich die Bourgeoisie nur wünschen erscheint aber bei näherer Prüfung nicht richtig. Der§ 25 des Gesetzes, betreffend Gewährung verhältnisse und werden uns jetzt zu den verleumdeten kann, es ist Egoismus der Einzelnen, eine Folge des Supplitant irrt darin nicht, wenn er vermuthet, daß er entnommenen Einwendungen sämmtlich hinfäll Schweißzerianern" bekennen. Dies wurde mit Jubel an- egoistischen Ausbeutungssystems des heutigen Gesellschafts- wegen Aeußerungen, die er während seines letzten Aufent- fertigt sich dann die von dem Untersuchung erkannt. Der Zimmerer- Verein ist in Cöln sehr gut zustandes. Laßt uns Alle bestrebt sein, diese Krankheit haltes in Berlin  , als er an den Versammlungen des all- schlossene Auslieferung des Supplikanten voll organisirt und Alles in schönster Ordnung. Die Maurer, zu heilen und der Sieg wird unser werden. Mit social gemeinen deutschen Arbeiterschafts- Verbandes Theil ge die Vorschrift des§ 21 desselben Gesetzes. Lübkert. nommen, gemacht haben werde, zur Verantwortung gezo- Gründen verwirft das Obergericht hiermit die welche bisher sich fernhielten, wollen jetzt mit den Zimmer- demokratischem Gruß Stocum, 14. März. leuten Hand in Hand gehen. Schwer haben unsere Par ( Volksversammlung.) gen werden solle. Der Supplifant fennt auch bereits Supplikanten H. C. L.   Schalmeyer gegen dachte; dann trat sie zuweilen mit dem Dichter darf sie doch bewundern und lieben." Schönheit meiner Jugend gethan hat." ,, Aber ich irre, der Kopf dreht sich mir, Du solltest Berthold stand da und zitterte vor Ueberraschung, vor Teppich, indem ihr Gesicht vor Verdruß en die S über unsere Liebe trauern, Du solltest den armen Bert- Mitleid, Verzweiflung und seliger Erinnerung. Er sah ichien, oder sie streckte die geschlossene Fauft aut hold noch lieben?" dem Mädchen sprachlos nach, während sie sich langsam sie Jemand mit ihrem Zorn oder ihrer Nacht ,, Lieben?" wiederholte sie mit bitterem Scherz;, an dem Arme des Dienstmädchens entfernte. Was ihren Geist so beschäftigt hielt, wärt Die jüngste dieser Frauen ging mit unsichern, wanken­Mond ging an den beiden Freunden vorbei. Seine errathen gewesen, obgleich ihr einige zornige den Schritten einher. Die ungewöhnliche Blässe ihrer nein, ich darf nicht mehr lieben. Das Schicksal hat ein Wangen, der unftete Blick ihrer Augen und ein Ausdruck unwiderrufliches Urtheil über mich ausgesprochen. Es ist Lippen hatten sich zu einem Grinsen der Wuth verzogen; fuhren, aber diese waren sehr abgebrochen des Schmerzes und der Muthlosigkeit konnten glauben Nacht vor meinen Augen. Ich sehe nur noch einen Stern in seinen Augen glühte das Freuer der Drohung und Allein sie sprach zuweilen deutlich die Namen machen, daß das arme Mädchen eben erst von einer ge- aus der Ferne mir entgegen leuchten einen, er glänzt Rachsucht. Als er den Musikus ansah, mischte sich zwischen menaer und Mond mit einem Tone aus, den Ausdruck seines Grimmes noch etwas so Verächtliches lassen konnte, daß Neid und Furcht sie aufre fährlichen Krankheit genesen war und jetzt am Arme einer über meinem Grabe.. So denkend und nachfinnend griff ste befahrten Dienstmagd, welche sie begleitete, durch die ,, Laura, Laura, Du giebt mir den Tod vor Angst!" und Verhöhnendes, daß Conrad sich alle Gewalt anthun Linden lustwandelte, um in dem frischen Schatten Er- rief Berthold in Verzweiflung. Ich verstehe Deine Lei- mußte, um einen Laut der Entrüftung zu unterdrücken. Der Schüssel, um noch einen Kuchen zu den; ich begreife, was Deine schrecklichen Worte verkün Was Berthold betrifft, so hatte dieser, seitdem Laura ihre Hand fand keinen mehr quickung zu suchen. ,, Laura! Es ist Laura!" sagte Conrad, seinen Freund den aber giebt es denn keine Macht auf Erden, verschwunden war, das Haupt sinken lassen und den Blick flingel mit Kraft. auf die Erde gerichtet. Er war so sehr in Betrachtung Es kam ein Dienstmädchen herbeigefplah ib beim Arme fassend.„ Komm, Berthold, tomm, damit Dich zu befreien?" sie wenigstens nicht auf Deinem Antlitz lese, was Du Es giebt eine Macht, welche Alles beherrscht, auch über das Geschehene versunken, daß Monck zwischen den junges Mädchen vom Lande, das ziemlich mein Schicksal," sprach sie.„ Ich fühlte mit sehnsüchtiger Bäumen und außer seinem Gesichtskreis verschwunden unschuldig aussah. Sie näherte sich fast Margret und fragte: Was, ich leide?" schrie Berthold.„ Sieh da, sich da, Erwartung, mit dankbarer Freude, daß die Krankheit mir war, ohne daß er ihn bemerkt hatte. ,, Unglücklicher Freund!" seufzte Conrad; ,, diese Be Was steht Ihnen zu Diensten?" die Brust verengte, daß das Fieber mich verzehrte, und fte trägt den Tod auf ihrem Antlitz." " Nenne mich Madame, Du Bäuerin!" fut; ,, Stomm, laß uns schnell von hier weggehen," sagte ich hoffte, daß ich die Erde verlassen würde, bevor das gegnung wird Deine Qual vergrößern." ,, Meine Qual vergrößern!" rief Berthold plötzlich sie an. Conrad, indem er mehr Kraft anwandte, seinen Freund Opfer meiner Seele vollbracht sein würde." Welche Qual? Meine Was steht Ihnen zu Diensten, Madame von der Bank zu ziehen; doch dieser sträubte sich wie ein ,, Sterben? Du willst sterben?" seufzte Berthold er und mit ausgelassener Freude. Trauer? Nein, nein, Laura hat mich nicht vergessen, " Dieses Wort will nicht leicht aus Deinem schrocken. Verirrter und flehte: ,, Nein, nein, laß mich sie noch einmal anschauen, ein- Nein," sagte sie ,,, Gott hat mir den Tod nicht nicht verrathen. Sie liebt mich noch. Aus Liebe zu mir Munde. Pfui, Du riechst nach dem Kuhstall ..... und dann, dann entfage ich ihrer Erin- schenken wollen. Ich werde genesen..... wehe! ich siecht sie hin. O, diese Ueberzeugung gießt mir Muth ins Herz. Ich fühle mich größer werden, der Busen ist immer so böse auf mich. Es ist ja meine Sch noch einmal, einen einzigen Blick in ihre werde genesen... ich eine Bäuerin bin. Ich thue doch mein lesen, Augen." Der Ton der unendlichen Verzweiflung, mit welchem mir erweitert, ich will jubeln." ,, Beruhige Dich, werde gelassen; Deine Sinne schwei zu lernen." Dieses sagend sprang er auf und erwartete mit un- Laura diese traurigen Worte sprach, machte, daß der fen ab", sprach Conrad erschrocken. ,, Willst Du schweigen!" brüllte Margret Jüngling in neue Thränen ausbrach. fäglicher Aufregung die sich nahenden Frauen. Nicht weniger tief mußte das Mädchen gerührt sein, ,, Komm, tomm!" rief der Jüngling, indem er seinen darf nicht sprechen. Man sollte vor Unterdessen mußte Laura ihn bemerkt und erkannt haben, denn sie hatte gezittert, wie von einer plötzlichen denn obschon man nicht sah, daß sie weinte, und sie Freund mit fieberhafter Eile zwischen den Bäumen fort- 3ügen das Fieber bekommen. Aufregung getroffen. Obschon ihre Begleiterin fie eben scheinbar ruhig den Jüngling ansah so zitterten doch sog. Komm! Nun werde ich ein Dichter; nun will ich Dich gerufen falls zurückhalten wollte, unterbrach sie ihre Schritte ihre Wangen und es glänzte in der Tiefe ihrer Augen ich einen glänzenden Namen, nun habe ich Durst nach frage ich Dich. Hörst Du nicht?" O mein Kopf brennt, das Gehirn ein feuchter Strahl, als fielen ihr die Thränen in den Berühmtheit nicht, sondern kam gerade auf Berthold zu. will mir aus dem Schädel hervorbrechen; es ist, als ob trunken und will noch Etwas haben," sagte Als Beide aus der Nähe einen Blick wechselten, und Busen. ,, Ach ja, wie kam es, daß Du mir nu der Eine auf des Andern Gesichte Spuren von Siech Die Dienstmagd faßte Laura bei dem Arme und sagte eine ganze Welt von Poesie unter meiner Stirn tochte. Sie hat gesagt: ich werde den vaterländischen Dichter auf die Schüssel gelegt haft?" thum und Trauer wahrnahm, entfuhr ihnen Beiden der- bittend: ,, Sechs, Madame, sechs." felbe Laut des ängstlichen Mitleids- aus des Jünglings ,, Ach, Fräulein, kommen Sie doch, lassen Sie uns lieben." Und indem er so schnell vorantief, daß der erschrockene Wie, Du willst mich Lügen strafen? Augen brachen Thränen hervor. Von Schmerz über- von hier weggehen. Ihr Vater hat gesagt, er werde uns Conrad ihm kaum nachfolgen konnte, floh er wie ein bekenne, daß es vier waren, oder ich werde wältigt, ließ er den Kopf auf die Brust sinken und starrte folgen." zeigen, wer hier Herr und Meister ist! Sum 3 schweigend auf den Boden. Und als sie sah, daß Laura sich weigerte, ihr zu fol- Wahnsinniger aus dem Park. IX. Es waren ja nur vier." Laura, wahrscheinlich von einem Pflichtgefühl durch- gen, filgte sie wie drohend hinzu: ,, Und Herr Mond wird Ihren Vater ohne Zweifel Margret saß an einem Mahagonitischchen in einem drungen, hatte sogleich ihre Aufregung besänftigt; ihr Lehnstuhl von grünem Sammet und trank Chocolade das Mädchen. Gesicht schien ruhig und gelassen, aber diese ruhige Ge- begleiten." Lassenheit trug den Stempel einer unermeßlichen Betrüb- Mond! Mond!" heulte Berthold, indem er, die aus einer Schale, deren durchscheinendes Porzellan mit 1 niß, einer so schmerzlichen und so hoffnungslosen Unter- Augen zum Himmel gerichtet, um dessen Bestrafung goldenem Blattwerk verziert war. Der Saal, in welchem nach Deiner Kammer, mach Dein Bünde sie sich befand, war mit kostbaren Möbeln, weichen Tep- sich, daß Du noch vor Mittag aus dem werfung, daß es war, als ob allein die Gewißheit eines flehte. nahenden Todes ihr die Kraft geliehen hätte, bei der er- Laura schien all ihre Kräfte zusammenzunehmen und pichen und reichen Vorhängen ausgeschmückt, alle neu und oder ich werde Dich durch den Knecht au nach dem feinsten Geschmacke gearbeitet. schütternden Begegnung ruhig zu bleiben. sagte dann in einem Tone wunderbarer Gelassenheit: Mit süßer, traulicher Stimme sagte ste: Die alte Dienstmagd des seligen Herrn Robyn war meinen Augen, unverschämte!" ,, Berthold, der Zufall hat uns hier zusammengebracht, ,, Du bist frank, Berthold? Armer Freund, ich will ein letztes und ewiges Lebewohl zu sagen. Bald wird fast nicht mehr wiederzuerkennen. Sie trug eine Spitzen­Dich nicht fragen, welches Leiden Dich verzehrt. Ich ein heiliges Band mich zur Sklavin unerbittlicher Pflichten haube nach der neuesten Mode, große Ohrringe und seidene und fing an zu weinen. kenne den grausamen Wurm, der das enttäuschte Herz machen und zwischen uns einen Abgrund graben, den Kleider. So wie sie da mit aller Bequemlichkeit des zernagt. Ich bin ebenfalls krank gewesen. Auf dem man, ohne Verbrecher zu werden, selbst nicht einmal Wohllebens gegen die Kissen des Lehnstuhls lehnend, halb ger zu werden, und anstatt noch darauf Bette des Leidens hingestreckt, habe ich zu Gott   gefleht, durch die Erinnerung auszufüllen suchen darf. Vergiß liegend, halb sizzend die mürben Butterkuchen in die duf- fort ihren Dienst zu verlassen, sagte fie daß er Dir wenigstens Kraft verleihen möge, Dein Loos mich, ich bitte Dich, faffe Muth, bewältige Deine Traurig- tende Chocolade tauchte, sollte man leicht geglaubt haben, Stimme: feit und laß mir wenigstens den Trost, daß ich allein den in Margret eine hochgeborne Dame zu sehen. Und war muthig zu tragen nicht viel Feinheit in ihrer Haltung, in ihrer Kleidertracht pier." Fast außer sich selbst vor innerer Erregung streckte bittern Leidenskelch trinke Berthold die Hände dankend dem Mädchen entgegen und ,, Berthold, schnell, laß uns hinweg.gehen!" rief Con- und in ihrer Art zu effen, so war doch genug Hochmuth ch, Madame, wenn Sie es denn so w rad; dort kommt der böse Geldteufel, der Euch Beide in ihrem Blick, und ihre Gesichtszüge waren durch das nur ja sagen," seufzte das Mädchen unte fagte: Ist es kein Gaukelspiel?" rief Berthold erstaunt. vor Gram sterben läßt. Es ist Mond. Er steht Dich." Selbstgefühl, welches der Besitz des Geldes dem Menschen ,, ja es waren vier. Sie müssen Mitleid schuld haben, Madame. Ich würde ger ,, Du dachtest an mich, Du beklagtest mein Loos. Du ,, Lebe wohl, Berthold," flüsterte Laura, ohne sich im einflößt, verklärt. Wie sehr auch Margret mit ihrem Stande zufrieden Ihnen zu gefallen, aber ich kann es noch hast also nicht mit freiem Willen die Hand meines Fein- mindesten erschrocken zu zeigen. Hast Du mich jemals ,, Komm einmal her zu mir, Kath; des angenommen?" geliebt, so erhöre mich in diesem Augenblicke. Schenke zu sein schien und mit wollüftiger Begierde die Kuchen Die einen nach dem andern verschlang, so mußte doch von Zeit guten Rath geben „ Ich weiß es, Berthold, Dein Herz hat mich be- Deine Liebe der Kunst, werde groß und berühmt. Schuldigt," antwortete Laura, indem eine trübe Miene um Klänge Deiner Berühmtheit werden in dem Herzen der zu Zeit ein triber Gedanke in ihr auftauchen; denn zu ihre Lippen schwebte. Du hieltest mich für glücklich armen Laura Widerhall finden.... und muß sie den weilen blieb sie ohne sich zu regen, und vergaß ihr Früh Sich auf meinem Angesichte, was die Freude mit der Freund ihrer Kindheit vergessen, den vaterländischen stück, indem sie über etwas für sie Unangenehmes nach- Ruh geht," sprach Margret sie bei der

leideft."

Der Geldteufel.

Novelle von Hendrik Conscience  . ( Fortsetzung.)

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Das Mädchen gehorchte mit Schüchtern

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