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Amerika.

Wahlbetrachtungen.

Ift Kreitling oder Fischer gewählt? Man schreibt uns:

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Diese Gehässigkeit, die auch den in jedem Sinne liberalsten alle agrarischen Wünsche nicht Itur unterstützte, sondern Arbeitgeber als einen herzlosen Ausbeuter und Hungerpeitschen- ste sogar- gewandter und findiger wie die meist etivas Rechten schwinger brandmarkte, brachte tausenden und zehntausenden frei- fchiverfälligen Herren der

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Auf höheren Befehl.

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immer

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Misstimmung in Kanada  . Der Jnt. Korresp." wird folgende im Hand­Drahtmeldung aus Montreal   zur Verfügung gestellt: In den umzugießen tanadischen Regierungsfreifen ist man über die Haltung der Ber  - heitlich gesinnter Bürger wieder zum Bewußtsein, daß sie eine umdrehen gleich in Anträge und Gesezentwürfe einigten Staaten- Regierung aufs höchste entrüstet. Anfangs, als die Kluft von der Sozialdemokratie trennt, daß diese Partei den wußte. Wie oft hat in den landwirthschaftlichen Kommissionen, wenn Kriegsaussichten für die Nordamerikaner noch ungünstig waren und sozialen Frieden untergräbt und zurückgedrängt werden muß, soll die Bündler mit ihrem Latein zu Ende waren, Herr Paasche den fie von Kanada   aus feindselige Handlungen befürchteten, ließ die sie nicht in wachsendem Uebermuth immer bedenklicher das Ein- abgerissenen Faden wieder aufgenommen und den Berathungen so Washingtoner Negierung in Ottawa   weitgehende Versprechungen bes bernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern stören." zu einem äußerlichen Abschluß verholfen. Freilich, wie der Abschluß treffs Aenderungen des Zolltarifs und Zugeständnisse in der Streit­Das ganze Gerede von aufheßender Sprache" und dergleichen aussah, das stand gewöhnlich auf einem ganz anderen Blatte. frage des Robbenfangs machen. Von Stanada aus fandte man des- ist natürlich albern; wir gestehen allerdings, daß wir so langweilig Indeß danach fragte Herr Baasche weniger, und durch diese halb bereitwilligst Unterhändler nach Washington  , die jedoch seit zwei wie die Boff. 8tg." nicht schreiben möchten. Es ist auch nicht wahr, nonchalante Art des Politisirens wurde scine parlamentarische Wochen, seitdem sich die Lage für die Vereinigten Staaten auf dem daß die sozialdemokratische Presse auch den liberalsten Arbeitgeber Betriebsamkeit und Gesetzfabrikation wesentlich erleichtert und gefördert. Kriegsschauplage gebeffert hat, von Mac Kinley mit gefliffentlicher als herzlosen Ausbeuter 2c. bezeichnet habe. Auch im Wahlkampfe Ging die Sache schließlich schief, so war der Charlottenburger   Professor Nichtachtung behandelt werden, sodaß ihre Abberufung allgemein ge- hat unsere Partei nicht die einzelnen Personen der Unternehmerklasse auch um Ausflüchte nie verlegen, obwohl ihn das in seinem Ansehen fordert wird. angegriffen, sondern sie hat das tapitalistische System bekämpft und bei allen Parteien noch tiefer herunterbrachte. Bei der jetzigen über die Klaffengegensäge Aufklärung geschafft. Wenn den Unter- Wahl rühmte sich Herr Paasche, daß man ihm aus 17 Wahltreisen nehmern das nicht gefällt, so haben wir nichts dagegen. Wenn ein Mandat angeboten habe! In Rostock   ließ er sich vom Bunde aber die Vossische Beitung", wie sie in den obigen Beilen gethan, der Landwirthe auf den Schild heben, und in Rheinland- Westfalen  die Unternehmer ohne Unterschied zu schützen für ihre Aufgabe donnerte er gegen die Junker. In Meiningen   brachte er es schließ­hält, so beweist sie nur bon neuem, daß ihre Partei lich mit Ach und Krach bis zur Stichwahl; seine Freunde hatten am lediglich eine Partei von Unternehmern für Unternehmer ist. Stichwahltage bereits Militärmusik bestellt, um den Sieg gebührend Die gestern erfolgte amtliche Feststellung über das Resultat der Wenn ferner die Voff. 8tg." davon redet, daß die Sozialdemokratie zu feiern. Es sollte nicht sein, obwohl Vater Plöß noch in letzter Reichstags- Stichwahl ergab, daß thatsächlich Fischer gewählt ist, den sozialen Frieden untergraben und das Einvernehmen zwischen Stunde die Bundestruppen zu den Waffen gerufen hatte. Der Frei­amtlich aber als gewählt reitling proflamirt werden mußte. Unternehmern Arbeitgebern", wie das Blatt mit gut finnige überholte den Wischmaschvertreter mit 10 000 gegen 6300 Die Ermittelung des Wahlresultats war außerordentlich interessant. tapitalistischem Instinkt sagt und Arbeitern stören, jo tann das Stimmen. Möge dem Begrabenen eine ewige Ruhe beschieden sein! Zu Beginn der Sigung theilte Stadtrath Sellberg mit, daß er Blatt so etwas nur sagen, sofern es unter sozialem Frieden" und Ein Aufsehen erregendes Renkontre ganz im Geiste Eugen Richter's   vom Magistrat die Instruktion Einvernehmen zwischen Unternehmern und Arbeitern" die vollständige erhalten habe, nicht, wie es bei der Hauptwahl ge- Unterwürfigkeit des Arbeiters unter das Szepter des Kapitalisten spielte sich, wie nachträglich bekannt wird, am Tage der Stichwahl schehen war, die von der Feststellungs Kommission im versteht. Und dies mag allerdings das Ideal der Bossischen gelegentlich der Feier des Schützenfestes in Neuhaus   a. Elbe  Gegensatz zum Wahlvorstand für giltig erachteten Stimmen Beitung" sein. als giltige, sondern als ungiltige zu zählen, die Ansicht der Kommission zwar zu Protokoll zu nehmen, aber bei Feststellung des Wahlergebnisses nicht zu berücksichtigen, vielmehr lediglich die offensichtlich falsche Ansicht der Wahlborstände zu grunde zu legen. Durch diese die §§ 26, 27 des Wahlreglements verlegende Instruktion, die auf völlig mißverständlicher Auslegung des Wahlgefeges beruht, wurde erzielt, daß folgendes unrichtige Resultat als amtliches verkündet werden mußte: Bei einer Wählerzahl von 76 727 wurden 57 109 giltige" und 268 ungiltige Stimmen abgegeben; von den giltigen" entfielen auf Kreitling 28 562, auf Richard Fischer 28 547, mithin ist Kreitling mit einer Majorität von 15 Stimmen gewählt." In­dessen hielt es die Kommission für ihre Pflicht, 12 Stimmen, die den durchstrichenen Namen Kreitling und den geschriebenen Namen Fischer enthielten und von den Wahl­borständen der Wahlbezirke 38, 51, 58, 72( 2), 97, 98, 105, 116, 138, 141, 147 für ungiltig erklärt waren, als zweifellos giltig einu stimmig zu erachten und diese Ansicht zu Protokoll zu erklären. Da entsteht denn noch nachträglich die Frage: Wie ist es benn Ferner hat im 39. Bezirk ein gewisser Strubel gewählt, ist aber gekommen, daß die Konservativen sich so freisinnsfreundlich verhalten nach amtlicher Wittheilung am 7. Juli 1873 geboren. Auch haben? Die Antwort Tautet: Auf höheren Befehl! Die Regierung, dessen Stimme ist mithin ungiltig und von der Drei- Stimmen Mehrheit abzuziehen. Bleiben übrig für Kreitling 2 Stimmen Mehr- speziell der schlaue Mann, der im Kastanienwäldchen als preußischer heit. Von einem Beisiger wurde angeregt, auch die Stimmen der Landes- Säckelmeister wirkt, hat die Verstärkung der Sozialdemokratie wegen zu großer Jugend nicht wahlberechtigten Niclos( geboren am längst tommen sehen. Und das gleiche befürchteten anderen maß So erging der Ruf an die Konservativen: An 20.78. 1878) aus dem 230. und Eder( 23 Jahre alt) aus dem 96. Bezirk gebenden Kreise. So erging der Ruf an die Konservativen: An für ungiltig zu erachten. Da aber über die Jugend dieser beiden die Gewehre für den Freifinn! Wähler" nichts amtliches vorlag, hielt die Kommission dafür, Die Konservativen mußten natürlich Ordre pariren. Man trägt diese Feststellung eventuell der Aburtheilung des Reichstags über nicht umsonst Regierungslivree. Schweren Herzens hauten sie den Tassen zu müssen. Das gleiche geschah bezüglich des Almosen- armen Freisinn noch ein wenig heraus. empfängers L., der im 153. Bezirk das Wahlrecht ausgeübt hat. Maßregelungen

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ab. Jm Schützenzelte daselbst hatten der erst vor kurzem nach dort versetzte Amtsrichter Deonte und der Ritterguts­befizer v. d. Decken an einem Tische Platz genommen und Die konservative Presse rühmt sich jetzt sehr ihres eifrigen Ein- unterhielten sich beide über die Stich wahl. Im Laufe des Ge­tretens für den Freiſinn. Die Kreuz- Zeitung  " giebt dabei selbst zu, spräches entstand zwischen ihnen ein lebhafter Wortwechsel, in dessen daß ihrer Partei die Unterstützung der Freisinnigen recht schwer ge- weiterem Verlaufe v. d. Decken der Ausdruck Schw. worden sei und daß ihr Verhalten dem konservativen Partei- Interesse schlüpfte, worauf Deonte entgegnete:" Daffir haben Sie eine Maul­selbst nicht entsprochen habe. Sie meint: schelle verdient!" Jufolge dieser Aeußerung sprang b. d. Decken Es liegt auf der Hand, daß uns vom konservativen plöglich von seinem Size auf und versetzte bem Amtsrichter Parteistandpunkt aus die völlige Zerschmetterung des Frei- eine Ohrfeige, dieser erwiderte den Schlag, und zwar fo finns werthvoller hätte erscheinen müssen, als selbst der Träftig, daß b. b. Deden zu Boden fiel. Am nächsten Tage über­Kampf gegen die Sozialdemokratie. Einmal wäre der Bruder des Rittergutsbesigers v. b. Decken, der in Preten dadurch die Eventualität einer liberalen era", wohnende Rittergutsbesitzer Ernst v. d. Decken, dem Amtsrichter einer liberalen Regierung auch für die Zukunft jo Deonte eine Forderung seines Bruders auf Pistolen. Der gut wie ausgeschlossen worden, ferner läßt sich eine Amtsrichter Iehnte diese jedoch verständiger Weise ab und erstattete Opposition vom konservativen Standpunkte aus um so leichter bei der Staatsanwaltschaft von dem Vorfalle Anzeige. bekämpfen, je radikaler die Gewandung ist, in der sie auftritt... Wahlproteft in Kaffel.

Gegen die Wahl des Nationalliberalen Dr. Endemann in Kasset ist von unseren Parteigenossen bereits ein Wahlprotest abgesandt. Als Betveismaterial ist aufgeführt die verschiedenen Versammlungs­verbote, Verbreitung der Stimmzettel durch die Ortsdiener, Nicht­eintragung in die Wählerlisten der in Kassel   wohnenden auswärtigen Arbeiter und eine Reihe anderer Unregelmäßigkeiten. denen sich der Werfibirektor v. Wietersheim   in Danzig   schuldig ge­Die Wahlbeeinflussungen. macht hat, stellen sich insoweit noch weit schlimmer dar, als wir am Sonntag berichteten, als der Herr mit den famosen Tagesbefehlen" nicht der Schichau  - Werft, sondern der kaiserlichen Werft bor­steht. Herr v. Wietersheim   ist also faiserlicher Beamter und hat als solcher die Sozialdemokraten beschimpft und die auf der Werft

Der Sieg der Sozialdemokratie in Bittan

Bei der Abrechnung diefer drei ungiltigen Stimmen wandelt sich gegen Beamte, die der badischen Rentrumspartei zu beschäftigten Arbeiter zu gunsten des" staatserhaltenden Kandidaten K.'s Mehrheit in eine Minderheit von einer Stimme. Unberüd- gehören, fordert eine Karlsruher   Zuschrift der Berl. Neuest. Nachr.". zu beeinflussen gesucht. Within liegt ein um so stärkerer Anlaß für sichtigt blieb ferner, daß leider 15 Wähler Fischer's und 5 Wähler Die Zuschrift zeigt zunächst, wie groß der Zorn der badischen die Wahlprüfungs Kommission vor, der Art, wie der Erwählte für Streitling's ihren Namen dem Stimmzettel beigefügt hatten. Auch Nationalliberalen über die dortigen Erfolge der Sozialdemokratie ist. Danzig   in den Reichstag gekommen ist, ihre Aufmerksamkeit zuzu­diese Stimmen waren für ungiltig erklärt, hätten aber für giltig er- Das Ergebniß in Karlsruhe   wird als ein" tragisches bezeichnet und wenden. flärt werden müssen, weil es sich um eine Stich wahl Handelte. Sie Person des Großherzogs wird gegen das Zentrum ausgespielt, ( Ster befindet sich unser Mitarbeiter entschieden im Irrthum. D. R.  ) das aus Haß gegen die Nationalliberalen den Sozialdemokraten gewinnt eine größere Bedeutung, wenn man die Mittel in betracht Nefultat: 11 Stimmen Minderheit für Kreitling. Ferner wurde Unterstügung gewährt habe. Da heißt es: zieht, welche von den nationalliberalen Geldprozen und von Bes ein Wahlzettel mit Unrecht für ungiltig erklärt( Wahlbezirk 76), der den Namen Fischer zweimal( einmal Fiescher geschrieben) eut­" Des Erfolges fann die badische Parteileitung des Sentrums hören angewendet wurden, um unseren Sieg zu verhindern. Zu­Hielt. Within ergiebt sich schon jetzt, daß thatsächlich Fischer um so weniger froh werden, als die knappe Niederlage nächst wurden von nationalliberalen Großfabrikanten die Arbeiter mit 12 Stimmen Mehrheit von den Wählern gewählt ist. Hinzu in Karlsruhe   höchststehenden Personen die bedenkliche Politik der eingeschüchtert oder auch mit Versprechungen zu födern gesucht. Die tritt noch, daß unter den bei der amtlichen Feststellung nicht ge= Stützen von Thron und Altar erst recht zum Bewußtsein ge- haarsträubendsten Dinge wurden ferner über die Sozialdemokratie bracht hat. Jeder mit dem öffentlichen Leben in Baden vertraute verbreitet und als letzter Koup wurde der Verfuch unternommen, am prüften, von den Wahlvorständen für giftig erachteten Stimmzetteln eine große Anzahl Kreitling'scher durch Risse äußerlich kenntlich ge­Bürger weiß es, daß dem Landesherrn das Herz blutete, Wahltage die sozialdemokratische Wahlorganisation zu zerstören. als im Vorjahre unter Mitwirkung des Zentrums seine Infern Parteigenossen wurde es schwer, bei dem herrschenden macht, auch solche als für Streitling giltig erachtet sind, auf denen Residenz die Sozialdemokratie aus Druck von seiten der Unternehmer geeignete Hilfskräfte für die Wahl Streitling's Name durchstrichen ist. Man ersicht schon hieraus, daß geliefert wurde. Er hoffte, daß sie dieses Mal für zu bekommen. Wie bei früheren Gelegenheiten stellten sich auch im Herrschaftsgebiet des Hörigen der Konservativen und Anti­die bürgerliche Vertretung gerettet werde und war so diesmal eine Anzahl Parteifreunde aus Böhmen   als Stimmizettel­semiten, des tapferen Eugen, flare Ungerechtigkeiten zu gunsten gespannt auf den Ausgang, daß er seine Sommer- vertheiler zur Verfügung. eine Pragis, die auch bisher von den allein des freisinnigen Kandidaten vorgekommen sind, die die Kassation frische unterbrach und in der Residenz das Nationalliberalen geübt wurde. Wie nun die Leipz. Bolts- 3tg." berichtet, der Kreitling'schen Wahl und die Einberufung Fischer's an stelle Wahlergebniß abwartete. Der viel angefeindete geschah das Unglaubliche, am Freitag mittags um 3/412 Uhr, also' Kreitling's zur Nothwendigkeit machen, wenn etwa Streitling eine in Minister Eisenlohr, der in der Kammer lediglich der Sozialdemo- zu der Zeit, wo der größte Andrang ist, wurden plößlich sämmtliche dieser Weise zustande gekommene Wahl annehmen sollte.( Auch hier fratie den unerbittlichsten Kampf angekündigt hatte, war dazu be- Stimmzettelvertheiler vor den Wahllokalen in Zittau   verhaftet befindet sich der Einsender im Irrthum. Es kann nur von einer rufen, seinem Landesherrn das Ergebnis mitzutheilen; er hatte und in Polizeigewahrsam gebracht. Wie ein Lauffeuer ging die Raffation der Kreitling'schen Wahl und einer eventuellen Neuwahl, ihm mir eine schmerzliche Kunde zu bringen. Das Näntespiel Nachricht von der Verhaftung durch die Stadt und rief eine große niemals aber bon einer Einberufung Fischer's ant stelle des Zentrums hat zu demselben Ergebniß geführt wie bei der Erbitterung nicht nur unter den Arbeitern, sondern auch in bürger­Kreitlings's die Rede sein. D. Red.) Hinzu tritt noch, daß Landtagswahl. Die Residenz, auf deren Trene der Großherzog lichen Kreifen hervor. Hatte die Polizeibehörde, deren oberster Chef geradezu horrende Wahlbeeinflussungen von seiten der Frei gebaut hatte, fiel zum zweiten Male in die Hände der Sozial- der Bürgermeister ist, geglaubt, mit der Verhaftung uns in eine be finnigen vorgekommen sind. So hat ein Wahlvorsteher von den demokratic." Arbeitern, die ihm zweimal zusammengefaltete drängte Lage zu bringen, so hat sie gerade das Gegentheil erreicht! Man kann den Schmerz des badischen Großherzogs wohl be- Dugendweise kamen nun die Arbeiter zum Wahlkomitee und stellten Stimmzettel übergeben wollten, verlangt, daß die Wahlzettel nicht greifen. Man kann ihn um so mehr begreifen, enn man sich an sich zur Verfügung die Gefahr gemaßregelt zu werden, nicht mehr so getnifft übergeben würden; es haben deshalb eine Anzahl Wahl- die zahlreichen Reden des Großherzogs in Militärvereinen und bei beachtend! In kurzer Zeit waren nicht nur die Lokale wieder be­berechtigter auf Ausübung ihres geheimen" Stimmrechts verzichten allen möglichen Festlichkeiten erinnert, durch welche die Sozialdemo- fest, sondern auch die ausländischen Stimmzettelvertheiler in den müssen. Man darf nach all dem begierig sein, ob Herr reitling die fratie vernichtet werden sollte, die aber nicht hindern konnten, daß Dörfern durch deutsche Genossen abgelöst, um so eine Verhaftung zu Wahl annehmen oder dem Wahlkommissar erfären wird, daß er solche diese Partei im Gegentheil sehr bedeutende Fortschritte im liberalen" verhindern. Hatte es dem Wahlkomitee zuerst an Lenten ge­Wahl ablehnt. Wenn Herr Kreitling völlig den Befehlen des Herrn Musterländle gemacht hat. mangelt, so waren jetzt mehr als 20 überzählig! Die verhafteten Eugen Richter   folgt, wird er annehmen und einige Wochen bis zu Anstatt mm endlich die Fehler des Nationalliberalismus und Genossen wurden nachmittags 3 Uhr von der Polizei über die Grenze feiner Entfernung aus dem Reichstag durch dessen Abtheilung den der bisherigen Regierungspolitik, wodurch selbst viele Bentrums gebracht. Reichstagsfeffel gieren. Jedenfalls aber dürften unsere Genossen wähler auf die Seite der Sozialdemokratie gedrängt wurden, einzus gut thun, bald möglichst die ihnen bekannten Thatsachen, welche sehen, fahren die badischen Nationalliberalen in ihrer alten Weise bie Ungiltigkeit der Kreitling'schen Wahl noch weiter begründen fort und ziehen keine andere Konsequenz aus ihren Mißerfolgen könnten, baldigst dem Vertrauensmann des zweiten Reichstags- als: Die Zentrums- Beamten müssen gemaßregelt werden! Die wahltreises unter Angabe der Beweismittel zu übermitteln. 3ufchrift fährt nämlich fort:

Bittere Tropfen

in den freisinnigen Freudenkelch träufelt die konservative Presse. So schreiben die Berliner   Neuesten Nachrichten":

Hätten die anderen bürgerlichen Parteien dem Freisium die Hilfe an den Stichwahlen versagt, so würde er nur noch von der Gnade der Sozialdemokratie oder garnicht fortleben. Wir freuen uns, daß jene sich über alle mur zu berechtigte Abneigung hinsveggesezt und in vollem Maße ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllt haben. Diese Anerkennung gebührt besonders den Konservativeit und den Nationalliberalen in Berlin  . Selbstverständlich möchte der Freisinn am liebsten glauben machen, daß seine Erfolge in der Reichs­Hauptstadt seinen eigenen Reserven zu verdanken seien. Wer sich, mit einiger Personalfenntniß ausgerüstet, am Stichwahltage in den betreffenden Berliner   Wahlkreisen umgesehen hat, weiß, daß die Erfolge lediglich durch eine überaus eifrige Mit­wirkung nichtfreisinnigen Parteien er der rungen sind." regiment fämpfen, nachdem sie durch eifrige Junker- und Muckerhilfe gewählt worden sind!

Patronat von Staatsbeamten vereinigen!"

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1887

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1898

gegen

1893

Bezeichnend für die politischen Zustände in diesem Kreise ist, daß bis jetzt keine einzige hiesige Zeitung den Muth gehabt hat, die Verhaftung zu verurtheilen. Bemerkt muß ferner werden, daß die große Aufregung unter den Arbeitern über dieses ungefeßliche Vorgehen das sozialdemokratische Wahlkomitee veranlaßte, gegen Abend ein Flug­Den sozialistisch freundlichen Beschluß der Parteileitung blatt in der Stadt zu verbreiten, durch welches zur Ruhe und Be­haben höhere Staatsbeamte. mitberathen, sonnenzeit ermahnt wird. Als aber abends 8 Uhr der Sieg bekannt wie auch der demokratische Prof. Dr. Heimburger offen seine wurde, da trat Freude und Jubel an die Stelle der Erregung und Wähler für die Sozialdemokratie kommandirt hat. Kann und Erbitterung, ja die Frende war mun doppelt groß. Aber die einmal darf der Staat dagegen feine Schritte thun? Wir geschaffene Entrüstung und Erbitterung über den behördlichen Ein­sollten meinen, es müßte möglich fein, diese griff hat sich über den ganzen Kreis verbreitet. Denn wer noch Staatsbürger, die als Beamte der heutigen nicht wußte, wie die nationalliberale Gerechtigkeit aussieht, der hat Staatsordnung die Treue geschworen haben, es am 24. Juni aufs deutlichste erfahren! an einer Berbrüderung mit der revolutionären Sozialdemokratie zu hindern. Wenn der Staat den tritt das langsame aber sichere Anwachsen der Sozialdemokratie Ilar In Württemberg  Einfluß auf seine Diener nicht anwendet, dann ist zu befürchten, in die Erscheinung, wenn man die Wahlergebnisse der letzten vier daß bei den bürgerlichen Parteien die Neigung abnimunt, den Kampf gegen die Sozialdemokratie fortzuführen, der für diese Wahlen zusammenstellt. Es entfielen dabei auf siegreich sein muß, da bürgerliche Parteien sich mit ihr unter dem die Sozialdemokratie 11 103 Durch Unterdrückungen und Maßregelungen haben sich die an die Volkspartei 62 452 19 651 Regierung sizenden Nationalliberalen verhaßt gemacht. Da nun 75 105 30 512 das Zentrum 78 816+6 798 95 427+2937: und verdoppelte In der Stich wahr hat unsere Partei in glänzender Weise Auf diese Art werden diese ebenso brutalen wie furzsichtigen ihre Geschloffenheit und Disziplin an den Tag gelegt. Unsere Ge­Elemente ihre vollständige und endgiltige Abwirthschaftung in Baden offen haben der vom Landesvorstand ausgegebenen Parole getreu lich gefolgt und Maun für Mann für die Volkspartei gestimmt, so ist böse darüber, daß wir die Freifinnigen und die Patent- Demo- nur beschleunigen. Auch die Mißstimmung des Großherzogs wird daran nichts 5., 6., 7., 11., 12. und 14, Wahltreise zu entreißen, trotzdem in der daß es gelang, dem reaktionären Mischmasch die Mandate im 4., fraten der Frankf. 8tg." in ihrer Eigenschaft als Handlanger der n ändern können. Reaktion gekennzeichnet haben. Sie sucht Entschuldigungen hervor Stichwahl selbst das Zentrum sich dem Mischmasch angeschlossen für die freisinnigen und auch- demokratischen Wähler, welche den ver­Herr Paasche. hatte, um für sich das Mandat im 9. Wahlkreis dem Volksparteiler stodtesten Reaktionären, Brotvertheuerern und Wahlrechtsfeinden zum Die endgiltige Beseitigung des geschäftigen Dauerrebners aus E. Haußmaun zu entreißen. Das Zentrum hat so dazu beigetragen, Siege über den Sozialdemokraten verholfen haben. Diese Ents dem Reichstage scheint auch gar niemanden zu schmerzen, Herrn das Mandat des 8. Wahlkreises dem seitherigen volksparteilichen schuldigungsversuche find aber mir geeignet, den Freisiun der Boffin Professor Paasche natürlich ausgenommen. Sogar die National Vertreter Gaffer zu entwinden, um dem Gewehrkönig und Neichs­noch mehr zu diskreditiren, sofern dies überhaupt möglich ist. Als Beitung" konnte die Freude über den Schaden ihres Parteigenoffen munitions- Aktionär Mauser den Weg zur Gesetzgebung frei zu, Hauptgrund des Ueberlaufs der freisinnigen Wähler zum Sammel- nur mühsam verbergen. Wir finden das durchaus verständlich, denn machen, und für Krupp   Ersatz zu schaffen, Der Liebesdienst wurde brei wird die aufhegende Sprache" des Vorwärts" und anderer nichts förderte den Einfluß der Agrarier im legten Reichstage beffer, aber schlecht belohnt, indem die Deutschparteiler das Zentrum im fozialdemokratischer Zeitungen und Flugblätter angeführt. Die als daß ein Nationalliberaler, der früher sogar den Sezessionisten Boss. 8tg." meint da:: unter Bamberaer und Ridert angehört hatte, jederzeit*) Deutsche, tonservative Partei und Bauernbund.

41 152 62 186

1890 26 669 95 541 55 960

1893 42 801 105 617 67 018 92 490

Wie mögen die Kreitling und Zwid gegen Junker und Mudera er Haß des Volkes sich gegen ihre Herrschaft wendet, wissen sie feine Sie Nationalen"). 206 195 121 125

Tante Vok

Maßregelungen zu fordern.

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