spre Erscheint

wöchentlich einmal

in

Zürich ( Schweiz ) d

Verlag

A. Herter, Industriehalle

Miesbach - Zürich

daing Dubsta Bodi Abonnements

werden nur beim Verlag und dessen bekannten Agenten ent­gegengenommen und zwar zum voraus zahlbareu Vierteljahrspreis von: th.2. für die Schweiz ( reuzband)

Der Sozialdemokrat

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Gewöhnliche Briefe

nach der Schweiz tosten

Jole

Doppelporto.

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Ont. 3.- für Deutschland ( Gouvert) fl. 1. 70 für Oesterreich( Couvert) Fr. 2. 50 für alle übrigen Länder des

yoshiro ang mati sind Weltpoftvereins( Kreuzband).

Internationales Organ

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der Sozialdemokratie deutscher Zunge

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Sonntag, 16. November. du

Avis au die Korrespondenten und Abonnenten des Sozialdemokrat".

Da der Sozialdemokrat" sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich verboten ist, bezw verfolgt wird und die dortigen Behörden sich alle Mühe geben, unsere Verbindungen nach jenen Ländern möglichst zu erschweren, resp. Briefe von dort an uns und unsere Zeitungs- und sonstigen Sendungen nach dort abzufangen, so ist die äußerste Vorsicht im Postverkehr nothwendig und darf keine Borsichtsmaßregel versäumt werden, die Briefmarder über den wahren Absender und Empfänger, sowie den Inhalt der Sendungen zu täuschen, und letztere dadurch zu schüßen. Haupterforderniß ist hiezu einerseits, daß uns re Freunde so selten

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An die Freunde des Sozialdemokrat". Die maßlose Willkürherrschaft, welche sich heute in Deutsch land breit macht und gegen die Sozialdemokratie einen uner­hörten Terro ismus ausübt, hat es bereits dahin gebracht, daß die Anschauungen über das gesetzlich zulässige und Ver­botene theilweiie vollkommen verwirrt worden sind. Zahlreiche Briefe von deutschen Genossen bezeugen uns, daß man viel ad an den einfachst n, befanntesten und bisher stets bewährten Rechtsgrundsätzen- insoferne diefelben nämlich auf die Sozial demokraten angewandt werden sollen irre zu werden be= ginnt und infolge dessen, jedes rechtlichen Haltes, bar, sich einschüchtern läßt und lieber auf die elementaisten Rechte ver= zichtet, che man sich der Gefahr ausseßt, mit Polizei und Ge­richt in Konflift zu gerathen. Um nun dem Weitergreifen dieses unmürdigen und eutnervenden Zustandes nach Möglich­feit zu steuern und unsern Genossen einerseits die Möglichkeit zu geben, ihrem Parteibedürfniß eben so sehr wie ihrer Partei­pflicht durch Haltung des Parteiorgans des Sozialdemokrat". zu genügen, andererseits aber Konflitte mit den Behörden, welche ftets mehr oder minder persönliche Nachtheile, im Gefolge haben, nach Möglichkeit zu vermeiden und den allenfalls troß­dem Verfolgten die gegenüber den Polizei und Gerichtsbehörden so sehr nöthige Gewißheit über ihr eigenes Recht zu geben, wiederholen wir bie mit noch einmal unsere bieber bereits hie und da gelegentlich über Bezug und Verbreitung des Sozial­demokrat" gegebenen Winte im Zusammenhang, und empfehlen die Beachtung der nachfolgenden Anweisungen allen Genoffen aufs nachdrücklichste.

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Das persönliche Abonniren resp. der Bezug einer verbotenen Schrift. des Sozialdemokrat", zum persönlichen Gebrauch ist weder durch das Sozialisten gesez noch durch irgend ein anderes

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als möglich an den Sozialdemokrat", resp. dessen Verlag fel st adressiren, sondern sich möglichst an irgend eine unverdächtige Adresse außerhalb Deutschlands und Oesterreichs wenden, welche sich dann mit uns in Verbindung setzt; anderseits aber, daß auch uns möglichst und fängliche Zustellungsadressen mitgetheilt werden. In zweifelhaften Fällen empfiehlt sich behufs größerer Sicherheit Retonnmandirung. Soviel an uns liegt, werden wir gewiß weder Mühe noch kosten scheuen, um trok aller ent­gegenstehenden Schwierigkeiten den Sozialdemokrat unfern Abonnenten möglichst regelmäßig zu liefern.

a pag Tumichin Sozialistengesetzes anschen. Jedenfalls ist es vor Allem geboten, sich nur mit ganz sichern Leuten auf ein solches gemein schaftliches Abonnement einzulassen und sich ferner niemals auf einer Weitergabe des Blattes entdecken zu lassen. Auch ist es von wesentlichem Vortheil, die Weitergabe so zu bewirken, daß der nachfolgende Leser das Blatt nicht direkt aus den Händigkeit und Erspricßlichkeit der Theilnahme der den seines Vorgehers erhält. Vielmehr übersende man es ihm unter Couvert, lege es an einem ihm in die Augen fallen­den Play, wo er es sich dann selbst nimmt, stede es ihin unversehens in die Tasche u. f. w., turz bandle so, daß wenn etwa der Zwangseid angewendet werden sollte, man ruhig eid­lich aussagen fann: daß man es da und da gefunden oder zugesandt erhalten habe und nicht bestimmt wiffe, von wem.

| Parlamentswahlen und des Eintrittes unserer Abgeordneten in die Prlamente auszulassen. Wir wollen blos auf die That sache hinweisen, daß die Zahl der ursprünglich zahlreichen Wablabstentionisten in unserer Partei in demselben Maße ab nahm und die Ueberzeugung von der Nothwen­Sozialdemokratie an den Wablen zu den ver schiedenen Vertretungskörpern und diese Theil. nahme selbst in demselben Grade wuchs, in wel­chem die ganze Entwicklung unserer Partei fort ichritt! to 89) 113 ndikon # 1

Natürlich gilt das, sowie die Mahnung zu jeglicher Vorsicht in noch weit erhöhterem Moße von der wirklichen Verbreitung des Sozialdemokrat". Weiteres fönnen toir hierüber natür­lich an dieser Stelle nicht mittheilen, da wir uns hüten werden, die Polizeispürnasen selbst auf unsere Fährte zu bringen. Wer hierüber Aufschluß haben will, rende sich nur unter genauer, fontrolirbarer Adri fie vertrauensvoll an uns und zwar unter Beobachtung der am Kopfe einer jeden Nummer mitgetheilten Vorsichtsmaßregeln.

Zugleich wollen wir konstatiren, daß Dank der Befolgung dieser Anweisungen und der sonstigen Vorsicht der Genoffen unser Verkehr mit Deutschland zwar ein ziemlich umständ­licher und zeitraubender, aber im allgemeinen ein ziemlich sicherer licher und zeitraubender, aber im allgemeinen ein ziemlich sicherer ist. Denn trotz aller Polizeispigelei hier und allerwärts und troß der raffinirtesten Postschurterei kommen von jeder Nummer trotz der raffinirtesten Postschurkerei kommen von jeder Nummer des Sozialdemokrat" mindestens 1/12 an ihre Adresse.

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Mögen unsere deutschen( und nicht minder auch die unter ähnlichen Verhältnissen lebenden österreichischen) Genossen sich ähnlichen Verhältnissen lebenden österreichischen) Genossen sich also zwar nicht in vertrauensseliger Sicherheit wiegen, aber anderseits auch nicht zu ängstlich sein. Denn wenn die Ree Gesez verboten und kann daber rechtlich niemals Gegen gierungen auch sehr mächtig sind, so hat ihre Allmacht doch stand einer Anklage sein. Erfährt die Behörde durch die Schuf eben so gut ihre Lücken, als ihre Allweisheit. Und diese Lücken terei der Poft oder sonstwie, daß Jemand den Sozialdemo- müssen wir mit eben so viel Vorsicht als Energie ausnügen! frat"( und was von ihm gilt, gilt natürlich auch von allen übrigen netsdialogfald fallo no pot verbotenen Schriften, gleichviel ob es Zeitungen oder Bücher did, mardin find) zugesandt erhält und veranstaltet deshalb eine Haus. suchung, so braucht der Empfänger der verbotenen Schrift durch= aus nicht etwa, aus ur i bor Strafe, zu leugnen, daß

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die Schrift ihm gehört. Natürlich ist es unter feinen Um­ständen nöibig, Polizei und Gericht mehr auf die Nase zu binden, als sie obredem schon wissen. Werden also lediglich ein oder einige Nummern des Sozialdemokrat" bei ihm vor­gefunden, und hat der Betreffende auf seine bürgerliche Stel­lung, auf seine Arbeitgeber 2c. gewisse Rücksichten zu nehmen, so tann er einfach erklären, daß ihm die Zeitungen ohne seinen Willen und unbekannt von wem zugesandt worden seien, was er ja nicht hindern könne. Erscheint ihm jedoch dieser Aus­weg aus irgend einem Grunde unnöthig oder unthunlich oder macht insbesondere die Menge der vorgefundenen Nummern oder gar die. vorgefundene Abonnements quittung eine solche Angabe zu unglaublich, so erkläre man furz: Ja, ich bin Abone nent und beziehe das Blatt, für meinen persönlichen Gebrauch, wozu ich gefeßlich berechtigt bin! Auf weitere Fragereien, welche selbstverständlich nur darauf hinauslaufen. den Gefragten und Andere als Verbreiter eines verbotenen Blattes zu fangen, lasse man sich einfach gar nicht ein, son dern bleibe bei obiger Erklärung und daß man nichts Weiteres wiffe.

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Sollte allenfalls die Frechheit wiederholt werden, welche der Untersuchungsrichter im Prozeß Fehleifen bewiesen hat, indem er gänzlich ungefeßlicher Weise und in Mißbrauchung seiner Amtsgewalt mit Verhaftung" drohte, wenn nicht sofort das von ihm gewünschte Schuldbekenntniß erfolge, so laffe man sich durch einen solchen infamen Erpressungsverfuch durchaus nicht ein­schüchtern. In den meisten Fällen wird der Beamte beim Mangel anderweitiger Beweise seine gefezwidrige Drohung nicht auszuführen wagen. Sollte er es aber etwa doch thun, so muß der Verfolgte, wenn er standhaft bleibt und nichts zuge= ffeht, jedesmal nach wenigen Tagen Untersuchungshaft" wieder entlassen werden, kommt also auf alle Fälle beffer weg, wie wenn er gefiände und infolge dess n nothwenig verurtheilt

würde.

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Der Privat besig verbotener Schriffen ist natürlich eben so wenig berboten und dürfen daher folche Schriften nicht be­schlagnahmt oder müssen doch eventuell wieder herausgegeben statou( bi brudd 119070709xillimiro

perden.

Was das gemeinschaftliche Abonnement mehrer auf Ein Exemplar des Sozialdemokrat" betrifft, so wollen wir die Auf­merksamkeit der Lefer zunächst auf den Altonaer Bericht in unferer heutigen Nummer gelenkt haben. Judeß ist es doch gut, sich auf den vollkommen sachgemäßen, vernünftigen und anständigen Spruch der Altonaer Richter nicht allzuviel zu verlassen und zwar gerade, weil er vernünftig und anständig ist. Es dürf= ten sich zweifellos andere Gerichte finden, welche ein gemein­schaftliches Abonnement als eine Verbreitung" im Sinne des

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Je mehr sich eine Partei entwickelt, desto mehr entwächst sie der bloßen Negation und den bles allgemeinen, gestaltungs­losen Forderungen und lernt mit der Kenntniß des Baues der templizizten Staats- und Gesellschaftsmaschinerie auch die Mittel zu deren Betrieb und Verbesserung, d. h. die praktische Politit und ihre Machtmittel kennen und nüßen. Die erste Regel der Politik ist aber, daß man sich feines zugänglichen Mittels zur Geltendmachung seiner Forderungen, keines vom Gegner gelassenen Rechtes, und sei dasselbe auch noch so flein, frei­willig begebe, sondern jedes nach Thunlichkeit und den Umm­ständen entsp echend anwende und ausnüße und den Gegner finnig jede, angeblich durch Prinzipientreue gebotene, in Wahr­am besten mit seinen eigenen Waffen bekämpfe. Wie wider­heit aber aus Prinzipienreiterei hervorgegangene Abstentions­politik ist, zeigt ein Blick auf die Abstentionspolitiker oder besser( da man solche Leute füglich nicht Bolitiker nennen kann) Abstentionisten aller Zeiten und Länder. Wer sich in den Schmollwinkel stellt, wird einfach ignorirt und zählt nicht mit im Spiel.din

Ein wirklicher Politiker und die deutsche Sozialdemo fratie ist eine eminent politische Partei, feine Selte oder blos

wissenschaftliche Schule gebraucht demnach ein ihm zugäng­tiches Mittel nur dann nicht, wenn er sich von dessen Gebrauch augenblicklich keinen Erfolg versprechen kann. Welch' bedeu­tende Erfolge die Sozialdemokratie aber durch ihre Betheiligung an den Wahlen in agitatorischer Beziehung das letzte Jahr­zehnt hindurch und ganz besonders auch selbst unter dem Druck des Ausnahmegesezes erzielt hat, ist bekannt genug und auch

zur Eröffnung des sächsischen Landtages. von den Gegnern anerkannt.

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In Deutschland ist jetzt die Seaſon der Volksvertre tungen". Nach dem preußischen ist nun auch der sächsische Landtag eröffnet worden, natürlich ebenfalls mit einer ,, allerhöchsten Thronrede" in derieben so selbstverständlich auch die Schwierigkeiten, mit denen die Finanzverwaltung zu kämpfen hat," d. h. das Defizit und die aus ihm für da steuerzahlende Volk entstehenden Freuden die Hauptrolle spielen. Das Defizit, welches Sachsen nathrlich schon an standshalber haben muß, um sich nicht vor dem Reich schä men und von den größeren Partikularstaaten Breußen und Bayern lumpen lassen zu zu müssen, beträgt 5 Millionen, welche aus den mobilen mobilen. Bermögeneveſtänben des Staat's gebedt werden sollen. Für die kommenden Jahre soll dann der Ausfall aus den Zuflüssen, welche das Reich aus dem Mehr. ert ag der Zölle und der Tabaksteuer den Einzelstaaten schul bet, gedeckt werden, ohne daß die Steuerkraft des Landes de halb in erhöhtem Maße in Anspruch genommen werden foll." Wan da f wirklich begierig sein, was aus diesen Zoll­überschüssen, die in der deutschen Finanzverwaltung nun an die Stelle des famosen Milliardentopfes getreten sind, nicht noch Alles bestritten werden soll. Die Bundesstaaten und Stäätchen bis zu Reuß- Greiz- Schleiz und Waldeck herab wirth schaften nicht nur selbst tapfer darauf los und lassen dann die ganze Zeche gemüthlich auf die Rechnung des Goldonkels Reichszolleinnehmer segen sondern sie geben auch noch ihren Gemeinden indirekte Anweisungen auf dessen unerschöpflichen Säckel, indem sie ihnen in Aussicht stellen, ihnen einen Theil der bisherigen Staats einfünfte abzutreten, sobald nur erst der Orkel seine Gelder flüssig gemacht und ihnen selbst die Ta schen bis zum zerreißen gefüllt hat. Wenn auch nur die schen bis zum zerreißen gefüllt hat. Wenn auch nur die Hälfte der von allen Seiten an die Zollüberschüsse gestellten Anforderurgen befriedigt werden soll, müßte sich entweder die Anforderungen befriedigt werden soll, müßte sich entweder die Konsumtionsfähigkeit, die Kauffraft des deutschen Volkes bis zur Verdoppelung steigern, oder es muß sich an den Zollein nahmen das famose evangelische Wunder mit den 5 Fischen und 3 Broden wiederholen. Da aber unsere Zeit den Wun dern wenig günstig ist, so wird das Moos des Goldorfels den angelegten immensen Pump nicht im Entferntesten decken und die Reihe des Biechens eben wieder an das Volk tommen.

Ueber den Rest er Throurede fönnen wir ohne Verfurst furz hinweggehen. Dagegen ist ein anderes Ereigniß von kurz hinweggehen. Dagegen ist ein anderes Ereigniß von größerem Interesse für uns: die erstmatige Anwesen heit von drei Sozialdemokraten im jächsischen Landtag!

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Wir halten es für überflüssig. uns hier wiederholt des Weitern über die Bedeutung der Theilnahme unserer Partei an den

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Wir begrüßen dem ach den Eintritt unserer Genoffen ieb= Inecht, Otto Emil Freitag und Puttrich in den sächsischen Landtag mit Genugthuung und sind auch weit ent fent, in ihrer Anwesenheit im Landhaus zu Dresden eine bloße Förmlichkeit, lediglich einen Protest gegen die herr­ichende widerfinnige, ungerechte und korrup'e Staatsordnung zu sehen. Man fann in legterem wie auch wir es thun sehr wohl die prinzipiellfte Bedeutung des sozialistischen Mandats erblicken, ohne aber deshalb bei der generellen Nega­tion stehen bleiben zu müssen. Unsere Vertreter in Dresden fönnen bielmehr gleich unseren Abgeordneten im Reichstage­auch durch ihre aktive Betheiligung an den Landtagsverhand­lungen bem Bolte wesentliche Dienſte leiſten, indem sie muthig und üdsid tslos die zahlreichen Mißstände der Staatsverwaltung, die Bed: ückung und Auspiessung des Volkes und die Echandthaten der Behörden aufdecken und sie von der Tribüne derselben Kammer herab, in welcher bisher ernste und ehrliche Worte für des Volles Interesse so selten gehört wurden, welche im Gegen= theil alle volksbedrückenden Handlungen der Regierung theils durch ein beredtes Echweigen fanttionirt, theils selbst aktiv an­geregt hatte, der Oeffentlichkeit denunziren und dieser zu­le ch immer und immer wieder den Weg zur Besserung, den einzig möglichen Weg zur gründlichen Abhülfe zeigen: die Sozialdemokratie!! sdell: guidesio datua

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Gift indeß noch ein Punkt, welcher Erwähnung verdient. Tie Bourgeoispreffe meldet mit wichtiger Miene und einigem Erstaunen, daß die sozialistischen Abgeordneten anstandslos den vorgeschriebenen Treueid leifteten" Nun, wir sehen nicht ein, was hierin besonders Bemerkenswerthes wäre. Zum Vergnügen haben unsere Genossen die schwulstige Prosa dieses Eides" freilich nicht nachgesprochen. Indessen ist die Ableistung des letteren gefeßliche Vorschrift und unumgängliche Bedingung des Eintritts in die Kammer, und die Gegner mer­ten unsere Vertreter mohl nicht für so blöde gehalten haben, daß sie ein so wichtiges Recht und eine so hohe Pflicht wie ein Abgeordnetenmandat im Stiche ließen, blos weil dieselben einer Formalität, an welche die Autretung geknüpft ift, feinen Ge= ichmack abgewinnen tönnen. Und der Abgeordneteneid, in wel­dm Treue dem Könige und der Verfassung u. dgl mehr ge­lebt wird, ist in der That nichts, als eine Formalität und zwar eine recht alserne, aber freilich auch gänzlich bedeutungslose.

Gin politischer Eid ist unter allen Umständen ein Unsinn und fen vernünftiger Mensch hat sich noch je dadurch binden lassen. Und das aft auch ein Glück für den Fo tschrift der Menschheit. Denn wenn sich die Menschen durch solche Eide im Gewissen verpflichtet ballen würden, so wäre ja das von den Usurpa­toren so eifrig gesuchte Mittel, ihre Macht für alle Zeit zu