auf der Generalversammlung noch, vor 14 Tagen erklärte, daß| Leute waren auch beschränkt genug, diesen frechen Lügen der er trop der günstigeren Verhältnisse nicht sagen fönne, wann

das Unternehmen wieder rentabel sein werde," troßdem ferner der Direktor der Bochumer Gußstahlwerke stürmische Hausse ebenfalls für ungesund erklärte; trotzdem Niemand weiß, wie lange die augenblicklich etwas besseren Aussichten für die rhei nisch- westphälische Eisenindustrie anhalten: troßdem werden die Papiere der genannten Unternehmungen immer rasender in die Höhe getrieben. Die Prioritätsaktien der Dortmunder Union find seit Ende Juni von 42 auf 922 gestiegen, die Aftien der Laurahütte, welche 78/79 1%, pet. Dividende gab, von 71 auf 122. Gerechtfertigter ist es schon, wenn die Aktien von Banten wie Diskonto, welche ihre alten Ladenhüter an Effekten bei so ungeahnt hohem Kurse wieder los werden, von 149 auf 1892 gestiegen sind. Aber wehe dem Privatpubli­fum, wenn die Banken aufhören, ein Interesse daran zu haben, den Kurs zu halten!

Daß diese wirthschaftliche Sumpfluft auch die Schmaroger­pflanzen der Gründungen wieder emporschießen macht, fann nicht Wunder nehmen. An einzelnen Orten, berichtet ein Bör­senblatt, rührt sich schon jetzt, wo man selbst an der berliner Börse die Gründungen noch scheut(!), das Gründungsfieber. Es find, wie gewöhnlich, Personen, welche die im eigenen Be= siz befindlichen Objekte nicht gut selbst mehr halten können und die deßhalb versuchen, sich durch Gründung einer Aftien­gesellschaft zu entlasten, in der Hoffnung, später Käufer für die Aktien zu finden, oder wenigstens dieselben irgendwo be leiben zu können. So hat sich in Höchst a. M. ein Nas­sauischer Schieferverein" begründet, welcher die einem Herrn Georg Winter gehörigen Werke übernimmt und dem man das für die verhältnißmäßig geringfügigen Werke abnorme Aktienkapital von 2,500,000 Wark zuertheilt hat. Die Aktien sollen natürlich bei nächster Gelegenheit an ein Konsortium ver fauft werden. Gleichzeitig hat sich auch eine ebenfalls in" öchst gelegene Fabrik in eine Attien- Gesellschaft verwandelt. Es han= delt sich hier um die Farben- Fabrik von Meister, Lucius( de: frühere Landtagsabgeordnete und Bruder des Landwirthschafts­Ministers) und Brüning. Dieselbe hat sich das beschei­dene Aktienkapital bon 10 Millionen Mark zu­gelegt und die Vorbesizer haben 8,500,000 Mark zunächst übernommen. Auch hier scheint es darauf berechnet zu sein, später einmal Zeichner und Käufer für die Aftien zu gewinnen. Wie lange diese Gründerperiode dauern und wie weit sie's treiben wird, läßt sich natürlich noch nicht sagen. Aber daß fie ebenso gewiß wie die frühere ein Ende mit Schrecken neh­men wird, das ist sicher. Und eben so sicher ist, daß alsdann wieder so und so viele Millionen aus den Händen der dum­men Kleinen" in die Hände der schlauen Großen" über­gegangen sein werden und der allgemeine Verarmu geprozeß einer- und der Kapitalaccumulationsprozeß anderseits einen wei­tern Schritt vorwärts gemacht haben werden!

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Die zur Wahrnehmung der wohlerworbenen Rechte" der herrschenden Klasse und zur Ausbeutung und Beherrschung des ,, niedern Volkes" eingerichtete heutige Staatsorganisation hat sich wieder einmal trefflich bewährt. In der Untersuchung über die Ursachen der entseßlichen 3 widauer Grubenkatastrophe hat nämlich der Staatsanwalt trotz des erdrückenden Beweises der Schuld der Grubenverwaltung, seinem Amt als Beauftragter der herrschenden Klasse getreu, erklärt, daß eine Verschul dung an dem Unglück Niemand" trifft und daß demnach das Haftpflichtgefeß keine Anwendung finde! D. h. zu deutsch : die verunglückten Arbeiter sind besorgt und aufgehoben; ihre Hinterlassenen aber haben keinerlei Anspruch auf Unterstützung, sondern werden auf die Gasse geworfen und find einzig und allein auf die öffentliche Wohlthätigkeit angewie­sen! Gine herrliche Ordnung" das, nicht wahr? Aber freilich, vom Standpunkt der herrschenden Klasse betrachtet, ist's nicht mehr als recht so. Lehnt sich das Menschlichkeitsgefühl, das Rechtsbewußtsein, das Interesse des arbeitenden Volkes gegen solche Zustände auf, wohlan, dann Hand angelegt und nieder mit dieser Schandordnung in den Staub und eine bessere, wirk­liche Ordnung, die Ordnung der Arbeit, der Gleichheit, der Ge rechtigkeit an die Stelle des gestürzten Molochgößen gestellt nicht aber geklagt und geächzt!

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Während des Zollschwindels im letzten Re chstan waren die Schutzöllner namentlich mit Versprechungen und Pro: bhezeiungen freigebig, wie unter der neuen Wirthschaftsära die Arbeitslöhne bedeutend in die Höhe gehen würden. Nicht wenige

Feuilleton. Geheimschriften. ( Fortsetzung.)

Aus diesem Bestreben entstanden die Geheimschriften Man erfand eine Art des Schreibens, welche von der gewöhn lichen, allen Gebildeten einer Nation, ja auch wohl( wie beim Griechischen) weit darüber hinaus bekannten abwich und deshalb nur dem ins Geheimniß Gezogenen verständlich war. Spuren solcher Geheimschriften lassen sich bis zu einem sehr hohen Alter verfolgen, treten uns aber in bestimmter Form zuerst bei den Griechen entgegen, bei denen wir sie besonders während des pe­loponnesischen Krieges als Verständigungsmittel zwischen den Truppenführern und diesen und ihrer Regierung finden. Wich tige Meldungen und Befehle, von denen man befürchtete, daß sie dem Feind in die Hände fallen könnten, schrieb man auf schmale Papierstreifen, welche man spiralförmig um Stäbe von bestimmten Dimensionen widelte, so daß die Ränder des Strei fens einander berührten und der Länge des Stabes entlang sich eine Schreibfläche bildete. Sobald der also beschriebene Streifen abgewickelt war, waren natürlich die Silben und Schriftzeichen auseinandergerissen und konnten nur von dem wieder richtig zu sammengesetzt werden, welcher den gleichen Stab wie der Schreiber bejaß.

Die erste eigentliche Geheim- oder Chiffernschrift aber begegnen wir bei den Römern. Je mehr das ehedem so unbedeutende Quiritenvolt seine Herrschaft über die Länder und Völker der damals bekannten Welt ausdehnte, je zahlreicher die gebietende Siebenhügelstadt am Tiber ihre Feldherrn, Legaten und Statthalter nach allen Weltgegenden hinaussandte, desto

Zollspeculanten zu glauben. Diese Leichtgläubigen sind indessen bald genug schmählich enttäuscht worden; denn trotzdem die mei­sten neuen Zölle bereits seit inem Vierteljahr in Giltigkeit sind und mancherorts die Waarenpreise bedeutend gestieg n find, läßt sich von Lohnerhöhungen nirgends auch nur das Geringste ver­nehmen. Ja, wenn man die Herren Ausbeuter, welche durch die ihnen gewährten Schutz"- Zölle so colossale Gewinne einsackten, an ihre Versprechungen mahnt, dann werden sie höchst übelge­launt und erklären, daß von Lohnerhöhungen keine Rede sein fönne.

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So ging es in einer Ende Dezembers stattgehabten Sizung des Vereins für die bergbaulichen Interessen des Oberbergamts­Bezirks Dortmund dem Berghauptmann Prinz Schönaich- Caro­lath, als er dem Vereine an's Herz legte, sobald als möglich die Arbeitslöhne zu erhöhen, da ja bei dieser Frage die Regierung Arbeitslöhne zu erhöhen, da ja bei dieser Frage die Regierung auch stark engagirt ist. Der Abg. Hammacher erwiderte hier auf, daß vorläufig eine Erhöhung der Löhne unausführbar" sei, auf, daß vorläufig eine Erhöhung der Löhne unausführbar" sei, da die Werke auf Monate noch kontraktmäßig gebunden seien, zu den frühern niederen Preisen zu liefern( wenn aber eine schlechte Conjunctur eintritt, dann werden natürlich die Löhne sofort erniedrigt); zugleich versprach er mit Pathos Namens der Versammlung vor dem ganzen Lande", daß, wenn die Bes­serung in den Einnahmen der Werke eingetreten sei, auch die Lage der Arbeiter in gerechter und humaner Weise" aufgebes­sert werden würde! Soweit es auf die Herrn Arbeitgeber an­kommt, dürften die Arbeiter aber auf die Erfüllung dieser Ver­sprechungen schon deswegen lange warten, weil den Behauptungen der Fabrikanten zufolge viele Werke zur Erholung Jahre nöthig haben". Abgesehen hievon aber ist nicht zu vergessen, daß die Arbeitgeber noch nie aus eigenem Antrieb die Lage der Arbeiter verbessert haben, sondern daß solche Verbesserungen stets burch einen unwiderstehlichen Druck von Unten erpreßt werden mußten Denn die Humanität und Gerechtigkeit" des Kapitals und die " Harmonie" zwischen diesem und der Arbeit gehören in's Fa­belreich und beide haben ebenso entgegengesetzte Interessen wie Wolf und Lamm!

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sch Berlin, 4. Januar. Es ist keine leichte Aufgabe für ein Blatt, wie der Sozialdem.", dessen Redakteure sich außer­halb Deutschlands aufhalten müssen, über die Verhältnisse und Vorgänge in Deutschland immer ganz zutreffend zu berichten. Sie können dieser Aufgabe nur genügen, wenn Sie von Freun den innerhalb Deutschlands dabei kräftig unterstützt werden. Ueber die Vorgänge in Berlin aber sind Ihnen bisher entschieden zu wenig und zu selten Nachrichten zugegangen.( Sehr richtig! D. Red.) Schreiber dieser Zeilen hätte Ihnen wol gern schon öfter Notizen übersandt, wenn es nicht für ihn als städtischen Beamter doppelt schwierig wäre, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Man kann sich außerhalb wohl kaum einen Zustand vorstellen, wie der, in dem wir nun schon über ein Jahr- leben, wo der Kollege dem Kollegen, der Schwager dem Schwager, der Freund dem Freund nicht trauen kann, wo einzelne Personen schon seit Monaten einen Tag um den andern in ihren Woh­nungen von Geheimpolizisten überwacht werden und keinen Schritt außer dem Hause ohne deren Gefolge thun tönnen. Ich weiß, daß ein Freund von mir schon Posten vor dem Hause stehen hat, wenn er noch im Bett liegt und Abends nicht von dem selben verlassen wird, so lange noch seine Lampe brennt. Steigt er in eine Droschke, so folgt ihm eine zweite sicher nach, macht er einen Geschäftsgang zu einem Kunden. so erscheint bei letterem unmittelbar nach seinem Weggange ein Herr und frägt: Herr N. N. war ja eben hier, was wollte der denn?" Verblüfft weiß Mancher nicht was er darauf sagen soll und giebt eine confuse Antwort. Dabei verstreicht keine Woche, daß nicht einige Aus­weisungen erfolgen und zwar, wie bekannt, meist nur von ver­heiratheten Personen. Die Zahl derselben ist schon über 120 gestiegen. Daß an einem Tage einige zwanzig Haussuchungen stattfinden und auch Frauen verhaftet und auf dem Polizeibüreau bis auf den bloßen Körper ausgezogen und durchsucht werden, Dienstmädchen, Hauswirthe, ist gar nichts Ungewöhnliches. Arbeitgeber werden über das Thun und Treiben des Verdächtigen ausgehorcht, Spitzel suchen sich bei ihm einzuführen, mit ihm Bekanntschaft anzufnüpfen, um ihn auszufundschaften. So find Tag für Tag in Berlin Tausende thätig, um der Sozialdemo: fratie das Lebenslicht auszublasen. Da werden die tollſten Maskeraden vorgenommen und feine Kosten gescheut, um nur einige Namen auszuschnüffeln. Während in Oberschlesien und anderwärts ganze Bevölkerungen am Hungertuch nagen, werden

nothwendiger war die Sicherung des schriftlichen Verkehres zwi­schen Rom und den Provinzen vor den zahlreichen, der lateini­schen Sprache wohl verständigen Feinden der Weltbeherrscher. Um diesen Zweck zu erreichen, wurde den Buchstaben eine andere als die gewöhnliche Bedeutung beigelegt( so daß also z. B. X= A, MB war) 2c., welche besondere Bedeutung natürlich nur den betreffenden Korrespondenten bekannt war. In allge In allge: meinere Anwendung und in Folge dessen zu größerer Ausbildung kam die Chiffernfrist aber erst in den sich immer mehr schärfen den innern Kämpfen zwischen Plebs und Patriziat, den aus ihrer Entwicklung hervorgehenden, die Republik vernichtenden Bürgerkriegen und namentlich unter der Cäsaren mit ihrer Will­kürherrschaft, dem Spionen- und Delatorenunwesen, wo geheime Mittheilungen so nothwendig, als entdeckt gefährlich waren. In der letzteren Zeit kamen zu der schon erwähnten einfachen Buch­stabenvertauschung noch die Anwendung geometrischer Figuren, die Veränderung der eigentlichen Buchstabenbedeutung auf arith metischem Wege( durch Adition oder Subtraktion einer bestimmten Buchstabenanzahl, der alphabetischen Ordnung nach), sowie die stenographischen sogenannten tironischen Zeichen. Bald aber wurden die Notae so nannten die Römer die Chiffernschrift ben argwöhnischen Despoten bei schwerer Strafe verboten. Nachdem das morsche Römerreich unter den Schlägen der Völkerwanderung zusammengestürzt und an seine Stelle das christlich- feudale Mittelalter getreten war, verschwand die Geheim­schreibekunst ganz. Was hätte sie auch in einer Zeit gesollt, wo das Schreiben überhaupt selbst unter den herrschenden Klassen so wenig bekannt war, daß zahlreiche Könige, Fürsten , Bischöfe, Aebte, Richter 2c. ihre Dekrete weder lesen noch unter­schreiben konnten und man, um der nöthigen Schreibekundigen

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hier in Berlin täglich viele Tausende von Thalern in dem ver­geblichen Bemühen verausgabt, die Sozialdemokratie zu beobachten.

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Apropos des Nothstandes will ich übrigens auch nicht den Schein einer Ungerechtigkeit auf mich laden. Es wird jetzt ge­waltig in Humanität" gemacht und hier werden da und dort für die Linderung des Nothstandes in Oberschlesien Sammlungen veranstaltet. An die Spitze derselben haben sich die hohen kronprinzlichen Herrschaften" mit dem gewaltigen Betrag von M. 1500 gestellt, welcher ungefähr gerade eine halbe Tages­einnahme des Thronerben ausmacht. Im Gefolge kommen dann noch 5 Prinzen und Prinzessinnen mit dem splend den Geschenk von je 20 Mart! Das ist selbst unserer Bourgeoisie zu lumpig gewesen und so finden sich in der Liste darauf unter Anderen sechs bürgerliche Namen mit je M. 5000. Daß, nebenbei be­merkt, auch durch diese Gaben das Wachsen der Noth nicht ver hindert werden kann, liegt auf der Hand. Wo gerade die Be­dürfnisse des armen Mannes mit unerschwinglichen Steuern be legt sind, wo für Bildung und Unterricht, für Hebung der In­dustrie und des Verkehrs nur in der stiefmütterlichsten Weise gesorgt wird, da muß das soziale Deficit trotz aller Schön­pflästerchen immer größer werden.

Leipzig , 2. Januar. Unserm Ministerium dürfte nach­träglich eine nicht ganz angenehme Neujahrsfreude bereitet werden. Wie ich höre, beabsichtigen die armen Weber des Mülsengrundes, eine Petition einzureichen, worin sie dringend um staatliche Hülfe ersuchen, da die Arbeitslosigkeit immer weiter um sich greift und, verbunden mit der Heftigkeit der Kälte, die Noth immer größer wird. Ueber dem Zwickauer Unglück und dem Nothstand in Oberschlesien sind unsere sächsischen Weber ganz und gar verges­sen worden. Die sächsische Regierung scheut sich, genau wie die preußische, einen Nothstand anzuerkennen; sie fürchtet die mate­riellen und die moralischen Folgen. Unsere herrschende Klasse ist eben ungeheuer feinfühlig und empfindlich gegen jede unange­nehme Kritik sozialer Zustände geworden. So lange die Sozial­demokratie noch frisch und fröhlich agitirte, machte man dem Phi­lister weiß, die Agitation der Sozialisten verschulde die Krise, und es gab der Dummen sehr viele, die das in ihrer Herzens­einfalt glaubten. Nun aber, da die Sozialdemokratie von der Oberfläche verdrängt wurde und die Noth dennoch immer größer wird, ist man mit einem Beschönigungsgtunde in der größten Verlegenheit; nun macht man's, wie der Vogel Strauß: man steckt den Kopf in den Sand und leugnet einfach die Gefahr. Es schnürt einem das Herz zusammen und man ballt unwillkür­lich die Fäuste, wenn man sieht, wie die bleiche Noth überall einem entgegengrinst und die offizielle Gesellsa aft mit eisiger Kühle daran vorübergeht. Wird sie mit der Nase darauf ge­stoßen, so zuckt sie vornehm die Achsel und erklärt: das sei Na­turgesetz und sei also nicht zu ändern. Wann wird die proleta­risirte Masse zur Einsicht kommen und die Pfründner und Schin­ber zum Tempel hinausjagen?

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Standalös im wahrsten Sinne des Worts treibt's unser Land­tag. Die Verhandlungen schleichen dahin, als sei das Geld des Landes die ehrenwerthe Versammlung kostet das Land Tag für Tag wenigstens 1000 Mt. eitel Dreck. Wenn die paar Sozialisten nicht zeitweilig die Gelegenheit wahrnähmen und mal dazwischenführen, würde die Gesellschaft im Dresdener Landhause vor Langeweile einschlafen. Seit Anfang November wird getaat, und was bis heute erledigt ist, ist gleich Null. Allwöchentlich tommt man zwei oder drei Mal, ganz ausnahmsweise vier Mal zusammen und hält eine sogenannte Sißung von einer halben oder ganzen Stunde, sehr selten länger, und geht dann befriedigt nach Hause, in dem Bewußtsein, als Volksvertreter" seine Schul­digkeit gethan zu haben. Was in drei Sibungen erledigt wird, fönnte in einer erledigt werden, aber man hält nur diese Sizun gen, um halbwegs anständig die Diäten einstecken zu können. Der preußische Landtag, der wahrhaftig tein Muster einer Volks Dort wurden vertretung ist, arbeitet wenigstens für sein Geld. das sehr umfängliche Büdget und mehrere der einschneidendsten Vorlagen noch vor Weihnachten erledigt, und unser Landtag, dessen Hauptaufgabe die Büdgetberathung ist, und der außerdem diesmal sehr wenig Vorlagen von Bedeutung zu erledigen hat, hat mit der Büdgetberathung kaum begonnen, obgleich nach dem Ausspruch sämmtlicher Redner der maßgebenden Parteien das Büdget in der Vorlage so aufgestellt ist, daß kaum etwas Nen nenswerthes sich daran ändern läßt. Die Folge ist, daß der Landtag bis spät in den Februar hinein tagen muß und dann noch schwerlich fertig werden würde, wenn nicht der im Februar: zusammentretende Reichstag ihn zu rascherem Tempo zwänge.

nicht ganz zu entbehren, selbst Mördern die Strafe erließ, so bald sie schreiben konnten; erst gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts, namentlich aber mit dem Beginn der neuen Zei­sehen wir die Chiffernschrift allmälig wieder in Anwendung kom­men. Die, wenn auch langsame, aber doch stetig wachsende Wiederausbreitung der Bildung, welche die Kenntniß der Schrif, bald allgemeiner machte, vor Allem aber die politischen Zuständet die ununterbrochenen Streitigkeiten der zahllosen weltlichen und geistlichen Fürsten und Herren, deren jeder durch alle Mittel der Gewalt, der List und Treulosigkeit seine Herrschaft auf Kosten seiner Rivalen auszubreiten suchte, machte geheime Korrespon­denz zur Nothwendigkeit. denz zur Nothwendigkeit. Noch mehr war das natürlich in der Zeit der großen Staatsmänner" der Fall, wo die infamſten Praktiken der Gewaltherrscher aller Zeiten: Lüge, Heuchelei, Eid­bruch, Verrath, Erpressung, Unterdrückung, Verdummung, Aus­saugung, Verbrechen und Gewaltthat jeder Art, kurz die voll­fommene Verleugnung jedes Rechtes und jeder Moral im Dienſte der Herrschsucht zu einem förmlichen System der Staatskunst" entwickelt wurde. Und dies Bedürfniß nach geheimer Korrespon denz und in Folge der häufigeren Anwendung der Chiffernschrift deren Ausbildung zu einer förmlichen Wissenschaft"( Hilfs­wissenschaft der Diplomatie ist ihr offizieller Titel) wuchs selbst­verständlich mit dem immer raffinirteren Ausbau jener hohen Politik noch bis zu unsern Zeiten, wo beide vorläufig ihren Höhepunkt erreicht haben.

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Natürlich trug auch die Entwicklung des Verkehrswesens: der Post, der Dampfbeförderung und in lezter Zeit namentlich des Telegraphen wesentlich zur Verbreitung und Vervollkommnung der Chiffernschrift bei.

( Fortsetzung folgt.)

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