keitsdoktrin, Gambetta, der die ehemaligen Gemächer des berüch:| fentlich wird sich aber die neue Zentralkommission diesen unbe
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Am Freitag jeder Woche wird die Situng Vormittags früh ingesetzt und eine möglichst harmlose Tagesordnung vorgenommen, tigten Fürsten Morny bezogen hat, überbietet im Schwelgen und amit man rasch fertig ist und dann unter dem Vorwand, die in nutzloser Geldverschwendung noch alle seine Klassen und Rein nußloser Geldverschwendung noch alle seine Klassen und ReDeputationen müßten tagen, bis zum folgenden Montag nach gierungsgenossen. Dieser famose Republikaner " und moderne Hause eilen kann. Bei so viel Strapazen ist es denn weiter Lucullus bezahlt seinem Koch ein Jahressalair von 14,000 Fr. ganz in der Ordnung, wenn sich der Landtag bereits am 20. De und läßt sich jetzt zu seinem Privatbedarf im Palais Bourbon ember vertagte, um am 7. Januar in Dresden wieder nachzu- ein Waschkabinet bauen, dessen Einrichtung ihm oder richtiger fragen, ob ein Stückchen Arbeit vorhanden ist. Die Diäten ge dem Staate allein 80,000 Fr. zu stehen kommt! Gambetta, hen während dieser Pause fort, und das scheint überhaupt der dessen grenzenloser Ehrgeiz weit über die Erlangung der PräsiHauptzweck dieses ganzen„ Arbeitens" zu sein. Dieselben Per- dentschaft der Republik " geht, thut alles, was in seinen Kräften jonen, die dieses System urgemüthlicher, aber für das Volk steht, um durch Verläugnung seiner radikalen Antecedentien sich etwas kostspieliger Volksvertretungswirthschaft aufrecht erhalten, die Gunst der hohen und höchsten Gesellschaftskreise zu gewin bie Stephani, die Günther, die Richter, die Ackermann u. s. w., nen. Er läßt feine Gelegenheit bei Site, um seine neo- aristokragehören im diätenlosen Reichstag zu den ärgsten Dränglern und tische Gesinnung mit Oftentation zur Schau zu tragen und um zu den rabiatesten Durchpeitschern jeder Regierungsvorlage! Im den hartgefottensten Bourgeois zu beweisen, daß er als, wahrer Lande macht diese landtägliche Phäakenwirthschaft viel böses Blut, und ächter Regierungsmann" nöthigenfalls auch den Stoff bebie Dresdener Abendzeitung" hat sich schon einige Male recht size, den Rückforderungen des Proletariats mit Kartätsch'n und biffig darüber ausgesprochen, natürlich ohne Erfolg. Die Sozia Gallifet'schen Mitrailleusen entgegenzutreten. Aeußerst charakteri listen im Landtag werden wohl die Gelegenheit ergreifen, um stisch für diesen Parvenu ist die Ausstattung seiner Wohnung. bieser Wirthschaft den Spiegel vorzurücken. Als neulich, anläß- Die ehemals mit allerlei königlichen Infignien und adeligem lich eines Antrages des Nationalliberalen Penzig , in Dresden Wappengeschmeiß behafteten Wände des Palais Bourbon zieren wohnenden Mitgliedern wenigstens Freifahrt nach ihren Wahlbe: heute zerschossene und zerfetzte rothe Fahnen, welche den von seizirken zu geftatten den außerhalb Dresdens wohnenden Ab- nen Staatsgeschäften zurückkehrendeu Diftator Gambetta als Siegeordneten ist freie Eisenbahnfahrt gewährt, Liebknecht auf gestrophäen der im Juni 1848 über Proletarierleichen wiederdie Landtagskostenfrage eingehen wollte, zog der Antragsteller den Hergestellten Bourgeoisordnung begrüßen! Seit zehn Jahren hat Antrag zurüd, um dem Sozialisten feine Gelegenheit zu einer sich, wie Sie sehen, im offiziellen Frankreich nur wenig geän Brandrede" zu geben! Es sind traurige Kerle, diese sogenann- dert. In den Kreisen der herrschenden und besitzenden Klasse dert. In den Kreisen der herrschenden und besitzenden Klasse ten„ Liberalen ". macht sich heute gerade so wie zur Zeit des Kaiserreichs dieselbe Prahl, Genuß und Repressionslust breit und alle liberalen Freiheitsphrasen unserer Tageshelben vermögen nicht um einen Pfifferling die überaus prekäre und färgliche Lage des Arbeiters zu bessern.
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In den nächsten Tagen wird Genosse Brade dem Ministe rium des Innern die Niederlegung seines Mandates für den 17. Bezirk Glauchau - Meerane anzeigen. Diese schon fürzlich in den deutschen Zeitungen angedeutete Maßregel hat in den parteigenös fischen Kreisen schmerzlich berührt. Der Schritt ist aber unab wen bar. Genosse Bracke hat sich bei Beginn der letzten Reichs tagssession einen heftigen Gelenkrheumatismus zugezogen, der ihn eine Zeit lang in Lebensgefahr brachte. Diese ging zwar vor über, das Uebel selbst verblieb aber und macht ihm jede körperliche Anstrengung unmöglich. Eine Badekur hat an dem Uebel wenig geändert. Da also voraussichtlich Bracke in der nächsten Session des Reichstages abermals fehlen müßte, so entstand die Frage, ob dies zweckmäßig und rathsam sei. Eine von sämmtlichen Hauptorten des 17. Bezirks vor einigen Wochen beschickte Zusammenkunft, in der auch ein bekannter Parteigenosse aus Leipzig anwesend war, entsprach dem Wunsche Brade's, daß er das Mandat niederlegen wolle, und wurde nach reiflicher Erwä gung allseitig und einstimmig Genosse Auer in Hamburg als Kandidat aufgestellt. Wir sehen dieſem neuen Wahlkampf in dem alten, bewährten Bezirk gutes Muthes entgegen. Nur dürfte sich diesmal die Nothwendigkeit herausstellen, den Bezirk träftig materiell zu unterstützen! Der Bezirk ist der Hauptweberbezirk, die Noth ist dort groß, und Mittel sind nur von Wenigen und nur in geringem Maße zu beschaffen. Wir bezweifeln nicht, daß die Genossen allerwärts ihre volle Schulbigkeit thun werden, wenn es zur Wahl kommt!
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Paris , 1. Jan. Nach 14tägiger ministerieller Krisis haben es die vereinigten Opportunisten und Regierungsmänner endlich so weit gebracht, Frankreich mit einem neuen Ministerium zu bescheeren. Nur sieht das neue Ministerium, in dem Freycinet den Vorsitz führt, dem alten verteufelt ähnlich und wir bezwei feln, daß die französische Nation dieses Neujahrsgeschenk, dessen Hauptzierde der Fälscher Jaureguiberry ist, mit Dank und Wohlwollen annehmen wird. Der heutige Marineminister Jauregui berry ist derselbe, der schon als Minister des Kabinets Waddington die Dreift gfeit hatte, die Enthüllungen Humbert's über die Torturanwendung gegen Sträflinge des neukaledonischen Bagno als Ausfluß eines exaltirten Demagogengehirns darzustellen. Und doch ist es konstatirt, daß Jauréguiberry monatlich von der neutaledonischen Behörde ein Aftenstück erhielt, welches die genaue Angabe der bestraften und mit dem« martinet» geprügelten Zuchthauspatienten enthielt. Diese Frechheit und Verlogenheit der Regierung, die selbst die Opportunisten und Zentrumsmänner nicht übertünchen konnten, erhält nun jetzt durch eine jüngst im „ Officiel" publizirte Note einen drastischen Kommentar. Es heißt nämlich in dieser Note, daß der„ gefühlvolle" Grévy den zur lebenslänglichen Zwangsarbeit verurtheilten Lullier zur lebenslänglichen Deportation begnadigt" habe. Es ist selbstverständlich, daß diese„ humanitäre" Handlungsweise uns auf's Tiefste rührt. Nur können wir nicht umhin, zu bemerken, daß sie sehr billig ist; denn schon vor zwei Monaten erschien im selben„ Officiel" ein Defret, welches den dem» martinet» nicht zum Opfer gefallenen politischen Galeerensträflingen die Zwangsarbeit erließ und somit faktisch für alle Betheiligten die Zuchthausstrafe in Deportation umwandelte! Der blinde Haß gegen die Sozialisten sowie die tölpelhafte Ungeschicklichkeit unserer Zweckmäßigkeits- Republikaner trägt somit noch einmal die Hauptschuld daran, wenn die Regierung wiederum der Lüge und des Verraths überführt worden ist. Uebrigens ist auch das Loos der Deportirten tein beneibenswerthes, und Rochefort, dessen Aussagen in dieser Beziehung wohl kompetent sind, erzählte uns, daß der Unterschied in der Behandlung der politischen Galeerensträflinge und der einfachen Deportirten hauptsächlich darin bestehe, daß erstere für's geringste Vergehen" Stockprügel, letztere Revolverschüsse erhalten!
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Unsere republikanische Regierung", deren Republikanismus nicht einmal bis zur„ Begnadigang", geschweige denn zur Am neftirung der Republikaner geht, tritt allmälig mehr und mehr in die Fußtapfen ihrer monarchischen Vorgängerinnen. Wer heute die offiziellen Kreise unserer Bourgeoisrepublik besucht und sie mit denen des Kaiserreichs vergleicht, wird kaum des Regierungswechsels gewahr. Das Elysée und das Palais Bourbon ( erste res die Wohnung Grévy's, letzteres die Gambetta's) sind mit wahrhaft föniglichem Lurus ausgestattet. Unsere beiden Präfi: denten, der der„ Republif" sowohl als der der Kammer, find von einer endlosen Zahl von Trabarten und Speichelleckern aller Art umgeben. Der Nepotismus und Favoritismus steht in voller Blüthe, und während das Pariser Volt vor Kälte und Hun ger dem größten Elend entgegengeht, öffnet Madame Adam, die moderne opportunistische Pompadour, ihre glänzenden Salons zu Tanz und frohen Festgelagen. Der Hohepriester der Zweckmäßig:
So sehr nun auch die 10jährige Herrschaft des politischen Gaunerthums unter der Firma Republik der öffentlichen Moral geschädet und dem Lande schwere Wunden geschlagen, würden wir dennoch mit Freuden diese langandauernde Experimentalpolitik verschmerzen, wenn es der wahrhaft„ chnischen Erfolglosigkeit" ihrer Urheber gelänge, dem Volke endlich die Augen zu öffnen, damit es fünftig bloß seiner eigenen Riaft vertraue. Die liberale und namentlich die radikale Bourgeoisie besitzt ein eigenes Talent, in politisch bewegten Zeiten durch ebenso hohle als wohltlingende Phrasen die Gunst der Proletarier zu gewinnen. Die in's Demokratische und Sozialistische schillernden Reben der um Die Volksgunst buhlenden Bourgeoisradikalen berfangen nur zu leicht bei den naiven Gemüthern. Und ist es dem BourgeoisStadikalen einmal gelungen, das Volk zu übertölpeln, so benutzt er es als Fußgestelle, um sich in den gouvernementalen Sattel zu schwingen. Kaum Regierungsmann geworden, schleudert er perächtlich die demokratische Larve fort und entpuppt sich nun als egoistischer und reaktionärer Bourgeois. Das Volk wird dann stuzzig und klagt über den Verrath seiner großen Männer", nicht begreifend, daß diese großen Männer" ihm nur so groß erschienen, weil es selbst sie auf seinen kräftigen Schultern trug!
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Damit aber das französische Volt sich die berben Lektionen der Gegenwart zu Nutzen ziehe und nicht fürder abermals den verschiedenen nach Alleinherrschaft strebenden Bourgeoisparteien zum Spielballe diene, ist es hohe Zeit, daß die Proletarier sich zum Spielballe diene, ist es hohe Zeit, daß die Proletarier sich von den Bourgeoisradikalen trennen, um sich in einer homogenen und aktionsfähigen politischen Partei zu vereinigen.
Friedrich Stadelberg.
tw. London , 1. Januar. Heute erst gewinne ich etwas Muße, um Ihnen wieder einen Bericht zugehen lassen zu können. Die Veröffentlichung meiner ersten Korrespondenz im Zusammenhang mit dem gleichzeitig veröffentlichten Artikel„ Eine traurige Alternative" hat hier in der herrschenden Klique ziemlich die Wirkung einer plaßenden Bombe gehabt. In der ersten Hitze berlas man in einer Versammlung beide Artikel öffentlich. Die Wirkung aber, welche man wahrscheinlich durch das Verlesen erzielen wollte, daß nämlich die versammelten Genossen ihr„ Anathema" über den„ Sozialdemokrat" rufen sollten, ist nicht allein ausgeblieben, sondern so ziemlich in's Gegentheil umgeschlagen. Mit Ausnahme der Angehörigen der schon in meinem Vorigen gekennzeichneten Klique fanden die Ausführungen des„ Sozialdemokrat" überall nur Zustimmung. Wie die Sache in Percy Street einschlug, können sie sich wol vorstellen. Die sonst so rebegewandte Redaktion der Freiheit" verlor anfänglich die Sprache gänzlich und brachte es schließlich nur zu ein paar mehr als nichtssagenden Zeilen im Briefkastenwinkel, die aber nichts waren, als ein schlecht gelungener Versuch, die ingrimmige Wuth Ein andermal bat man den der Getroffenen zu verbergen. tw Korrespondenten besonders zu einer Versammlung einzula den, in welcher man Parteidisziplin und Organisation" auf die Tagesordnung gesetzt hatte. Natürlich wurde dieser Einladung feine Folge gegeben, denn ich spürte weber Lust, die Ansichten gewiffer Herren über Organisation und Disziplin fennen zu ler nen, noch hatte ich Neigung, diesen Leuten zum hundertsten Male dasselbe zu sagen; es wäre ja doch verlorene Müh' gewesen.
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Nun hat man sich endlich auch bequemt, die in meinem Vori gen erwähnte neue Organisation( Zentralisation) anzunehmen. In zwölfter Stunde vor dem Inkrafttreten der neuen Organi sation wurde von der Klique jedoch noch ein Handstreich ausgeübt, welcher für seine Macher wieder einmal recht charakteristis ist. Nach der neuen Organisation soll nämlich die Freiheit" dem nunmehr fungirenden Zential- Komite unterstellt werden, was den Anfang des Endes des gegenwärtigen Redaktionstreibens bedeuten dürfte. Da war natürlich Gefahr im Verzuge, die Klique fürchtete, daß es mit ihrem Einfluß schnell bergab gehen möchte. Der Redakteur setzte deßhalb den Leuten die Pistole auf die Brust, indem er in einem Schreiben an die 1. Sektion angab, daß er ein Angebot an die Arbeiterzeitung" in Chicago erhalten habe, weßhalb er schnell Antwort haben wolle, ob man ihm roch auf Weiteres die Litung der Freiheit" überlasse. Der Coup war sehr schlau eingefädelt; denn da das Schreiben erst um 10 Uhr Abends am Versammlungsabend eingereicht wuroe, waren die Mitglieder von der Wichtigkeit der Tagesordnung nicht unterrichtet und der Beschluß wurde nur von einer geringen Zahl gefaßt. Aber auch von dieser war ein Theil dafür, die Nedaktion zu ändern; indeß wurde Hals über Kopf beschlossen, den bisherigen Redakteur noch bis 1. April d. J. fest anzustellen. Hof
rechtigten Eingriff in ihre Rechte etwas genauer ansehen und darnach ihre Maßnahmen treffen.
Das sind so vie Heldenthaten dieser auch- sozialdemokratischen politischen Hampelmänner das wäre eigentlich der richtige Name für diese Herren. Heute Reformisten vom reinsten Wasser ( ich bitte nur die ersten Nummern der Freiheit" nachzulesen), ziehen sie morgen, wenn ein anderer Genosse nur andeutet, daß die Sozialdemokratie unter Umständen auch reformitend vorgehen wolle, unplößlich den blutrothen Harlequins Anzug über. Heute nennt man sich Sozialdemokrat und Revolutionär und morgen wäre man allenfalls im Stande, irgend einem Präsidenten einer blauen Republik eine Ovation zu bringen, wenn es nicht noch Genossen gäbe, die sich solchem Anfinnen mit Erfolg wiedersetzten.
Konsequenz, wo bist du geblieben! Hoffentlich wird dieser Wirthschaft bald ein Ende gemacht, vielleiat eher wie wir denken; denn mit der neuen Organisation ist die Besserung eingeleitet und der blinden Anhänger der Klique werden immer weniger, und schließlich werden's nur noch einige Speichellecker sein, die sich um den kleinen Gernegroß" gruppiren.
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Nach der letzten Nummer( 52) der Freiheit" scheint es übri gens fast, als strebe man im Gefühle feiner Existenzunfähigkeit, um einem längeren schmerzlichen Siechthum vorzubeugen, danach, sich selbst abzuthun, wogegen wir natürlich nichts einzuwenden hätten. Bekanntlich ist der deutschen Sozialdemokratie trotz aller Anstrengungen der Regierungs- und Bourgeois- Lügenfabriken der Nachweis, daß die beiden wahnsinnigen Attentäter Hödel und Nobiling in teinerlei Verbindung mit der Sozialdemokratie standen, glänzend gelungen, so daß heute Niemand, ohne sich lächerlich zu machen, die alten Beschuldigungen gegen die„ Partei des Meuchelmordes" zu wiederholen wagen kann. Tiefer Nachweis war eine Lebensfrage für die deutsche Sozialde mokratie, denn es stände schlecht um unsere Sache, wenn es zum Siege derselben solcher Menschen bedürfte; hätten wir die Welt nicht von unserer Nichtkomplizität mit Hödel und Nobiling überz ugen fönnen die deutsche Sozialdemokratie hätte heute jeben Einfluß verloren, statt ihn täglich wachsen zu sehen! Aber was kümmert sich um alle diese Dinge, um die vitalsten Parteiinteressen der einzig echt sozialistische und revolutionäre" Redakteur der Freiheit", wenn es sich um Befriedigung seiner Eitelkeit und Großmannssucht handelt! So läßt er sich denn von einem früheren Mitglied der Kommune*) einen französischen Brief schreiben( den er allerdings schlau genug ist, nicht ins Deutsche zu übersetzen), in welchem Hödel und Nobiling als Sozialdemokraten und um die Menschheit hoch verdiente Männer hingestellt werden, indem es der deutscher Sozialdemokratie zum Vorwurf gemacht wird, daß sie die Attentäter verläugnet" habe! Was sagen denn die deutschen Genossen dazu, daß ein Mann, der vorgibt, mehr als jeder andere im Dienste der Partei zn stehen, durch Aufnahme solcher Unsinnigkeiten in das von ihm redigirte latt die Interessen der deutschen Sozialdemokratie soweit es in seiner Macht steht auf's tiefste schädigt?!
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Herrliche Blüthen, nicht wahr? Wenn das noch nicht dem deutschen Polizeibüttel in die Hände gearbeitet ist, denn weiß ich's nicht! Außerdem aber scheint man dabei gar nicht zu be denken, daß man durch dergleichen Dummheiten sich und andern sehr leicht die englische Regierung auf den Hals hetzen kann. Die Leutchen meinen freilich, hier fitzen sie trocken und die eng lische Regierung mache kein Ausnahmegesetz; indessen scheinen sie aber gar nicht zu wissen, daß die englische Regierung gar nicht erst eines Ausnahmegesetzes bedarf, sondern daß sie nur eine schon halb vergilbte Afte hervorzuholen braucht, um ihr unbequem werdende Leute über die Grenze zu schaffen. Freilich wird die Regierung, der bisherigen Praxis nach zu urtheilen, wohl so leicht keine Notiz nehmen von solchen blöden Kindereien; aber umsomehr ist es unsere Pflicht, gegen solches die Sozialdemo kratie beschimpfendes und schädigendes Treiben energisch zu protestiren. Eine wirkliche, gründliche Abhilfe dieses und vieler anderer Uebelstände dahier ist aber nur auf dem von Genosse Schiele angegebenem Wege zu erreichen. Soll es anders und besser werden, so müssen andere Leute her. Hoffentlich schafft hier die Zentralkommission Wandel!
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Apropos! Ist Ihnen schon von der III. Sektion des com munistischen Arbeiter= Bildungsvereins hier ein„ Mißtrauens*) Es ist Ed. Vaillant, der in einem phrasenreichen Brief dem Bür ger W. wegen der denselben betreffenden Erklärung in Nr. 11 des„ Sozialdemokrat" beglückwünscht", weil es für den Revolutionär ebenso sehr ein Vergnügen wie eine Ehre sei, Gegenstand der Anfeindungen des Feindes(!) zu sein." Wir möchten den Vaillant'schen Brief am liebsten in Uebersetzung zum Abdruck bringen, um unsern Lesern zu zeigen, welche Sorte Sozialdemokratie" in der vor aufopferungsvollen Genossen zur Wahrnehmung der Interessen der deutschen Partei gegründeten, von der jetzigen Redaktion aber gegen letztere mißbrauchten Freiheit" ihren Sput treibt. Aber es margelt uns hiezu der Raum, und wir müffen uns auf einige Worte über die neueste Autorität des Bürgers M. beschräntu. Vaillant ist nie Sozialist im modernen wissen schaftlichen Sinne gewesen. Von den ökonomischen Grundlagen der gesellschaftlichen und staatlichen Organisation und deren naturge mäßer Entwicklung hat V. keine Idee; er huldigt vielmehr der finnlosen Polizeianschauung, wonach eine Handvoll Verschwörer im Kopsummen. den eine Revolution machen" und Staat und Gesellschaft durch ihre Diktate umwandeln können. Folgerichtig hält V. auch für die einzig rid tige Regierungsform den Schrecken"( natürlich in seinen und Sei nesgleichen Händen) und empfahl ihn in der Kommune tagtäglich. Seine rein terroristischen Ideen treten am ausgeprägtesten in dem hirnverbrannten Manifest hervor, daß er und eine Anzahl seiner Gesinnungsgenossen im Sommer 1874 von London aus erließen. Ganz in derelben wahnwißigen Weise, wie in dem oben erwähnten Brief der deutic en Sozialdemokratie die Attentäter Hödet und Nobiling aufge bängt werden, mach: das Manifest die Kommune für die Geisel nmorde und für die Brandstiftungen verantwortli, also für Dinge, welche der Kommune am meisten zum Vorwurf gemacht werden und von denen so viele wahrheitsliebende und vernünftige Männer nachwiesen, daß sie oer Kommune gar nicht zur Laft fallen. Tie wirklichen Sozialisten der Kommune werden für die gefährlid sten Feinde der Revolution erklärt und dannst laufweg erfart, daß, was sich der Revolution( à la Vaillant) mideriege, ausgetilgt" werden müsse. Der Schrecken, die Diktatur, die Guillotine, die Aechtung jeder a dern Meinung das sind die„ so zialistischen " Regi rungsmittel Vaillants, die er dem Tezemberkaiser oder dem Zaren abgesehen haben könnte.
Das ist Bürger Vi.'s neuester Gesinnungsbürge. Indessen ist der Wann im gewöhnlichen Leben nicht balb so blutdirftig, und behaupten manche mit Baillant genau bekannte Lente im Gegentheil, daß der sehr vermögliche Mann den revolutionären Terrorismus oder die terrorist sche Revolution gewissermaßen sportmärig betreibe. Wir nehmen deßhalb in Bezug auf Vaillant die Sache nicht allzuernst, sondern halten sie zum größern Theil seiner landbekannten Exzentrizität zu gute, weiche auch den Hauptberührungspunkt V.'s mit dem auge blicktimen Redakteur der D. Red Freih it" bildet.