punkt der Umgestaltung 2c. in Betracht ziehen, so würde ich mich in Einzeluntersuchungen verlieren, was meinem Willen vollständig ferne liegt. Meine Absicht ist vielmehr, die wesentlichen Bedingungen, welche mir für den Bestand des isolirten sozialistischen Staates, seine ökonomische Organisation und sein Verhältniß zu den übrigen, nicht sozialistisch organisirten Staaten maßgebend erscheinen, so allgemein als irgend möglich zu firiren
mit der einzigen Voraussetzung, daß ich als Zeitpunkt der Organisation dieses ersten sozialistischen Staates nicht eine in nebelhafter Ferne liegende Zukunft, sondern einen der Existenzmöglichkeit heute Lebender erreichbaren Termin im Auge habe.
"
Der Darwinismus und die Revolution. Kalt und vornehm haben die Hauptvertreter des Darwinismus in Deutschland : Häckel, Hellwald, D. Schmidt, Jäger( der famose " Seelenriecher") u. A. von dem Volke, diesem unreinen und fatalen Absatze" der Gesellschaft sich abgewendet und ihre Hände rein gewaschen, indem sie laut und feierlich erklärten, der Darwinismus sei eine aristokratische Lehre, die den Demokraten, resp. Sozialdemokraten auch nicht die geringste Handhabe biete, aus ihr Kapital für ihre„, wahnwizigen"," bodenlos widerfinnigen"
"
-
"
u. s. w. Lehren zu schlagen. Gönnen wir diesen Herren" als Geistes aristokraten sind sie uns immer noch lieber als als Geburts aristokraten ihren hohen" Standpunkt; ich sage noch mehr: um der hohen Verdienste willen, welche sie sich um die Wissenschaft, d. h. um die Menschheit, welche ja nicht blos aus den„ oberen Zehntausend" besteht, erworben haben, verzeihen wir ihnen ihre aristokratischen Schwächen und Schrullen. Prüfen wir dagegen kalt und objektiv, ob eine Lehre, welche, wie die Lamark- Darwin'sche Deszedenztheorie, die ganze Wissenschaft revolutionirt und umgewandelt hat, spurlos an den sozialen und politischen Einrichtungen der Gesellschaft vorübergehen kann, oder ob dieselbe auch auf diesem Gebiete eine„ Revolution", d. h. eine Umgestaltung, in manchen Fällen vielleicht sogar eine Ver nichtung alter liebgewordener Einrichtungen mit unerbittlicher Konsequenz herbeizuführen berufen ist.
In der That wissen die Gegner des Darwinismus sehr wohl, warum sie Gegner find, und es ist kein bloßer Zufall, daß heute, da die Wissenschaft die neue Lehre längst als die einzige überhaupt mögliche wissenschaftliche Hypothese von der Begreiflich keit der organischen Natur anerkannt hat, ihre Gegner sich haupt sächlich aus konservativen Kreisen rekrutiren, aus denjenigen Gesellschaftsklassen also, welche ein Interesse daran haben, daß die " göttliche Weltordnung", wonach Millionen Menschen nur geschaffen sind, damit einige wenige von ihrem Schweiß und Blut sich mästen und gütlich thun können, so lange als möglich
erhalten bleibe.
Unaufhaltsam jedoch vollzieht sich der Uebergang von einer
alten Weltanschauung zu einer neuen; altgewohnte Einrichtungen,
auf die Bedürfnisse früherer Zeiten gegründet, brechen zusammen, neue treten an ihre Stelle. Mehr denn je tobt heute jener Kampf
des Bestehenden mit dem Werdenden, jenes Ringen der christlichfeudalen Welt mit der auf neuen gesellschaftlichen Gedanken und Idealen ruhenden Zukunft und die Erkenntniß der Abstammung des Menschen und seiner Stellung in der Natur ist der letzte und entscheidende Schlag, den die mittelalterlich- mönchischen An
schauungen erhalten.
Mit unerbittlicher Schärfe zerstört der Darwinismus sowohl
den Glauben an einen allmächtigen Schöpfer, als auch den Glauben an eine unsterbliche Seele und eine Fortdauer nach dem Tode. Diese Erkenntniß, einmal durchgedrungen und zum Gemein gut des Volkes oder wenigstens des größten Theils desselben geworden, sollte sie nicht eine totale Umgestaltung des sozialen und politischen Lebens herbeiführen? Eine Betrachtung der Grundlagen unserer heutigen Gesellschaftsordnung wird uns diese Frage flar und deutlich beantworten.
Um über die Menschen in dieser Welt besser schalten und walten zu können, erdichteten die Diener des Aberglaubens einen zukünftigen Aufenthaltsort, woselbst diejenigen, die sich hier ihren willkürlichen Gesetzen gebeugt, Belohnung, diejenigen dagegen, welche sich widersetzten, Bestrafung erwarte. Statt dem Menschen Trost zu gewähren, statt seine Vernunft zu bilden und ihn zu lehren, sich der allgemeinen Nothwendigkeit zu fügen, war die Religion immer nur darauf bedacht, ihm den Tod bitterer und sein Joch schwerer zu machen. Jm Glauben an die Verheißungen
-
Feuilleton.
Am Sarge eines Cäsaren.
"
-
o weh! so fangen ja alle dummen Geschichten an. Ob ich das wieder ftreiche? Aber nein! Es war ja nun einmal wirklich und wahrhaftig an einem wunderschönen Frühlingsabend, als ich aus
|
der Religion nährte der Eine eine schwärmerische Begeisterung,| während der Andere durch ihre Drohungen in unwürdiger Furcht dahinlebte; die leider so verbreitete Meinung, als sei dies gegenwärtige Leben nur der Durchgangspunkt zu einem zukünftigen, weit wichtigeren, hatte den ungeheuren Nachtheil, daß die Menschen darüber ihre gegenwärtigen Lebensinteressen vernachläßigten. Solche Menschen denken nicht mehr daran, ihre sozialen Institutionen und Gesetze zu verbessern, sie werden säumig in in ihren sitttlichen und wissenschaftlichen Bestrebungen, weil ihr ganzer Sinn durch die Erwartung eines Jenseits in Anspruch genommen wird; sie lassen sich geduldig den Druck religöser und politischer Tyrannei gefallen, daß man ihnen jeden Fortschritt zu geistiger Aufklärung und materieller Verbesserung ihrer Lage verkümmere, weil sie sich der Hoffnung eines zukünftigen glücklicheren Lebens hingeben und das feste Vertrauen hegen, daß den Drangsalen dieser Welt dereinst eine ewige Seligkeit folgen werde. Sie tragen kein Bedenken, ihr irdisches Lebensglück der fünftigen Seligkeit zum Opfer zu bringen, weil sie glauben, daß nur durch so schmerzliche Entsagung der Zorn Gottes besänftigt strafbares Beginnen sei, wenn der Mensch sich seinen Drangfalen und sein Wohlgefallen erworben werden könne und daß es ein
zu entwinden suche. So war der Glaube an ein zukünftiges Leben von dem nachtheiligsten Einfluß auf die Entwicklung der
Menschheit; das Intereſſe an dem gegenwärtigen Leben ging
verloren, alle ihre Bestrebungen wandten sich dem Jenseits zu und nicht selten entzündete jener Glaube die Gemüther zu fanatischer Schwärmerei, in Folge derer die Menschen sich gegenseitig verfolgten, in der Meinung, dadurch den Himmel zu verdienen.
Troßdem wird heute noch von den meisten Geschichtsschreibern Christenthum zugeschrieben; diese Leute bedenken nicht, daß das und Autoren die ganze moderne Entwicklung der Menschheit dem Christenthum zugeschrieben; diese Leute bedenken nicht, daß das Prinzip dieser Religion, wie jeder Religion, wenn es sich durch gängig wirksam erwiese, die Bestrebungen der Menschen nach einer ganz anderen Seite hinlenken müßte. Das Ziel, welches die Religion den Menschen anweist, nämlich das Gottesreich, ist iſt gänzlich erhaben über die Interessen dieser Welt, nicht einmal ein Uebergang findet statt von dem Jrdischen zu jener idealen Weltordnung. Himmel und Erde sind zwei getrennte Sphären, die sich gegenseitig ausschließen. Mag die Menschheit in ihrer materiellen, irdischen Entwicklung Riesenschritte machen- dem Himmel ist sie um keine Stufe näher gerückt. Kulturfortschritte verlangt, gleichgiltig; wie kann man also behaupten, das Prinzip sind dem religiösen Idealismus, der vor allen Dingen Heiligkeit dieses Idealismus sei zugleich das Prinzip der kulturhistorischen dieſes Idealismus sei zugleich das Prinzip der kulturhistorischen Menschen sich dieser kulturhistorischen Entwicklung zuneigen, je Entwicklung der Menschheit? Im Gegentheil, je energischer die mehr Aufmerksamkeit und Anstrengung sie ihren Lebensinteressen zuwenden, desto mehr werden sie sich von jener Heiligkeit entfernen, welche der religiöse Idealismus als letztes Ziel alles
menschlichen Seins und Strebens aufstellt.
Ein Glück ist es, daß die Menschen in ihrem praktischen Leben
vielfältig von ihrem Glauben abzuweichen gezwungen wurden,
denn sonst müßte längst in ihren Bestrebungen ein vollkommener Stillstand eingetreten sein. Warum sollten auch die Menschen für eine Welt noch thätig sein, deren Untergang fie jeden Augenblick erwarten müssen? Was für ein Interesse könnten sie daran haben, sich für diese Welt glücklich zu machen, wenn dieselbe nur der Vorhof eines ewigen Reiches ist? Kann eine solche Ansicht der Menschen wohl zu etwas Anderem führen, als zu gänzlicher Lostrennung von allen irdischen Angelegenheiten, zu prinzip
mäßiger Verzichtleiſtung auf jede, wenn auch noch so unschuldige Lebensfreude? Und muß ein solcher Spiritualismus, der den Menschen für alle Interessen dieses Lebens gleichgiltig macht, der seinen Lebensmuth bricht und ihm jeden Antrieb zu echt menschlicher Thätigkeit raubt, nicht als der ärgste Feind aller sozialen Entwicklung, aller gesellschaftlichen Vereinigung der Menschen erscheinen? Wie gesagt, zwänge nicht die Nothwendigkeit den Menschen, in der Ausübung von seinen Glaubensgrundsäzen abzuweichen, zwängen ihn nicht seine physischen Bedürfnisse zu Verfolgung seiner natürlichen Lebensinteressen allen seinen religiösen Ueberzeugungen zum Troße so würde die Erde bald zu einer wüsten Einöde werden und die Menschen, durch keine Gesittung veredelt, durch kein geistiges Band zusammengehalten, würden wieder zu thierähnlichen Geschöpfen herabfinken.
-
-
Fast alle religiösen und politischen Systeme nahmen diesen Glauben an ein Jenseits zur Basis und jeder Angriff, den man auf denselben wagt, erscheint demnach zugleich als ein Angriff auf den Staat. Religionsstifter sahen in dieser Lehre ein wirksames
türlichsten Handlungen der Großen der Welt ein tiefer, weiser Sinn liegt, wenn ihn auch der beschränkte Verstand der Unterthanen nicht immer zu erkennen vermag. Chiselhurst heißt nämlich im Englischen so viel als Gaunerhorst, Diebsnest. Man begreift nun wohl, daß kein Ort der Welt zu einer Niederlassung Sr. Majestät Kaiser Napoleon III. und seiner Getreuen so geeignet erschien, als gerade Chislehurst. Wo hätten sie Alle sich wohnlicher, heimischer fühlen können, als gerade in Chiselhurst?
Für den in der Geographie wenig Bewanderten sei jedoch noch hervorgehoben, daß dieses Chiselhurst, der Wohnsitz einer Herrscher: dynastie, nicht das einzige in Europa ist. Vielmehr existiren noch recht viele Chiſelhursts, wenn sie auch öffentlich nicht so genannt werden. Und das sind nicht etwa lauter kleine Dörfer, wie dieses hiero nein! es gibt große, große Städte darunter, mit vielen hunderttausenden von Menschen darin, die sich jahraus,
-
dem Qualm und Rauch und Dunst der Riesenstadt an der Themse per Dampfgaul in die anmuthigen Gefilde von Kenthshire hinauseilte. Ich liebe nämlich solche Ausflüge. Es ist so schön in der frischen freien Natur! Und wie lacht man dann, mit dem Lachen jahrein rackern und plagen und dabei doch in Noth und Elend
des Demokrit, von den grünenden Hügeln auf die dummen Menschen herab, die sich da drunten in ihren todten Steinhaufen, in den engen, dumpfen Gassen und Gäßchen ihrer Städte be= graben, indessen draußen die lebendige, blühende Natur winkt,
Wohlsein und Gesundheit ausathmend.
„ Chiselhurst!" ertönte es nach kurzer Reise. Ich war am Ziele meiner abendlichen Ausfahrt. Chiselhurst, früher ein Ort von der Bedeutung von Enzersdorf oder Fischamend , hat be tanntlich seit mehreren Jahren Weltberühmtheit erlangt dadurch, daß es weiland Seine Majestät Kaiser Napoleon III. nach dem Sturz des kaiserlichen Thrones in Frankreich zum Wohnsitz erkor. Man frug sich damals vielfach, warum der berühmte Monarch unter allen ihm zu Gebote stehenden Orten gerade auf das kleine Dorf im Süden Englands verfallen war. Indeß läßt sich auch hier siegreich nachweisen, wie in allen, selbst den scheinbar will
-
und Unwissenheit verkommen und trotzdem gar nicht einmal merken, daß sie in Chiselhurst wohnen. Ist das nicht wunderbar? Da könnte ich mit Leichtigkeit gleich ein Dußend solcher Chisel hurst an den verschiedenen Flüssen und Strömen nennen; aber die Leser werden ja die ihnen am nächsten gelegenen Gauner horste" selbst am besten kennen. Lassen wir das also und eilen wir rasch nach unserm Chiselhurst auf Albion zurück.
" 1
Das muß man dem einstigen Beherrscher Frankreichs lassen er hat sich seine Zufluchtsstätte auch hinsichtlich ihres äußeren Ansehens gar nicht übel auszuwählen verstanden. Chiselhurst ist heute einfach einer der schönsten Punkte der an Schönheit ſo reichen Umgebung Londons . Schon bei der Einfahrt im Bahnhof erblickt man, terrassenförmig aufsteigend, eine Gruppe geschmackvoller Villen und Cottages, die mit ihrem rothen Backsteinbau
Mittel, ihre gläubigen Anhänger desto fester an sich zu fesseln; Staatsmänner benüßten dieselbe, um desto leichter die Menschen in Gehorsam halten zu können, und so haben von jeher Fürsten und Pfaffen einander in die Hände gearbeitet, wie zwei einverstandene Beutelschneider.„ Die Priester urtheilten sehr richtig: wer sich frevelhaft seiner Vernunft bedient und die Vorrechte der Geburt leugnet, der zweifelt am Ende auch an den heiligsten Lehren der Religion und glaubt nicht mehr an die Erbsünde, an den Satan, an die Erlösung, an die Himmelfahrt; er geht nicht mehr zum Tisch des Herrn und gibt dann auch den Dienern des Herrn keine Abendmahlstrinkgelder oder sonstige Gebühren mehr, wovon ihre Eristenz und also das Heil der Welt abhängt. Die Fürsten und Aristokraten ihrerseits haben eingesehen, daß das Christenthum eine sehr nüßliche Religion ist, daß derjenige, der an die Erbsünde glaubt, auch die Erbprivilegien nicht leugnen wird, daß die Hölle eine sehr gute Anstalt ist, die Menschen in Furcht zu halten und daß jemand, der seinen Gott frißt, sehr viel vertragen kann."( Heine).
Jedoch diese Kunststücke sind alt und verbraucht, die NaturBetrüger aufgedeckt und wissenschaft hat die Schliche und Kniffe geistlicher und weltlicher allerdings sehr gegen den Willen der Herren Forscher und Gelehrten vom Fach dem Volke die Augen geöffnet. Jahrtausende lang ließ man die Völker sich
-
mühen und plagen um übersinnliche Güter, und unterdessen hat
man ihnen die irdischen Güter geraubt; Jahrtausende lang ließ man sie ein glückliches Jenseits erstreben und das Diesseits ließ man ihnen zum Fluche werden; Jahrtausende lang hat man ihnen einen Himmel vorgespiegelt und darüber ist ihnen die Erde zur Hölle geworden. Endlich durchschauen sie den Irrthum, in dem man sie so lange gefangen gehalten hat; sie wissen, daß im ganzen Weltall der Himmel" ist, also auch auf der Erde;
"
fie fangen an zu begreifen, daß nur eigene Kraft ihnen vorwärts hilft und lernen endlich auf eigenen Füßen stehen; sie erkennen, daß alle überfinnliche Güter geträumte Phantasiebilder sind, für deren Wirklichkeit auch nicht der leiseste Schatten eines Beweises beigebracht werden kann. Der Traum schwindet, sie reiben sich die Augen und sehen sich herzhaft um; draußen blüht der Frühling, die Erde mit ihren Gütern lacht sie an, sie und die ganze Welt gehört ihnen, denn auf der ganzen weiten Welt ist außer ihnen Niemand, Niemand, der sie ihnen streitig machen fönnte. ( Schluß folgt.)
-
Der Militarismus*)
190
ist ein Sündenbock, der den Abscheu, welcher ihm von demokratischer Seite zu Theil wird, im höchsten Maße verdient. Jedoch heißt es den Sack statt des Esels klopfen, wenn man dabei übersieht, wie die Demokraten( im engeren Sinne) thun: daß die europäische Soldatenwirthschaft nur das Attribut einer Politik ist,
welche in der Herrschaft des Kapitals, in der ökonomischen Orga
nisation unserer Gesellschaft ihre wahrhaftige Substanz hat. Um dieſen ſubſtantuellen Eſel auszutreiben, darf nicht verkannt werden, daß die ökonomischen Gründe, mit denen der Militarismus gewöhnlich angegriffen wird, faule Gründe sind. Wenigstens will mir die Sache so scheinen, und gebe ich deshalb meine Ansicht
hiermit in aller Bescheidenheit der Diskussion anheim.
Die engeren( bürgerlichen) Demokraten rathen uns gewöhnlich, wir sollten mit unsern Forderungen nicht soweit ausschweifen,
nicht gegen die bestehende Politik und Wirthschaft im Ganzen
anstürmen, sondern erst einzelne Positionen zu nehmen suchen, und dann von Fall zu Fall, von Schritt zu Schritt, weiter arbeiten.
Die werthen Oppositionsgenossen haben darin schon einigermaßen recht; sie sollen uns als Sturmgenossen auf einzelne Forts ganz
liebe Brüder sein; nur müssen sie zugeben, daß es nach Eroberung der Forts auch weiter auf die Festung gehen muß, ja daß auch die Festung nur erst Mittel und das ganze Land der Zweck ist; ja, daß nach Einnahme des Landes noch erst die rechte Arbeit, die demokratische Organisation der Erwerbsverhältnisse beginnen
muß. Kurz, wir gehen mit den Demokraten gegen das Einzelne,
1190
*) Die Redaktion des„ Sozialdemokrat" kann sich mit dem leitenden Gedanken dieses Artikels, der bekanntlick schon wiederholt ausgesprochen worden ist, nicht einverstanden erklären. Wenn sie dem von einem altbewährten Genossen und sozialistischen Schriftsteller herrührenden Artikel nichtsdestoweniger Raum gibt, so geschieht es hauptsächlich in der Erwartung, daß dadurch eine fachliche Polemik hervorgerufen wird, welche sowohl in wirthschaftlicher als in politischer Richtung nur klärend wirten fann.
zwischen dem frischen Grün und dem bunten Schmuck der Gärten hervorgucken, wie hübsche rothwangige Mädchengesichter unter Blumenkränzen und Laubgewinden. Vom Bahnhof gelangt man, immer der Nase nachgehend, auf einen großen, wenig bebauten Plaz, an dessen einem Ende fich Camden- House erhebt, nach seinem früheren Besizer, dem Geschichtsschreiber Camden, so getauft.
Wir stehen vor jenem Hause, in welcher vor sechs Jahren der letzte Kaiser der Franzosen, der Heros des 2. Dezember, allen weitern Plänen zur Völkerbeglückung Valet sagen und ins Gras beißen mußte, und wo gegenwärtig seine tugendreiche Wittwe trauert. Es gibt zartbesaitete Gemüther, die bei dem Gedanken an die Noth und Entbehrung davongejagter Menschenkinder Thränen der Wehmuth vergießen. Zur Beruhigung solcher allzu gefühlvoller Seelen sei bemerkt, daß der jezige Wohnort Ihrer Majestät, der Courtisane a. D., ipätern Kaiserin der Franzosen immerhin als ganz erträglich gelten kann. Mitten im Grünen, vorn auf einer wohlgepflegten Garten, hinten auf eine start mit herrlichen, malerischen, echt englischen Baumschlag, schattigen Gängen, träumerischen Ruheplätzen hinausblickend, erhebt sich der geschmackvolle Bau von Camben- House ein Stück Joyll. Das hohe Eisengitter, welches die Besitzung umgibt, muß mit seinen vergoldeten Spißen die erlauchte Dame an den Tuileriengarten und seine lustigen Tage erinnern. Kurz, ich habe schon Leute gesehen, die entschieden schlechter wohnen.
( Fortseßung folgt.)