gang 1851 von 2705 Stimmen; er war somit fast ohne Stichwahl selbst in freisinnigen Kreisen der Glaube an die politische Grundsay- Lügen gegen unseren Kandidaten Kühn waren, beweist wohl gewählt und erhielt die höchste Stimmenzahl fänimitlicher Kandidaten. lofigkeit ihrer Kartellträger bei diesem freisinig- konservativen Wahl- am besten, daß in seinem Wohnort Langenbielau unsere Wenn man sich vergegenwärtigt, daß bei den allgemeinen schacher, daß sogar sie da und dort davon sprechen, das Geld für Stimmenzahl um rund 500 stieg. Nur in den jedem Verkehr ent Wahlen zur Zweiten Kammer vorigen Jahres der Sozial- das Eugen'sche und die zwei„ konservativen" Flugblätter, rückten Dörfern des Neuroder Kreises fanden die Lügenapostel demokrat in Groningen - Stadt nur 214 Stimmen erhielt bei ungefähr die alle zusammen in einer Druckerei hergestellt worden diesmal noch Gläubige. gleicher Wählerzahl, so erhellt daraus, welchen großen Aufschwung sind, sei bon den Sonservativen geliefert Die Arbeiterbewegung hier nahm. worden. Und die Konservativen hätten das Geld von un
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England.
London , 30. Juni. Lord Salisbury , der gestern den Vorsitz führte bei dem Essen des United- Klubs in der St. JamesHall, fam auch auf den spanisch- amerikanischen Krieg รุ่น sprechen und sagte, England sei verbunden, sich jeglichen Ausdrucks irgend einer Bevorzugung zu enthalten. Man könne nur wünschen, das Blutvergießen werde bald aufhören und der Frieden in der Welt wiederhergestellt werden. Abgesehen von dem Kriege, sei der politische Horizont der Welt ziemlich heiter. England habe eben einen Vertrag abgeschlossen, welcher die Ausgangspunkte eines Konfliktes beseitige, mit seinem größten und zivilisirtesten Nachbar, mit dem in Frieden zu leben Englands ständiger Wunsch sei. Wäre es nicht gelungen, zu diesem Abkommen zu gelangen, so wäre dies bedauerlich gewesen für Englands Kulturaufgaben. In bezug auf China fagte Salisbury, er glaube nicht, daß die geringste Wahrscheinlichkeit einer kriegerischen Aktion zwischen England und dem
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Berfreiwillige" Austritt des Herrn Fink aus dem Verein Berliner Presse.
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vom
Der zweite Kreis, in welchem Schaper gewählt ist, ist Hoogezand. gefähr derselben Stelle, von welcher an sie der Befehl" ergangen Im weiteren Lande hatte unsere Partei nur vereinzelt hie und sei, unter allen Umständen die Wahl des Sozialda Kandidaten für die Provinzialstaaten aufgestellt, so in Eschede demokraten zu verhindern, auch wenn keine Gegendienste und Zwolle . Es gelang uns da nicht, in die Stichwahl zu kommen. von den Freisinnigen erreicht werden könnten. Aber, ach, die mandats- Zur Ergänzung unseres gestrigen Prozeßberichts in der KlageDie militärische Expedition gegen die Atjens in den hungrigen Freiffunigen konnten den konservativen Köder kaum er- fache Fint contra Bebel geben wir auf grund der stenographischen Küstenstaaten Bedir und Gigieng auf der Insel Sumatra ist vor- warten, sie schnappten sogleich zu- und die Konservativen hatten Aufnahme des Prozesses noch die Vorgänge ausführlich wieder, welche läufig wieder beendet worden, ohne ihr Ziel erreicht zu haben. ihre Beute in der Mark Brandenburg in der Tasche und der Freifinn zum Austritt des Sekretärs der freitonservativen Partei aus dem Wohl ist das ganze Pedirthal nach allen Richtungen durchstreift in Berlin seine politische Ehre verloren! Verein Berliner Presse geführt haben. worden, aber die Führer Tuku Umar und Panglima Polim mit So gering wir nun auch bei diesem Anlaß vom Berliner Freis Benge Chef Redakteur Dá hms, Schriftführer des Vereins ihren Truppen haben sich weiter zurückgezogen und konnten nicht sinn denken, das halten wir doch für ausgeschloffen, daß er Berliner Bresse , fagt aus: Ein Mitglied unseres Vereins gestellt werden. Für eine sehr fostspielige militärische Besetzung zum Kampfe für seine Mandate konservative" Gelder genommen theilte uns mit, daß ehrenrührige Beschuldigungen gegen Fink Ser ausgedehnten Gegend reichen unsere finanziellen Kräfte hat, deren Herkunft zu sehr an die Reptilienfrippe und die so- vorliegen, daß er wegen Checkschwindeleien aus dem Preſſe= nicht aus. Es war also nichts anderes zu thun, als wieder nach genannten Geheimfonds erinnern! So arm ist in solchen Fällen auch flub in Chikago ausgeschlossen und merkwürdigerweise Hause zu ziehen. Voraussichtlich werden Umar und Polim jezt der Richter'sche Freifinn noch nicht. Verein Berliner Presse, der doch so streng bei der Aufnahme verbald wieder in aller Ruhe zurückkommen und das ganze Gebiet von Damit aber Eugen Richter über die Stichwahlkreitling's fährt, aufgenommen sei. Diese Beschuldigung war zunächst nicht an neuem besetzen, bis eine zweite Expedition ausgeschickt wird. So sich beruhigt, mag er lesen, was sein eigenes Parteiorgan, die den Vorstand, sondern an den Aufnahme- Ausschuß gekommen. Ich kann das Spiel ewig fortdauern. " Berliner Zeitung ", gestern darüber schrieb: habe dem Vorstand im Mai 1897 Mittheilung hiervon gemacht und Bei der gestrigen amtlichen Feststellung der Wahlresultate ist wir beschlossen, Herrn Fink vor den Vorstand zu zitiren. Das geschah die Giltigkeit der Wahl Kreitling's leider sehr zweifelhaft ge- am 11. Mai. Herr Vollrath, der damals den Vorsiz führte, sagte Herrn worden. Der Wahlvorstand unter Vorsitz des Stadtraths Selberg Fint, worum es sich handelte. Herr Fint wies zunächst alles zurück hat fich zwar, feinen Befugnissen entsprechend, an die von den und sagte, er wäre freiwillig aus dem Presseklub in Chitago ausgeschieden, Wahlvorständen ergangenen Ungiltigkeitserklärungen halten müssen, er vermuthe, wegen Nichtbezahlung von Beiträgen gab aber hat aber zu Protokoll gegeben, daß er zwölf für ungiltig an, daß er möglicherweise ausgeschlossen sei, sagte jedoch, die Sache erflärte Stimmzettel, die auf den Namen Fischer lauten, mit den Checkschwindeleien verhielte sich anders, und gab uns eine für giltig halte. Danach würde sich das Stimmenver Erklärung. Inzwischen war uns gesagt, daß es sich um eine Checkhältniß wie folgt stellen: Streitling 28 562, Fischer 28 559, fälschung handelte. Ich beantragte, daß wir nach Chikago schreiben, also nur eine Stimme über die absolute Mehrheit für Kreitling. um eine amtliche Auskunft zu bekommen. Die anderen Herren Nun ist aber ferner festgestellt, daß vier Minderjährige und eine waren aber der Meinung, da die Beschuldigung gegen Fint erPerson, die Armenunterstützung bezogen hat, gewählt haben. Diese gangen war, so habe er selbst die Pflicht, sich zu reinigen, er habe Stimmen waren ungiltig, und darnach vorausgesetzt, daß die selbst zu schreiben. Es wurde ihm aufgegeben, sich zu reinigen. 12 Fischer Bettel wirklich giltig waren die ganze Wahl Er hat hingeschrieben nach Chikago, aber bis zum 8. Juli war feine ungiltig, da die Möglichkeit vorliegt, daß jene fünf ungiltigen Antwort da. Der Brief ist als unbestellbar zurückgekommen. Wir Stimmen für Kreitling abgegeben find." fagten uns, jezt müssen wir selbst hinschreiben, weil schon in verwir können übrigens gleich bei der Gelegenheit verrathen, daß schiedenen Kreisen darüber gesprochen wurde und weil wir nicht noch eine ganze Reihe weiterer Unregelmäßig dulden konnten, daß über ein Mitglied solche Behauptungen in Kaiser von China vorhanden sei. England könne auf die immere feiten vorgekommen sind. Wähler, die noch nicht 25 Jahre die Welt geschickt werden. Sudermann und ich haben dann verRegierung und die Militärverwaltung China's unmöglich denselben alt sind, haben abgestimmt; für einen Wähler, der schon vor dem traulich hingeschrieben und wir bekamen die Antwort, daß Einfluß haben, den dasselbe in Indien und Egypten beſitze. In Wahltage gestorben ist, wurde ein Zettel abgegeben, ebenso für Fink wegen Nichtbezahlung von Beiträgen ausgeschlossen sei. Der bezug auf den Eisenbahnbau in China war Salisbury der Ansicht, eine Anzahl Wähler, die am Wahltage zum Militärdienste einberufen Brief enthielt aber noch einige sehr belastende Stellen: Fink habe England habe ebenso große Vortheile als jedes andere Land er- waren- furz: dem konservativ freisinnigen Liebesrausch wird ein sich mehrfacher Schwindeleien schuldig gemacht und ein paar Herren halten. Seine Politik jei darauf ausgegangen, China zu erhalten schrecklicher Kazenjammer folgen, dessen Opfer Herr Kreitling sein von der Zeitung könnten ihm ein sehr wenig schmeichelhaftes Zeugniß Reformen zu leiten und ihm jede Hilfe zu gewähren, die in Eng - 12 Uhr alle pensionirten Polizei- und sonstigen Be- davon gewonnen, daß fint es ablehnte, vorzugehen gegen den Und für Herrn Kreitling waren doch schon mittags um ausstellen. Wir hatten schon im Vorstand einen schlechten Eindruck lands Kräften ſtehe, um China's Wehrhaftigkeit zu vervollkommnen amten, alle Schuleute und sogar alle Lataien des Herrn, der uns die Sache hier in Berlin zuerst mitgetheilt hat und die Wohlfahrt seines Handels zu fördern.- Prinz Albrecht- Palais( bie am 16. Juni nicht abgestimmt hatten) es war Herr Schriftsteller Wolf von Schierbrand. Dieser hatte es Italien . ftranim angetreten; so wörtlich hatten sie den Befehl" genommen, Herrn Arthur Zapp erzählt, und durch den hatten wir es erfahren. daß in einem Wahllokal sie mit offenen Kreitling'schen Stimm- Da die Sache vier Jahre zurücklag und da sich Herr Fink hier als fleißiger zetteln einmarschirt kamen und der Vorsitzende sie erst zum Zu- Journalist sein Brot verdient, verheirathet ist und Kinder hat, so sammenfalten auffordern mußte. glaubten wir, die schonendste Form wählen zu sollen, um eine Trennung des Herrn Fink von unserem Verein herbeizuführen. Am 15. September besprachen vier Herren vom Vorstand, Sudermann, Vollrath, Schweizer und ich die Angelegenheit wir freuten uns, daß die Spezialfollegen des Herrn Fink von der„ Post" nicht da und wir beschlossen, ihm nahe zu legen, daß er aus dem Verein ausscheiden solle. Ich schlug vor, daß Schweizer das thun soll, Konstantinopel , 29. Juni. Ein kaiserliches Frade ordnet an, schreibt die„ Brest . Morg.- 3tg." in einer Plauderei über den Sigungs- der ein Freund des Herrn Fint ist. Das wurde abgelehnt; Sudermann zur Unterstügung fretenfischer Muselmanen verwendet werden Niederlassung der Nationalliberalen. Von den notablen Bolitifern", einen ihn belastenden Brief aus Chikago erhalten hätte. Er besuchte daß von dem Betrage der griechischen Kriegsentschädigung 10000 Pfund faal des Reichstags in der kommenden Legislaturperiode: Mit Befremden weilt das Auge auf dem dritten Fächer, der sagte, die Sache müsse einen offiziellen Anstrich haben und deshalb sollte ich als Schriftführer es thun. Ich bat fint um einen Besuch, da ich sollen. Die Vertreter Rußlands , Italiens , Frankreichs und Eng die bisher hier zu sehen waren, fehlen fast alle. lands hatten gestern eine Zuſammentunft, um die kretenfische Frage ersten Bank fizen nicht mehr die Herren von Bennigsen und Sam- Brief und sagte:„ Der Vorstand hat davon noch keine Kenntniß mich und fragte, was benn angekommen sei; ich zeigte ihm berg zu besprechen. macher, der baumlange Herr Enneccerus ist nicht mehr da, Herr Konstantinopel , 29. Juni. Die französische Regierung richtete Ofann mit dem Missionargesicht, der, als die Handelsverträge zur genommen, aber ich spreche mit Ihnen nach Rücksprache mit unserem auf die letzte Nate der an die Türkei zu zahlenden griechischen nicht mehr zu sehen, Herr Bürklin mit dem schön geschnittenen sondern sagte, er wolle sich die Sache überlegen. Ich sagte: an die Pforte eine Note des Inhalts, daß die französische Regierung Berathung standen, in die Wüste ging und mit sich rang", ist Borsigenden, ich mache Sie auf die Folgen aufmerksam und rathe Ihnen, auszutreten." Er ging nicht gleich darauf ein ,: Kriegsentschädigung Beschlag legen werde, wenn die Regelung der Kopfe fehlt, Herr Jebsen, der Rheder mit dem englischen Typus," Ja, überlegen Sie sie sich, besprechen Sie die Sache mit Herrn Reklamationen in betreff der Echadloshaltung der französischen ist verschwunden, Herr Friedberg mit dem röthlichen Bollbart ist Schweizer ." Das geschah auch. Fint sagte, er wolle uns binnen Staatsangehörigen für ihre Verluste während der armenischen Ver- nicht wiedergekehrt, Herr Paasche mit dem rundlichen Antlitz und 8 Tagen Bescheid geben, es sehe doch so aus, als wenn er Schuldfolgungen in Konstantinopel und in Kleinajien nicht bis zum 10. Juli, der glatten, unerschöpflich sprudelnden Rede zählt zu den auf bewußtsein habe. Darauf sagte ich:" Wir werden Ihnen entgegen dem Tage der Bezahlung der letzten Kriegsentschädigungs- Rate, er dem Schlachtfelde Gebliebenen, furchtbar sind hier die Reihen der kommen und es erst in der neuen Mitgliederliste, also frühestens im folgt sein werde. Die italienische Regierung überreichte der Pforte Alten gelichtet. Von den Neuen zicht der aus dem Abgeordneten- November bekannt machen, damit Sie die Sache bis dahin außerhalb ebenfalls eine Verbalnote, in welcher fie die Regelung ihrer Re- hause her wohlbekannte Herr Sattler die Aufmerksamkeit auf sich, des Vereins Klarstellen können." lamationen verlangt. Frankreich erhebt Ansprüche im Betrage von dann ist Herr Möller mit der schnarrenden Stimme wieder da und 1 500 000 Fr., Italien solche in der Höhe von 400 000 Fr. mit Neugier sicht man dem nach langer Enthaltsamkeit erfolgenden Konstantinopel , 30. Juni. Es verlautet, von der Militär- Wiederauftreten des Herrn von Fischer, des Oberbürgermeisters von fommission im Yildiz- Kiosk werde ein Entwurf zur Bildung eines Augsburg , entgegen." ausschließlich albanesischen Armeekorps erwogen.-
Rom, 29. Juni. Die Opinione" erklärt in ihrem heutigen Leitartikel, daß di Nudini das Kabinet Pellour unterstützen werde.. Rußland.
Petersburg, 29. Juni. Die Moskau- Windau- Rybinsk Eisenbahn- Gesellschaft erhielt die kaiserliche Erlaubniß zum Bau einer Eisenbahn von Petersburg über Witebst nach dem Süden von Rußland.Türkei.
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Vom Eisenbahnbau in China . Wie die„ Times" aus Shanghai vom 29. Juni melden, soll Sheng am letzten Montag den revidirten belgischen Kontrakt, betreffend die Luhan- Eisenbahn, unter zeichnet haben.
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Aus dem Kongoftaate. Nach in Brüssel eingetroffenen Meldungen hat Lieutenant Chargois Ende April die meuternden Soldaten am Kongo vollständig geschlagen und ihnen sehr bedeutende Berlufte beigebracht.
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wird.
Armer Eugen! Und trotzdem Kreitling nicht gewählt! Und trotzdem wird Kreitling's Wahl für ungiltig erflärt werden! Also frisch dran, ein neues Schelmen- Flugblatt verfaßt wird Zeit!
Ueber die nationalliberale Partei im Reichstage
Ans Oberschlesien.
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Auf der
waren
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Vorsitzender Amtsgerichtsrath Haat: Hatten Sie den Eindruck, daß Fint sozusagen Anlaß hatte, die Sache einzuſteden? Zenge Dahms: Ehrlich gesagt, wir hatten feinen günstigen Eindruck gewonnen von seinem Verhalten, denn jeder von uns wäre einfach flagbar geworden.
Vorsitzender: Na, das will ich num nicht sagen, denn es: hat doch seine zwei Seiten. Daß er eine gewisse Veranlassung ge geben hat, daß also ein Verdacht auf ihm ruhte, das wird wohl außer Zweifel sein. Ich würde ihm kaum dazu rathen, zu flagen, nehmung berechtigter Interessen freigesprochen, und dann ist er erst recht, blamirt. Wenn jemand so etwas am Biertisch erzählt, so ist das etwas anderes. Persönlich aber hätte er sich den Betreffenden kaufen und zur Rede stellen müssen.
Beuge Dahms: Ich sagte ihm wiederholt:„ Ich höre von der National- Beitung", daß die Leute darauf bestehen, daß endlich eine flare Stellung erfolgt, und es ist möglich, daß die Sache eines, Tages in die Zeitung kommt. Sprechen Sie sich mit dem Mann aus, damit endlich einmal ein Stillstand eintritt." Wir haben keinen Bwang ausgeübt.
Die Maßregelungspragis erscheint in immer unangenehmerer Beleuchtung. Die gemeine Rachsucht der Unternehmer geht so weit, daß sie in den Maßregelungsmittheilungen an die Mitglieder des Schwarze- Listen- Verbandes als Grund der Entlaffungen resp. Maßregelungen widersetzlichkeit" angeben. Sie denn hundert gegen eins zu wetten, wird der Betreffende wegen Wahrs schenen also nicht einmal vor gemeinen Lügen zurück. Oder ist das Eintreten eines Arbeiters für einen sozialdemokratischen Kandidaten widerseßlichkeit? Selbst nach oberschlesischen Begriffen ist sie das nicht. Haben sich Beamte erdreistet, zu befchlen", daß ultramontan gewählt wird, so haben sie das Gefeß übertreten und sind eigentlich Sem Staatsanwalt verfallen. Wie jetzt bekannt wird, weiß Wahlbetrachtungen. man in Berlin an zuständiger Stelle fehr wohl, welcher grobe Unfug hier geschieht; aber man billigt ihn anscheinend. Ein hiesiger HüttenKreitling ist im zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreise direktor hat sich nämlich erst dort erkundigt, was man zu den von nicht gewählt, ihm beabsichtigten Maßregelungen sagen würde; er hat sich also erst trotzdem er vom Wahlkommissar als Abgeordneter proklamirt worden scharf machen lassen, denn gerade nach seiner Rückkehr aus Berlin . Rechtsanwalt Dr. Marwig: Entfinnen Sie sich nicht, daß ist. Diese unangenehme Thatsache fucht Eugen Richter , der ja begann er die Maßregelungen in großem Stile. Besonders erbitternd Fink in der Unterredung, die Sie und Schweizer mit ihm hatten, mit echt freisinniger Manneschre nach der Abmachung mit den Kon- wirkt auf die Entlassenen der Verlust der jahrelang gezahlten fagte, er wolle hinausgehen und Herrn Zapp zur Rede stellen, und servativen das schamlose Flugblatt gegen Fischer zusammengelogen Beiträge in die Pensionskassen der verschiedenen Werke. Hunderte daß Sie da sagten:" Thun Sie das nicht, Sie machen die Sache. hat, durch Schimpfen auf den„ Vorwärts" aus der Welt zu schaffen. von Wart gehen einzelnen, viele Tausende allen zusammen ver- dadurch schlimmer"? Er schreibt, es sei für die Entscheidung des Reichstages völlig loren. Viele Prozesse werden entstehen, da die Statutenbestimmungen Zenge Dahms: Pardon, gerade umgekehrt. Ich habe Herrn gleichgiltig, ob und was der Wahlkommissar und die Kom der Pensionstassen in betreff der Rückzahlung der Beiträge vielfach Fink wiederholt gesagt:" Gehen Sie zu Wolf von Schierbrand!" missions Mitglieder über die einzelnen Stimmen geurtheilt unklar sind. Von Zapp war gar nicht die Rede. haben. Mag sein; aber durchaus aber durchaus nicht gleich giltig
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Schnelle Erledigung.
für das Mandat des Herrn Kreitling ist die Eugen Wie seinerzeit im Vorwärts" mitgetheilt, war wegen einiger Richter so unbequeme Thatsache, daß die Auffassung des Wahl- Vorkommnisse bei der Agitation im Wahlkreise Schweibniz- Striegau kommissars über die von den freisinnigen Wahlfommissaren Beschwerde beim Ministerium des Innern erhoben worden. Das zu Unrecht für ungiltig erklärten Stimmzettel mit der jahr war am 9. Mai. Am Wahltage erhielt der Beschwerdeführer von zehntelangen Pragis der Wahlprüfungs- Kommissionen und der Regierung in Breslau die Nachricht, daß die Beschwerde undes Reichstages fich völlig deckt. Diese Thatsache fann Eugen trop begründet sei. seiner historischen Stiernackigkeit gegenüber unbequemen Wahrheiten
In dem Wahlkreise Reichenbach- Neurode
Dr. Marwiz: Ich würde mich hierfür auf das Zeugniß von Schweizer berufen. Wie tam es ferner, daß die Herren von der " Post" zu der Vorstandssizung nicht eingeladen waren? Zeuge Dahms: Sie waren eingeladen, aber nicht erschienen. Es war ja eine ganz wichtige Vorstandssitzung. Wir hätten die Sache auch in Gegenwart der Herren besprochen; weil die Herren von der„ Post" nicht zugegen waren, konnten wir uns mur zivanga: loser aussprechen.
Dr. Marwiz: Sie haben Herrn Fint mitgetheilt, die Aus
nicht hinwegligen. Wir begreifen freilich den Schmerz Eugens: wenn das mit wurden 1893 in der Hauptwahl 8665 sozialdemokratische Stimmen funft des Presseklubs in Chitago laute ungünstig. Die Antwort geht politisch so unrühmlichen Mitteln erschlichene Mandat Kreitling's abgegeben, am 16. Juni d. J. 9047. Zentrum und Konservative dann weiter:" Bevor ich das Schreiben dem Vorstand vorlege, gleich beim Zusammentritt der Wahlprüfungs- Kommission furzerhand hatten 1893 zusammen in der Hauptwahl 8696 Stimmen, diesmal, möchte ich Sie gerne persönlich sprechen." faffirt und Herr Streitling, noch ehe er auf dem Reichstagsfefsel warm wo sie von vornherein zufananengingen, 10 824. Für Virchow Sie das geschrieben. Sie geben also jetzt zu, daß das nicht richtig; geworden ist, wieder zum Reichstagsgebände hinauskomplimentirt wurden 1893 noch 784 Stimmen, diesmal nur 84 abgegeben. Die ist, denn Sie haben am 15. September bereits den Vorstand bes wird, weil er teinen Augenblid das moralische Recht man Einzelzahlen der diesmaligen Wahl beweisen, daß einige der Frei- nachrichtigt. fann höchstens vom formalen Rechte sprechen zur Ausübung des finnsstimmen für den schwarzblauen Mischmasch abgegeben wurden. Zeuge Dahms: Das geschah, weil mir gesagt war: Wählen Mandats hatte. Es ist das für die freisinnige Partei nicht nur eine Der Reichenbacher Kreis brachte uns diesmal 1019 Stimmen Sie die schonendste Form!" politische Niederlage, sondern auch eine unheilbare Blamage! mehr als 1893, davon diesmal in Langenbielau allein Dr. Marwig: Hat Schweizer nicht ausdrücklich gesagt, es Denn so tief wie in Berlin , ist der Freifinn im ganzen Reiche nicht 491 mehr, dagegen hat sich aber der Neuroder Kreis ver- wäre doch ganz gut, wenn Fink die Sache jetzt begribe, es stehe und noch zu keiner Zeit gesunken! schlechtert, indem er von 3134 auf 2497 Stimmen zurückging. ein Redaktionswechsel in der" Post" bevor, und seine Eristenz stehe Herr Eugen Richter mag leugnen und sich wenden, wie er Die vereinigten Junker und Pfaffen haben aber in dieser vielleicht auf dem Spiele, wenn der neue Chefredakteur davon will in der Wohnung des freisinnigen Wahl ihrer Domäne auch geradezu nerhörtes in Wahlbeeinflussungen erfährt; er möge einstweilen aus dem Verein Berliner Presse, Ieiters, Bezirksvorstehers Albert Heimann, geleistet. In den rückständigsten Bezirken dieser Kreise gab austreten.
Bittoriastraße 16, ist am Donnerstag, den 28. Junies Orte, wo auch nicht ein Wähler bei der Stimmabgabe Beuge Dahms: Die Interna der„ Post" gehen mich nichts der Freisinn an die Herren Rappo und Stockmann gefehlt hat, alle wurden mittels der schwarzen Fuchtel herangepeitscht. ant. Mich interessirt nur die Sache des Vereins. Es ist möglich, gleichsam ausverkauft worden! Natürlich nicht mit Die schwarzblauen Herren wissen am besten, mit welchen Mitteln sie daß so etwas gesagt ist, ich kann mich darauf nicht mehr besinnen. Siegel und Unterschrift, aber thatsächlich! Und am Tage nach der die Mehrheit gemacht haben; uns darüber näher auszulassen, ist hier Dr. Marwiz: Haben Sie nicht wiederholt zu Fink gesagt,' Wahl bestätigte Herr Heimann ausdrücklich die loyale Einhaltung nicht der Ort, das wird im Wahlprotest geschehen, für den recht er fühle fich durch den Austritt nicht schuldbewußt?
der Abmachung. Und Herr Kreitling sprach in der freisinnigen Ber triftige Gründe vorliegen. So schwer dieser Wahlkreis zu bearbeiten Zeuge Dahms: Das hat Schweizer gesagt. Ich habe fammlung offen und später in der Yorkstraße beim Berbrüderungs- ist, so sind doch alle Genossen fest entschloffen, den Stampf noch gesagt:„ Sie haben ja jetzt die beste Gelegenheit, die; schluck privatim Herrn Stockmann den Dank aus. So groß ist zäher und intensiver wie bisher fortzusetzen. Wie grundlos die Sache außerhalb des Vereins klarzustellen. Ich kann auch gesagt
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