Heinicke dagegen lehnte die Anklage und zwar mit vollem Recht ent schieden ab. Dieser Genosse hat überhaupt eine That begangen, wie sie groß herziger und edler nicht bald geschieht. Der Gen. Vett, welcher mittler­weile nach Amerika ausgewandert ist, hatte am 18. Februar Abends, wo der Regen in Strömen vom Himmel fiel, die 20 Kuverte bei Heinicke eingelegt, um sie am nächsten Tage wieder zu holen. Statt Vett kam aber am nächsten Tage die Bolizei und holte die Blätter sammt dem todtkranken Heinicke. Letzterer hätte es nun in der Hand gehabt, sich sofort

wieder seine Freiheit zu verschaffen, er hätte nur der Wahrheit gemäß angeben brauchen, daß Vett der Uebelthäter" sei. Doch Heinicke schwieg, obwohl für ihn bei seinem körperlichen Zustande die Untersuchungshaft zur Höllenqual wurde; treu dem Grundsatz Einer für Alle, Alle für Einen" ging er ins Gefängniß, um den Freund nicht zu verrathen. Vett aber war mittlerweile nach Amerika abgereist, und von dort her sandte er umgehend eine konsularisch beglaubigte, eidliche Aussage, welche Heinicke entlastete und den Sachverhalt der Wahrheit gemäß zur Kenntniß des Gerichtes brachte. Ein Versuch, diese Aussage von einem Hamburger Notar aufnehmen zu lassen, scheiterte daran, daß der wackere Hanseate im letzten Moment sich weigerte, die Aussage aufzunehmen. Diese Aus­sage kam zwar bei der Verhandlung nicht zur Verlesung, doch ist sie zweifellos auf das Endurtheil nicht ohne Einfluß geblieben.

Im Laufe der Verhandlung kamen die Artikel Organisirt Euch!" aus Nr. 6 und Vertraulich" aus Nr. 5 des Sozialdemokrat" zur Ver­lesung. Besonders der erste Artikel machte durch seine kräftige, energische Sprache selbst auf die Richter Eindruck; im Zuhörerraum, wo man bei der kräftigen Stimme des vorlesenden Referendars jedes Wort verstand, fand er allseitige Zustimmung. Auch die Briefkastennotiz aus Nr. 6: ,, A- a Alles pünktlich abgegangen, die Kerrrle" stehlen neuerdings wie die Altarhüter mit dem Posthorn";" werden Ersatz senden, der ihnen nicht an den Fingern hängen bleiben soll"; und aus Nr. 7: A- a Anselmus, Brief vom 4. hier, Stiebers Verdruß mit 6 abgereift, Nachlieferung von 20 dazu famen zur Verlesung und verfehlten nicht, allgemeine Heiterfeit hervorzurufen. Weiter kam noch ein Brief von Brandter u. Co. zur Verlesung, welcher einem Schuhmacher in Konstanz abgenommen worden war, welcher die Mittheilung enthielt, daß dieses Mal die Schwiegermutter" die Sachen schicken werde. Viel gesucht wurde nach ,, Anselmus", doch konnte er zum großen Leidwesen Engels' und der Staatsanwaltschaft nicht aufgefunden werden. Nach einer glänzenden Vertheidigung durch Dr. Türkheim aus Hamburg sprach der Gerichtshof Heinecke und Könnicke frei und verurtheilte Forschner zu 14 Tagen Gefängniß und Zulässigkeit der Beschränkung des Aufenthaltes. Forschner hat Appellation angemeldet.

11. Aus Süddeutschland , 22. Mai. Daß unter den Reaktionären verschiedenster Schattirung die Liberalen die niederträchtigsten und wüthendsten seien, ist eine bekannte Thatsache. Im Lande Baden liefern sie die besten Beweise dafür. Den früher gebrandmarkten Leistungen der Mannheimer Schergen reihen sich jetzt die Thaten der Pforzheimer Beamten und

wie die deutschen Nationalliberalen es Bismark gegenüber thun. Ja der schurkische Pariser Polizeipräfekt ein ehemaliger Ba­kunist wird von ihnen ob seiner Energie" in allen Tonarten gepriesen, während der redliche pariser Gemeindrath, der gegen die Gewaltthätigkeit der Polizei Protest erhob und sie verdienter­maßen eine Erneuerung des schändlichen Verfahrens des Kaiser­Daß auch eine reiches nennt, angegriffen und beschimpft wird. Anfrage in der Kammer in dieser Sache erfolglos blieb, ist dem­nach selbstverständlich. Nur fortgefahren mit dieser Saat die Ernte wird nicht auf sich warten lassen!

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Serbien .

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* Aus Belgrad erhält die Bourgeoispresse eine schrecklich. lustige Nachricht: Man erinnert sich, wie im vorigen Herbst der amerikanische Telegraph von einem in der Republik Columbia ausgeführten Freibeuterzug sofort als von einer kommunistischen Erhebung" meldete. Diese famose Erfindung hat jetzt in Ser­ bien ihre Nachahmer gefunden. Nach dem erwähnten Bericht soll nämlich die bekannte nationale Bewegung der soll nämlich die bekannte nationale Bewegung der Albanesen nichts mehr und nichts weniger als eine kommunistische Machenschaft sein! Die Kommunari­Arnauten" heißt es aufgestachelt und geführt von euro: päischen Kommunisten, haben schon gegen die ottomanischen Be­hörden entschieden Stellung genommen; fie verfügen nach Gut­dünken mit Gut und Blut aller Einwohner ohne Unterschied der Konfession im Interesse der Kongra- Kommune.( Congra heißt Gemeinde, Kommune.) So nahmen die Kommunari am 27. April ein großes Getreidequantum dem reichen Türken Rusim Aga weg; dann kam die Bande zu Nusim und plünderte sein Haus vollständig. Täglich wird Jeniand ausgeraubt oder mißhandelt, der sich der Kongrua- Kommune nicht anschließen will. Am sel­ben Tage, als Rusim Nga ausgeplündert wurde, ermordeten die Kommunari in Djakovitza den reichen katholischen Serben 3jare nat, verwundeten seine Tochter und raubten alles Hab und Gut. Tags vorher wurden von ihnen zwei serbische Kirchen, eine in Malajcic, der andere in Peljic, ganz ausgeraubt 2c." Die ge naue Aufzählung aller dieser Raub- und Mordthaten, sowie die Abwesenheit jeglicher sonstigen Beweise für die Bezeichnung der

Sprechsaal.

Erklärung.

In einem Bericht Joh. Most's über eine in seiner Gegen­wart in Zürich abgehaltenen Versammlung vom Pfingstmontag heißt es am Schlusse wörtlich:" Man refolvirte, daß man die " Freiheit" und Alle, die mit ihr halten, wenn sie nicht ihre Angriffe auf die Autoritäten einstelle und ihren revolutionären Ton fallen lasse, als außerhalb der Sozialdemokratie betrachten werde." Als Vorsitzender dieser Ver­sammlung, der ich mich der strengsten Objektivität befleißigt, sehe ich mich veranlaßt, zu erklären, daß diese Stelle des Berichts vollkommen falsch und geeignet erscheint, die in selber Versamms lung Anwesenden zu diskreditiren. Die Resolution spricht klar und deutlich aus, daß es der Wunsch der Versammelten sei, daß jede Polemik zwischen zwei gleiche Interessen vertretenden Blättern eingestellt und die Freiheit" ihre maßlosen Angriffe gegen die deutsche Sozialdemokratie fallen zu lassen gezwungen werde, widrigenfalls sie( resp. deren Anhänger) als aus der Partei ausgeschieden zu betrachten wären.

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Ebenso entschieden falsch ist die Behauptung genannten Blattes in selbem Berichte weiter oben: Zwei Genossen, die nicht ganz koscher", d. h. als oppositionell bekannt waren, wurden sogleich, als man sie erblickte, an die Luft gesetzt. Einen dritten gleicher Qualität ließ man zwar im Saale, jedoch entzog man ihm später sofort das Wort, als er sich anschicken wollte, über dies und jenes Einwendungen zu machen." Durch diese Darstellung wird mir als Vorsitzenden der Versammlung der Vorwurf der Parteilichkeit gemacht, den ich, meiner bereits eingangs erwähnten Objektivität gemäß, mit der ich die Versammlung leitete, aufs entschiedenste zurückweisen muß. Der wahre Sachverhalt ist der: Die zwei von dem von der Versammlung gewählten Ordnungs­Ausschuß aus dem Saal Entfernten, befinden sich seit längerer Zeit mit der hiesigen Arbeiterpartei in Fehde und zwar deswegen, weil man sie aus der hiesigen Vereinsbuchdruckerei, in welcher fie als Setzer konditionirten, entließ, und ließen sich wie mir von vielen Seiten mitgetheilt wurde Dinge zu Schulden kommen, die sie als unzuverlässige Personen erscheinen lassen,

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Bolizeiwelt würdig an. Ein unerhörtes Schnüffelſyſtem iſt dort organisirt. Bewegung als einer kommunistischen, läßt darauf schließen, daß welche in keiner Parteizusammenkunft mehr geduldet werden.

Jeder als Sozialist Anrüchige steht unter polizeilicher Aufsicht. Beim Gen. Lehmann horchen die Schufte an den Fenstern der Wirthsstube, um Stoff für ihren Denunzianteneifer aufzuschnappen; sie treten zu allen Stunden in das Lokal, machen sich dort zu schaffen, notiren die verkeh­renden Gäste. Und zu welchem Zwecke? Um die darunter befindlichen Arbeiter bei den Fabrikanten zu denunziren und brodlos zu machen. Sie fordern förmlich von Amtswegen die Arbeitgeber auf, jeden Arbeiter auf die Straße zu werfen, der zur Sozialdemokratie hinneigt. Diesen Blut­saugern und Giftspinnen ist es lediglich darum zu thun, ihre tückische Polizeimacht in recht augenfällig hämischer Weise hervorzukehren und Existenzen zu zerstören. Sie fühlen den Boden unter den Füßen wanken und wollen sich durch die gehässigsten Grausamkeiten Sicherheit erringen. Alles vergebens; das Geschick geht seinen ehernen Gang und zertritt früher oder später dieses ekte Gewürm!- Der Polizeitölpel macht uns aber manchmal doch auch eine recht vergnügte Viertelstunde; es ist zu posfirlich, zu welchen Bockssprüngen sein Eifer ihn zuweilen antreibt. Da nahmen kürzlich zu Pforzheim zwei Hetzhunde eine Haus­suchung vor. Sie finden nichts, wittern aber nach ihrer Hundenatur etwas. Alsbald bemächtigen sie sich des Bügelhakens, eilen zum Abtritt und beginnen die Fischerei in dessen düstern Gründen. Und siehe da, der Eifer ist nicht umsonst. Eine Nummer des" Sozialdemokrat", desgleichen von dem vor langen Jahren unter gleichem Titel in Berlin erschienenen Hasselmann'schen Organs bilden die reiche Ausbeute. Aber, o weh! in einem unaussprechlichen, oder besser unriechbarem Zustand. Die Zweie fangen nun an zu schaben und zu fratzen und tragen den kostbaren Fund alsdann an den öffentlichen Brunnen, um ihn dort zu baden und zu waschen, und hängen ihn alsdann fein säuberlich in ihrer Polizeiwachtstube zum Trocknen auf, natürlich Alles zum großen Gaudium des Publikums. Man sieht, wie kostbar der Inhalt unseres Parteiorgans sein muß, wenn selbst ein verthierter Polizeischlingel sich solche Mühe gibt, um die Lesbarkeit beschädigter Exemplare wieder her­zustellen. Der arme Schneider wurde natürlich, wie das einmal so üblich, verhaftet, mußte aber nach einigen Tagen wieder freigelassen werden; wenn man ihm auch so gesetzlich nicht beikommen kann, so hat die allmächtige Polizei ihm doch wenigstens ihre Bosheit fühlen lassen. Selbst ein Theil der Richter fängt an, dieses Treiben empörend und efelerregend zu finden.

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Oesterreich- Angarn.

Freudenthal( Oester.- Schles.), Ende Mai. Da die berechtigten Forderungen unserer hungernden Weberbevölkerung nach einer Lohnauf­besserung von den Fabrikanten nicht nur schnöde zurückgewiesen wurden, sondern auch noch mit Schub" und ähnlichen Beruhigungsmitteln" gedroht wurde, haben unsere Weber sich aufgerafft und am gestrigen Tage in der Zahl von 200 die Arbeit eingestellt. Wir bitten, Zuzug fern zu halten und die Strikenden mit Geldmitteln kräftigst zu unterstützen. Die Noth ist groß und schnelle Hilfe thut noth! Zuschriften und Gelder wolle man richten an Johann Siegel bei Herrn Karl Panirschky, Freudenthal in Dest.- Schlesien .

Frankreich .

* Die republikanische" Regierung fährt in dem Wettlauf ber brutalsten Verfolgung der Sozialisten, den sie mit ihrem kaiserlichen Nachbar jenseits der Vogesen unternommen, rüftig fort und macht ihrem Nebenbuhler längst die Siegespalme streitig. Voll Zorn, daß die von den Pariser Sozialisten befolgte Losung der Zurückhaltung ihr die gehofften glorreichen Säbel- und Flin tentriumphe im großen Styl vereitelt hat, und nicht zufrieden mit den Hunderten zerrissener Todtenkränze, dem Anherrschen des Publikums, den Fauststößen, Säbelhieben und Verhaftungen, mit denen sie friedliche Kirchhofbesucher gleich Straßenräubern über­fiel, benützt sie den von ihr selbst in Szene gesetzten Putsch", um die Sozialisten auch weiter nach Herzenslust verfolgen zu können. Und da sich das augenblicklich bei den Einheimischen richt so leicht machen läßt, so übt sie ihre Heldenthaten an den Ausländischen aus. Bestürzt über die wachsende Theilnahme von Ausländern an der sozialistischen Bewegung- so schreiben die Regierungsblätter wird die Regierung die sich unter den

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15 Verhafteten befindlichen Ausländer, sowie die fremden Unter zeichner der gegen die Vorgänge des 23. Mai gerichteten Proteste, endlich alle ihr als besonders rührig bezeichneten ausländischen Sozialisten aus Frankreich aus weisen". Der Anfang mit der Ausführung ist bereits gemacht durch die Ausweisung der 7, neulich verhafteten Ausländer, wo­runter sich Belgier, Schweizer und Deutsche ( Bildhauer Grün; ob Fritz und Schiltze Deutsche, ist nicht ersichtlich) befinden. Durch die allgemeine Ausweisung werden, wie der Temps" bemerkt, zahlreiche deutsche Sozialisten getroffen.

Natürlich geben die opportunistischen Republikaner " der Re­gierung bei all diesen Schändlichkeiten vollkommen Recht

ganz

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der famose Berichterstatter und seine Gesinnungsverwandten die geschilderte Bewegung nur deshalb als eine kommunistische" ansehen, weil dabei geraubt und gemordet wird was freilich der herrschenden Bourgeoisanschauung durchaus entspricht. Leider hat der kluge Spezialberichterstatter auf dem Schauplatz der al­banesischen Kommune vergessen, anzugeben, was denn die euro­päischen Kommunisten" mit Albanien eigentlich für große Pläne haben? Sollen sie etwa im Land der Felsen"( Stiperi) am adriatischen und jonischen Meer ihren Zukunftsstaat mit Fez und Sandalen errichten wollen? Oder wollen sie etwa gar eine Expedition der vereinigten Regierungen gegen Albanien herauf­beschwören, um die herrlichen Kriegsheere des Westens an fernen Gestaden festzunageln und dann in ihrer Abwesenheit in ihren betr. Vaterländern mit der allgemeinen Verungenirerei anzufan­gen? Durchtrieben genug wären die Kerle dazu da heißt's aufpassen für die bedrohte Ordnung"! Es soll uns nicht wun­dern, wenn wir nächstens lesen, daß sich Bebel, Liebknecht, Biera Sassulitsch, Hartmann 2c., nebst einem Generalstab von Sozial­demokraten, Kommunarden und Nihilisten, alle in reichbesetzter Stipetarentracht und bis an die Zähne bewaffnet, nach Albanien eingeschifft haben.

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Rußland .

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* Es ist doch schändlich, wie das milde Väterchen und sein sanftes Regiment verleumdet werden! Man spricht von unmensch­licher, mordlustiger Tyrannei. Nun ist freilich wahr, daß sich nach den Berichten der russischen Blätter gegenwärtig 3000 po litische Gefangene in den Korrektionshäusern, 46,000 desgl. in den Gefangenenhäusern und 63,000 desgl. in den Polizeiarresten, also zusammen volle 112,000 Menschen wegen po litischer Verbrechen" in den Kertern befinden! Und was eines großen Theiles dieser unglücklichen Opfer zarischer Willkür wartet, zeigt neuerdings wieder der Weimarprozeß, der eine standalösere Gewaltthat als die meisten vorangegangenen Prozesse darstellt und in dem 7 Angeklagte, gegen die meist so gut wie gar keine Beweise vorlagen, zu Tod, Verbannung und 85 Jahren Kerker verurtheilt wurden! Aber wie hell scheint den Sündern auch wiederum die kaiserliche Gnadensonne! Einer Nachricht des russischen Regierungsanzeigers zufolge wurden die Verurtheilten begnadigt": Michailow und Saburow( die zum Tode verurtheilt waren) der Erstere zu 20jähriger, der Letztere zu 15j. Zwangsarbeit in den Bergwerken, Weimar zu 10j. Zwangsarbeit in einer Festung, Maria Kolentina zu 10j., Berd nikow zu 8j, Löwenthal zu 6j. Fabrik- Zwangsarbeit, Olga Na­

thanson zur Ansiedlung in einer entfernten, Olga Witanjew zur Ansiedlung in einer weniger entfernten Gegend Sibiriens , Aleran­dra Malinowskaja zum Aufenthalt in dem Gouvernement To­bolst. Welche Gnade! Wie werden die von ihr Betroffenen und ihre Freunde für sie dankbar sein!

Afien.

* Die Kultur schreitet vorwärts in Japan . Durch die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, aus welcher die auf Wiedereroberung ihrer alten Herrschaftsrechte abzielenden frühern Lebensfürsten Vortheil ziehen könnten, genöthigt, berief der Mi kado( Kaiser ) den Ministerrath zusammen und gab seine Ein­willigung zur Einberufung einer Volksvertretung: der erste Fall der Umwandlung der unbeschränkten Monarchie in eine beschränkte, verfassungsmäßige in einem Lande des Ostens. Das Vemer­fenswertheste ist aber, daß bei der Wahl der gesetzgebenden Ver sammlung das allgemeine, direkte Wahlrecht ohne jede Einschrän­tung gelten soll, wodurch Japan von Rußland ganz abge­sehen zahlreichen hoch zivilisirten Staaten an politischer Frei­sinnigkeit weit überlegen ist. Die Völker der betr. Länder, u. a. auch die fast sämmtlicher deutscher Einzelstaaten, müssen also politische Rechte erst fordern und anstreben, welche die bar­barischen" Japanesen nun bereits haben. Bezeichnent genug für die europäischen Verhältnisse!

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Der

dritte gleicher Qualität" gehört keiner Sektion an, d. h. er ist nicht Parteigenosse, wie mir hier allseitig versichert wird. Da nun zu der Versammlung nur Parteigenossen, resp. die Mitglieder der Sektionen des Arbeiterbundes, geladen waren( auf Most's eigenen Wunsch sollte die Versammlung einen vertrau lichen Charakter tragen) und außerdem der Betreffende durch seine vollkommene Unbekanntheit mit den Verhältnissen( er er­klärte nämlich in seiner Rede selbst, er lese prinzipiell keine Parteiblätter) das Mißvergnügen der durch sechsstündiges Tagen bereits ermüdeten Versammlung erregte, wurde ihm auf Antrag durch Beschluß der Versammlung das Wort entzogen.

Auf die Bemerkung Most's, daß er, nachdem die Versammlung über vier Stunden währte und auf ihn tapfer losgepaukt worden sei, dann selbstverständlich wenig mehr zu bemerken hatte", muß ich abermals, um jeden Vorwurf der Parteilichkeit von mir ab­zuwälzen, denn einem solchen gleicht auch dieser Satz, erklären: Ich habe Most freigestellt, nach jedem einzelnen Redner zur Entkräftung das Wort zu ergreifen und habe im Laufe der Verhandlungen mehrmals diese Aufforderung erneuert, was von ihm gewiß nicht in Abrede gestellt werden kann. Zürich , 1. Juni 1880.

Der Vorsitzende der betreffenden Versammlung: Johann Schwarzinger.

Briefkasten

der Redaktion. H. E. Berl. Sie meinen, eine größere Zu­sammenkunft zur Besprechung von allgemeinen Parteiangelegenheiten, die event. mehrere Tage in Anspruch nehmen könnte, sei trotz alledem in Deutschland möglich? Nun, derlei können wohl nur politische Kinder träumen. Es genügen 12 Stunden, um die Polizei erfahren zu lassen, wenn ein bekannter Parteigenosse sich an einem Orte einfindet; um die Anwesenheit von Dutzenden zu erfahren, genügt der dritte Theil dieser Zeit, und den Rest kann man sich denken. Es scheint, daß die Naiven in Deutschland nicht aussterben! Darnach sind die Flausen des H. zu beurtheilen. L... Berlin . Sie hätten sich doch selbst sagen mitssen, daß wir ein derartiges Schriftstück nicht namenlos und ohne jede Beglaubigung entgegen nehmen können. Derlei kann ja jeder beliebige Gegner schreiben und sich als Sozialist oder gar als Kommission" ausgeben. Wir wären vollberechtigt gewesen, Ihre Ein­sendung ganz unberücksichtigt zu lassen, haben es jedoch, um Ihnen gewiß nicht Unrecht zu thun, an die geeignete Vertrauensstelle behufs Einziehung von Informationen, sowie zur entsprechenden Kenntnißnahme gesandt. Allfällig Weiteres wird von dort erfolgen.

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der Exped. J. J. Newcastle Fes. 2. 80. Ab. II. Qu. erh. Addr. richtig gestellt. H. M. G. Hg. M. 5. erh. Schft. abges. Nach­nahmen aus der Schweiz ins Ausland sind nicht möglich. St. H.: M. 3. p. II. Qu, hier. Sch. abger., deßhalb Nichts erhalten. 17 bis 22 fort an beide Reklamanten. Gg. K. Nttu. M. 4. P. 4 Mon. erh. Schriftenverzeichniß folgt. ld. Verviers Fes . 4. erh. Weiteres folgt. E. F. Velth.: Fcs . 2. p. Juni bis Aug. erh. c. G. durch B. Olten: M. 6. Ab. II. Qu. erh. Gustel: Bf. durch H. erhalten und beantwortet. Bbl. Frau u. Soz." vergr. Auflage nen vorber. N. N. Brsl.: M. 20. 1. Flgschst. erh. 600 an erste Addr. abgg. Vorschläge werden maßgebenden Ortes vorgelegt. Weiteres folgt. Barba: Bf. v. 28 zugleich mit H. hier. Brfl. mehr. X 3: Alles piinftl. fort, aber bei Euch sitzt der Marder, also außerhalb stationiren. Andere Addr. her; 100 von d. Verlangten schon am 11/4. am S. beordert, schlupfen vielleicht noch, da zufällig noch ge­sichert. Wenn nicht, später Ersatz. 0. H.: Bf. v. 24. erh. Sdg. über A. fort. Ein Theil des Vermißten auch wohl noch eingetroffen. Desto besser. E. v. B. Gent: Sendgn. bewirkt. Gruß! J. Strauß N. Y.: Sdg. abgg. Lissagaray franz. bei H. Kistenmäters Britssel. &. At: Bf. erh. Ersatz folgt mit 23.-S. S.- burg: Fcs . 6. 50( M. 5. 20) stehen zu Ihrer Verfügung.., Rev. social" bis 3 gesandt, folgt weiter. Gr. Weberei A. d. K.: M. 3. erh. Bange machen, gilt nicht! Feh­lendes mur verirrt, muß eintreffen. Xband besser als Bf. Besst.: Fes. 21. erh. u. nach Vorschr. verwendet. 200 später. Zu Bracke's Todtenfeier verkaufte Schft. durch U11. Fcs. 11. 20. Allg. B. V. St. Gallen Fes. 16. 11. Fds. Dankend erh. Lanferm. Chicago : Bf. v. 17/5 erh. Werden nach Vorschr. verfahren. 3. 15 folgen Rw. London : Bf. v. 31 5. hier. Inh. erl. briefl. Knoerfe Alles erh. Hat denn Y.y.y. o den Hirntatterich!? Bf. fort. Ferdinand: Post v. 25 u. 30/5 hier. M. 145. u.. 52. 40 ein­gestellt. 250 2. abgegg. Gruß! Feldhauptmann: H. III. v. 20/5. am 2/6 hier. Neuestes stets willkommen. ttthimmel Warum bis zum 2/6 feine neuen Addr.? Mindestens 5000 Honigfladen Pontifer: Wozu auf P. K. noch H. erwähnen?

senden. Bf. abgg.

Sdg. abgg.

Brk.