regung der belgischen Partei warm unterstützt und bereits die Sammlung freiwilliger Beiträge behufs Beschickung des Kongresses mit einem Abgeordneten anregt.
Die Sympathie des Organs der deutschen Sozialdemokratie für den Gedanken des sozialistischen Weltkongresses, den es mit angeregt hat, ist bekannt.
Eine eigentliche Bekämpfung und Anfeindung des Weltkongresses haben wir außer der, naturgemäß jede Einigung der Arbeiter hassende und fürchtende Presse der herrschenden Klasse nur noch in einem Blatt gefunden, welches den Weltkongreß und feine Veranstalter schon im Voraus begeifert, beschimpft und ver läumbet in der Londoner Freiheit".
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Der Landesrath der belgischen sozialistischen Arbeiterpartei fordert alle sozialistischen Organisationen und Zeitungen auf, so bald als möglich die Fragen, welche sie auf die Tagesordnung des Kongresses gesetzt haben wollen, Ort und Zeit des Kongresses u. s. w., zu besprechen und ihre Anträge dem Sekretär des Landesrathes, E. Anseele, Bleekerstreke 14, II., Gent , mitzutheilen.
* Seit dem 14. Juli erscheint in Paris unter der Leitung des zurückgekehrten Henri Rochefort ein radikal- sozialistisches Blatt, ,, L'Intransigeant". Als Mitarbeiter an demselben wurden in der Presse Arthur Arnould , Benoît Malon , Protot, Olivier Pain, E. Bazire, Kasimir Bouis, sowie für das Ausland der Nihilist Hartmann, der englische Freidenker Brablaugh, Garibaldis Sohn Menotti und- Herr Hasselmann genannt. Obgleich nun schon die Zusammenstellung der ausländischen Redakteure" offenkundig zeigt, daß es dem genannten Blatt lediglich um eine effektvolle Herauspußung mit vielgenannten Namen zu thun war, wobei man bekanntlich nie sehr wählerisch ist, so hielten wir es doch für unsere Pflicht, einen der hervorragendsten Mitarbeiter des Blattes durch Uebersendung des nöthigen Beweismaterials darüber aufzuklären, welchen Kukuk man sich in offenbarer Unkenntniß der Verhältnisse in Herrn Hasselmanns Person ins Nest zu setzen im Begriff war. Eine thatsächliche Mitarbeiterschaft des Herrn Hasselmann besorgten wir zwar feineswegs; denn Beschimpfereien der deutschen Sozialdemokratie und Denunziationen gegen dieselbe und ihre Mitglieder das einzige, was Herrn Hasselmanns Feder noch leistet fänden in den ,, Intransigeant" zweifellos feinen Eingang. Aber es wäre uns um das Blatt und einige uns befreundete und von uns hochgeachtete Mitglieder desselben leib, die durch eines gewerbsmäßigen Denunzianten und Kronzeugen Kollegenschaft beschimpft wären.
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Noch bevor aber unsere diesbezügliche Mittheilung zur Kennt niß der Redaktion und der übrigen Mitarbeiter gelangt ist, finden wir in der Presse die Meldung, daß Hartmann, der bekannte russische Nihilist, in mehreren Blättern angezeigt hat: er würde mit einem Hasselmann niemals an einem und demselben Organ arbeiten. Wie man sieht, ist Herrn Hasselmanns Ruf auch bereits nach London gedrungen, obgleich die dort erscheinende " Freiheit" noch mit feinem Wort Veranlassung genommen hat, sich von ihrem entlarvten bewährten Freund" Hasselmann loszusagen.
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Weil wir übrigens gerade bei Herrn Hasselmann sind, so wollen wir noch eine diesen Herrn weiter kennzeichnende Thatsache feststellen. Bekanntlich wurde s. 3. das Deutsche Wochenblatt" wegen der bloßen Veröffentlichung
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als nicht redaktionelle Notiz der höchst harmlosen Erklärung der sozialdemokratischen Abgeordneten, daß dieselben mit Herrn Hasselmanns Privatblatt nichts zu thun haben, verboten; und dasselbe geschah mit dem, vollkommen sachlich geschriebenen und jeder Verkündigung ,, untergrabender" Grundsäße fernen Flugblatt unserer Abgeordneten gegen Herrn Hasselmann. Letzterer dagegen veröffentlicht seit Wocher in jeder Nummer seines Blattes unter dem Titel„ Enthüllungen" und mit Namensunterschrift spaltenlange Artikel von schmutzigsten Verleumdungen gegen die sozialistischen Abgeordneten, die früheren Leiter der Parteiinstitute, den ehemaligen Vorstand u. f. w., ohne daß ihm von der Polizei das Geringste in den Weg gelegt würde. Und das ist auch sehr leicht erklärlich; denn die ganze Schmuzarbeit wird ja lediglich im Interesse und wahrscheinlich auch unter Vor wissen der Polizei besorgt. Die lettere muß deshalb der Verbreitung der Hasselmann'schen Produkte den möglichsten Vorschub leisten, während sie ebenso selbstverständlich jede Entgegnung der Verläumdeten, welche die Wirkung der Hasselmann'schen Thätigkeit abſchwächen könnte, verhindern muß. Wie willkommen der Polizei und unseren Gegnern überhaupt die Hasselmann'schen Verläumdungen sind und wie sie diefelben zur Schädigung unserer
Feuilleton.
Pfaffentrug
oder
Ein Raddau- Abend bei Stöckern.
L. Des Nachts kriecht allerlei lichtscheues Geschmeiß aus den Winkeln und Löchern hervor. So jetzt im nachtschlafenden Deutschland . Z. B. Herr Hofprediger Stöcker. Dieser Kauz, sonst im alten Kirchengemäuer hausend, frächzt jetzt laut sein„ Christlich- Sozial!" So heißt das nagelneue Arcanum, das er, voll Erbarmen, der kranken Welt ersann. Es besteht aus: Muckerthum und Knechtsseligkeit. Das heißt dem Vergifteten Strychnin mit Blausäure verordnen.
Thut nichts. Seit man uns Sozialdemokraten unsern Irrthum so überzeugend nachwies, indem man uns wegjagte oder einsperrte, hat der konzessionirte Hof- Weltverbesserer sich in Berlin breit gemacht. Ihr kennt die Geschichte vom Affen, der den abwesenden Herrn nachahmt? Stöcker ist so ein Affe.
Unsere Plakate, Versammlungen, Schlagwörter alles findet sich da wieder. Fehlt nur, was eben das Vieh vom Menschen scheidet: der Verstand. Ich kümmerte mich nie um das Affenspiel. Es war mir zu dumm.
Neulich sitze ich betrübt auf meiner Bude. Ich dachte an das Glück, deutscher Reichsbürger zu sein und an meine unbezahlten Steuerzettel. Ich dachte furz mir war schrecklich. Da kommt ein Freund.„ Sie brauchen Aufheiterung", sagte er, und wo finden Sie die beffer, als bei Stöcker?" Jch gab nach.
Bei unserem Eintritt in die dichtgefüllte„ Tonhalle" stand er schon auf der Tribune, der große Reformator, der, zu bescheiden, noch immer nicht gestehen will, wenn seine Anhänger ihn den ,, neuen Luther" nennen. Der Typus des fanatischen Pfaffen! Das finstere Gesicht, das tückische Auge, strafen das süßliche Wort Lügen.
Partei benüßen zu können hoffen, zeigt der Umstand, daß die erwähnten Schmutzartikel in der ganzen Polizei und Reptilienpresse mit großem Behagen vollinhaltlich abgedruckt werden, und daß Herr Hasselmann von der genannten Presse allgemeines Lob und Aufmunterung zum Fortfahren auf dem betretenen Weg erhält.
Unsere Genossen werden hiernach die Hasselmann'schen„ Enthüllungen", wenn ihnen dieselben in irgend einer gegnerischen Zeitung zu Gesicht kommen sollten, zu würdigen wissen und es begreifen, wenn wir über dieselben kein Wort verlieren. Sollten die Angegriffenen irgend eine Veröffentlichung in dieser Sache für unbedingt nöthig halten, so werden dieselben unser Blatt selbstverständlich zur Aufnahme bereit finden. Indessen halten wir dafür, daß die Worte eines notorischen Denunzianten und Kronzeugen für Sozialisten keinerlei Widerlegung bedürfen und daß man einem solchen Subjekt dadurch, daß man sich mit seinen Schuftereien überhaupt befaßt, unverdiente Ehre erweist.
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* Ueber die Angelegenheit Most, des Bundesgenossen des Herrn Hasselmann, hat die neueste Entwicklung der Dinge seit der bekannten Züricher Versammlung mit ihrem von Herrn Most nicht gehaltenen Waffenstillstandsvorschlag auch bei dem letzten, bisher etwa noch zweifelhaften und zurückhaltenden Rest der sozialistischen Presse Klarheit geschaffen, und mit einziger Ausnahme des anarchistischen Genfer« Revolté», des grundsätzlichsten Gegners der deutschen Sozialdemokratie, gibt es tein sozialistisches Organ irgend einer Sprache, welches Most in Schuh nähme. Die beiden Hauptorgane der deutschen Sozialisten Nordamerika' s, die Chicagoer Arbeiterzeitung" ( Vorbote") und die New- Yorker Volkszeitung", haben von Herrn Most vergeblich erwartet, daß er auf unsern Vorschlag zur Waffenruhe eingehe und werden ihre Schlußfolgerungen daraus ziehen müssen. Ueber das niederschmetternde Fiasko, welches Herr Most der erbitterte Gegner jeder Wahlthätigkeit- gelegentlich seiner Kandidatur bei der jüngsten Berliner Wahl erlebte, schreibt die" New- Yorker Volkszeitung", welche sich oft kritisirend gegen die deutschen Parteiverhältnisse verhält, deren unbeeinflußtes und aus eigener Ueberzeugung gewonnenes Urtheil demnach von doppeltem Gewicht ist:
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Most, der bekanntlich die revolutionäre" Richtung vertritt und fortwährend Rebellion predigt allerdings nur in dem recht sicheren London fordert jene 3600 sozialdemokratischen Wähler( des 5. Berliner Wahlkreises) auf, für ihn( Most) zu stimmen, indem er in der Stärke des eventuell für ihn abgegebenen Votums zugleich eine Billigung der von ihm eingeschla genen Taktik sehen wollte. Wir sagten, als diese Aufforderung in Moft's" Freiheit" erfolgte, gleich voraus, daß dieselbe ein für Most sehr gefährliches Experiment in sich schließe. Bis Stellung innerhalb der Partei, die geringe Zahl dahin kannte man nicht die große Schwäche seiner die Frage so gestellt wurde, wie Most sie stellte, mußte die Entseiner Anhängerschaft. Das Resultat dieser Wahl, wenn hüllung bringen. Und sie ist Senn auch gekommen. Während die Masse der Sozialdemokratie, der ausgegebenen Parole entsprechend, sich der Wahl gänzlich enthielt, hat Most 203 Stimmen auf sich vereinigt. In Fragen der Taktik entscheidet immer Richtung Bebel Liebknecht ( wohl richtiger: für die Partei D. R .) der Erfolg. Wenn 3400 sozialdemokratische Wähler sich für die entscheiden und 200 für die Most's so zählt letzterer eben nicht mehr...."
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Uebrigens herrscht auch über Herrn Hasselmann in der ganzen sozialistischen Presse ebenfalls mit Ausnahme des« Révolté»> Uebereinstimmung, ein günstiges Zeichen für die fortschreitende Klärung und Einigung.
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Sozialpolitische Rundschau.
* Die Reaktion nüßt ihre Zeit weiblich aus und macht ganze Arbeit das muß man ihr lassen. Auf allen Gebieten des staatlichen Lebens wird mit Leibeskräften zurückgeschraubt und Unmöglichkeiten gibts da nicht mehr. So machte das preußische Herrenhaus eine neue Jagbordnung zurecht, die für die Bauern eine wahre Storpionengeißel werden wird und sie zur Verzweiflung bringen muß. In der Kommission befanden sich ein Fürst und neun Grafen und alle 15 Mitglieder sind passio: nirte Jäger. Verminderung der Jäger und Vermeh
Heut predigt er über„ Die Parteien und die Religion". Er beweint, daß jede Partei apart darüber denke, statt sich in Christo zu einen. Und deutlich winkte er, daß er von Junker wie Sozialist mit gleicher Liebe die Sporteln annähme. Nur, fürcht' ich, dauert's damit noch eine Weile. Der Fendale von Gottes Gnaden" ist wohl fromm; denn er weiß, daß mit dem Gott auch er flöten geht. Der Mastbürger, der Hälbling, ist's halb für den„ Plebs", der glauben müsse. Der Proletarier, ein ganzer Kerl, brach ganz mit dem Schwindel. Spanische Dörfer für das hochwürdige Kameel. England lobe er sich; dort sei Lord wie Arbeiter fromm. Ei! Sieht die christliche Lösung der sozialen Frage so aus? Merci! Wie Viele verhungern doch in London jährlich?
Nun gings zum Arbeiterfang.. Warum die Sozialisten sich nicht auf die Bibel stützten, dies sozialistischefte Buch! Beweis sei das alte Testament. Oller Semite! Drauf fischt er aus dem bibli schen Unsinn die bekannten Brocken, die zum modernen Sozialismus passen, wie Bater Abraham zum Professor der Nationalökonomie. Dann kamen die wohlfeilen Moralsprüchlein, die vor paar ein Tausend Jahren mal ein semitischer Jüngling, Jeschu Hanozri, gepredigt haben soll, wie xTausend Jahre vor ihm schon andere, rührselige, gutmeinende, konfuse Religionsschwärmer, die aber keinen Hund vom Ofen, resp. feinen Bourgeois vom Geldsack locken, keinen Hungrigen sättigen und trotz deren wir noch immer so sündhaft, daß der HErr eben wieder den Hofprediger Stöcker als Geißel über uns schicken mußte. Bald rief er: ,, Eher kommt ein Kameel in's Himmelreich, als daß ein Reicher durch ein Nadelöhr geht". Bald:„ Du sollst dem Ochsen, der drischt, das Maul nicht verbinden!"
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So drosch der Redner immer weiter, ohne daß man ihm leider Gottes das Maul verbunden hätte. Ich dacht mit Shakespeare :„ Der Teufel könnt sich auf die Schrift berufen". An die Bibel, schrie er, solle der Arbeiter glauben und nicht an Darwin ! Was die Pfaffen vom großen monkey- man ,,, Affenmann", wie ihn die Frommen seines stillen Dorfes Down rufen nur wollen! Zeugen sie mit ihrer Bosheit, Tücke, Geilheit nicht laut für seine Affentheorie? An solchen Stellen brach
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rung des Wildes und des Wildschadens wird die Folge dieses Gesetzes sein. So wird die Gebühr für einen Jagdschein von drei Mark auf zwanzig Mark jährlich erhöht, während die Forstbediensteten der Herren Waldbesitzer keinen Jagdschein zu lösen brauchen. Große Jagdbezirke helfen den Wildstand vermehren; deshalb wird den Landgemeinden, welche nicht eine Fläche von 100 Hektaren 392 Morgen haben, das Recht genommen werden, über Ausübung und Verpachtung der Jagd selbstständig zu bestimmen. Vielmehr sollen solche Gemeinden mit großen Gütern zu Jagdbezirken zusammengelegt werden. Diesen ernennt dann der Kreisausschuß einen Jagdvor steher, dem ein Jagdvorstand mit Stimmrecht nach der Größe des Besizes beigeordnet wird. So bekommt der Großgrundbesitz wieder den längst gewünschten Einfluß auf die Bauernjagden. Die Beseitigung eines Jagdpächters, welcher den Wildstand zum Schaden der Bauernäcker allzusehr sich vermehren läßt, wird er schwert. Denn die Jagd soll künftig nicht auf weniger als sechs Jahre( bisher drei Jahre), dagegen bis auf achtzehn Jahre ( früher höchstens zwölf Jahre) verpachtet werden. Der Wildschaden wird nicht vergütet, es bleibt die Gesetzgebung darin so nachtheilig für den Landmann, wie sie ist. Ja, in den neuen Landestheilen, wo der Wildschaden jetzt noch gesetzmäßig. vergütet werden muß, soll diese Verbindlichkeit aufhören, damit ,, die Felder nicht mit nußloser Aussaat bestellt würden, nur um das Wild anzuziehen und nachher Wildschadensersatz zu verlangen". Aber nicht werthlose Aussaat, sondern die Frucht von Nähe des Waldes, oft in einer einzigen Nacht vom übertretenden saurem Schweiß und Arbeit wird jetzt, insbesondere in der Wilde vernichtet. Nun soll sogar in der Nähe des Waldes der Waldbesitzer, damit der Wildstand des Waldes nicht in un gewöhnlichem Maße beeinträchtigt werde", wie es im Gesetzentwurf heißt, ein gesetzliches echt bekommen, die Jagd auf den in den Wald einspringenden Flächen zu pachten. Beeinträchtigt dagegen das aus dem Wald austretende Wild die Felder des Bauern, so hat dieser nur das Recht, den Herrn Landrath geWunder, wenn man solchen Bestimmungen gegenüber im landhorsamst zu bitten, geneigtest einen Abschuß herbeizuführen. Kein wirthschaftlichen Kafino in Sonnenberg jüngst vorgeschlagen hat, statt der Jagdschutz- und Thierschuß Vereine künftig lieber Bauernschutzvereine" zu gründen. Ein ächtes und rechtes Herrengeseh, das wohl so manchem Bauern die Augen öffnen dürfte über die väterlichen Absichten seiner Herrschenden!
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Das Reichsgericht macht sich immer besser für das Interesse der Regierung und der Polizei nämlich. Das Sozialistengesetz wird durch die Beschlüsse dieses obersten Gerichtshofes statt eingeschränkt immer mehr ausgedehnt. Man erinnere sich nur an die Urtheile hinsichtlich der( von mehreren Untergerichten verneinten) Strafbarkeit der Sammlungen für die Ausfachen gemeinschaftlichen Abonnements einer verbotenen Zeitung. gewiesenen und ihre Familien, sowie an die Strafbarkeit des einAm 9. Juli hat nun das Reichsgericht auch, abweichend von kannt, daß in der bloßen Uebergabe sozialdemo dem freisprechenden Erkenntniß des Hamburger Landgerichtes, erfratischer Schriften( z. B. von Zeitungen durch den Redakteur oder Expedienten) schon.eine ,, Verbreitung" liege, ohne daß sich der Angeklagte deshalb an der eigentlichen Ver= breitung betheiligt zu haben braucht.
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Ein Herrscher, der von seinem Volt geliebt wird. Am 14. ds. machte der kaiserliche Heldengreis seinem Schwiegersohn, dem badischen Landesvater, einen Besuch, der natürlich allen loyalen Seelen der Umgegend zu demonstrativer Bezeugung ihrer Ergebenheit benutzt wurde. Reden, Ehrenweiblein, Glockengeläute, Geschützdonner und der ganze bei solchen ,, erhebenden" Gelegenheiten übliche Zauber wurde aufgewendet; und zu ganz besonderer Feierlichkeit.mastirten sich die sämmtlichen Offiziere und führten am hellen lichten Tag auf dem Schloß Meersburg Wallensteins Lager auf. Das Hübscheste aber ist, daß der viel geliebte" Raiser von nicht weniger als 60 Geheimpolizisten und 36 Wachtmeistern, zum Schutz vor seinem eigenen Volt, begleitet war! Nicht wahr, wie sie groß ist, diese Liebe des Volkes zu seinem Kaiser, und wie der Kaiser die Größe dieser Liebe kennt und sie gebührend zu schätzen weiß!
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Mehr Guillotine! Die Vollstreckungen der Todesurtheile durch den Scharfrichter werden in Deutschland ein Zeichen unserer fortschreitenden Kultur immer häufiger, so daß die vorhandenen Mordmaschinen nicht mehr ausreichen wollen.
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aus den süßen Friedensworten der wilde Haß gegen die neuere Zeit vor, den dies unversöhnliche Zelotenthum nährt, das vor 200 Jahren noch die Ketzer- und Herenscheiterhausen zum Himmel auflodern ließ, daß der, so viel Schandthaten in seinem Namen gewöhnt, doch stets erröthete. Heut ist der Brut der Giftzahn ausgebrochen. Aber ihr wüthendes Zischen zeigt, wie ihr nur eins fehlt, wie im ersehnten Einst zu morden und zu brennen: Die Macht!
Drauf verkündet der Gottgesandte, wie sich die soziale Frage lösen wird. Da zerbrechen sie sich die Köpfe und die Geschichte ist kinderleicht: Es wird einfach der Besitz der Reichen unter die Kontrole Gottes gestellt!! Ha, nicht wahr, nun leuchtet's
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Ihnen auf? Beruhigen Sie sich Sie kamen doch nie drauf.
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Nur eins ängstigt mich noch: Ob der liebe Gott bei den vielen Geschäften die ihm von Stöcker übertragene Finanz- Ober- Kontroleur Stelle annimmt? Und: Wie soll er bei der Entfernung und der noch immer mangelhaften Omnibusverbindung revidiren kommen? Halt ich hab's! Sind doch die Diener des Herrn da! Schließlich wird am einfachsten aller Besitz unter die Kontrole Stöckers gestellt. Kleiner Schäfer! Das paßt Dir! Und immer wiederkäute er den göttlichen Ulf mit der göttlichen Kontrole".
Da
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plötzlich im heiligen Eifer bekommt er einen apoplektischen Anfall ach nein, es war leider! nur ein apokalyptischer. Man nenne ,, uns Christen" Narren, weil wir die Bibelwunder nicht beweisen fönnen. Zum Glück sei Apostel Johannes da, ein zuverlässiger, polizeilich unbescholtener Mann. Und sage der nicht:„ Wir haben gesehen mit Augen, betastet mit Händen"? Gottlose, was verlangt Ihr? Nun preist er den verrückten Gallimathias dieses wunderlichen Heiligen und zeigt sich als rechter Mistiger Pardon, My stiker schreibt man's wohl nach der alten Orthographie.
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( Fortsetzung folgt.)