Eine politische Partei und das ist die deutsche Sozial demokratie, weder eine bloße oppositionelle Sefte, noch eine reine wissenschaftliche Schule kann nicht von fernen Idealen allein leben; sie bedarf, wie der Mensch des täglichen Brodes, auch naher Ziele und Erfolge, täglicher Erstrebungen und Erreichungen, an denen sie sich immer von neuem auffrischen und ermuthigen kann. Man forsche doch einmal nach, ob uns die hunderttausende von Wählern nur durch die idealen Ver­heißungen des Sozialismus zugeführt worden sind, oder ob es nicht vielmehr eine Reihe von. näher erreichbaren Forde rungen waren, welche die Massen am meisten anzogen. Die Gewerkschaften waren nichts anders als Zugeständnisse an dies momentane Erfolgsbedürfniß; was wären wir ohne sie ge blieben? Das Volf hat einen gesunden realistischen Instinkt und dieser muß es nothwendig von einer reinen Zukunfts­politik zurückhalten. Eine solche, d. h. eine Ausschließung vom

| ebenso gutes und ebenso schlechtes als die Revolution. Uns aber müssen alle Mittel, wenn sie uns unserm Ziele entgegen fördern, willkommen sein. In diesem Sinne gibt es auf die Frage: Revolution oder Reform? nur Eine Antwort: Re­volution und Reform. Erscheint uns letztere heute dienlich, so müssen wir sie anwenden; kommt einmal der Tag, wo uns die Revolution mehr fördert, so werfen wir jene weg, gleichwie wir die Urväterwerkzeuge vor den unsere jene weg, gleichwie wir die Urväterwerkzeuge vor den unsere Kräfte verhundertsachenden Maschinen der Neuzeit verlassen. Unser Ziel aber, die ganze und volle, die wahrhafte Befrei­Unser Ziel aber, die ganze und volle, die wahrhafte Befrei ung des Volkes aus geistiger und körperlicher, staatlicher und politischer Knechtschaft, Armuth und Elendigkeit und die Auf­

ges banung einer Geſellſchaft der Freiheit wird der Gleichheit,)

dies hehre Ziel werden wir über den wechselnden Mitteln nie vergessen; gelten letztere doch nur seiner Erreichung! Lasse sich

politischen Leben und ein Händeindenschoßlegen wäre aber auch führen, die on dogmatischen, Phrasen irre­

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Formeln an ein Wort Fluch oder Segen knüpfen. Prüft unbefangenen Blicks, ihr Genossen, was man euch preiſt und, was man verdammt, nicht minder; und kleinsten Häuflein euver was den Feinden schadet und was dem Brüder nützt, was die Geister klärt und die Leiber stärkt zum großen Kampf das nehmt als gute Waffe, wie es auch heiße. Bereitet euch und werbet Freunde unserm Werf, ver­fahrt mit Bedacht und sammelt die Kräfte ohne Vergenden und schmiedet sie zusammen zu einem gewaltigen Hammer, der da einſt die deſſein ſamt den Feßtern in Trümmer ſchlägt, Sammelt von allen Seiten den Heerbann, das unwiderstehliche Schlachtheer der Freiheit, stählt seine Kraft und schulet sie. Und kommt er dann der große Augenblick, auf den auch unsere Hoffnung steht, biss un biltrie od diese und seht ihr leuchten die willkommnen Flammension nods Dann auf die Feinde stürzt wie Wetterstrahlist sid those Und brecht den Bau der Tyrannei zusammen! hin si momumo didis thin bin isdb] sid Stabl

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Etwas von der deutschen Polizei.

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Sendungen telegraphisch an die Polizeibehörden der Empfänger berichtete, worauf letztere nach Ankunft der Sendungen behaussucht und ihnen die Blätter genommen wurden. K. rühmte sich dieser Diebsthat selbst, indem er renommirte, daß er sofort am Griff" fenne, wenn ein Brief den " Sozialdem." enthalte und daß er in Bälde

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kein Stück von diesem Blatt mehr nach Deutschland toen werde, daß mal veranlaßte er die Wegnahme einer ihm verrathenen größeren Sen­dung in Lindau ; dieselbe verschwand indessen bekanntlich schon am Tag nach der Beschlagnahme aus dem behördlichen Gewahrsam auf räthsel­hafte Weise, und fand sich auch seitdem teine Spur mehr davon. Auch einige Denunziationen von Genossen, die wohl zu Verhaftungen und Anklagen, aber nie zu Verurtheilungen führten, find auf die Rechnung Kaltenbachs zu setzen. Im Uebrigen aber hat, die von K. organisirte Spionage seit den beiden mitgetheilten Haupt ,, thaten" herzlich wenig aus­gerichtet, was freilich lediglich der Wachsamkeit der zürcher Genossen und ihrem guten Kundschafterdienst zu verdanken ist. Wir vermögen uns die auffallende Thatsache, daß die deutsche Regierung die Spigelrotte trotz alledem noch weiter füttert, nur mit der Annahme zu erklären, daß Kaltenbach sammt seinen Untergebenen ihren Auftraggebern neben all­gemein Bekanntem und gelegentlich einmal Aufgefischtem nach Art der Gehilfen Stiebers im fölner Kommunistenprozeß direkt erlogene Berichte einschicken, um sich ihr Brod zu erhalten.

Trotz dieser Mißerfolge aber ist die Bande, die, wie gesagt nur durch die angestrengte Aufmerksamkeit der die Schliche der Spitzeln kennenden und sie durchkreuzenden Genossen unschädlich gemacht wird, keineswegs gänzlich ungefährlich. Sie lungern in Zürich , Basel , Bern , Winterthur und auf der Reise an anderen Orten herum, schnappen jedes un­bedachte Wort auf und benützen es zuv Denunziation. Ferner verfügen sie über bedeutende Geldmittel,( welche aus nicht weniger als drei Quellen fließen: von der Reichskasse, dem berliner Polizeipräsidium und der elsässisch- lothringischen Landeskasse); die Erfahrung hat uns aber gezeigt, haben, au daß sich au maſere Bewegung manche anſaubere" Elemente angehängt freiwilligen, am liebsten aber bezahlten Polizeidienst nicht verschmähen.

Also Vorsicht, Zurückhaltung und Verschwiegenheit gegenüber allen Unbekannten und Unzuverlässigen, besonders aber Wachsamkeit gegen­über den bezeichneten Polizeispionen, deren Steckbrief wir nachstehend anderen notorischen liefern. Begegnet man einem derselben weer Spitzel( wir werden nach Bedarf noch weitere ähnliche Veröffentlichungen machen) auf Schweizerboden und wird von den Herren durch Nachlaufen, Nachfragen ze. belästigt, so laffe man seine Personalien vom nächsten Polizeimann feststellen, um eine Klage wegen Beinträchtigung der per­sönlichen Freiheit versuchen zu können. Sollte man aber gar den Spionenchef Kaltenbach auf republikanischem Gebiet treffen, so suche man denselben in irgend eine Affäre zu verwickeln, welche die Möglichkeit ge­währt, ihn festnehmen zu Es würde dann dafür gesorgt daß der Herr wegen versuchter Verleitung zum Diebstahl und ähnlichen Dingen einem schweizerischen Gericht vorgestellt würde, das ihm dann wohl eine Zeitlang bas Handwerk légen möchte. 1914 1

Hier die nöthigen Sted briefe: Polizeiinspektor Kaltenbach ist von mittlerer Größe, beleibt, trägt einen schwarzen, spitzen Schnurrbart, hat bräunliche Gefichtsfarbe; man merkt ihm in der Sprache, den Badener an. Sein Aussehen im allgemeinen ist das eines Offiziers im Zivil; ein besonderes Kennzeichen ist ein fortwährendes Blinzeln mit den Augen. Kleemann, Preuße, 40 Jahre alt, mager, übermittelgroß, blaß, blonder Bart, trägt Brille. Hi b ch Baier, 40 Jahr alt, wenig Bart, übermittelgroß, mager, große Nase, trägt bisweilen Brille, hat eine Schwäche für's schöne Geschlecht. bad!!

Es ist bekannt, daß die deutsche Regierung nicht nur innerhalb der schwarz- weiß- rothen Schranken, sondern auch im Ausland, soweit, sich politisch selbstdenkende und thätige Deutsche finden, ihren wohleingerichteten Spitzeldienſt hat. Die bekannten Heldenthaten der deutschen zum Theil mit dem bekannten internationalen Polizeibureau und dessen Filialen zusammenarbeitenden Geheimpolizei in Paris , London , Brüffel 2c. sc. sind auch die Prozesse Just, Kaufman 2c. 2c., die Affaire Zadeck und Lehmann, die Ausweisungen in Paris und Belgien jedermann bekannt geworden. Ein besonderes Augenmerk richtet die deutsche Polizei seit der Grün­des Sozialdemokrat" und der mit Ausbildung der letzteren zu dung sammenhängenden Parteieinrichtungen und Verbindungen selbstverständ lich auch zürich. Gilt doch diese schöne Stadt den Jüngern Stiebers als der Sitz der finſterſten Verschwörung und den ihrer Macht leider unzugänglichen Entstehungsherd aller fie beunruhigenden Teufeleien. Auf is so disgrein welche Art die Polizei sich über das in Zürich Vorgehende zu unterrichten sucht, darüber einiges mitzutheilen, halten wir nicht nur zur Kennzeich nung der Polizeischliche interessant, sondern auch zur Warnung der G nossen und aller ehrlichen Leute vor den betreffenden Spizeln für nüßlich und nöt fommen bei einer Beaufsichtigung und Auslundschaftung im

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von den schlimmsten physischen und moralischen Folgen für das Volf. Es ist nicht wahr, daß es um so besser für uns ist, je schlimmer die soziale Lage wird. Das Elend korrumpirt weit mehr als es revolutionirt, und durch Hunger entnervte, an Körper und Gehirn entartete Menschen sind wohl zu Ver zweiflungsthaten, nicht aber zu einer organisirenden, bei aller Vernichtung des Schlechten zugleich aufbauenden Revolu tion im Stande. Dagegen bewirkt jede materielle Hebung der Einzellage der Arbeiter zugleich eine geiſtige und ſittliche Hebung; geistig und sittlich starke Menschen sind aber allein das Material, das die sozialistische Revolution brauchen kann. Wir kommen demnach zu dem Schluß, daß sich die deutsche Sozialdemokratietro( und rubeschadet ihrer revolutionären Grundsätze nach wie vor am gesammten politischen Leben zu betheiligen und auch politische und besonders wirthschaftliche Reformen nicht von Haus aus zurückzuweisen, sondern von Fall zu Fall Stellung zu ihnen zu nehmen und zu ihrer Er strebung und nach Umständen selbst zu ihrer Durchführung mitzuwirken hat. Wir können uns hier nicht darauf einlassen, alle die Reformen aufzuzählen, von denen wir für möglich halten, daß sie innerhalb des Zeitraumes, der uns noch vom Sieg des Sozialismus tremut poauf die Tagesordnung kommen können und geben uns bezüglich ihrer auch durchaus feinen überschwenglichen Hoffnungen hin Aber wer die Ent wicklung der Dinge in Deutschland verfolgt und den Einfluß erwägt, den die zum Theil von Erfolg gekrönten Bestrebungen der Arbeiter in anderen Ländern und andere Dinge auffie üben müssen, der wird einsehen, daß solche Forderungen in der einen oder andern Form auch in Deutschland auf der Bildfläche des parlamentarischen Lebens erscheinen fönnen. Und wer ferner die eigenthümliche Stellung der bürgerlichen Parteien und der Regierungskreise zu einander, das Bedürfniß derselben, sich gegenseitig die stützende Masse abspenstig zu machen, den großen geistigen Einfluß der sozialistischen Ideen und anderes mehr kennt, der wird auch begreiflich finden, daß Lagen eintreten können, welche unserer Partei trotz Sozia listengesetz einen Einfluß auf die Behandlung solcher Forde rungen ermöglichen. Durch ein kluges Vorgehen in dieser Richtung können wir unsere Sache erheblich fördern. an Aber was wir freilich bei einem solchen Verhalten in Bezug auf Reformen nie aus den Augen lassen dürfen, das ist, daß wir nie Reformpolitiker werden, welche vermittelst solcher Einzelreformen und nur auf diesem Wegen eine wesentliche Besserung der Lage des Volkes zu erzielen vermeinen. Dies ist auch der tiefgehende Unterschied zwischen Auers Standpunkt und dem unsrigen. Nicht zwar, als ob wir glaubten, daß Auer plötzlich das reiche Erbe der sozialistischen Erstgeburt für ein armseliges reformistisches Linsengericht dahingeben wolle; vor dieser Annahme ist unser Genosse durch seine pjahrelange aufopfernde Thätigkeit im Dienste des revolutionären Sozialis­mus genügend geschützt. Weshalb wir uns gegen Auer wenden müssen, das ist, weil seine Darstellung eine solche ist, daß un erfahrene glauben können, ja fast glauben müssen, die refor mistische Thätigkeit sei gegenwärtig die Hauptaufgabe der Partei und der revolutionäre Geist sei zu perhorresziren. Die refor mistische Thätigkeit ist aber für uns nur eine vorüber gehende, nur als Mittel, nicht als Zweck zulässig; wir dürfen nur unsere Kräfte in ihr üben und stärken, nicht aber sie in ihr verschwenden. Wir dürfen nicht aufgehen in dieser Nebensache, sonst verlieren wir sicher das Verständniß für die Hauptsache, sonst bleiben wir auf unserm langen Wege in den ersten schlechten Schenken hängen und verlieren das herrliche Endziel aus den Augen. Und um es keinen Augenblick zu ver gessen, ist es gerade jetzt doppelt nöthig, den revolutionären Geist zu wecken und zu entflammen und die Arbeiter immer wieder von dem Theil auf's Ganze zu verweisen, damit sie nicht am ersteren kleben bleiben, sondern sich an das letztere halten. Wir müssen uns stets bewußt sein, daß alle diese kleinen Verbesserungen nur unzulängliches Flickwerk sind, währegelmäßig schriftlich berichterstatten; diese Berichte gehen jedoch nur in rend das Volk, während die Menschheit eines von Grund aus neuen Hauses bedarf, das nur aus einer gründlichen Umwäl­zung entstehen kann.dll( bum and pidu gug Schließen wir Die windschiefe, palterszerfressene Barrake des heutigen Staates und der heutigen Gesellschaft ist freilich ein schändliches Bauvert und wir alle freuen uns auf den Augenblick, wenn sie zusammenbricht in Staub und Moder. Aber vorläufig steht sie noch und, was die Hauptsache iſt, wir müssen in ihr wohnen. Sollen wir uns da aus Feind schaft gegen das alte Gerümpel und in Erwartung des fom menden Bessern anregnen, anhageln und jede Unbill über uus kommen lassen; oder sollen wir nicht vielmehr die Schäden, soweit wir unter ihnen zu leiden haben, zu verbessern und uns dabei im Bauen zu üben suchen? Werden wir darum weniger nach einem ganz neuen Bau verlangen? Wir denken, kaum.

Ausland zuerst die Gesandtschaften und Konsulate in Betracht. Auch in unserm Fall gehört die Spigelei unter den deutschen Sozialdemokraten deutschen Konsulats in Zürichs zu den Amtsobliegenheiten sowohl des Zürich als der deutschen Gesandtschaft in Bern . Letztere hat schon ver­schiedene Tausende von Franken an eine sichere Person für Spionage ausbezahlt; der Konsul in Zürich aber befand sich wenige Wochen vor dem wydener Kongreß zur persönlichen Berichterstattung über das zürcher Treiben" in Berlin , ohne freilich das geringste von dem bevorstehenden Kongres melden zu können, wofür er kaum einen Orden erhalten haben wird. Beiläufig gesagt: Sollte dem armen Mann der einſt( 1848) selbst politischer Flüchtling gewesen und dem die aufgezwungenen Polizei aber wegen feiner dienste vielleicht nicht besonders angenehm ſind a Ununterichtetheit über eine so wichtige Angelegenheit am Ende gar eine Naje zugekommen sein, so dürfte ein gewisser ihm nahestehender Sozial­revolutionär" a. D. wohl ebenfalls seinen Theil abbekommen haben. Wir stellen letzterem übrigens das Zeugniß aus, daß er beim besten Willen nichts melden konnte, weil er nämlich selbst nichts wußte.

Im Ganzen läßt sich aber mit der bloßen Gesandtschafts- und Koufulats­spizzelei, namentlich in einer nur mäßig großen Stadt wie Zürich , wo von den Beaufsichtigten die Personen und Verbindungen ihrer Aufseher allzuleicht beobachtet werden können, und auch die erforderlichen, mit allen Hunden geheizten Kujone( um mit dem alten Fritz zu reden) nicht immer zur Hand find, nicht viel machen. Die Hauptspitzelei wird darum dieses Amt übt Herr Madai direkt von dem Reichspolizeiministerium in Berlin aus, wenn er auch den Namen noch nicht führt aus ge= leitet. Und zwar geschieht das auf zweierlei Weise, nämlich durch außer ordentliche, vorübergehende und durch ordentliche, dauernde Missionen". Ueber die ersteren, nämlich zeitweise Spionage durch eigens hergesandte höhere" ,, niedere" Spigeln haben hier nicht zu sprechen, son­dern lediglich über den zur dauernden Ueberwachung und Auskund­schaftung der deutschen Sozialdemokraten in Zürich und der Schweiz über­haupt eingerichteten Spionirapparat. indi

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Der Siz deſſelben ist im Elsaß und zwar in Mühlhausen . Die ,, technische" Leitung ist dem kaiserlichen Polizeiinspektor Kaltenbach, einem in der Nähe von Lörrach gebürtigen Badener, anvertraut, der in dieser Sache unmittelbar mit dem berliner Polizeipräsidium verkehrt. Derselbe tommt zu Spionirzwecken häufig nach Basel , wo er bei Herrn Karl Weiß, in Firma Hermann Weiß, Bant( angeblich seinem Schwager), verkehrt. Von den von ihm in Zürich angestellten Spitzeln läßt er sich

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den allerfeltensten Fällen an ihn unmittelbar, sondern der Vorsicht halber an verschiedene Zwischenadressen, meist an ihm unterstehende Bolizeibeamte: Sekretär Kleemann, Wildemannsgasse 12, Theil, ebenda, Hübsch, Belforterstraße 7, sämmtliche in Mühlhausen . Kaltenbachs eigene Adresse ist Hoffnungsgaffe 2. Von Zeit zu Zeit läßt sich K. von seinen Spürhunden mündlich berichten und kommit zu diesem Zweckt nach wechselnden Bahnstationen der Nordostschweiz. dard Die Spitzeln in Zürich sind durch Dienstinstruktion beauftragt, der zu Polizei insbesondere über folgende Punkte so ausführlich als möglich zu berichten: Die Verbindungen des Sozialdem." und der sonstigen in Zürich bestehenden Parteiorganisationen mit Deutschland ; die Art der Bersendung( Aufgabsorte), die Empfänger und Berichterstatter des Blattes; neuerscheinende Schriften, besonders geheime" Rundschreiben u. dergl.; am Parteiorgan und sonst mit Deutschland in lebhaftem Ver tehr stehende Personen; politische Führung der deutschen Sozialdemo fraten in den Versammlungen, Vereinen 2c.; Reisen von in Zürich be findlichen Sozialisten nach Deutschland zc. Kurz und gut: die Spione sollen die deutsche Polizei über alles in der deutschen Sozialistenkolonie auf dem Laufenden halten, und ihr durch Ausschnüffelung

Und wenn dann der ersehnte Zeitpunkt kommt, wo der Plunder plänen in Kenntniß jezen allem aber sie zum vornhinein

unter Ach und Weh seiner Besitzer zusammenkracht, dann werden wir eher zur Hand sein und mehr Geschick zum Neuaufbauen zeigen, als diejenigen, welche sich trotzig und thöricht in die Wälder verlaufen haben, weil sie die Mauern nicht mit dem Kopf einzurennen vermochten argi allo si ho star # 9 Wenn man unter Revolution den gewaltsamen Umsturz verſteht, ſo iſt ſie kein Zweck, ſondern nichts als ein Mittel, das an sich weder gut noch schlecht ist, sondern es erst durch den damit erzielten Erfolg wird. Die Reform ist aber auch ein Mittel, und zwar in Bezug auf die Zweckmäßigkeit ein

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der Reisewege des Sozialdem." die Möglichkeit zur Abfassung des ge­haßten Blattes geben. Hinsichtlich der Mittel zur Erreichung dieſes 3wedes ist ihnen feinerlei Grenze gezogen sie sollen Berrather­kaufen, Bedienstete bestechen, Gespräche behorchen, Schriftstücke stehlen, furz vor nichts zurückscheuen!

Freilich haben Herr Kaltenbach und seine saubere Rotte trotz ihrer Unbedenklichkeit hinsichtlich der anzuordnenden Mittel bis jetzt nur wenig Erfolg gehabt, Ginzige zwei Mate gelang es ihnen, einen größeren Fang zu machen. Das erſtemal, ziemlich zu Anfang des Sozialdem.", als eine Nummer im Elsaß aufgegeben worden war. Kaltenbach war es, der da­mals, im Zusammenwirken mitder elsäßischen Post einen großen Theil der Auflage st a h I und bezüglich der übrigen ihm in die Hände gefallenen

Wir empfehlen die genannten Spizlen und ihren Verkehr der Auf­merksamkeit der Genossen.

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Der Prozeß der Narodnaja Bolja"

und des revolutionären Exekutivkomites vor dem petersburger Kriegsgericht.

duof97. bis 12. November( 25, bis 30. Oftober) biff G & ( Schluß.) di( Schluß.)

7) Sky Afanassi, 25 Jahre alt, Popensohn, cand.

med. der

Universität. 1877 wurde in seiner Wohnung zu Kijew

in seiner Abwesenheit gehaussucht und eine große Anzahl verbotener Schrif ten vorgefunden; er floh ins Ausland, kam Ende 1878 zurück, wurde zufälliger Weise im Dorf Sasulje, poltamer Gouvernement, unter dem Namen Sakowit verhaftet, am 14. Mai 1879, Er leugnete, an, Krapot­fins Ermordung Theil genommen und von Bulitsch darauf Geld be­kommen zu haben. Verurtheilt zu 20 Jahren Zwangsarbeit in den Bergwerken, begnadigt" zu 15 Jahren. Holbitu

8) Kobiljansti Ludwig, 22 Jahre alt, Pole, Edelmann aus Wolynien, Schloffer. Er wurde 1878 beschuldigt, unter den Arbeitern in Warschau , wo er damals arbeitete, Propaganda gemacht zu haben, floh und wurde am 21.

Kindheit auf der sozialistischen Partei an­haftet. Er erklärte, daß er guſt 1879 in Wijew auf der Straße ver gehört und was er gethan, aus Ueberzeugung gethan habe. Sein Ver­theidiger hatte nämlich seine Thätigkeit mit jugendlichem Leichtsinn zu ent schuldigen versucht. Bis Goldenberg auf ihn zuging und ihm mittheilte, daß er soeben den Fürsten Krapotkin getödtet habe, habe er von der Absicht und den Vorbereitungen zum Attentat nichts gewußt. In Bezug auf die Beschuldigung, den Zusammenfünften mit Solowjoff beigewohnt zu haben, erklärte er: Als er aus Kijew nach Petersburg gekommen, um die Zeitung Semlja i Wolja" zu holen, habe er Goldenberg getroffen. Derselbe habe ihn in ein Gaſthaus geführt, wo er einige Personen traf, die ihr Gespräch bei seiner Ankunft abgebrochen hatten; wovon sie vor und nachher gesprochen, wisse er nicht.( Sundelewitsch und Kwiatkowsky Er wurde zu 20 Jahren Bergzwangsarbeit verurtheilt. bestätigten das).

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9) Bulitsch Alexander, 27 Jahr alt, Kreisarzt aus dem tscher­nigower Gouvernement. Sollte zur Ausführung der Ermordung Krapot­fins Geld gegeben haben, was er jedoch leugnete. Vorher war er nicht politisch kompromittirt. Bekam 15 Jahre Arbeitshaus, wurde aber nach Verlust aller erblichen und erworbenen Rechte zur Verbannung nach dem tomster Gouvernement( in Sibirien ) ,, begnadigt".

10) Buch Nikolai, 26 Jahre alt, Sohn eines Geheimraths, er­zogen auf dem Gymnasium zu Samara, nachher auf der pawlow'schen Akademie zu Petersburg , Militairſchule, zuletzt Student der medizinischen seit 1874 zur sozialistischen Partei gehörig,

11) 3udermann Leiser, Israelit, aus dem wilnder Gouver­nement, Kaufmann, 28 Jahre alt, stbisxldog mod dopadsid red 12) Iwanowa Sophie, Tochter eines Majors, 23 Jahre alt, 1877 bei der Kafanplatz- Demonstration verhaftet und 1878 in dem Prozeß der 193 verwickelt und nach dem archangelsschen Gouvern. ver bannt, von wo sie indeß 1879 nach Petersburg entfloh, und HCT 13) Grja snowa Marie, 22 Jahresjalt, Bäuerin des Dorfés Sutti, Gouvernement Twer vorher nicht in Untersuchungen wegen politischen Verbrechen betheiligt gewesen,

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wurden am 18. Januar 1880 in der geheimen Druckerei der Narod­ naja Wolja " verhaftet und sind beschuldigt: a) in derselben gear­beitet zu haben 10 b) bewaffneten Widerstand geleistet zu haben; und can den letzten Ereignisjen Theil genommen zu haben, weil u. a. auch Dynamit, Cholturins) Paß, sowie ein Bohrer gefunden wurden, den Goldenberg als denselben, mit welchem bei den Vorberei tungen in Moskau gearbeitet wurde, anerkannten od

Busch bekannte sich als Mitglied der Narodnaja Wolja , aber nicht als solches das Exekutivkomites. Er gestand zu, an den Arbeiten der Druckerei theilgenommen und als Wirth muter dem Namen Lyſſento die Wohnung für die Druckerei gemiethet zu haben, wobei Iwanowa als seine Frau ausgegeben wurde. Bewaffneten Widerstand habe er nicht ge­leistet wer den Bohrer und Paß zu ihm gebracht habe, wisse er nicht.3) Wurde zu 20 Jahren Bergwertszwangsarbeit, die nachher in 15 Jahre um­gewandelt wurden, verurtheilt. 3udermann bekannte sich nur als Sozia list, gehörte aber der Organisation nicht an; er fam aus dem Auslande, wo er von 1875 an war, erst zwei Monate vor seiner Verhaftung'); nahm Soldad se adunaid hij disa ho DOT 111) Ee ging mit Goldenberg und als der Wagen des Fürsten ankam, jo verließ ihn G. und ließ ihn warten, isqui suis au

2) Attentäter im Winterpalaste.

3) Schirjajew bekannte, Bohrer und Paß während der Haussuchung in der Druderei jur Aufbewahrung übergeben zu haben. and 1956

4) Was Sundelewitsch, der ihn mitgebracht und in der Druderei empfohlen hat, estätigt, dual od

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