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im ,, Correspondent für Deutschlands Buchdrucker" ein Arbeiter u. A. folgendes erbauliche Geschichtchen:

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Bisher hatte dieser Herr nur Kräfte" im Werthe von 15 Mt. pro Woche; als nun die antisemitische" Ostend- Zeitung in seinen Besitz überging, brauchte er selbstredend noch einige Setzer, die er ja auch sehr leicht fand. Am Sonnabend darauf verlangten diese tarifmäßige Bezahlung; sie erhielten dieselbe zwar für die paar Tage, aber mit der Bedeutung: Wenn Sie nicht für 15 oder höchstens 18 Mt. arbeiten wollen, brauchen Sie nicht wiederzukommen; ich bekomme genug Sezer dafür." Die betreffenden Arbeiter ließen sich das auch nicht zweimal sagen und kamen nicht wieder. Wenn Herr R. in früherer Zeit nicht Worte genug fand gegen das Vorgehen eines hiesigen Buchdruckers in Sachen des Tarifs, schließt der Arbeiter, so scheint er doch jetzt zu der Ansicht gekommen zu sein, daß dessen Geschäftsmarimen eine sehr profitable Seite haben."

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Das stimmt auch ganz mit seiner gegenwärtigen Agitation. Die Herren schimpfen nur auf die jüdische Ausbeutung, um selbst das Volk desto mehr ausbeuten zu können.

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Auch in Breslau  , wo die Antisemiten bei den soge nannten Gebildeten große Erfolge erzielten, haben die Arbeiter in einer von gegen 2000 Personen besuchten Versammlung nach einem ausgezeichneten Referate unseres Genossen Kräter mit allen gegen ungefähr 30 Stimmen die Berliner   Resolution an genommen. Da über diese Resolution in der auswärtigen sozia­ listischen   Presse vielfache Irrthümer umlaufen, so geben wir im Nachstehenden wenigstens den Schlußsaß derselben wieder. Der selbe lautet:

, 1) Wir warnen alle städtischen und ländlichen Lohnarbeiter Deutschlands   vor den Bethörungsversuchen gewisser angeblicher Volksfreunde der verschiedensten Art, sich nicht zu einer Bethei­ligung an jener Bewegung verleiten und als Werkzeuge für solche bewußt oder unbewußt volksfeindliche Zwecke gebrauchen zu lassen.

2) Ebenso warnen wir die Arbeiter vor irgend welcher aktien Betheiligung an dieser sie nicht direkt berührenden Bewegung. Wir fordern alle deutschen   Lohnarbeiter auf, in Stadt und Land bei den künftigen Reichstagswahlen überall da, wo unter den gegenwärtigen Ausnahmezuständen nicht völlige Wahlenthaltung geboten und beschlossen sein sollte, nur solchen Kandidaten ihre Stimmen zu geben, welche sich verpflichten, nicht nur gegen alle neuen Ausnahmegesetze zu stimmen, sondern auch für Aufhebung der bereits bestehenden wirken zu wollen."

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In Dresden   möchten die Antisemiten gleichfalls gern im Trüben fischen, die dortigen Arbeiter sehen den Herren aber scharf auf die Finger, so daß sie sich nur hinter verschlossenen­Thüren zu zeigen wagen.

- Die Volksparteiler hielten jüngst in Stuttgart   eine Ver fammlung ab, in der sehr viel von Freiheit und Volksrechten gesprochen wurde. Als aber ein anwesender Sozialdemokrat es wagte, das Verhalten der volksparteilichen Abgeordneten mit ihren Versprechungen zu vergleichen, vollführten die biederen " Demokraten  " einen derartigen Skandal, daß der Redner seine Ausführungen unterbrechen mußte.

Mehr wie ganze Bände sagt folgende Notiz des Stuttg. Tagebl." vom 23. Januar: Heute( Samstag) Morgen betrug der Gefangenenstand bei dem Stadtpolizeiamt 92, die höchste Zahl in diesem Jahr. Seither bewegte sich die Zahl der Arre­her, stanten zwischen 40 und 70. Die Steigerung ist eine Folge der eingetretenen tälteren Witterung.

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Ersterben? Das Wort, das paßt nicht recht

Zu solchem Speichellecken,

Ich weiß ein anderes, das klingt nicht schlecht,

Es heißt: Gehorsamst verrecken!

Dieser Vers aus dem neuen Wintermärchen kommt uns un­willkürlich in den Sinn, wenn wir die Berichte über das Hoch­zeitsgeschent lesen, welches die preußischen Städte von über 25,000 Einwohnern dem Prinzen Wilhelm allerunterthänigst zu Füßen legen wollen. Von allen Seiten jammert man über den großen Nothstand und anstatt sich wenigstens die Linderung des Elends, das man nicht beseitigen fann, angelegen sein zu ten lassen, bewilligen gerade die Städte, wo die Noth am größten, namhafte Summen, um einem halbreifen Burschen, der bisher nur das zweifelhafte Verdienst aufzuweisen hat, der Hohenzollern  familie anzugehören, ein Service zu schenken, wie es auf der Welt kein zweites gibt". Bisher hatte nur eine Stadtvertretung, und zwar die der westphälischen Stadt Hagen  , den Muth, die Betheiligung abzulehnen und es ihren loyalen Seelen zu über­laffen, aus eigenem Säckel zu dem Ehrengeschenk" beizusteuern. rt: Die radikale" Berliner Stadtverordnetenversammlung aber, die von der Regierung fortwährend Fußtritte erhält, hat es für nöthig gehalten, das bescheidene Sümmchen von 380,000 Mt. beizusteuern. Pfui!

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Die Hundedemuth der preußischen Abgeordneten kennt nicht ihresgleichen. In jedem andern Parlament wundert man fich, wenn der Premierminister einmal in einer Sitzung fehlt; im preußischen Abgeordnetenhause geräth man in begeisterte Ver­zückung, wenn der Herr Premierminister einmal seiner Pflicht nachzukommen geruht. Als seine Genialität kürzlich seit Jahren zum ersten Male wieder im Hause erschien, erhoben sich zwei Drittel der biedern Volksvertreter schleunigst zur allerunterthänigsten Begrüßung. Und diese Gesellschaft wundert sich noch, wenn sie Fußtritte von ihm erhält!

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Noch unverschämter als die preußische Regierung zu sein, dieses Kunststück hat der berüchtigte Stumm in Neun­firchen fertig gebracht. Der übermüthige Schlotjunker hatte seinen" Arbeitern nicht nur das Abonnement auf das Neunkirchener Tageblatt", sondern auch das Verkehren in Lokalen, wo dieses nationalliberale Blatt ausliegt, bei Strafe der Entlassung verboten und es durchgesezt, daß die übrigen größeren Unternehmer des Saargebietes, unter ihnen die königl. Bergwerks direktion, sich diesem Verbot anschlossen. Jetzt hat die letztere Behörde auf höheren" Befehl das Verbot zurückgenommen, wes­halb Herr Stumm ganz außer sich gerathen ist und einen ebenso albernen wie frechen Utas an feine" Arbeiter losgelassen hat. Unsere Leser werden das saubere Machwerk bereits in den Tage:

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blättern gelesen haben, wir verzichten daher auf den Abdruck und| bringen. Bauchkriecherei und das elendeste Denunziantenthum gegen Anders­bemerken nur, daß der Tag hoffentlich nicht mehr fern ist, wo denkende steht in vollster Blüthe. die Arbeiter auf derartige Frechheiten die entsprechende Antwort geben werden.

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- Triumph des Staatssozialismus nennt der, Staats­Sozialist" den Bismarck  'schen Entwurf des Arbeiter- Unfallver­sicherungs- Gesetzes. Bescheidener kann man wohl nicht gut sein. -Aus Sudenburg- Magdeburg   wird berichtet, daß die vereinigten Fabrikanten beschlossen haben, keine alten Arbeiter mehr anzunehmen. So soll in Folge dessen jüngst in der Fabrik von Burckhardt ein Arbeiter nicht angenommen worden sein, weil er graue Haare hatte. Der Arbeiter zählte aber erst 32 Jahre", schreibt der Rbgr."

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Will die Bestie denn ewig leben? 32 Jahre ist für so ein Arbeitervieh ja übergenug!

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War wohl je ein Mensch so frech, als der Bürgermeister Stromer. Hat sich dieser Kerl unterfangen, jedem Polizeisoldaten das Recht zuzusprechen, einen Sozial­demokraten auf offener Straße anzuhalten und zu visitiren, so oft es ihnen beliebt. Die Sozialisten sind also in Nürnberg   auch ohne kleinen" Belagerungszustand voll­kommen vogelfrei. Derselbe Stromer hat es auch für nöthig gehalten, ein allgemeines Verbot aller von Sozialisten ausgehenden Sammlungen zu erlassen. Das war der bayerischen   Regierung ann doch zu preußisch, und sie hat dieses Verbot vom 29. November durch Entschließung vom 25. Dezember wieder auf­gehoben.

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Mit dieser Nase mag sich der Pascha von Nürnberg vorläufig begnügen. Eine schlagendere Anerkennung seiner Thätigkeit wird dem Nürnberger   Stadtbullenmeister trotzdem nicht ausbleiben.

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Vom Schlachtfelde der Arbeit. In entsetzlicher Weise kam am 19. Januar in der Muldenthal- Bapierfabrik in Freiberg   in Sachsen   die 38 Jahre alte Arbeiterin Bellmann um ihr Leben. Dieselbe wurde durch Aufrollen der Kleider auf eine im Gang befindliche Transmissionswelle erfaßt, zu vielen Malen herumgeschleudert und durch das Aufschlagen des Kopfes an die Wand und den Fußboden getödtet.

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Freiheit, die ich meine. In Mainz   wurde bei den Parteigenossen Leyendecker und Stock gehaussucht ber: gebens. In Gera   haben zahlreiche Haussuchungen statt­gefunden.

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In Walschendorf bei Pillniß haben die Sozial­demokraten bei der Gemeinderathswahl gefiegt und sogar für die Ansässigen ihre Vertreter durchgebracht. Bravo!

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Erfreulich. In Chemnitz   mehren sich seit einiger Zeit die Polizeichikanen. Ein Zeichen, daß sich unter den dortigen Arbeitern wieder der alte Geist zu regen beginnt.

Mit Entsetzen vermelden ordnungsliebende schwäbische Zeitungen, daß in Plieningen  , Bernhausen, in der Umgegend von Eßlingen  , Leinfelden  , Gmünd, Besigheim   u. s. w. sozial­demokratische Aufrufe an das Landvolk massenhaft verbreitet worden seien. Wartet nur, ihr guten Leute, es kommt noch besser!

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Aus Crefeld   meldet ein Waschzettel, daß die dortige Polizei Versammlung aufgehoben und die Anwesenden verhaftet habe. eine in der Charlottenburg   abgehaltene geheime sozialdemokratische Richtig ist daran nur die Verhaftung einiger nicht in Crefeld  wohnhafter Sozialisten, im Uebrigen fam, wie uns von gut unterrichteter Seite gemeldet wird, die Hochwohllöbliche, wie ge­wöhnlich, einen Posttag zu spät. Unsere Genossen hatten bereits besprochen, was zu besprechen war.

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Unseres unvergeßlichen Wilhelm Bracke's  " Nieder mit den Sozialdemokraten" ist nun auch ins Rumänische übersetzt worden.

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- Das Dampfschiff Gellert, auf welchem ein Theil der von dem letzten Ausweisungsukas Betroffenen Europa verlassen hat, ist am 18. ds. wohlbehalten in New- York   eingetroffen.

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- Zur Frauenfrage. Jm Mormonenstaat Utah hat man, wie die« Revue du nouv. soc.» meldet, das Frauenstimmrecht wie die« Revue du nouv. soc.» meldet, das Frauenstimmrecht eingeführt.

Altona  , im Januar. Die Gewalt zieht ihren Mißbrauch nach sich, das ist eine alte Erfahrung. Je größer die Gewalt, desto größer ihr Mißbrauch. Das sehen wir jetzt auch bei uns. Je größere Macht unsere Polizeibehörden durch das Sozialistengesetz erhalten, desto ungesetzlicher gehen sie vor.

Sie haben schon genugsam Beispiele von der Hamburger Willkürherr­schaft gegeben, ich will denselben nur noch den Fall Jebens beifügen, dessen Verbrechen darin bestand, daß er als Agent der Hamburg  - Ameri­kanischen Aktien- Gesellschaft den Ausgewiesenen möglichst billige Ueberfahrt verschaffte und ihnen die ihm dafür gebührende Provision erließ. Das war natürlich Grund genug, den gemeingefährlichen" Menschen auszu­weisen. Der Polizeikommissar Engel ist es, der diese Niederträchtigkeiten leitet. Dieses Reptil, das sich trotz seiner gröblichen Unkenntniß einzig und allein durch seine Kriecherei vom Maurer zum Polizeikommissar emporgeschwungen" hat, der von Jurisprudenz soviel versteht wie die Kuh vom Seiltanzen, der in Folge seines liederlichen Lebenswandels so tief in Schulden gerathen, daß er zu den unſaubersten Mitteln greift, um lose Streber, diese nach unten brutale, nach oben kriechende Polizeiseele: sich Geld zu verschaffen und Beförderungen zu erringen, dieser gewissen­das ist das. Ideal des Ordnungsmannes" im neuen heiligen deutschen Reiche der Gottesfurcht und frommen Sitte. Schon manchen Schurken haben wir in den Reihen der Ordnungsbanditen getroffen, aber Engel ist ihnen allen über! Unübertroffen ist seine raffinirte Grausamkeit. In Berlin   und Hamburg   wird den Ausgewiesenen die Ausweisungsordre in's Haus zugestellt. Der Altonaer Engel aber läßt die zur Ausweisung Bestimmten zu sich auf's Bureau bescheiden und überreicht ihnen dort persönlich den Bescheid, um sich mit teuflischer Bos heit an den herzzerreißenden Szenen zu weiden, wenn der Vater von Weib und Kind gerissen wird, und um den Schmerz derselben durch hämische und freche Redensarten noch zu höhnen. Solche Bestie in Menschengestalt, das ist der richtige Mann für unsere Machthaber, der fann's noch weit bringen, und er wird's noch weit bringen Gebrachten ein Exempel statuirt. Galgen, wenn nicht schon früher einer der von ihm zur Verzweiflung

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Hans Großknecht.

Stade  , 18. Januar. Die hiesigen Parteiverhältnisse lassen noch

sehr viel zu wünschen übrig. Der Same, den unser unvergeßlicher

Theodor York   ausgestreut, hat wohl nirgends fümmerlicher gefruchtet. So lange die hiesigen Kapitalsklaven noch im Stande sind, ihren Hunger mit Kartoffeln und Schwarzbrod zu stillen, sind sie nicht zum Denken zu

schon bemerkt, ihrer Ueberzeugung kaum gegenüber ihren eigenen Arbeits­kollegen Ausdruck geben, wollen sie sich nicht der Gefahr aussetzen, denun zirt zu werden. Und wehe dem Verwegenen, der sich erkühnen wollte, sich öffentlich als Sozialist zu bekennen! Er kann sicher sein, existenzlos den Ort verlassen zu müssen. Nun, es wird hoffentlich auch hier einmal Licht werden, wir Wenigen wollen den Muth nicht sinken lassen, sondern was in unsern Kräften steht, aufbieten, die hiesigen Arbeiter zum Be­wußtsein ihrer Klasseninteressen zu bringen. Steht fest, Ihr Freunde, und wanket nicht! Custo 8.

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Qefterreich- Angarn.

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Die Regierung macht in letzter Zeit stark in Gimpelfang; der neue nebenbei gesagt, sehr klägliche Entwurf einer neuen Gewerbeordnung ist darauf berechnet, noch mehr aber die von regierungsfreundlicher Seite in letzter Zeit ausgesprengten Ge rüchte über die beabsichtigte Einführung von Arbeiterkammern Wohl ist auch hier ein Häuflein Treugesirnter, aber sie dürfen, wie und die Erweiterung des Wahlrechtes. Obwohl der gesunde Menschenverstand und die Erfahrung lehren, daß vom Ministerium Taaffe   nicht im Geringsten mehr zu erwarten ist als von ben deutschliberalen Ministerien, gibt es doch noch Vögel, die auf den Leim gehen, darunter der famose Dr. Kronawetter, der anläßlich der Schwender- Versammlung den Vermittler zwischen der Regie­rung und den zwei sich als Vertreter der Arbeiterpartei gerirenden Privatpersonen abgab, und der jetzt für die ministerielle Erwei terung" des Wahlrechtes Propaganda macht. Die österreichischen Arbeiter sind aber zum Glücke nicht auf den Schwindel herein­gefallen.

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In letzter Zeit sind wieder viele Flugschriften verbreitet Nußschalen eingekapselt vertheilte. worden, namentlich in Steyr   und in Wien  , wo man dieselben in

Die Bauernbewegung, deren Bedeutung wir an anderem Orte auseinandersetzen, macht erfreuliche Fortschritte. Der Habsburger  Franz Josef   thut sein Möglichstes, um die Leute auf den unge­setzlichen Weg zu drängen. Unlängst empfing er wieder eine steirische Bauerndeputation, welche das Elend des Volkes in den düstersten Farben schilderte. Der schlaue Landes­bater meinte, das sei allerdings sehr traurig zum Thränen­bergießen nach Belieben, wie sein Kollege, der Hohenzoller, hat er's noch nicht gebracht aber helfen könne er nicht. Das Volk müsse geduldig seine Steuern zahlen. Deutlicher kann man den Leuten wohl nicht sagen, daß ihnen nichts mehr helfen kann als die Selbsthilfe, aber nicht die à la Schulze- Delitzsch  .

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J- r. Wien  , 12. Januar. Die österreichische Bauern­bewegung. Am 9. d. M. tagte in Linz   der erste österreichische von mindestens 3000 Bauern besuchte Bauerntag, ein Ereigniß von nicht zu unterschätzender Bedeutung, da es, wie einer der Bauernredner richtig bemerkte, nichts anderes ist, als die Mündigkeitserklärung der österrei chischen Bauernschaft. Die oberösterreichischen Bauern- und die übrigen werden ihnen bald folgen erklärten, sich analog der Arbeiter­partei als selbstständige Bauernpartei zu konstituiren, welche die wirth­schaftlichen Interessen der Bauernschaft unabhängig von den Liberalen und Klerikalen zu vertreten habe. Advokaten, Großgrundbesitzer und Geistliche dürfen nicht Mit­glieder der Partei werden.

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Vorläufig bewegt sich dieselbe allerdings noch innerhalb eines sehr be­

schränkten Streises und tappt ziemlich unsicher hin und her. Schon lange gährte es in den Köpfen der österreichischen Bauern, die Unzufriedenheit wuchs von Tag zu Tag, der unvermeidliche materielle Verfall des Kleinbetriebes, der durch die Folgen der Ueberproduktion, Mißernten und namentlich durch die Konkurrenz des amerikanischen Getreides be­schleunigt wurde, brachte sie zur Verzweiflung, aber erst die Grundsteuer­regulirung war es, welche dieselbe zu Tage treten ließ. Diese Reguli Reichsrath bestimmt wird. Den neuen politischen Bundesgenossen zu Liebe rung" ist natürlich nichts als eine Steuererhöhung, und zwar in der Weise, daß die Steuerquote, die jedes einzelne Land zu liefern hat, vom

hat das Ministerium Taaffe   die Polen   und Böhmen   zugedachte Quote sehr ermäßigt, die der beiden Erzherzogthümer Desterreich und der Steiermark   dagegen erhöht. Dagegen wehren sich nun die deutschen  Bauern, weshalb es für den Fernerstehenden den Anschein hat, als ob die Bewegung im Fahrwasser der Deutschliberalen segelte. Nichts weniger als das. Die deutschliberalen Abgeordneten aus Böhmen   werden ihre Partei in dieser Sache im Stiche lassen und für das Ministerium Taaffe   stimmen: für die Liberalen reicht eben die Nationalität und die Parteidisziplin nur bis zum Geldbeutel. Wenn daher auch einige liberale Schwäßer die Bewegung für sich ausnützen, die liberale Partei an und für sich wird die Bauern nie gewinnen. Dazu sind diese auch zu mißtrauisch. Vorläufig erwarten sie gleich den russischen Bauern Alles vom Kaiser, der über den Parteien stehe. Von dieser Illusion dürften sie aber bald geheilt sein. In ihrer sprichwörtlichen Bornirtheit versäumen die Halsburger auch diese Gelegenheit, sich populär zu machen und thun nichts, um auch nur den Schein einer Rücksichtnahme für die Bauern zu nicht retten, ebensowenig als sonst Jemand in der Welt. Der wirth­erwecken. Aber selbst wenn sie wollten, sie könnten den Bauer schaftliche Ruin des Bauernstandes ist unvermeidlich, er ist in den Ver hältnissen der modernen Gesellschaft begründet, und darum werden die Bauern durch die unerbittliche Logik der Thatsachen gezwungen, gegen die moderne Gesellschaft aufzutreten. Sobald sie angefangen haben, sich der Bevormundung zu entwinden, werden sie aus einem konservativen ein zerseßendes, aus einem st it ten den ein erschütterndes Element. Unsere Gesellschaft ist aber so morsch, daß sie ein vermehrtes Rütteln an ihren Pfeilern, einen weiteren Verlust an ihren Stützen nicht mehr ertragen kann, und darum wird die Erhebung der verzweifelnden Bauern zum Sturze der bestehenden Gesellschaft beitragen ob sie wollen oder nicht!

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Die Bauern werden sich vielleicht erheben, um das Rad der Geschichte rückwärts zu drehen- aber mögen sie nur den Wagen in Bewegung bringen, dann wird er thalab rollen und Die zerschmettern, die ihn auf halten oder gar zurückschieben wollen.

Aber die Bauern werden nicht nur die gegenwärtige Gesellschaft unter graben und ihre Widerstandskraft schwächen, sie werden für die Revolution eintreten, wenn dieselbe ihren eigenthümlichen Ge dankengang beachtet. Die Expropriirung der Großindustrie und des großen Grundbesizes, die Vernichtung sämmtlicher Staats- und Hypotheken­schulden, die Beseitigung der Militair- und Steuerlasten, das sind Dinge, für welche der Bauer mit Freuden eintritt, solange man seinen Befik nicht antastet.

Wenn die Revolution den Bauern nicht expropriirt, sondern ihn durch Organisirung der sozialistischen   Betriebsweise auf den Gütern des Groß grundbesitzes von der Vorzüglichkeit desselben überzeugt, so daß er freiwillig zu ihr übergeht, dann haben wir den Bauer für die Revolution gewonnen, dann ist eine Reaktion, wie sie den bisherigen Revolutionen folgte, gegen dieselbe unmöglich!

Auch der Bauer tritt damit in die Reihe der revolutionären Klassen, und da Bourgeoisie und Großgrundbesitz zu feig und zu schwach sind, sich selbst zu vertheidigen, so schüßt sie nichts mehr als die Gewalt der Bajonnette. Ihre Macht stürzt zusammen, wenn diese Gewalt gebrochen ist oder den Dienst versagt, und das dürfte früher kommen, als man denkt!

Wahrlich, die herrschenden Klassen sind mit Blindheit geschlagen, sonst müßten sie erbeben angesichts des Sturmes, der sich vorbereitet. Näher und immer näher erdröhnt im Westen der dumpfe Massentritt der Arbeiterbataillone, indeß im Osten, wo diese noch schwach find, in Ruß land, Serbien  , Desterreich, die Bauernbataillone sich schaaren. Lawinen gleich wächst die Zahl der Enterbten, die Zahl Derjenigen, die nichts zu verlieren und Alles zu gewinnen haben, die Zahl Derjenigen, denen unsere