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big britu ndio modrim altitule nter- zunehmen, verzweiflungsvoll werdet Ihr stets in neuen Erperimenten Rettung suchen, und das Fehlschlagen jedes Experimentes mit der Erhöhung des politischen Druces wettmachen müssen, bis die zu straff gespannte Sehne reißt. Experimentirt nur lustig einer weiter, bald werdet Ihr vor Eurem letzten Experimente eins stehen! 1 01 91!! splosi
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Das Ende des Kathedersozialismus. Der Kathebersozialismus, dieses unglückselige Zwittergebilde, das seit Erlaß des Sozialistengesezes an Erschöpfung litt, ist nun glücke lich verendet. Das zarte Wesen war der Bismardischen Konkur renz nicht mehr gewachsen und hat unter dem Rufe Julians des Abtrünnigen Du hast gestegt, Nazarener!" ſein zitterndes Dasein ausgehaucht. Wers nicht glaubt, der lesen die Rede, die Herr Ad. Wagner laut Nordd. Allg. 3tg." am 27. Januar im Konservativen Verein der Louiſenſtadt zu Berlin gehalten hat.„ Man muß eben den Muth haben, obligatorische Innungen und Gewerbekammern zu verlangen".( Lebhafter Beifall). " Allein wir müssen auch den Muth haben, uns von dieser Presse zu emanzipiren( Stürmischer Beifall) und uns daran gewöhnen, lediglich diejenige Presse zu vertritt.( Stürmischer Beifall) süßen, die unsere Intereſſen
Aus dem 18 fächsische Wahlkreis Werdau, Zwickau, Crimmitschau. Vor ein par Tagen waren die Genossen unseres Bezirks zusammen, um sich über de nächste Reichstagswahl zu verständigen. Die Zusammenkunft war sehr zahreich besucht und von dem besten Geiste beseelt. Als Kandidat der Arbeitesartei wurde wiederum Julius Mote teler aufgestellt, auf deſſen Duchbringung man ſicher hofft. Bürgermeister Streit von Zwickau, weher 1878 in Folge der unerhörtesten Wahlbeeinflussungen seitens der vreinigten Gegner den Sieg errang, hat erklärt, daß er unter keinen Umänden mehr eine Kandidatur annähme. Streit zählt sich zwar zur Forthrittspartei", in Wahrheit aber ist er
ein wahrer und erhte sich in dessen, Waschlappen und eigrte fich in Folge dessen ganz vorzüglich zum um Kandidaten der vereinigten Egner. Die Weigerung Streits 1), weiter zu kandidiren, dürfte die Wirkun haben, daß die Gegner fich spalten und mit mehreren Kandidaten auf dem Plan erscheinen. Die innere Politik Bismarcks und die andauernde Kise haben überhaupt im Lager unserer
Feinde große Unzufriedenheit und Spaltung erzeugt, und dürften auch in anderen Wahlkreisen unsere Gegne schwerlich mit der bisher gewohnten Einmüthigkeit gegen die Sozialdemokratie kämpfen. Die Letztere wird bisher feindlich waren. Dagegen is in manchen Bezirken auch wieder die sogar in den meisten Bezirken ein Anzahl Stimmen erhalten, die ihr Noth so entsetzlich groß, daß vielfach die Arbeiter gänzlich niedergedrückt
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Nur Muth, die Sache wird schon schief gehen! ids 196 Jiind si dogra pille voBeweis. Vor 2-3 Jahren waren in dieser Stadt noch ca. 2000 Handweb e Am
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n 26. Januar starb in Wiesbaden Sophie v. Haz feld, die langjährige Freundin Ferdinand Lassalle' s. Die außer ordentliche Verehrung, welche die Verstorbene dem Andenken ihres einſtigen Retters zollte, veranlaßte ſie auch, ſich eine Zeit lang der von Lassalle inaugurirten Bewegung zu widmen. Aber hier er mpies fich ihre bis zum äußersten Kultus gesteigerte Verehrung, die, rein menschlich betrachtet, durchaus Achtung verdient, als höchst verderblich. Die Gräfin verlangte ohne Rücksicht auf die veränderten Verhältnisse strittes Festhalten an der von Lassalle geschaffenen Organisation und gründete später, als sie ihre Wünsche nicht durchsetzen konnte mit Mende und Förster ling den sogenannten Lassalle'ichen Mng. Conſchen Wekvirer Verein", der indeß nur ein kümmerliches Dasein fristete und im Jahre 1872 fammt seinem Organ, der Freien Zeitung", von Freien Zeitung", von der Bildfläche verschwand. Erst im Jahre 1878, als das Sozialisten gesetz auf der Tagesordnung stand, ließ die Gräfin wieder etwas von sich hören, indem sie einem damaligen Redak teur der Berliner Freien Presse" Material über die Verhand lungen Bismarcks mit Lassalle, sowie einen von der„ Berl. Fr. Presse" damals veröffentlichten, sehr charakteristischen Brief Lothar Buchers an Lassalle lieferte. Die Nachricht eines Berliner Blattes, baß dieser Redakteur später bie Abfaſſung der Memoiren der Gräfin übernommen habe, ist unseres Wissens durchaus unrichtig. Wohl wurde dem Betreffenden von der Gräfin damals das Anerbieten gestellt, nicht ihre Memoiren, sondern die in ihrem Besize befind lichen Briefe 2c. Lassalle' s unter ihrer Anleitung herauszugeben, er ging aber nicht darauf ein, weil er einerseits, wie f. 3. Liebknecht, befürchtete, daß bei der Anleitung der Gräfin die Behandlung des Stoffes eine durchaus einseitige sein werde, andererseits zu ehrenhaft war, die Gräfin à la Bernh. Becker zu betrügen.
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So dürfte denn dieser Nachlaß, wenn die Gräfin keine anderweitige Disposition getroffen, in die Hände ihrer Erben übergehen, die dafür Sorge tragen werden, daß Alles, was gewisse Personen kompromittiren könnte, spurios verschwürdet. Paul Hazzfeid erfreut sich ja der ganz besonderen Gnade des„ Reichs" Reichsgewaltigen".
Leipzig, 27. Januar. Das hier bestehende Arbeiter- Wahlkomite für die Wahlen zum Gewerbeschiedsgericht hatte für Donnerstag eine Arbeiterversammlung einberufen, um über einen Aufruf zur Gründung von Wanderunterstützungs- Kassen, an welchen sich Arbeiter und Arbeitgeber betheiligen sollten, zu berathen. Das Polizeiant hat diese Versammlung auf Grund des Sozialistengesetzes verboten. Die Polizei legte ihrem Ver bot eine solche Wichtigkeit bei, daß sie dasselbe nicht allein in den beiden hiesigen Amtsblättern, sondern auch durch Maueranschlag bekannt machte. Das Verbot hat in den Arbeiterkreisen viel böses Blut gemacht, Man fragt sich, was denn den Arbeitern noch erlaubt sein soll, wenn ein so harmloses Thema wie die Gründung von Wanderunterstützungskassen als staatsgefährlich" angefochten wird. Da haben sogar die Berliner Arbeiter unter dem Belagerungszustand mehr Freiheit, die konnten wenigstens ihre Strikeversammlungen unbeanstandet abhalten. Das Komite wird die Beschwerde über das Verbot durch alle Instanzen treiben. Herr b. Findel fündigt an, daß das Erscheinen der„ Sächsischen Volksztg." einſtweilen„ sistirt" werde; die Sistirung wird wohl ewig dauern. Zu Neujahr begann man das Blatt täglich, statt wie vorher dreimal wöchentlich, erscheinen zu lassen, und jetzt schon diese Todesanzeige. asui
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seine ganze Energie, sein Leben selbst für das Königthum eingesetzt hatte, fallen zu lassen, blos um sich zu retten. Der feige, wortbrüchige Monarch unterzeichnete das Todesurtheil und fügte blos hinzu, daß es das Mitleid erfordere, die Hinrichtung bis Sonnabend aufzuschieben. Am 12. Mai 1641 wurde Wentworth mit dem Tode für das Berbrechen bestraft, , ein freies Volf den Launen eines ehrgeizigen Monarchen unterjocht zu haben.
Den König aber sollte das Opfer seiner Ehre nicht mehr retten; das Parlament begnügte sich nicht mit der Beseitigung der Minister, rasch und entschlossen entkleidete es das Königthum seiner Machtvollkommen heiten. Dagegen erhob sich der Despot noch einmal, aber getreu seiner falschen, gleißnerischen Natur nicht offen, sondern in heimtückischem Ueberfalle. Am 4. Januar begab er sich, von zahlreichen Söldnern gefolgt, in das Unterhaus, um dort die sechs Führer der Opposition festzunehmen, dereno Hinrichtung seine Furcht beschwichtigen und seine Rache fühlen sollte. Da war es klar, daß das Volf und seine Vertreter nicht sicher sein konnten, so lange er noch lebe. Wenn mein Kopf oder des Königs Kopf fallen muß, kann ich da noch lange wählen?" meinte Cromwell, und das Volk ging nach diesem Spruche vor. Ganz London erhob sich und mit Mühe rettete sich Karl aus der empörten Stadt. Er pflanzte die königliche Fahne auf, nur der Adel stieß zu ihm. Bauern und aber Bürger organisirten sich zum bewaffneten Widerstand; Anfangs schwankte die Entscheidung, bis schließlich die Begeisterung von Cromwell's Truppen den Sieg davon trug. Karl I . wurde gefangen genommen und an ihm das vollſtreckt, was er den Führern der Oppoſition zugedacht hatte. Am 30. Januar 1649 fiel sein Haupt unter dem Beile des Scharfrichters, acht Jahre nach der Hinrichtung seines eisernen
Kanzlers". In England aber wurde die Repubrerokla
mirt!
Son endete die Periode, der größten Tyrannei( und Niedertracht in England, die Periode, in welcher die Freiheit des Volkes unrettbar verloren schien.
Möge diese historische Thatsache Diejenigen stärken, die nahe daran find, die Hoffnung auf die baldige Sprengung unserer Ketten aufzugeben. Den heutigen Nachtretern Karl's I. und seiner Werkzeuge aber mag fie zeigen, wohin ihr schändliches Treiben führen muß. Noch dünken sie sich unüberwindlich, noch beugen sich die Massen ihrem Willen, wenn auch mit verbissener Wuth, aber es naht der Tag, an dem die blutigen Häupter von Karl I . und Wentworth ihrem schaudernden Gewissen erscheinen werden. Dann wird's zu spät sein!
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sude? sid mu mudt sundins@ 89 ste väl& prods siur Während der großen Polizeiaktion in Darmstadt, wo die Polizei einige Mostianer einsteckte, die zu einer Besprechung zusammenkommen wollten, traf auch hier ein telegraphischer Befehl ein, bekannte Sozialisten, welche nach Darmstadt fahren wollten, am Bahnhof zu verhaften. Aber, o Schicksalstücke! Der Zug mit den vermutheten Verschwörern" war bereits abgelaffen. Nun wurde in allen Wirthshäusern, in denen bekannte Genossen verkehren, nachgespürt, ob die Umstürzler in ihren Stammtneipen sich aufhielten oder nicht. Glücklicher Weise sind wir in Mainz mit Leuten nach Londoner Façon perschont geblieben und ist noch keiner durch deren Ungeschicklichkeiten ins Verderben gestürzt worden. Die hiesigen Genossen sind fest entschlossen, auf dem betretenen Weg weiter zu wandeln und ausrage ruhiger vorsichtiger Bahn unsere Ideen in immer weitere Kreise zu tragen. Die Macht der Verhältnisse, welche den Klein bürgerstand an den Ruin gebracht, kommt uns dabei vorzüglich zu statten; weshalb wir auch die Aussichten zure nächsten Reichstagswahl als günstige betrachten können. Zunächst noch ein Wort über unser, Verhalten der Polizei gegenüber. Viele Leute geben sich dem Wahn hin, man habe recht kernige Flugschriften nöthig, um zum Biel zu kommen, und haben dieſe Ansichten auch ihre volle Berechtigung, solange es sich um prinzipielle Fragen handelt. Dabei ist aber alles zu vermeiden, was Majestätsbelei digungen und Hochverrathsprozeſſe nach sich ziehen könnte.
Kommt es dann vor, daß ein Genosse wegen Verbreitung von Schriften prinzipiellen Saft wird, so ist es im Interesse geschehen und die
solchen
sind und allem öffentlichen Leben opathisch gegenüberstehen. Unter solchen Umständen ist es ein Vortheil, das die Wahlen in den Sommer fallen, wo die Arbeitsverhältnisse durchschnittlich günstiger sind und die bessere iſt feiste ſo hobe, als went ſe unserer Sache Jahreszeit belebend auf die Niedergebrückten wirft. sou a dolugblatt Majestätsbeleidigungen, Hochverrathu.fiw. enthalten sind, Wie in verhältnißmäßig furzer eit große Umgestaltungen im Produk welche im Verhältniß zu ihrem Nutzen unverhältnißmäßig große Opfer tionsprozeß fich vollziehen und die Physiognomie ganzer, Orte und ihrer fordern, da wir dadurch nicht eine Seele mehr, in unser jagerieben, Bevölkerung verändern, dafür lieert Crimmitschau einen schlagenden aber sehr schwere Strafen zu erwarten haben. stühle für Tuchweberei im Betrieb, heute faum noch hundert. Die wo sie eine täge Unterbrechung, durchzumachen hat. Diese Fabriken sind ganze Arbeiterbevölkerung wird in die mechanischen Webereien gezwungen, wo sie eine tägliche Arbeitszeit von Morgens 6 bis Abends 8 Uhr, wahre Zuchthäuser, wo bei färglichem Lohnt ein Arbeiter verdient Feiten er yer, po bet ten über 12 pct. per Woche, meist weniger die strengsten Fabrikordnungen existiren und gehandhabt werden. asd sy spiffis d Am allerschlimmsten sieht es in dem benachbarten Leitelshain aus, wo
fürlich vor gegen die Sozialisten, so richtet sich die dadurch erzeugte Erbitterung gegen die herrschenden Zustände. Sind wir dagegend durch bei den unüberlegte Handlungen mit der Behörde in Konflikt gerathen und ziehen uns Strafen zu, so werden viele Genossen dadurch zaghaft und es wird sympathischen Kreisen keinen guten Eindruck machen, wenn wir uns der Situation nicht gewachsen zeigen, und den Eindruck machen, als feien wir nicht reben so schlau als unsere Gegnera gilof red su Bevor ich schließe, will ich noch alle Genossen warnen, irgendwelche Briefe und Adressen aufzubewahren, indem wir bis zu den nächsten dabei Adressen, so wird bei den betreffenden Adressaten auf Requisition der Behörde ebenfalls gehaussucht, finden dann die Spürnasen etwas, so suchen sie stets den Leuten Unannehmlichkeiten zu bereiten. Man läßt ſte einigemal einigemal zum Untersuchungsrichter laden, sucht den Prinzipal gegen ste was der Heldenthaten noch mehr find.
in der Fabrit von Uhlich u. Sohn die tägliche Arbeitszeit von Mor- Wahlen noch manch unerwarteten Besuch erhalten werden; findet man gens 6 bis Abends 9 und 10 Uhr dauert. Die Inhaber werden Millionäre, und die Arbeiter und Arbeiterinnen gehen physisch und moralisch zu Grunde. Daß bei diesen Zuständen auch der ärgste Miß brauch mit den gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Arbeit jugend licher Arbeiter und der Kinder getrieben wird, ist ganz ſelbſtverſtändlich.
Unsere Fabrifinspektoren leiſten
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hat zur Folge, daß die männliche Arbeit immer mehr durch die billigere weibliche Arbeit
verdrängt wird. Die Wirkungen find: gewalige Vermehrung des Prole
tariats, Vernichtung des Familienlebens, allgemeine Demoralisation. Wer auswandern kann, wandert aus. Wahrlich die bürgerliche Gesellschaft häuft Verderben auf Verderben, möge der Tag nicht mehr fern sein, wo diesen Zuständen ein Ende bereitet wird.
Crimmitschau. Die hiesigen Genossen hatten seit Langem das Bedürfniß, wieder einmal eine öffentliche Versammlung zu sehen. Ueberzeugt, daß, wenn diese mit einem als Sozialdemokrat bekannten Referenten einberufen werde, ihr Verbot sicher sei, kam man auf die Idee, Herrn i defchmeichelt und sagte zu, hoffte er doch für ſeinen„ Demokratischen Findel in Leipzig dazu einzuladen. Dieser fühlte sich über die Einladung Verein einen Fang machen zu können. Als bereits Alles in Ordnung war, drohte die Versammlung plötzlich in's Wasser zu fallen und zwar, weil Herr Findel mittlerweile Bedenken bekam, ob die Versammlung auch
aufzuhetzen, hein mirise Monasson afterwävisvoidetnem
gewissen Miller warnen. Derselben verkehrte früher in der Partei, und bekannt geben. Derselbe war angeblich in Amerika und ſein, Signalemeauch jetzt den einzelnen Genoſſen zu nähern. Ich will hier erzählt gerne davon; er ist ungefähr 1,70-1,72 m. groß, hat schwarze Haare, schwarzen Schnurrbart, schwarze Augen, einen dunklen Teint, gute weiße Zähne, ist stets sauber, gekleidet, trägt gewöhnlich einen Schirm, gerade
wie mir aus zuverläſſigen. Quellen bekannt ist, eme Stede bei per pote tischen Polizei und mögen die Genossen allerwärts besonders in unfern Nachbarstädten, auf der Hut sein, wenn ihnen ein ähnliches Individuum begegnet.in) 5 wind" mu dod sold 9mis] mi y96sion silloi mapularis, diast sid missing nahmegesets die Sozialiſten nicht entmuthigt hat, bei paffender Gelegenheit ? Augsburg, Ende Jan. Einen kleinen Beleg dafür, daß das Ausder Regierung und Bourgeoisie zu zeigen, daß wir nach wie vor dieselben Feinde find, hat letzter Tage ein benachbarter Wahlkreis geliefert. In dem Reichstagswahlkreise Illertissen fand eine Nachwahl statt; der Gegend eine sozialistische Versammlung funden, noch niemals ist eine sozialistische Kandidatur in dieser verkehrs- und industriearmen Gegend aufgestellt worden und diesmal hat zum allgemeinen Erstaunen Genosse Bebel ca. 60 Stimmen erhalten. In dem orthodox lutherischen Städtchen Memmingen zeigten sich allein 34 Sozialisten, in dem erzkatholischen Pfaffenhofen stimmten 8 für Bebel, ebenso in Neuulm, die übrigen Stimmen vertheilten sich auf einzelne katholische Bauerndörfer. Und wohlgemerkt kein Flugblatt, kein Komite hat für Bebel gewirkt, keine Zeitung propagandirte für ihn ein einziges obtures Pfaffenblatt beſpöttelte in zwei Zeilen einen diesbeziglichen Brief eines Genossen trotz alledem erheben in dieser Wüste
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von Erfolg ſein wit be. Tags, vor Ahhaltung derselben schrieb er dieſe präfisch durchträntte Streis it the Domänt be tramontanes; noch Bedenken an den Einberufer:„ Er( Findel) hieß es u. A. in dem Briefe werde kommen, wenn er die Hoffnung habe, nur 2 Mitglieder zu gewinnen, aber er habe auch diese nicht." Flugs erklärten sich 6 unserer Genossen durch Namensunterschrift geneigt, seinem Vereine beizu treten. Das beschwichtigte Herrn Findel, er kam, sah und unterlag. Die ca. 600 Köpfe zählende Versammlung bestand fast ausschließlich aus Parteigenossen, und mit denen konnte Herr Findel wenig anfangen. Partei genosse W. Stolle leuchtete ihm ordentlich heim und das Resultat war, daß auch die 6 erst so bereitwillig sich zeigenden Genossen, für welche bereits die Karten zum„ Demokratischen Verein" ausgestellt waren, auf die Idee kamen, demselben lieber fern zu bleiben. So hatte Herr Findel seine Reise umsonst gemacht und unsere Parteigenossen hatten wieder einmal einen vergnügten Abend.
Bei Anwesenheit des Herrn Findel haben wir auch erfahren, warum er auf einmal so stußig wurde und nicht kommen wollte. Es gibt hier ein paar Mostianer, die erfuhren, warum wir Herrn Findel kommen lassen wollten. Aus Aerger, und um uns eins auszuwischen, berichteten sie an ihren Gesinnungsgenossen, den Schuhmachermeister Petzoldt, nach Leipzig und dieser, der ein wüthender Mostianer sein soll, lief zu Herrn Findel und spielte den Denunzianten.*) Erst die eingesandten 6 Unterschriften beruhigten Herrn Findel.
Gera, 24. Januar. Unsere sonst so friedlich loyale Stadt ist plötzlich auch von einer Sozialistenheze heimgesucht wurden. Am 13. ds. wurde Genosse Trentsch verhaftet, angeblich wegen eines Namensverzeichnisses, das man bei ihm gefunden haben soll. Den 15. traf dasselbe Schicksal Genosse Kramer. Warum? Das wissen die Götter und die heilige Polizei, wir wissen es nicht. Den 20. wurde bei den Genossen Kunze, Felfe, Bräunlich, Geinig, Lange, Haberland, Mündel, Schmidt, Palm, A. Böttcher und Kühn Haussuchung gehalten. Gefunden wurde außer einigen sozialistischen Schriften, die sich in einzelnen Exemplaren vorfanden, und also nicht straffällig sind, nichts. Bei Kühn nahm man ein Päckchen Pfefferkuchen mit, das von der Weihnachtsbescheerung eines Gesangvereins herrührte. Trentsch und Kramer sind noch in Haft; wir sind alle gespannt, was sich da entwickeln wird.
Mainz, 25. Januar. Wiederum wurde bei zwei hiesigen Genossen gehaussucht. Es scheint, daß die Behörde mit den Resultaten der letzten frieden ist und neues Material zu einer Antlage gegen den Genossen Haussuchungen, welche vor einigen Wochen hier stattfanden, nicht zu Stock, bei welchem gelegentlich der letzten Haussuchung einige Exemplare des Sozialdemokrat und ein Brief an den Redakteur Schwab in Speyer gefunden wurden, sucht. Da genannter Genosse sich einer Verbreitung verbotener Schriften durchaus nicht schuldig gemacht, da der Besitz einiger verbotenen Zeitungen und eines kouvertirten Briefes nicht als Verbreitung gelten können, so sucht man, nachdem die Voruntersuchung geschloffen ist, wahrscheinlich nach anderen Beweisen. Wie bei allen Haussuchungen, fahndete man hauptsächlich nach Adressen und Korrespondenzen; der Liebe Mühe war jedoch vergeblich, da nichts gefunden wurde. Eigenthümlich ist das Verfahren des haussuchenden Untersuchungsrichters eines jungen Strebers bei Genossen Leyendecker gewesen, bei dem unschul dige Privatbriefe, nicht verbotene Zeitungen, Broschüren, ja selbst das Maaßbuch(!) Gegenstand der Beschlagnahme wurden. Die verschiedenen in Ziffern notirten Maaße von Kleidern schienen dem Untersuchungsrichter staatsgefährlich zu sein, da er in den Zahlen von Rockweiten und Hosenlängen eine Chiffernschrift vermuthete.
1) Vorausgesetzt, daß er sie aufrecht erhält. Herr Streit hatte bereits
des politischen Lebens mehr als ein halbes Hundert Männer ihre Stimme und proflamiren den Kampf bis auf's Messer gegen Regierung und Gesellschaft in einer Zeit, wo in den Zentren der Bewegung der eiserne Druck der Polizei jede Thätigkeit erstickt und die„ gute" Gesellschaft in dem Namen„ Sozialdemokrat" den Begriff der Verworfenheit und des Verbrecherthums potenziren möchte! Diese Wahlepisode ist keine lärmende Schlacht, kein stolzer Sieg gewesen, aber sie, war ein Meneteket in den Siegestaumel und Machtrausch der heutigen Gesellschaft und für uns eine Muhnung zum festen, unverdrossenen Zusammenstehen. Und darum ſei sie hier registrirt!
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Defterreich- Angarn.
J- r. Wien, 28. Januar. Die zielbewußten, erfahrenen Genossen haben endlich den haltlosen, unklaren Elementen, welche zugleich für Butsche und für regierungsfreundliche Volksversammlungen schwärmten, den f. k. Regierungssozialrevolutionären, das Handwerk gelegt. Seinen Ausdruck fand dies in einer voms Sozialdem." schon erwähnten Volksversammlung anläßlich des Entwurfes einer neuen Gewerbeordnung, die eine Resolution annahm, dahin gehend, daß die Regierung für die Arbeiterbewegung Verständniß besitze, daß wir weder von ihr noch vom Parlament etwas zu erwarten haben und nur in der Kräftigung unserer Organisation unser Heil erblicken können? Und bezeichnend ist es, daß die„ Leisetreter" der Regierung staatsgefährlicher" erscheinen als die Sozialrevolutionäre" denen erlaubt man die Volksversammlungen
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seitdem wir in Wien uns gerührt haben, wird jede derartige Kundgebung verboten.d
Daß unsere Stellung der Regierung und dem Parlament gegenüber die richtige ist, zeigt sich jetzt sehr deutlich. Die Hilfeleistung der er Arbeiter gegenüber den Liberalen beantwortete die Regierung mit einem WonfireProzeß gegen 21 Genossen, der am 8., 9. und 10. Februar nach fünf monatlicher Dauer der Untersuchungshaft zur Schlußverhandlung tommen wird. Die Anklage lautet auf Majestätsbeleidigung, Hochverrath, Störung der öffentlichen Ruhe und Aufwiegelung. Es wird zwar nichts so heiß gegessen, als es gekocht ist, die Befürchtungen wegen Verurtheilung zu zehn Jahren schweren Kerkers sind daher unbegründet; immerhin sind unsere Geschwornen und Richter so forrumpirt, daß eine Schuldigsprechung der Angeklagten und eine Verurtheilung zu 2-3 Jahren Kerkers selbst bei gänzlich ungenügenden Beweisen jo gut wie wie ſicher istim!! Ebenso feindlich als die Regierung geht das Parlament gegen uns vor. Die Herren Konservativen wissen allerdings sehr schön von der Erweiterung des Wahlrechtes zu reden Pater Greuter meintes anläßlich der Berathung des Wuchergesetzes sogar: Wie soll das Volk sich selbst rechtlich
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Schwula durch den hohen Zensus bei den Wahlen zum
1877 erklärt, unter„ teinen Umständen“ mehr kandidiren zu wollen, ließ fich aber 1878 boch herbei, als Stanbibat ber be tangibiren zu wollen, ließ ben fetben. Außer den Jungtſchechen,
die Gesellschaft zu retten.
Anmerkung der Redaktion.
*) Herr Pezoldt war eines der ältesten Mitglieder der Partei und als Krakehler von jeher bekannt. Seit Most in London sich befindet, iſt er ein eifriger Agitator für diesen. Das hat Niemand verwundert, der Herrn Pezoldt kannte man hielt ihn immer für einen Wirrkopf, aber doch für einen ehrlichen Kerl. Allein dieses Letztere ist falsch. Wie uns fürz lich aus Leipzig eingetroffene Mittheilungen melden, ist Pezoldt ein ganz gemeiner Lump. Es sind unzweifelhafte Beweise vorhanden, daß Herr Pezold den freiwilligen Spigel bei der Leipziger Polizei macht und verschiedene Vorfälle in der Partei, von denen er Kenntniß erhielt, der Polizeibehörde denunzirte. Die Leipziger Parteigenoffen werden vor Herrn Pezoldt und seinen mostianischen Freunden, die ihm Alles hinterbringen, nachdrücklich gewarntorsto sod ar mu
od Die Redaktion des„ Sozialdem."
nie in die Lage kommt, über seine offenbaren Bedränger zu richten, wohl aber bestimmt ist, von ihnen gerichtet zu werden?" Bei der Abstimmung über den Antrag Schönerer's nauf Einführung des allgemeinen Wahlrechts erhoben sich jedoch weder Herr no einer feiner Gesinnungsgenossen für äußersten Linken und den Herren Wiesenburg und Roser stimmten sämmtliche Abgeord neten gegen den Antrag. sipate sc Bei dieser Gelegenheit jei eine Auslassung des Dr. Kronawetter berichtigt, die in feiner Rede zu Gunsten des allgemeinen Stimm In die wir in dem„ freien" Desterreich nicht berichtigen rechts findet, können. Er sagte: In den unteren Klassen der Bevölkerung sind zwei Richtungen herrschend; beiden ist gemeinsam die Ueberzeugung, daß man zum allgemeinen Wahlrechte gelangen muß, blos über do das Wie gehen die Richtungen
auseinander.
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Die eine dieser Richtungen ist bereits entmuthigt durch den mehr als 20 Jahre lang bergeblich geführten Kampf und glaubt, es sei dies Recht nur mehr zu erringen im Wege einer offenen Revolution; es ist dies die Partei Felix Pyat und seiner Anhänger. hit, sid " Die meite Partei aber- und zwar die weitaus stärkere hofft noch immer auf eine Reform im gesetzlichen Wege und das Abgeordnetenhaus