In Dresden ist unser Genosse Schlütter aufs Neue ver­haftet worden. Warum? Darum. Basta.

Weitere Ausweisungen. Die Hamburger Polizei hat die Genossen: Neuberд, Maler; Trau, Schuhmacher; Kerl, Ci­garrenfabrikant; Neumann, Tischler, Barmbeck auf Grund des So­zialistengesetzes ausgewiesen. Die Zahl derer, welche sich noch Illusionen über die Unabhängigkeit der freien" Stadt Hamburg Preußen gegen­über hingeben, wird immer geringer. Und das ist das Gute d ab ei.

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N. Hamburg, 6. März. Jetzt wissen wir, warum der Belagerungs­zustand über hier, die Nachbarstädte und deren Umgebung verhängt worden ist. Die engen Beziehungen zu den Führern der sozialdemo kratischen Bewegung in- und außerhalb Deutschlands , namentlich in London , dem Hauptsitze der Sozialrevolutionäre im Auslande", sowie ,, die Verbreitung verbotener Zeitschriften, namentlich der Londoner " Freiheit" und des Züricher Sozialdemokraten"( wörtlich, die Polizeiesel, die den Bericht geschrieben, wissen nicht einmal wie unser Parteiorgan heißt), sowie zahlreicher revolutionärer Flugschriften", außerdem aber ,, die fortgesetzte, unter steter Hinweisung auf eine bevorstehende Umwäl zung, auf's äußerste betriebene Erregung der Massen hatten Zustände geschaffen, welche eine ernste Gefahr für die öffentliche Sicherheit in sich bargen". Die Verhängung des Kleinen" war also eine Nothwendigkeit, um die Ruhe" aufrecht zu erhalten, die nun, nachdem man 125 Personen, von denen Zweidrittel Familienväter, auf die Straße geworfen sind, hoffentlich gesichert sein wird.

Genosse Hasenclever, der sich vorher an verschiedenen Orten Deutsch­ lands aufgehalten hatte, ohne irgendivie belästigt zu werden, wurde gerade in Frankfurt von der Polizei ausgeschnüffelt, als er, wie die Franks. 3tg." meldet, in Enkheuer mit einigen Hanauer und Frankfurter Genossen eine Regelpartie machen wollte.

Auf eine Widerlegung dieser Albernheiten sich einzulassen, ist hier wohl nicht der Platz, unsere Abgeordneten werden das gelegentlich der Besprechung des Berichts im Reichstag hoffentlich besorgen. Konstatirt soll jetzt nur Eines werden. Der Bericht ist gezeichnet von dem gesammten preußischen Staatsministerium und dem Hamburgischen Senat. Man tönnte also wohl annehmen, daß ein solches Aftenstück, wenn gleich es sich auf Phrasen stützen muß, da Thatsachen fehlen, doch wenigstens feine offenbaren Lügen enthält, deren Windigkeit Jedermann zu erkennen im Stande ist. Solche Lügen aber sind die Behauptung, daß von hier aus Verbindungen mit Most und der Freiheit" unterhalten worden sind, und daß die letztere hier verbreitet worden ist. Mit Ausnahme eines einzigen Versuches, den Genosse Saevecke gleich nach Begründung der Freiheit" machte, dieselbe hier einzuführen, welcher Versuch aber vollständig miß­glückte und als einzige Folge nur eine mehrmonatliche Untersuchungshaft für die Betheiligten nach sich zog, ist die Freiheit" hier und in Altona nie verbreitet worden. Im Laufe der letzten anderthalb Jahre dürften, mit Ausnahme der Exemplare, die die Polizei für ihren Hausbedarf bezieht, keine fünf Exemplare regelmäßig nach hier gelangt sein. Dasselbe gilt von dem Verkehr mit London . Die hiesigen Genossen haben von Anfang an das Unternehmen Moft's getadelt, und als dieser immer verrückter und in seinem Benehmen gemeiner wurde, jeden Verkehr mit ihm abgebrochen. Daß dies so ist, konnten die Fabrikanten des Berichts aus den Schimpfereien der Freiheit" auf die Hamburger selbst ersehen; die Angaben des Gegentheils in dem dem Reichstag zugegangenen Bericht find also mit vollem Bewußtsein vorgebrachte Lügen, ganz würdig eines Systems, wie wir es jetzt in Deutschland haben.

Sonst ist wenig Neues von hier zu berichten. Die Genossen sind am Platze und die Polizei ist es auch, nur hat die letztere meist das Pech, zu spät zu kommen.

Aus allem diesen geht die Nothwendigkeit hervor, daß, wenn nicht noch weitere Unannehmlichkeiten vorkommen sollen, dieser Spion ausfindig gemacht werden muß. Sollten die Frankfurter Genossen noch im Zweifel sein, so können sie weitere Details, welche sich für die Oeffent­lichkeit nicht eignen, direkt erfahren.

Konstanz , 28. Febr. Du sollst nicht stehlen. Kaum sind Sozialistenprozeß und Haussuchungen bis auf Weiteres zur Ruhe ge­kommen, so gibt es schon wieder einen neuen Stoff für unsere Politiker zum Bramarbasiren hinter dem Biertisch, aber nicht um so ein Paar ver fluchte Kerle von Sozialdemokraten handelt es sich bei diesen Diskussionen, sondern um nicht mehr und nicht weniger, als um den wohlbekann ten, genialen und ehedem allgewaltigen Kultur­kämpfer und Finanzkünstler Ex- Oberbürgermeister Strohmeyer. Wem wäre auch dieses Muster von Freisinnigkeit und Mannesmuth nicht bekannt? Wagte es doch dieser Held im Konziliums­Jahre 1869 der päpstlichen Anmaßung so ritterlich fühn gegenüber zu treten und die Schlüssel zu der den Altkatholiken zugestandenen Kirche mit Gewalt rrrraus zuholen, wofür er von Pio nono erkommunizirt wurde. Ganz Deutschland und seine Mamelukenpresse hallte wieder von Beifallsbezeugungen für diesen Unerschrockenen" und Tausende von Unterschriften aus allen Theilen Deutschlands , sogar aus Königsberg und Danzig langten bei dem Herrn an, um ihm ihre Zustimmung zu beweisen. Großherzog und Kaiser murmelten bei ihrem Hiersein 1871 so etwas von glücklich schätzen, so einen Mann an der Spitze der alten Konziliums­stadt zu sehen, und im alten Konziliumssaale aerherrlicht noch heute und für ewige Zeiten ein Bild den erhabenen Moment, wo der Erkommuni­zirte dem Ollen Willem" die Schlüssel der guten Stadt Konstanz über­reicht. Obige Triumphe ließen aber dieses rastlose Genie nicht ruhen, er wollte auch auf dem Gebiete des Verwaltungs- und Finanzwesens Triumphe erobern und zwar materiell greifbare. Besagter Held gründete nun oder ließ durch seinen Einfluß gründen, eine Reihe von großartigen Unternehmungen zur Hebung der Stadt. Es wurde Geld verdient und vor allem die Mameluken und Jasager des Gewaltigen möger nicht am schlechtesten weggekommen sein. Wehe denen, die zu oppo­niren wagten, oder an der Zweckmäßigkeit der Rentabilität mancher Unternehmungen zu zweifeln, denen wurde vorgeworfen, sie hätten keinen Gemeinsinn, keine Liebe zur Vaterstadt und da der Gewaltige auch noch bei allen Geld- und Kreditinstituten theils als Vorsitzender, theils im Ausschuß figurirte, so mußte eben gar Mancher aus ganz andern Grün­den den Mund im Zaune halten. Die Krone der Gründungen aber war das großartige Badhotel, welches auf Aktien gegründet und richtig, wie jeder einigermaßen Klarsehende im Voraus wußte, nie zu der ge­ringsten Rentabilität konnte gebracht werden.

Recht rührig sind hier und in Altona die unter der Leitung der Renegaten Stange und Lütgens und des Pseudodemokraten Wilhelm Marr stehenden Bräuerianer".*) Woche für Woche werden Versamm­lungen abgehalten, in denen luftig die weitgehendsten Forderungen der Sozialisten aufgestellt und besprochen werden. Natürlich stets mit dem Refrain, daß Fürst Bismarck dies alles trotz ,, Liebknechterei" und" Fort schreiterthum" durchsetzen werde. Natürlich durchschauen die Arbeiter aber dieses Manöver, und der einzige Erfolg, den die königl. preußischen Sozialisten ernten, ist gründliche Verachtung.

Am letzten Freitag wurde vor dem Altonaer Landgericht gegen unseren Genossen, den ebenfalls ausgewiesenen Tischler Peters verhandelt. P. war seinerzeit wegen Sammelns für die aus Berlin Ausgewiesenen an­geflagt, wurde aber freigesprochen, weil die Richter annahmen, daß die Polizei fein Recht hatte, ein bezügliches Verbot zu erlassen. Das Reichsgericht hob jedoch dieses Erkenntniß auf, indem es das Polizeiverbot als für den Richter bindend erkannte und P. wurde nun verurtheilt wie oben an­gegeben.

Bezeichnend an dem Prozeß ist, daß der Polizeikommissar Engel einen Zeugen, Maschinenbauer Lehmann, beibrachte, der zwei Tage nach der Verhandlung flüchtig ging, weil er sich des Betrugs und Dieb­ft a his schuldig gemacht hatte. Derselbe wird heute noch steckbrieflich verfolgt. Auf das Zeugniß dieses Ehrenmannes hin hat der erste Richter ,, thatsächlich festgestellt", daß P. gesammelt hat und der zweite Richter hat auf dasselbe Zeugniß hin sein Urtheil gesprochen. Ankläger, Richter und Zeuge waren einander würdig.

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Am letzten Freitag haben die ausgewiesenen Genossen Schulz und Petersen nicht der vorerwähnte Peters Deutschland verlassen, um sich nach Amerika zu begeben. Schulz, bei dem bekanntlich vor drei Monaten ein Schriftenlager gefunden wurde, wofür er zwei Monate bekam, hat im Gefängniß den Polizisten Engel am Bart gerissen, Engel aber hütete sich, klagbar zu werden, wohl wissend, daß Schulz zu viel von seinen Bordellgeheimnissen kennt.

Die Hamburger Polizeibehörde hat im Auftrage des Herrn v. Madai ein Verbot gegen das Sammeln für die Angehörigen der Ausgewiesenen erlassen. Daß sich Jemand um das Verbot kümmern wird, daran glaubt wohl die hiesige Polizeibehörde selbst nicht und ebenso wenig verargt ihr hier Jemand ihr Vorgehen, weiß doch alle Welt, daß der Senat der freien" und Hansestadt Hamburg nur thun darf, was vorher in Berlin am Moltenmarkt beschlossen wird. Eine Regierung wie unser Senat fann wohl Mitleid und Bedauern, nimmermehr aber Zorn erregen. Unser Senat darf wohl die ein- und ausgehenden Kaffeesäcke zählen. aber sonst hat er nichts mehr zu sagen.

Ein Regime, das solche gemeine Polizeiseelen zu seinen Schützern er­heben muß, pfeift aus dem letzten Loche. Uns schaden dergleichen Ge­meinheiten nicht, sie kann blos den Erfolg haben, den Michel aufzurütteln, und das kann auf keinen Fall schaden.

Volen.

Warschau , 13. März. Ich habe Sie lange ohne Nachrichten über unsere junge sozialistische Bewegung gelassen, leider sind die Mit­theilungen, mit denen mein heutiger Bericht beginnt, sehr trauriger Natur. Vor einigen Wochen berichteten unsere Bourgeoiszeitungen, namentlich die russische Presse, von geheimen sozialistischen Publikationen in Warschau . Mit der Zeit nahmen diese Gerüchte eine bestimmte Form an, und die Zeitungen sahen sich in der Lage, den Titel der geheim verbreiteten Zei­tung anzugeben. Derselbe lautet: Gespräche mit den Arbeitern".

Bald darauf vernahm man, daß 29 Arbeiter und ein Hörer der Uni­versität verhaftet worden seien. Den ersten Verhaftungen und Haus­suchungen folgten in wenigen Tagen weitere. Auch mehrere Frauen be­finden sich in Gewahrsam.

Daß nun die gute Stadt mit einem bedeutenden Aktienkapital an dieser Gründung partizipirte, ist einleuchtend. Als aber der Krach in Sicht stand, so wußte dieses Muster von Gemeinnützigkeit und Vater­stadtsliebe nichts Besseres zu thun, als auf ungesetzlichem Wege, nämlich ohne die Stadtverordneten auch nur etwas wissen zu lassen, viel weniger zu fragen, von der Stadtkasse 300,000 Mk. und von der städtischen Sparkasse 140,000 Mt. durch den Stadtrath bewilligen zu lassen, um das Institut lebensfähig zu machen, wie er sagte. Von diesen 440,000 mt. nun hat aber das Badhotel feinen Pfennig zu sehen bekommen, sondern die ganze Summe wurde der Filiale der Rheinischen Kreditbank hier ausbezahlt, die dafür ihre faulen Badhotelaktien, sowie auch die gleiche Sorte, welche sie zur Deckung des Stromeyer'schen Conto Corrent im Besitz hatte, der Stadt aufhalste, so daß die Stadt diese ganze Summe beim erfolgten Krach bis auf eine Bagatelle verlieren mußte und bereits an den Ab­grund kam und manchem fleißigen Bürger und Steuerzahler zum Ruin verhalf.

Es ist unschwer zu begreifen, wie lähmend derartige Verluste auf eine Bewegung einwirken, die kaum erst im Entstehen begriffen ist. Fast alle zwei bis drei Monate erfahren wir von neuen Opfern! In dem Augen­blicke, da ich Ihnen von den neuen Verhaftungen schreibe, sind unsere im vorigen Jahre verhafteten Freunde noch nicht abgeurtheilt und die im Jahre 1880 nach Sibirien geschickten 50 Genossen erst seit kurzer Zeit dort angekommen. Und auch vom eisigen Sibirien werden uns traurige Nachrichten gemeldet. Der Sozialdem." berichtete seiner Zeit vom Tode J. Plawinski's; heute muß ich sie vom Tode der Philippina Plas­fowiska und des Alexander Wienzkowski in Kenntniß setzen. Ph. Plaskowitzka war eine Dorfschullehrerin in Russisch Polen und eine der tüchtigsten Propagandistinnen in unseren Bauernfreisen.... Nach ihrer Verhaftung petitionirten einige Gemeinden um die Freilassung ihrer Lehrerin", aber vergebens... Im Gefängniß redigirte Ph. Plaskowitzka nebst Plawinski und Anderen die Zeitschrift: Glos Wiezna"( Stimme des Gefangenen). A. Wienkowsky, Jugenieur, gehörte zu den intelligentesten und tüchtigsten Kräften unserer Bewegung. Ich muß es mir indeß versagen, auf seine Thätigkeit und auf die wichtige Rolle, die er in unser Bewegung spielte, genauer einzugehen.

Diese Manipulationen brachten den Mann zur Einsicht, daß seine Stellung wackelig sei und am 25. März dankte er ab, vorbehalt lich seiner Pensionsansprüche. Die Stadtvertretung genehmigte diese Pensionsansprüche nicht und so erklärte der Biedermann, er am­tire weiter, wurde aber höheren Ortes suspendirt und die Untersuchung wegen Amtsverletzung und Untreue eingeleitet.

-- Mainz , 12. März. Wenn ich heute zur Feder greife, um einen Bericht über die gestrige Gerichtsverhandlung zu schreiben, so geschieht dies hauptsächlich deshalb, weil durch dieselbe schon längst zu unserer Kenntniß gelangte Umstände aufs Neue bestätigt werden. Den Lesern unseres Organs ist aus meinem letzten Bericht bekannt, daß bei dem Genossen Stock gelegentlich einer Haussuchung 70 Exemplare des Sozialdemokrat", sowie ein kuvertirter Brief an den Redakteur Schwab in Speyer gefunden wurden. Der Polizeirath, welcher die Haussuchung vornahm, sagte vor Gericht folgendes aus: Ich wurde durch das Polizeipräsidium in Frank­ furt a. M. per Drath benachrichtigt, daß von Frankfurt aus eine Kiste mit Schriften hierher an die Adresse des Angeklagten gehen sollte; ich ließ sofort bei der Post und Eisenbahn für eine etwaige Sendung Be­schlag legen und nahm in der Wohnung des Stock Haussuchung vor, wobei sich zwar keine Kiste, wie sie von Frankfurt kommen sollte, vorfand, aber die 70 Exemplare des Sozialdem.", sowie der Brief an Schwab in Speyer ." Der andere Zeuge, Redakteur Schwab, sagte nichts Belasten­des gegen Stock aus.

Die Kiste, welche angeblich Fourniere enthalten sollte, ist niemals von Frankfurt abgegangen, weil die Polizei auch in Frankfurt nach den­selben Schriften fahndete. Die Frankfurter wollten aber eine Kiste senden, und dies war der Polizei durch einen Spion hinterbracht. Die Polizei in Frankfurt ist in die kleinsten Details eingeweiht und hat das in ver­schiedenen Berichten an die Mainzer Polizei, wovon wir durch zuver­lässige Personen Kenntniß erhalten haben, bewiesen. Der Staatsanwalt, welcher in der denkbar schärfsten Weise gegen den beklagten Genossen auf­trat, hat eben doch trotz einer sehr guten Vertheidigung von Seiten des Rechtsanwalts Dr. Wolfskehl seinen Willen bei dem Gericht durchgesetzt und eine Verurtheilung unseres Genossen zu 30 Mark Geldbuße und Tragung der Kosten erzielt.

Bewiesen war absolut nichts, vielmehr basirte das Urtheil lediglich auf dem Umstand, daß auf einem Packet, welches 16 Exemplare enthielt, die Zahl 20 vermerkt war. Dieser Prozeß, sowie die hierher gelangten Be­richte beweisen zur Genüge, daß in Frankfurt sich ein Verräther in unseren Reihen befindet.

Bei dem vorjährigen Turnfeste in Frankfurt besuchte Genosse Leyen­decker einige Frankfurter Freunde, auch hiervon ist, wie wir erfahren haben, die dortige Polizei genau unterrichtet.

Während die russische Gensdarmerie die warschauer Gefängnisse mit Sozialisten anfüllt, bleiben die österreichischen Vertheidiger der gesell­schaftlichen Ordnung auch nicht ruhig. Erst kürzlich fanden in Krakau zahlreiche Haussuchungen statt, einer der Verdächtigen wurde aus Oester­ reich ausgewiesen und ein Maler, Anton Stopa, wegen Verbreitung ver­botener Broschüren verhaftet.

Die Sache schleppte sich hin bis Juli 1879, wo er rechtskräftig ab­gesetzt wurde. In den dem Erkenntniß beigefügten Motiven war gar Manches enthalten, was mit dem Strafgesetz nicht im Einklang sein dürfte, aber die Stadtväter haben diese Motive in anerkennenswerther Schonung für ihren ehemaligen Herrn und Meister nicht zur Kenntniß der Stadt gebracht. Die 300,000 Mt. städtische Gelder, die nach Fug und Recht der Bürgermeister im Verein mit den Stadträthen hätten er­setzen sollen, da sie dieselben ja ungesetzlicherweise bewilligt hatten, luden sie aus lauter Rücksicht und Billigkeit( natürlich für ihren eigenen Beutel), mit Hilfe der Stadtverordneten, der Bürgerschaft auf. Dies alles und noch dazu der Fall, daß über den Verbleib von einer Stiftung, die ein St. Galler der Stadt Konstanz vermachte, Niemand eine Aufkklärung geben kann, während die Stadt St. Gallen Duitung über die ausbe­zahlte Summe von Stromeyer besitzt, reichte nicht hin, dem Mann auch nur ein Haar zu frümmen, während ein städtischer Tagelöhner oder sonst ein armer Teufel, der vielleicht einige Pfennige veruntreut hätte, längst im Zuchthaus säße.

*) Zur Ehre Bräners sei übrigens gesagt, daß er sich längst von dieser Sippschaft zurückgezogen hat.

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In Lemberg sind die k. k. Behörden weniger brutal uns gegenüber. Man ging sogar soweit, eine von der Redaktion der Praca "( Arbeit) einberufene große Arbeiterversammlung stattfinden zu lassen, zu welcher sich mehrere hundert Arbeiter einfanden... Man diskutirte über die sog. Minimal( Mindest)-Forderungen der galizischen Arbeiterklasse... Verschiedene Telegramme aus der Provinz, aus Krakau und aus Böh- Verthe men liefen ein. Neben einigen Reden von geringerer Bedeutung ist eine Rede des s. 3. in den bekannten Krakauer Prozeß verwickelten Buch­druckers Mankowski über die indirekten Steuern, die unter den Zuhörern große Begeisterung hervorrief und von dem überwachenden Polizeikommissär fech 8 Mal unterbrochen wurde, besonders hervorzuheben. Was die sozialistische Presse anbetrifft, so sind neuerdings Nr. 3 und 4 des, Braca" in Lemberg , Nr. 3 und 4 der Genfer Rownost" und der von der Redak tion der letzteren herausgegebene Bericht über das in Genf stattgehabte geld m internationale Meeting vom 29. November 1880", in welchem sämmtliche damals gehaltene Reden, sowie alle eingelaufene Telegramme und Briefe enthalten sind, erschienen. Einen diesem Bericht entgegengesetzten Stand in ber punkt vertritt die unlängst erschienene Broschüre von Dr. Limanowski Patriotismus und Sozialismus. Limanowski tadelt den Internationa unsere lismus des Rownosc " und will seinem Sozialmus einen starken nationalen Anstrich geben.

Böse Zungen behaupten, man könne dem Str. nichts machen, denn sonst befände sich ja der gute Wilhelm auf dem Bilde im Konziliumsaale in schlechter Gesellschaft. Sei dem, wie ihm wolle, so viel ist sicher, daß eine Anzahl sehr gravirender, zu den Akten gegebener Aussagen des alten Stadtrathes verschwunden sind und in der gepflogenen Untersuchung auch nicht im Geringsten wieder zum Vorschein kamen. Gestützt auf diesen enormen Turkel durfte der Geniale schon noch ein neues Bravourstückchen sich erlauben und den guten Bürgern zum Schaden auch noch den Hohn zu Theil werden zu lassen.

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der Redaktion: An unsere Leser! Raummangel zwang uns wiederum, mehrere Einsendungen, sowie den Bericht über Fritsche und Vierecks Reise für nächste Nr. zurückzustellen. Stadtrichter Gottlieb Köhn in Stuttgart : Auch Ihre Zuschrift kann erst in nächster Nr. zum Abdruck kommen; den Sozialdemokro werden wir Ihnen gegen Einsendung des Abonnementsbetrages regelmäßig und stiebersicher( Fr. 2 ( Sie wissen doch, was das heißt?) zugehen lassen.

Bis zu seiner Absetzung Juli 1879, bezog Str. sein volles Gehalt, 600 M. jährlich, trotzdem er nichts arbeitete, aber an dem hatte der um das Gemeinwohl so besorgte Mann nicht genug, seine Absetzung( die, beiläufig bemerkt, ohne Pension erfolgte) gänzlich ignorirend, verlangt der gute Mann sein Gehalt weiter und läßt, als Zahlung nicht erfolgte, die Stadtkasse pfänden und versiegeln und war dann so frei, in der Frankfurter Zeitung zu erklären, er wisse von der ganzen Sache nichts, wahrscheinlich that der sonderbare Ehrenmann dieses nur, daß seinem Ruf in weiteren Kreisen fein Eintrag widerfahre. Jetzt aber schnaubte Alles Wuth über diesen Unverschämten, der nur mit Undant lohnt. Dann außerordentliche Sizung der Stadtverordneten, alles Material gegen den Treulosen wird herbeigetragen( zittre Tyrann!) um endlich einmal Abrechnung zu halten und was ist das Ende vom Lied? Die Sigung beschließt, unterthänigst bei dem Staatsanwalt anzufragen, ob sich nicht auf Grund jener Motive im Absetzungserkenntniß( die man jetzt erst der Bürgerschaft zur Kenntniß brachte) ein Verfahren gegen den Str. einleiten ließe. Wer lacht da" nicht!? Str. reibt sich jedenfalls die Hände, denn Er, der seine Lauf­bahn als freiwilliger Soldat begonnen, aber den Laufpaß bekam, dann Grenzjäger und Schreiber war, dann noch mittellos zum Bürgermeister avancirte, macht heute das größte Haus in Konstanz und treibt ein aus­gedehntes Bankgeschäft und ist somit nicht leer ausgegangen. Das ist ein Mann nach den Herzen der liberalen Kulturkämpfer, einer der Götzen vom heiligen Geldsack, welche unsere Gesellschaft vergöttert! Wahrlich, ein Beweis mehr, daß sie faul ist bis in's Mark.

Zum Schluß noch einiges über die Prakrit unserer Polizei. In Ermanglung einer nüßlicheren Thätigkeit und auch weils nicht immer genug Stoff zum schnüffeln gibt( he Strohmeyer. Wo ist Stroh meyer!?") begeben sich die Herren in Zivil in die benachbarte Schweiz , wohl wissend, daß dort mancher biedere Deutsche , der seint Schöppli Wy trinkt, seinem bedrängten Herzen Luft macht; die Kerle helfen oft noch selbst mitschimpfen, oder fangen gar selbst an, um dann das nichts­ahnende Opfer in Konstanz auf deutschem Gebiet gelegentlich zu fassen, wie es ganz kürzlich einem in Emishofen( Schweizerort) wohnenden Kohlenhändler erging, der dann drei Wochen nachher in Konstanz ver­haftet wurde. Dieser Herr ist übrigens ein Erzbourgeois und Sozialisten­freffer.

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der Expedition: Gebirgsbauer: Bf. v. 5. erh. Größere Sdgh in am 3. an bet. Adr. abgeg., auch alles Sonstige, sowie Ersatz neuer Arb.- Q dings! Roßbrg. Courtnay: Fr. 5. Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Felir Zürich Ja, Kfm. aus 2. Wegen der 17 b. Dl. direkt anfragen, oder in L. Dit( Fr. 2 23 gingen in 2 Portionen, 14 für Dich, 9 f. 3. bezeichnet wie bisher Später wie gewünscht. Alle Eure Nachr. erh. Stets willkommen! A. Lanf. Chicago : Sdg. am 14. 3. fort. Weiteres notirt. Sorge Hoboken : Wird bestens besorgt. Gruß!-te Paris : War nicht lagernd. Am 10. abges. K. K. Jassy : Fr. 2.50 Ab. 2. Du. erh Betr. Adr. lautet: ,, Komm. Arb.- Bild.- Ver. 6 Rose Str. Soho Square W Davos Platz Arb.- Ver.: Fr. 9.50 dankend erh. u. d. Ufds. zugewiesen. O. T.: Dd. Mt. 3. 80 Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. Adr. berichtigt Gruß! Part. Gen. Paris : Fr. 10.10 U. u. Flgfds. zugewiesen Dank! Ne. Br.: Mt. 10.- Schft. u. Flgfnds. erh. Sdg. fort mi Komm Beilage. Karl Rothschild: Bf. v.? am 13. erh. Ueberbringer nicht fennen gelernt. Sofort an neue Adr. 1 beantw. Alles vorgemerkt Mt. 76. pr. 4. Qu. mit A. verrechnet. Gruß Allen!+++ himmel­Bf. v. 12. u. 14. erh. Dank für Alles u. brieft. am 16. mehr. Abermal wegen 1 angebohrt. Ihrb. folgt sobald reisefertig. Krzbd. stets fort. Di verfl. Kazz! Entworfe anderswo bestellen. Du mußt ausschließen! Lond.: Wird besorgt. N. W. kommt. F. trifft jest pünktlich ein. Dant( Fr. Rothkehlchen: Bf. v. 13. 3. erh. u. beantw. Allerdings, zumal wir die Londo Böcke Anderer fortgesetzt abschlachten müssen, das frißt Zeit, vom Ander zu schweigen. Habt's auch mit verschuldet Bruderherz! Bergstraße Wegen Abonn. eines verbotenen Blattes tann Niemand prozessirt werden sagen Sie das Ihrem Freund. Ein Anderes ist's mit der Verbreitung die Sie natürlich Niemanden auf die Nase binden. Abges. wurde Alles! -W. Rbrg.: Bf. v. 30. 1. endlich erhalten. Deckadrb. Seegr." faul Löschen!

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Der erste Band( mit dem Bildniß des Verfassers) ist erschienen. Preis des ersten Bandes, 13 Hefte, brochirt in Halbleinwand gebunden Ganzleinwand

Der Reinertrag ist für die Opfer des Sozialistens der G gesetzes bestimmt.

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Verlag des ,, Sozialdemokrat"

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Schweiz . Vereinsbudbruderei Hottingen - Zürich