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treibenden bedeutend verschlechtert wird. Wenn der an der Maschine oder bei großartiger Arbeitstheilung Jahre lang in einer Fabrik thätig gewesene Arbeiter wieder zurück in ein Kleingewerbe kommt und dort nach den verschiedensten. Richtungen in dem Gewerbe seine Arbeitskraft bethätigen soll, so ist er in der Regel untauglich, wenigstens minder brauchbar für den Kleingewerbtreibenden geworden. Andererseits hat er durch die Theilarbeit in der Fabrik oder durch die Arbeit vermittelst der Maschine in der Regel einen höheren Lohn bezogen, als ihn das Kleingewerbe bezahlen kann.
Der Arbeiter verlangt, daß ihm auch der Kleingewerbtreibende den gewohnten Lohn zahle, und doch ist er in seiner Leistungsfähigkeit für den Kleingewerbtreibenden minderwerthig, weil in seiner Leiſtung zurückgeblieben. Daraus resultiren dann eine große Zahl von Streitigkeiten und Mißverhältnissen zwischen Arbeitern und Kleingewerbtreibenden. Die Zustände werden sich noch verschärfen, wenn sie durch die größere Sicherheit der Unterstützung, die der Arbeiter im Falle des Unfalls in der Fabrik hat, diese Arbeit mit einem neuen Reiz für ihn versehen, die Arbeiter werden sich künftig noch mehr, als es jetzt schon der Fall ist, der Fabrikthätigkeit zuwenden und auch dadurch das Kleingewerbe noch mehr wie bisher geschädigt werden. Sie müssen also den Arbeiter an das Kleingewerbe möglichst zu fesseln suchen, indem Sie das Kleingewerbe mit in die Unfallversicherung hineinziehen.
Dazu kommt noch eins. Der Herr Bundeskommissar hat vorhin selbst ausgeführt, wie ja außer den Bestimmungen des Haftpflichtgesetzes auch § 120 der Gewerbeordnung Bestimmungen enthalte, nach denen eventuell jeder Arbeitgeber für Unfälle haftpflichtig gemacht werden könne. Ja, die Haftpflichtmachung ist recht schön, sie muß aber die Möglichkeit haben, erfüllt und bethätigt werden zu können, sonst nügt sie nichts. Für uns Sozialdemokraten ist das mit der wesentlichste Punkt, weshalb wir z. B. nicht allein für die 3 wangsversicherung, sondern auch für die Reichsversicherungsbant eintreten werden, weil wir verlangen, daß der Arbeiter im Falle des Unfalls unter allen Umständen gesichert ist; was er nicht ist, sobald sein Arbeitgeber nicht gezwungen wird, in eine Unfallbank einzutreten, damit der Arbeiter sicher auch die Unterstützung erhält, die ihm zukommt. Jetzt liegen die Dinge häufig so, daß der ordentliche, solide, gewissenhafte Arbeitgeber durch die Unfallversicherung seine Arbeiter zu schützen sucht, aber der unsolide Arbeitgeber, der sieht, daß er über Jahr und Tag unzweifelhaft dem Bankerott entgegengeht, wird nicht versichern, er wird denken: Ich will die hunderte oder tausende von Mark, die ich nach der Größe meines Betriebs jährlich an die Unfallbank zu zahlen habe, lieber sparen, lieber im eigenen Nutzen verwenden, tritt ein größerer Unfall ein, ich stehe doch vor der Pleite, was liegt mir daran, schlimmeres, als was mir so wie so bevorsteht, kann mir auch daraus nicht erwachsen, und so ist gar mancher Arbeiter in der Lage, das, was er auf Grund des Haftpflichtgesetzes beanspruchen kann, nicht zu erhalten, weil der Arbeitgeber nicht bei Zeiten Vorsorge getroffen hat, die ihn sicher stellt.
Diese Thatsache spricht meines Erachtens sehr bedeutend nicht allein für die Zwangsversicherung, sondern auch für die Reichsunfallversicherung und sehr gegen die gegenwärtigen Privatunfallsbanken, die nicht allein auf der Freiwilligkeit der Versicherer bafiren, denen auch der weiteste Spielraum gegeben ist, einen Unternehmer anzunehmen oder nicht und die Prämiensätze festzustellen, je nachdem sie es für gut finden.
Meine Herren, ich habe noch ausdrücklich zu betonen, daß auch die Ausdehnung der Haftpflicht für die gesammte Schifffahrt nothwendig ist. Die Motive des Gesezentwurfs behaupten allerdings, es beständen gegenwärtig auf Grund des deutschen Handelsgesetzbuchs Bestimmungen, die in dieser Beziehung für die Arbeiter genügende Vorforge träfen.
Das ist nicht der Fall. Die Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs treffen in der Hauptsache die Waaren und deren Verlust, der Mensch tommt im Handelsgesetzbuch nur in sehr untergeordneter Weise in Betracht. Nach dem Handelsgesetzbuch hat der Schiffseigner nur in so fern für den Unglücksfall, der auf einem Seeschiff eintritt, einzutreten, als er verpflichtet wird, den Arbeiter heilen zu lassen, und wenn der Unfall auf irgend einer entfernten Seeftation oder mitten auf dem Meer passirt ist, ihn fostenlos wieder nach der Heimath zu befördern. Hat er das gethan, so ist er aller und jeder Verpflichtung bar, er hat für den Arbeiter nicht weiter einzutreten.
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Das ist, denke ich, ein weiterer Unterschied zwischen der Verpflichtung, die das Haftpflichtgesetz für die Industrie auferlegt und die, wie wir wollen, fünftig für alle Gewerbe konstituirt werden soll. Ich kann hier einen recht drastischen Fall von einem Unfall auf der See und dessen Folgen vorführen. Ein Arbeiter ich habe den Brief hier Matrose, wird im Februar des Jahres 1879 geheuert von einer Hamburger Firma, dem Senator Herz, um eine Reise nach Ostindien zu unternehmen. Als das Schiff aus dem Hafen von Singapore fährt, scheint sich ein Sturm zu erheben, es sind einige kleine Segel los, und der hier in Frage stehende Matrose bekommt die Weisung, die Segel festzumachen, die ungefähr 30 Fuß über Deck angebracht waren. Matrose kommt dem Befehl nach. In dem Moment nun, daß er die Segel fest macht, erfaßt ihn der Schwindel, er stürzt herunter und findet sich nach einigen Stunden, als er wieder zur Besinnung gefommen, im Hospital zu Singapore unter den Händen des Arztes, der ihm mittheilt, daß er durch den Sturz in sehr gefährlicher Weise das Bein zweimal gebrochen habe. Er liegt Monate im Hospital, wird verpflegt und endlich geheilt. Abermals muß er monatelang warten, bis ein Schiff ihn nach der Heimath bringt. Er kommt nach der Heimath im März 1880 zurüd, er wird ans Land gesetzt und ist entlassen.
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Der Matrose ist derart körperlich geschädigt, daß er für seinen Dienst untauglich ist, aber, meine Herren, er ist nicht nur für den Dienst untauglich, sondern auch für sein altes Gewerbe, als Segelmacher. Bei der Segelmacherei muß er sitzen, sobald er aber sitzt, schmerzt ihn das Bein so, daß er nicht arbeiten kann. Da der Arbeiter feinen rechtlichen Anspruch auf Entschädigung erheben kann, wendet er sich an den Senator Herz, um geeignete Arbeit zu erhalten, sie wird ihm zugesagt. Er kommt verschiedene Male. Endlich wird dem Herrn, wahrscheinlich weil er feine Stelle hat, die Sache unangenehm, er weist kurzer Hand den Mann ab, und dieser sitt jetzt da, führt ein jämmerliches Leben und weiß nicht, wie er fernerweit sich und seine Familie ernähren soll.
schaft" in unglaublich roher Weise beschimpft und mißhandelt, mit Flaschen und Unrath beworfen. In dumpfe Kerker ohne Licht, ohne Luft, ohne Lager, ohne Nahrung geworfen, werden die Gefangenen, halbtodt und mit brandenden Wunden, wahnsinnig vor Schmerz und Durst; aber beim geringsten Geräusche schießen die Gensdarmen mitten in den dunklen Haufen von Männern, Weibern, Kindern. Und als die Frauen zu trinken verlangen, führt man sie an Pfützen, wo ihre gefangenen Brüder sich die Wunden ausgewaschen hatten und welche die Gensdarmen ungenirt verunreinigten!
Was in den Gewölben nicht Platz hat, ist in den Höfen den Unbilden des Wetters ausgesetzt, ohne Kopfbedeckung, zum Theil ohne Kleider, und gezwungen, im Koth und eigenen Unrath zu liegen. Dabei fortwährend Maffenmassacres vor den Augen der Gefangenen.
Die Verbrechen sind zahllos, undenkbar entsetzlich.
Und diese Metzeleien, dieses in der Geschichte beispiellose Blutbad dauerte bis in die Mitte Juni; noch im Juli betrug die Zahl der täglichen Verhaftungen über 100. Die Erschießungen einzelner Gefangenen dauerten monatelang; im Januar 1873 wurden noch 3 Kommunards an den Pfählen von Satory erschossen neunzehn Monate nach dem " Siege!"
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Jede dieser Gräuelthaten ist ein historisches Faktum, für jede einzelne tönnen wir Namen, Ort und Datum anführen und dennoch ist die Macht der Lüge heute nach 10 Jahren und ein Jahr nach Rückkehr der amnestikten Kommunards, noch so start, daß die große Masse nur von Greuelthaten der Kommunards, die niemals geschehen sind, zu hören betommt, dagegen nichts von diesen schaudervollen Morden der Bourgeoisie, die Die ganze europäische Bourgeoisie lechzte damals nach ähnlichen Gelegen heiten, das„ skrophulöse Gesindel", wie der hohenzollern'sche Leibprofeffor keo so akademisch edel und menschenbewußt das Volk der Arbeit nannie,
zu dezimiren.
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Fünfundzwanzigtausend Männer, Weiber und Kinder
Sie sehen also, daß die Verpflichtungen, die unsere Rheder in Bezug auf die Schifffahrt, in Bezug auf die Hafenarbeiter und Reisenden haben, in feiner Weise ausreichen, um sie von der Haftpflicht frei zu machen; es muß also nach unserer Auffassung nach allen diesen Richtungen hin eine bedeutende Verschärfung der Haftpflicht eintreten, und ich wiederhole, wir rechnen dabei auf Ihre Unterstützung, hauptsächlich deshalb, weil sie mit diesem Gesetz die Sozialdemokratie positiv be= fämpfen wollen.
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( Fortsetzung folgt.)
Sozialpolitische Rundschau.
Zur Landfrage. Nach einer vom bayerischen Ministerium angestellten Untersuchung standen im Monat Februar 1880 wegen eingeleiteter oder vollzogener Zwangsveräußerung 698 ländliche Güter mit 9041 Hektaren außer Bewirthschaftung. Im Laufe des Jahres 1880 wurden dagegen in Bayern allein 3739 ländliche Anwesen mit zusammen 20,059 Hektaren, also im Durchschnitt nur 5 Hektaren pro Anwesen, zwangsweise veräußert, wovon 5394 Hektaren wegen Zwangsverkaufs außer Bewirthschaftung blieben. Man sieht, wie es immer mehr der kleine Grundbesig ist, der zu Grunde geht. ,, Allenthalben", heißt es, erweist sich bei den Zwangsver käufen der kleinste Grundbesiz als vorzugsweise betheiligt".
Das sind Thatsachen, die nicht nur zum Nachdenken, sondern zu eifriger Agitation unter dem Landvolk anspornen, und zwar zur Agitation mit offenem Visir, mit vollem soziali= listischen Programm. Alle Halbheit ist heut vom Uebel, leistet nur den Gegnern Vorschub, rücksichtsloseste Offenheit, das sei unsere Parole.
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„ Es ist charakteristisch, daß man weder in den fortschrittlichliberalen, noch in den konservativen und antisemitischen Volks versammlungen den eigentlichen Arbeiterstand vertreten findet. " In den fortschrittlichen Versammlungen sieht man neben vielen Juden meist wohlgenährte Kleinbürger, Hausbesitzer, Lehrer, städtische Beamte. In den konservativen Versammlungen erblickt man Studenten, Kleinbürger, Beamte, Handwerker; nur vereinzelt tauchen in beiden Versammlungen Arbeiter auf", so wird dem„ Wiener Vaterland" aus Berlin geschrieben. Wird uns auch von anderer Seite bestätigt, und ist auch ganz in der Ordnung. Was haben die Arbeiter mit jenen Leuten zu schaffen, von denen die einen so gut wie die andern die herrliche Gesellschaftsordnung, d. h. die Ausbeutung des besitzlosen Proletariats, konserviren wollen. Es ist ganz derselbe Faden, den sie spinnen, nur eine andere Nummer um mit Bismarck zu reden. Ruggel- Henrici und Konsorten haben übrigens neuerdings ein großes soziales" Programm ausgeheckt, das wir in einer der nächsten Nummern unter die Lupe nehmen werden.
Soldatenschindereien werden noch immer flott betrieben im Reiche der frommen Humanität. Von fünf uns vorliegenden Berichten nur einer. Aus Mainz wird berichtet:
,, Während der militärischen Exerzier- Uebungen, welche am vorigen Dienstag auf dem sogenannten großen Sand zu Mainz stattfanden, wurde gegen Mittag, beim Bajonnettiren auf der Esplanade, der Soldat S. von der 4. Kompagnie des 118. Regiments( ein seiner Militärpflicht anerkanntermaßen mit großer Pflichttrene obliegender Mann) vom Unteroffizier B. ohne ersichtliche Veranlassung aus der Linie gerufen und ihm befohlen, sich in Kniebeugstellung mit angriffsmäßig vorgestrecktem Gewehr vor die Front zu stellen. Dies dauerte ohne Unterbrechung so lange bis der Soldat die Kraft verlor, leichenblaß wurde, zu zittern und zu schwanken begann und umzusinken drohte. Den Kameraden, welche dies mit ansehen mußten, entschlüpften unwillkürlich Rufe des Schreckens und Mitleids; allein zu spät: der Soldat war bereits zu Boden gestürzt und lag regungslos auf der Erde. Er hatte, einen Schlaganfall und eine Lähmung der linken Seite davongetragen."
Bestialisches Gesindel, diese preußisch- deutschen Volkserzieher! Wäre doch den Kameraden des Gefolterten etwas Anderes entschlüpft, als nur ,, Rufe des Schreckens und des Mitleids"! Aber die herrlichen Militärgesetze ertödten jedes selbständige Gefühl, sie machen den Menschen zum willenlosen Subjekt, wie es die Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung erheischt! Und das deutsche Volk trägt's noch immer willig, denn wie schon Herwegh ihm und seinen Söhnen zurief:
König, Gott und Vaterland Heißt die deutsche Prachtdevise. Lust'ger deutscher Heldenstand, Was erträgst du nicht für diese?
König, Gott und Vaterland
Gingen sicherlich verloren, Schlüg kein deutscher Lieutenant
Dich mehr um die deutschen Ohren."
In den gefährdeten" Wahlkreisen wird bereits das Einsammeln von Beiträgen zur Förderung der Wahl sozialdemokratischer Abgeord neten, sowie der öffentlichen Aufforderung zur Leistung solcher Beiträge auf Grund des Sozialistengesetzes verboten." Das ist die beste Mahnung an die Genossen, die Sammlungen nicht zu vergessen.
Genosse Liebknecht hat am 15. Mai nach sechsmonatlicher Haft das Leipziger Bezirksgefängniß verlassen. Wir begrüßen unsern wackeren Vorkämpfer in der Freiheit."
während oder nach der Schlacht getödtet, dreitausend zum Mindesten in den Gefängnissen, den Pontons, den Forts oder an Krankheiten, die sie sich während ihrer Gefangenschaft zugezogen, gestorben, dreizehntausend siebenhundert verurtheilt, die meisten zu lebenslänglichen Strafen, siebenzigtausend Frauen, Kinder, Greise ihrer natürlichen Stützen beraubt oder aus Frankreich hinausgestoßen, also hundertelftausend Opfer zum Allermindesten, das ist die Bilanz der Bourgeoisrache allein für die Revolution vom 18. März." So der gewissenhafte Lissagaray.
Die Grausamkeit, die Bestialität der Bourgeoisie war groß; aber größer war der Heldenmuth der Föderirten.
Ohne Zagen, ohne Schwanken hatten die ausgehungerten Pariser Arbeiter den Kampf für die Republik gegen die verrätherische und wortbrüchige Kammer des Friedensschlusses" aufgenommen. Groß im Entstehen, schwächlich und unentschlossen im Verlaufe, war die Kommune gigantisch erhaben in ihrem Falle. Wie die Löwen haben sich die Pariser geschlagen, wie die stoischen Helden der klassischen Sagen sind dieselben gestorben:
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,, Verbannung schreckliche Kunde!
Sie sprachen, als Tod uns kam: Wir sterben lieber zur Stunde
Durchs Blei, als durch Hunger und Gram Oder bettelnd demüthig und zahm! Du, das die Kugel zerfleischte, Du gabst, o schönes Paris , Den Soldaten der Verzweiflung Nichts, als ein Grabesverließ!"
Sie wußten, daß sie für die Ideen der Menschheit gekämpft; das gab ihnen die Kraft, muthig und gefaßt mit dem Schweigen der Verachtung über die Beschimpfungen seitens ihrer Feinde zu sterben. Sie konnten im Leben die Idee, die ihnen mit dem Niedergang der Kommune erst faßlich klar wurde, nicht verwirklichen, ihr Tod aber hätte dieser Idee
- Byzantinismus. Die Kriecherei nach oben steht in vollster Blüthe, auch ein Zeichen der Zersetzung der heutigen Gesellschaft. Der österreichisch- belgische Hochzeitsschwindel hat dem gesammten Bedientenpack beider Länder erwünschte Gelegenheit zu Bauchrutsch- und Schweifwedlungsparaden gegeben, daß die Knechtsseelen der übrigen Länder vor Neid plazen könnten. Eine dieser kostbaren Perlen hündischer Unterthanendemuth, die durch die ganze österreichische Presse wandert, soll auch unsern Lesern nicht vorenthalten bleiben. Es heißt da:
,, Wien . Unter allen Schulfesten dürfte wohl das an der MädchenBürgerschule im neunten Bezirke abgehaltene das Interessanteste gewesen sein, indem der Direktor R. Leitgeb seine Festrede mit einer seltenen Widmung abschloß; er übergab nämlich, wie uns mitgetheilt wird, der Schule ein Stück Papier mit dem ersten, mithin ältesten Namenszuge des Kronprinzen, welches Kleinod derselbe vom t. t. Hoffalligraphen Greiner. erhalten hat."
Das erste Gekritzel eines vierjährigen Burschen ein„ Kleinod"! Man sollte dieser Gesellschaft die ersten Windeln ihres geliebten" Kronprinzen um die Ohren schlagen.
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Ueber die bereits in unserer vorigen Nummer erwähnte am 7. d. Mts. in Paris Battignolles, Saal Levis, stattgehabte Ver sammlung ist uns von einem unserer Genossen in Paris ein eingehender Bericht zugegangen, der für die vorige Nummer leider zu spät eintraf, und den wir Raummangels halber auch in der heutigen Nummer nicht abdrucken können. Hervorheben wollen wir aus demselben, daß die Adresse der deutschen Sozialisten mit besonderem Beifall aufgenommen
wurde.
Diese Versammlung, sowie die Haltung der Pariser Arbeiterblätter, haben ein lautes Echo in der Provinz gefunden, von allen Orten laufen Zustimmungsadressen ein, und fast keine Arbeiterversammlung findet ſtatt, in der nicht die Brutalität der russischen, sowie die feige Servilität der französischen Regierung scharf gegeißelt und Sympathieerklärungen für die russischen Revolutionäre angenommen würden. Es geht da nicht immer ohne Uebertreibungen und etwas sehr naive Ueberschwänglichkeiten ab, aber unsere französischen Brüder können in dieser Beziehung eben etwas mehr vertragen, als die bedächtigen Schweizer oder die nüchternen Deutschen .
Jedenfalls geht ein kräftiger Zug durch das französische Arbeitervolk, nur mit der Organisation, da will es noch immer nicht gehen. Die Sache ist auch nicht ganz leicht, es muß erst mit vielen Traditionen gebrochen werden.
Der„ Citoyen", der bisher über die ausländische Arbeiterbewegung nur sehr mangelhaft und meist aus gegnerischer Quelle unterrichtet war, hat neuerdings auf Veranlassung und unter der Leitung Benoit Malons dafür gesorgt, daß er in Zukunft seinen Lesern Originalberichte aus den verschiedenen Ländern zur Mittheilung bringen kann. Die Berichterstattung für Deutschland hat ein bewährter und gut unterrichteter deutscher Genosse übernommen, dessen Namen wir aus leicht begreiflichen Gründen hier nicht nennen wollen. In seinem ersten Bericht gibt er bereits eine ausführliche Stizze der Entwickelung und Lage unserer Partei vor Eintritt des Sozialistengesetzes.
Aus Polen wird uns berichtet, daß in Wilna zahlreiche Verhaftungen polnischer Sozialisten stattgefunden haben; die Advokaten Groß und Szostakowski, der Buchhändler Wolk und mehrere Andere, unter ihnen ein Ingenieur sind von der russischen Polizei gefänglich eingezogen worden. Aus Krakau hat die österreichische Polizei drei polnische Emigranten, u. A. Poliszewski aus Warschau , ausgewiesen.
In Warschau haben unsere Genossen einen Spion, Namens Neumann, der es verstanden hatte, viele polnische Sozialisten in die Hände der russischen Polizei zu liefern, d. h. um Freiheit und Leben zu bringen, sein schuftiges Handwerk für immer gelegt. Die Genossen, denen die traurige Aufgabe der Beseitigung dieses gemeinschädlichen Subjektes zu Theil wurde, sind bis jetzt von der Polizei noch nicht erwischt worden, was hoffentlich auch nie der Fall sein wird.
Ueber die Judenexzesse in Süd- und Mittelrußland( Kleinrußland bezw. Ukraine ) schreibt Mich. Dragomanow, ehentals Professor in Kiew , in der„ Rev. soc." u. A. folgendes:
,, Die seichte liberale Presse sieht in diesen Aufständen nur den Ausbruch des religiösen Fanatismus. Verschiedene Blätter sehen in ihnen sogar die Reaktion gegen die Nihilisten jüdischer Abkunft, die am Attentat gegen den Zaren betheiligt waren. Zweifelsohne spielt von alledem ein Wenig bei diesen Emeuten mit, aber eben nur sehr wenig. Jm Grunde haben die antijüdischen Ementen in der Ukraine durchaus soziale Ursachen und sind nicht mehr und nicht minder als die Anfangssymptome eines sozialen Krieges, wie sie sich in diesem Lande im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts mehr als einmal abgespielt haben und an welche das Volk die lebhaftesten Erinnerungen bewahrt hat, die durch epische Gesänge, wie den über die Niedermezelung der polnischen Herren und der Juden in Uman' im Jahre 1768, unterstützt werden.
,, Als im 17.- 18. Jahrhundert das Land dem polnischen Staate unterthan wurde, waren die Juden die Finanzagenten des Feudaladels. Gegenwärtig, unter der Herrschaft des heiligen Rußland , haben sie großentheils diesen Beruf beibehalten und sind gleichzeitig die Vertreter der kapitalistischen Herrschaft geworden. Kommt noch hinzu, daß die russischen Gesetze die Auswanderung der Juden in die moskowitischen ( altrussischen) Provinzen des Reiches nicht gestatteten und auch jetzt noch hemmen. So ist in der Ukraine , wie in Westrußland, in Litthauen und Polen die große Masse des Volkes gezwungen, eine mehr als eine Million ( mit den angrenzenden Provinzen gegen 3 Millionen) starke jüdische Bevölkerung zu ernähren, von der sich nur ein Drittel produktiven Berufen widmet, wie Arbeiter, Handwerker 2c., deren Mehrheit sich aber aus
die Unsterblichkeit gesichert, wenn die Idee der Menschenwürde und Freiheit sterblich wäre!
Allen voran aber gingen die Frauen der Kommune. Jm Kampfe an de: Seite ihrer Männer und Brüder, auf dem Schlachtfeld wie an den Verbandplätzen, so gingen sie mit ihnen leuchtenden Auges und starken Herzens in den Tod und ins Gefängniß! Wenn je auf Erden von Seelengröße und Heldensinn gesprochen wird, den Frauen und Mädchen der Pariser Kommune gebührt die erste Krone! und der Schimpf, den man ihnen anthun wollte, er hat ihren Ruf nicht beflecken können!
Mit dem Rufe:„ Es lebe die Kommune! Es lebe die Freiheit!" starben sie alle, vom ersten bis zum letzten Helden des jüngsten Klassentampfes!
Wir aber, die wir denselben Klassenkampf, wenn auch jetzt noch in anderer Form kämpfen, wir müssen uns schwören, ebenso tren zur Fahne zu stehen wie jene. Wie jene es wußten, wissen wir es: in diesem Kampf gibt es keinen Halt, keinen Stillstand, keine Versöhnung! Zwischen jenen und der Bourgeoisie standen die Junischlächtereien; zwi schen uns und den herrschenden Klassen steht das Meer von Blut und der Berg von Leichen vom Mai 71. Für uns gibt es nur Sieg oder Tod, denn die Rache des Siegers wäre dieselbe.
Aber wir werden siegen!
Seitdem in den Oktobertagen des Jahres 1831 die Lyoner Weber in die Straßen hinabstiegen, um„ arbeitend zu leben oder kämpfend zu sterben", hat sich in jeder Erhebung des Proletariats die Zahl seiner Kämpfer vermehrt, ist sein Schlachtruf bestimmter, entschiedener geworden. Mit stetig sich steigernder Wucht kämpft es gegen die alte Gesellschaft an, deren Widerstandskraft in demselben Maße abnimmt. Es ist unversöhnlich, es schließt keinen Frieden, ehe nicht seine Mission erfüllt ist.
Bis dahin aber wollen wir kämpfen und werben ohne Unterlaß. R. F.