Kaufleuten, Wucherern, Schenkwirthen und Agenten derselben zusammen­fetzt.

" Zugestanden muß werden, daß die Masse der Juden in der Ukraine  außerordentlich arm ist und ein erbärmliches Dasein fristet, weil das Land nicht genug liefert, um so viel unproduktive Elemente zu ernähren, und daß sogar unter den jüdischen Ausbeutern nur etwa die Hälfte von dieser Ausbeutung des ukrainischen Volkes mittelst einer Hierarchie jü­discher Agenten Vortheil zieht- aber die Lage des ukrainischen Volkes bei dieser Ausbeutung ist deshalb nicht günstiger. Es gibt in der ganzen Ukraine  in Rußland   wie in Desterreich- nicht ein Bauern­haus, wo man nicht den Augenblick ersehnt, in welchem man das wäh­rend der Revolution von 1648 entstandene Lied:" Man kann es nicht besser haben, man kann nicht würdiger sein als bei uns in der Ukraine  , wir haben keine Herren, wir haben keine Juden, und wir werden sie nicht haben in alle Ewigkeit" mit Recht wiederholen können wird.

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Hier muß man die Erklärung der Vorgänge suchen, die sich jüngst in Elisawetgrad und Smela abspielten, und welche, wir sind davon über­zeugt, sich bald in größerem Umfange erneuern werden.

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,, Um den blutigen Charakter der Krisis zu mildern, gibt es nur ein Mittel, die jüdischen Proletarier von ihren Kapitalisten zu trennen und die Arbeitermassen unter sich zu einigen ohne Unterschied der Rasse und des Kultus eine zweifelsohne sehr schwierige aber nicht unmögliche Arbeit. Vor nur wenigen Monaten wollte eine Gruppe jüdischer So­zialisten aus Rußland  , unterstützt von einer Gruppe ukrainischer Sozia listen, es unternehmen, sozialistische Agitationsbrochüren für die jüdischen Arbeiter Ost- Europas, geschrieben in ihrer Sprache und ihren Lebens­bedingungen entsprechend, zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck wurde in Genf   eine freie jüdische Druckerei gegründet. Aber dieses Unternehmen zerschlug sich infolge der leidenschaftlichen Opposition der russischen und polnischen Sozialisten, besonders gerade der jüdischer Ab­stammung, welche die spezielle Organisation jüdischer sozialistischer Pro­paganda unnütz und sogar reaktionär fanden, weil sie

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wie man

sagte ein nationalistisches Element in den internationalen Sozialismus einführen und gleichzeitig eine Trennung in der russischen und polnischen sozialistischen   Partei, die so viele jüdische Mitglieder in ihren Reihen zählt, zur Folge haben würde. Das ganze Unternehmen beschränkte sich auf die Publikation eines Manifestes, in welchem die kleinen Gruppen jüdischer und ukrainischer Sozialisten ihre Ideen über die Frage dar­legten. Die Ereignisse haben die Voraussetzungen der Unterzeichner des Manifestes nur bestätigt. Möchten sie Diejenigen, die es angeht, von der dringenden Nothwendigkeit überzeugen, das in diesem Manifest ent­wickelte Projekt zur Ausführung zu bringen, besonders die Organisation für die sozialistische Propaganda unter den jüdischen Arbeitern Ost­ europa's  , und für deren Vereinigung mit den sogenannten christlichen Bauern und Proletariern derselben Orte.

,, Es ist keine Zeit zu verlieren!"

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Soweit Dragomanow, der die Verhältnisse seines Heimathlandes sehr genau kennt und dessen sachliche Darlegung für unsere deutschen   Leser sicher von hohem Interesse ist gegenüber dem parteiischen Geschwätz so­wohl der liberalen als auch der antisemitischen Presse unseres lieben Vaterlandes. Ob die Vorschläge Dragomanow's zweckmäßig sind, ver­mögen wir nicht zu entscheiden, ob sie, wenn zweckmäßig, im nothwendigen Umfange durchführbar, möchten wir sogar bezweifeln.

Es darf doch nicht verkannt werden, daß die Rassen- und Kultusfrage noch ihre bedeutende Rolle spielt, und diese dürfte durch eine separate jüdisch- sozialistische Bewegung eher verschärft als abgeschwächt werden. Wie schon heute die Schranzen des Zarismus die russischen   Revolutionäre als Juden und Deutsche   denunziren, so würde das edle Geschäft mit besonderem Eifer und Erfolge wenigstens den Juden gegenüber fort­gesetzt werden und so die Propaganda unter ihnen bedeutend erschweren. Propaganda unter den jüdischen Arbeitern ist sicher zu empfehlen und zu befürworten, aber sie muß auf einen unmittelbaren Anschluß derselben an die russische, bezw. polnische revolutionäre Partei abzielen, sie aus ihrer separistischen Sphäre herausreißen, nicht noch darin sei es auch nur zeitweilig bestärken.

Der Föderalismus hat, und ganz besonders in Rußland  , zweifelsohne seine große Berechtigung, aber man soll ihn nicht übertreiben, am aller­wenigsten eine Partei, die einen so schwierigen Kampf zu führen hat als die Revolutionäre Rußlands  .

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Uebrigens kann man mit Recht darauf hinweisen, daß auch die Revo­lution von 1789 mit dem Aufhängen jüdischer Kornwucherer begann, denen Arbeitererzesse 3. B. Zerstörung der Maschinen einer Papier­fabrik in Paris   folgten, in denen die Arbeiter noch mit Hülfe des Militärs niedergeworfen wurden, wobei es Hunderte von Todten und Verwundeten gab. Erst zum Schlusse folgte das Anzünden der Schlösser. Es gährt überall im russischen Volfe, die Unzufriedenheit will sich Luft machen; einmal entfesselt, wird sie nicht bei den Juden stehen bleiben, des können die Diener des Czaren, die sich schon in's Fäustchen lachen, gewiß sein.

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Hessia Helfmann hat eine Fehlgeburt gehabt, meldet lakonisch der Telegraph aus St. Petersburg  . Die russischen  Henker werden sich auch hüten, hinzuzufügen, daß die physischen und geistigen Qualen, die sie der edlen Märtyrin zugefügt, die Ursachen ihrer vorzeitigen Entbindung sind, daß sie absichtlich das Kind im Mutter­leibe ermordeten. Sie konnten wohl die Zeit nicht erwarten, die gehor­samen Diener des russischen Despoten, bis auch das sechste Opfer er­drosselt sein werde, damit der racheschnaubende feige Tyrann, der nun­mehr der Welt sein wahres, Haß gegen die westliche Kultur athmendes Gesicht gezeigt hat, sehe, wie gut er sich auf seine Subjekte verlassen kann. Vielleicht ist schon, indem wir dieses niederschreiben, ein Telegramm unterwegs, das auch die Erhängung der russischen Märtyrin meldet, vielleicht will man was uns zwar unwahrscheinlich scheint- mit dem an Leib und Seele gebrochenen Weibe doch noch eine Gnaden­komödie aufführen; wie dem auch sei, auf jeden Fall können wir den Schritt nur billigen, den die Redaktion des Citoyen" im Verein mit der Redaktion vom Ni Dieu ni Maître", sowie verschiedene sozialistisch­revolutionäre Komite's unternommen hat, die auf Sonntag den 22. Mai eine neue große Versammlung in den Cirque Fernando einberufen haben, um gegen die Folterung der Hessia Helfmann im Namen der Mensch­lichkeit zu protestiren. Die Versammlung wird zwar nur eine private fein eine öffentliche würde die republikanische Regierung nicht gestatten aber die Arrangements sind so getroffen, daß ein massen­hafter Besuch zu erwarten ist.

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-Der Angstmeier von Gatschina hat ein so albern- aumaß­liches Schriftstück in die Welt gesendet, daß selbst die Bismarck  'sche Ber­liner Post" darob ganz verblüfft ist. Es ist auch wirklich stark, daß sich der Mensch noch immer Zar von Rußland  " nennt.

Katkow, der Todfeind der westlichen Kultur, und Tschernajew, der Befreier" Serbiens  , sollen jetzt seine Rathgeber sein. Ein heiteres Kleeblatt!

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Amerikanisches. Eine der nach ungarischem Vor­bilde in Minneapolis  , Minn., eingerichteten Mühlen bedeckt ein Areal von 380 bei 80 Fuß und hat sieben Stockwerke. Sie hat eine Leistungsfähigkeit von 4200 Barrels( 1 Barrel

=

100 Kilogramm)

täglich. Es erfordert ungefähr 20,000 Bushel( à 36.35 Liter ungefähr) Weizen, um die Mühle im Betriebe zu erhalten. Welche Riesen tapitalien, setzt der Borbote", dem wir diese Notiz entnehmen, hinzu, gehören dazu, täglich diese Massen Korn herbei­zuschaffen und umzusetzen?

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Nicht übel. Der Häuptling des Indianerterritoriums, Bushy­head, sagt in einem Briefe an den Independent":

,, Wenn wir Privateigenthum am Lande gestatteten, so würde unser| dachte, er vertrat auch den Standpunkt der Sozialdemokratie in offener Gebiet bald in die Hände Weniger fallen, und unsere armen Leute würden, wie eure armen Leute, nicht einmal bei ihrem Sterben einen Fuß breit Erde besitzen, um begraben zu werden. Wenn das die Zivili­sation sein soll, wozu ihr uns so dringend einladet, wundert ihr euch da noch, wenn wir die Folgen dieses anti- republikanischen Systems be­denklich finden? Unser Volk ist seit dem fernsten Alterthume gelehrt worden, daß die Erdfläche nur zur Benutzung, aber kein Handelsgegen­stand ist. Wir sind weder Sozialisten, noch Kommunisten; aber wir haben ein Landsystem, besser als jedes, das ihr uns anrathen könntet. Persönliche Rechte waren vollkommen respektirt; aber die Rechte des ganzen Volkes dürfen nicht zerstört werden. Könnt ihr uns nicht un­behelligt laffen, unseren Plan auszuführen und zu sehen, wie weit ihr mit dem eurigen kommt."

Man merke wohl ganz Zivilisirter!

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der so spricht, ist ein Cherokee- Indianer und ein

Korrespondenzen.

Aus Sachsen  . Der 13. Wahlkreis hatte bekanntlich bisher immer unter einer gewissen Kandidatennoth zu leiden. Das erhellt schon aus einem kurzen Rückblick auf die drei letzten Wahlperioden. 1874 lehnte der von den Parteigenossen mit großen Opfern erst in der Stichwahl durchgebrachte Johann Jakoby das Mandat ab und die dadurch hervorgebrachte Erschlaffung und wohl auch Verstimmung unter unsern Wählern verschuldete den Durchfall unseres leider zu früh verstorbenen Bracke im dritten Wahlgange. Die Wahl im Jahre 1877 brachte uns den glänzenden Sieg des alten Hofbaurathes De mmler über die drei gegnerischen Kandidaten, während unter dem Eindruck der Attentate beim letzten Wahlgange der Ordnungskandidat" Diege von Pomßen unsern Genossen Ramm, der ca. 12,000 Stimmen erhielt, schlug. Da nun Ramm aus hier nicht zu erörternden Gründen eine fernere Kandidatur ablehnte, ebenso wie vorher Demmler, so standen die Genossen wiederum vor der Nothwendigkeit einer neuen Kandidatur. Dieselbe ist jetzt in der Person unseres bekannten und bewährten Genossen Joseph Dietgen in Siegburg   nominirt und damit hoffentlich einmal diese Frage auf eine längere Zeit hinaus gelöst. An einem Siege zweifelt hier trotz des even­tuellen Belagerungszustandes Niemand, denn der Kornzöllner" Dieze hat den reaktionären Parteien die Suppe gründlich versalzen, ganz abge­sehen von der notorischen Unfähigkeit dieses Herrn, der allenfalls einem hinterpommerschen Landkreise entspräche, nicht aber dem unseren. Mittlerweile agitirt die Polizei rüstig weiter für unsere Sache, indem es jetzt förmlich Haussuchungen, Verhaftungen 2c. regnet. Mancher, der uns sonst unerreichbar bleibt, wird durch solche Thaten" stuzzig gemacht und erfährt, daß der gemarterte und gefolterte Wechselbalg" Sozial­demokratie nicht nur noch am Leben, sondern auch sehr gesund und munter ist. Aber auch das nationalliberale Fabrikantenthum fämpft wacker mit. So lasen wir erst jüngst im Leipziger   Schweinsknöchelorgan einen Be­richt über eine öffentliche Versammlung des Gewerbeschiedsgerichts, die ein artiges Denunziatiönchen enthält. Der Herr Fabrikant erzählte näm­lich, daß der gegen ihn klagende Arbeiter den Kongreß in Wyden besucht habe! Was hieran Wahres liegt, lassen wir dahingestellt sein, Thatsache aber ist, daß der betreffende Arbeiter, ein Notenstecher und zwar einer der besten in seinem Fache, nirgend mehr Arbeit erhalten konnte.

Nur zu, Ihr Herren, bis zur baldigen Vergeltung!

Nürnberg  , 11. Mai. Die heutige Nummer des hiesigen Denun­ziantenblattes Fränk. Kurier"( selbstverständlich gehört dieses saubere Organ, dem in letzter Zeit teine Denunziation gegen uns zu schofel war, wenn es glaubte, unter dem Schutze des Unterdrückungs­ Gesetzes" Kapital gegen uns daraus schlagen zu können, der Fort schritt 8"-Partei an) enthält folgende Polizeinotiz:

,, Erlangen  , 11. Mai. Nach heute bei dem Prorektorate eingetroffenen Ministerialreskript ist der stad. jur. Karl Moor von der Universität zu verweisen und hat innerhalb der nächsten 24 Stunden die Stadt zu verlassen. Es ist dies der nämliche junge Mann, welchem bereits vor etwas über einem Jahre das gleiche Loos blühte, welcher aber am An­fang vorigen Semesters wieder in Gnaden aufgenommen wurde. Wenn wir recht berichtet sind, verdankt Herr Moor die Wiederholung des Verfahrens seinem intimen Verkehr mit dem sozialdemokratischen Abg. Bebel bei des Letzteren neulicher Anwesenheit in Fürth  .

Wir haben dem blos beizufügen: Es ist dies der nämliche junge Mann", der unserer Sache als Sekretär des schweizerischen Arbeiter­bundes in den siebziger Jahren sehr gute Dienste geleistet hat, der aber, durch die Verhältnisse gezwungen, seit Jahr und Tag jeder agitato­rischen oder überhaupt politischen Thätigkeit fern steht, und seine Aus­weisung dem Umstand verdankt, daß er bei Bebels letzter Anwesenheit dahier mit diesem, den er von Leipzig   her kennt, und einigen hiesigen bekannteren Genossen in einem Gasthaus ein Glas Bier getrunken. Das ist auch ein Grund", einen Menschen innerhalb 24 Stunden" aus seinem Wohnort 2c. auszuweisen!!! Nach neuester Mittheilung ist Moor   aus ganz Bayern   ausgewiesen.

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Stuttgart  , 10. Mai. Wir haben einen schweren Verlust zu beklagen. Einer unserer thätigsten Genossen, der Präzeptor Eitle, ist vor einigen Tagen im Alter von noch nicht 28 Jahren einem mehr­jährigen Leiden erlegen. Er ist als Opfer für unsere Sache gefallen, und zwar in zwiefacher Hinsicht, als Opfer der Reaktion und als Opfer der sozialen Frage.

Seitdem seine Anschauungen seiner vorgesetzten Behörde( natürlich durch Denunziationen) bekannt geworden waren, wurde er auf die ge­meinste, unwürdigste Weise zurückgesetzt und beleidigt. Trotz seiner Fähigkeiten wurde er nicht definitiv angestellt, sondern jüngere Leute wurden ihm vorgezogen, während, man ihn in provisorischen Stellungen Jahre lang von Ort zu Ort hetzte, bis er endlich im Dezember vorigen Jahres auf die grundlose Denunziation eines Pforzheimer   Mostianers verhaftet wurde. Nach einigen Tagen wegen Mangel an jeglichem An­haltspunkt wieder freigelassen, wurde er gleichwohl von seiner Stellung suspendirt und stand nun da als kranker Mensch ohne Vermögen und Erwerbsmöglichkeit. In dieser Lage fand er in dem Hause unseres Parteigenossen, des Fabrikanten Lutz in Besigheim  , die liebevollste und uneigennützigste Aufnahme, bis dieser ihn endlich, da sein Leiden sich fortwährend verschlimmerte, nach Stuttgart   ins Ludwigsspital brachte, um einen letzten Versuch zu seiner Rettung zu machen. Aber es war schon zu spät. Sein Leiden, zu dessen gründlicher Heilung ihm von Anfang an die Mittel gefehlt hatten, hatte sich, wesentlich in Folge der durch die erlittene Zurücksetzung und Hezzerei verursachten Gemüthsauf­regungen immer vergrößert, und er starb einige Tage nach seiner Ueberführung nach Stuttgart  .

Konsequent bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit hatte er noch beim Abschied den Freunden, die ihn nach Stuttgart   gebracht hatten, den Wunsch zu erkennen gegeben, in keiner Weise weder im Leben noch im Tode mit Pfaffen und Christenthum   behelligt zu werden, und seine letzten Worte an uns waren, daß man ihm den Sozialdemokrat" recht regel­mäßig senden möge. Auch hatte er es niemals über sich gewonnen, nur mit einem Worte seinen Vorgesetzten gegenüber Reue zu bezeigen, oder seine Ansicht zu verleugnen, was ihm sicher sofort Beförderung verschafft hätte. Lieber wollte er die Heimath und die Freunde verlassen, und er hatte schon Schritte gethan, sich im Ausland eine Existenz zu schaffen, als der Tod ihn ereilte. So seien seinem Andenken die Worte Freiligrath's gewidmet, die seinen Grabstein zieren sollten:

Auf der Lippe den Trotz und den zuckenden Hohn, In der Hand den blitzenden Degen, Noch im Sterben rufend die Rebellion", So ist er in Ehren erlegen.

Sein Leichenbegängniß gestaltete sich zu einer für Stuttgart   großartigen Parteidemonstration. Ohne daß uns eine Möglichkeit gegeben wäre, durch Bersammlung, öffentliche Aufforderung oder dergleichen für ein zahl reiches Gefolge zu sorgen, begleiteten ihn( und zwar an einem Werktage!) über 400 Genossen zu seiner letzten Ruhestätte, von denen fast jeder eine rothe Blume im Knopfloch trug, ein glänzender Beweis für den Geist und Zusammenhalt der Stuttgarter   Genossen. Die Leichenrede hielt unser Genosse Dr. Dulk in wahrhaft großartiger Weise. Nicht nur, daß er der Behandlung, welche der Verstorbene erduldet, ausführlich ge­

und energischer Weise, und als er erwähnte, wie der von allen verstoßene Mann bei einem Parteigenossen Aufnahme gefunden habe, da füllten sich selbst die Augen unbetheiligter Zuschauer mit Thränen. Nach der Rede Dults wurden im Namen von Mitgliedern der früheren sozialdemokra tischen Partei, sowie von Cannstatter   Genossen, deren Kandidat bei der Stadtschultheißenwahl er gewesen war, Kränze mit rothen Schleifen am Grabe niedergelegt; auch Eßlinger   Genossen hatten sich zahlreich bei der Beerdigung eingefunden. Bei Beginn der Feierlichkeit und am Schluß derselben, wurden von einem Sängerchor passende Lieder trefflich vor­getragen und nach dem Begräbniß gab sich fast das ganze Gefolge Rendez­vous in einem der größeren Lokale Stuttgarts  , das vollständig überfüllt wurde. Hier herrschte die begeistertſte Stimmung, und man trennte sich endlich mit dem Bewußtsein, ein energisches Lebenszeichen und zugleich vielen Genoffen neuen Muth und Anregung zu neuer Thätigkeit gegeben Catilina  . zu haben.

Briefkasten

der Redaktion: Aug. B. in N.- Y.: Brief empfangen, halten Er­klärung zur Veröffentlichung im Soz.- Dem." nicht für geeignet, da die betr. Angelegenheit kaum über die H.'schen Kreise hinaus bekannt und nunmehr ja auch erledigt sein dürfte. Wir haben aber zunächst bei C. G. und J. B. in N. angefragt und werden auch wegen M. in H. Erkundigungen einholen, worauf Ihnen Weiteres mittheilen werden. Grüße werden dankend erwidert, besonders von E. B. seinem alten Freunde, Seppert".

Ch. W. in B.: Dummes Geschwätz. Wer die Revolution in der Tasche hat, der ist natürlich über solche Kleinigkeiten" erhaben, ebenso­wenig wie er die Verpflichtung hat, richtig zu zitiren.

An unsere Leser. Raummangels halber mußte ein roßer Theil unserer Rundschau, sowie viele Ein­sendungen für die nächste Nummer zurückgestellt

werden.

der Expedition: Cfld: Mt. 13.20 à Cto. Ab. 2. Qu. u. Schft. Bekannter Br.: Aufstellg. erh. 8 St. V., Flgpr. nebst 17-20 abgg.

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mit ö. fl. 16.10 afzeptirt. Spezielle Antwort sandte B. am 12. ds. Adr. berichtigt. St. Gallen: Fr. 56.10 an D. eingetr. und nach Vorschr. A. Schdr. Wyl: Fr.-.65 für verwendet. Siehe später Fosquittg. Dr. B.: Fr. 1.10 erh. und an Schft. erh. Verwechslg. berichtigt. Wfds verwiesen. G. Gsg. London  : Fr. 11.20 pr. Schft.- Cto. ver­wendet. A. 2. B.: Mt. 6.- Ab. 3 Expl. Mai, Juni erh. Sdg. fort. A. Bz. Luzern: Fr.-. 20 P. Hz. Wthur: Fr.-.35 für Bl. erh. Schft. erh. Rothkehlchen sen.: Mt. 5 60 Ab. 2. Qu. erh.- B. Sch. Str.: Fr. 3.65 Ab. 2. Qu. erh. Nachlfrg. bewirkt. A. H. H.: Krzbd. 1. Mt.-40 Schrft. erh. H. R.: Mt. 28. Ab. März u. Schft. -0- Hu: Mt. 46.50 erh. Wie stehts mit dem Alten!? Bf. v. 17./5. hier. Ab. 2. Qu. u. Jb. erh. Brf. v. 13. auch. Antw. am 17. an 2. abgeg. G. B.... U.- B.: Mt.-. 30 für Flgbl. erh. Gewünschtes abges.- F. Jonsch. N.-Y. Fr. 125.40 à Cto. erh.-r- t. Wr.: Mt. 6.- Ab. 2. Qu. erh. 20 bringt Adr. Feldhptm.: 12 besorgt. Bei die Hitze" wären neue Rezepte für die Konserven endlich sehr angebracht. Zeig' also Dein gutes Herz, aber heuer noch!+ thimmel-: Himmelblaues Tableau erh. Nebelstreif C hoffentlich aufgehellt. N. N. Prag  : Ersatz 14 war bereits abgeg. Weiteres erwartet und nach Wunsch besorgt. G. L. London  : Schftsdg. folgt in 2 Raten. Dragom. direkt bestellen. Porto dann billiger. E. Klässig N.- Y.: Schftbestellg. v. 29./4. folgt in 2 Raten, früheres hoffen jetzt komplett dort. Briefl. mehr. F. A. Sorge Hoboken  : P.-K. v. 30./4. erh. 2 Jahrb. abges. Weiteres besorgt. Gruß. Spaßvogel Bern: Au! Au! Euer Wig duftet nach Neid, nach hirnverwirrenden, herzzerfreffenden Neid" wie ihn der idealisirte Gamin Narziß beichtet. Ihr kennt ihn doch, den Neid nämlich!? A. B. C.: Profit! 1 und 2 sind noch an K. u. B. in C. abgeg. 4 Quart. wurde ganz geliefert, also Nichts gut. Mitthlg. erwünscht. Brgr. Hfsns.- Brdr. Brf. v. 14. am 18./5. beantw. Dtsch. Ver. Chur: 20 scheint bei Ihnen abhanden gekommen. Ruffey: Beide besorgt, Zahlg. erwartet. J. H. Gdn.: 5. fl. 4. Ab. 2 u. 3. Qu. u. Sdg. mit 21 fort. R. T. Paris  : Kat. mit 46 nun zweimal abges. Brasserie Wüst 35, rue de l'arbre sec, oder Brasserie Tauber 80 rue François Miron erfragen Sie das Erwünschte.- W. D. London  : Freilich, auch deckt ein thatenträftig Maul" recht hübsch, was eitel, feig und faul! Budapest  : 3. fl. 2.- Ab. 2. Qu. u. Schft. erh. Alles vorgemerkt. Rothhahn: Bf. v. 17. erh. Meistens bereits derart behandelt. Dank! H. Nitsche N.- Y.: Bestllg. erh. Sdg. folgt. Bickelhaube: Bf. v. 16. erh. Alles nach Wunsch.

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Anzeigen.

Soeben empfingen wir und ist durch die Expedition des Sozial­demokrat" und durch die Volksbuchhandlung in Hottingen   Zürich   zu beziehen:

Photographie von Sophia Perowskaja  ,

der heldenmüthigen Vorfämpferin des russischen   Volkes. Gestorben durch Henkershand am 15. April 1881. Preis: 1 Marf; für Arbeiter: 50 Pfennige. Der Reinertrag ist für Propagandazwecke der russischen Revolutions partei bestimmt.

In unserem Verlag ist erschienen und durch uns zu beziehen:

Revanche!

Episode aus den Kämpfen der Kommune. Von Leon Cladel  .

Aus dem Französischen   übersetzt, nebst einem Vorwort

von

W. Liebknecht.

Preis: pr. Exemplar einzeln: 15 Cts. 10 Pfg. netto baar voraus. Borto beizulegen für 1-5 Expl. in der Schweiz   übliches Kreuzband oder Packetporto, für Deutschland   5 Pfg.; bei größeren Bartien pro Exemplar 1 Pfg.

Bei größeren Barthien entsprechender Rabatt. Lieferung nur gegen Baar- Vorauszahlung, Bestellung franto und baldigt e beten, da nur mäßiger Vorrath. Riesbach  - Zürich  .

Verlag des ,, Sozialdemokrat".

In unserem Verlage ist soeben erschienen und durch uns, sowie durch die Expedition des" Sozialdemokrat" zu beziehen:

Karl Fourier.

Ein Vielverkannter.

Versuch einer Darlegung seines sozietären Ideenganges im Lichte des modernen Sozialismus.

Von

Herman Greulich  .

( Separatabdruck aus dem Jahrbuch für Sozialwissenschaft".)

72 Seiten.

Mit dem Bildnisse Fourier's   und einer Skizze seines Phalanstère- Gebäudes.

Preis: 50 Cts.=

40 Pfg.

Volksbuchhandlung Hottingen  - Zürich  .

Schweiz  . Vereinsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .

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