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tismus im

lich, daß kein treuer Arbeiter ein folches Blatt in seinem Hause duldet. C. v. Stumm."

beiwohnte und der ganzen Demonstration gewissermaßen Die Zeiten, wo der Zarismus, ohne jegliche Gefahr für seine scinen hofräthlichen Segen gab." Existenz, die Rolle eines Henters der Volksfreiheit im Westen auf Hier haben wir den ersten Fall, daß eine Versammlung sich nehmen durfte, sind vorbei. Jetzt ist es vielmehr das Vor- Der Arbeiter, der vom Freiherrn sein Brot erhält", der in bon öffentlichen Beamten offen gegen das Reichstags- Wahlrecht bringen der reaktionären Mächte im Westen, das dem Absolu- Wahrheit dem Freiherrn den Reichthum schafft, darf selbstverständ­34 Felde zieht. Und warum? Weil das Wahlrecht für die Position den einheimischen revolutionären Elementen gegen darf selbstverständlich" nur die Zeitung lesen, die fein Herr und Barenreiche neue Kraft verleiht und feine lich" feine andere politische Meinung haben, als sein Brotherr". Sozialdemokratie entschieden hat. Und warum dies? Weil ber die schweren politischen Fehler der sächsischen Regierung die gegen die umsichgreifende revolutionäre Gährung in der russischen Blatt! berſtärkt. Er befindet sich selbst in der Defensive Gebieter ihm erlaubt. Die Neunkirchener 8tg." ist ein 8entrums­Masse der Bevölkerung der Sozialdemokratie förmlich zu- Nation und sucht sich in den westlichen Nachbarländern einen äußeren Freiherr v. Stumm ist aber nicht der einzige unumschränkte getrieben haben. Aber anstatt ihre eigenen Fehler zu erkennen, Vorposten gegen feine inneren Feinde zu sichern. In der That ist Monarch". Andere verstehen es ebenso gut. So war an den Tafeln wühlt man gegen das Wahlrecht, das diese Fehler nur ans das absolutistische Barenregiment unrettbar dem Tode geweiht, sobald des Eisenwerks und sämmtlicher Fabriten in St. Jngert folgender Licht des Tages gebracht hat. in den westlichen Ländern dieDemokratie immer weiter vorbringt. Deshalb Anschlag zu lesen: werden die politischen Erfolge des deutschen Proletariats von den russischen Sozialdemokraten als Etappen in dem Befreiungstampf gegen den gemeinsamen Feind enthusiastisch begrüßt und gefeiert. Die lezten Wahlsiege der deutschen Sozialdemokratie geben dem fämpfenden Proletariat Rußlands neue Kraft in seinem Stampf für Die Bertreter der russischen sozialdemokratischen Freiheit und Wohlfahrt. Arbeiterpartei im Auslande."

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Die Kate läßt das Mausen nicht, und die Kreuz­Beihung" kann ohne zu denunziren nicht leben. Das Organ der Edelsten der Nation, dem dereinst in seiner Jugend die Ohm und Gödsche Eideshelfer gewesen sind, erbost sich in einem ebenso langen als phrasenhaft und muckerisch gehaltenen Artikel darüber, daß unser Genosse Singer von der Stadt verordneten- Versammlung zum Mitgliede der Schuldeputation gewählt worden ist. Wir begreifen, daß es der Kreuz- Zeitung ".

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Die zweite Zuſchrift lautet:

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" Das gehässige und aufreizende Verhalten der Westpfälz. Beitung" nebenbei bemerkt auch ein bürgerliches Blatt gegen die hiesigen Arbeitgeber gelegentlich der letzten Reichs­tagswahl, welche das gute Einvernehmen zwischen Arbeit­geber und Arbeitnehmer zu zerstören droht, zwingt uns, an unfere sämmtlichen Beamten und Arbeiter die dringende Bitte zu richten, von einem weiteren Abonnement auf diese Zeitung abzusehen." Und da soll es eine Uebertreibung sein, wenn man von Lohn­sklaverei spricht!-

Schule und Sozialdemokratie. Der Bolts- Zeitung wird geschrieben: Bei der fürzlich in Weißenfe Is stattgefundenen zweiten Lehrerprüfung wurde in Religion das Thema zur Bearbeitung gestellt:" Schulgemäße Behandlung der vierten Bitte mit Berücksichtigung der sozialdemokratischen Strö mung der Gegenwart."

Wahrscheinlich sollten die zu Prüfenden darlegen, daß die daß niemandem das tägliche Brot vorenthalten bleibe, um das in Sozialdemokratie es ist, welche in der Gegenwart dafür kämpft, der vierten Bitte gebetet wird.

Im Namen der norwegischen Arbeiterpartei lieber gewesen wäre, wenn ihr früherer Chefredakteur, der fende ich den deutschen Brüdern und Parteigenossen hiermit die as Urtheil in der Beleidigungsklage Stöder's gegen Stumm ver­Stöcker- Stumm. In Saarbrücken wurde heut vom Landgericht Zuchthäusler von Hammerstein, dem es an christlichem Sinn besten Grüße und Glückwünsche zu dem großartigen Wahlfieg, fündigt. Das freisprechende Urtheil des Schöffengerichts wurde auf­und Liebe zu König und Vaterland" nicht gefehlt haben mag, welchen sie errungen trotz der Koalition aller Gegner und Hand- gehoben. Freiherr v. Stumm wurde zu 300 M. Geldstrafe ver­zu dem Anite berufen worden wäre. Indeß wird die gottes- langer der Reaktion. Wir können hier in Norwegen unsere deutschen urtheilt, der Nedakteur feines Leibblattes zu 200 9. fürchtige" Jubilarin, die, der Gewohnheit früherer Tage Parteisenossen nicht genug bewundern für ihre Aufopferung und für Herr v. Stumm muß es also erleben, daß er doch nicht ganz folgend, das Provinzial- Schulfollegium gegen den Berliner den uth, welchen Sie in dieser Wahlschlacht bewiesen haben. über allen Gesetzen steht. Herrn Stöder andererseits kann fein Deutsche Brüder! Alle flaffenbewußten Proletarier aller Länder habt Kommunal- Freifinn" hezt, dieses Mal kaum Glück haben mit Ihr Euch zu Dant verpflichtet durch das, was Ihr gethan, für die Gerichtsurtheil mehr reinwaschen. Ein Paar edler Brüder!- ihrem widerwärtigen denunziatorischen Treiben, da die Be- internationale Sozialdemokratie. Euer herrlicher Sieg hat auch uns stätigung der Schuldeputations- Mitglieder durch ein Ministerial- hier in Norwegen wieder mit neuem Muth befeelt, und wir hoffen, Reffript irren wir nicht, aus den siebziger Jahren dem daß auch wir bald Eurem gutem Beispiel folgen werden. Magistrat übertragen ist, und dieser wohl berrucht genug sein Hoch die internationale Sozialdemokratie I wird, sich nicht an das Gewinsel der reaktionären Betschwester Mit Gruß im Namen der Partei zeichnet hibisid sed zu kehren. Es ist zwar traurig für die Kreuz- Zeitung " auf Dr. Oscar Nissen, Redakteur des Sozialdemokraten". ihre alten Tage noch erleben zu müssen, daß die Sozial- Christiania, den 1. Juli 1898. 1998 to mou od sed demokratie in Berlin in die städtische Schuldeputation ein- Die italienische Standrechts- Wirthschaft. Unter den dringt, deren Thür, nach Ansicht des pfäffisch- junker- ahllosen Opfern des Standrechts, welches die Habgier und lichen Muckerthums, einzig und allein den Vertretern der Brutalität der Brotfornwucherer und sonstigen Groß- Ausbeuter auf Thron, Altar und Geldsack aufgebauten gegenwärtig über das unglückliche Italien verhängt hat, befindet sich ein herrschenden Gesellschaftsordnung offen stehen sollte. Daß die trantes, schwaches Weib, das durch seine geistige Begabung Arbeiterklasse ein Recht darauf hat, durch ihre Vertreter ein und seinen Hochsinn die Bewunderung aller Edeldenkenden Wort mitzusprechen bei der Erziehung der Jugend, das paßt sich erworben hat, aber aber gerade durch diese Eigen­natürlich in den durch allerlei fossiles Gerümpel verpappten schaften die Wuth der Standrechtshenker entfeffelt zu haben Kopf der Kreuzzeitungs"-Redaktion nicht hinein. Wir können scheint. Wir meinen Frau Kulisch off, die als Mit Urheberin der frommen Kollegin vom eisernen Kreuz nur rathen, die des Mailänder Hungeraufstandes verhaftet und am 23. Juni Wahl Singer's als Schickung des Herrn in Demuth hinzu 2 Jahren Kerter berurtheilt wurde, weil auch nehmen. zu Briefe von Republikanern und Sozia­listen bei ihr gefunden wurden- Briefe, die mit dem Aufstand gar nichts zu thun hatten. Das monströse Urtheil, das im Getöse des Stichwahlkampfes wenig beachtet ward, ist in Wirklichkeit, wie der Avanti" aus­führt, ein To desurtheil. Frau Kulischoff leidet nämtlich

Es hilft eben nichts, dieser Wermuthstropfen fällt nun einmal in den Jubiläumsbecher, den sich die Kreuz- Zeitung " in ihrem fünfzigjährigen Kampfe gegen Vernunft und Freiheit zuſammendenunzirt hat.

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Beobachter" liegt folgender Brief vor. Die Nache des patriotischen Gesangvereins. Dem Chemniker

Herrn

Bichopau, den 28. Juni 1898. Hier.

Sie haben sich bei der stattgefundenen Reichstagswahl offen­fundig zur sozialdemokratischen Partei bekannt und für diese in auffälliger Weise agitirt.

Da Sie bisher aktives Mitglied des Gesangvereins waren, so tommt dieser dadurch in den Verdacht, als ob er denselben Prinzipien huldige, was bei den Mitgliedern allgemein Anstoß erregt hat. In der gestrigen Vorstandssizung wurde deshalb Ihre Aus­schließung aus dem Gesangverein beschlossen, wovon Sie hierdurch in Kenntniß gesetzt werden. Der Vorstand des Gesangvereins ( Unterschrift.)

werden so nur gezwungen, nun offen Farbe zu bekennen und alle Solch' intolerantes Verhalten patriotischer" Vereine schädigt die sozialdemokratische Partei keineswegs. Die stillen Parteimänner bisher geübte Rüdsicht bei feite zu setzen.

Stammbuch: Die Züricher Post", das Hauptorgan der Pflege und Diät kann den Fortschritten der Krankheit Halt Der Frankfurter Flinsch- und Patent- Demokratie ins seit Jahren an Knochen- Tuberkuloje; nur durch sorgsamste schweizerischen Demokratie und lange Zeit theils durch geboten und ein tödtlicher Ausgang abgewendet werden. Zwei persönliche Beziehungen, theils durch prinzipielle Wahlver Winter im Serter- ja nur ein Winter im Kerker, das wäre wandtschaft mit der Redaktion der Frankfurter Zeitung " auf der sichere Tod. Man denke, in einem italienischen weiter fingen bis wieder ein rother" Sänger entdeckt wird und Die Zichopauer Bliemchen Sänger fönnen jetzt unbesorgt besonders gutem Fuß, schreibt in einem Leitartikel über den Kerker: einem Steinloch ohne Licht und Luft, und ohne fo fort. neuen Reichstag "( Nr. 150):

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Hauptwahl in

Und Menschen, die solche Greuel verüben, nennen sich zivilifirt" und gar- Staatsmänner!

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Behufe Schaffung eines neuen Staffeltarifs für Stüdgüter fand am Sonnabend eine Konferenz von Vertretern der Eisenbahn­Es wurde eine Einigung dahin erzielt, daß neue Tariffäße sowohl für Eilgut als auch für Frachtgut am 1. Oktober cr. in fraft treten sollen. Dadurch soll eine Berbilligung gegenüber den bisherigen Tariffäßen für Stückgüter herbeigeführt werden.

Ein spezielles Intereffe hat der Sieg, den die Sozial- eizvorrichtung für den Winter. demokraten schon bei der Der Avanti" veröffentlicht einen herzzerreißenden Brief furt erfochten haben. Ihr Fran der unglücklichen Frau, die aber mit stoischem Muth ihr Loos Direktionen statt. Ihr Skandidat siegte, obgleich bie bürgerlichen Parteien fich geeinigt hatten trägt und der Zukunft entgegenschaut. Geeinigt? Auf Auf eine Person vielleicht; aber ihrem Aufmarsch fehlte der innere Schwung, der große 8ug, der nicht dem Sig, der einer Herzenssache gilt. Hinter der mühsam geklebten Einigung steckte die alte, müde, zerfahrene Stimmung, die am Boden liegt, weil sie nichts mehr hat, dem fte aufschauen fann. Die alten Ideale sind vermodert, neue fehlen, ihrer Stelle. stehen, ihre

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Hat das neue Ministerium keine Scham?- Ueber die neuen Militärforderungen, von denen schon früher verlautete, ist bei Gelegenheit der Feier des 25. jährigen Bestehens In Dentsches Reich. des 12. sächsischen Fußartillerie- Regiments einiges bekannt getvorden. Es sollen zunächst alle die Regimenter, die zur Zeit noch nicht voll Schachergeschäfte find auch zwischen Freifinn und Zentrum brei Bataillone haben, auf diese Stärke gebracht werden. Dazu sollen bei der Wahl reichlich abgeschlossen worden. So z. B. in Köln . die überschießenden Kompagnien als Stamm für das 3. Bataillon dienen. Das Bentrum legte bei der diesjährigen Reichstagswahl großes Diese Neuformation oder richtiger Verstärkung der Fußartillerie dürfte taum mehr verhüllend, Sonderinteressen, Nacktheit Gewicht darauf, in Köln gleich im ersten Wahlgang durchzukommen. etwa 20-25 Kompagnien umfassen, und soll, wie es heißt, zum 1. Oktober die Immer wieder fehrte in der Zentrumspresse der Hinweis auf die heute diese, morgen jene Gruppe zusammen Nachwahl vom Jahre 1896 wieder, wo seit lange der Kandidat des 1899 in fraft treten. Zur Bildung der 10.- 12. Kompagnie foll fchweißen, ohne ihnen den organischen festen Sentrums zum ersten Male wieder ohne Stichwahl gewählt wurde, ferner jede der bestehenden 9 Kompagnien 20 Mann abgeben, so daß die Etatsstärke der einzelnen Regimenter zu 3 Bataillonen nicht Wie gefällt der" Frankfurter Zeitung " dieser Fußtritt Köln , zum Stillstand gebracht sei. Nun hatte diesmal die freisinige allzuſehr von der jetzigen zu 2 Bataillonen mit 9. Kompagnien ab­als Beweis, daß die Sozialdemokratie am Rhein , und speziell in die Etatsstärke der einzelnen Regimenter zu 3 Bataillonen nicht aus dem eigenen Lager- freilich aus einer Gegend, mit Parteileitung in Köln beschlossen, eine Zählkandidatur( Eugen Nichter) weichen würde. Immerhin wird die Sache wieder ein schönes der Herr Miquel, der Ratten sammler, der leider nicht aufzustellen, die denn auch in einer gutbesuchten Versammlung proflamirt Stück Geld fosten. Ratten fänger geworden, feine Korrespondenz hat. und gut geheißen wurde. Aber bereits andern Tags war in der Die lex Arons, das Gesetz betr. die Disziplinarverhältnisse " Sonderinteressen" so roh" war der Vorwärts" nicht; Greifinnigen Zeitung" zu lesen, daß die Zentralleitung der frei der Privat- Dozenten, wird jest im Reichs- Anzeiger" publizirt. stimmt aber. sinnigen Wolfspartei im Einverständniß mit Eugen Richter die Frei- So kann denn die Reinigung der Universitäten beginnen Und die vermoderten Jdeale",- das hat schon Ludwig finnigen in Stöln angewiesen habe, die gählfandidatur zurückzuziehen Ein Wahlrosenkranz. Eine der allerersten Zentrumslügen ist Bamberger gesagt, der sich auf die bürgerliche Demokratie und um eine Stichwahl zu vermeiden, für den Zentrumsmann zu wohl die in Oberschlesien aufgekommene, es habe am Wahltage in sicherlich so gut versteht, wie die schriftleitenden und sogar die beschlulles, Folge, zogen die Kandidatur zurück und stellten eszettel vertheilte, einen Rosenkranz in der Hand gehabt, dazu gebetet stimmen. Gehorsam leisteten die Freifinnigen, trotz des Versammlungs- Altendorf bei Ratibor ein Genosse, der auf Bebel lautende Stimm­leitenden Geister der Frankfurter Beitung" als er uns darin wichen sie von ihrem Führer abden Parteimitgliedern den Parteimitgliedern vor zwölf Jahren beneidend zurief:" Ja, Ihr habt noch anheim. wen sie die Stinne geben wollten. Wie kam diese Wendung und gesagt: Seht, Ihr Leute, diesen Rosenkranz betet Bebel alle Ideale!" Wir nicht mehr!" zu stande? Sehr einfach! Herr Trimborn, der Kandidat Tage für Euch. Hätte er die" Bildung" und den journalistischen An- des Zentrums, hatte sich hinter Eugen gesteckt, auf Hagen - Schwelm Wahltage gegeben, aber, wie ganz selbstverständlich, haben unsere Eine Rosenkranz - Geschichte hat es allerdings in Altendorf am stand der Frankfurter Zeitung " gehabt, so hätte er uns da- und auf Lennep - Mettmann hingewiesen, wo das Zentrum für die dortigen Genossen nichts mit ihr zu thun gehabt. Vor einem mals der Rohheit" geziehen, weil wir so- unverschämt Freifinnigen fchiver ins Gewicht fiel und um die Unterstützung der Wahllokale in Altendorf vertheilte u. a. auch ein ältlicher Mann für find, Ideale zu haben, nachdem die der Frankfurter 3tg." wählt zu werden. Und Eugen, der für fich und seinen Fischbed dieser Mann einen Rosenkranz in der Hand, wahrscheinlich in der Freifinnigen in Köln gebeten. Alles um im ersten Wahlgange geben 8entrumskandidaten Frant Stimmzettel; anfangs trug und ihrer Musterdemokratie vermodert" sind, um mit der fürchtete, sagte zu und erließ die erbetene Anweisung on feine abergläubischen Vorstellung, dadurch die Wahl zu gunsten seines " Züricher Post" zu reden. Kölner Geirenen. Ob die Freisimmigen in großer Zahl für Trimborn Mannes" zu beeinflussen, war doch sicher der Nosenkranz geweiht. gestimmt haben, wissen wir nicht; das aber wissen wir, daß der Wannes" zu beeinflussen, war doch sicher der Rosenkranz geweiht. Als er aber merkte, daß trotzdem seine Geschäfte immer schlechter erger der Zentrumsleute darüber, daß sie ihren Kandidaten trop gingen, ließ er sein Gebetinstrument verschwinden. Wie wenig der aller Anstrengung und Handelei nicht im ersten Wahlgange durchgeweihte Rosenkranz genugt hat, geht darans hervor, daß in Alten­gebracht haben, ganz gewaltig ist. Sorf für Pfarrer Frank 52, für Bebel dagegen 222 Stimmen ab­gegeben wurden. Der Merger über dieses allen Rosenkranzglauben erschütternde Resultat hat wahrscheinlich zur Umlügung der Rosen­franzgeschichte geführt.

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Internationale Solidarität. Genosse Gérault- Richard lat im Namen der Petite République", deren Redaktion er mit Benoffen Jaurès leitet, an Liebknecht folgendes Telegramm geschickt, das uns durch einen noch unaufgettärten Zufall erst heute brieflich, in einer Abschrift zugegangen ist: Paris , den 30. Juni. Lieber und verehrter Kamerad!

Die Nedaktion der" Petite Népublique" bittet Sie, durch das Organ Vorwärts" der deutschen Sozialdemokratie die wärmsten

Studenten- Ausweisung. Aus Freiberg in Sachsen wird uns geschrieben: ind i zado

Durch Senatsbeschluß wurden am 2. Juli zwei Studenten der hiesigen Berg- Atademie wegen Berkehrs mit er­tlärten Anhängern der sozialdemokratischen Partei von der Berg- Akademie verwiesen. Sechs Studenten

Noch eine gemeine Wahllüge. Durch die gegnerische Preffe ef fürzlich eine Notiz, in der unser Parteigenoffe A. Braunt

Glückwünsche zu dem schönen Sieg, den fie erfochten hat, zu über erhielten eine Androhung des Wegweifens" infolge Mehleden, der Kandidat unserer Partei in dem ostpreußischen Kreise

( bot

Ich füge die Bezeugung meiner herzlichen Achtung für Ihre Berson bei und bitte Sie, meinen sozialistischen und revolutionären Gruß anzunehmen. Gérault- Nichard.

Wir danken für diese Sympathie- Erklärung. Die deutsche Sozialdemokratie, die sich so herzlich über den Wahlsieg unserer französischen Kameraden gefreut hat, wird in diesem herzlichen Glückwunsch der französischen Brüder zu unserem Wahlfieg einen neuen Beweis dafür erblicken, daß die Gefühle des reaktio­nären Chauvinismus, der die beiden vornehmsten Kulturvölker des europäischen Festlandes nach dem unheilvollen Krieg des Jahres 1870/71 dauernd einander zu entfremden fucht, im franzöfifchen Volte so wenig Wurzel gefaßt haben, als im deutschen ,

der

besselben Vergehens". Die ersten Zwei erhielten, da fie Aus­länder sind, auch gleichzeitig die polizeiliche Ausweisung aus Sachsen . Dieselben haben das gelobte Sachsen innerhalb dreimal 24 Stunden zu verlassen."

Gerade den Vertretern der Wissenschaft" steht diese Beihilfe bei in Sachsen beliebten Sozialistenhay sehr schön. Die Herren Profefforen wollen die Wissenschaft pflegen und die Wahrheit suchen und geben sich her zu Trägern des Polizeisystems, verfolgen und verjagen jeden, der auch auf sozialem Gebiete die Wahrheit sucht und darum mit Personen von allerlei Parteirichtung Verkehr hält. Besonders auffällig erscheint der Freiberger Senate beschluß, weil er offenbar beeinflußt und verursacht worden ist durch Ferner erhielten wir zwei weitere Zuſchriften: die Heße, welche vom Freiberger Ordnungsblatt und ähnlichen Im Auftrage des Centralfomitees der rufft- fächsischen sozialistenfresserischen Zeitungen ausgegangen war. schen sozialdemokratischen Arbeiterpartei entbieten Ereigniß sein. Aber für die deutsche Wissenschaft ist sie ein heilloses Die Ausweisung der Studenten mag für diese ein unliebſames wir den deutschen Genoffen zu ihren neuesten Wahlfiegen brüberliche Grüße und die besten Glückwünsche der rebo- unglid, eine immerwährende Schmach vor der ganzen gesitteten und Iutionären Avantgarde des russischen Proletariats. Mit gebildeten Welt. spannendem Interesse und und fiefen Sympatien verfolgten die ,, König Stumm". Wieder eine echte Stumm- That hat der # laffenbewußten Arbeiter Rußlands den energisch und großartig ge- edle Freiherr vollbracht. Am Thor feiner Zwingburg in Neunkirchen führten Wahlkampf ihrer deutschen Genossen, denn sie sind sich wohl wurde folgender Anschlag angebracht; bewußt, von welch ungeheurer Bedeutung der Vormarsch der deut­ schen Sozialdemokratie für die zukünftigen Entwicklungs- und Kampf­bedingungen des russischen Proletariats sein kann.

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Arbeiters Rumsteller dadurch verschuldet zu haben, daß er dem Mann, der auf seinem Guts bei der Arbeit den Fuß brach, jede Hilfe ver­weigerte. Daran wurden allerlei hämische Bemerkungen geknüpft.

Die ganze Geschichte ist ein er bärmliches Wahlmanöver gewesen. Unser Parteigenosse Braun bewirthschaftet seit mehr denn 15 Jahren das Gut Mehleden im Kreise Gerdauen und hat als Land­Seit Jahren schon als Sozialdemokrat bekannt, verkehrten auch wirth sowohl wie als Mensch den besten Ruf im ganzen Kreise. die Gegner unserer Partei mit ihm in freundschaftlicher Weise bis 3 dem Augenblick, wo er dem Drängen der Königsberger Genoffen und des Provinzial- Parteitages nachgab und für den Kreis Gerdauen­Friedland Rastenburg die Kandidatur annahm. Nun begann eine maßlose Heze gegen Braun.

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Zivei Tage vor der Wahl wurde im Braun'schen Kreise ein Flug­blatt vertheilt, welches denselben Inhalt hatte, wie die jetzt durch die Breffe gehende Notiz. In einem am Tage der Wahl theilweise verbreiteten Blatt und in der Wolfs- Tribüne" ist sofort erklärt, daß es sich nur um eine Gemeinheit der Gegner handelt. Der Arbeiter Stumsteller hat überhaupt nicht den Fuß gebrochen, sondern sich einen Beh gequetscht. Die Verlegung war so geringfügiger Natur, daß der Mann den Vorschlag Braun's, mit einem gerade An die Arbeiter. Infolge der von der Neunkirchener nach Friedenberg gehenden Fuhrwerk nach Hause zu fahren, mit dem Beitung" in letzter Zeit gegen mich geschleuderten Verleumdungen Bemerken ablehnte, es sollte doch der Kleinigkeit wegen fein Auf­und Verhegungen betrachte ich es als selbst ver st än b- fehen gemacht werden. Der Vorfall passirte morgens um 9 Uhr,