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Nr. 154. 15. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Generalversammlung des Unterstüßungsvereins

für alle in der Hut- und Filzwaaren- Industrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen.

Dienstag, 5

in der Nähe des Spittelmarktes gelegt werden, das an stelle des nach der man sie brachte, das linke Bein am Hauses Leipzigerstr . 64 errichtet wird. Dieses, bisher im Besize der werden mußte. Der Mann trug leichtere Verlegun Familie Dalchow, ist, wie der Konfekt." meldet, für den Preis von

800 000. an die Baufirma Lachmann u. Zauber verkauft worden und bereits an die Firma M. J. Emden Söhne in Hamburg auf die Dauer von 15 Jahren vermiethet worden, die dort ein neues Waaren­haus für die hiesige Firma A. Jandorf u. Ko. errichtet.

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Knabe Wilhelm Sitorsti aus der Aderstr. 36 geworden Das Opfer einer Flaschenverwechselung in hatte gegen Husten und Schnupfen eine Arznei verschrie während seine Mutter eines Leidens wegen Morphium zehn Tropfen nehmen mußte. Die Mutter verwechselte din beiden Flaschen, die neben einander am Fenster standen, und dem Kinde einen Theelöffel voll Morphiumtropfen ein. Als sie Irrthum wahrnahm, gab sie dem Kleinen sofort Milch ein rannte mit ihm zu einem Arzte; er ist aber dennoch im Krank hause den Wirkungen des Giftes erlegen.

Guben , den 29. Juni bis 1. Juli 1898. Bor Fortsetzung der Statutenberathung wurde über einen Antrag Liebängelei mit dem Mittelstand". Gegen die weitere der Berliner Delegirten verhandelt. Ein von der Filiale Berlin Ausdehnung der Konsumbereine von Beamten machen während des Berliner Streits von der dortigen Gewerkschafts- fich jetzt schon Strömungen innerhalb der Beamtenschaft selbst be Kommission aufgenommenes Darlehn von 3000 m. soll der Verein merkbar. So hat zu dem achten Verbandstage deutscher Post- und bezahlen. Der Antrag wurde angenommen. Telegraphen- Assistenten, welcher Anfang August in Berlin statt Die Unterstübungen bei Arbeitslosigkeit wurden finden wird, der Bezirksverein Koblenz den Antrag gestellt, das Ver- Ein weiterer schwerer Unglücksfall ereignete sich gest wie bisher beibehalten, nur in der Klasse für weibliche Mitglieder bands- Waarenhaus auf den Vertrieb von Kleidungsstoffen, Wäsche, Vormittag im Betriebe der Dampf- Straßenbahnlinie Nollendorfpk wurde die Arbeitslosenunterstützung aufgehoben, weil sie für die Bigarren und Kleidern zu beschränken. Begründet wird der Antrag Halensee . Auf den Geleisen in der Kleiststraße war eine Kol Strohhutbranche, wo alle Näherinnen jährlich 4-5 Monate arbeitslos damit, daß in der immer wachsenden Ausdehnung des Geschäfts eine von Arbeitern beschäftigt. Einer von diesen Arbeitern, nar find, undurchführbar ist und auch in den anderen Branchen keine Gefahr für die idealen Biele des Verbandes liege. Das Voranstellen Baumann, wurde, da er nicht rechtzeitig einem in voller guten Erfahrungen gemacht worden sind. In außerordentlichen materieller Jnteressen könne nur eine Einbuße an Sympathien für heranbraufenden Wagen auswich, von der Maschine erfaßt und n Nothfällen fönnen die weiblichen Mitglieder unterstützt werden. die Verbandsbestrebungen zur Folge haben, zumal die Ausdehnung fort getödtet. Wie ein Augenzeuge behauptet, hat der Maschili Umzugsfosten und Fahrgelder können je bis zu des Betriebes in die Lebensfähigkeit leinerer Geführer das Warnungszeichen mit der Glocke so spät gegeben, da 50 M. gewährt werden, beträgt die Entfernung 400 Kilometer, und fchäfte eingreifen müsse. dem Baumann nicht mehr möglich war vor dem herannahede bei Entfernungen von 35-400 Kilometer 25 M. Umzugs- und 30 m. Wagen bei Seite zu springen. Die Untersuchung über den trauri Fahrkosten. Borfall ist alsbald eingeleitet worden. Der Verunglückte, welcher der Kantstraße 55 wohnte, hinterläßt eine kranke Frau mit fünf erzogenen Kindern.

gelehnt.

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Der Verein der Beamten städtischer Werke, der über 200 Mitglieder zählt, hat seine Selbständigkeit aufgegeben und sich dem Ortsverein der Berliner Gemeindebeamten" angeschlossen.

Die beiden Garde- Küraffier- Unteroffiziere, die vorübergehe in Beziehung zu dem Morde der unverehelichten Günther gebra wurden und wegen Erpressungsverfnche gegen einen perversen Leide schaften ergebenen Grafen in Untersuchungsarrest waren, find i durch ein Kriegsgericht verurtheilt worden. Rother erhielt vi Ebert zwei Monate Festungshaft.

Der Invalidenkasse wurden, um dieselbe noch auf Jahrzehnte lebensfähig zu machen, aus den anderen Kassen mitteln 40 000 M. überwiesen resp. der Fonds für diesen Zweig in der Verbotene Briefformate. Die Postbehörden haben neuer­erwähnten Höhe festgestellt. Der Beitrag von 10 Bf. per Woche wird auch in Zukunft fort- bings wieder solche Briefe und Drucksachen, welche in ihrer äußeren Der Beitrag von 10 Pf. per Woche wird auch in Zukunft fort Form den zusammengefaltenen Telegramm- Ankunfts­bezahlt, aber die wöchentliche Unterstützung von 4 M. auf 3 M. Formularen nachgebildet find, als zur Post beförderung herabgesezt. Ein Antrag, die obligatorische Beitragspflicht aller ungeeignet erflärt, weil die posttechnische Behandlung solcher männlichen Mitglieder zur Invalidenkasse zu beschließen, wurde ab- Sendungen zu argen Unzuträglichkeiten Veranlaffung geben würde. Die Krankengeld 8uschußtasie 8 m. Eintritts follen daher auch fernerhin aurud gewiesen werden. Diese auf Sensation beim Empfange berechneten Kouverts u. f. w. Eintrittssollen geld, 80 Bf. Wochenbeitrag, 8,10 M. Unterstügung 26 Wochen lang und 54 M. Sterbegeld bleibt unverändert, nur das Sterbegeld mit: Unter Bezugnahme auf§ 100 Abfas 3 des Straßenpolizei­Die Müllabfuhr betreffend, theilt das Polizeipräsidium folgendes wurde auf 60 M. und die Wartezeit auf 26 Wochen erhöht. Die Frauen Sterbetasse bleibt in der Hauptsache wie Reglements in der Fassung der Polizeiverordnung vom 30. Januar bisher. 1895 wird hierdurch mit Zustimmung des Magistrats folgendes Nach einer längeren Diskussion, in welcher allgemein die Noth- zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Bom 1. September cr. ab werden er unter und ertraut. wendigkeit eines Streifreglements betont wurde, fand ein solches den polizeilichen Anforderungen genügend öffentlich bekannt Leben ein Ende gemacht. Vor einigen Tagen fand man im F scheidung über Arbeitseinstellungen und Sperren über Wertstellen gegeben worden sind. Als solche sind zur Zeit zu bezeichnen: lediglich in die Hände des Vereinsvorstandes. Derselbe kann auch. System Kinshrunner( D. R. P. 49 862 and 87 283, D. N. G. m. wenn er die Aussichtslosigkeit eines Streits einsieht oder die Mittel 45 575); 2. System Geduld u. Comp.( D. N. P. 79 275); 3. System erschöpft sind, denselben für beendet erklären. Eger( D. R. P. Kl. 81 G. 8796); 4. System Lebach ( Müllwagen Die Unterstützung bei Ausständen ze. wurde für D. R. P. 63 524, D. R. G. M. 8833, Mülltasten: D. R. G. M. 91 065). männliche Mitglieder auf 10 M., für weibliche auf 6 M. festgefeßt Das sogenannte Wechseltasten- beztv. Wechselsadsystem ist gleichfalls zulässig, sobald das Müll in völlig undurchlässigen, geschlossenen Be­nebst 1 M. pro Woche für ein volksschulpflichtiges Kind. hältern transportirt wird.

Annahme. Dasselbe legt außer bei Abwehrstreits-

Bur Bildung eines Streitfonds sollen demselben 15 pet. der Gesammteinnahme des Vereins zugeführt und Beitragsmarten

à 10 Bf. für freiwillige Beiträge an die Mitglieder verabreicht

werden.

Lokales.

Wahlproteft im fünften Berliner Reichstagswahlkreise. Auch im fünften Reichstagswahltreise hat sich nunmehr das zum Wahlprotest erforderliche Material derart gehäuft, daß die Kaffirung der Wahl des Herrn Dr. Zwick mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Das sozialdemokratische Wahlfomitee ist jetzt schon in der Lage, seinen Wahlprotest ausreichend zu begründen. Um aber den Proteft so wuchtig wie mur möglich gestalten zu können, bittet bas Wahlkomitee alle Parteigenossen, welche von gravirenden Vor­gängen glaubwürdig zu berichten wissen, mit genauer Angabe von Ramen und Adreffen an den Parteigenossen Robert Drescher, Linien­straße 218, thre mündlichen oder schriftlichen Mittheilungen zu

richten.

Die Berliner Unfallstationen wurden im Monat Juni 1898 in 2629 Fällen gegen 1670 im gleichen Monat des Vorjahres für erste Hilfe in Anspruch genommen, und zivar 2211 Mal bei Unfällen wurden 2447, außerhalb dieser 182 Personen behandelt. Unter den Hilfesuchenden befanden sich 350 Frauen und 297 Kinder unter Mit den Krantenwagen der Stationen wurden im Berichtsmonate 12 Jahren. Polizeilicherseits eingeliefert wurden 123 Personen. 136 Personen befördert, von denen 98 nach den öffentlichen Kranten häusern und 38 nach den Wohnungen geschafft wurden. Die Stadt Berlin hat wie in früheren Jahren so auch in diesem Jahre den Unfallstationen wiederum 3000 M. Unterstützung gewährt.

Aus Uebermuth sprang Sonntag Mittag der 44 Jahre a Arbeiter Julius Mewes bei Eder föniglichen Porzellanmanufaktur und abwärts getrieben; che noch die in einem Handlahn folgenden völlig bekleidet in die Spree, um nach dem anderen ufer hinüber­zuschwimmen. In der Mitte wurde er jedoch vom Strom erfaßt Arbeiter Schwenzler und Greschte ihm hilfe bringen konnten, ging Am Rande des Grabes hat ein 81 jähriger Greis feit graben zu Treptow die Leiche eines Mannes, den man, da er Mu bon goldenen und seidenen Treffen 2c. mit sich führte, zunächst einen Tröbler hielt. Es war aber, wie sich jetzt herausgestellt der 81 Jahre alte frühere Weber Ludwig, Leonhardt, der Berbst gebürtig ist und seit 8 Jahren im Nikolaus- Hospi Di hatte wiederholt geflagt. scheinen ihn sehr geplagt und schließlich zum Selbstmord getriek zu haben. Am 25. v. M. war er ausgegangen und nicht m zurückgekehrt. Die Nachforschungen nach seinem Verbleib waren folglos, bis die bei der Leiche im Fluthgraben gefundenen Tre auf die Spur führten. Leonhardt pflegte diese in der Erinneru an eine 20jährige Thätigkeit in einem Geschäfte stets bei sich tragen. Der alte Mann hatte sich, um den Tod sicher zu finde mit einem Steine beschwert, als er ins Wasser ging.

in der Großen Frankfurterstraße Nr. 21 wohnte. über Schwindel Anfälle

Der Gr

Von einem Ringbahnzuge todtgefahren wurde Mont Morgen furz nach 6 Uhr der Rentner und Hauseigenthüm Albert Scholz aus der Elbingerstraße Nr. 12. Scholz, der dem scheine nach falsch eingestiegen war, sprang in der Nähe von Bude beim Bahnhof Beusselstraße an der Jungfernhaide aus dem Zuge u wurde von dem aus der entgegengesezten Richtung kommenden Zu Nr. 1515 gefaßt. Die Laterne, die dabei abgebrochen wur schleuderte ihn zu Boden. Mit einem Loch im Kopf und einem brochenen Beine blieb der Verunglückte fodt auf der Stelle lieg Die Leiche wurde nach der Charlottenburger Halle gebracht.

Verschwunden ist seit Freitag Abend die 11 Jahre und 9 Mona alte Tochter Hedwig des Lederarbeiters Albert Strüger aus de Sebastianstr. 84 geschickt worden, hatte dort seinen Auftrag auch au Andreasstr. 67, 4 Tr. Das Kind war von den Eltern nach d Sebaſtianſtr. 84 geschickt worden, hatte dort seinen Auftrag auch au gerichtet, ist aber nicht wieder nach Hause zurückgekehrt. Den Elter fehlt jede Erklärung für das Verschwinden des Mädchens. Hedn Krüger ist etwa 1 Meter 20 Zentimeter groß, hat dunkle Augen u. ist leicht fenntlich an einem handgroßen Hautausschlag am linken Arr der infolge der Impfung entstanden ist. Die Verschwundene trug eir graue Taille mit grünem Sammetbesaß, weißen Ueberrod mit gelb Blumen, schwarze Strümpfe, schwarze Knöpftiefel und grauen Strohh mit weißem Seidenband. Wer etwas über das Mädchen weiß, wir gebeten, die Eltern oder das nächste Polizeibüreau zu benachrichtigen Auf der Flucht vor der Sittenpolizei ist die 20 Jahre ali Klara Jotisch aus der Münchebergerstraße 6 verunglückt. Entgeger der Polizeivorschrift blieb das Mädchen, mit anderen plaudernd, br dem Hause Langestr. 70 stehen. Als ein Sittenbeamter fam, liefe alle weg in benachbarte Häuser. Die Jokisch fiel von einer Trepp herab und brach sich den rechten Unterarm. Dennoch entkam sie un ging, mit dem Arm in Verband, ihrem Gewerbe nach, bis sie dr Tage später wegen eines Vergehens aufgegriffen wurde. Jegt brach die Polizei sie in ein Krankenhaus.

Die partielle Mondfinsterniß am Sonntag war bei flarem, sternbesätem Himmel vorzüglich zu beobachten. Während am Tage vielfach Niederschläge stattfanden und dichte Wolfen das ganze Firmament bebedten, klärte sich das Wetter gegen Abend vollständig auf. Die flare Vollmondscheibe ergoß ihren Glanz über die Erde. Um 3/49 Uhr begann die Finsterniß. Immer mehr bedeckte fich die Streifen am unteren Ende des Mondes frei, alles sonst bedeckt, die Mondscheibe und um 1/411 Uhr war nur noch ein kleiner fichelförmiger Mondfinsterniß hatte ihren Höhepunkt erreicht. Bis 3/412 Uhr dauerte Eine proletarische Gedenkfeier fand am vergangenen Sonn- der allmälige Rückgang der Finsterniß, dann aber trat der Mond tage auf dem Friedhofe der Freireligiösen Gemeinde statt. Die wieder in voller Klarheit auf. Bahlstelle Berlin vom Verbande der Glasarbeiter Deutschlands hatte Zu dem Einbruchsdiebstahl auf dem Tobler'schen Fabrik ihrem Mitgliede, dem Glasschleifer Clemens Mager einen gebäude, der seinerzeit großes Aufsehen erregte, erfahren wir, daß Gedenkstein gewidmet, der an diesem Tage seine Weihe erhielt. es der Kriminalpolizei gelungen ist, mehrere Thäter hinter Schloß Der Verbandsleiter Emil Girbig aus Stralau hob in seiner und Riegel zu bringen. Einer hatte sich mit dem erbeuteten Gelde Gedächtnißrede das aufopfernde Wirken des Verstorbenen hervor, einen Bierverlag gekauft, ein anderer hatte eine Vergnügungsreise der sowohl für den Verband als auch für die politische Partei in nach Stettin zu Verwandten gemacht. Der muthmaßliche Haupt­selbstlosester Weise bis an sein Lebensende seine ganze Kraft ein- thäter, welcher auch den Löwenantheil an der Beute für sich be­gesetzt habe. Die zahlreich Erschienenen trennten sich nach der furzen, halten hat, ein Schlosser Wolf aus der Badstraße, ist nach Amerika würdevollen Feier mit dem stillen Gelöbniß, dem Beispiel des Todten entkommen. nachzueifern. Verdorbene Heringe. In der Zentral- Markthalle wurden am Der im Liede befungene ,, grüne Strand der Spree " wird Sonnabend 18 Fässer Matjes- Heringe im Gewichte von beinahe am Oberlaufe unseres heimathlichen Flusses allmälig immer 2 Zentnern als verdorben beschlagnahmt und der Abdeckerei über­mehr zur Sage. Denn bereits von Tabbert's Waldschlößchen wiesen. an verliert sich stromaufwärts bis nach Köpenick hin das Grün der Der Gewittersturm, der am Sonntag auch über Berlin hin­Spree- Ufer immer mehr, da auf beiden Seiten schon jetzt wegbrauste, scheint besonders heftig im Norden und Osten gewesen fast nur Fabriken und häuser stehen, die zum zu sein. Namentlich hat er Rummelsburg getroffen. Hier war die Der Garde- Grenadier Birkholz vom Alexander- Regimen theil erst in der letzten Zeit entstanden sind. Gegen ganze Gegend in Staub gehüllt und das Wasser so aufgeregt, daß der als Refrut am fünften Tage seiner Dienstzeit während de über von Tabbert liegt schon seit mehreren Jahren die man an ein Uebersetzen nicht denten konnte. In den Gärten find Unterrichts aus dem Fenster des zweiten Stockes auf die Straß befannte Kuhnheim'sche Fabrik, die fast stets in bläuliche, selbst von starken Eichen mehr als armbide Aeste abgebrochen und hinabsprang und dabei so schwer verunglückte, daß man ihm i widerlich riechende Dämpfe eingehüllt ist, während sich auf dem rechten umhergeschleudert worden. Die Ausflügler, die sich unterwegs be- Lazareth das linke Bein abnehmen mußte, ist jetzt in seine Heimat Ufer eine Brauerei und zwei große Fabriten fanden, hatten Mühe, den Bahnhof wiederzugewinnen. Viel weniger entlassen worden. hinziehen, die sämmtlich erst vor kurzer Zeit erbaut worden heftig ist der Sturm im Westen gewesen; im Grunewald war kaum find. Daran schließen sich Ober- Schöneweide

und

eine Patrouille von einem Gefreiten und zwei Mann mit dem Ge­wehr aussandte. Diese veranlaßte drei andere Soldaten des Re­giments, die vom Urlaub nach Hause kamen, die Betrunkene nach Ser Kasernentache zu tragen. Von hier wurde sie dann dem Krankenhaus am Friedrichshain zugeführt. Im Scheunenviertel war bald das Gerücht von Mord und Todtschlag verbreitet.

Orgelfonzert. Den bei freiem Eintritt Mittwoch, den 6. J mittags 12 Uhr, in der Marienkirche stattfindenden Orgelvortrag d Mufifdirektors Otto Dienel werden Frl. Gertrud Mautsch, Frl. Hele

Aus den Nachbarorten.

Wilmersdorf . Im Volksgarten findet am Mittwoch, abend

81/2 Uhr eine Versammlung des Arbeiter Bildungs bereins statt. Tagesordnung: Bortrag des Genossen A. Hoff

mann über Glaube und Vernunft". Aufnahme neuer Mitglieder Pflicht eines jeden Parteigenossen ist es, die politische Organisation am Ort durch seinen Beitritt zu kräftigen. Der Vorstand. Maßregelungen in den Spandauer Musterwerkstätten. Di Verfolgungen, welche die Arbeiter in diesen vom Gelbe der Steuer­

Bilhelminenhof mit ihrer in stetem Zunehmen begriffenen 3 merken, daß er Spuren hinterlassen hätte. Menge hoher, im modernsten Stil erbauter Wohnhäuser. Weiterhin Ein gellendes Geschret weckte in der Nacht zum Montag sehen wir auf dem rechten Ufer noch die ganz toloffale An- gegen 12 Uhr die Anwohner der Kleinen Alexanderstraße aus dem Breeft, Herr Karl Wendt und der Violinist Herr May Keller unter Es ging aus von stüßen. Herr Dienel wird das vierte Orgel- Konzert von Hände lage des dicht an der Spree gelegenen neuen Glettrizitäts- Schlafe und führte zu einem starken Auflauf. Berles mit seinen vielen Riefengebäuden, die von hohen Fabril- einer betrunkenen Dirne, die ein Schußmann festnehmen sollte. Das spielen, schornsteinen überragt werden. Daneben dehnen sich noch weite schornsteinen überragt werden. Daneben dehnen sich noch weite Geſchrei war so start, daß die Kasernenwache des Alexander- Regiments Bauterrains, die bereits zum Kauf angeboten werden und ihrer günstigen Lage wegen auch sicherlich bald Käufer finden werden. Auf dem linken lifer reihen sich jenseits der die Orte Ober- und Nieder- Schöneweide ver­bindenden Brücke an die Kuhnheim 'sche Fabrik ein großes Etabliſſement für Baubedarfsartikel, und ferner die bekannte Färberei und Appretur der Gebrüder Lehmann. Dann kommt eine Reihe von Vergnügungslokalen, die fast alle große Säle Selbstmord eines Berliners auf Rügen . In der Abficht, haben, und mehrere neuerrichtete Bootshäuser, an die seinem Leben ein Ziel zu setzen, begab sich der 28jährige Kaufmann fich wieder eine bedeutende Ratan fabrit anschließt. Sturz Ottenstein aus Berlin mit dem Dampfer Kronprinz Friedrich bor Röpenid breitet sich am linken Ufer Spindlers Wilhelm" von Stettin nach Crampas- Saßniß, wo er sich unmittelbar zahler erhaltenen Instituten zu erdulden haben, überschreiten gegen feld aus, δαξ mit seinen vielen Fabrik- und Wohn- nach seiner Ankunft auf einer der Bänke, welche am Promenaden- wärtig alle bisher gewohnten Grenzen. Die für unsere Parteigenossen bei gebäuden einen ganz gewaltigen Komplex umfaßt. So sieht heute wege nach der Waldhalle auf der Uferhöhe aufgestellt sind, mittels der letzten Wahl abgegebene Stimmenzahl muß gewissen Leuten arg in Bas Bild aus, das sich von Tabbert's Waldschlößchen bis nach Revolvers erschoß. Ueber das Motiv zu der verzweifelten That die Glieder gefahren sein. Es scheint, wie uns berichtet wird, in Stöpenick an der Oberspree dem Auge darbietet. Ein wahrer Segen gaben einige Aufzeichnungen Auskunft, die sich bei dem Todten vor- Spandau ein förmliches Spigelsystem zu bestehen ist es, daß uns von Tabbert aus stromabwärts bis nach Stralau fanden. D. war seit seinem 19. Lebensjahre lungenleidend. Nach um solche Arbeiter, welche sich nur im geringsten der Sozial und Treptow hin der grüne Strand der Spree wohl für immer er- genauer Angabe der einzelnen Orte, wo D. bisher beschäftigt gewesen demokratie verdächtig zeigen, aus Brot und Lohn zu bringen halten bleiben wird, da auf dem rechten fer die uhlhaide war, folgt die letzte Aufzeichnung:" Angekommen Saßniß 30. 6. So ist am 2. Juli ein Arbeiter auf erfolgte Denunziation hin aus und auf der anderen Seite der der Stadt Berlin gehörende Abends, Finis andere Seite." Auf dieser fand sich dann noch folgende den Militärwertstätten entlassen worden, weil er sich über den Ar­Planterwald liegen, die beide niemals abgeholzt werden Notiz:" Das Leben ist ein Traum, ich habe einen schlechten Traum beiterkandidaten Schröer lobend ausgesprochen haben soll. Der Ge­dürften. gehabt, vielleicht ist das Erwachen schöner" Die Leiche des Be- maßregelte war bierzehn Jahre im Feuerwerkslaboratorium Entwickelung zum Großkapitalismus. Die Leipzigerstraße, Sauernswerthen wurde auf Anordnung der Behörde mittels Bootes beschäftigt, er hat durch die gesundheitsschädliche Arbeit, di die jetzt bereits die lebhafteste Geschäftsstraße ist, wird wohl in ab- nach Saßnig gebracht. ihm aufgebürdet war, schwer an seinem Körper leiden müssen ur fehbarer Zeit vollständig den Charakter einer Waarenhausstraße Ein schwerer Unfall im Betriebe der elektrischen Straßenbahn wird nun von Leuten, die da wähnen, mit solchen Thaten di annehmen. Im oberen Theile der Leipzigerstraße befindet sich Berlin- Charlottenburg veranlaßte am Sonntag, um die Mittagszeit Staat retten zu fönnen, dem Hungertuch überlieferte. Die das große Wertheimsche Waarenhaus; im nächsten Jahre wird in eine große Menschenansammlung vor dem Brandenburger Thor. Der Sympathien, welche die Arbeiterschaft für den Gemaßregelten der Nähe des Dönhoffplages der Neubau für das große Zieg'sche Arbeiter Granas aus Haselhorst verließ mit seiner Frau in dem hegt, werden noch erhöht durch das Unglück, das zu Waarenhaus, dem drei umfangreiche Häuser in der Leipzigerstraße Augenblid den ersten Wagen eines haltenden Zuges, als der letztere Hause auf ihm lastet. Seit einem halben Jahre liegt zum Opfer fallen, in Angriff genommen werden und am 1. April sich eben wieder in Bewegung setzte. Die Frau gerieth dabei unter seine Frau schwer trank darnieder; fünf unmündige Kinder stehen 1899 wird außerdem der Grundstein zu einem neuen Waarenhaus den Wagen und wurde so schwer verletzt, daß ihr in der Charitee, an ihrem Krankenbette. Dieser Fall ist besonders geeignet, auch de