Die eingetretenen Ferien werden unsere Freunde benutzen, um Material gegen die Polizeiverwaltung zu sammeln, die scharf mitgenommen werden soll. Es ist Pflicht unserer sächsischen Parteigenossen, ihnen das Material rasch und gründlich zu liefern.

Durch die gegnerischen Blätter ging neulich die Nachricht, im Plauen  'schen Grund bei Dresden   würden die Sozialdemokraten diesmal keinen Kandidaten aufstellen, und zwar in Folge eines Kompromisses mit der Fortschrittspartei, des wir diesen Kreis überlassen wollten, unter der Bedingung, daß sie uns in Dresden   unterstütze. Für jeden Parteigenossen, der unsere Taktik und speziell die Wydener Be­schlüsse kennt, war es von vorneherein klar, daß hier eine Ente vorlag, umsomehr, da der Plauen  'sche Grund uns bei der letzten Wahl über 6000 Stimmen geliefert hatte. Auf Grund authentischer In­formationen erklären wir nun hiermit ausdrücklich, daß ein derartiger Kompromiß nicht abgeschlossen werden konnte. Wie der Leser an einer anderen Stelle sieht, ist im Plauen  'schen Grund der frühere Kandidat( Vollmar) wieder aufgestellt.

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Jm Stollberger( sächsischen) Reichstagswahlkreis, wo wieder Liebknecht kandidirt, haben die vereinigten Ordnungsparteien einen gewissen Ebert gegen uns aufgestellt, der als Rittergutsbesitzer bezeichnet wird, aber wegen seiner Eigenschaft als Bergwerksbesiger zum Kandidaten gewählt worden ist. Er ist Eigenthümer mehrerer Bergwerke im Stollberger   Kreis und man hofft, daß er die Bergarbeiter, welche dort den Kern unserer Partei bilden, durch Maßregelungen und Beein­flussungen jeder Art von der Wahlurne werde fernhalten können. Die Rech­nung ist ohne den Wirth, d. h. die Bergarbeiter, gemacht, sie zeigt aber die ganze Niedertracht unserer Gegner.

Die bis jetzt feststehenden sozialistischen   Reichstags­kandidaturen in Sachsen   sind folgende:

Wahlkreis Zittau  : Puttrich; Pirna  : Kayser; Plauenscher Grund: Vollmar; Dresden- Neustadt: Liebknecht  ; Dresden- Altstadt: Bebel; Großenhayn- Meißen: Geyer   in Großenhayn; Wurzen  - Oschatz  : Hadlich; Freiberg  : Kayser, Mittweida  : Vollmar; Chemnitz  : Geiser; Bichopau: Wiemer; Glauchan- Meerane: Auer; Zwidau­Crimmitschau: Stolle; Leipzig  : Bebel  ; Leipzig  - Land: Die gen; Stollberg Schneeberg: Liebknecht  ; Reichenbach  : Viered;

Weitere Parteikandidaturen: Es werden aufgestellt in Greiz  : W. Blos; in Weimar   und Gotha  : Bebel  ; in Erfurt   und Halle Hasenklever; in Nordhausen  : Bebel  ; in Magdeburg  : Viereck; in Broeia: Blos; in Hamburg   1: Ritting­benfen; Hamburg   2: hme; Altona  : Hafenklever; in Bresian: af enkleverund äder, in Langenbilau: Kühn; in Forst: 3isowsky; in Hanau  : F bme; in Nürnberg  : Grillen­berger; Fürth  : Löwenstein  ; ünchen: Bebel  ; Stuttgart  : Dutt; Mannheim   und Frankenthal- Spet, Offenbach  : Liebknecht  ; Darmstadt   und

Drees bach; Mainz   und gelheim: Bebel  ; Barmen­

Elberfeld: M. Oppenheimer; Sol gen: Rittinghausen; Kasset- Melsungen: W. Pfannku ch.

In Frankreich   sind die Wahlen orüber, und unsern Genossen erwächst nunmehr die Pflicht, energisch s nachzuholen, was sie bisher verabsäumt, eine geschlossene, lebensföt ge und schlagfertige Orga­nisation zu schaffen. Die Schwie teiten sind freilich groß, aber sie müssen überwunden werden, ur zu diesem Zweck heißt es vor allen Dingen: Emanzipation von Phrase!

Gegenwärtig sind dozialisten mit den Vorbereitungen zu ihrem fünften nation congreß beschäftigt, der Ende nächsten Monats in 20atinden soll. Hoffentlich wird er das Werk der Organisation ein gutes Stück vorwärts bringen.

Auf dem Gebiete des eigentlichen sozialen Klassenkampfes, wir meinen die gewerkschaftliche Bewegung, sieht es im Allgemeinen günstiger aus. In zahlreichen Streifs erkämpfen unsere französischen Brüder sich bessere Arbeitsbedingungen, und hier tritt der echte Geist der Solidarität auch erfreulich zum Vorschein, den wir in den politischen Kämpfen so schwer vermißten.

In Paris   streiken augenblicklich die Zimmerleute. Die Unter­nehmer steifen sich sehr, aber die Arbeiter sind entschlossen, auszuharren, und sie werden es auch, denn sie gebieten über eine gefüllte Kriegskasse. Um sich noch wirksamer gegen den kapitalistischen   Widerstand zu waffnen, will die Gewerkschaft jetzt einen eigenen Zimmerplatz ankaufen, und hat ihnen die Volksbank bereits ein Darlehen von 500,000 Franken zu diesem Zwecke angeboten. Jedes Mitglied hätte sich dann zu einer monatlichen Abzahlung von zehn Franken zu verpflichten.

So geringes Vertrauen wir in die selbsthilflerischen Produktivgenossen­schaften setzen, so große Freunde sind wir von solchen Genossenschaften, hinter denen ganze Gewerkschaften stehen, die im Interesse der Gesammt­heit verwaltet werden, und deren Erträge nicht dazu dienen, die Aus­beutung zu vermehren, sondern die Arbeiterschaft im Kampf um die Existenz zu stärken. Deshalb wünschen wir aus vollem Herzen, daß das Projekt der Pariser Zimmerleute sich verwirkliche.

Am 12. September ist in London   der 14. Kongreß der eng lischen Gewerkvereine eröffnet worden. Einen Bericht über den Verlauf desselben werden wir in nächster Nummer bringen. Das Komite der schweizerischen Sozialdemokratie hat an den Kongreß einen Aufruf gesandt, in welchem es die englischen Gewerkschaften auffordert, für die von dem schweizerischen Bundesrath iniziirte Bewegung zu Gunsten der internationalen Arbeitsgesetzgebung einzutreten und auf die eng lische Regierung eine Pression in diesem Sinne auszuüben.

quartier aufgeschlagen und der reaktionäre Staatsozialismus sein wichtig­ftes Propagandafeld hat, die Körner Finn ,, Bewegung" so elend ins Wasser gefallen ist- ich dächte, das zeigt besser, als hundert Kor­respondenzen es vermöchten, daß wir das sozialdemokratische Banner rein und hoch halten, daß wir den Feind nicht zählen, nicht die Gefahren all" und daß wir auch keinen Zoll breit Boden uns haben abringen laffen.

Wo immer sich Gelegenheit bietet, in gegnerischen Versammlun gen aufzutreten, da geschieht es. Doch das versteht sich von selbst und Ihr könnt es in den Bourgeoiszeitungen lesen.

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Nur über unsere Thätigkeit für die Wahlen will ich noch schreiben, weil die Zeitungen darüber entweder nichts oder Falsches gebracht haben. Wir werfen uns mit aller Kraft auf den 6. und 4. Wahlkreis. Jm ersteren ist Has enclever aufgestellt, der ihn früher vertreten hat, im anderen ist durch die Ausreißerei Fritzsche's einige Verwirrung in Bezug auf die Kandidatenfrage erzeugt worden. Daß Mancher im ersten Zorne unmuthig erklärte: wenn die Führer vom Schlachtfelde fliehen, dann haben wir keine Pflicht, weiter zu kämpfen das ist nur zu natürlich; aber das war auch nur im ersten Zorne. Bei ruhiger Ueber­legung begriff Jeder, daß er nun erst recht verpflichtet sei, zu bleiben und fortzukämpfen. Doch wo einen passenden Kandidaten finden? Dulf und Rittinghausen kamen in Vorschlag. Beide sind in Berlin  wenig bekannt, und man war getheilter Meinung. Da wurde Bebel vorgeschlagen. Seine Kandidatur fand Anklang und wurde durch Mauer­anschlag verkündigt. Allein es machten sich bald Bedenken geltend. Die Berliner   Kandidatur Bebel's würde seiner Dresdener   Kandidatur arg geschadet haben, und überdies wäre die Berliner   Kandidatur gewiffer­maßen zu einer bloßen Zählkandidatur geworden, und das ging doch nicht an. In Uebereinstimmung mit auswärtigen Genossen ist nun be­schlossen worden, daß John Reitenbach( Plicken), dessen allgemein mit Beifall aufgenommene Kandidatur durch einen Zufall bekannt wurde, als Kandidat des 4. Berliner   Wahlreises aufgestellt wird.

Eine passendere Kandidatur läßt sich nicht denken. John Reiten­bach, dessen Name unauslöschlich in die preußische Verfassungsgeschichte eingegraben ist, der in der Konfliktszeit in den vordersten Reihen stand und, gleich seinem Freunde Jakoby, kein Tüpfelchen des guten Rechtes opferte, gehört zu jenem Häuslein von braven Demokraten, welche es er­kannt haben, daß es überhaupt nur noch eine Demokratie, die Sozialdemokratie, gibt, und welche den Muth besitzen, dieser Erkenntniß gemäß voll und ganz das Programm der Sozialdemokratie anzunehmen. Der Name John Reitenbach's hat hier allgemein einen guten Klang ich bin fest überzeugt, daß er am 27. Oftober

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siegreich aus der Wahlurne hervorgehen wird.

Weitere Mittheilungen mache ich heute nicht der Sozialdemokrat" wird von unseren Polizisten sehr aufmerksam gelesen, und man soll gegen den Feind nicht allzu offenherzig sein.

Die Polizei wird von Tag zu Tag infamer. Für die letzten Aus­weisungen hat sie gar nicht der Mühe werth gehalten, einen Grund an­zugeben. Sie hatte die Leute im Verdacht, die Flugblätter für Bebel's Kandidatur verbreitet zu haben, und sie will einschüchtern. Nun, wir sind keine Hafenherzen à la Bismard, der vor Angst nicht ruhig schlafen fann. Für uns gilt das alte Sprichwort: ,, Bange machen gilt nicht. Wir sind und bleiben auf dem Poften!

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Dora.

Dresden  , 23. August. Die vermuthlich seiner Zeit vom So­zialdemokrat" gebrachte Notiz über die Entziehung des Druckschriftenver­triebs bei sechs Dresdenern, ist zunächst dahin zu berichtigen, daß es neun Personen waren, darunter zwei Buchhändler( Handelsfirmen), denen man das Recht Bücher zu verkaufen, ohne Weiteres abdisputirte. In dem Falle Schnabel traf das Verbot Bücher neuen Datums, in dem Falle Goldstein gar antiquarische Bücher, eine Willkür, die offen­bar im sächsischen Landtage durch unsere Abgeordneten zur Sprache ge­bracht werden muß. Polizei und Staatsanwalt jäbeln auch sonst noch immer herum; Haussuchungen bei 3schischner und Goldstein haben vor Kurzem erst wieder stattgefunden, die Brozesse aber bilden immer den Glanzpunkt. Von zweien will ich heute berichten; sie sind beide Reinfallpunkte" von Polizei und Staatsanwalt. Der eine betrifft die Fortsetzung des Dresdner Tageblatt"- von dem von fremder Seite Nr. 1 im April erschienen war, und das Kayser und Goldstein faktisch kauften und bezahlten: Kegel stellte den vorbereitenden Satz dazu theilweise fertig, Bret neider half. Mitten in der Vor­bereitung zu Nr. 2 kommt Fichtner, der ,, Brave", hereingeschneit, beschlagnahmt Platten, Manuskript 2c. und läßt sich einen Korrekturabzug ausfertigen. Auf Grund dieses Korrekturabzuges, den sich die Polizei erst machen ließ, hält der Staatsanwalt den Anfang zur Fortsetzung der verbotenen Abendzeitung" für erwiesen und beantragt Verweisung der vier Genossen vor die Straffammer. Die Behörde also hilft das Ver­brechen" erst schaffen, dann will sie verurtheilen. Wer lacht da? Die Straikammer sah ein, daß der Prozeß den Staat nicht retten" würde; sie setzte unter manchem zwar und wenn" Kayser und Genossen außer Verfolgung, weil ein ersprießlicher Erfolg von einer Hauptver­handlung nicht zu erwarten sei". Der zweite Prozeß ging Kayser und Sommer an, und spielte am 20. August vor dem Landgericht. Beide, seit Juni internirt, wurden, trotz der sorgfältigsten Zeugenaussagen der Polizei, freigesprochen. Beweise von Verbreitung denn darum handelte es sich einzig fonnte die Polizei nicht bringen, dafür aber Muth­maßungen," Annahmen", Tendenz der Angeklagten", in welchen Dingen sich Ehren Fichtner am meisten als Erfinder" erwies. Kayser und Sommer vertheidigten sich musterhaft. Beide verließen unter dem Jubel der zahlreich erschienenen Genossen den Gerichtssaal als freie" Männer. Die Unsterblichkeitspalme zu erringen fällt unserer Polizei ziem­lich schwer und nur ein Monstre Prozeß" könnte ihren Ruf retten, so was man eine pyramidale Verschwörung nennt. Die Richter verurtheilen hier viel zu wenig" wir wissen, daß das die Anschauung unserer Be­hörden ist, die ohne Belagerungszustand mehr erreichen wollen als mit diesem und die wirklich auch schlimmer hausen, als wäre der Belagerungs­zustand verhängt. Kollusion und Fluchtverdacht sind ihre Mittel, um Alles, was sozialistisch scheint, auf längere Zeit einzusperren und dann wieder freizulassen, und wenn der reaktionäre Reichstag die Güte hätte, ihnen nur den Paragraph noch zuzugestehen: Alles was Gesinnung hat, darf bis zu drei Monaten eingesperrt werden," dann bliebe schließlich die Polizei allein übrig.

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München  , 2. Sept. Allmälig treten die Parteien in die Vor­bereitungen für die Reichstagswohlen. Die ersten waren wir Sozialdemo­

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten traten, die schon Ende des vorigen Jahres Genoſſen Bebel als unfern

und Gemaßregelten nicht!

Korrespondenzen.

Berlin  . Von hier kommen wenig Nachrichten. Das beweist aber nicht, daß wir unthätig oder gar durch den Kleinen" in's Bockshorn gejagt seien. Im Gegentheil. Wir sind auf dem Damm und werden bis zum Ende unsere Schuldigkeit thun. Das heißt: bis zum Ende dieser Schandwirthschaft. Daß wir nicht oft schreiben wer fann sich wun­dern? Hat der Soldat in der Schlacht Zeit zum Schreiben? Und wir sind nicht blos allezeit vor dem Feind" das sind wir Sozialdemo­fraten ja überall sondern auch allezeit im Gefecht.

Daß wir die Hände nicht in den Schooß legen, erfahrt Ihr übrigens durch die gegnerischen Zeitungen. Die antisemitische Bismarckbande ist durch uns genöthigt worden, ihre Fahne zu verleugnen und unter falscher Flagge zu segeln. Wenn Berlin   keine Judenkrawalle gehabt hat und die Stöcker, Henrici, Ruppel zu lächerlichen, im Grund ganz ungefährlichen Skandalmachern degradirt worden sind, so hat die Intelligenzstaatshaupt­stadt das einzig und allein uns zu verdanken. Das feige Fortschrittsvolk hätte das nimmermehr fertig gebracht.

Und was haben die Polizeilumpen Körner und Finn für Geschäfte gemacht? Obgleich Bismarck   und sein Madai hinter ihnen steht, und sie aus dem bekannten Reptilientopf so viel Geld auslöffeln können, als sie uur wollen oder brauchen, haben sie keine 20 Mann gewonnen, und unter diesen 20 Mann sind 5 Narren und 15 fäufliche Hallunken, die Jedem, der sie zahlt, gehören und niemals Sozialdemokraten waren. Und Berlin   hatte bei der letzten Reichstagswahl 60,000 sozialdemokratische Wähler. Daß in unserer neuen Kaiserstadt", wo die Reaktion ihr Haupt­

Kandidaten proklamirten und seitdem eifrig für dessen Wahl Propaganda machen. Die anderen Parteien waren durch die Landtagswahlen in An­spruch genommen. Von den Demokraten, die bis jetzt auf ihrer Bären­haut lagen, verlautet, daß sie den Großhändler Adolf Kröber als Kandidaten aufstellen. Ein Demokrat von ächtem Schrot und Korn soll dieser Mann sein. Daß er aber seine demokratische Ueberzeugung" auch hie und da, wenn es der Ehrgeiz fordert, unter den Scheffel stellen kann, zeigte uns das Schüßenfest. Dort rief er als Zentralfomite- Mitglied die Preise und deren Geber aus. Weislich ließ er hiebei den groben Demo­fratenkittel nebst Heckerhut zu Haus, verdeckte seine demokratisch- deutsche Bruscht" mit dem breiten Komitebande und bewunderte selbstgefällig, umgeben von den Prinzen und anderen Größen des Schützenfestes, sich und seinen Werth. Von der Höhe des Gabentempels aus rief er dem versammelten Volke die Namen der Geber vor, und alle ließ er hoch leben". Seine Majestät, der deutsche Kaiser lebe hoch!" Das Jahr 1848 eristirte in diesem seligen Augenblicke mit allen seinen Erinnerungen für Herrn Kröber nicht. See Majestät, unser allergnädigster König und Herr, Ludwig II  . von Bayern, er lebe hoch!" war nicht minder lustsam anzuhören. Dieses, und der bekannte Wiener   Toast auf die Ver­bindung der Fürstenhäuser von Wien   und München   empfehlen diesen Mann als vortrefflichen Reichsboten und demokratischen Kompromiß meier, der gewiß für ein paar schmeichelhafte Ehrenbezeugungen ein Stück ,, Ueberzeugung" nach dem andern zum Teufel fahren läßt. Und das ist einer der angesehensten Führer" der Demokraten! Profit Mahlzeit seinen Wählern.

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Warnung.

Ein gewiffer Schindler, angeblich Zigarrenmacher, gibt sich unter Vorzeigung gefälschter Papiere als Ausgewiesener aus Leipzig   aus und sucht unter diesem Vorwand von unseren Parteigenossen, insbesondere in den Zigarrenfabriken, Unterstützungen zu erlangen. Schindler ist ein

Betrüger und demgemäß, wo er ertappt wird, darnach zu bes handeln. Wir rathen unsern Genossen überall, sich diejenigen genau anzusehen, die sich als Ausgewiesene an sie um Unterstützung wenden und feinen mit Baarmitteln zu unterstützen, der sich nicht in unzweifelhafter Weise legitimiren und in besonderer Nothlage befindlich ausweisen kann. Die wirklich Ausgewiesenen wissen, wohin sie sich um Hilfe zu wenden haben.

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Sprechsaal. Erklärung.

Ich bin kein Leser der Freiheit" und weiß daher auch nie, was das edle Blatt über mich zusammenlügt, und im Allgemeinen ist mir das auch sehr gleichgültig. Die Anschuldigung indeß, die dasselbe laut Nr. 37 des " Sozialdem." gegen mich schleudert, veranlaßt mich, in Rücksicht auf unsere auswärtigen Genossen, zu einer kurzen Erklärung.

Ich soll zu einem Berliner   Ausgewiesenen gesagt haben:

Sollten die Berliner   radikale Anwandlungen bekommen, oder ein Wort mitsprechen wollen in Betreff der Reichstagswahlen, so werde er( Bebel) sie die Hungerpeitsche ordentlich fühlen lassen."

Dieser Satz ist von der Redaktion der Freih." s chamlos erlogen, ich habe weder diese noch eine ähnliche Aeußerung gethan, und wer mich nur ein wenig fennt, wird mir eine solche Aeußerung, die gleichzeitig eine große Dummheit und eine namenlose Gemeinheit wäre, nicht zutrauen. Auch dürften die Berliner   Genossen die letzten sein, die sich dergleichen bieten lassen.

Die Verleumdung der Freih." ist nur darauf berechnet, Spaltung unter uns zu erzeugen, und das dürfte verfehlt sein. Galten meine Rath schläge bei den Berliner   Genossen wirklich etwas, so war dies sicher nur der Fall, weil sie als ehrlich gemeinte Rathschläge nicht in der Form tölpelhafter oder gemeiner Drohungen, wie sie das Londoner   Lügenblatt mir in den Mund legt, gegeben wurden.

Für die außer Deutschland   lebenden Genossen sei übrigens hier aus­drücklich konstatirt, daß das Londoner   Organ für Lügen und Verleum dungen in ganz Deutschland   nirgends mehr den geringsten Einfluß hat und über ein vereinzeltes Exemplar hinaus, das nur seiner Komik wegen gehalten wird, an keinem Ort mehr Abonnenten besitzt. Dresden  , 12. September 1881. A. Bebel.

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Briefkasten

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der Expedition. Brin: M. 6,80 pr. Ab.- Rest 3. u. 4. Qu. u. Ufds. dkd. erh. Nzsche N.- Y: Fr. 103,60 à to. erh. Von einem Elsaßer: Fr., 50 d. Agfds. dkd. zugew. Strß. N.- Y: Mehrbestllg. folgt. Liefrg. Börne ab 39 angewiesen. Zahlg. hierher. Sttt: M. 1,50 f. Schft. erh. Bfl. am 8/9. Näheres betr. Krss. 2c. berichtet. Bf. v. 6/9. auch erh. u. beachtet.- Hannibal: Nachr. erh. u. Bestllg. mit 37 abges. C. D- 1: Veränderg. vorgem.- Rcw. London  : Lfrg. folgt nach Vorschr. Betr. W. C. rechtzeitig spezielle Nachr. von kompet. Stelle. Viktoria: Fl. 10, ö. W. pr. 1.- 3. Qu. u. à Kto. 2. u. 3. Qu. f. d. Brdr. erh. Weiteres erwartet. Bfl. mehr. A. U. Locle: Anfrage v. 6. ds. am 8. pr. P.-K. beantw. A. Hmmschlg: Bf. v. 5. am 8/9. beantw. Einer war unterwegs. Tenne: Bf. v. 31 9. durch Bar. J. beantw. Sdg. an Freundeshand am 14/9. abgg. Nr. 18: Addr. der Frht.- Erped. London  " u. Preisangabe mit Nr. 37 abges. Viel Vergnügen! Gg. G. Nms: Fr. 5, Ab. pr. Sept. 81- Ende Febr. 82 verwendet. Wien  : Die muthmaßliche Stempelpflichtigkeit" des Inhaltes von Briefen an Personen, welche den f. f. privil. Diebsstempel nicht überm Kappenschirm tragen, macht Ihren Finanzer" viel Arbeit? Ist aber lohnend, weil auch mancher muthmaßliche" Guldenzettel herausgemuthmaßt" wird. Daher der Name Steuerfinanzer", Herr von Schani. F. A. Srge Hobocken: Es bleibt nach B's. Erklärung bei Lesart 31, es sei denn, daß Sie sonstigen Einwand hätten. Numa: Recht so. Alles geordnet. C. Th. Se: Fr. 2, Ab. 4. Qu. erh. Allgm. A.- Ver. Bern  : Fr. 6,75 dem Whlfd. dfd. zugew. Ferd: Bf. v. 9. u. 12. erh. Verwechslg. im letztern.- 674 Pfaffenfeind: Fl. 1,-ö. W. 2c. nach Vorschr. verwendet. Ver anlaffen Sie bei dortigen Freunden Adr. Ersatz. Panzerschiff: M. 72, à Kto. erh. Weiteres erwartet.-(-i): Bf. v. Paris   erh. Alles nach Wunsch besorgt. Serlow: Bf. v. 8. am 12. nach Wunsch beantwortet. N. N. Wahlkreis Alzey  - Bingen  : M. 5, erhalten u. längst quittirt. Betr. d. Gewünschten folgt Ausschluß durch Den der es vermitteln sollte. Nachr. am 12/9. abgg. Kolumbus: Lt. Mitthlg. v. 12/9. Alles besorgt. Bldr. folgen mit 38. K. Lehmann: Nachr. erh. Fehlendes liefern nach. Weiteres beachtet. Rosa Beck: Schön, wollen hoffen. Hier Alles em getr. so weit sichtbar. A. A. H: Bj. v. 9/9. erh. u. beachtet. Da Sie K. bestellt hatten, wäre Abbestellg. auch nöthig gewesen.- Laster: Bf. v. 9/9. erh. u. am 12. beantw. Flgbl. folgen. F. O. London  : Wünsche promptest beachtet. Bf. abgg. Hannibal Desterr: Sie haben einen deutschen   Doppelgänger. Bj. v. 9/9. erh. Neues vorgem. Weiteres ver wendet. O. T. D: Alles Erh. benützt. Dank u. Grüße. Berlin  : M. 1,50 Abon. bis Nr. 45 erh. Alles abgg. Aus Postkarten geschnittene Marken ungiltig.- C. Shmnn. Cincin: Bf. v. 28/8. foftet 50 Centimes Strasporto, weil 50 Gramm mit nur 5 Cents frankirt. Je 15 Gramm kosten so viel. Aufgepaßt! Bsl. mehr. Bestllg. folgt. Bäff bäff: Fr. 40 Schrft. erh. Baron   Juchzer: Fr.-, 75 f. Schft. erh. Absynth, Du: Nota folgt. Postnachnahme ins Reich gibts nicht von hier N. N. Prag  : Bestllg. folgt mit 38. Nachliefrg. für S. soweit noch vorräthig.h": Ist besorgt, wie Sie sehen. Posen: Mt. 3,40 Ab. 4. Qu. u. Strasporto erh. Bravo  ! Ahasverus: 3. Qu. noch offen. Rothbart: Nachrichten noch nicht erhalten. Bzo.: Wthur: Fr. 1,50 Ab.- Reft für V. H. dkd. erh. Agitationserpl. folgen gratis Wo bleibt Versprochenes? A. 2. M.: Mt. 3, Ab. 3. Qu. erh. R. Hpt. Genf  : Fr. 2, Ab. 4. Qu. erh. Ff. a/ M.: Bf. v. 7/9. am 14. beantw. 3. J. Liège: Fr. 10,- à Ct. Sch. dkd. gebucht. Fr. 4, Ab. Aug. desgl. R. R. in r: 2 St. V. fosten Mt. 30, demnach sind Ihnen noch Mt. 46 pr. 4. Qu.-Ab. gutgebracht. Weiteres im Ufds. F. W. B. O.: Fr. 17,20 erh. Isar: Nachr v. 12/9. am 14/9. beantw. Besser zukleben! Rothe Taube: Einver standen. W. und G. sollen Adressen nur Ihnen zustellen. Sdg. direkt abgg. Bfl. mehr. Gruß! G. D. London  : Alles besorgt im Uebrigen einverstanden. Die 36 nachgelieferten bestanden aus 2 verschiedenen Nummern, waren also nicht zu viel. W. Vetters New- York: Brief seit 2/9. hier. Die 30 Dou. am 14/9. noch nicht. E. Klffg. N.- 9. Müssen Bestellg. großentheils selbst gegen Baar kaufen. Entspr Anzahlg. also unerläßt., da wir keine Kredite etablirt erhalten. Beter Knauer N. Y.: Warum lassen Sie für uns noch immer Schweigen Gold" sein?? Noblesse oblige! A. B- n: Haltet den Dieb!" rief der Hallunke und bat sich von Madai das Fanggeld aus." Jott, was ' n Genie", sagte Madai und verordnete ihm einige Monate- Schweizer  reisen und Schnorrervergnügen.+++ himmel: Nacht v. 13/9. 2c. hier. 200 à Mt. 4, fommen. Gratuliren!

aus.

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Durch uns zu beziehen:

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Photographie von Sophia Perowskaja  , der heldenmüthigen Vorkämpferin des russischen Volkes. Gestorben durch Henkershand am 15. April 1881.

Preis: 1 Mart; für Arbeiter: 50 Pfennige. Der Reinertrag für Propagandazwecke der russischen Revolutions partei bestimmt.

Zur Beachtung!

London   Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein 49 Tottenham Street. Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. Der Vorstand.

Soweiz. Vereinsbuchdruckerei Hottingen Zürich  .