dennoch Eure Sympathien auf ein Volf vereinigen, welches sich wie ein Mann erhoben hat und mit heldenmüthiger Aufopferung an der einzigen Maßregel festhält, die es vor dem Verhungern schützen kann. Indem sie die Zahlung ihrer Pachtgelder verweigern, erheben die Irländer ihren recht und naturgemäßen Anspruch auf den Grund und Boden, der nur durch Arbeit werthvoll wird und deshalb dem gehören sollte, der ihn bearbeitet. Die Söhne Jrland's haben ihr Herzblut vergossen in den Schlachten Englands für dessen Macht und Ruhm; die englische   Regie­rung hat dagegen das irische Volk zu Bettlern gemacht. Seht nur ein­mal her, wie die irischen Bauern von ihren Peinigern mißhandelt werden: die Herren Adeligen, Gutsbesitzer, Faullenzer und Par- Force- Jäger for­dern mehr Pachtgeld, sobald die Pächter das Land mit Fleiß und schwerer Arbeit verbessert und ertragfähiger gemacht haben. Der Pächter hat kein Recht, für Ställe oder Häuser, die er reparirt oder neu aufgebaut hat, Entschädigung zu fordern, ob er nun freiwillig geht oder ob er mit Gewalt von seiner Scholle vertrieben wird. Wenn der Pächter in Folge einer Mißernte gezwungen ist, sein Pachtgeld schuldig zu bleiben, schützt das englische Gesetz nicht etwa den hungernden, armen Pächter, sondern den nichtenuzigen, reichen Gutsbesitzer". Die Jrländer sind Eure Brüder, und da sie vielleicht schlimmer unterdrückt sind, wie Ihr selbst, ist es Eure heilige Pflicht, ihnen zu Hilfe zu eilen. Irland   bedarf der Unterstützung aller freiheitsliebenden Völker. Die Führer der irischen Nation sind im Gefängniß, damit das Volk sich nicht rühren möge. Seine Standhaftigkeit jedoch, und die moralische Beihülfe der Arbeiter und Landbewohner aller zivilisirten Länder wird es bewirken, daß die Irländer sich erholen und daß sie schließlich den Sieg erringen. In allen Ländern sollten große Demonstrationen stattfinden; Irland's Elend sollte in seiner ganzen Schrecklichkeit blosgestellt werden, damit die eng­ lische   Regierung ihr Haupt vor Scham verbergen möge. Wenn die englische Tyrannei vernichtet ist, wird dies eine Warnung für Euren Kaiser, für Eure Fürsten und für ihre schlimmen Rathgeber sein! Bauern und Arbeiter Deutschlands  ! Denkt daran, daß der Abschaffung des Gutsbesitzerthums in Irland   die Abschaffung der Lohnsklaverei und der Bauern- Bedrückung in Eurem eigenen, armen Vaterlande bald folgen

wird!"

Das Manifest schließt mit folgenden Worten:

" Im Namen des uns Alle umschlingenden Bandes der Brüderlichkeit flehen wir Euch an, uns die Hand zu reichen! Beim Andenken unserer Väter beschwören wir Euch und im Hinblick auf die Hoffnungen und Bestrebungen für die Zukunft fordern wir Euch herzlichst auf, mit uns zur Förderung der Zwecke und Ziele der

beizutragen."

Nationalen Landliga der Irländer

Anarchistische s. Wir haben die Liebenswürdigkeiten, welche uns der Moniteur der Anarchisten, der in Genf   erscheinende Revolté" in jeder Nummer an den Kopf wirft, seit längerer Zeit unbeantwortet gelassen, wie wir ja auch seinen verschämten Nachbetern in sammt und sonders das Vergnügen ruhig gegönnt haben, uns aller möglichen schönen Eigenschaften zu beschuldigen. Wenn wir heute einmal wieder eine Ausnahme machen, so geschieht dies nur aus dem Grunde, weil sich die ,, Anarchie" der Herren Krapotkin und Genossen in der letzten Nummer des Revolté" in einem ganz besonders vortheilhaften Lichte präsentirt. Es ist die Rede Skobeleff's, des Deutschenfressers, auf welche der ,, Revolté" in einem besonderen Artikel zu sprechen kommt.

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Nach einer von hesonderer Geschichtskenntniß zeugenden Einleitung so ist es z. B. das westliche ,, Europa  " gewesen, welches, als die Türkei  zerfiel, die Fürstenthümer Montenegro  , Serbien  , Bulgarien   gegründet hat, aus Hah gegen den kommunistischen republikanischen Föderalismus  ; das unschuldige tußland stand dabei und konnt es halt nicht hindern nach dieser Einleitung beginnt ein Loblied auf Stobeleff:

,, Ein Mann von einer Tapferkeit, einer Kühnheit und einem Freimuth, den man nicht umhin kann, zu bewundern", leider nur noch in einigen Regierungsvorurtheilen besaugen, hat Herr Skobeleff nur halb Recht, wenn er den serbischen Studenten sagt: Der Feind, das ist der Deutsche  , erinnert Euch dessen und wisset, daß ein schrecklicher Konflikt zwischen Slaven   und Deutschen   ausbrechen wird."

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Nur halb Recht! Der Schürer des Rassenhasses, des einzigen Mittels, die Revolution in Rußland   aufzuhalten, nur halb Recht". Der Mann, dessen Organ die ,, Nowoje Wremja"( Neue Zeit), den ver­haßten Deutschen   vorwirft, daß sie den Nihilismus in Rußland   ein­geführt", nur halb Recht", das heißt, er hat im Grunde ganz Recht: der Feind ist der Deutsche  .

Man höre weiter:

" Ja, der Feind des Slaven, der Feind des Prinzipes, welches sie der Revolution entgegenbringen, das ist der deutsche Staat, die deutsche Bourgeoisie, der deutsche Arbeiter, der ihn unterstützt" ( Wohlgemerkt, nicht das deutsche Reich, wie es heute ist, sondern der deutsche Staat überhaupt.) Mit diesen Feinden werden die Slaven einen fürchterlichen Krieg zu führen haben, wenn das deutsche   Volk nicht seine Regierungen und mit ihnen seine Regierungsideale über Bord wirft" der Bien muß! sagt der Anarchist, der Manu der absoluten Freiheit". Der deutsche Staat, welchen Titel er immer sich geben möge"( d. h. auch der sozialistische Voltsstaat), ist der Feind jeder Freiheit und besonders der natürliche Feind( d. h. der Erbfeind) der freien Gruppirung der slavischen Völker". Folgt eine Einlenkung, daß das deutsche   Volk, welches so denkt, wie die Genfer   2c. Anarchisten, eine Ausnahme macht und daher gnädigst von dem fürchter­lichen Krieg verschont bleibt. Die Revolutionäre aller Länder müssen den gegen Desterreich aufständischen Slaven zu Hilfe kommen, dies ist auch das einzige Mittel, um zu verhindern, daß der russische Zarismus den Aufstand zu seinem Vortheil ausbeute".

Und das sagt ein vermeintlicher Revolutionär in einem Augenblick, wo es feststeht, daß der russische Zarismus diesen ganzen Aufstand nur schürt, um die Aufmerksamkeit des russischen Volkes nach außen hin abzulenken, und wenn nöthig, oder wenn möglich, durch einen Krieg zu absor­biren. Anstatt die schamlose Komödie der Ignatieff, Panjutin, Fadejem und Konsorten rücksichtslos bloszulegen, anstatt den revolutionären Ele­menten Rußlands   zuzurufen, sich durch diesen Scheinbefreiungskampf nicht abhalten zu lassen, den Zarismus im Innern zu schwächen, fordert ein ,, ultrarevolutionäres" Blatt sie noch auf, sich auf einen Kampfplatz zu begeben, wo sie im günstigsten Falle den Aufstand so lange hin­ziehen können, bis das völkerbefreiende" Väterchen an der Newa   einen schicklichen Grund findet, einzuschreiten. Und hat einmal der fürchter- tiche Krieg zwischen Slaven   und Deutschen  , d. h. zwischen dem Czaren­thum und dem mag er auch sonst noch so torrupt sein in der bürgerlichen Entwicklung vorgeschrittenem Westen begonnen, ist der deutsche Chauvinisiaus, den die dem Revolté so verhaßte deutsche   Sozialdemokratie so energisch bekämpft hat, wieder entfacht, dann ade auf Jahrzehnte hinaus revolutionäre Erhebung des deutschen   Proletariats, dann habt Ihr Leben und Freiheit umsonst eingesetzt, Ihr fühnen Helden der russischen Revolution, dann können Eure Nachfolger wieder von vorne anfangen und abwarten, bis sie noch einmal einer so revolutionären Situation gegenüberstehen, als sie das zerrüttete Zarenreich heut darbietet!

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Wir wissen zu gut, welchen Werth die russischen Revolutionäre auf die Ansichten des Redakteurs des Revolté legen, um zu fürchten, daß seine Ausführungen nach der Richtung hin Schaden bringen könnten. Aber angesichts der Versuche, diesen, mit allen möglichen Schrullen behafteten Anarchisten den deutschen   Arbeitern als revolutionäre und antiautoritäre Autorität aufzuschwaßen, sehen wir uns doch genöthigt, zu zeigen, wie es um die Internationalität" dieses" echten" Internationalen beschaffen ist. Ja, der internationale Mann haßt die Deutschen  , nicht nur die deutschen   Reaktionäre, sondern vor allen Dingen die deutschen  Sozialisten, welche das große Verbrechen begehen, den Klaffenkampf

des modernen Proletariats nicht mit den freiheitstriefenden Phrasen der bürgerlichen Literatur zu forrumpiren.

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Um ihm nicht Unrecht zu thun, wollen wir hier von vorneherein fon­statiren, daß der Haß nicht erst seit der Rede Skobeleff's zum Ausbruch gekommen ist. Schon vor vier Wochen predigte der Revolté" das Bündniß der die Autonomie" hochhaltenden lateinischen und slavischen Völker gegen die autoritären" Germanen. Uns wundert nur, daß er die Indianer Amerikas   oder die Negerstämme Afrikas   nicht in das Bündniß auf­genommen hat. Mehrere derselben erfreuen sich doch einer sehr aus­gebildeten Autonomie, die ihnen sogar gestattet, sich gegenseitig aufzu­fressen oder an Sklavenhändler zu verkaufen.

Beweis: Bei der Priesterweihe tegen dieselben das Gelübde( Eid) der Keuschheit ab; wer aber die größten Schürzenjäger sind, das sind eben die katholischen Pfaffen. Allerdings heirathen dieselben nicht, dafür haben sie ja ihre Köchinen, Nichten und ihre Schwestern. Und in diesem speziellen Falle glänzen die katholischen Pfaffen in der Pfalz   in hervorragender Weise. Nur ein Fall von Hunderten: Ein Pfarrer in der Nähe von Speyer   hatte einen Kaplan, dem ein schönes Mädchen auch lieber war als sein Brevier. Der Pfarrer hatte hübsche Köchinnen und das Ende vom Lied: Wo zwei Hahnen in Streit gerathen, da muß der eine weichen. Mein guter Kaplan verübte nun aus Rache seine Lust an einer verhei­ratheten Frau zum Skandal der Gemeinde, und nun konnte der alte Gockel sich rächen; der Kaplan mußte einige Wochen in's Kloster, nimmt jetzt in anderen Orten die Beichte der Mädchen und Frauen ab und macht sich im Kreise seiner hochwürdigen Amtsbrüder darüber lustig. Soll ich dem Rheinboten" noch mehrere Stücklein von seinen Gönnern Weiter: Alle katholischen Pfaffen find Heuchler und Schwindler, aber nicht alle Heuchler und Schwindler find katholische Pfaffen.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten erzählen? und Gemaßregelten nicht!

Korrespondenzen.

Planik bei Zwickau  . Hier bei uns geht es hübsch zu. Das Ausnahmegesetz kommt gwissen Leuten sehr zu statten, weil nach Unter­drückung unserer Presse Vieles nicht an die Oeffentlichkeit gelangt und vertuscht wird. Es sei deshalb Einiges hier berichtet, was die hiesigen Zustände charakterisirt. Am 13. Febr. schlug der Lehrer O. Schmidt einen Knaben von 8 Jahren in der Schule zu Oberplanit mit einem Rohrstock dermaßen auf den Kopf, daß derselbe am zweiten Tage darauf starb. Die Untersuchung ergab uls Resultat: Der Knabe sei an Lungen­trankheit gestorben. Besagter Schmidt leistete schon, ehe er Lehrer wurde, Großes im Trinken, und jetzt, da er hier Stellung hat, bildet er sich vollends nach dem Muster hiesiger Lehrer in der edlen Trinkkunst aus. Wie es die hiesigen Volksbildner treiben, das übersteigt wahrhaftig alle Begriffe. Bis 2 und 3 Uhr und noch länger in die Nacht hinein saufen sie im Wirthshaus( nicht etwa trinken), der Herr Direktor an der Spitze, und den folgenden Tag üben sie ihren Mißmuth an den Kindern aus, da sett es oft unvernünftige Brügel. Ein hiesiger Lehrer, der schon oft in der Trunkenheit sich flegelhaft betragen, war letzthin derart im Rausch, daß er, nachdem er sein Wasser abgeschlagen hatte, seine Kleidung nicht mehr in Ordnung brachte, sondern seine Blöße offen präsentirte. Was soll für ein Geist über die Kinder von Planit kommen, wenn der Herr Direktor säuft, der Herr Vizedirektor betrügt ( er hatte 300 Mark mehr genommen als seine Stelle trug, ist ihm später wieder abgezogen worden) und die andern Lehrer meist Gott Bacchus in überschwenglicher Weise huldigen?

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Die Kinder haben keine Achtung vor dem Lehrer der Lehrer hat feine Achtung vor dem Direktor, welcher zugleich Lokalschulinspektor iſt, und in dieser Eigenschaft hinwiederum alles vertuscht.

Der Herr Gemeindevorstand Fritsche und seine beiden Schreiber, Herr Gemeindeältester Winkler und Restaurateur Füllmich, thun ebenfalls ihr Möglichstes, um die jeßige Situation auszunüßen. Der Herr Vorstand fährt Tag aus, Tag ein spazieren, fümmert sich wenig um sein Geschäft, und dann wird alles über's Knie gebrochen und es heißt: Wir können nicht fertig werden". So sind z. B. die Gemeinderech­nungen vom Jahre 1880 noch nicht fertig gestellt, wie mag es da in den Kassen aussehen? Besonders mißtrauenerregend ist der Umstand, daß Herr Fritzsche mit seinem Anhang es durchgesetzt hat, daß ein Mann aus dem Gemeinderathe als Kassenrevisor gewählt wurde, welcher nicht rechnen kann.

Um die Ehrlichkeit des Herrn Fritsche ist es ebenfalls schlecht bestellt. So z. B. kassirte er vom Hüttenwerke( Königin Marienhütte), welche das Schulgeld für die Kinder seiner Arbeiter bezahlt, lustig das Schulgeld für solche Kinder ein, welche schon aus der Schule waren, bis der Betrug entdeckt wurde und die Hütte kein Schulgeld mehr an Herrn Fritzsche zahlte, sondern es nunmehr den Arbeitern selbst gegen Quittung aus­bezahlt.

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Die Bildungsstätte der hiesigen edlen Ordnungsmänner ist der Tauben­Verein. Er bietet alles auf, um Einfluß auf die Wahlen u. s. w. auszuüben. Bei allen derartigen den Angelegenheiten werden die Mit­glieder zu Versammlungen und Besprechungen zusammengerufen und von dort aus die Gemeinde gewissermaßen mitregiert. Die hervorragendsten Männer die Spitzen sind ja auch im Taubenverein, ja in letter Zeit ist sogar Herr Pastor Segnitz( ein Staatssozialist) Mitglied ge­worden. Der Vereinsbote ist ein schon viele Jahre im Konkubinat lebender Mann, Namens Gläser, welcher anch noch nach anderer Seite hin in üblem Leumund steht. Doch solche Leute sind dem Verein willkommen, wie denn überhaupt das Leben im Konkubinat hier gehegt und gepflegt wird. Herr Pastor Segnitz   als guter Christ freut sich gewiß über letzteres, sowie, daß er gleich Gläser Ehrenmitglied des Taubenvereins ist.

Bezüglich des Herrn Gemeindeältesten Winkler sei noch erwähnt, daß derselbe zugleich Friedensrichter für Niederplaniz ist und also Ehezwiftigkeiten schlichten und richten soll. Wie soll dies derselbe aber thun, da er sogar die Frau seines Schwagers allerdings vergebens zum Ehebruch zu verleiten suchte, also selbst Ehestörung machen will? Zum Lohn für dieses richterliche Stückchen warf der betreffende Schwager den Herrn Friedensrichter bei einer Fuhre in einen Seiten graben, indem er zuvor den Stecken, welcher den Vorder- mit dem Hinderwagen verbindet, herausgezogen hatte, so daß er umwerfen mußte.- Das sind für diesmal einige Stückchen von unsern Vertretern der Ordnung und der höhern Moral". Ein andermal mehr. 86

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-w. Speyer  ( Rheinpfalz), 26. Februar. Es wird die Leser des Sozialdemokrat" freuen, zu vernehmen, daß auch in der Rheinpfalz die Anhänger der Sozialdemokratie täglich sich mehren. Die letzte Reichs tagswahl dokumentirte, daß besonders im Wahlkreis Speyer- Frankenthal die für unseren Genossen Dreesbach abgegebenen Stimmen gegen die vorhergegangene Wahl sich fast verdoppelten. Besonders Speyer  , die alte Todtenstadt der früheren deutschen   Kaiser, jetzt Sitz der höchsten Be­hörden und eines Bischofs, ging zum Schrecken des reaktionären Gesindels mit gutem Beispiel voran. Darob Heulen und Zähneklappern besonders bei den Pfaffen, die einige Hundert Stimmen an die Sozialdemokraten verloren. Kandidat derselben war der allbekannte reaktionäre Redak­teur Dr. E. Jäger. Um nun die Katholiken wieder in den alleinselig­machenden Stall zurückzubringen, gründeten die katholischen Pfaffen noch am Schluß des Jahres 1881 ein Blättchen, benannt ,, Der Rheinbote". Als Redakteur muß ein Faktor herhalten, der den Gehalt eines mittel­mäßigen Segers 24 Mart pro Woche erhält und doch für seine Kenntnisse noch zu gut bezahlt ist. Die eigentlichen Redakteure sind natürlich katholische Pfaffen, darunter zwar die heißspornigsten, aber auch hinsichtlich ihres Lebenswandels die anrüchigsten. Besonders ein Pfaffe aus Preußen, welcher in Plaudach eben die Leute anschwindelt, ist ein Hauptmitarbeiter und Sozialdemokratenfresser. Dann kommen noch einige ausgeschämte Kapläne und besonders ein früher in Liederlichkeit jeder Art machender Gymnasiast, jetzt Bruder im Hämorrhoiden- Kloster in Oggersheim. Nach verschiedenen Kraftleistungen dieser Sippe gegen die Sozialdemokraten verstieg sich ein Korrespondent? Oggersheim" in Nr. 33 des Rheinboten" zu folgendem Artikel:

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Dem!! Korrespondenten von Oggersheim im Franken­thaler Tageblatt" Nr. 19 zur gefälligen Kenntnißnahme, daß alle Spitzbuben Sozialdemokraten, aber nicht alle Sozialdemokraten" Spizbuben sind. Was den Bericht im Rheinboten" über die drei Diebstähle in Mutterstadt   betrifft, so müssen wir dabei bleiben, daß diese Diebe praktisch die Theorie der Sozialdemokratie aus. führten und daher konsequent gehandelt haben."

Eine solche Sprache erlaubt sich ein katholischer Pfaffe. Wenn alle Spitzbuben Sozialdemokraten sind, so müßten alle die katholischen Pfaffen Sozialdemokraten sein, welche dem armen Volt das Geld aus der Tasche für Seelenmessen stehlen, damit die Verstorbenen aus dem Fegfeuer erlöst werden, obwohl diese Professionsschwindler sehr gut wissen, daß es weder Himmel noch Hölle gibt und es nur dem Volke vormachen, um die geistige Herrschaft über dasselbe zu behalten. Da ein katholischer Pfaffe eine solche Sprache gegen die Sozialdemokraten führt, so wird es wohl erlaubt sein, den Spieß herumzudrehen und auf obige Lüge den auf Wahrheit beruhenden Satz aufzustellen:

Alle katholischen Pfaffen sind Meineidige, aber nicht alle Meineidige sind katholische Pfaffen!

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Beweis: Unter den 400 bis 500 katholischen Geistlichen in der Pfalz   sind noch keine zehn, die aus innerer Ueberzeugung Geistliche wurden; die übrigen wurden eben Pfaffen, weil es ihrer Fähigkeit nach das beste Handwerk für sie war. Diese Pfaffen glauben so wenig an einen Gott und eine jenseitige Wiedervergeltung, wie der fortgeschrittenste Atheist. Aber auf der Kanzel und im Beichtstuhl, da machen sie dem Und dummen Volk noch den Schwindel mit Himmel und Hölle vor. besonders im Beichtstuhl, da ist der liebevolle" Pfaffe ihr Hauptheld. Dort werden die jungen Mädchen hauptsächlich verdorben, und wenn ein Mädchen in den Mysterien der Liebe vertraut werden will, da darf sie nur alle acht Tage beichten gehen.

Wir wollen für heute schließen, vielleicht greifen die frommen Herren den Handschuh auf, und dann wollen wir ihnen weiter aufspielen, daß es eine Luft sein wird.

Zum Schluß noch eine Frage an den Bock im Mönchshabit in Oggersheim: War der Geistliche Dr. Lambert in Würzburg  , Abgeordneter der katholischen Fraktion im Landtag, welcher so viele Tausende Mark Unterstützungsgelder stahl und vor einigen Tagen zu ein paar Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, auch ein Sozialdemokrat? Und wie sieht es denn mit dessem Eide   aus, den er vor seinem Bischofe ablegte: Er habe seiner Schwester kein Kind gemacht! Nun, tugendhafte Betschwester,

antworte!

Warnung.

Joseph Fleischhauer, Schloffer 42 Jahre alt, aus Teplitz  in Böhmen   gebürtig, wegen Unterschlagung von über 600 fl. bei der Allgem. steierm. Arbeiterfrankenkasse, Filiale Knittenfeld, mit zwei Monaten schwerem Kerker bestraft und zum Schadenersatz verurtheilt, hat am 5. Januar seine Strafe verbüßt und warnt man von Graz aus alle Arbeitervereine und Parteigenossen vor diesem Individuum aus's Nach drücklichste.

an

Wir warnen die amerikanischen   Genossen und Vereine vor dem früheren hiesigen Diätiften der sächsischen Staatsbahn, Traugott Gärtner, welcher sich in New- York   befindet. Der­selbe hat sich der Unterschlagung eines bedeutenden Betrages von Parteigeldern schuldig gemacht, Rechnungslegung verweigert und dann noch zum Hohn öffentlich erklärt, er wolle mit der rohen, ungebildeten Masse der Arbeiter nichts mehr zu thun haben! Wahrscheinlich wird er drüben diesen löblichen Entschluß wieder an den Nagel hängen also aufgepaßt! Abdruck in der befreundeten Presse in Amerika   und periodische Wieder­holung der Warnung ist dringend geboten. Löbtau Dresden  , im Februar 1882.

erwartet.

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Die Vertrauensmänner des 6. sächsischen Wahlkreises.

Briefkasten

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der Expedition. Weckuhr( D.): Mt. 4,- pr. Ab. 2. Du. u. Phtgr. erh. Mt. 2, d. r." dkd. zugestellt. Weiteres benützt. Unigenitus: Bf. v. 2/3 kreuzte mit dem unsrigen. Recherchen veranlaßt. Garibaldi: Neu eingereiht. Bstllg. folgt. Schorse: Avis v. 4/3 eingg. Notiz betr. St. nach H. weitergegeben. Schnitrung: Bestllg. u. Nachtfrg. besorgt. Von S. war noch Nichts zu hören. ―h: Nachr. v. 2/3 am 4. beantw. Panzerschiff: Wunsch wurde am 4/3 erfüllt. Reichs- Uhu: Alles fort, wie am 4. ds. berichtet. Wm.   folgen; Alles notirt. Grachus: Versog. erfolgte wie am 6. berichtet. Reihenfolge wird festgehalten. Die braven Märker: Bestllg. folgt. Weiteres be­nügt. Quittg. siehe Nr. 8 unter Cart". Hippokrates: Arb. N. Kalender folgen ab Verlag. Liederb. müssen erst gebunden werden. Nr. 6 sr. 3. abges. Ist total vergriffen.+++ himmel -: Ver. langtes kommt. Bf. v. 6. erh. Vorname muß T heißen. Georg Bf. v. 2/3 am 6. beantw. 2frg. vorgem." Franziska": Macht Mt. 3,55. ,, Frau" is nich! Wenden. Sie sich also getrost an IH N. Adresse so richtig. Grüße erwiedert! Fchr. Genf  : Fr. 4, f. Schft. durch D. erh. Sdg. abgg. Gut gearbeitet! Gruß. Feldhptm.: Mt. 26,85 dem Ufds. dkd. zugewiesen. Spezialqttgn. später. Vorwärts: Be rechnen rund 1 ömfl. p. Expl. u. Qu. Also öwfl. 5, p. 4. Qu. 81 u. öwfl. 3, auf 1. Qu. 82 eingestellt. Bei den Addr. fehlt Wohnort. Ende Juni erh. Addr. fehlerhaft St. H. K.: Mr. 4, Ab. März chiffrirt. Aug. Kettenleimer: Mt. 130,- à Cto. erh. Nachr. 2c. F. Sch. Gz.: öwfl. 3, à Cto. Ab. 1. Qu. gutgebr. Weiteres lt. Bj. v. 4. ds. Freiheit" abonnirt man in Ldn., 252 Totten­ham Ct. Rd. W. A. J. C.: Mt. 3,- pr. Ab. 1. Qu.( nicht 2. Qu.) gebucht, da im 4. Qu. 81 nachgel. wurde. K. T. Paris  : Fr. 5,40 pr. Schft. 2c. erh. Werden d. S. also nur bis Ende März pr.+ bd. liefern. Dank f. Notiz i. S. W. 3. Rtbr.: Mt. 3,- Ab. 1. Qu. erh. 6 wurde mehrfach geplündert, wahrschl. wegen d. schönen Leit­artikels. Nachlfrg. unmögl. Rother: Mt. 18, f. Ab. 1. Qu. u. Mf. 7,50 f. r. dkd. verw. Bstllg. folgt. Mercurius  : Mt. 3,70 f. Schft. erh. Sdg. folgt. A. G. H.: Mf. 5,- Ab. 2. Qu. u. Mt. 1, f. Schft. gutgebr. Frauenloos" folgt. F. J. Nzku.: Mt. 3, Ab. 1. Qu. erh. Commerzienrath: Mt. 12,- Ab. 1. Qu. durch Bdr. erh. Rothbarth: Fr. 89,05 durch J. erh. Bf. erwartet. Lbg. 3. Fr. 15,- f. Schft. u. Fr. 3,75 Ab. 2. Qu. ins Reich erh. Bickelhaube: Fr. 2,50 f. N. W. erh. Bfl. mehr.. Vertr. Löbt. Drsd.: Columbus: Warnung auch an die befreund. amerik. Blätter abges. Alles( t. Bf. v. 6. ds. besorgt. antw. Katal. tommt mit 11. Vlksztg. N.- York: Am 7. ds. haben Gewünschtes berichtet. Rother Franz: Fr. 19, d. r.+" dkd. zugew. Fr. 5, à Cto. gutgebracht. M. Kg. Alg. öwfl. 30 f. Schft. Der Bekannte C. a/ R.: Mt. 45,- à Cto. erh. Alles beachtet. erh. Rothschwanz: Quartalabr. siehe Bff. 3. Einen Bf. v. 25/1 haben nicht erh. Ktlg. folgt. Lke. London  : Bf. u. Manuskript erh. Statuten werden bis in 14 Tagen fertig gestellt. Das Gereimte v. Sch. ,, ooch nich übel!" Nachlfg. fort. E. i. 3.: Fr. 4, d. Agfds. dtd. einverleibt. Valentin: Mt. 8,- u. Fr. 1, durch Bdr. erh. Bf. erwartet. Th. Vikt. Glasgow  : Mt. 7,- f. Ab. u. Schft. erh. Sog. folgt. Bericht willkommen. Bse. für Fr. V. können durch uns gehen. H. Neum. Wilmingt: Fr. 7,60 Ab. 1. Qu. erh. Davon Fr. 2,60 auf 2. Ou. vorausbezahlt. Unter ,, Verschleiß" war Colportage von uns gemeint. E. H. Du.: Fr. 26,-( Mt. 21,-?) à Cto. 4. Qu. 81 u. 1. Qu. 82 gutgebr. C. Shum. Cincinn: Deine Complimente habe G. mitgetheilt, ebenso das Weitere. Nur ruhig Blut Anton, es kommt Alles!

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Eglbr. Brocklyn.: Bfl. am 7/3 ge

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A. Krüger in St. Louis   wird gebeten, seine Adresse an E. Engel­brecht, 56 Lorimer Str., Brooklyn   E. D., N.-Y. zu übermitteln.

Schweiz  . Bereinsbuchdruckerei Hottingen- Zürich  .