beuter genügen, um die übrige Bevölkerung vor Schaden und gänzlicher Verknechtung zu bewahren.
,, Allerdings ist ja nicht anzunehmen, daß, so lange überhaupt der Kapitalismus allmächtig ist, derartige Gesetze zu Stande kommen, aber gerade die Verhinderung solcher Schutzmaßregeln seitens der unersättlichen Ausbeuter wird dem Ausbeutungssystem den Hals brechen."
Korrespondenzen.
Gera , 15. April. Die Parteigenossen hier haben sich in zahlreicher Zusammenkunft zu st im mend zu der Haltung des Parteiorgans ausgesprochen. Stimmung gut. Blanc.
Weimar , im April. Die hiesigen Genossen erklären sich mit der Haltung des Parteiorgans voll und ganz einverstanden und hoffen das auch von den Genossen allerwärts.
Halle a/ S., 10. April. Am heutigen Tage hatten wir hier eine Zusammenkunft und haben in der Affaire Breuel, welche so viel Staub aufgewirbelt hat, sowie überhaupt bezüglich der Schreibweise des„ Sozialdemokrat" Stellung genommen.
Somit fühlen wir uns verpflichtet, von hier zu berichten, daß wir uns im Ganzen mit der Haltung des Sozialdemokrat" einverstanden erklären, denn wenn man eine Partei rechtlos macht, so ist es selbstverständlich, daß auch von unserer Seite eine andere Taktik eingeschlagen wird, ohne daß damit die Objektität verletzt würde. Die brutale Gewalt scheut vor feinem Mittel uns gegenüber zurück, mithin ist die Folge davon, daß wir einen energischeren Ton anschlagen. Die heutige Gesellschaft sieht bereits ihre Eristenz gefährdet, das sehen wir ja deutlich daraus, mit welch gemeinen Mitteln wir bekämpft werden, wir können daher auch nicht zugeben, daß man sich hinter den Ofen setzt, die Michel Mütze über die Ohren zieht, hoffend, daß von selbst andere Zeiten kommen. Nein, entschieden haben wir in unserem Organ unsere Angelegenheiten in schärffter Weise zu vertreten, denn uns ist der offene Krieg erklärt. Wir wollen nicht ruhig die Schläge hinnehmen, welche unsere Feinde gegen uns führen, noch uns hergeben, die Füße zu küssen, mit welchen man auf uns tritt. Wir hoffen somit, daß Sie in Zukunft so weiter schreiben
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- Schloßchemnik, 16. April. Die Genossen von Chemnitz ( Schloß) sehen sich veranlaßt, zu der durch Genosse Breuel angeregten Frage, die Schreibweise des„ Sozialdemokrat" betreffend, Stellung zu nehmen. Es ist sehr zu bedauern, daß in unserer Partei immer noch solche Meinungsverschiedenheiten obwalten. Was hat die Sozialdemokratie aus ihrer Objektivität herausgeriffen? Doch wahrlich nur jenes saubere Ausnahme, wollte sagen Sozialistengesetz, welches der löblichen Polizei das Recht gegeben hat, uns nach Laune und Willkür zu behandeln, je nachdem es ihr in den Kram paßt. Bei wem sollte da nicht die Geduld ein Ende nehmen, und an deren Stelle sich Ingrimm und Rachegefühl einstellen?! Wir stellen uns daher, dieser unserer Ansicht gemäß, vollständig auf die Seite des" Sozialdemokrat", ohne auch nur im Geringsten die wissenschaftlichen und geschichtlichen Momente des Sozialismus zu verletzen und erwarten, daß die Redaktion fortfahre, die Dinge mit den Namen zu benennen, welchen sie in Wirklichkeit verdienen.
Die Genossen von Schloßchemnitz.
Meerane , im April. Auf die in Nr. 10 des Parteiorgans angedeutete Bekanntmachung unseres stadtregierenden Banditenthums zurückzukommen, müßte man eigentlich fragen, warum sollen wir noch einmal unter das allgemeine Armenrecht gestellt werden, befinden wir uns nicht schon lange darunter? Ja! Aber wir hatten immer noch ein kleines bischen Recht bei den allgemeinen Reichstagswahlen, und da benutzen die verkommenen Subjekte den famosen§ 50 der Armenordnung von 1840, uns noch dieses zu nehmen, denn sonst hätte ihre ganze Manipulation ja keinen Zweck.
Schon bei der letzten Reichstagswahl wurden in dem kleinen Städtchen Callnberg 150-180 Wähler ihres Wahlrechtes beraubt, eben weil fie Schulgelder reftirten. Ein solches Verbrechen muß bestraft werden, das ist gerecht und gut! Wir möchten einmal die Herren sehen, wenn man sie für ein Verbrechen bestrafen würde, welches in Wahrheit nicht vorhanden ist, wie ihnen das behagen würde. Ihr würdet murren und Fluch auf Fluch käme aus Eurem Munde; nun so nehmt Euch diesen Fluch von Eurem Munde zu Eurem Gewissen, wenn Ihr noch eins habt, was jedoch sehr zu bezweifeln ist.
Als von den niedrigen Subjekten der infame Beschluß gefaßt wurde, fragte der Schuster Haubold, ein dummstolzer Patron, ob das nicht auch auf Kommunalabgaben anzuwenden sei? Ja, kerkert uns lieber noch ein, denn es ist ja so faum glaublich, daß wir im 19. Jahrhundert leben. Errichtet Eure schuftigen Mördergruben, das alte Folterwerkzeug wieder, es könnte vielleicht nur besser sein, dann fühlt es das dumme Volk, und begreift es leichter. Es ist geradezu empörend, wenn man die Verhältnisse der Arbeiter betrachtet. Ein Vater kann trotz Hilfe seiner Kinder den Verdienst im Durchschnitt nicht höher als auf wöchentlich Mr. 6. 6. 50 bis 7. Mf. bringen d. h. bei 15-18stündiger Arbeitszeit; in der Fabrik ist der Verdienst derselbe. Dort ist die Luft so ungesund, daß es selbst unsere schon abgeftumpften Naturen nicht vertragen. Es hat auch schon direkt ein Menschenleben gekostet. Am 6. Januar, welcher früher als Feiertag galt, wurde im Jahre 1881(?) in der C. F. Schmieder'schen Fabrik gearbeitet; als die Arbeiterin Lüdike in den Saal, in welchem sie beschäftigt war, eintrat, fiel sie um und war nach kaum einer Stunde todt. Sie hatte sich sehr abgeäschert, denn wäre sie fünf Minuten später gekommen, so wäre sie mit 20 Pfennigen bestraft worden. Die arme Frau hinterließ nier lebende Kinder, das fünfte war zu hoffen; somit war es ein Doppelmord. Diese Herren wußten es auch recht gut, denn von Stunde wurde ein Ventilationsrad eingerichtet. Und was war nachher die Todesursache: Krampfanfall.
Diese Gesellschaft hat für Alles eine Entschuldigung und findet Recht. Die arme Mutter wurde unter großer Theilnahme begraben, die Arbeiter steuerten zu einer kleinen Unterstützung zusammen, denn der Fabrikpascha hat für einen Arbeiter kein Herz.
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Und bei solch gräßlichen Verhältnissen verlangt diese Gesellschaft noch Steuern! Es klingt aus dieser Erklärung heraus: Ihr Hunde, wenn Ihr Euer Wahlrecht behaupten wollt, so erhungert's euch! Aber wir werden, wenn es zur Wahl geht, auf dem Posten sein, werden unser Wahlrecht erkämpfen, denn es ist noch nicht gesagt nach Eurem famosen Gesetz, daß wir als Almosen Empfänger behandelt werden können. Ihr habt kein Recht dazu, Jhr, die von den Arbeitern gemästete Gesellschaft! In dem hiesigen Klatschblatte hieß es nun weiter: wenn Ihr armen Leute sparen wollt, Gelegenheit ist Euch gegeben! Und zwar hat dieses heuchlerische Gefindel 10 Pfennig- Marken anfertigen lassen, damit den armen Leuten das Sparen recht erleichtert wird. Wie mildthätig! Sie und ihre Kinder schwelgen von dem den Arbeitern abgesparten Geld, und uns stellt sie unter möglichste Kontrole und Vormundschaft, damit wir nicht zu üppig leben sollen. Elende Komödianten!
Weil uns der Raum des Parteiorgans zu fostbar ist, wollen wir heute nicht weiter darauf eingehen. Der rothe Hahn.
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Aus Sachsen , 16. April. Mit Bedauern sehen wir, daß in neuerer Zeit die Verwirrung über die unsern Feinden gegenüber anzunehmende Kampfesweise bei einem gewissen wenn auch freilich nur fleinen Theil unserer Parteigenossen statt im Abnehmen eher im Zunehmen begriffen ist. Wir hatten die Sache mit dem Fall Blos und Hasenclever sammt dem komischen Nachspiel Breuel, sowie formell durch die Erklärung unserer Abgeordneten für abgemacht gehalten. Es ist vollkommen außer Zweifel, daß die große Masse der Parteigenossen, alte wie junge, mit dem vom Parteiorgan vertretenen entschiedenen Vorgehen vollkommen einverstanden ist. Denn die Masse glaubt in der That an die sich vorbereitende Revolution" und wird es mehr als sonderbar finden, daß dieselbe einem ihrer Abgeordneten so, lächerlich" erscheint! Und dafür zu sorgen, daß uns die sich mit fieberhafter Eile entwickelnden Verhältnisse und der schließliche gewaltsame Ausbruch nicht unvorbereitet, sondern zahlreich und stark finden, darin sehen wir unsere Hauptaufgabe.
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Indessen ist es unleugbar, daß ein Bruchtheil Genossen anderer Meinung ist. In wie weit hier eine tiefergehende grundsätzliche Meinungsverschiedenheit vorhanden oder letztere nur aus vorübergehenden Ursachen, namentlich aus mangelhafter Verbindung mit dem Parteiganzen,
entstanden ist, will ich hier unerörtert laffen. Genug: die Thatsache besteht und sie kann nur Verwirrung hervorrufen und muß lähmend auf unsere Arbeit wirken. Diese beunruhigende und nur unsern Feinden Freude machende Diskussion muß daher je eher je besser geschlossen werden, indem die grundsägliche Haltung unserer Partei einfür allemal in entschiedener Weise festgestellt wird. Dies kann nur durch den Kongreß geschehen, auf den schon von verschiedenen Parteiorten hingewiesen wurde und dessen baldigen Zusammentritt wir hiermit förmlich verlangen.
Nach den Beschlüssen des letzten Kongresses, des von Wyden 1880, findet der Kongreß in der Regel alle Jahre, spätestens aber alle drei Jahre" statt. Die letztere Bestimmung wurde getroffen mit Rücksicht auf die ebenfalls alle drei Jahre stattfindenden Reichstagswahlen, welche sowohl in Bezug auf die Agitation und als Zählung unserer weiteren Anhängerschaft, als auch nach anderer Richtung auf den Gang der Bewegung und die Kongreßarbeiten von bedeutendem Einfluß sind. Die logische Schlußfolgerung aus diesem für jenen Beschluß hauptsächlich maßgebenden Grund ist, daß regelmäßig nach einer allgemeinen Wahl möglichst bald ein kongreß stattzufinden hat. Ganz besonders macht das wichtige Ergebniß der letzten Reichstagswahlen, dessen außergewöhnliche Bedeutung für die Partei Niemand entgeht, eine baldige gemeinsame Besprechung nöthig. Hiezu kommt noch, daß möglicherweise schon bald Neuwahlen bevorstehen, in Bezug auf welch letztere eine baldige Stellungnahme und Vorbereitung unumgänglich nöthig sind.
Ein weiterer Grund für die Einberufung des Kongresses ist folgender: Auf dem Wydener Kongreß war die Vertretung infolge der damaligen mangelhaften Verbindungen eine vielfach ungleiche. Seitdem ist vieles anders und besser geworden, und man kann wohl sagen, daß die Zahl der reorganisirten und wieder in regelmäßiger Verbindung mit dem Parteiganzen getretenen Parteikreise sich seit dem Wydener Kongreß mindestens verdoppelt hat. Ein demnächstiger gut vorbereiteter Kongreß wid demnach die Partei im ausgedehnten Maße vertreten und den Parteiwillen voll zum Ausdruck bringen. Daß aber letzteres geschehe, ist mit Rücksicht auf verschiedene Punkte, namentlich auch auf die schon eingangs erwähnte wichtige Streitfrage der Taktik dringend nöthig.
Wir denken, dies sind dringende Gründe zu der Forderung: da fin möglichster Bälde ein Parteifongreß stattfinde selbstverständlich wieder außerhalb des Machtbereichs der deutschen Polizei. Diese Forderung wird auch, wie ich auf einer jüngsten Reise erfahren, von zahlreichen Genossen in Nord und Süd getheilt und ich bin überzeugt, daß auf diese Anregung Zustimmungen in großer Zahl eingehen werden.
Mögen die Parteigenossen aller Orten sich baldigst über diesen Antrag äußern, sei es an das Parteiorgan, sei es an Vertrauensmänner in Deutschland . Sobald sich dann eine bedeutende Stimmenzahl für die unter VorAbhaltung des Kongresses ergibt, wird derselbe sofort
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behalt von Ort und Zeit, deren Festsetzung wie das letztemal der Redaktion des Parteiorgans im Einverständniß mit Vertrauensleuten in Deutsch land überlassen bleibe auszuschreiben sein, damit alle Parteitreise hinreichend Zeit zur sorgfältigen Vorberei tung, d. h. zum Studium der dem Kongreß zu unterbreitenden Fragen und Anträge, sowie zum Sammeln der Delegationskosten habe 11.
Ein so vorbereiteter Kongreß wird unsere Partei nach jeder Richtung neu fräftigen, nach Innen und nach Außen! A
Fürth. Die in der Taktikfrage aufgetauchten Meinungsverschiedenheiten haben auch die hiesigen Genossen veranlaßt, Stellung zu nehmen und ihre Ansichten im Parteiorgan zu veröffentlichen. In einer, vorige Woche stattgehabten Besprechung wurden sowohl die Haltung unserer Abgeordneten im Reichstag während der letzten Session, sowie auch die Taktik des„ Sozialdemokrat" eingehend diskutirt und folgende Beschliffe gefaßt:
Die Genossen sind mit der Haltung des„ Sozialdemokrat" bisher vollkommen einverstanden und sprechen der Redaktion ihre vollste Anerkennung aus. Was speziell den Fall Hietler anbelangt, der Herrn Blosso viel Kopfzerbrechen verursacht, so hat gerade bei dieser Gelegenheit der " Sozialdemokrat" den hiesigen Genossen aus der Seele gesprochen. Bezüglich der Aufgabe sozialdemokratischer Abgeordneter in Parlamenten sind wir im Wesentlichen mit den Ansichten der Genossen in BarmenElberfeld einverstanden.
Die Abhaltung eines Parteifongresses noch in diesem Jahr halten wir für wünschenswerth, um die vorhandenen Streitfragen endgiltig schlichten zu können und die zukünftige Taktik der Partei zu bestimmen, soweit dieses überhaupt möglich ist; vornehmlich dürfte sich der Kongreß auch über eine planmäßige Organisation und Agitation? c. aussprechen. So wünschenswerth uns nun auch die Abhaltung eines Kongresses noch in diesem Jahre erscheint, so sollte ein solcher doch nur dann abgehalten werden, wenn von allen Orten eine genügende Betheiligung in Aussicht gestellt werden kann.
Daß den Genossen in den verschiedenen Orten Gelegenheit geboten wird, sich vor dem Kongreß mit den Vorlagen zu letzterem zu beschäftigen und durch Berathungen und Beschlüsse auf denselben einzuwirken, halten wir für sehr nothwendig.
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Soviel über die in letzter Zeit aufgeworfenen Fragen, nun gestatten Sie uns auch einen kurzen Bericht über unsere Wahlkampagne anzufügen. Unser Wahlkreis ist unstreitig einer der schwierigsten; schon in seiner geographischen Lage; denn er umfaßt in drei Bezirksämtern weit über 300 Ortschaften und hat eine Ausdehnung von mehr als 16 Stunden. Daß in einem solchen Wahlkreis schon bei normalen Verhältnissen die Agitation feine leichte ist, ist natürlich, da sie zahlreiche Kräfte beansprucht, abgesehen davon, daß die ländliche Bevölkerung, mit der wir vorwiegend zu rechnen haben, erfahrungsgemäß für die Lehren des Sozialismus nicht so empfänglich ist, wie die industrielle Arbeiterbevölkerung.
Noch schwieriger gestaltete sich aber die Agitation bei der letzten Wahl, wo man die Genossen auf Schritt und Tritt verfolgt, ihnen Stimmzettel und Flugblätter weggenommen hat, wie dieses in Hersbruck der Fall war. Wenn wir dennoch an einem Tag über 14,000 Flugblätter und Stimmzettel im ganzen Wahlkreis verbreitet haben, so ist dieses doch ein Zeichen, daß wir uns durch die königlichen Ordnungs" wächter so wenig einschüchtern ließen, wie durch die städtischen, welch' lettere sich hauptsächlich durch Haussuchungen während der Wahlbewegung bemerkbar gemacht haben.
Freilich entsprach das Resultat, welches wir am Wahltag erzielt, unserer Thätigkeit und unseren Erwartungen nicht; denn von 2600 Stimmen, die wir auf unseren Kandidaten vereinigten, entfallen nur 700 Stimmen auf das Land, während wir in der Stadt die relative Majorität erlangten.
Von der Schwierigkeit der Agitation in unsern ländlichen Bezirken dürfte übrigens auch Herr Professor Wagner ein Liedchen singen können, der es auf kaum 2400 Stimmen gebracht hat, trotzdem er ein vorzüg licher Redner ist und ihm alle Mittel zur Verfügung standen, die auch weidlich ausgenutzt wurden. Unser Wahlkreis befindet sich aber schon seit Gründung des Reiches in den Händen der Liberalen, und wenn bei der letzten Wahl auch Professor Marquardsen, der ihn seit 1871 im Reichstag vertreten hat, nicht mehr aufgestellt wurde, so darf man durchaus nicht glauben, daß eine radikalere Strömung eingetreten sei, sondern man wollte eben einmal einen Personenwechsel. Hierzu schien sich Freiherr von Stauffenberg am Besten zu eignen; die volksthümlichen Gesinnungen, die dieser Mann einmal gehegt haben soll, hat er längst abgestreift. Um davon einen Beweis zu liefern, hat er sich gleich bei seiner Kandidatenrede hinter die Polizei verschanzt und seine Gegner mit Gewalt entfernen lassen. Nun, er wurde gewählt, aber mit geringer Majorität und wenig hätte gefehlt, so wäre er mit dem sozialistischen Kandidaten in die Stichwahl gekommen.
Uebrigens läßt sich mit Sicherheit behaupten, daß der Wahlkreis doch noch den Liberalen entrissen wird, wenn man bedenkt, daß Marquardsen im Jahre 1871 14,000 Stimmen erhielt, 1878 im ersten Wahlgange aber nur 5600, während es Stauffenberg bei der letzten Wahl trotz aller Machinationen auf kaum 6000 gebracht hat.
New York , 25. März. Bei einer Zusammenkunft der in NewYort lebenden Berliner Genoffen, in der dieselben der zu früh für die Sache des um Freiheit ringenden Proletariats gestorbenen Genossen: August Heinsch und Paul Dentler, gedachten, wurde beschlossen, zur Erinnerung an diese beiden Braven zwei Kränze mit nachstehender Inschrift auf die Gräber derselben niederlegen zu lassen( ist inzwischen erfolgt. D. Red.):
In den für alle Freiheitskämpfer erinnerungsreichen Märztagen
widmen dieses Zeichen ihrem, für die Sache der Arbeiter zu früh verstorbenen Genossen August Heinsch
Gedenkend der mahnenden Märztage von 1848, weihen diesen Kranz ihrem hier ruhenden Genossen und Dulder Paul Dentler, den lebenden Freunden über's Meer zur Erinnerung zurufend: und den lebendern Streitern als„ Denn uns, nach Kampf und Leid, Gruß und Mahnung. Gehört die fünft'ge Zeit!" Berliner Genossen in Newyork . Berliner Genossen in Newyork . Möge diese Erinnerung zu gleicher Zeit eine Ermunterung sein, auszuhalten in dem mit so vielen Opfern verbundenen schwerem Kampfe. Außerdem könnt Ihr versichert sein, daß wir hier im Eril Lebenden die deutsche Bewegung im Geiste in allen ihren Einzelheiten verfolgen und auf der Wacht stehen, daß wenn der große Tag der Vergeltung kommt, Ihr uns in Eurer Mitte findet.
Im Auftrage sämmtlicher hier lebender Berliner Genossen schließt mit brüderlichem Gruß Rud. Tiedt.
Warnung.
Nicht allein Karl Stelzer, wie in der letzten Nummer geschrieben wurde, sondern auch Martin Grasser, Schneider von Nürn berghat Wahlkoupons zum Verkauf übernommen und das Geld hierfür nie abgeliefert.
Kürzlich sind Beide von hier mit Hinterlassung bedeutender Privatschulden durchgebrannt. Wir rathen allen Parteigenossen, vor diesen beiden Schwindlern auf der Hut zu sein. Luzern , den 24. April 1882.
Für den sozialdemokratischen Verein: W. Wagner.
Briefkasten
Ehud
in Barmen: Hoffen Sie mit Verwendung Ihrer Zuschrift einverstanden. Gruß und Dank! D. in W.: Seien Sie unbesorgt wegen Bremen ; das Abonnement ist dort, seit das Eis überhaupt gebrochen, im erfreulichen Wachsen begriffen, die sonst thätigen und opferwilligen Bremenfer Genossen haben also den„ Geschmack an ungeschminkter Sprache Finer, und entschieden sozialistischer Lektüre" noch nicht verloren. den das Mißverhältniß ärgert: Das schwere Amt, welches ein 85jähriger Kinderspott ebensogut versehen kann als irgend ein hergelaufener grüner Junge, wird in Preußen mit etwas über 12 Millionen Mark jährlich honorirt. Dagegen erhält in Preußen die Volksschule als Staatszuschuß zirka ganze 7 Millionen Mark, während bei den verkommenen" Franzosen der Staat gegenwärtig etwa 70 Millionen für die Volksschule ausgibt, und diese Summe in nächster Zeit noch beträchtlich erhöht werden soll. Mensch, ärgere dich!
der Expedition: F. Sch. Obrstr.: Fr. 2, Ab. 2. Ou. durch B. erb. G. F. Mhbg. Mf. 3,20 Abon. 2. Qu. u. Schft. erhalten. Brieft. demnächst Gewünschtes. Ruprecht: Mt. 6,60 Ab. April erh. Mehrbestülg notirt. Or: Antwort auf Bf. v. 14/4. am 16. an U. abgeg. Weiteres erwartet. Unigenitus: Bf. vom 19/4. kreuzte mit dem unsrigen vom 18. ds. Mtthlg. vorgemerkt. Grachus W. Bf. v. 22. am 24/4. beantw. Alles eingetr. F. Bloch: Bf. v. 17. u. 19/4. nebst Mt. 151,50 erh. Weiteres durch M.; K. ist durchaus prompt, letzte Franfatur wieder zu niedrig!- H. H. Kbg.: Ihre Vorlage lautete auf o statt u. Wir beobachten stets größte Manichfaltigkeit. Hansen: Mt. 1,60 Ab. 2. Qu. durch A. erh. K. Sch. London : Fr. 2,50 Ab. 2. Qu. erh.
J. O. Paris : Fr. 5, Ab. 1. u. 2. Qu. erh. J. H. Kpptz: M. 4,- Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. Mt.-, 65 d. Ufds. davon zugew. Dorn busch Philadelphia: Fr. 61,15( 12 Doll) à Cto. Ab. gutgebr. Brfl. mehr.
Rother
Jörgen
F. M. Mh.: Mt. 3,- Ab. 2. Qu. erh. K. Wormser: Mf. 1,20 mit Bf. v. 22/4. hier, Weiteres siehe Ufds. Notizen beachtet. Voigtländer : Mt.-, 60 f. gutgebr. Weiteres im Ufds. Gaardmann: Abwicklung unerläßlich, nachdem Du selbst so entschieden haft. J. Krch. Schaffhausen : Fr. 1,50 f. Brosch. u. Fr. 2, Ab. 2. Du. erh. X. 9. Sendung wohlbehalten eingetr. Deckadresse folgt Sch. aus D.: Mt. 3, Ab.- Nest 2. Qu. 1 Expl. Bachmann Cincinn.: Bj. v. 8/4. und Geldsdg.
durch Freunde dorten.
und Strafporto erh.
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dkd. erh., siehe Fdsquittung. Bgrmann: Mt. 2,60 erh. u. nach Vorschrift verfügt. Gruß! Zug Fr. 10, Ab. 2. Qu., sowie Weiteres hier. Der Bestllg. folgt. Erster Brief M.'s auch retour erbeten! Bekannte C. a. Rh.: Mt. 50,- à Cto. Ab. 2c. gutgebr. Bfl. mehr. Feldhptm.: Adr. G. gelöscht. Weiteres besorgt. Aus Schwaben: Mt. 12,25 für's" r.+" auf Lifte 163 165(?) und 167 dkd. erh. Serlow Bern : Fr. 5, erh.-u. pr. Ab. 2. Qu., sowie Ufds. verwendet. Bumbum London : Heute hetzen, morgen schwätzen, Fdsquttg. später.
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alte Lumpen, blöde Fetzen.
Anzeigen.
Wir empfehlen den Genossen als sehr geeignet zur Weiterverbreitung: Durch Einigkeit zur Freiheit.
Prolog zur Abendunterhaltung der deutschen Sozialisten in Zürich am 5. Febr. 1882 zum Besten des rothen Kreuzes". Preis 10 Pfg. 10 Cts. Der Reinertrag ist bestimmt für die Opfer des russischen Freiheitskampfes.
Die Expedition des„, Sozialdemokrat"
und
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Da ich den Vertrieb des Sozialdemokrat" für London vom 1. April ab übernommen habe, bitte ich um zahlreiches Abonne
ment.
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Abonnementspreis pro Quartal 2 sh. frei ins Haus. Einzelverkauf per Exemplar 1, d. H. Rackow,
35 Charlotte Street Fitzroy Squ, W.
Verkaufsstellen des ,, Sozialdemokrat":
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Mr. G. Stevens, Stationer, 223 Goswell Road, E. C. Mr. H. Schackwitz, Friseur, 10 Featherstone Street, City.
Mr. Charles Schmidt , Foreign Provisioner, 17 Gray Street. Silbertown.
Mr. Klotzbach, Friseur, Edward Street, Soho .
H. Rackow, 35 Charlotte Street Fitzroy Square.
Mr. Schaper, Restauration, 41 Greek Street, Soho .
B. Breul, 104, Whitfield Street Tottenham Court Road. Communistischer Arbeiterbildungsverein, 49 Tottenham Street, Tottenham Court Road.