das, für die wir uns gelegentlich erkenntlich zeigen werden. Vor Allem muß die erdrückende Laft der direkteu Steuern abgeschafft und durch in­direkte ersetzt werden. Wie glücklich müssen doch die Arbeiter werden, wenn sie auf der einen Seite jährlich ein paar Mark ersparen und an­dererseits ihnen das zehnfache abgezapft wird!

Nein, Herr Stöcker, so meinen wir es nicht. Nicht Beseitigung der direkten, sondern Abschaffung der indiretten Steuern verlangen wir. Wir wollen sehen, wie hoch uns das deutsche Reich mit seinem Kaiser und dessen 28 Vasallen sammt Hoffchranzen, mit seinen Pfaffen und Junkern, mit seinem Militär- und Beamtentroß und was sonst noch drum und dran hängt, jährlich kosten.

" Für den kranken und invaliden Arbeiter muß vor Allem gesorgt werden." Dieser liegt Herrn Stöcker sehr am Herzen. Außerdem liegt es im eigensten Interesse der besitzenden Klaffen, die Sozialdemokratie entwaffnen. Wir haben natürlich nicht das Geringste einzuwenden, wenn für die kranken und invaliden Arbeiter gesorgt wird, ja wir verlangen sogar, daß dies im ausreichendsten Maße geschieht, wenn aber die Herr­schenden glauben, damit der Sozialdemokratie den Boden unter den Füßen wegzuziehen, so befinden sie sich gründlich im Frrthum. Solange nicht dem Arbeiter gründlich geholfen wird, so lange es überhaupt Aus­beuter und Ausgebeutete, Herrschende und Beherrschte gibt, so lange ift die soziale Frage nicht gelöst, so lange wird es eine Sozialdemokratie geben.

Schrecklich bange macht Herr Stöcker seinen Zuhörern mit der kom­menden Revolution, gegen welche die Pariser Kommune   nur ein Kinder­spiel gewesen sein wird". Schlägt etwa gewissen Leuten schon das Ge­wissen? Sehr guädig behandelte Stöcker hier die Juden, so daß diese ihm großentheils am Schluffe Beifall flatschten. Haben wir uns schon gewundert, daß Stöcker nicht den Muth hatte, in diesem Punkt mit der Farbe herauszurücken, so haben wir uns noch mehr gewundert über die Charakterlosigkeit eines Theils der Juden, ihrem erbittertsten Feind zu applaudiren. Wahrlich, die Herren verdienten, ausgehauen zu werden natürlich in Stein. Erwähnt sei hier noch, daß unter den Anwesenden etwa 50 Arbeiter waren, die sich köstlich amüsirten.

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Was unsere Parteiverhältuiffe hier am Ort betrifft, so find dieselben zwar befriedigend, könnten jedoch in Anbetracht der zahlreichen Arbeiter­schaft entschieden besser sein. Der Kreis, der sich bei der Erlaß des Sozialistengesetzes gebildet hat, hielt zwar wacker Stand, allein gar manche von den alten Genossen haben sich vollständig in die Reserve zurückgezogen und besehen sich den Kampf von der Ferne. Auch unser Reichstags­kandidat bekümmert sich nur wenig um unsere Parteiverhältnisse, obgleich er in Fürth   seinen Wohnsitz hat.

Wir wollen hier noch auf einen andern Mißstand aufmerksam machen. Es betrifft das die unsere Stadt berührenden sozialistischen   Abgeordneten. Kommt ein solcher einmal nach Fürth  , so erfahren es die leitenden Per­sönlichkeiten in der Regel so spät, daß es ihnen unmöglich ist, eine größere Anzahl von Genossen davon in Kenntniß zu setzen. Manche von den hervorragenden Persönlichkeiten halten sich wochenlang in Nürnberg   auf, denken aber nicht daran, das nur eine Stunde entfernte Fürth   zu be­rühren; von Nürnberg   selbst wollen wir schweigen. Haben aber wirklich einmal die Genossen Gelegenheit, einen ihrer Abgeordneten zu sehen, so ver­stehen es die vornehmen Herren von der Volkspartei, denselben derart mit Beschlag zu belegen, daß es gar nicht möglich ist, mit ihm über Partei­verhältnisse zu sprechen. Es thut uns leid, das hier aussprechen zu müssen, das Parteiinteresse erfordert es jedoch, denn daß dadurch die Genossen nicht ermuthigt werden, bedarf keiner weiteren Auseinander­setzung.

Allgemeine Mißbilligung findet es hier auch, daß trotz des Drängens der Genossen von allen Orten, noch in diesem Jahr einen Kongreß ab­zuhalten, man sich maßgebenderseits ganz fühl über den Wunsch der Genoffen hinweggesetzt hat und den gewünschten Kongreß durch einen sogenannten Rumpfkongreß zu ersetzen gedenkt. An Stoff zur Berathung hätte es wahrlich nicht gefehlt, so ist z. B. die Organisation, so weit überhaupt davon eine Rede sein kann, einer Reform dringend bedürftig. Dieselbe muß unbedingt mehr zentralisirt werden, wenn nicht eine Anzahl Lokalorganisationen herauswachsen sollen, die nach und nach die Fühlung mit der Hauptleitung verlieren und Kirchthurmsinteressen verfolgen. Die Organisation ist eine Lebensfrage für unsere Partei, und wir werden uns erlauben, seinerzeit geeignete Vorschläge zu machen. Daß auch der Agitation nicht die nöthige Beachtung geschenkt wird, geht schon daraus hervor, daß die einft so wirksame Flugschriften- Propaganda ganz ein­gestellt zu sein scheint. Geht es in diesem Tempo weiter, so darf man sich nicht wundern, wenn in unserer Gesammtpartei die gegnerischerseits so gewünschte Erschlaffung eintritt. Man sollte doch bedenken, daß es mit Reden im Reichstag nicht allein gethan ist.

( Obwohl die letzten Ausführungen durch die inzwischen stattgehabte Konferenz, die nicht den Kongreß ersetzen, sondern nur inzwischen dringende Angelegenheiten regeln sollte, vorderhand erledigt find denn sowohl die Organisationsfrage als gerade die Flugblatt- Agitation gelangte zur aus­führlichen Berathung- so mochten wir die Beschwerde doch nicht unter­brücken, in der Meinung, daß im Parteiorgan volle Preßfreiheit herr­schen muß. Wenn die Kritik nicht zur bloßen Nörgelei ausartet, und diese wollen wir allerdings nicht unterstützen, so kann sie nur wohl­thätig wirken. Es ist ein Zeichen der Stärke unserer Partei, daß fie dieses offene Aussprechen vorhandener Differenzen verträgt, ohne ihre Schlagfertigkeit und Geschlossenheit irgendwie einzubüßen.

Ueber die Gründe, weshalb von der Einberufung des Kongresses in diesem Jahre Abstand genommen, werden die Genossen seinerzeit auf anderem Wege unterrichtet werden. Anm. der Redaktion.)

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Stuttgart  , 13. September. Heute muß ich von hier einen Schurkenstreich berichten, der glüdlicherweise wohl zu den Ausnahmen gehört. Der Sachverhalt ist folgender: In voriger Woche wurde der aus Leipzig   ausgewiesene Buchbinder Köhler, der hier in Arbeit steht, nicht weniger wie viermal durch eine Haussuchung beehrt. Gefunden wurde außer einzelnen Brochüren nichts! Da am Montag wird Köhler plötzlich verhaftet, auf die Polizei geführt und dort wird ihm eröffnet, daß mehrere Briefe auf der Polizei eingelaufen seien, in welchen Köhler als Verbreiter des" Sozialdemokrat" denunzirt werde. Augenscheinlich hatte die Wohllöbliche geglaubt, in Köhler den Hauptverbreiter des " Sozialdemokrat" hier am Orte erwischt zu haben, denn nur so erklären fich die rasch aufeinander folgenden Haussuchungen, bei denen natürlich nach dem bewußten Packet" gefahndet wurde und die erst später er­folgende Verhaftung. Der edle Amtsrichter und Polizeikommissar Hon old meinte denn auch in seiner biederen Weise zu dem Verhafteten: Nun, Sie sind wohl der Hausknecht der Partei hier am Orte?", womit er auf die Ver­breitung des ihm so auf dem Herzen liegenden Sozialdemokrat" an­spielen wollte. Köhler wurde aber noch am Montag wieder entlassen, um am selben Abend wiederum mit einer Haussuchung heimgesucht zu werden, die gleichfalls wieder seine Verhaftung zur Folge hatte. Die Nacht blieb er in Polizeigewahrsam, und es mag hier als Beitrag zur Behandlung politischer Gefangener in Deutschland   noch erwähnt werden, daß der Polizeiinspektor Kern, der sich weniger durch seine Geistes­gaben und sein Aussehen, als durch seinen Titel von unsern Schwarz­wälder Bauern unterscheidet, dem Zellenaufseher die Weisung gab, dem Köhler die schlechteste Belle, die er habe, anzuweisen. Am nächsten Tage gings zum Amtsgericht, woselbst Köhler einem seche­stündigen Verhör unterworfen wurde. In diesem Berhör kam denn ein ganz infamer Bubenstreich zu Tage.

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Die Denunziationen gegen Köhler waren nämlich in einer Anzahl Briefe enthalten, welche Arbeitskollegen des Denunzirten an die Polizei geschickt und mit ihren Namen unterzeichnet hatten. Bei der letzten Haus­suchung hatte die Polizei einige Schriftstücke in den Effekten Köhler's gefunden", in welchen verzeichnet stand, daß er, Köhler, nach verschiedenen Orten Württembergs die und die Anzahl Sozial­demokrat" versendet habe, eine Art Tagebuch gewissermaßen, in welchem der Absender seine sozialistengeſetzfeindlichen Handlungen verzeichnete. Im Berhör bestritt Köhler auf das Entschiedenste, diese Schriftftüde ge­schrieben zu haben, und als nun das Amtsgericht die Schrift der ge­fundenen Zettel mit der Schrift der Denunziationsbriefe verglich, ergab fich, daß beides von ein und derselben Hand geschrie. ben war, und daß augenscheinlich die Denunzianten selbst die ver dächtigen Zettel angefertigt, in die Effekten Köhlers, in dessen Zimmer fie Zutritt hatten, hineingebracht und dann die Sache der Polizei dennn­zirt hatten. Dieser Ansicht war auch das Amtsgericht, und Köhler wurde aus diesem Grunde vorläufig aus der Haft entlassen, wenn auch die Untersuchung gegen ihn weiter geführt wird.

Hier die Namen der Halluuken, die Zettel fälschten, die fälschlich denunzirten, um einen ihrer Kollegen ins Gefängniß zu bringen. Es sind:

Seifert, Buchbinder aus Tondern  ;

Ernst Rose, Spengler aus Altenburg  ; Franz, Buchbinder;

Otto Bals, Buchbinder aus Halle a. d. Saale  ; Bruno Schulze, Buchbinder aus Freiberg   i. S.; Rommel, Buchbinder aus Baiern  ( Nürnberg  ?).

Wir empfehlen diese Schurken der gebührenden Aufmerksamkeit aller Arbeiter. Wohin sie auch gelangen mögen, überall erinnere man sie in geböriger Weise an ihre gemeine Niedertracht. Seifert und Rose haben den Boden Stuttgarts   schon zu heiß gefunden, und sie haben sich angeblich nach der Schweiz   gewendet. Hoffentlich werden unsere Genossen sie dort zu finden wissen. Die Uebrigen werden jedenfalls auch wohl gezwungen werden, Stuttgart   zu verlassen; also, Genossen, die Namen gemerkt!

Es gibt doch noch eine gerechte Vorsehung! Soeben wird mir be­richtet, daß Rommel durch Gottes gnädige Fügung" gestern Abend erbärmliche Prügel bekommen hat. Das ist Gottes Finger".

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Von sonstigen Heldenthaten der Polizei ist noch zu berichten, daß am 31. August hierselbst die Verlobung eines Genossen stattfand, bei welcher mehrere hundert Genossen beisammen waren. Es war so recht gemüth­lich, als plötzlich eine Heerde   Polizisten hereinstürzten, und der Amts­richter Honold an der Spitze seiner 30 Getreuen allein hätte er sich's nicht gewagt die Verlobung als politische Versammlung auflöfte. Als Beweis, daß wirklich eine politische Versammlung stattgefunden habe, wurde angeführt, daß die Versammelten das Lied:" Brüder, reicht die Hand zum Bunde" gesungen hätten. Als wenn nicht auch an Lassalle's Todestag eine Verlobung gefeiert werden könnte! Die Polizei möchte gern etwas aus der Sache machen, weiß aber nicht wie?!

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Reutlingen  , im September. Seit dem Erscheinen unseres Organs im Ausland haben wir dasselbe noch nie in Anspruch genommen, und erlaubt sich der Korrespondent, etwas längst Versäumtes nachzu­holen. Fast könnte man allerorts glauben, es wäre hier auch nicht eine Spur von Sozialismus zu finden, allein dem ist nicht so, auch hier hat sich ein Tripplein Geläuterter erhalten. Das Sozialistengesetz hat, wie anderwärts, seine Wirkung auf unsere Empfindungen( Rache) da­durch ausgeübt, daß zwei unserer Genossen volle sieben Wochen zu Tübingen   in Untersuchung behalten wurden, angeschuldigt in der Char­freitag Nacht vorigen Jahres verbotene Schriften verbreitet zu haben. Die beiden mußten jedoch in Ermanglung jeden Beweismaterials und trotz der Ueberanstrengungen des Landrichters Kellenbach freigelassen

werden.

Die Jnhaftirten Kühne und Raasch verdienen bezüglich ihres Verhaltens Lob und Nachahmung.

In Wahlsachen können wir leider nicht Erfreuliches berichten, indem die hiesige Wählerschaft im großen Ganzen der Meinung ist, in Hrn. Bayer ( Volksparteiler) den Mann gefunden zu haben, der für Alles bürgt; die richtigen Sozialisten, es gibt nämlich auch halbe, waren jedoch anderer Meinung und gaben ihrer 60- bei den zwei letzten Wahlen ihre Stimmen Hrn. Dr. Dulf. Dieses fatale Resultat lohnte allerdings nicht Mühe und Kosten; die Zeiten sind jedoch veränderlich, und wenden sich hoffentlich zum Beffern für uns.

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Als das Haftpflicht- resp. Unfallversicherungsgesetz spruchreif für den Reichstag werden sollte und in vielen Städten seitens der Arbeiter Ver­sammlungen arrangirt wurden, beriefen auch wir eine solche, jedoch der Sozialist denkt und die Polizei lenkt.

Nachdem die unsere verboten, schickten sich die Volksparteiler an, dieses Thema vor ihr Forum zu bringen. Selbstverständlich benützten wir diese Gelegenheit, und gelang es uns, eine von einem unserer Genossen ein­gebrachte Resolution bei der Abstimmung duachzubringen zum großen Merger der Mehrzahl der Herren Demokraten  .

Zu den jüngsten Fragen in Parteiangelegenheiten haben auch wir Stellung genommen und sind die Hamburger Anträge: Aufklärung des Volkes durch Broschüren und Flugblätter, gutgeheißen worden. Bezüglich der Laffulle'schen Schriften sind wir auf Seite der Redaktion des Sozial demokrat". Die baldige Abhaltung eines Kongresses wurde hier für noth­wendig erklärt.

Obwohl die Reformpläne des Herrn Breuel bereits der Vergangenheit angehören, müssen wir dieselben deshalb erwähnen, weil sie unter uns lebhaft diskutirt wurden. Die meisten der Genossen konnten sich für das immerwährende Theoretisiren nicht erwärmen, stehen wir doch tagtäglich im offenen Kampfe wider das Kapital, und wird doch all' unser Mühen und Plagen, Gesundheit Einsetzen und Kujonirenlaffen von der Raub rittergesellschaft nur mit Spott und Hohn beantwortet.

Bei solchem Gefühl der Knechtschaft und Unterdrückung klingen derar­tige Reformen ebenfalls wie Spott; ein Blick in die Kerker und zu den Ausgewiesenen macht das Maß erst recht voll.*)

Für heute genug. Doch sei den Genossen hierorts zugerufen: Aus­dauer und Niemüdewerden! Einmal schlägt die Stunde der Befreiung doch, und da ja bekanntlich Alles seinen Anfang und sein Ende hat, so möge die Befreiung bald ihren Anfang, die Knechtung aber ihr Ende finden. Stürzum.

Bern  , 10. September. Nach langer Zeit und mit vieler Mühe Mühe ist auch in Bern   im Juli d. J. eine Mitgliedschaft der sozia listischen Arbeiterpartei Deutschlands   entstanden. Obwohl wir mit dem bisherigen Resultat zufrieden sein können, so bleibt hier immer noch ein großes Feld zum Bearbeiten für die Grundsätze des Sozialismus. Am 12. August d. J. hielten wir eine öffentliche Versammlung ab, in welcher Genoffe Vollmar über die sozialpolitische Lage Deutsch­ lands   und die Sozialdemokratie" referirte.

Die Versammlung fand im Cafe Rütli statt, unter zahlreicher Zuhörer­schaft aus allen Theilen der Bevölkerung.

Ueber den Vortrag Vollmar's lassen wir am besten ein hiesiges Organ, das Berner Tageblatt", sprechen. Daffelbe schreibt am Schlusse seines Referats:

Der flare Vortrag mit den treffenden Schilderungen der inneren poli­tischen und wirthschaftlichen Lage und Verhältnisse Deutschlands  , der oft drastischen Zeichnung der Wirkung der Sozialisten- und Pfaffengesetze, die Darlegung der bestimmten Ziele der Sozialdemokraten muß bei jedem unbefangenen Zuhörer den Eindruck hervorgerufen haben, daß bei solchen Führern die Sache der Sozialdemokratie gewinnen muß."

Nach beendigtem Referat wurde außer einer Kollekte für die Sache, noch folgende Resolution mit allen gegen 14 Stimmen der anwesenden Sozialrevolutionäre, welche auf das Wort verzichteten, angenommen:

" Die heutige Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Bürger Vollmar einverstanden, anerkennt vollständig die Stel­lung der Sozialisten in Deutschland   gegenüber dem Ausnahmegeſetz, und wird das Wert der Befreiung des arbeitenden Volkes aus den Händen der Kapitalmacht, sowie der reaktionären Staatsgewalt mit allen Kräften unterstützen."

Zum Schluß wollen wir die Genoffen auffordern, mit noch größerem Eifer für unsere Partei zu wirken, den Sozialdemokrat" zu verbreiten, und die Versammlungen der Mitgliedschaft zahlreich zu besuchen. Die­selben finden bis auf Weiteres jeden Samstag statt, und zwar im Restaurant Hahn u. Kopf, Zeughausgasse, wo auch Abonnements auf den Sozial­demokrat" angenommen werden. Mit Gruß und Handschlag!

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Die Berner Genossen.

*) Es folgt hier eine persönliche Apostrophe an Breuel. Da es sich aber nicht um die Person Breuels handelt, und dieser ohnehin durch seine Abreise nach Amerika  man schreibt uns, daß er durch seine materielle Lage dazu gezwungen gewesen sei fich außerhalb der eigentlichen Kampflinie befindet, so haben wir den betreffenden Baffus unterdrückt. Die Redaktion.

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Lehte Nachricht.

Herr Adolph Wagner   hat auf den Steuer- Artikel der Provinzial­torrespondenz hin seine Wahlkandidatur für die konservative Partei zurüd­gezogen, der Mann ist unser Gegner, aber diesem Schritt gegenüber sagen wir rückhaltlos: Hut ab!

Ngumis spits.

Siegesblick.

Wenn das Wetter stürmt, wenn der Donner spricht, Männer der Arbeit, erzittert nicht!

Fest ohne Wanken im Sturmgebraus,

Muthig hindurch, troz Wetter und Graus.

Ob die Nacht auch dunkel: am Himmelszelt Leuchten einst Sterne einer befferen Welt.

da Der Bölkerfrühling bricht fiegend an, ipl dan Dann ist gebrochen der Lüge Bann.

Seht ihr im Osten den Flammenschein, Wie Blut so roth, doch wie Licht so rein? Das ist der Freiheit Morgenroth, Bringt Fürstenknechten und Pfaffen den Tod. Ihr Volksverräther im Reichstagssaal, An der Stirne flammt euch der Schande Mal; Weh euch, wenn der Tag der Freiheit anbricht! Der Völfertag ist das Boltsgericht.

Glaubt ihr zu tödten die Geistessaat

Des jungen Morgens durch schnöden Verrath? Gebt Raum, daß der Weltgeist euch nicht zertritt, Die Freiheit verlacht euren Sklavenschritt.

Seht dort der Pfaffen dunkle Reihn Die Hände erheben und Ave schrei'n! Tritt ein Freiheitsapostel zum Volfe hin, Dann rufen die Heuchler! Kreuziget ihn!" Wie der Wirbelwind am Felsenriff Hohnlachend zertrümmert das morsche Schiff, Wie der zuckende Blitz aus der Wolfe Saum Zerschmettert den faulenden Eichenbaum.

So fällt einst, vernichtet vom eigenen Raub, Die Schmarotergesellschaft in Schutt und Staub, Sie formte, verblendet vom Herrscherwahn, Das Schwert, das uns fiegend bricht die Bahn. Wir triumphiren trotz Spott und Hohn! Die Wahrheit trägt dennoch den Sieg davon. Zersprengt die Fesseln! Der Morgen lacht- Muthig hinein in die Geistesschlacht!

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фон

Insleuse

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Ludwig.

Als geriebener Schwindler und Schuldenmacher wird hiermit der Maler Florian( sonst auch Ernst) Meyer aus Freiburg   i. B., früher in Rorschach  , dann in Zug, zuletzt in Außersihl allseits gekennzeichnet.

Ein Heuchler und Lüdrian durch und durch, hat es Meyer als Flücht­ling" besonders auf Unterstützungsgelder und die Taschen guter Genoffen abgesehen.

Wir bitten, wenn er irgendwo auftaucht, uns sofort Meldung und ihn allerwärts als Freibeuter unschädlich zu machen.

Die Expedition des Sozialdemokrat".

M. Frißenschaft,

Zimmermann aus Bauhof, o./A. Sulgau( Württemberg  ), früher in Basel  , dann in Belfort  , wird hiermit aufgefordert, über die ihm von dritter Hand anvertrauten Gelder ungesäumt Rechnung zu legen, sowie Zahlung zu leisten, widrigenfalls wegen Unter­fchlagung öffentlich gegen ihn weiterverfahren wird.

Die Genossen allerwärts find um Vermittlung dieser Nachricht an Frigenschaft gebeten. Wolle man dessen Adresse oder sonstige Anhalte an die Expedition des Sozialdemokrat" berichten. Mi.

*** Briefkasten

der Redaktion. Korrespondenzen aus Verviers  , Genf 2c. in nächster Nummer.

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der Expedition. O. B. Lyon  : Fr. 2,50 Ab. 4. Qu. erh. H. f. Sta.: Fr. 2,65 f. Schft. erh. Sdg. fort. Gruß! K. F. B.: Mt. 3,60 Ab. 4. On. u. Schft. erh. 34 in Zwischenhand verspätet. Ferd. Bfe. v. 15/9 gekreuzt. Alles Weitere noch erwartend. Gew. Adr. folgt. Fldhptm. Bf. v. 14/9 hier. Mt. 20,- Aug. u. Sept. fommen pr. Ufds. zur nächsten Verrechnung. 2. Sdg. eingetr. u. gutgebr. 3. L. noch erwartet. Hannibal: Nachr. v. 17/9 erh. Unversöhnlicher: Mt. 36,- Ab. Sept., Oft., Nov. erh. Sdg. ab 35 fort Notiz v. 12/9 beachtet. Moorbrenner: Mt. 60,- à Cto. Ab. 3. Ou. erh. Bfl. am 16/9 Weiteres dargelegt. J. H. Zhe.: Mt. 4,40 Ab. 4. Qu. u. Schft. erh. Verl.   folgt, ebenso Reklamirtes. Grüße besorgt u. er­wiedert. Rother Franz: Fr. 3,65 à Cto. erh. tbd. eingetr. Anfrage betr. 2. wird besorgt.-h.: Mt. 26,40 u. Ggrchng. pr. Ab. 3. Qu.

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u. Schft. gutgebr. Weiteres bfl.- Schufterle: Nur Mt. 7,20( nicht 25) Ab. Sept. erh. Alles bestens benügt. F. E.   Brchis.: Fr.-, 12 f. Schft. erh. Sdg. abgg. Rthe. Tbe.: öwfl. 2,90 u. Bf. am 19/9 abgg. Adr. 2c. erwarten baldigst. J. R. Nichol. öwfl.-, 50 fr. f. Schft. erh. Sdg. fort. A. T. Fin.: öwfl. 4, Ab. erh. Jetzt haben Sie noch 96 Cts. pr. 2. Qu. 83 gut, dafern Sie nicht bfl. anders disponiren. Ar. Hier: Fr.-, 40 f. Schft. erh. Der alte Rothe: Einverstanden. Alles abgg. Weiteres erwartet. Flbt. anlangend dem­nächst brfl. Gracchus W.: Bf. v. 18/9 erh. 4 Neue eingereiht. Agst.: Alles beachtet u. geordnet. Gewünschtes folgt.- R. D. Ggen.: Mt. 6, Ab. 3. u. 4. Du. erh.

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Schweizerische Genossenschaftsbuchdruderei Hottingen  - Zürich  .