bekannt und das Resultat war, daß ca. 400 Mart für Klose gesammelt| iüdischen Proletariats von den jüdischen Kapitalisten und anderseits die
wurden.
- Plauen im Voigtland , 3. Juni. Daß unsere Feinde immer mehr an ihrer heiligen Aufgabe, nämlich die heutige Staats- und Gesellschaftsordnung zu verewigen, verzweifeln, beweisen sie dadurch, daß fie immer nach neuen Mitteln suchen, unserer Agitation entgegenzuwirken. Die gesammten bisher angewandten Versuche, die Verfolgungen jeder Art, als Verhaftung, Ausweisung, Arbeitsentlassung u. s. w. haben immer das Gegentheil von dem bewirkt, was damit bezweckt war. Um nun wenigstens die heranwachsende Generation vor sozialdemokratischer Ansteckung zu bewahren, versuchen diese Schlaumeier jett, auf das em pfängliche Gemüth der Kinder einzuwirken. Die Ehre oder vielmehr die Schande eines solchen Versuchs gebührt dem hiesigen Volksschullehrer Delitzsch an der dritten Bezirksschule. Dieser Volksbildner setzte am 31. Mai der 2. Knabenklasse in längerer Ausführung, nachdem er vorher „ Achtung!" und" Ruhig!" kommandiri hatte, auseinander, daß das Berwerflichste alles Berwerflichen die Sozialdemokratie sei; vorzugsweise machte er die Kinder auf das„ Theilen" aufmerksam. Wie Sie das erklären, Herr Delitzsch , hat bei uns große Heiterkeit erregt, ebenso die weise Behauptung, daß Sozialdemokratie Diebstahl sei. Umgekehrt, Herr Delitzsch , die Sozialdemokratie will den Diebstahl abschaffen, den Sie und Ihresgleichen täglich am Volke verüben. Aus welcher Quelle haben Sie denn Ihre Weisheiten geschöpft, Herr Delitzsch ? Etwa aus dem„ Voigtländischen Anzeiger"? Da find Šie allerdings in eine trübe Pfütze gerathen. Es sollte doch Niemand bon Dingen reden, die er nicht versteht, am wenigsten ein ,, Voltsbildner". Stecken Sie Ihre Nase in ein Buch und lernen Sie zunächst das ABC des Sozialismus, und dann versuchen Sie es, Andere darüber zu belehren!
Spaßeshalber seien hier noch einige Fragen mitgetheilt, die der Jgnorant an seine Schüler richtete, nachdem er ihnen auf seine Art den Sozialismus auseinandergesezt hatte.
Delizsch: Also was wird mit der Welt geschehen?( bei der Herrschaft der Sozialdemokratie nämlich.)
Schüler: Die Welt wird zu Grande gehen. Delitzsch : Also was ist Sozialdemokratie? Schüler: Sozialdemokratie ist Diebstahl.
Delitzsch : Warum ist Sozialdemokratie Diebstahl?
Schüler: Weil sie den reichen Leuten Ehre und Eigenthum stiehlt. Und so mit Grazie weiter. Welche Achtung wohl die Schüler vor ihrem Lehrer empfinden werden, wenn ihnen die Eltern zu Hause klar gemacht, was der Sozialismus in Wirklichkeit will. Selbstverständlich werden sie ihn entweder für einen Heuchler oder einen Ignoranten halten. Was dünkt Ihnen angemessener, Herr Delitzsch ? Sie haben nur zu wählen. Der rothe Voigtländer .
Sprechsaal.
Erwiderung.
Nachdem wir in Nr. 21 einer gegen Herrn M. Dragomanow gerichteten Einsendung Raum gewährt, dürfen wir selbstverständlich auch seiner Antwort die Aufnahme nicht versagen. Um jedoch die Debatte nicht über Gebühr auszudehnen, haben wir uns erlaubt, zu den Auslaffungen des Herrn Dragomanow, welche uns einer Richtigstellung bedürftig erscheinen, unsere Anmerkungen unmittelbar hinzuzusetzen, und hoffen, damit diese Polemik, die übrigens nach unserer Ansicht des Intereffes durchaus nicht ermangelt, schließen zu können.
Geehrte Redaktion!
Erst jetzt werde ich auf einen unter dem Titel ,, Eingesandt" veröffentlichten Artikel in Nr. 21 des, Sozialdemokrat" aufmerksam gemacht, der die Broschüre:„ Der erste internationale Antisemiten- Kongreß" betrifft. Der Verfaffer des Artikels, ein russischer Jude", behandelt mich in gar böser Weise, und die Redaktion des Sozialdemokrat" bemerkt dabei, fie sei bereit, wenn ich es wünsche, mir seinen Namen zu nennen.
Ich danke der Redaktion des„ S." sehr für ihre Bereitwilligkeit, sehe aber nicht ein, wozu ich den Namen des Herrn russischen Juden" eigentlich brauchen könnte, da ich im Grunde sogar nicht verstehe, warum er für nöthig gefunden, mit mir über die genannte Broschüre eine Polemik anzutnüpfen.
Obgleich ich überzeugt bin, daß, wenn die Redaktion des„ Soz." die Broschüre in toto lesen fönnte, sie dieselbe nicht so entsetzlich finden würde, wie fie eben von dem Herrn ,, russischen Juden" hingestellt wird, muß ich doch erklären, daß ich in keinem Falle die Verantwortlichkeit für diese Broschüre auf mich nehmen kann, da ich weder deren Autor, noch deren Herausgeber bin und auch nie in irgend einer Beziehung zu antisemitischen Kongreffen, Agitationen und Bewegungen gestanden.) In einer Reihe von mir unterschriebener Artikel und auch in dem von dem Herrn ruffischen Juden" zitirten Wolnoje Slowo "( deffen Redakteur ich erst feit 1. Januar d. J. bin) habe ich meine persönlichen Anschauungen über die jüdischen Fragen in meinem Vaterlande( die russische und öfterreichisch- ungarische Utraine) ausgesprochen, Anschauungen, die mit Raffenhezzerei und Rassenpartikularismus jedenfalls nichts zu thun haben.*)
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Zum Beweis erlaube ich mir, Ihnen die Uebersetzung einer kleinen, von mir und meinen Genossen( den ukrainischen Sozialisten- Föderalisten Herren Lia chotij aus Rußland und M. Pa w lit aus Galizien ) unterschriebenen Notiz aus dem gedruckten Aufrufe:„ Von einer Gruppe jüdischer Sozialisten" vorzulegen.( Die genannte Gruppe hatte die Absicht
noch vor den antisemitischen Tumulten, in der jüdischen Bevölkerung Rußlands und der benachbarten Länder sozialistische Propaganda durch Publikationen in dem bei der israelitischen Bevölkerung dieser Länder üblichen Dialekte zu betreiben oder beffer, zu beginnen.) Es heißt in der erwähnten Notiz:
In der Gegend, die von Ukrainern in Rußland und Desterreich bevölkert sind, wohnen jezt mehr als eine Million Juden. Noch nirgends wahrscheinlich hat so ein erbitterter Kampf zwischen den Ureinwohnern und Juden gewüthet, wie es in der Ufraiue im 17. und 18. Jahrhundert der Fall gewesen, wo die Juden als Organe einer vom Volte gehaßten ftaatlichen und sozialen Ordnung fungirten.
" Jezt kann nur ein Drittel der Juden in der Ukraine zu der Klaffe offener Exploitateurs gerechnet werden. Ein anderes Drittel gehört zu den arbeitenden Klaffen( wie auch ein guter Theil des dritten Drittels
die Diener und Angestellten der jüdischen Bourgeoisie) und, weit entfernt, von dem Einkommen der jüdischen Kapitalisten zu genießen( obgleich diefes Einkommen mit Hilfe des jüdischen Proletariats erworben wird), befindet es sich in einer Armuth, welche die Armuth des„ chriftlichen" Proletariats übertrifft. Und doch hat der alte sozial- nationale Kampf zwischen Ukrainern und Juden eine so lebhafte Erinnerung in den Nachtommen beider Rassen hinterlassen, daß bis jetzt Angehörige einer und derselben und unter den gegenwärtigen ökonomischen Verhältnissen leidenden Klaffe, wenn sie nur verschiedener Raffe find, einander fremd und feindselig geftimmt gegenüberstehen. Bei den gegenwärtigen Berhältnissen zwischen Utrainern und Juden tann man erwarten, daß jede revolutionäre Bewegung der ersteren gegen den jeßigen Stand der Dinge von blutigen Szenen einer Judenverfolgung begleitet sein wird, die noch ungerechter sein würden als die Judenverfolgungen des 17. und 18. Jahrhunderts.**) Anderseits ist der Antagonismus der Juden und Nicht- Juden in der Ukraine eine Ursache der Solidarität zwischen Schichten der jüdischen Bevölkerung, deren Interessen wesentlich entgegengesetzter Natur find.
,, Wie wichtig für die Sozialisten der ukrainischen Region die Organifation einer Propaganda ist, deren Ziel ist, einerseits die Trennung des
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*) Beiläufig sei bemerkt, daß die Redaktion des„ Wolnoje Slowo" ( Freies Wort) dem Namen und den Zielen dieser Zeitung gemäß- ihren Korrespondenten stets eine große Freiheit der Meinungen überließ und nur fattische Argumentation von ihnen verlangte. Ueber die semitische Frage wurden im W. S." auch Artikel aus der Feder jüdischer Autoren und mit ausgesprochen philosemitischen Tendenzen veröffentlicht.
**) Sachkundige können bezeugen, daß das genannte Unternehmen nicht verwirklicht wurde, hauptsächlich in Folge feindseliger Stimmung der Vertreter russischer und polnischer Sozialisten, welche eine Bergliede rung ihrer respettiven national- sozialistischen Parteien befürchteten, im Falle die russischen und polnischen Sozialisten jüdischer Abkunft ihre Wirksamkeit ihrem eigenen, bis jept von ihnen gänzlich unberücksichtigt gelassenen Volte widmen wollten.
Vereinigung der jüdischen Arbeiter mit den Arbeitern anderer Raffen zu bewirken, springt somit in die Augen. Nun, ein gutes Mittel dazu wäre freilich die sozialistische Presse, die gedruckte Propaganda in dem bei der israelitischen Bevölkerung üblichen Dialekte. Wir sind überzeugt, daß alle unsere Genossen in der Ukraine Region das oben erwähnte Unternehmen unserer jüdischen Genossen unterstützen werden.+)
So viel über die von dem Herrn russischen Juden" berührte Frage. Ich gebe jetzt zur Anmerkung der Redaktion des„ Sozialdemokrat" über. Für den Theil dieser Anmerkung, wo Sie mich, einen ukrainischen Föderativ- Sozialisten, aus der Partei der russischen Revolutionäre" ausschalten, und besonders solcher Revolutionäre, wie es die Herren Arelrod, Plechanow , Deutsch 2c. sind, die den wissenschaftlichen Sozialismus in die Lehre von der schwarzen Umtheilung" verdreht 2) oder sogar das ukrainische Volt des Tschigiriner Bezirkes durch bin ich ein falsches Manifeft im Namen des Zaren betrogen haben ³), Ihnen sehr dankbar. Jede Propaganda des Faktums, daß ich mit solchen russischen Sozialisten(?) nichts gemein habe, betrachte ich als vortheilhaft für die Sache, welcher ich diene, und für meine Genossen in Rußland und Defterreich. Ich muß Ihnen aber erklären, daß es ganz verfehlt war, wenn Sie, unexakten und parteilichen Gerüchten trauend, folgende Zeilen schrieben:
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,, Schon vor einiger Zeit haben P. Arelrod, Bochanowski, L. Deutsch, B. Saffulitsch 2c.( G. Blechanow), Herrn Dragomanoff öffentlich aufge fordert, seine vagen Verdächtigungen der russischen Revolutionäre offen oder vor einem Ehrengerichte zu beweisen, der Herr zog es jedoch vor, dem so berechtigten Verlangen nicht nachzukommen."
Ich bedauere recht sehr, über ein so trauriges Thema sprechen zu müssen, kann aber nicht anders thun, als hier das Zeugniß abzugeben, daß gerade ich es war, welcher dem Fräulein W. Sassulitsch ein Ehrengericht über Verläumdung meiner Person vorgeschlagen habe, und daß es kein Anderer war als fie, W. Sassulitsch, und nicht ich, welche den Vorschlag eines Ehrengerichtes nicht annehmen wollte. 4) Was nun den offenen Brief betrifft, in welchem mich die Herren Arelrod, Deutsch , Plechanow 2c. zu persönlichen Erklärungen aufforderten, so habe ich denselben in der That nicht beantwortet und werde ihn auch nicht beantworten; erstens weil ein guter Theil der darin gestellten Fragen von Jedem, der die russischen Angelegenheiten einigermaßen fennt( und vor Allem von den Herren Axelrod, Blechanow 2c. felbft) beantwortet werden kann,++) und zweitens, weil meine Antwort hauptsächlich in der Veröffentlichung der an mich gerichteten Briefe desselben Herrn Arelrod bestehen würde Briefe über ein ihm in Gemeinschaft mit mir von einer in Rußland lebenden Gruppe zur Publikation zugesandtes und von dem Herrn Axelrod mitsammt den Herren Stefanowitsch( auch einer der Tschigiriner Volksbetrüger), Deutsch , Plechanow 2c. estamotirtes Programm diese Veröffentlichung aber einen für die ganze Bewegung, zu der auch die genannten Herren in gewiffer Beziehung stehen, schädlichen Standal hervorrufen könnte.) Sie werden hoffentlich zugeben, daß solche durchaus persönliche Sachen fich am wenigften zu einer Besprechung vor dem großen und besonders einem fremden Publikum eignen. 7)
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Ja, ich glaube, daß, vor einem Publikum, das weder die russischen Angelegenheiten genan kennt, noch der russischen und ukrainischen Sprache ( in welcher ich hauptsächlich meine Artikel schreibe) mächtig ist, es nicht bequem wäre, sogar einige Fragen von viel allgemeinerer Bedeutung zu ventiliren so z. B. die Frage über meine und der politischen Gruppen, mit denen ich mehr oder weniger solidarisch bin, Stellung zu der sogen. ruffischen sozialrevolutionären Bewegung.
Ich führe die Polemik gegen viele Personen und Gruppen, das steht jedenfalls feft. Aber nur eine vollkommene Sachunkenntniß könnte Jemanden zu dem Schluffe veranlassen, daß ich als Gegner der russischen fozialrevoulutionären Bewegung und der sozialrevolutionären Partei, a le solcher, auftrete! Erstens ist eine einheitliche sozialrevolutionäre Partei in Rußland nicht vorhanden und kann auch nicht vorhanden sein,- aus Mangel an Bedingungen für die öffentliche Organisation einer solchen Partei, wie sie in Westeuropa existiren, wo jedoch die Sozialisten auch in Fraktionen, die mit einander oft in sehr scharfer Polemik stehen, zerfallen. In Rußland wird die sozialrevolutionäre Bewegung in den letzten zehn Jahren durch Individuen und Gruppen von außerordentlich verschiedenen Ideen und Tendenzen vertreten. Diese Individuen und Gruppen erlauben sich oft, im Namen der ganzen sozialrevolutionären Bartei" zu sprechen; zugleich aber kümmern sie sich meistens wenig um die Uedereinstimmung ihrer Aeußerungen mit den Worten ihrer Vorgänger und Zeitgenossen, ja fogar mit dem, was sie selbst früher gesagt haben, und manchmal auch mit den Grundsätzen des Sozialismus und der Freiheit, wie sie überall in der zivilifirten Welt verstanden werden. Ale politischer Schriftsteller muß ich sehr oft vielen Meinungen der ,, russischen Revolutionäre" entgegentreten und oft manchmal aus dem einfachen Grunde, weil diese Revolutionär fich selbst widersprechen!
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Ich habe schon das ek latante Beispiel der Tschigiriner Affäre oben berührt. Noch ein Beispiel aus dem Bereich der semitischen Frage, welche uns den Anstoß zu dieser öffentlichen Debatte gegeben hat, wird Ihnen beweisen, wie schwierig es ist, sich ein genaues Urtheil über unsere Anlegenheiten zu bilden: Wissen Sie, daß das berühmte Exekutivkomite des Volkswille" seinerzeit einen Aufruf an das ukrainische Volt erließ, mit der Einladung, auf die Juden loszuschlagen? 8) Wissen Sie, daß dieser Aufruf von keinem Anderem als von mir ftreng verurtheilt wurde und zwar in demselben Wolnoje Slovo", von welchem der Herr„ russische Jude" infinuirt, daß es eine„ Agentur des Grafen Ignatieff" wäre?! Wenn Sie meine polemischen Schriften lesen könnten, würden Sie darin nicht wenige Beispiele wie die oben angeführten finden, und Sie würden auf Abhandlungen stoßen, die ganz in der Art Ihrer eigenen Zeitung verfaßt sind, wie z. B. der Artikel über die sogenannte Merstallingeraffäre(„ Der Sozialdemokrat" 1883 Nr. 13,„ Diebstahl und Revolution").
Berücksichtigen Sie ferner, daß der moskowitische zentralistische Nationalismus in gewissen russischen sozialrevolutionären Gruppen immer ziemlich stark ausgeprägt war( fiehe darüber meinen Artikel:„ Der kleinrussische Internationalismus" im Jahrbuch für Sozialwissenschaft" 2. Bd.) und daß jezt, wo die ursprünglich sozialistischen Tendenzen dieser Gruppen zu einem politischen Jakobinismus herabgeführt worden sind, dieser Nationalismus, gegen welchen ich, als ein Ukrainer und Föderalist, die Interessen von allen Völkern von Rußland vertheidigend, ganz natürlich auftreten muß, noch viel prägnanter geworden ist und Sie werden genug natürliche Motive finden für eine Polemit zwischen mir und verschiedenen Mitgliedern der sogenannten„ russisschen sozialrevolutionären Partei."
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Aber noch einmal: um diese Polemik zu beurthellen, muß man die Verhältnisse und die Sprachen Rußlands genau kennen."
Mit Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebenster Diener M. Dragomanow.
* **
Anmerkungen der Redaktion.
1) Ist auch in dem Artikel nicht behauptet, sondern lediglich Herrn Dragomanom die Mithilfe bei der Verbreitung dieser allerdings im schlimmsten Sinne des Wortes antisemitischen Broschüre zum Vorwurfe gemacht worden.
2) Ueber die Auffassung, daß der russische Agrarkommunismus den Ausgangspunkt für eine sozialistische Umwälzung der Gesellschaft abgeben könne und daß die sozialistische Agitation daher an ihn und seine Tra ditionen anzuknüpfen habe, läßt sich sicherlich streiten, aber von einer Verdrehung des wissenschaftlichen Sozialismus kann hier wohl nicht die Rede sein. Unter Berdrehung versteht man eine absichtliche Fälschung. 3) Stefanowitsch und Deutsch wollten die Tschigiriner Bauern durch die Thatsachen überführen, daß fie vom Zaren nichts zu erwarten haben,
†) Das war fast ein Jahr vor den jetzt bekannten 1881er antijüdischen Bewegungen in Südrußland geschrieben.
++) So z. B. werde ich( mit dem Anschein wahrhaft kindischer Naivetät) gefragt: welche russische Revolutionäre die Verläumdung als Mittel zum Kampf mit ihren Gegnern, resp. Konkurrenten gebraucht haben? Wer von den Ruffen weiß nicht, daß die russischen„ Blanquisten" Broschüren herausgaben, in denen versichert wurde, der Redakteur des Vorwärts", Herr Peter Lawrow, stehe im Verkehr mit der dritten, Abtheilung') ( siehe z. B. in soeben erschienener Thun's Geschichte der revolutionären Bewegungen in Rußland S. 74) 2c. 2c.?
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um sie auf diese Weise für eine Voltserhebung zu gewinnen. Man kann den Optimismus, der diesem Versuch zu Grunde lag, als ungerechtfertigt bezeichnen, es ist aber doch mehr wie kleinlich, Leute wegen einer List zu Betrügern zu stempeln, die sie nothgedrungen anwenden mußten, um überhaupt mit den Bauern in Verbindung treten zu können. Stefa nowitsch, den Herr Dragomanow hier beschimpft, büßt sein fühnes Unternehmen mit 15jähriger Zwangsarbeit.
4) Wera Saffulitsch ging die Angelegenheit, wegen deren Herr Dragomanow ihr ein Ehrengericht vorschlug, gar nichts an, wohl aber waren ihr die Angriffe Dragomanow's gegen die russischen revolutionären Parteien oder sagen wir präziser gegen die attiven Revolutionäre nicht gleichgiltig.
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5) Herr Dragomanow wählt hier ein Beispiel, das für die Art seiner Polemik sehr bezeichnend ist. Die russischen Blanquisten, von denen er hier spricht, find Niemand anders als Herr Peter Ttatschow und deffen Freunde vom„ Nabat", Leute, die in der russischen revolutionären Bewegung nie eine andere Rolle gespielt haben als Herr Most gegenwärtig in der deutschen Sozialdemokratie, und deren unehrliche Polemik übrigens auch Fr. Engels seinerzeit im„ Volksstaat" gebührend zu kennzeichnen sich veranlaßt sah.( Flüchtlings- Literatur,„ Voltsstaat" 1875.) Die ruffischen Revolutionäre der systematischen Verläumdung bezichtigen und dann als Beweis auf Herrn Ttats chow hinweisen das ist in der That ein sehr reines Mittel". 6) Herr Dragomanow gestatte uns zu bemerken, daß die Dokumente, von denen er hier spricht, seinerzeit von Axelrod aus Rußland durch einen Delegirten an seine Freunde zur Durchficht und zum Druck geschickt worden waren, und daß, was die Briefe Arelrod's anbetrifft, dieser ihm die formelle Erlaubniß gegeben hat, sie zu veröffentlichen.
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7) Allerdings. Deshalb ist es auch Pflicht, solche persönliche Verdäch tigungen in seinen Schriften zu vermeiden.
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8) In der betreffenden Proklamation wurde der Judenheze als solcher keineswegs das Wort geredet, sondern ausgehend von den Judenunruhen zum Kampf gegen alle Elemente der Ausbeutung aufgerufen. Sie beruhte freilich auf einer optimistischen Auffaffung der Judenkrawalle als Anzeichen einer beginnenden Volkserhebung wurde aber sofort, als man den Frrthum einsah, fallen gelaffen. Die strenge Verurs theilung" derselben durch Herrn Dragomanow beftand übrigens anfangs darin, daß er seiner Genugthuung darüber Ausdruck gab, daß sie in Kleinrussischer( ukrainischer) Sprache verfaßt war, und in einer beiläufigen Bemerkung, daß sie doch zu weit gegangen sei. Erst später wurde sie zur Diskretitirung der Partei der„ Narodnaja Wolja " in's Feld geführt.
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9) Gewiß. Man muß vor Allem wissen, daß, was Herr Dragomanow ,, mostowitischen zentralistischen Nationalismus" nennt, nichts anderes ist als die Erkenntniß, oder sage man unsertwegen Ansicht, daß zunächst in Rußland das Moskowiterthum, der zarische Absolutismus, gebrochen werden muß, um eine wirkliche sozialistische Voltsbewegung möglich zu machen, und daß daher auf den Sturz des Zarismus die Hauptkraft der russischen Revolutionäre gleich viel ob Groß- oder Kleinruffen, ob Juden oder Slaven gerichtet sein muß. Und weiter muß man wissen, daß Herr Dragomanow fich in einen nationalistischen Föderalismus ver rannt hat, der in seinem Kopfe vielleicht mit dem Sozialismus und der Demokratie vereinbar ist, der aber bei dem heutigen Stand der Dinge in Rußland weiter nichts sein würde als eine äußerst brauchbare Stütze des zarischen Absolutismus.
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Von Frankfurter Genossen durch J. U. C. Bennigsen zur Nachwahl im ersten Hamburger Wahlkreis Mt. 133. 31 erhalten zu haben, bestätigt J. A. Rothbart.
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Bernstein G. in B.: Mt. 16,45
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der Expedition: Catilina : Fr.-, 70 f. Schft. erh. Spiegel berg jr.: Mt. 3,- pr. Agfd. u. Mt. 2,- pr. Ufd. dkd. erh. Weiteres dfd. verwendet. Gewünschtes besorgt. W. H. Agrm.: öwfl. 2,40 Kleiner Thrgr.: Mt. 21,50 à to Ab. 3. Qu. und Schrft. 2c. erg. Ab. Juni erh. Ggrch. gutgebr. Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Alles beachtet. J. Gcks. Amst.: Fr. 3,10 Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Britch. O'straß: Fr. 2, Abon. 3. Qu. Waldenburg: erh. H. R. London : Fr. 126, à Cto. Ab. 2c. erh Marat L.: öwfl Mt. 5, à Cto. Ab. 3. Qu. erh. Bft. Näheres. 6,70 Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Sdg. nach Wunsch besorgt am 21/7.. Otto Vorw. Jammerthal: E. K. Villefr.: Fr. 2,20 f. Schrft. erh. Mt. 21,6) Ab. 2. Qu.( 2. Expl.) und Reft f. R. pr. Ab. 3. Qu. gut gebracht, welches fortan unter" Rothe Fahne" quittiren werden. Bruno in Br.: Mt. 140, à Cto. Ab. 1. u. 2. Qu. sowie Schft. baar erh. Ggrch. laut Auszug gutgebr. Ihre Aufftlg. ist uns unklar. Bfl. Weiteres. Von einem stillvergnügten Rebellen: für eine Schriften schuld von Fr. 3,40 mt. 100,- pr. Agfd. dtd. erh. Bumpernickel: mit. 22,10 baar und Mt. 17,90 pr. Ggrchg. à Cto. Ab. gutgebr. Bstüg. folgt. J. G. O'strß: Fr. 2, Ab. 3. Qu. erh. Emr. Amftd. Fr. 2.50 Ab. 3. Qu. erh. Durchsatz: Fr. 5, Ab. 3. Qu. 2 Erpl erh. Ttthmstr. besorgt. C. Hdm. Kophgn.: Fr. 43,51 Ab. 2. Du u. Schft. erb. Heinrich: Mt. 10,- f. Saft. erh. Sdg. unterwegs. F. hat allerdings Anfangs Mai Mt. 275,- gesandt. Bfl. Näheres. Stud. J.: Fr. 2, f. Schft. erh. P.- Mitgl. Zürich : Fr. 8,52 f. d Kieler Wahl am 21/7. gesammelt, dem Wfd. dko. zugew. Kappahn. Mt. 3, Ab. 3. Qu. 2. H. erh. Sdg. fort. Roth ist die Farbe", Payerne : Fr. 2,50 Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Bf. war verspätet, deshalb Nachn. Bitten fünftig Alles für uns an Exped. d. S." adressiren. L. Hffm. Zh.: Fr. 2,- Ab. 2. Qu. erh. J. G. H. B.: Mt. 6, Ab. 3. u. 4. Qu. erh. Schft. besorgt. Bingermann: Fr. 2,
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2. Qu. durch Mßr. erh. Rebus: Mt. 12,10 Schrft. und Ab. Juni und Juli erh. Rother Greif: Mt. 20,- à Cto. Ab. erh. Früheres ebenso. Schft. folgen. Rockville v. d. Sekt. d. soz Arbpart.: Fr. 25,30 ( Doll. 5,- pr. Ufd. dkd. erh. Lwky. 3.: Fr. 8,08 f. Schft. erh. Ab. 2. u. 3. Qu. reftiret. Blume: Mt. 2, Ab. 3. Qu. auf Weiteres erh. Adr. gelöscht. L. Sch. E.: Mt. 4, Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Merkurius G. in B.: Mt. 2, f. d. Kieler Wahl d. Wfd. zugew. -atore: Mt. 105,15 Ab. 2. Qu. u. Schft. durch D.- Floor erh. Für E. B. Ma.: Mt.-, 55 f. Schft. Dich u. Ag. Einiges mitgenommen. erh. S. A. P. Cincinnati : Fr. 50,65( Doll. 10,-) f. d. streik. Meer. d. Ufd. dkd. zugew. K. Tpz.: Chur : Fr. 2,50 pr. Ufd. dtd. erh. öwfl. 1,70 Ab. 3. Qu. erh.-h.: Mt. 123,05 à Cto. Ab. u. Schft. erh. From. 3.: Fr. 2, Ab. 3. Qu. erh. Album: Bf. v. 23/7. erh. Weiteres erwartet. Rothbart: Bf. v. 23/7. erh. Schft. betr. bfl. Näheres. W. D. Grenoble : Bis 26/7. Nichts eingetroffen. Peter: Mt. 56,- Ab. à Cto. 2. Qu. u. Adr. erh. Bfl. am 21/7. geantw. B 4 a: Danton : Bf. v. 23/7. am 25/7. beantwortet. Alles notirt. Mt. 400,- à Cto. Ab. 2c. u. Bf. erh. J. K. Baltimore:„ Einzig in seiner Art" ist Bumbum längst nicht mehr. Der Kronzeuge von Tißa Eßlar gehört in dieselbe Spezies." Folie morale"( moralisches Frresein) nennen's die Frrenärzte. Soll angeborne Hirnschwäche sein. Sucht, von sich reden zu machen, Gewohnhertelügnerei, Feigheit, Roh heit sind besondere Symptome. Moriz Scharf ist dem unseren" aber noch über, der sich wenigstens ärgert, wenn man bei ihm auf die lockere Schraube tippt. D. Ver. Chur: Fr. 10,20 den ftreifenden Schreinern in Stuttgart bkd. zugew.
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Samstag, den 28. Juli, Abends 8 Uhr Versammlung der deutschen Sozialisten
in der Restauration zum Gotthardt, Spalenvorstadt 31. Zahlreiches Erscheinen ist erforderlich. Die Mitgliedskarten find mit zubringen.
In obengenanntem Lokale werden regelmäßig alle 14 Tage je am Samstag die Rersammlungen abgehalten, wozu jeder Gesinnungsgenosse Der Lotalausschuß. freundlichst eingeladen ist.
Schweizerische Genoffenschaftsbuchdruderei Gottingen- grid.