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Ruhe, Körperverlegung und Hausfriedensbruch und jezt sind die Arbeiter vom Landgericht in Chemnitz   von dieser Anklage in Kenntniß gesetzt worden. Die Winkler'schen Arbeiter sind fast alle der kleinere Theil find noch junge Leute die ruhigsten Bürger unserer Stadt, und es weiß kein Barteigenoffe etwas, daß sie jemals zu uns gehört haben: aber die Sozialdemokraten müssen Schuld sein, und deshalb muß ein Erempel ftatuirt werden. Und wer ist der Urheber dieser Anklage? Wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß, Niemand anders, als unser Bürgermeister! Anstatt den Fabrikanten wegen seines betrügerischen Verkaufs von Arbeitsmaterial an die Arbeiter beim Staatsanwalt anzuflagen, sucht dieser würdige Patron den sich in ihrem Recht befindenden Arbeitern noch Schaden zu­zufügen. Es ist das jedenfalls eine schöne Jllustration zu der Cremer'­schen Phrase: Gerechtigkeit für Alle! Der konservative Fabrikant Winkler, beiläufig bemerkt, der stellvertretende Vorsitzende beim letzten Wahlkomite für den Amtsrichter hier, darf seiner Unehrlichkeit wegen nicht bestraft werden, trotzdem alle behördlichen Spitzen hier von seinem Thun   unter­richtet sind, die Arbeiter aber werden unter den nichtigsten Gründen in Anklagezustand versetzt. O diese famose Klique! Aber mit diesem Prozeß war es noch nicht genug. Der Bürgermeister, Dr. Keubler, hätte vor allen Dingen gern einen Sozialistenprozeß gehabt und dazu gab ihm der Sozialistenkongreß in Kopenhagen   endlich Gelegenheit: war ja auch ein Parteimitglied aus Mittweida   dort gewesen. Nach dem Bekannt­werden dieser Thatsache nun, wurde dem Staatsanwalt in Chemnitz  fofort Bericht erstattet, und es fand bei dem Betreffenden abermals unter Beobachtung aller gesetzlichen Vorschriften eine Haussuchung statt; allein immer wieder erfolglos. Trotzdem wurde aber eine Anklage zusammen­gedrechselt, und zwar auf Verbreitung verbotener Schriften. Als Be­weise der ,, Möglichkeit", das Verbrechen begangen zu haben, wurde an­geführt: 1. Es sind verschiedene Nummern des Züricher   ,, Sozialdemo frat" in einem Zustand gefunden worden, daß sich annehmen läßt", auch Andere haben dieselben gelesen. 2. ist der Beschuldigte ein notorischer Sozialdemokrat, der jedesmal unterrichtet ist, wenn ein hervorragender Führer, wie Bebel, Geiser und Vollmar nach hier kommt( welches Ver­brechen!) 3. wird er allgemein der rothe Fischer genannt!( Höchst ftrafbares Moment!) 4. ist er in Kopenhagen   gewesen. 5. find in ver­schiedenen größeren Sendungen, welche beschlagnahmt wurden, auch kleinere Sendungen an Fischer vorgefunden worden, die mehrere Nummern gleicher Art enthielten. 6. Jntulpat hat auch zweimal in Versammlungen als stellvertretender Leiter fungirt u. s. w. u. s. w. Als Kronzeuge à la Stieber wurde der Bürgermeister Dr. Keubler angeführt. Das Land­gericht in Chemnitz   aber hatte aus alle dem wohl ersehen, daß genannter Fischer Sozialdemokrat ift, war aber der Ueberzeugung, daß dies Alles noch nicht die Veranlassung zu einer Anklage sein könne, und daß des­halb die Anklage niederzuschlagen sei.

Wie Sie sehen, ist der Mittweidaer   Bürgermeister zu allem Möglichen fähig, nur zu nichts vernünftigem.

Was aus der Anklage gegen die 17 Polierer wird, davon werde ich später berichten.

( Sie sind, wie nicht anders zu erwarten, wegen Hausfriedensbruch" zu zwei Wochen bis zwei Monat Gefängniß verurtheilt worden. Herr Reubler kann zufrieden sein. Anm. d. Red.)

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Wahlkreis Kaiserslautern Kirchheimbolanden, den 22. Juli. Zwei Gründe bestimmen uns, auch einmal etwas Platz im Organ zu beanspruchen; und zwar erstens der, der Partei ein kleines Lebenszeichen zu geben; und zweitens zu fonstatiren, daß auch in der freien" Pfalz   gewisse Hirnschädel ebenso servil sind, wie anderwärts.

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Ende Oktober v. J. verzog unser Genosse Schäftefabrikant Karl Berg von Kirchheimbolanden   nach Kreuznach, und bereiten ihm seine Freunde eine Ovation in Form eines gemüthlichen Abschieds­schoppen. Die Einladung war von Bergs engeren Freunden an Leute der verschiedenen politischen Richtungen ergangen, und hatten sich auch ziemlich viel Gäfte eingefunden. Bei dieser Gelegenheit nun sprach Ge­noffe Mahr und zollte Berg Anerkennung für seine Thätigkeit im Sinne der Arbeitersache. Berg antwortete mit einem Hoch auf die universelle Freiheit, in welch beide Hochs die auf Kommando anwesenden Gensdarmen kräftigst mit einstimmten man weiß nicht, ob aus Dummheit oder Erkenntniß der im Grunde doch identischen Interessen. Einige Tage später erfolgte bei Berg in Kreuznach und Mahr in Kirch­ heimbolanden   Haussuchung. Gegen beide wird wegen Geheimbün­delei Untersuchung eingeleitet, in deren Gefolge natürlich die obligate Briefsperre erfolgte. Am 17. Dezbr. ward Mahr nicht aber Berg mit­getheilt die Untersuchung ist niedergeschlagen. Indeß schon unterm 3. Jan. verhängt, am 7. Jan. eröffnet man über Mahr und 14 andere Personen, darunter mehrere Nichtsozialisten, wiederholt Brief­sperre, Haussuchungen, riesige Verhöre 2c., das Kaiserslauterner Gericht erscheint drei Mann hoch, und jetzt geht's an die Generaljagd!

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Gefunden und mitgenommen wurde Verschiedenes, darunter wenig von Belang. Allgemeine Bestürzung der guten" Gesellschaft, und doch im Grunde genommen Sympathie für uns und ungetheilte Verurtheilung des polizeilichen Uebereifers; man sagte ganz offen: An diesen Leuten ift nichts zu fangen, die Kerle find viel zu hell, da muß man Dümmere nehmen,( mindestens so dumm, wie der Kirchheimer Amtsanwalt). Kurz, der Skandal zieht sich bis zum 11., resp. 27. Juni hin, an welchem Tage allen 16 Personen amtlich die Zustellung wird, daß Mangels hinreichender Beweise zur Ueberführung die Unter­suchung eingestellt und die Betreffenden außer Ver folgung gesegt seien". Also über sieben Monate dauerte die Geschichte, und nun das jämmerliche Ergebniß!

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Zur Parteisache selbst sei noch bemerkt, daß in unserem Wahlkreis die Sache noch arg in den Windeln liegt. Eine rühmliche Ausnahme macht allerdings Kirchheimbolanden  , in drei verschiedenen Wahlen waren unsere Stimmen: 1877 12; 1878-47; 1881-61, und das gibt der Bande zu denken! Kaiserslautern   1877- ca. 600: 1881 gar nur 117. Hier fehlt viel! Zum Schluffe noch die Bemerkung, daß die polizeilichen Machereien uns ebensowohl Achtung wie Grund und Boden verschafft haben. Denn man hatte es durchweg mit geachteten, gern gesehenen und tüchtigen Leuten zu thun, und wunderte man sich verschiedentlich, solche Leute" als Sozialdemokraten zu toissen. Das alberne Märchen von den ,, besof­fenen Knüppelhelden" will manchen Leuten eben absolut nicht aus dem Kopf.

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Würzburg  . Am 5. Auguft fand zum erstenmal nach dem Aus­nahmegesetz hier wieder eine allgemeine Arbeiterversamm Iung statt mit der Tagesordnung: Die Zünstler und die heutige Arbeiterbewegung". Referent: Herr Rid. Dieselbe war gut besucht und nahm einen günstigen Verlauf. Folgende Resolution gelangte ein­stimmig zur Annahme:

,, Das Bestreben der Zünstler ist ein den Arbeitern feindliches. Die heutige Arbeiterversammlung macht es sich zur Aufgabe, überall hierorts, wo es möglich, Fach vereine zu gründen. Ferner erklärt die Versammlung das Vorgehen der Stuttgarter Ge noffen( Schreiner) als ein durchaus gerechtes und beauf­tragt den Schreinerfach verein hier eine Aufmunterung zum Aus­harren, bis die Forderungen endgültig bewilligt find, nach Stutt­ gart   ergehen zu lassen. Im Weiteren erklärt sich die Versammlung bereit, nach Kräften Unterstützung gewähren zu wollen." Eine Tellersammlung ergab Mt. 15. 70 zu diesem Zwecke.

Konstanz   Feste, Fefte, und kein Ende! Die Herren arran­giren Fefte und die Proletarier, die bösen Sozialdemokraten, thun mit, weil sie sich eben auch amülfiren wollen; jeder allerdings in seiner Art. Mitten in der Sauregurkenzeit fündet die demokratisch- liberal- konservative Konstanzer Zeitung" eines Tages im bekannten Tone an: Der Helden­greis, unser allgeliebter hochgeehrter 2c. Kaiser kommt heute per Extrazug an, unser do. do. Landesvater, der do. do. Großherzog tommt um einige Stunden früher, um seinen Schwiegerpapa( d. d. Einen von den Vielen) in eigener Person zu begrüßen. Vorausgeschickt muß werden, daß Ein­geweihte, darunter natürlich auch die Sozialdemokraten, schon früher um diesen Besuch wußten, auch haben die Lezteren Folgendes erfahren:

Vor einigen Monaten kommandirten die Offiziere des hiesigen Regi­ments die beffere Blase", d. h. jene Vereine, an deren Spitze Speichel­lecker, Berufsdenunzianten und andere Streber stehen, zum Empfang ,, unseres Kaisers". Sie kommandirten, sagen wir, und das ist das richtige Wort, denn sie schrieben an den Männergesangverein ,, Bo da n", das Obere Museum", den Gerstensa ck" 2c., daß die ,, Offi­ziere" zum Gaudium unseres Heldengreises ,, Etmas aus der ruhm­reichen Geschichte der Hohenzollern  " aufführen werden. Den Mitgliedern

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der genannten Bourgeois- 2c. Beamten waren hier einige Statiftenrollen und die Rolle des Zahlens zugedacht. Die Herren Offiziere, die bei den hiesigen Geschäftsleuten noch genug Schulden vom letzten Fest haben, wollten nur den Spud leiten und arrangiren. Aber leider hatten sich die Herren diesmal verrechnet. Die Loyalität der biedern Bürgerschaft ist eitel Schwindel und hört da auf, wo die Geldfrage anfängt. Die Vereine sagten: Wir sollen zahlen und die Herrn Offiziere   den Profit einstecken? Quod non! Wir thun nicht mit.- Und so ward der schöne Plan zu Wasser. Uns Sozialdemokraten kanns ja Wurscht sein, ob Hinz oder Kunz den alten Kartätschenprinzen anhocht, aber g'spaßig ist's doch, wie sich die Geburtsaristokratie in Geldfragen stets an die Geldaristokratie wendet, welche sie sonst vornehm über die Achsel ansteht. In den genannten Vereinen gibt es indeß Burschen, die wie verrückt thun, wenn ihnen eine so große Ehre zu Theil wird. Die Mitglieder dieser Vereine find nämlich Beamte, zu deren Beruf unbedingt Loyalität gehört, und Geschäftsleute, die um des lieben Geschäftes willen in Loyalität machen. Aber der Spaß sollte 1500 Mark kosten, und das war denn doch fein Spaß. So wurde also nur den Soldaten be­fohlen, vom Bahnhof bis an den Hafen Spalier zu bilden. Es sah aus, als ob dieses Spalier ,, Väterchen" vor allzugroßer Liebe des Volkes hatte schützen sollen. Wäre nicht nöthig gewesen, denn das Volk" bestand aus Kindern, Weibern, Beamten, Soldaten und den aus dem ganzen Land zusammengetrommelten Polizeispitzeln. Diese schrieen ihre Hochs, das Schiff dampfte mit seiner und unserer ,, theuren Last" ab und damit war die Geschichte in Konstanz   zu Ende. Draußen auf offener See aber schaukelte an dem kaiserlichen Schiff ein Boot vorüber, das auf seinem Segel groß die Inschrift ting: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Eine rothe Flagge wehte ftolz, senkte sich aber nicht zum Salut. Ob sie wohl den ,, erhabenen Monarchen" an die 48er Märztage und an seine ,, lieben Berliner  " erinnert hat?

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Einen anderen Besuch hatten wir einige Tage später. Am Sonntag den 22. Juli kamen ca. 1000 Turner aus Sachsen   zum hiesigen Turn­verein auf Besuch. Die Polizei, resp. das Bezirksamt ,,, genehmigte" den Empfang und das Abholen der Gäfte am Hafen, verbot aber jeden Toast, jede Musik bei dieser Gelegenheit. Selbst Böllerschießen ward untersagt. Für die Aufrechthaltung der Ordnung werden wir die nöthige Anzahl Schutzleute an den Hafen beordern", hieß es in gedachter ,, Ge­nehmigung". Als trotz alledem zur gegebenen Zeit ein Schuß ertönte, sprangen zwei dieser Schutzengel im Trab der Richtung zu, aus welcher der Schall kam, aber leider vergebens. Die Turner hatten ihre Böller zwei Schritte über der nahen Grenze in der Schweiz   aufgestellt und knallten von dort aus luftig herüber, dem Herrn Bezirksamtmann Seu­bert mit sammt seiner ,, nöthigen Anzahl Schutzleute" zum Spott. Sie dachten jedenfalls, wie einst unser Bracke sagte: Wir pfeifen auf dieses Gesetz!

Waren nun unter den hiesigen Einwohnern diese Polizeifuchteleien Grund zur allgemeinen Mißstimmung und Unzufriedenheit, so kanu   man begreifen, mit welch schadenfrohem Lächeln sich Nachmittags selbst Gegner von uns erzählten, daß trotz der ,, nöthigen Anzahl Schußleute" im Feftzug ,, sozialdemokratische Schriften" verbreitet worden seien. Und so war es auch; wir hatten ca. 1000 Bouquets angefertigt, um deren Stiele je 2-3,, Muder, Pfaffen und Königsschwindet", sowie Fliegen und Spinnen" gewickelt, und sie so in den Feftzug geworfen. Erst nach drei Stunden wurde Einer von der ,, nöthigen Anzahl" darauf aufmerksam gemacht, was in den Bouquetchen enthalten sei. Nun ging es aber los! Ich habe noch selten Polizeispitzel mit längeren Gesichtern gesehen. Man sah ihnen die Nasen an, die's gegeben hatte. Der Herr Oberamtmann erschien in höchft eigener Person auf dem Turnplatz, und seine Trabanten suchten auf dem Boden, als ob hinter jedem Grashalm ein Dynamit lager zu entdecken gewesen wäre. Aber Alles umsonst, das Schreckliche war geschehen. Die Flugblätter waren geworfen, und von der ganzen Ladung fielen ca. 15-20 Stück der Polizei in die Hände und vielleicht 10 Stüd wurden nicht beachtet und zertreten. Oberspürhund Dern­bach schlug vor lauter Zorn sein Hauptquartier im Gasthaus zum Bodan", dem vermuthlichen(!) Ort der That auf, soff und belästigte darin die Gäste und den Wirth mit Verhören u. s. w., bis sich die Wirthin den Standal ernstlich verbat. Um die Kellnerin und das Buffet­mädchen machten fich 5-6 Spitzel und Gensdarmen herum und baten fie in bekannter und berüchtigter Weise, sie sollten doch gestehen, daß ste die Bouquetchen geworfen haben, man habe sie ja ganz gut gesehen und bemerkt, es helfe Alles Leugnen nichts. Wie sie denn die Bouquets ge­macht haben und von wem sie die Schriften bekommen hätten. Es ge­schehe ihnen gar nicht viel!" Wenn unser Dernbach, genannt ,, Wind­hund", nicht gar so elend dumm wäre, hätte er wissen müssen, daß solche Mädchen viel zu harmlos sind, um der Polizei eine derartige Nase zu drehen. Freilich, die Konstanzer   Polizei hat noch Niemand bei Verbrei­tung sozialdemokratischer Druckschriften erwischt, und so ist es sehr natir­lich, daß sich Dernbach keine Vorstellung von derartigen ,, Verbrechern" machen kann. In der Nacht holte man ein ganzes Dußend Dienstmänner aus dem Bett und zitirte sie auf die Polizei, bis Einer sich fand, dem die Bouquets zum Besorgen ins Gasthaus, von wo sie geworfen wur den, übertragen worden waren. Uns wundert's, daß sie nicht sofort diesen armen Teufel verhafteten, um wenigstens den einen Erfolg" zu haben. Sachsen   ist zu drei Viertel sozialdemokratisch, folglich mußten die säch­fischen Turner fast lauter Sozialdemokraten sein, so folgerten unsere Polizeiesel. Andern Morgens war wieder die nöthige Anzahl Schutz­leute" am Hafen und besah sich jeden Einzelnen, der zur Vergnügungs­Tour nach Bregenz   ins Dampfboot einstieg. Haben doch keine Anderen als diese verfluchten Sachsen   die Bouquetchen gebracht und die ganze Hetze verursacht.*) Die Meinungen Fernstehender sind getheilt. Die Einen halten Konstanzer, Andere die Schweizer   und wieder Andere die Sachsen   für die Sünder. Nun, laffen wir sie ruhig rathen. Nur dem Dernbach möchten wir auf die Spur helfen und verrathen ihm des­halb, daß weder Herr Herbst im Bodan" noch dessen Kellnerinen an der Geschichte betheiligt waren. Wenn er sich also diesmal einen Orden verdienen will, so muß er diese Leute unbehelligt lassen und seinen Scharf­finn in einer andern Richtung probiren. Trotzdem dieser Windhund eigentlich ein ganz charakterloser elender Tropf ist, wollen wir ihm doch noch eine Gelegenheit geben, sich berühmt zu machen, und ihm heute schon gestehen, daß in furzer Zeit in Konstanz   wieder eine derartige Ver­breitung unserer Schriften stattfinden wird. Durch wen, wie und wo? Nun, harmlose Spionennatur, zeig' was Du kannst!!!

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Warnung.

Die Stettiner Genossen warnen vor dem Schneidermeister Mart­mann, angeblich aus Berlin   ausgewiesen. Derselbe hat mehrere Genossen denunzirt, sozialistische Schriften verbreitet zu haben; überhaupt liegt der dringende Verdacht vor, daß er Polizeispion ist.

Zum Meerauer Weberstreik.

Auf Grund der im Sozialdemokrat" und durch Expreßzirkulär des­selben ergangenen Aufforderung zur Unterstützung der streifenden Meeraner Weber, sind von Seiten unserer Parteigenoffen noch folgende Gelder direkt eingegangen:

Aus Liège 10 Mt. 8 Pf. Frauenfeld Soz. 8.87. Frauenfeld Deutscher Verein 9.- Sozialdemokrat" 300.-. London   Kom. Arb.­Bild. Verein 61.20. Desgl. 40.80. Genf   E. R. 30.-. Paris   12.80. Paris Bley 2.-. Konstanz   6.-. Köln   a. Rh. 13.35. Crefeld   15.15. Blagwizz b. Leipzig   12,50. Hannover   27.90. Erfurt   30.-. Vlotho   10.-. Vevey Deutscher Verein 12.80. Meridan Amerika 35,10. Philadelphia  60. New- York   123.73. Webster 30.94. Wien   E. P. D. 8.55. Summa 860 Mt. 77 Pf.

Da diese Gelder erst nach Beendigung des Streits eingingen, und in Folge dessen nicht mit zur Auszahlung gelangen konnte, wurde an jeden Geber die Frage gestellt, zu welchem Zweck die betreffende Summe ver wendet werden soll. Es haben sich bis auf die fünf letztern Orte alle entschieden, wonach incl. Ausgabe eine Rückzahlung von Mt. 464.41 zu bewirken war.

Zum Reichstagswahlfond wurde von dem vorstehend Auf­geführten bestimmt 396 Mt. 36 Pf.

Bilanz.

Eingegangen Rückzahlungen incl. Ausg. Reichstagswahlfond

Mt. 860. 77

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464. 41 396. 36

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Den braven Gebern sei hiermit nochmals der befte Dank gezollt. Gruß und Kampfgemeinschaft! Der Beauftragte.

NB. Die in Nr. 32 stehende Quittung ist hier ebenfalls mit ver zeichnet. Die Gelder sind aber noch zum Streit verwendet worden. Meerane   i. S., 5. August 1883. D. D. Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands  

. Organisation in der Schweiz   und dem übrigen Ausland. Vom Arbeiterbund Basel   sind durch Gen Lehmr. Fr. 25,- an den Unterstützungsfond eingegangen, was auf Wunsch quittirt

Brieffaften

Der Sekretär.

der Redaktion: Peritles: Ihre Einsendung kommt in nächster Nummer. Weiteres, dem Raum unseres Blattes angepaßt, wird gleich falls dankbar verwendet werden. Garve in Newyork  : Quittung in nächster Nummer. E. K. in Mailand  : Besten Dank für Infor mationen. Wird verwendet.

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der Expedition: Ontel: Bf. v. 13/8. nach Abgg. von Nr. 33 erh. Weiteres beachtet. H. Nizsche N.- Yort: Fr. 151,90 à Cto. Ab. u. Schft. erh. Sdg. fort. Pfeifentlub Lawrence: Fr. 59,45( Doll. 11,74) mit Hoch auf Hamburg  !" pr. Whlfd. dkd. erh. Desgl. vom Arbeiter verein Lawrence: Fr. 25,31( Doll. 5,-), 2. Mart, Lawrence: Fr. 15,19 ( Doll. 3,-) à Cto. gutgebr. Zoroaster: Fr. 33,- durch Gid. à Cto. erh. und mit Mt. 26,40 gebucht. Promptere Regulirung unerläßlich. Bf. erwartet. Album: Mt. 79,50 à Сto. Ab. u. Schft. erh. Ggrchg gutgebr. Mise H. Bghsn. 3.: Fr. 4, Ab. 3. Qu. erhalten. Fr. 26,70 f. Schft. erh. Desgl. Fr. 1,- pr. Agfd. und Fr. 1,- pr. Ufd. dkd. verwendet. v. d. Eider  : Bf. v. 12/8. erh. Weiteres dem nächst. Arftdt.: Mt. 7,20 Ab. Juni erh. Adr. vorgemerkt. Voigtländer  : Mt. 27, Ab. 3. Du. erh. Schftsdg. ist abgg. stein: Mt. 1,30 pr. Ufd. dkd. erh. Panzerschiff: Mt. 41,40 Abon 2. Qu. und Mt. 10,60 à Cto. erh. Bf. erwartet. C. Schmdt. 3. Fr. 3,40 f. Schft. erh. Sch. Gbn.: Mt. 3,- Ab. 3. Qu. erh. Der Alte vom Berge: Fr.-, 70 f. Schft. u. Photogr. erh. Gppgr Pleiter: Fr. 25,- durch M. erh. Bf. erw. P. T. Paris  : Fr. 2,50 Ab. 3. Qu. erh. 4 Schaafstoppspieler, Buffalo:( 2 Doll.) Fr. 3,56 Weiteres f. Schrft. und Porto B. und Fr. 6,64 pr. Ufd. dkd. erh. besorgt. W. D. Grenoble  : Fr. 6,- Ab. 2. u. 3. Qu. find jezt ein troffen. Dtsche. P.-G. Newyork:( Doll. 64,39) Fr. 326,- dritte und letzte Rate zur Hamburger Wahl durch Garve dkd. erhalten und besorgt. Spezialquittung demnächst. Wtt. 3.: Mt.-, 50 Agitm. für W. E. Dtsch. Ver. Bern: Fr. 57,- Ab. 3. Qu. durch H. erh. F. Habener Vevey  : Fr. 1.25für Ab. 3. Qu. sind an die Arbeiter stimme" für Sie bezahlt. Uns jetzt gutkommend Fr. 55, da Sie nur Fr., 70 gut hatten. Gracchus F.: Mt. 2,60 à Cto. Ab. u. Schft. erh. Ihr Mittelsmann hat Sdg. erst am 11./8. It. Poftftempel losgelassen.

erh.

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Ferd.: Bf. v. 11. hier. Alles vorgemerkt. Winte existiren längst als Expreßbeilagen. A. B. Paris  : Schftbstllg. folgt, soweit klar. Bitten künftig präziser! D. E. London  : Schft. abgeg. G. u. A. folgen. Zu gesagtes sehr erwünscht. Hippokrates: Vergeffen Sie doch mit dem Schreiben nicht auch das Zahlen! B. Bukarest  : Bftlg. folgt. Für G. hat M. nichts bezahlt. Soll dort selbst reklamiren. Zürich  

. Samstag, den 18. August, Abends 8 Uhr, im ,, Café Kessler, Stüssihofstatt Oeffentliche

Versammlung der deutschen   Sozialisten. Tagesordnung:

Sozialpolitische Rundschau.( Die Erhebung in Spanien  . Die Arbeiter­Unruhen in Wien  . Die Lohnkämpfe in Deutschland  . Referent: Bgr. Bernstein.

NB. Binnen Kurzem folgt auch ein Bericht über verschiedene Stückchen in Bezug auf Gottesfurcht, Zucht und fromme Sitte unsrer Offiziere, Oberamtsrichter Wenter's und des famosen früheren Polizeimeisters von hier. Ebenso besitzen wir betreffs der Beziehungen unseres aller Bern gnädigsten Landesvaters" zur Gräfin Langenstein ein Stückchen Tugendspiegel" für Herrn von Buttfamer, im Reichstag bei nächster Sozialistendebatte vorzutragen. Nebft Supplement: Wie der Herr Graf Douglas die H--groschen dieser Tugendrose

am Zähringer Wappentranze geerbt hat.

Der rothe Bodanus.

*) In startem Verdacht, einige Sozialdemokraten als Mitglieder zu haben, steht auch der Konstanzer   Turnverein; und dessen Ehrenmitglied, der Herr Professor Conrad, Vorstand des Kriegerbundes, wird seine liebe Noth haben, den Verein vor dieser Schmach zu bewahren. Statt finnlose Erklärungen zu verlangen, thäte er beffer, genauere Kontrole im Kriegerbund zu üben. Er könnte sich dann vielleicht überzeugen, wo mehr Sozialdemokraten find. Wir sind im Stande, an dieser Stelle über jede Versammlung des Kriegerbundes zu referiren. Anmerkung des Einsenders.

Zur Beachtung.

Es ist mehrfach der Fall vorgekommen, daß Parteigenoffen, die durch ihre Thätigkeit in Gewerkschaftssachen gemaßregelt wurden, sich an Ver­treter der Partei wandten und Unterstügung verlangten. Solche kann leider nicht gewährt werden. Die Partei kann unter den obwaltenden Umständen für die Gewerkschaftsbewegung in feiner Weise ver­antwortlich und haftpflichtig gemacht werden. Wer im Gewerkschaftskampf geschädigt wird, muß sich mit seinen Gewerksgenoffen auseinandersetzen.

Herzlichen Gruß allen Genossen in Berlin   und Umgegend von Ludwig Hecht aus Tempelhof  , 3. 3. in Buffalo( Nord­Anterita).

Der Lokalausschuss

der deutschen   Sozialisten.

Sonntag, den 19. August, Abends 8 Uhr, im ,, Cafe

Rüti":

Volksversammlung.

Tagesordnung:

Vortrag des Reichstagsabgeordn. Grillenberger. Zu zahlreichem Erscheinen ladet ein

Der Vertrauensmann.

Jn Broschüren form ist erschienen und durch uns zu beziehen:

Protokoll

des

Kongresses der deutschen Sozialdemokratie

zu Kopenhagen   1883.

Preis: bei Einzelbezug 20 Pfg.( 25 Cts.), bei größeren Bezügen ent­sprechender Rabatt. Nur gegen Baarvorauszahlung.

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Soeben ist in neuer Auflage erschienen und durch uns sowie die Volksbuchhandlung Hottingen Zürich   zu beziehen:

Das Kommunistische Manifest.

Dritte autorifirte deutsche   Ausgabe.

Mit einem neuen Vorwort von Friedrich Engel 8. Preis: 20 Pfg.( 25 Cts.)

Expedition des Sozialdemokrat" Volksbuchhandlung Hottingen Zürih  

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Schweizerische Genossenschaftsbuchdruderei Hottingen  - Zürich  .

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