Ich kam vor einigen Jahren nach Leipzig  , Krankheit und längere Ar­beitslosigkeit hatten mich heruntergebracht und ich gab mir redlich Mühe, Arbeit zu erhalten. So tam ich auch in die Rud. Sack'sche Fabrit, fragte an und wurde abgewiesen, was mir alle Hoffnung nahm; ich sah im Geiste schon, wie ich als Vagabund" aus einem Gefängniß ins andere geschleppt und so ruinirt wurde. Die Krists, welche herrschte, ließ mich davon absehen, Leipzig   zu verlassen, ich hielt mich noch einige Tage auf und kam schließlich wieder nach Plagwiz in eine Restauration. Mein frankhaftes Aussehen mochte Mitleid erregen, ich erhielt einige Zehr pfennige  , man fragte mich, ob ich denn bei Rud. Sad teine Arbeit er­halten könne, und nannte mir noch einige andere Firmen. Da sagte ein Gast, welcher bisher geschwiegen hatte: ,, Bei Sad tommen Sie so nicht an, da müssen Sie dem Werkführer etwas in die Hand drücken, das kenne ich, am liebsten etwas Blankes"( aber daran fehlte mirs), er nannte mir den Namen eines daselbst beschäftigten Arbeiters, welcher nebenbei einen stolzen Beinamen führt, und hier erfuhr ich, daß sich die Sache schon machen lasse, nur dürfe ich mir's nicht so merken lassen". Einige Tage darauf hatte ich Arbeit.

Für mich begann nun eine Zeit der tiefften Erniedrigung, ich wurde zu einem Zirkel zugezogen, welcher fast ausschließlich aus jungen Leuten be­stand, die alle auf diese Weise Arbeit erhalten hatten. Werkführer und Agenten spielten hier die Hauptrolle. Mir wurde begreiflich gemacht, daß ich nicht undankbar sein dürfe, und so war es kein Wunder, daß bei der ersten Zahlung mein Wochenlohn drauf ging. Nicht lange, so tam der Geburtstag des Backsch, in dessen Werkstatt tüchtig gebettelt and ausgepreßt wurde, und wehe dem, der sich nichts auspressen ließ, er hätte sofort die Arbeit verlassen können. Es wurde ein theuerer Regulator nebst anderem Kram gekauft und diesem Bettler geschenkt; dies hinderte jedoch nicht, daß turze Zeit darauf eine Reduktion der Affordpreise eintrat, so daß die Arbeiter bald merkten, was die Uhr ge­schlagen hatte. Man hätte meinen sollen, die Arbeiter wären dadurch gescheidt geworden, doch Niemand wagte es, gegen diese Korruption auf­zutreten, und fort und fort wurden zahlungsfähige Leute für den Werk­führer geworben. Das nächste Jahr wurde von den Agenten Backsch's eine Versammlung einberufen und den Leuten gesagt, daß Backsch eine goldene Kette brauche( warum denn keine eiserne?); trotzdem einige Oppo­fition laut wurde, setzten die Agenten des Backsch ihren Willen durch, und andern Tags ging das Erpressen von Neuem los.

Doch mit des Geschickes Mächten Ist tein ew'ger Bund zu flechten, Und das Unglück schreitet schnell.

Diesmal tam es in der Gestalt eines anonymen Briefes an Herrn Rud. Sack, worin sich eine Frau beschwert haben soll, daß ihrem Mann der Lohn auf diese Weise gestohlen würde. Herr Sack ließ Backsch kommen, setzte ihm das Ehrenhafte" seines Benehmens auseinander und erklärte ihm, daß er solche Bestechungen nicht dulden könne, verbot ihm auch, die Kette zu tragen. Trotzdem die Agenten des Backsch alle Anstrengungen machten, blieb es dabei, wie Herr Sack entschieden hatte. Backsch aber brüstet sich noch heute mit dem erpreßten und erstohlenen Schweiß und Blut der Arbeiter.

Auf diesem Wege war nun nichts mehr zu machen, das sah Backsch bald ein, darum wandte er sich der Privatkorruption zu. Bei ihm ar­beitete ein junger Schlosser, Namens Greulich, und dieser erhielt die schöne Aufgabe, für Backsch die Gelder resp. Steuern einzutreiben. Eines Montags tam Greulich nicht zur Arbeit, gegen acht Uhr kam ein Nebenarbeiter und erzählte dem Backsch, daß am Sonntag ein Mensch bei ihm gewesen sei, welcher dem Greulich 10 Mart habe geben müssen, um bei Sack in Arbeit zu treten. Da er nun teine Arbeit erhalten, habe er die 10 Mart zurückverlangt. Greulich aber habe ihm gesagt, er hätte das Geld dem Werkführer Backsch gegeben. Weiter habe der Arbeiter erklärt, daß, wenn er sein Geld nicht wieder erhalte, er sich an Herrn Sack wenden wolle. Die Bestürzung war groß, indeß weiß ich nicht, welche Beschwichtigungen gemacht worden sind. Greulich tam Mittwochs und gab sein Arbeitszeug ab, er verließ die Arbeit. Ob wohl Jemand

Kreises defignirt war, gaben ihrer Freude darüber in lebhaften Beifalls­bezeugungen unverholenen Ausdruck. Unsere hiesige gegnerische Presse, welche bis zum letzten Tag vor der Wahl unsere Thätigkeit todt zu schweigen versuchte, schwieg auch über diese Versammlung. 48 Stunden vor der Wahl begann unsere eigentliche Thätigkeit, oder wie ein hiesiges Blatt schrieb, Maulwurfsarbeit": die Vertheilung des Wahlflugblattes. Junerhalb einer Stunde war die Hauptarbeit besorgt; darob bei uns große Freude, bei den Gegnern verblüffte Gefichter. Die Polizei, welche noch in den Federn gelegen, begann nachher ihre Hetz, leider vergeblich. Dem Flugblatt, welches zwar sehr scharf, aber durchaus sachlich gehalten war, war preßgesetzlich nicht beizukommen, eine polizeiliche Beschlag­nahme hätte nichts genützt, da die Verbreitung so rasch vor sich ge­gangen war, daß keiner der Verbreiter hatte angehalten werden können. Unser früherer Vertreter, der berühmte Roth", Durchfallskandidat von 1881 und Ordnungsretter par excellence, welcher von Seiten der Gegner wieder aufgestellt war, bekam in genanntem Flugblatt seine wohlverdienten Hiebe. Die Gegner, welche vom Judenfresser bis zum Demokraten für den humanen", freifinnigen, ehrenhaften Voltsvertreter Roth" öffentlich in den Zeitungen die Reklametrommel gerührt hatten, waren nach Bekanntwerden des Wahlresultats wie vor den Kopf geschlagen: ein Bündniß von mindestens sechs Parteien und dennoch nur 1181 Stimmen; während der rothe" ,, schnei­dige und undeutsche" Vollmar, wie sie ihn in ihrer Presse nannten, es auf 2524 Stimmen gebracht hatte trot Zensuswahlrechts. Als die Sozialisten Abends in einer öffentlichen Versammlung ihrer wohlverdienten Freude den gehörigen Ausdruck zu verleihen versuchten, wurde die Versammlung von dem schon mehrmals im ,, Sozialdemokrat" gekennzeichneten Wachtmeister Wurstbeckert" aufgelöst. Ein Theil der der Genoffen, welche später noch in einem größeren Restaurant beisammen waren, wurden auch da noch polizeilich überwacht. Hierbei sollen seitens unserer Genoffen einige Schnurren erzählt worden sein, in Folge deffen man Genossen Sigrist verhaftete; Genoffe Riemann, welcher in obigem Lokal später erschien, wurde sofort bei seiner Ankunft verhaftet und zu Arrest gebracht( beide Heldenthaten verrichtete der Wurst­beckert) und am andern Tag ohne jedes Verhör aus der Haft ent­laffen, während Genoffe Siegrist, angeblich wegen Fluchtverdachts, noch sechs Tage in Untersuchung fizen mußte und nur infolge energischer Intervention feinerseits seine Freilassung durchsetzte. Bei Siegrist soll die Anzeige auf Beamtenbeleidigung und nächtliche Ruheftörung" ( der Vorfall paffirte Abends 1/210 Uhr), bei Riemann auf Beamten­beleidigung und groben Unfug" lauten; nun, sollte es zur gerichtlichen Verhandlung kommen, so dürfte dieselbe meines Erachtens nach höchst humoristisch verlaufen, denn beide Uebelthäter haben sich in keiner Be­ziehung gegen irgend einen Paragraphen unsers umfangreichen Straf­gesetzbuches vergangen. Beider Genossen Pflicht wird es sein, obgenannten Wachtmeister Wurstbeckert" wegen Mißbrauch der Amtsgewalt und widerrechtlicher Freiheitsberaubung beim Staatsanwalt zu denunziren.

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Unserm Kriminalwachtmeister Beckert, welcher, wie es den Anschein hat, in die Fußtapfen des fich 1879 zu Tode geftorbenen Polizeiinspektors Carius zu treten gedenkt, gebe ich den wohlmeinenden Rath, vor allen Dingen erst seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, und dann, wenn ein schnell wirkendes Gift nicht von Nöthen, erst später in Sozia­liftenhatz zu machen. Dies würde auch die Karriere eher beschleunigen, als alle Gesuche um höhere Anstellung vielleicht ist in der Hölle für ihn ein Wachtposten vakant! Zum Schluffe rufe ich namentlich den hiesigen Genoffen noch zu, haltet fest an dem Prinzip der Sozialdemokratie, sorgt dafür, daß Chemnitz   bei jeder Wahl, sei es zum Reichs- oder Landtag, nur Sozialisten wählt, vergeßt nicht, unserer besten Waffe, dem Sozialdemokrat", immer neue Abonnenten zuzuführen und denkt bei Zeiten an Vermehrung unseres Wahlfonds, welcher jedenfalls in Folge der Landtagswahl ziemlich ge­litten haben wird. Corned.

gewust hat, weshalb Greulich die Arbeit so plöglich aufgab? Ich sah, Parteigenoffen! Vergeßt der Verfolgten

daß hier die Fäulniß unaufhaltsam vor sich gehe, und schüttelte den Staub von den Füßen; das, was ich bisher gesehen, war zu standalös, um noch länger dort zu bleiben. Daß sich noch nichts geändert hat, geht aus den Mittheilungen früherer Kollegen hervor.

So wurde mir vor langer Zeit neben verschiedenen anderen Vor­tommniffen erzählt, daß Backsch einen Bäckergesellen als Schlosser ein­gestellt habe; als Backsch das Arbeitsbuch verlangte, wurde ihm eine große Wurst gezeigt und unter das Pult gelegt, darob soll der gute Mann so erschrocken( gewesen sein, daß er nur noch ein freund­liches Lächeln für den Antretenden hatte.

Ackermann fann sich mit seinen Arbeitsbüchern begraben lassen, bei uns wird die Sache viel glatter abgemacht. Wer aber noch an der Wahr­heit des Gesagten zweifeln sollte, der möge diejenigen fragen, welche das Bult Backsch's umstehen. Last but not least sei noch erwähnt, daß ein Schloffer, Namens Schnate, durch den Backsch'schen Agenten mit dem stolzen Beinamen zum zweiten Mal angebracht wurde. Diesmal müssen jedoch größere Schwierigkeiten zu überwinden gewesen sein, denn Schnate tam nicht etwa mit einem blauen Auge oder einer Wurst davon, nein, er schenkte der Frau Backsch einen hübschen Tisch und erfreute sich, wie genannter Bäcker, der Gunst des Gemahls. Wie tief muß Korruption und Niedertracht wurzeln, wo solche Zustände Platz greifen können! Wie tief muß ein Mensch gesunken sein, um vor die Augen seiner Vor­gesetzten zu treten, und Ehrlichkeit, Treue u. s. w. zu heucheln! Unter­scheidet sich ein Mensch, welcher die ihm unterstellten Arbeiter auf obige Art aussaugt durch etwas anderes von einem Vampyr als durch seine Gestalt?

Gesagt muß aber werden, daß sich noch mehrere Werkführer auf diese Art beschmutzt haben; doch gibt es unter den letzteren auch ehreuwerthe Männer. Den Kollegen, welche mir die obigen dankenswerthen Mit­theilungen gemacht, den besten Dant. Ich hoffe, sie werden mir zu ihrem eigenen Wohl auch ferner an die Hand gehen.

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Denn, wenn dereinst die letzte Fessel bricht, Verhalle dumpf der Schurken banges Flehn: ,, Geh nicht mit unsern Sünden ins Gericht!" Wir aber werden zu Gerichte gehen.

Der Wächter an der Pleiße  .

Chemnitz  , im September. Trotzdem längere Zeit nichts von uns verlautete, haben wir dennoch nicht auf der Bärenhaut gelegen, sondern ohne Unterlaß für die große Sache der Sozialdemokratie gewirkt. Im Auguft fanden sich eines Sonntags gegen 1500 Proletarier zum 3wed gemüthlichen Beisammenseins in einem Wäldchen zu Rabenstein   bei Chemnitz   zusammen; da sich hierzu auch Freunde aus Ernstthal  , Limbach, Lungwiz u. s. w. einfanden, so mochte irgend ein Spaßvogel die heilige Hermandad davon benachrichtigt haben, denn als die große Masse aus Chemnitz   antam, hatten sich die Staatsretter des gesammten Bezirks( uni­formirt und in Zivil) schon in großer Zahl eingefunden. Aber die Ge­noffen ließen sich im Arrangement von Vergnügungen trotz Dazwischen­tretens der bepickelhaupten Schnüffler nicht stören, sondern errichteten ein Raritätenkabinet, einen Schnellphotographieſalon( Bilder zum sofor­tigen Mitnehmen) u. s. w., und urtomisch wars, die zornigen Gefichter dieser vor Wuth und Aerger beinahe playenden Helden anzusehen. Abends, als eine große Anzahl der Theilnehmer per Bahn nach Chemnitz   zurück­fuhr, brachten dieselben gleichzeitig unsern Reichsausländer" und Genossen Kühn, welcher mehrere Monate in Nürnberg   zugebracht hatte, wieder mit nach unserem Schlotheim  ; hier wurde der Reichsausländer" aus Sachsen  " am Bahnhof mit großer Begeisterung empfangen, und es fehlte auch nicht an obligatem Rothfeuer u. s. w.

In einer der ersten Schneiderversammlungen, wo Kühne referirte, waren( jedenfalls zur Bewachung) nicht weniger als 30 Trabanten des Polizeifünftlers Siebdrath anwesend; lezterer Held patrouillirte per­sönlich die Umgegend auf und ab. Eine weite Versammlung des Vereins zur Belehrung über Bolts- und Weltwirthschaft, in welcher Kühn über Meine Ausweisung und das sächsische Heimathsgesetz vom Jahre 1834" sprechen sollte, wurde mehrere Tage vorher verboten, und zwar auf Grund§ 5 des sächsischen Vereins- und Versammlungsgesetzes.

Nun zur Hauptsache, zur Landtagswahl. Bereits Ende Auguft hielt Genoffe Stolle eine große Versammlung hier ab, Tagesordnung in derselben war das Krantentassengesetz". Nachdem Stolle unter stürmischem Jubel der großartigen Versammlung seinen Vortrag beendigt hatte, betrat Genosse Vollmar, welcher auf der Durchreise begriffen zufällig anwesend war, die Tribüne. Die Anwesenden, welche wohl mehr oder minder wußten, daß Vollmar zum Landtagskandidaten unseres

und Gemaßregelten nicht!

Sprechsaal.

Höchst a/ M., 9. September.

fich durchaus nicht abhalten laffen werde, nach seiner eigenen Auffassung zu stimmen. Von zwei Seiten war ihm darauf bemerkt worden, daß nach Kongreßbeschluß die Fraktion geschlossen abzustimmen habe und daß Derjenige, welcher sich der Entscheidung der Fraktion nicht füge, sich außerhalb derselben stelle. Hierauf antwortete Rittinghausen nichts mehr, erklärte aber nächsten Tags im Reichstag, daß er abweichend von seiner Fraktion für das Gesetz den deutsch   spanischen   Handelsvertrag stimme."

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Nach Thüringen  . K. in G.: Sie sind sehr stark im Frr thum, wenn Sie meinen, die Partei habe die Pflicht, für Klute ein­zutreten. Klute hat nach Erlaß des Ausnahmegesezes in W. ein kauf­männisches Geschäft errichtet, das ihn leidlich nährte; er tam aber später in diesem Geschäft durch eigene Schuld zurück und ging schließlich zu Grunde. Details wollen wir in Rücksicht auf Klute nicht bringen, tönnen aber versichern, daß die W.'er Genossen Kl. nach Kräften unter­stützten und er schließlich unter Umständen von W. weg mußte, welche den W.'schen Genossen recht unangenehm waren. Die Partei kann also in keiner Weise verpflichtet werden, für Kl. einzutreten, der sich obendrein in den letzten Jahren von jeder Parteithätigkeit fernhielt. Unterstützen ihn die Genoffen einzelner Orte, so ist das deren Privatsache. Ferner irren Sie, wenn Sie meinen, es würden namentlich Abgeordnete der Partei aus Parteimitteln unterstützt und anderen Hilfsbedürftigen vorgezogen. Dies ist nicht wahr. Es gibt nicht einen Parteivertreter, der solche Unterstützungen bezöge, obgleich mehrere derselben einen schweren Kampf um's Dasein führen und sich in einer ganz proletarischen Lage befinden.

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B.

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der Expedition: Rasi: Mt. 50,- letzter Rest Ab. 2. Qu. erh. Auszug pr. 3. Qu. nebst bfl. Beantwortung Ihrer Anfragen abgeg. A- n: Fr. 2,80 f. Schft. erh. Freiburg   i/ B.: Mt. 1,60 pr. Agfd. dfd. erh. vom Stillvergnügten. Ch. Hrom. Kopenhagen  : Fr. 40,63 Ab. 3. Qu. u. Porto   erh. Mhrbstllg. ab 41 nachgeliefert. J. Strauß, N...: Fr. 75,95 à Cto. Abon. und Schft. erh. W. Sch. Lille St. d. F.: Fr. 5, f. 2 Ab. 4. Qu. erh. Bebel und 26kn. wurden am 26. März 1872 wegen angebl. Vorbereitung zum Hochverrath" verur­theilt. Näheres fiehe Leipziger Hochverrathsprozeß 1872", zu beziehen durch uns. Preis Fr. 3,75 franto. H. Gron. Obrstr.: Fr. 2, f. Ab. 4. Qu. erh. Roderich: Mt. 3,10 pr. b. 4. Qu. u. Erfazlfg. erh. Letztere mit 41 fort. Rother Voigtländer: Mt. 3,60 Ab.- Rest P. pr. 4. Qu. 82 90 Pfg. f. Schrft. und 50 à Cto. erh. Wenn nicht Ordnung kommt, müssen M. und P. gesperrt werden. H. V. W.  a. Rr.: Mt. 5,60 b. 4. Qu. u. Schft erh. Adr. notirt. Huß: Mt. 3, Ab. 4. Qu. erh. Schweizer   Postkarten gelten ab Deutsch­ land   hierher nicht. Rgr. W'thur: Fr. 2,80 in Baar, Fr. 12,20 Tannen­in Ggrchg., also Fr. 15,- pr. 3. Qu. in Summa erhalten. berg: Mt. 10,- pr. Agfd. It. Spezialattg. dtd. erhalten. P. R. H. a. N.: Mt. 5,- Ab. 4. Qu. erh. Blaschte: öwfl. 3,40 Ab. 4. Qu. erh. M. Am Ende, J. H. Httgn.: Fr. 2, Ab. 4. Qu. erh. Rockville: Fr. 5,06 f. Schft. erh. Sog. fort. B. hat auf zweimaliges Schreiben nichts hören lassen. E. K. Gbswl.: Fr. 4,80 6. 4. Qu. u. Schft. erh. R. Kr. Bpft.: öwfl. 1, f. Schft. erh. Weiteres dkd. notifizirt. G. 2. Cognac: Fr. 5,- Ab. 1/10 83 bis 1/4 84 erh.- A. 2. B.: Mt. 30,- Ab. 3. u. 4 Qu. erh. Frau Lotr. 3.: Fr. 2, Ab. 4. Ou. erh. J. V. Haag: Fr. 10,- Ab. bis Ende 3. Qu. 84 erh. C. B. Anvers: Fr. 2, Ab. 4. Qu. und Fr. 2,

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p. Ufd. dkd. erhalten. Gracchus W.: Mt. 30,- A6. 3. Qu. in Baar und Mt. 15, in Gegrchg. gutgebracht. Vstllg. folgt. Dtschr. Verein Zürich 2c. durch Wtt: Fr. 6,- Ab. 4. Qu. erhalten. R. K. H.: Mt. 34, à Cto. gutgebr. Bfl. mehr. J. 3. St. Gallen: Fr. 4,- à Cto. Schft. erh. Wsh. 3ch.: Fr. 2, Ab. 4. Qu. erh.-Binger­mann: Fr. 2, Ab. 4. Qu. erh. F. Wchld.: Mt. 1, Ab. Sept. erh. Rothkragen a. d. Cislar: Mt. 9,- Ab. 4. Qu. erh. Adresse geordnet. Mt. 15,42 pr. Ufd. dtd. verw. J. G. Olbn.: Mt. 3,- Ab. Qu. über B. erh. Dtschr. Ver. Genf  : Fr. 67,50 Ab. 3. Qu. erh. E. St. Lzu.: Mt. 3,- Ab. 4. Qu. erh. K. K. in H.: Mt. 3,- Ab. 4. Qu. erh. Sidy D.: Fr. 4,50 f. Schft. erh. E. Msche Z.: Fr. 20, à Cto. Schft. erh.- ttthimmel--: Mt. 20,- à Cto. d. E. M. erh. u. gutgebr. Danton M.: Sind Sie denn nicht bei Troft? Wir chiffriren nicht zum Zeitvertreib! Uebrigens scheinen Sie vor lauter Geheimnißkrämerei zeitweilig Belzhandschuhe auf dem Pfiff" zu tragen. Blanc: Mt. 20, à Cto. erh. Weiteres bfl. Schft. unter­wegs. Morgenroth Gl.: Bf. v. 8/10. hier. Jörg: Mt. 3,- b. 4. Qu. f. R. erh. Hebert: Fr. 4, Ab. 3. u. 4. Du. erh.

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Kessler, Stüssihofstatt Oeffentliche

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Versammlung der deutschen   Sozialisten.

Der Sozialdemokrat" bringt in Nr. 32 im Leitartikel: Liberale Zu­funftspolitit" eine treffende Abhandlung über die Mythe vom liberalen Zürich  . Samstag, den 13. Oktbr. Abends 8 Uhr, im, Café Kronprinzen". Wenn jedoch auf die Frage, ob unser Fritz" im ersten Halbjahrhundert seines Lebens schon etwas Nennenswerthes geleistet habe, der Achtundvierziger" mit einem Ausspruch Joseph's II.: Absolut gar nichts!" antwortet, so tann dem tein Sozialdemokrat zustimmen. If dem Achtundvierziger" unbekannt geblieben, daß der ,, liberale Kronpring" sein Meisterstück im Regieren mit einem Henterstreiche abge­legt hat?!

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Ich glaube es nicht, vielmehr scheint dieser alte Genoffe der Meinung zu sein: Das war noch gar nichts, es muß erst en gros gehentert werden, um gegen den Kartätschenprinzen, vulgo Raiser, liberaler" zu erscheinen!"

Wie dem nun auch sei, daß Fritz etwas geleistet hat, und was er geleistet, wollen, können und sollen wir nicht vergessen, vielmehr das blutige Bild des, was man auch sonst über ihn denken mag, todesmuthigen Hödel immer wieder an's Licht ziehen, hatte doch dieses Bild das schuftige Ausnahmegesetz zur Folge, indem man dasselbe in einen Sozialdemokratischen Rahmen brachte. Darum

,, Vergeßt die theuren Todten nicht,

Bis deren Boten, fie" laden zum Gericht." Bergeßt ihn nicht, der im Angesicht des Todes die erfte Regierungs­handlung des liberalen" Kronprinzen mit Hohn hinnahm! Der Tag wird kommen, wo aus dieser blutigen Saat schwere Ernte aufgehen wird. D. r. T.

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Wir haben dieser Einsendung die Aufnahme nicht versagen wollen, müssen aber doch gegen die darin beliebte Auslegung der Worte unseres Mitarbeiters Berwahrung einlegen. Man lese nur den betreffenden Artikel nach und man wird mit uns der Ansicht sein, daß es sich für den Acht­undvierziger" lediglich darum handelte, die Antipathie des ,, liberalen" Kronprinzen gegen Bismarck   zu erklären, die im Wesentlichen darauf beruht, daß dieser demselben absolut keinen Einfluß auf die Staatsgeschäfte gewährt, sowie zu zeigen, daß ,, unser Fritz" weder den Muth noch die Fähigkeit besitzt, seinem Liberalismus" durch irgend eine That Ausdruck zu geben. Gerade das Beispiel, welches der Einsender anführt, beweist dies. Die Hinrichtung Hödel's erfolgte seinerzeit par ordre du mufti, uab der Kronprinz spielte dabei nicht die Rolle des Mufti, sondern die des Mit­schuldigen aus Schwäche, oder wenn man will, aus Feigheit. Die Redaktion.

Briefkasten

der Redaktion: R. Kr. in Budapest  : Besten Dank für den Glückwunsch. Die Zahlen, auf welche Sie anspielen, find ohne Zweifel sehr lehrreich, doch sind wir leider nicht im Stande, die Zahl der be­schäftigten Arbeiter, auf die es vor Allem ankommt, zu ermitteln. Sicher ist, daß sie nicht im Verhältniß zur Produktion gestiegen ist.

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Einer unserer Reichstagsabgeordneten, der in allem Uebrigen mit unserer Darlegung der Angelegenheit Rittinghausen vollkommen einverstanden ist, ersucht uns um Richtigstellung eines Jrrthums, welcher sonst möglicherweise Anlaß zu einer falschen Auffaffung der Sache geben tönnte. Allerdings hat Rittinghausen nach erfolgtem Beschluß der Fraktion teinen Widerspruch mehr erhoben, allein vorher hatte er erklärt, daß er

Tagesordnung:

Vortrag von Bürger Reinthal aus Wien   über Die Ziele der Sozialdemokratie.

Jedermann ist eingeladen.

Der Lokalausschuss der deutschen Sozialisten.

Bürich den Berufsgenossen erf wittheilung, daß sich vom 1. Oktober

an unser

Vereinslokal und Arbeitsnachweis

im Restaurant Glaser, Rindermarkt 18, befindet.

Café des quatre nations:

120

Der Vorstand.

Lüttich   Sonntag, den 21. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, im Oeffentliche Versammlung deutscher Sozialisten.

160

Tagesordnung:

Verschiedene Parteiangelegenheiten. Sämmtliche hiesige, sowie in der Umgegend wohnende Genoffen werden zu zahlreichem und pünktlichem Erscheinen eingeladen. Im Auftrage: Br.

Durch die Unterzeichneten ist zu beziehen:

Billige Ausgabe.

Die Frau

in der Vergangenheit, Gegenwart und Bukunft.

Von

A. Bebel.

Die Schrift, die 224 Seiten Großottav umfaßt und gut aus­gestattet ist, foftet bei Bezug von mindestens fünf Erem­plaren Mt. 1,50= Fr. 1,90 netto; bei weniger als fünf Exemplaren 2 Wt. Fr, 2,50 netto. Nur gegen Baazvorauszahlung. Porto extra.

9

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Der Kapitelinhalt der Schrift ist folgender: Seite 1: Einleitung. S. 5: Die Frau in der Vergangenheit. S. 36: Die Frau in der Gegenwart. Der Geschlechtstrieb. Die Ehe. Ehehemm und Hinderniffe. S. 59: Weitere Ehehemm und Hindernisse. Das Zahlenverhältniß der Geschlechter; seine Ursachen und Wirkungen. S. 77: Die Prostitution eine nothwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt. S. 89: Die Erwerbsstellung der Frau. Ihre geistigen Fähigkeiten. Der Darwinismus und der Sozialzustand der Gesellschaft. S. 116: Die rechtliche Stellung der Frau, ihre Stellung zur Bolitit. S. 129: Staat und Gesellschaft. S. 149: Die Sozialifirung der Gesellschaft. S. 192: Die Frau in der Zukunft. S. 195: Jnternationalität. S. 198: Ue bervölkerung. S. 215: Schluß.

Expedition des Sozialdemokrat" Volksbuchhandlung Gottingen Jürig.