"•Beilage zu Nr. 1 des„Sozialdemokrat."ZürichDonnerstag, den 3. Januar1884.IV-h.d«|!vdS.10vdH.vl.ur—etf-h-jj.30s.to.virh-30nvN.Fonds zur Unterstützungder Opfer de« Bozialistengefetze«.Wie sich herausgestellt hat, ist ein Theil der im April eingegangenenBeiträge zum Unterstützungsfond nicht in die Quittung gekommen, wes-halb die Pusten jetzt nachgetragen werden:Itzehoe Mk. 14,—. Hirschberg 15,—. Halberstadt 33,50. Hagen 3,30.Hammb. Düffeldors 7.—. Rostock 9,50. Schwerin 4,50. Ronsdorf 7.—.Lübeck 30,-.Im Oktober gingen ein:Rowawes Mk. 4,30. Stettin 5,50. Ronsdorf 7,50. Bielefeld«1.—.Mannheim 100,—. Brandenburg R. 20,—. Brandenburg M. 5,—.Eassel 10,—. Hannover 100,—. Rowawes 5,25. Gaggenau 0,30. Darmstadt 5,-. Königsberg 2,50. Rostock 4,80. Iserlohn 3,50. Erfurt.„DasBanner hoch!" 10,50. Zittau 3,50. Hagen 2,50. Potsdam 5,50. Hamburg 85,—. Hemelingen 10,—. Brandenburg R. 25,—. Lüdeck 30,—.Schwerin 15.-. Karlsruhe 5,50. dito 2.50. Elberfeld 571,-. Karlsruhe100,—. Dortmund 10,—. Herford 8,50. Elberfeld 100,—. Ronsdorf,„Dat Dunnerkiel in de Nähmaschine!" 5.-. Ronsdorf durch G. 20—.Fürth 20.-. dito 10.—.'"E. Leipzig 5,—. Kickericki Leipzig 6,—. Köln 30,30. hn Pforzheim3,—. ner Pforzheim 1,50. Hannover 11,10. Grauer Staar Hannover4.50..Halberstadt, Die Widerspenstigen 22,—.Im November gingen ein:Cassel Mk. 6,50. Desgl. 10.—. Desgl. 23,—. Zitttau5,—. Flensburg13,25. Desgl. 12,25. Eckernförde 2,25. Neumünster 6,25. Desgl. 12,25.Rendsburg 4,25. Kiel 15,25. Gera 16.—. Ronsdorf 13,15. Rostock 4,80.Stettin 4,10. Pforzheim 3,—. Minden 2,40. Desgl. 4,—. Brandenburg50,—. Desgl. 2,50. Greiz 27,50. Wiesbaden 5,—. Danzig 30,—.Nürnberg 39,40.Erfurt,„Das Banner hoch!" Mk. 25,—.Im Dezember gingen ein il. Quittung):-Gera L. Mk. 10,—. Pforzheim str. 1,—.E. K.' Zürich sFr. 3.—) Mk. 2,40. Gr. i. M. 2,75. Hagen, Westfalen4.—. Von einer Sonntagsgesellschaft durch Eckhorn, Winterthur sFr. 4,—)3,20. Von einem geselligen Abend im rothen Kreise durch Versteigerungund Lotterie zusammengebracht in München 10,95. Vogler, SchasshaufensFr.—,70)—,56. B. v. O. Amsterdam sFr. 6,50) 5,20. P. B. Amsterdam sFr. 1,—)—.80. Sarau 20,—. Zeitz 14,30. Reichsmaulwürfe6,—. Für ehve bezahlte Weinprobe vom Kommerzienrathe 4,—. RotheSchwefelbande H'stdt. 30,—. Porto-Allegre sFr. 23,—) 18,40 von C.Grimm u. Genossen. Eckborn, Winterthur sFr. 1,—.)—,30. E. B. E.3,—. Zeitz 14,— und 14,40. I. P. Le Chernois sFr. 1,—)—,80.P�Genofsen Frauenfeld sFr. 4,—) 3,20. Lawinsky, Zürich sFr. 5,—)4,—. Gewonnene Wette durch Naso sFr. 1,—)—,80. 4 Schafskopp-Spieler, Buffalo 4,64. I. I. sFr. 3,85) 3,08. Hildesheim 6,—. Han-nover 2,—. Gesanimelt am Todtenfest, im Andenken unserer großenTodten, Lütticher Schreinerverein sFr. 2,—) 1,60. Neuenbrg. 11,25.Genossen Gera 20,—. Dr. W. A. 4,—.Zusammen: Mark 2,156, 38.e-i-isthr'tetr,Agitationsfonds.'irFürth Mk. 10,-.Mitgliedschaft Winterthur Mk. 2,44. Anhänger Lange's Wien 1,68.Vereinigung Dtschr. Sozial. Chicago sDoll. 41,95) 169,92.'New-HaiensDoll. 10,—) 40,62 v. d. Cigarrenmachern in Osterweis' Shop, llnbe-lamvt sFr. 6,15) 4,92. Merkurius i. B. 1,—. Zwei Jacquardweber amZürichsee sFr. 2,—) 1,60. Charles Shumann, Cincinnatt sDoll. 100,—)407,84 Reinertrag von der Hoffmann'schen Broschüre. H. i. G. 5,—.C. Michel Chicago sFr. 2,20) 1,80. Newyork sDoll. 50,—) 202,52 vonden Handarbeitern bei Straiten u. Storm. Kopenhagen sFr. 10,—) 8,—Parteibeittäge. 7/9. 27 low st. 12,—) 20,76. Fliegender Holländer 22,—.A. Crjsten Aberdeen sFr. 10,90) 8,72. Der Alte v. Berge—.20 Porto-Vergütung. F. Drück, Biel sFr. 1,20)—.96. Ueberschuß. A.Jonas, Neu-Dort sFr. 4,13) 3,20) Rest auf Portokonto. Niederottendorf 5,— voneinigen Genossen zu Parteizwecken gesammelt.Zusammen: Mark 918, 08.s-i««u«:m-las7:lenm.'S:9:st-■8;Allgeiminer Wahlfondö.Alte Tannen Mk. 3,—. Partei-Genossen Bukarest sFr. 40,—) 32.-K. T- Z. sFr. 5,60) 4,48. Zusammen: Mark 39, 48.t.)f'sich-Für ein Marr-Denknml.Brandenburg Mk. 5,—.Privateigenthum und gesellschaftlichesEigenthum.Die neuesten Untersuchungen über die ersten menschlichen Gesellschaftenzeigen, daß dieselben fammt und sonders bei ihrem Entstehen dieGemeinschastlichkett des Grund und Bodens und seiner Produkte alsGrundlage haben. Das Privateigenthum erstreckt sich, sobald es auftritt,zuerst nur aus �Gegenstände rein persönlichen Gebrauchs., wiedas Fell erlegter Thiere, die Ausrüstung erschlagener Feinde, Zierrath,Waffen ul Z. w., die dann gewöhnlich mit der Leiche ihres Inhaberseingescharrt werden, Der persönliche Gebrauch ist gleichzeitig dieUrsache wie die Grenz« des Privateigenthums.Das Prijpateigenchuin an Grund und Boden und den Früchten desselben ist perhältnißmäßig jungen Datums- Während der Feudaizeit nochmit allerhand Verpstjchtungen belastet, besteht es in seiner absoluten oderbürgerlichen Form in Mitteleuropa kaum seit der großen französischenRevolutton von 1789. Seine Entwickelung. im Laufe der Jahrhundertevollzog sich auf Kosten des kollektiven oder gemeinsamen Grundbesitzes,und zwar großentheils mittelst Gewalt und Betrug. Aber selbst in denLändern der ausgesprochensten Kapitqlsherrschaft hat es das kollektiveEigenthum.nicht ganz aussaugen können, wie der Fortbestand öffentlicherDomänen sGenveindegüter, Staatswaldungen u. s. w.) in allen Ländernbezeugt.Deshalb kann der Sozialismus mit Recht sagen, daß das Privat-eigenthum als ausschließliche Thatsache niemalsbestanden hat.Das wesentliche Charakleriüikuin des Privateigenthums: die per-s q n t t ch e B'e'n'u tz u n gTieff belreffeiiden Gegenstandes, finden wir inder Epoche wer Kleiuüvdusttie und der. ländlichen Zwergwirthschaft. DerBauer, der seine Scholle Land �selbst deackert, Ger Weber, der seinenHandstuhl selbst bedient, der Graveur gut seinem Stichel,"der Schreinermit Hobel«nd Handsäge sind nichlnuen o mi n e U-eoder juristischeEigenthümer, sondern reale, wirkliche Eigenthümer, iveil sie ihrEigenthum persönlich benutzen, weil sie selbst die Instrumente Hand-haben, die sie ihr eigen nennen. Das Eigenthum ist mit dem Eigenthümer.verivachjen, gewissermaßen identisch mit ihm; seine Produktivitäthängt van der Geschicklichkeit und Thatkraft des Letzteren ab, der, ohnees zu schädigen, die Häivoe nicht in den Schoost legen, nicht alt undschwach werden darf. Der Eigenthümer spielt noch eine nützliche Rollein der Produktion.In dem Maße jedoch, wie das Grundeigenthum anwächst und dieIndustrie ihre Formen wechselt und Maschinenindnstri« wird, sängt derwirkliche, nützliche und R u tz u n g S- Charakter des Privateigenthums an, zn verschwinden. Wen» der Acker des Bauern zum Grundstückvon hundert, zweihundert und mehr Hektaren Umfang wird, so ist esnicht mehr der Eigenthümer, der es bearbeitet, sondern der Pächter, derJnstmann, der Knecht, der Tagelöhner. Wenn der Haivdwebstuhl zummechanischen Webstuhl wird, die Haudsäge zur mechanischen Kreissäge, soist es nicht mehr der Besitzer derselben, der webt oder Holz zurichtet,sondern von ihm angestellte Lohnarbeiter. Das Eigenthum besteht nurnoch j u r i st i s ch oder nominell, der Eigeuthüiner wendet es nichtmehr persönlich an; er ist nicht mehr mit seinem Eigenthum verwachsen, dessen Produktivität von seinen persönlichen Eigenschaften unab-hängig und nicht mehr durch sein Nichtsthuu, sein Alter oder seineKräfteabnahme beeinträchtigt wird. Der Eigenthümer spiest in der Pro duktion gar keine Rolle mehr. Er thut nichts mehr, als die wirklichenProduzenten be stehlen, die, da sie das Eigenthum benutzen, auchdessen juristi-s che oder nominelle Besitzer sein sollten, und HerenArbeit nicht nur den Weich dessen, was sie täglich konsumiren, einbringen muß, sondern auch noch Mehrwerth oder einen dem Eigenthümerzugute kommenden und um so erheblicheren Profit, je zahlreicher undj«�stärker ausgebeutetßdie Lohnangestellten sind.In einen einsachen P r o f i t d i e b umgewandelt, kann der n o in i-n e l l e oder juristische Eigenthümer nach Belieben ersetzt werden:Krupp durch Bleichröder, Stumm durch Crlanger, ohne daß deshalbdas Eigenthum weniger produktiv würde. Er kann sogar anfharen, einleibhaftiges Wesen zu sein, und zu einer Handelsfirma— Kramsta undSöhne— oder einer Gemeinschaft von Aktien- und Obligationeninhabernwerden, was bei den Bergwerken, Hüttenwerken, Eisenbahnen u. s. w.der Fall, deren Eigenthumstitel, unpersönlich geworden, ohne irgendwelche Folgen von Hand zu Hand gehen und auf der Börse an einem Tagemehrmals die juristischen Eigenthümer wechseln können.Auf diese Art verliert das Eigenthum seiirm privaten, d. h. indivi-duellen Charakter, oder wie der Sozialisinns sagt: die indibiduelleForm des Eigenthums wird durch die En tiv ick e'lungder Industrie immer mehr ausgemerz t.Dieselbe Entwickelung aber, welche die individuelle Form des Eigen-thums ausmerzt, bereitet eine höhere Form des gemeinschaftlichen Eigenthumsvor, deren materielle und geistige Elemente sie bereits im Schooße derkapitalistischen Gesellschaft selbst zeitigt.Wenn weder der Dampfpflug, noch Mäh- und Dreschinaschinen, nochdie sonsttgen mechanischen Ackergeräthe existirten, so könnte das Feld kleinbleiben und als solches individuell, d. h. von Einzelnen angeeignet wer-den. Aber der landwirthschastlich« Maschinenbetrieb paßt nur fürausgedehnte Grundstücke. Es vollzieht sich mit Naturnothwendigkeit eineKonzentrirung des Grundbesitzes, weiche oie gesellschaftliche Jubesitznahinedes Grund und Bodens nicht nur ermöglicht, sondern geradezu heraus-fordert, ganz abgesehen davon, daß der Grundbesitz in den Händen wmgroßen(Hypotheken- ic.) Gesellschaften immer' mehr UngetheiltesMit-E ig en t h u m, d. h. gemeinschastliches Eigenthum wird.Dieselbe Umgestaltung vollzieht sich— nur noch schneller in dereigentlichen Industrie: dem Handwebstuhi, dem Spinnrad, der Handsageund anderen fast häuslichen Geräthen, die individuell angeeignet werdenkonnten, sind inechanische Webereien, Spinnereien und Sägewerke gefolgt,die Dutzende von Sägen, Hunderte von mechanischen Stühlen, Taufendevon Spindeln in einem Etablissement vereinigen. Das ist die industrielleKonzentrirung, die Vorrede der sozialen, d. h. gesellschaftlichen Jnbesitz-nähme der großen Manufakturorganismen*), die bereits heutzutageimmer mehr aufhören, Eigenthum eines Einzelnen zu sein, um ungetheiltes und u n t h e t l v a r e s Mit- Eigenthum zu werden. Manversuche es beispielsweise, das individuelle Eigenthum eines Aktieninhabersan den Maschinen, Gebäuden, Lagervorrathen, Arbestsplätzen und denanderen Bestandtheilen jenes großen Betriebes festzustellen, den jede größereFabrjkattonsanstalt repräsentirt.Diese Konzentrirung, welch« für Handel, Industrie und Landwirthschaftein natürliches Gesetz geworden ist, sowie die Kollektivform des Aktien-wesens, die sie im Gefolge hat, bilden die in a t e r i e l l e n E l e m e n t eder K o l le k t i v-s o r in d e s Ei g« n t h u in s, von denen der Sozia-lismus sagt, daß sie bereits durch d i e E n t w i ck e l ung derkapitalistischen Gesellschaft selbst erzeugt werden.Das kleine Feld, das Wertzeug waren Instrumente zum individuellenGebrauch, d. b. ein Individuum, eine Person, genügte, sie in Bewegungoder in Thättgkeit zu versetzen. Aber ein großes Grundstück, eine mecha-nische Spinnerei, Weberei oder Sägewerk sind nothivendtgerweise auskollekttve Benutzung angewiesen, d. h..sie erfordern, um in Betrieb, zukommen, das Zusammenwirken einer Kallektivität, einer Vielheit vonWerkthätigen.Während der Kleinbauer sein einziger Angestellter war, selbst ackern,säen, schneiden, dreschen, selbst den Wein ziehen, lesen und keltern mußte,während der Einzelhandwerker, z. B. der Tischler, selbst das Holz aus-wählen, das Möbel aufzeichnen, ausschneiden und die Stücke alSdannzusamenleimen mußte, werden in der mit Maschinen betriebenen, m a s ch i-nisirten Industrie und Landwirthschaft alle Verrichtungen vertheilt,bis in die kleinste Einzelheit eingetheüt und von bestimmten Theilarbeiterngleichzeitig vorgenommen. Die ländliche Großwirthschaft braucht Chemiker,welche die Ackererde und den Dung zu analysiren, Maschinisten, die denDampfpflug zu sühren haben, Fachmänner zum Untersuchen der Same-reien tc. Eine mechanische Fabrik bedarf der Direktoren, der Buchhalter,der Heizer, der Werkmeister, der Lastträger zc. Keiner dieser Produzentenvermag allein ein fertiges Produkt herzustellen, aber alle wirken zusam-men zu seiner Herstellung, und zwar in weder festgesetztem, noch s q st-setzbarem Verhältniß. Wie will man an einem Meter Tuch den Antheilherauserkennen, oen her Maschinist, der Werkmeister, der Direktor, derArdeitsmann, vom Weber gar nicht zu reden, daran haben? Und dochsind alle diese verschieden betitelten Arbeiter gleich nothwendig zur Her«stellung des Meters Tuch Obwohl— oder vielmehr weil— sie ver-schiedenen Kategorien angehören, sind sie einander unentbehrlich, sounentbehrlich, daß keiner seine Arbeit nach seiner Laune und Zeit ver-richten kann. Und ivenu der Heizer noch so anarchistische Freiheits-d u s e l e i e n hegte, er wird nicht erst um 10 Uhr kommen dürfen,wenn die Weber um 6 oder 7 Uhr an ihren Stühlen stehen und daraufwarten, daß der Dampf dieselben in Bewegung setze. Man muß gar keineIdee von der modernen Produktion haben, wenn man sich einbildet, daßin der kapitalistischen oder irgend sonst einer Epoche die Einzellaune**)*) Der genauere Ausdruck wäre iMechantfakturorganismen,well es sich nicht um Hand- imcurno), sondern um mechanische, M a-schinenarbeit handelt.**) Rabelais, auf den die Schriftgelehrten der Anarchie sich oft zustützen versucht haben, konnte allerdings über die Thüre zu seiner Abteivon Thelema schreiben i„Thue- was Dir beliebt!" Was unsereFreiheitsphraseure aber dabei übersehen, ist erstens der Umstand, daßin einer mechanischen Werkstatt je ein Stätte finden und den Beginnoder die Beendigung der Arbeit Aller den Einfällen eines Jeden preis-gegeben werden könne. An der Thüre dieser Werkstatt legt der Arbeiter,sei er Direktor, Maschinist oder Lastträger, seinen Willen und seine Per-sönlichkeit ab, um ein mehr oder minder automatisches, mehr oder minderwichtiges Rad in dem großen Getriebe zu werden, j welches ihm seinenPlatz anweist und ihn in Thätigkeit setzt.Die Nothwendigkeit kollekttver soder gemeinsamer Arbeit und die Ab-hängigkeit der verschiedenen.Arbeiter von einander bilden, lehrt derSozialismus: Die g e i st i g ejn Elemente der kollektive)»Form des Eigenthum.s, die'durch die Entwickelungder kapitalistischen Gesellschaft selbst geschaffenwerden, aber sie sind nicht die einzigen.Eine der charakteristischsten Erscheinungen der modernen Produkiions-weise ist die Uebertragung der Leitung der Produktion an Nicht-Eigen-thüiner oder Proletarier: Ingenieure, Chemiker, Direktoren, Werkmeister,Vorarbeiter u. s. w., mit einem Worte': der ganze General st abder Industrie rekruttrt sich aus der Masse der gegen ZLohn Arbeitenden.Welche wissenschaftliche Ausbildung sie auch genossen haben mögen, welchesauch ihr persönlicher Werth sei, alle diese ökonomischen Leiter sind dochnur'sür Lohn Thättge gleich den Arbeitern, welche sie kommandiren undvon denen sie sich nur durch die Höhe ihres Lohnes und ihren— Dünkelunterscheiden. Aber aller Lakaienhochmuth, den die meisten von ihnenihren Mitarbeitern zu 2 oder 3 Mark pro Tag gegenüber zur Schautragen, verhindert nicht, daß sie gleich diesen Letzteren von der Gnadenichtsthuender Besitzer oder Fiüanzherren abhängig sind, deren Willenoder Pläsir für sie wie für �die Anderen Gesetz ist. Und infolge derThatsache, daß die g eji stji gen Giemen t e der Produttion wie ihreMuskel- Elements', mit anderen Worten, daß nicht nur dieHandarbeiter, sondern auch die K o p s arbeitet von dem Proletariatgestellt werden, kann die ganze Klasse der Besitzer von heute auf morgenverschwinden, kann ihr Eigenthum vergesellschaftet, sozialisirt wsrden,ohne daß die Produktion darunter im Geringsten Schaden erlitte.Anders ausgedrückt, und um es zusammenzufassen': Die menschlichenGesellschaften haben in ihrer ersten Form gemeinschaftliches oder kollek-ttves Eigenthum. Das individuelle Eigenthum beginnt bei den rein per-sönlichen Gebrauchsgegenständen(Waffen, Schmuck tc.), dehnt sich dannaus auf Werkzeug, Haus, Acker und erhält seine absolute, ausschließlicheForm erst mit der politischen Herrschast der, Bourgeoisie, des-Besitzbürger-thums, ohne daß allerdings das ursprüngliche Gemeineigenthum je voll-ständig verschwände.In dem Maße wie das individuelle.(Privat-) Eigenthum sich gusbrettetund die Maschine ausbildet, trennt es den j u r i st i s ch e n oder n o m i-n e l l e u Eigeuthüiner von der Benutzung seines Eigenthums undverwandelt ihn in einen Dieb an den Lohnangestellten, welche die Be-Nutzung dieses Eigenthums ausüben, das sie allein produktiv zu machenvermögen.*)Das individuelle(Privat-) Eigenthum verliert somit jede Existenz-berechtigung.Andererseits wird die Benutzung dieses Eigenthums, je mehr dasselbesich ausdehnt und sich in Maschinen verwandelt, immer mehr eine kollek-ttve. Sie erfordert Vielheiten von geistigen und Hand-Arbettern undschafft so den Boden für eine neue und höhere Form des kollekttvenEigenthums, die sich ebenso und mit verselben Nothwendigkeit auf Kostendes Privateigenthums entwickelt, wie das Privateigenthum sich aufKostendes ursprünglichen Gemeineigenthums entwickelt hatte.Am Ende ihres Lateinssind die Vertreter der heutigen Gesellschaft da, wo sie sich den Kon-sequenzen des herrschenden Wertherzeugungs- und WerthvertheilungS-systems von Angesicht zu Angesicht gegenübersehen, und glatte Phrasen überdie harten Thatsache» nicht hinweghelfen könne».Das haben wir soeben anläßlich der.Krise im Baumwollen- undKohlengewerbe recht deutlich in England gesehen. Die'englischenGrubenarbeller, deren Löhne in den letzten Jahren iviederholt reduzvrtworden sind, verlangten vor K u rzem eine Lyhnerhöhung von 5 Prozent.Die Grubenbesitzer erklärten, der Stand des Geschäftes sei zu ungünstig,um ihnen eine Lohnerhöhung möglich zu machen, sie würden zu Grundegehen, wenn sie dem Verlangen nachgäben. Aus der anderen Seitewiesen Äe Arbeiter snach, daß sie inst den jetzigen Löhnen jnicht aus-kommen können; die Grubenbesitzer produzirten ihre Geschäftsbücherund rechneten ans, daß die 5 P rozent Lohnerhöhung für sie dann Bank-rott bedeuten würden. Und ist das auch übertrieben, so steht doch soviel fest, daß die Grubenbesitzer durch die Konkurrenz unter sich undüberhaupt durch die wirthschastliche Anarchie der Bourgeoisgesellschaft ineine Lage gekommen sind, welche die Zahlung eines„anständigen"(tair) d. h. zur Führung eines menschenwürdigen Daseins genügendenLohnes verbietet. Die Arbeiter mußten sich wohl oder übel fügen.Da nun an eine dauernde und gründliche Besserung des Kohlengeschäftesunter den heutigen Verhältnissen nicht gedacht werden kann, so stehenwir vor dem Dilemma:Zahlen die Grubenbesitzer„anständige" Löhne, so gchen sie zu Grunde.Zahlen sie keine„anständigen" Löhne), so müssen die Arbeiter imElend leben.Noch lehrreicher st die Krisis im englischen Baumwollengewerbe. Das»selbe liegt notorisch vollständig darnieder: der Markt ist mit Maarenüberfüllt, die ausländische Konkurrenz wird immer mächttger: in ihrerRoth kündigten die Baumwollenfabrikanten den Arbeitern eine Lohn-reduktion von 5 Prozent an. Die Arbeiter erklärten, jetzt schon nichtauskommen zu können, und drohten mtt Streik. Die Fabrikanten legtenihre Bücher vor und zeigten z iffernmäßig, daß sie bei dem bisherigenLohnsatz nicht bestehen könnten. Die Arbeiter sahen diesein; sie sagten jedoch:„wenn die Ueberproduktion an den niedrigenPreisen und der schlechten Geschäftslage schuld ist, dann schränkezur Zett als dieser so kühne Denker des Mittelalters seine ideale Abteiauf dem Papier skizzirte, die Maschinenindustrie, die aus dein Menscheneinen Diener der Maschine macht, noch erst zu schaffen war, und daßferner diese Abtei kein Ort der Produktion, sondern der Konsumtion undder Genüsse war. Nun, in Bezug auf das Konsumiren ist das„Thue,was Dir beliebt!" nur eine Frage der Zeit, und in diesem Punktwar Rabelais ein Seher. Er hat die konimunistische Gesellschaft, der wirentgegengehen und in ivelcher der Ueberfluß an Produkten die Konsu-unrung nach Belieben ermöglichen wird, prophezeit. Zwischen der freienKonsumtion und der freien Produktton aber gähnt eine Kluft, die nieüberschritten werden wird. Was man können wird— und was mant h u n wird— ist, für Alle und Jeden rnchr Und mehr die Arbettszottverringern, während welcher das Individuum nicht sich, sondern derGesellschaft gehört.') Die Richtigkeit dieses Satzes wird vielfach dadurch verdunkelt, daßder Besitzer einer Fabrik u. selbst noch irgend eine Funttion im Be-stiebe derselben, sei es als Kaufmann oder als Techniker, erfüllt. Dafürgebührt ihm dann natürlich eil. angemessenes Gehalt. Da« Einsteckendes Geschäfts g e w i n ii e s aber ist damit keineswegs gerechtfertigt.