Eine Berichtigung, die zuviel berichtigt. Jn Nr. 48 unseres Blattes vom vor. Jahre hatten wir anläßlich einer Annonce im ,, Leipziger Tagebl.", in der es hieß, daß ,, Frau verwittwete Re­dakteur Hüttner Aufträge zu Wäschestickerei antgegennimmt", einigeBetrach­tungen über die Dankbarkeit des Tageblattbesitzers Polz im Speziellen und der Bourgeoisie im Allgemeinen angestellt. Jetzt geht uns ein Brief der Frau Hüttner zu, worin diese uns mittheilt, daß besagter Polz

,, sich nicht nur gegen meinen Mann bei dessen Lebzeiten außer­ordentlich human und generös gezeigt, sondern er hat auch von dem Augenblick an, in dem mein Gatte starb, mir und meiner Familie die helfende Hand in einer Weise dargereicht, für die ich und die Meinigen ihm immer herzlich dankbar sein werden. Herr Polz hat außer anderen Unterstützungen, unter Anderen mir eine sehr ansehnliche Wittwenpension ausgesetzt, durch die ich im Stande bin, mit den Meinen anständig leben zu können."

Die Annonce, belehrt uns Frau Hüttner weiter, habe sie nur für die Schwester ihres verstorbenen Mannes erlassen, eine ältere Dame, die, um ihre freie Zeit nüßlich ausfüllen und sich nebenbei" etwas zu verdienen, Aufträge für Wäschestickereien und dergl. suche.

Soweit die Berichtigung. Der Umstand, daß sie erst jetzt erfolgt und gar so überschwenglich klingt, läßt sie uns etwas verdächtig erscheinen. Erfahren wir doch sogar, daß Herr Polz schon zu Lebzeiten des ver­storbenen Hüttner sich außerordentlich human" und" generös" gegen denselben gezeigt hat eine Ausdrucksweise, aus der hervorgeht, daß Frau Hüttner keine Vorstellung davon hat, welche Stellung der Chef­redakteur eines größeren Blattes einnehmen sollte.

Nicht berichtigt, sondern sogar indirekt bestätigt wird aber unsere Be­merkung, daß Hüttner, der den Arbeitern nicht heiß genug das Sparen anempfehlen konnte, so wenig selbst diesen Grundsatz befolgte, daß er, trotz seines Jahresgehaltes von 9000 Mart seine Frau in einer Situa­tion zurückließ, in welcher dieselbe auf die Generosität" Anderer an­gewiesen war.

Soviel für diesmal. Vielleicht ist einer unserer Leipziger   Abonnenten in der Lage ,, etwas mehr Licht" in diese Angelegenheit zu bringen.

Aufgepaßt! Aus Mailand   wird vor einem gewissen Francesco Secchi gewarnt, der sich als großer Sozialist und Erz­revolutionär aufzuspielen liebt, thatsächlich aber ein gemeiner Schwindler und Lump ist, und auf dem der dringende Verdacht ruht, mit der Polizei in Verbindung zu stehen. Unsere Mailänder Genossen vermuthen, daß Secchi nach der Schweiz   seine Schritte gewendet hat, da er früher er ist Maler und Anstreicher in Winterthur   und Grau­ bünden   gearbeitet hatte, und öfter den Wunsch äußerte, nach dort zurück­zukehren. Secchi ist unter dem Vorwand geflohen, ihm drohe Verhaf­tung wegen Verbreitung verbotener Schriften, die Oberdant gewidmet sind. Solche Schriften existiren aber gar nicht, der wahre Grund der Flucht ist in einer schmußigen persönlichen Angelegenheit zu suchen.

einmal

Secchi ist ungefähr 30 Jahre alt, etwas über mittelgroß und sehr mager. Sein Gesicht von krankhafter, graugelber Färbung und stark pockennarbig; er spricht nur italienisch. Wahrscheinlich wird Secchi auch seine Frau mit sich führen, eine junge hübsche Person von kleiner Statur.

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Heiteres vom anarchistischen Kriegsschauplaz. Die Herren Anarchisten sind bekanntlich sehr thatendurstige Leute, und wer sich ihre ganz besondere Hochachtung erwerben will, der muß ihnen irgend ein neues Rezept zur revolutionären" Kriegsführung liefern. Dies wußte der Schwindler Nathan Ganz und brachte in der Probenummer seines An- archist" einen Artikel aus der Feder eines ,, höheren Militärs", der aus lauter Gemeinplätzen bestand, und dies hat wohl auch irgend einen Spaßvogel veranlaßt, in der St. Francisco " Truth  "( Wahrheit) einen Artikel über revolutionäre Kriegskunst zu ver­öffentlichen, der zweifelsohne den vollen Beifall der Großherzogin von Gerolstein   gefunden haben würde: hier steht der Feind und da schlage ich ihn", kein Wunder, daß ihn General Bumbum sofort mit Entzücken in seinen Revolutionsmoniteur aufnahm. Das aber ist noch nicht Alles. In dem Artikel des amerikanischen Offiziers" heißt es schließlich: ,, Wenn die Barrikadenkämpfer mit der neuen International­Dynamit- Flinte( die, wie ich höre, kürzlich erfunden wor­den ist) bewaffnet sind, können, meiner Meinung nach, 500 Mann nach dieser( der vorhergegangenen) Anweisung unter unerschrockenen und geschickten Führern eine aus 5000 volksfeindlichen Angreifern be­stehende Angriffskolonne vernichten."

Wenn! dieses wenn" in Verbindung mit dem ,, wie ich gehört habe" verräth mit unverkennbarer Deutlichkeit den Schalk, der sich über seine Leser lustig macht. Und er hat seine Leute richtig tagirt. General Bumbum ist vor Entzücken über diese neue Erfindung ganz weg. International Dynamit- Flinte, das muß was Großartiges sein! Aber warum erfahre Jch, der große Bumbum, erst durch die Zeitung davon? Setzt sich also flugs hin und schreibt folgende Note:

,, Es wäre wünschenswerth, über dieses Gewehr Näheres zu hören. Uns ist nämlich leider noch nichts von demselben bekannt. D. R.  "

Das ist in der That unverantwortlich. Indeß, nur ein wenig Geduld und den Humor nicht verloren, General! In Dalldorf   bei Berlin   oder in irgend einer entsprechenden ,, Kriegs- Akademie" Amerika's   wird Ihnen einst über das Geheimniß dieser Erfindung Mittheilung werden.

Korrespondenzen.

Vom Niederrhein.  ( Deutsches Polizeisittenbild.) Von unserer Gönnerin, der Wohllöblichen, ist aus hiesigem Bezirke Folgendes zu berichten: Vor längerer Zeit wurde vom Schwurgerichte zu Duisburg   der gestrenge Herr Polizeikommissar von Jüchen   zu 2 Jahren Zuchthaus   verdonnert, und zwar wegen einer Menge Amts­verbrechen und Unterschlagungen. Der edle Herr hatte sein Geschäft in einer Weise betrieben, wie man es eben nur in Preußen und Rußland  von einem Offizier und Junker verlangen kann. Rein nach Willkür wur­den die Leute, mit Vorliebe jüngere Frauenspersonen, eingesperrt und entlassen, selbst schulpflichtige Kinder über Nacht im Polizeigewahrsam gehalten. Wer aber Gefängniß abzusitzen hatte und nicht wollte, konnte dies auch mit Geld abmachen, und es wurden dann obendrein noch die Verpflegungsgelder liquidirt. Dieses Geschäft war so einträglich, daß der Herr Hauptmann und ebenso auch der Gefangenwärter, Polizeisergeant Schütteldreier, sich eigene Häuser von ihren Ersparnissen anschaffen fonnten. In einem Hause des Herrn Baron wurde sogar freilich ohne Borwissen des gestrengen Herrn Polizeikommissars jahrelang ein Bordell betrieben und sollen der Herr Hauptmann und seine hoch­angesehenen Freunde dort Stammgäste gewesen sein. Bei der Schwur­gerichtsverhandlung konnte selbst die Staatsanwaltschaft die Bemerkung nicht unterdrücken, daß der Herr Kommissar eine reine Baschawirthschaft jahrelang ungerügt betrieben habe. Trotzdem wurden dem edlen Baron seine militärischen Orden und Ehrenzeichen, wie ausdrücklich im Tenor des Urtheils hervorgehoben ist, nicht aberkannt. Freilich alles Dies mit Rücksicht auf die Sr. Majestät dem deutschen Kaiser Wilhelm  , dem Gerechten, und dem deutschen   Vaterlande geleisteten Dienste. Jetzt führt ber saubere Kunde, wie wir gehört haben, in der Strafanstalt zu werden an der Ruhr ein seiner Stellung und seinen Titeln und Orden ent­sprechendes Dasein, wie sich das ja in Preußen- Deutschland   von selbst versteht.

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Und wo hat der Herr Kommissar jahrelang diese Paschawirthschaft geführt? In dem wegen seiner patriotischen Gesinnung" so oft und so hoch gerühmten Städtchen Mülheim an der Ruhr  : Das Treiben des Herrn Kommissars ist der beste Maßstab für preußisch deutschen  Patriotismus!

M

Der erwähnte Polizeisergeant Schütteldreier wurde mit Rücksicht darauf, daß er unter dem Einfluß seines hohen Chefs gehandelt, zu anderthalb Jahren verknurrt.**)

*) Für Leute, welche nicht jede Woche einige Dugend Schurken" mit Dynamit in die Luft sprengen, sei hier bemerkt, daß die Sprengkraft des Dynamits so gewaltig ist, daß die International- Dynamit- Flinte" allerdings die denkbar gefährlichste Waffe sein würde für den betr. Schüßen nämlich.

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**) Schütteldreier hat sein unfreiwilliges Asyl bereits verlassen und

Ein anderes Bild bietet der Polizeisergeant Becker von Duisburg  . Dieser Held und Inhaber des Eisernen  " erschlug seinen Schwager, welcher mit ihm unter einem Dache wohnte, auf offener Straße und am hellen lichten Tage, wurde aber von den Geschworenen zum Erstaunen Aller, die die Sache kannten, freigesprochen. Durch er­drückenden Zeugenbeweis ward festgestellt, daß der Mordbursche Becker seinen Schwager Nellen mit gezogenem Säbel verfolgte, so daß dieser zum Fenster hinaussprang, von dem überaus tüchtigen Beamten im Dienste", wie das Zeugniß der vorgesetzten Behörde sehr bezeichnend lautete, aber eingeholt wurde, worauf ihm dieser dann von hinten den Kopf spaltete. Troß dieser, wie gesagt, erdrückenden Beweise ward Becker von einem bürgerlichen Schwurgerichtshofe freigesprochen. Nun, mehr kann der Polizeistaat von der Kanaille Volk nicht verlangen!

Seit Jahren wußte das Bürgerthum in Duisburg  , daß Polizeisergeant Becker der gemeinste, liederlichste und schlechteste Kerl in der Stadt war, trotzdem stand der Kerl bei der Behörde und dem Gericht da wie: kein Engel ist so rein". Dieser Mörder hat sein Opfer und die Geschwister desselben in seiner Eigenschaft als Vormund um ihr, wenn auch nicht bedeutendes Vermögen betrogen und bestohlen, und war es wiederum eine Geldangelegenheit, welche die Veranlassung zu der Mordthat war. Der liederliche Kerl war namentlich ein leidenschaftlicher Hazardspieler. Nächte und Tage hindurch spielte der Bursche, wiederholt deshalb de­nunzirt, selbst noch kurz vor der geschilderten Mordthat, wobei er einem angetrunkenen Handwerker seine Baarschaft, etwas über 100 Mark, ab­nahm; trotzdem ist er aber immer noch der, tüchtigste Beamte im Dienst". Das Bürgerthum kann davon erzählen! Becker soll Anzeigen gemacht und sie vor Gericht durch Eide erhärtet haben, ungeachtet er zur selben Zeit beim Kartenspiel saß! Unter den Polizeikollegen ist es nämlich üblich, daß sie sich, wenn nöthig, mit Denunziationen gegenseitig aus­helfen! Herrliche Zustände im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte"!

Und was glaubt man wohl, daß dieser Mörder heute ist? Polizei­sergeant in Barmen!

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Von dort dringen in der letzten Zeit auch Geschichten von einem Bürgermeister Wegener, Stadtbaumeister Schülke  u. 1. w. beide noch zu Duisburg   in hochgefeiertem Andenken! in die Deffentlichkeit, welch auch wohl einer Beleuchtung im Zentralorgan unserer Partei werth wären, worauf die Barmer Genossen hiermit auf­merksam gemacht seien. Wir wollen heute nur die Frage an den Bau­meister stellen, ob er den Rohrlegermeister Lauterbach wegen seiner Tüchtigkeit oder wegen seiner liebenswürdigen Ehehälfte von Duis­ burg   nach Barmen herübergeholt hat?

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Wir wollen aber unser eigentliches Thema nicht verlassen! In Düsseldorf   traten zwei Polizeisergeanten aus Crefeld  , Rau und Krüger, in einer Gastrolle vor der Strafkammer auf, was, wobei die Burschen sich in derartige Widersprüche verwickelten nebenbei bemerkt, bei einem alten, gedrillten preußischen Unteroffizier nicht vorkommen sollte daß der Gerichtshof zu der Ueberzeugung ge= langte, die Kerle haben wissentlich die Unwahrheit auf ihren geleisteten Eid gesagt. Freilich war die Sache sehr gravirender Natur, denn so leicht ist bekanntlich kein preußischer Gerichtshof zu dieser Ansicht gegen­über Polizisten, Nachtwächtern, Hundefängern und ähnlichem Gezücht zu bringen. Und trotzdem ließ man die Burschen ruhig ihres Weges ziehen! Die erstaunte Welt erfuhr dann einige Zeit darauf, die Herren seien vom Dienst suspendirt. Daß die Staatsanwaltschaft rasch bei der Hand war, wie sie es bei anderen Menschen, besonders aber bei Sozialdemo­fraten zu sein pflegt, davon hat die Welt noch nichts erfahren. Wie viel Meineide, und infolgedessen Justizmorde, mögen diese Schufte wohl auf dem Gewissen haben? Seit Jahren herrschen in der Kunst- und Musen­stadt Düsseldorf   Polizeikommissare, welchen man so mannigfaltige und interessante Geschichten nacherzählt, daß man fast glauben möchte, Recht und Gesetz seien für diese Leute außer Kurs gesetzt. In dieser berühmten servilen Kunststadt hat die Polizei das materielle und gewerbliche Geschäft so nett und proper mit ihrer Stellung zu verbinden gewußt, daß alle Beschwerden, Denunziationen und Gerichtsverhandlungen, die im Laufe der Jahre mit Bezug hierauf statt hatten, so viel und so wenig an's Tageslicht förderten, daß die Sache immer wieder todtgeschlagen werden konnte. Trotzdem aber bleibt die Thatsache bestehen und ist durch Zeugen vor Gericht eidlich erhärtet, daß Polizeikommissare als Nebengeschäft Schnapsagenturen innehatten, und gewisse Firmen( in Düsseldorf   nament lich die Firma Kraus und Prosch) ihr Geschäft durch die Protektion der Kommissare gemacht haben. Ganz besonders wurden die Geschäfte mit Wirthen gemacht, die keine Konzession zum Verkauf von Branntwein hatten. Ebenso wurde mit Wirthschaften von zweifelhaftem Ruf viel gemacht. Lettere erfreuen sich an sehr vielen Stellen der Gunst und Freundschaft der Polizeiorgane. Konzessionsvermittlung und allerlei gesetzwidrige Sachen liefern den schönsten Beweis, wie praktisch überhaupt das ganze Konzessionssystem sich entwickelt hat. Db der berühmte Wirthschafts­reformer nicht mal auf die Idee kommt, die Wirthshäuser zu monopo­lifiren? So alte Kasernenwärter, Arrestaufseher 2c. würden sich ganz vorzüglich als Wirthe für das gutmüthige deutsche   Volk qualifiziren!

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In Essen  , der Domäne des Kanonenkönigs, sigen ein paar Polizisten in Untersuchungsarrest, weil sie einen armen Arbeiter, welcher von Berlin   gekommen war, todtgeschlagen haben sollen. Der Arbeiter war mittellos und hatten die Burschen denselben zum Transport erhalten, resp. per Schub fortzubringen. Todtschlagen war eigentlich das richtige Rezept nach Ansicht dieser Gesetz- und Ordnungswächter, und vielleicht auch vieler anderer Ordnungshelden. Nun, wohl bekomm's! Das Volk wird auch hierüber dereinst sein strenges und gerechtes Urtheil zu fällen wissen.

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Ich könnte Ihnen nun noch eine ganze Menge über die Polizei, unsere liebe Freundin und Gönnerin, mittheilen, doch habe ich nur die Haupt­sachen herausgegriffen, um zu beweisen, welch reinlichen Händen die deutsche   Reichsherrlichkeit anvertraut ist. Noch sei erwähnt, daß das Prügelsystem, ähnlich wie beim Militär, bei der Polizeigewalt im Schwunge ist. Ueberall hört man von Mißhandlungen der Bürger durch Polizeiorgane, aber trotzdem mehren sich die Strafdelikte bezüglich des Widerstandes gegen die recht nett benamsete Polizei, die Staatsgewalt. Das Beamtenthum und vor Wir brauchen fast kaum mehr zu agitiren. Allem die Wohllöbliche besorgen dies auf schlagendste. In Kürze wird nun eine Festwoche ihren Anfang nehmen, wo des deutschen Volkes Ausbeuter sich die Freude machen, ein Standbild zu enthüllen, welches Zeugniß ablegen soll für die Mordfähigkeit auf der einen, und die Knechtung auf der anderen Seite. Bei dieser Gelegen­heit wird es an Uebermuth und Spionenriecherei seitens der deutschen Reichsspizzel nicht fehlen. Wir aber erheben die Hand zum Schwur, mit dem heiligsten Gefühle der Menschenliebe und Bruderpflicht, mit dem unvergänglichen Gelöbniß, treue Wacht zu halten allüberall im weiten Erdenrunde, damit nicht untergehe der Geist der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!

Soviel für heute. Ein andermal wollen wir über die Beschützerin der Hochwohllöblichen, Staatsanwaltschaft, oder Deffentlicher Ankläger" genannt, sowie über den hochedlen preußisch- deutschen Richter­und Beamtenstand manch Interessantes berichten. Für heute sei nur bemerkt, daß der traditionelle Nimbus, womit man seinerzeit den preu­ßischen Richterstand umgab, im Volke längst verloren gegangen ist.

betreibt jetzt das Geschäft eines Gastwirths. Das Bemerkenswerthefte an der Sache ist jedoch, daß diese Gastwirthschaft mit einem Fremden­verkehr, sogenannter Herberge verbunden ist, welche vordem den Namen Herberge zur Heimath" führte, den man wohl des etwaigen Anstoßes wegen einfach in Herberge" abgekürzt hat, denn mit ist nicht bekannt, daß an Stelle der früheren eine andere Herberge zur Heimath" entstanden ist. Es wäre übrigens nur logisch, wenn man un­seren Biedermann nun auch noch zum Kirchendiener in der unmittelbar angrenzenden Zionskirche machte, dann könnte man sehr gut reimen: Gefürchteter Sicherheitsbeamter, entlassener Zuchthäusler, Herbergsvater und endlich Kirchendiener

An die Parteigenossen.

Mehrseitig ist schon seit langem der Wunsch ausgesprochen worden, daß die Ausgewiesenen eine allen Parteigenossen erkenntliche Legimation besitzen möchten. Seitdem die Berliner   Polizei Ausgewiesenen keinen schriftlichen Ausweis mehr einhändigt in der ausgesprochenen Absicht, ,, damit die Ausgewiesenen auf Grund eines solchen sich bei ihren Partei­genossen nicht mehr zu legitimiren vermöchten und keine Unterstützungen in Anspruch nehmen könnten", ist eine solche Legitimation unumgänglich geworden.

Die Genossen Bebel, Grillenberger, Hasenklever und Liebknecht haben sich verständigt und eine solche Legitimation an­fertigen lassen, welche aus einer Karte in gelb- blauer Farbe besteht, die nöthigen Personalien des Ausgewiesenen enthielt und eigenhändig von den vier genannten Personen unterzeichnet ist.

Alle Ausgewiesenen, welche seit November 1883 aus gewiesen wurden, müssen zu ihrer genügenden Legitimation bei den Genossen mit dieser Karte versehen sein, wenn sie anders auf Hülfe in ihrem Fortkommen rechnen wollen.

Hiermit ist aber nicht gesagt, daß jeder Ausgewiesene, der mit einer solchen Karte versehen ist, an jedem Ort auch finanziell unter­stützt werden soll. Dies würde zu Konfusion und großen ungerechtig­keiten führen und sind die Ausgewiesenen, die finanzielle Hülfe brauchen, an die bekannten Unterstützungsstellen zu verweisen. Die ein zelnen Orte sollten nur dann finanzielle Hulfe gewähren, wenn der Hülfesuchende dieselbe dringend st bedarf und keine Zeit vorhanden ist, eine der Unterstützungsstellen um Hülfe anzugehen.

Briefkasten

der Redaktion: Unogenitus: Schlosser war ein gewissenhafter Gelehrter, Corvin ist ein ziemlich unzuverlässiger Vielschreiber. Wenn er sich daher in seiner Weltgeschichte auch radikaler gibt als Ersterer, so ist noch kein Grund, ihn vorzuziehen. Der bürgerliche Vulgär- Radi­falismus hat sich auf keinem Wissensgebiet unfähiger gezeigt, als gerade auf dem der Geschichte. Darüber gelegentlich ausführlicher im Text unseres Blattes.

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der Expedition: H. K. Mrsttt.: Fr. 2, Ab. 1. Du. f. Bdr. erh. Stbrg.: Mt. 28,- pr. Ab. Jan. erh.- V. G. Httg.: Fr. 4,- Ab. 1. u. 2. Du. erh. J. A. J.   Sfl.: Mt. 8,70 Ab. 1. Du. 84, J. u. K. 4. Du. 83 erh. v. W. M:: ö. fl. 1, à Eto. Ab. 1. Ou. erh. R. K. B- pest: ö. fl. 3, Ab.- Zuschlag pr. 1. Qu. S. u. A. erh. Weiteres folgt. K. H. Pbrg: ö. fl. 6,- pr. 2. Ab. 4. Du. 83 Sdg. folgt. u. 1. Du. 84 nebst Bldr. erh. B. B. B. v. P. eingetr. M. P. R.: Mr. 25,40 Ab. 1. Du. erh. Hlbr. a. N.: Mt. 5, 1. Du. erh. Y 3 Vrdn.: Fr. 60,40 à Cto u. Bf. erh. Bestllg. folgt. P. G. Mtr.: Fr. 4,60 Ab. 1. Du. u. Schft. erh. Fr. W. H. Yverdon  : Fr. 2,10 Ab. 1. Du. erh. Der Nordische: Mt. 5, Ab. 1. Du. u. Schft. erh., Mk. 5,- pr. Ufds. dkd. gutgebr. Reklamirtes ist in Nr. 42 unter Kh. quittirt. Betr. Nr. hier vergriffen. Vielleicht kann in A- a ein Freund aushelfen. Veilchenstein: War für Nr. 3 zu spät. Spglr. Ostraß: Fr. 12,75 Ab. 1. Du. und à Cto. Schft. erh. Kilian: Mt. 39,60 à Сto. Ab. erh. Zugesagtes C. E. K. 3. Fr. 4,- pr. Ufds. durch N. dkd. erh. angenehm. W. Bnn.: ö. fl. 2,75 26. 1. Du. erh. J. H. Crhe: Fr. 5,35 Ab. 1. Du. erh. Der Alte v. Berge: Fr. 2, Ab. 1. Du. K.; Fr. 3,75 u. Fr. 5,40 Ab. 1. Du. Sch. u. T.; 25 Cts. Porto Schw. u. Fr. 9,- Jahresab. 84 N. 3. erh. Th. V. Castlefd: Mk. 8,- Ab. 1. Du. erh. Ersatz 2 am 15/1. abgg. Was fehlt noch? W. Adfn. Bern  : Fr. 2,- Ab. bis Ende Febr. 84 erh. 2. Aufl. Kapital v. Mary steht binnen 8 Tagen R. D. zu Diensten gegen Baarsendung laut Katalog. Katalog folgt. H. B. Liège: Fr. 15,- Mbg. M. 5, Ab. bis Ende Mai erh. à Cto. gutgebr. Johannes B.: M. 3, Ab. 1. Du. Ser. Mscht. erh. R. K. Ffld.: Fr.-, 65 f. Schft. erh. 20 Cts. p. Ufds. u. 650 div. alte Bfm. pr. Ufds. dkd. verw. K. Werner: Mt. 5, à Cto. Ab.

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2c. gutgebr. Weiteres geordnet. Ch. Pommer u. Gen. Limeira Brasil. Mt. 11,36 b. ab 1. Mai 83 Ende Sept. 84 erh. Mt. 3,64 pr. Ufd. dkd. gutgebr. Derart disponirte Mt. 15,- reichen diesmal im Abonnement weiter, da Porto   billiger ward. Herzl. Glückauf Allen! R. K. N  . a. S.: Mt. 6,- Ab. 1. Du. 2. Ser. erh. Geht stets Alles prompt. F. H. Pdm.: Mt. 19,80 Ab. 1. Du. erh. F. Sch. Paris  : Fr. 2,50 Ab. 1. Du. erh. Münztabelle dort bei jedem Buchhändler zu haben, hier nicht. D. B. Lyon  : Fr. 5, Ab. 1. u. 2. Qu. erh. A. H. Bukarest  : Fr. 10,- Ab. bis Ende 84 erh. A. F. K. D.- Schl. ö. fl. 2, u. Mt. 1, Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. Adr. war Jhrerseits ver­hauen. Dtsch. Ver. Zürich  : Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. Wtt. 3ch.: Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. M. u. 3. 3. Fr. 6,- Ab. 1. Du. erh. E. B. Kphgn.: Fr. 14, für div. Schft. erh. Gen. Mr. wird Ihnen gewiß Sonstiges erörtern. Sdg. abgg. Agft.: Mt 15,- f. Schft. ( B. F.) erh. Adr. 2c. geordnet. Bft. Weiteres. Hanau   Mt. 100,- v. d. P. Gen. pr. Ufds. dkd. erh. W. Flunt.: Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. Perowskaja: Mt. 1, s. Schft. erh. Gracchus W.: Mr. 31,30 Ab. 4. Du. u. Schft. erh. Ggrchng. gutgebr. Sonstiges berücksichtigt. H. P. Hflde.: Mt. 3,- Ab. 1. Du. erh. S. F. 3.: Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. H. Fr. 3. Fr. 2, Ab. 1. Du. erh., früher bezahltes Expl. richtig. F. Sch. Jho: Ab. 1. Du. erh. Ungewaschener Hilfs­mann: Mt. 8, auf Ab. 1. u. 2. Du. gutgebr. Fehlen noch 60 Pfg. -" B. B.: Sbg. hier. Peter in der Fremde: Mt. 10,- à Cto. Ab. erh. Danton: Mt 19,- à Cto. Ab. erh. Brief erw. M. L. Nhsn.: Fr. 2, Ab. 1. Du. St. erh. P. T. P.: Fr. 2,50 Ab. 1. Du. erh. Adr. geordnet. Seefturm: Mt. 2, f. Nchbftllg. hier. Weiteres nach Wunsch besorgt. E. V. E.: Mt. 6,10 Ab. Febr. u. März, sowie pr. Schft. Cto. erh. Mk. 1,- pr. Ufds. dkd. gutgebr. Luzern  : Daß Etter der Spießgeselle Formanecks u. Co., ehrliche Leute anschwärzen und Spizbuben verherrlichen hilft, gehört zum Handwerk: Grillenbergers Verleumder wurden am 11. Januar der absichtlichen Verleum­dung gerichtlich überführt. Die dortigen Ordensbrüder vom klebrigen Geldbeutel sollen übrigens gründlich beruhigt werden. Brieft. Roth   ist die Farbe Payerne  : Fr. 2, 1. Du. erh. V. W. Payerne  : Fr. 2, Ab. 1. Du. erh. Panzerschiff: Mr. 54,-

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Weiteres.

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à Cto. erh. Bf. erwartet. A. V. Paris  : Fr. 117,05 f. Schft. erh.

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Genosse Rudolf Helmig, Weber, früher in Meerane   und Crimmitschau   in Arbeit, wird freundlichst ersucht, seine Adresse an Julius Seifert  , Schulstraße 35, Zwickau  , einzusenden.

In unserem Verlage ist erschienen:

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Expedition des ,, Soz."

und Hottingen  - Zürich  .

Kafe

Reßler wie reimt ſich das zuſammen? Nicht Zürich   Samstag, den 19. Januar Abends 8 Uhr, im Raje

weniger erwartungsvoll sind wir auf die demnächstige Stellung unseres bekannten Herrn Baron von Jüchen.

Bei dieser Gelegenheit sei als drastisches Zeichen bemerkt, daß, mit oder ohne Bedacht, ein hiesiger Gartenbesitzer das deutsche   Bundesbanner als Sperlingsscheuche benützt.

Geschloffene

Versammlung der deutschen Sozialisten. Trattanden: 1. Jahresbericht. 2. Neuwahl des Lokal- und Landes ausschusses u. s. w.

Der Lokalausschuß.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruckerei Hottingen  - Zürich  .

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