Endlich führen die Bourgeoisökonomen öfters, um die Undurchführ­barkeit dieser Reform nachzuweisen, nichtige Argumente an, die aber sehr Logisch aussehen und hie und da wohl die Arbeiter in ihrem guten Glauben zu überrumpeln und zur Nachgiebigkeit gegen ihre Prinzipale zu bewegen vermöchten. Ein internationaler Feldzug zu Gunsten dieser Reform würde Gelegenheit geben, siegreich zu beweisen, wie hinfällig die Bourgeoisargumentirung und wie wohlbegründet die Arbeiterforderun­gen sind.

Arbeiter der Schweiz !

Ihr könnt auf unser eifriges Mitwirken an dem Werke, das Ihr unternommen, rechnen, und zeigen wir Euch an, daß wir auf die Tages­ordnung unseres nächsten Kongresses, der im Monat Mai in Roubaix zusammentreten wird, die Berathung über einen internationalen Kongreß setzen werden, zur Besprechung der wichtigen Frage einer internationalen Arbeitsgesetzgebung.

Empfanget, schweizerische Arbeiter, unsere brüderlichen und revolutio­nären Grüße!

Das Nationalkomite

der französischen Arbeiterpartei: Brugnot, Lithograph; Drevet, Tischler; Mouret, Stoffdrucker; Dudot, Geschäftsangestellter.

G. Fargat, Weber, Sekretär, yon, Montée des Carmélites.

Polemik.

Unser Leitartikel ,, Der Sozialismus und der Staat" in Nr. 52 unseres Blattes scheint den ganz besonderen Zorn des Hrn. L. von der Mark, deffen Angriffen auf Engels und Bebel wir darin entgegentraten, erregt zu haben, wie folgendes Eingesandt desselben in der ,, New- Yorker Volks­zeitung" vom 3. Januar beweist:

Herr Leo.

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,, Der Leitartikelschreiber des Sozialdemokrat", Herr Leo, fühlt sich berufen, unsere Kritik der Engels- Bebel'schen Ideen über den Staat wiederum einer Kritik zu unterziehen.

,, Diese Kritik der Kritik erscheint uns jedoch als ein sehr schwaches Produkt und Herr Leo muß das selbst eingestehen, denn in seinem Artikel ,, Kommunismus oder Anarchie schreibt er aus­drücklich, daß es nur heißen könne: ,, Kommunismus oder Anarchie". Jetzt aber will er uns glauben machen, Engels und Bebel hätten doch Recht, wenn sie für das Absterben des Staates und für die Idee der Herrschaftslosig feit eintreten; als ob Anarchie und Staatslosigkeit oder Herr­schaftslosigkeit nicht ein und dasselbe, nämlich utopistische Dinge feien.

In der That, nicht den Anarchisten, die in den Jdeen Engel's und Bebel's ein Zugeständniß an ihr Jdeal erblicken, sondern Hrn. Leo gebricht es hier an der Konsequenz des logischen Denkens, wenn er dieses Zugeständniß abstreiten will. Darüber eine ein­gehende Polemik in einem nicht rein wissenschaftlichen Organ ein­zugehen, deucht uns unnütz; wir begnügen uns daher, hier nur darauf hinzuweisen, daß diese anarchistische Ankränkelung hervor­ragender Parteileiter wiederum zur Evidenz beweist, wie nothwen­dig das Inslebentreten eines wissenschaftlichen sozialistischen Organs ift. Die Antränkelung selbst aber ist, wie wir schon früher be­merkten, das Erzeugniß des Hegelianismus in der deutschen Sozial­demokratie, weshalb es eine der wichtigsten Aufgaben der sozialistischen Literatur sein wird, diese dialektische Sprachdenkweise, die in vielen Fällen nur zu sehr an Taschenkünstlerstücke erinnert, als eine Ver­wirrung hervorrufende nachzuweisen.

2. von der Mark."

Zunächst gestatten wir uns, dem augenscheinlich etwas nervösen Herrn zu bemerken, daß es allerdings zu unserem Berufe gehört, Streitfragen, welche für unsere Bewegung von wesentlichem Interesse sind, im Organ zur Erörterung zu bringen. Und das ist mit der Frage vom Staat" der Fall.

In der Sache selbst können wir sehr kurz sein. Wenn Herr L. von der Mark Herrschaftslosigkeit, Staatslosigkeit und Anarchie kurzerhand als gleichbedeutend hinstellt, so zeigt er, daß er in der Denkweise den Anarchisten bedeutend näher steht als wir, und als er uns steht. Gleich den Anarchisten nimmt er die Form für das Wesen, beurtheilt er die Dinge nicht in ihrem natürlichen Zusammenhange, nicht nach ihrer histo­rischen Entwicklung, sondern nur in ihrer isolirten Erscheinung. Staats­losigkeit und Herrschaftslosigkeit ist keineswegs dasselbe: es hat Gesell­schaften gegeben, und gibt es bei den sogenannten Wilden wohl noch heute, wo von einem Staat keine Rede sein kann und doch geherrscht wird. Und auch Herrschaftslosigkeit und Anarchie ist nicht dasselbe, wenn auch zehnmal das griechische Wort An- archie auf deutsch Herrschafts­losigkeit bedeutet. Es gibt kommunistische Stämme, denen der Begriff der Herrschaft absolut fremd ist, ebenso fremd wie die Anarchie, die vielmehr, eine historisch entstandene Richtung, von dem Prinzip des absoluten Individualismus ausgeht. Nur durch das Taschen= künstlerstück" des Durcheinanderwerfens dieser Begriffe vermögen es die Anarchisten, heute jede Organisation der Gesellschaft als, freiheits­feindlich" zu verwerfen und die freie Gruppe" als als alleinselig machende Lösung zu proklamiren und morgen sich als Anarchisten und Kommunisten aufzuspielen. Und solche Taschenkünstlerstückchen" werden immer dort möglich sein, wo man mit absoluten Begriffen, mit ewigen Kategorien" u. s. w. argumentirt, wo man kein Verständniß

Feuilleton .

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Das Recht auf Faulheit .

V. Ein neues Lied, ein besseres Lied! Wenn die Herabsetzung der Arbeitszeit der gesellschaftlichen Produktion neue mechanische Kräfte zuführt, so wird die Verpflichtung der Arbeiter, ihre Produkte auch zu verzehren, eine enorme Vermehrung der Arbeitskräfte zur Folge haben. Die von ihrer Mission, Allerwelts= konsument zu sein, erlöste Bourgeoisie wird nämlich schleunigst die Menge von Soldaten, Beamten, Kupplern 2c., die sie der nüglichen Arbeit ent­zogen hatte, damit sie ihr konsumiren und vergeuden halfen, freigeben- das heißt dem Arbeitsmarkt. Dieser wird, wenn alle gesellschaft­lichen Kräfte ihm zugeführt werden, so überfüllt sein, daß man schier. gezwungen sein wird, die Arbeit zu verbieten; es wird fast unmöglich sein, für diesen Schwarm bisher unproduktiver Menschen Verwendung zu finden, denn sie sind zahlreicher als die Heuschrecken. Dann wird man an die denken, die für den kostspieligen und nichtsnuhigen Bedarf dieser Leute aufzukommen hatten. Wenn keine Lakeien und Generäle mehr galonnirt, keine verheiratheten und unverheiratheten Prostituirten mehr in Spißen eingehüllt, keine Paläste mehr eingerichtet und keine Kanonen mehr gegossen zu werden brauchen, dann wird man mittelst drakonischer Geseze die Posamentier, Spizen-, Eisen- u. s. w. u. s. w. Arbeiter und Arbeiterinnen im Interesse der Hygiene und der Verede lung der Rasse zu Ruder- und Tanzübungen anhalten, damit sie ihre untergrabene Gesundheit wiederherstellen. Von dem Augenblick an, wo die europäischen Produkte nicht mehr in alle Welt hinaus verschickt werden, werden auch die Seeleute, die Lastträger und Fuhrleute anfan­gen, den Daumen drehen zu lernen. Dann werden die glücklichen Süd­seeinsulaner sich der freien Liebe hingeben können, ohne die Fußtritte der zivilisirten Venus und die Predigten der europäischen Moral fürchten zu brauchen.

Noch mehr. Um für alle unproduktiven Kräfte der heutigen Gesell­schaft Arbeit zu finden, und die immer weitere Vervollkommnung der Arbeitsmittel zu fördern, wird die Arbeiterklasse ihrem Hang zur Ent­haltsamkeit, gleich der Bourgeoisie, Gewalt, anthun und ihre Fähigkeit, zu fonsumiren, möglichst zu steigern suchen müssen. Anstatt täglich 20 oder 30 Gramm zähes Fleisch zu essen, wenn sie überhaupt welches ißt, wird fie saftige Beefftaeks von ein oder zwei Pfund essen; statt bescheiden einen Wein zu trinken, der katholischer( d. h. getaufter) ist als der Papst, wird fie aus vollen Gläsern Bordeaux und Burgunder trinken, der feiner in­dustriellen Taufe unterzogen ist, und das Wasser dem Vieh überlassen.

hat für das, was Herr 2. von der Mark den Hegelianismus in der Sozialdemokratie" nennt.

Dieser Hegelianismus" verfährt nämlich so un kritisch, sich nicht mit einfachen etymologischen( der Wortlehre entnommenen) Erklärungen der politischen Einrichtungen zu beruhigen, noch mit ihrer formellen Be­schreibung; sondern er geht ihrem Wesen auf den Grund; er forscht, um dasselbe zu erkennen, nach ihrem Entstehen, nach den Zuständen, aus denen sie hervorgegangen, nach den Bedürfnissen, welche sie ins Leben gerufen und welche sie erhalten, mit einem Wort nach ihren materiellen Existenz­bedingungen. Und deshalb läßt er sich weder von den Metaphysikern des Staates noch von denen der Anarchie ein X für ein U machen, glaubt er weder an die Ewigkeit des Staates, der ganz bestimmten materiellen Verhältnissen sein Entstehen und Bestehen verdankt, und aufhören wird zu bestehen, sobald diese nicht mehr vorhanden sind, noch an die Mög lichkeit, den Staat abzuschaffen, solange seine materiellen Grund­lagen bestehen. Dieser Hegelianismus", der die gesellschaftlichen Ein­richtungen nicht als göttliche", ewige" betrachtet, sondern als irdische, als gewordene und deshalb auch vergänglich e erkannt hat, ist die solideste Basis des revolutionären Sozialismus, er ist die auf die menschliche Gesellschaft angewendete Entwickelungstheorie. Diesen " Hegelianismus", der in Wahrheit nichts anderes ist, als der wissen= schaftliche Materialismus, verdankt die deutsche Sozialdemo­fratie nein, die internationale Sozialdemokratie ihrem größten Denker, Karl Marx .

Herr 2. von der Mark will für Amerika eine Zeitschrift gründen, um den Marx'schen ,, Hegelianismus" wissenschaftlich zu widerlegen. Würde es sich nicht empfehlen, denselben zuvor erst einmal zu studiren?

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Sozialpolitische Rundschau.

Le 0.

Zürich, 23. Januar.

Die milde Praxis" in puncto Versammlungen, welche seit einiger Zeit und in leicht zu durchschauender Absicht von der Polizei beobachtet wird, wird von den deutschen Arbeitern in einer Weise aus­genügt, die ihnen zur höchsten Ehre gereicht. Wenn es des Beweises bedurfte, daß das Sozialistengesetz seinen erziehenden" Zweck gänzlich verfehlt hat, dann legen die Arbeiterversammlungen allerorts Zeugniß davon ab. Ueberall zeigt sich der alte Unabhängigkeitssinn, überall das Bewußtsein des Klaffengegensates, der zwischen Besitzenden und Besitz­losen in der heutigen Gesellschaft besteht. Auch die Hoffnung, daß das Sozialistengesetz, wenn es auch die Sozialdemokratie nicht vernichten konnte, doch wenigstens ihre Ausbreitung verhindert habe, erweist sich als trügerisch. Es hat blos das offen 3utagetreten ihrer Ausbreitung verhindert. Was sich schon jetzt, bei einer nur geduldeten" Agitation, zeigt, würde bei Wegfall des Polizeigesetzes sich bis zur Evidenz erweisen: ein Wachsthum unserer Partei, eine Verbrei­tung unserer Grundsätze in bisher unerhörtem Maße. Das wird nach­gerade auch unseren Gegnern klar, und deshalb, und nur deshalb, wird das Sozialistengeset verlängert werden. Alle Gründe, die sonst noch angeführt werden, sind pure Ausflucht.

Nun, mögen die guten Leute thun, was sie nicht lassen können; es wird trotzdem der Tag kommen, wo die sozialistische Hochfluth offen auch ohne daß und vor aller Welt sich über das Land ergießen wird das Sozialistengesetz erst vom Reichstag abgeschafft zu sein braucht.

3wei Anträge, welche demnächst in dem sächsischen Landtag zur Verhandlung gelangen, kennzeichnen in drastischer Weise den Sah unseres Programms von der ,, einen reaktionären Masse". Der Eine, gestellt von den Sozialdemokraten, zielt darauf ab, der sogen. Gesinde. ordnung, dieses mittelalterliche Pamphlet auf unser herrliches Zeit­alter der Gleichheit Aller vor dem Gesetz, aus der Welt zu schaffen, der Zweite, gestellt von Mitgliedern aller Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten, will den Steuerrück­ständigen den Besuch von Gasthöfen und Vergnügungslokalen unmöglich machen.

Der erste wird natürlich mit allen Stimmen gegen die der Sozialisten abgelehnt, der andere mit gleichem Stimmenverhältniß angenommen werden. Es handelt sich eben um die Klasseninteressen der Besitzenden gegen die Befitlosen, und da verschwinden regelmäßig alle Streitfragen, welche die verschiedenen Gruppen der ersteren sonst zu trennen, und die von gewissen Leuten, die nicht alle werden, tragisch genommen zu werden pflegen.

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Im preußischen Landtag hat es in der letzten Woche zur Abwechslung ein bissel gekulturkämpfelt. Die ultramontanen Kämpfer für Wahrheit, Freiheit und Recht" können mit der preußischen Regie­rung über den Preis nicht einig werden, um welchen sie Freiheit und Recht an dieselbe verkaufen sollen. In Punkto Wahrheit" verlangen sie für sich das Recht" und die Freiheit", sie nach Belieben mundtodt zu machen, ein Recht", welches der Staat aber für sich in Anspruch nimmt. Da die Herren sich nachgerade so weit blosgestellt haben, daß kein Mensch mehr an ihre politischen Freiheitsphrasen glaubt, so trug die Debatte ganz unverhüllt den Charakter des gemeinen Schachers zur Schau. Wann wird diese Komödie einmal ein Ende nehmen?

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Die Proletarier haben sich in den Kopf gesetzt, die Kapitalisten zu zehn Stunden Gruben- oder Fabrikarbeit anhalten zu wollen; das ist der große Fehler, die Ursache der sozialen Gegensäge und der Bürgerkriege. Nicht auferlegen, verbieten muß man die Arbeit. Den Rothschilds, den Krupps wird erlaubt werden, den Beweis zu liefern, daß sie ihr ganzes Leben lang Nichtsthuer gewesen sind; und wenn sie versprechen, trotz des allgemeinen Zuges zur Arbeit, als voll­kommene Nichtsthuer zu leben, so wird man sie unter Kontrole stellen und ihnen jeden Morgen ein 20- Markstück für ihre kleinen Vergnügungen auszahlen. Die gesellschaftliche Zwietracht verschwindet. Einmal über­zeugt, daß man ihnen durchaus nichts Uebles anthun, sondern sie nur von der Plage, Ueberkonsumenten und Verschleuderer sein zu müssen, befreien will, werden die Kapitalisten und Rentiers die ersten sein, die sich zur Partei des Volkes schlagen. Diejenigen Bourgeois, die unfähig sind, ihre Dualifikation als vollendete Nichtsnuze nachzuweisen, wird man ihren Instinkten nachgehen lassen: es existiren genügend Berufe, um sie unterzubringen.*) Buttkamer z. B. wird die öffentlichen Latrinen reinigen, die Mitglieder des Reichsgerichtes werden in den öffentlichen Schlachthäusern das Vieh anmerken, das zum Schlachten reif ist, die Mitglieder der verschiedenen ersten Kammern werden bei den Beerdigungs­anstalten als Todtengräber angestellt. Für Andere wird man Berufe finden, die ihrer Intelligenz entsprechen. Herr von Minnigerode und Herr von Kardorff z. B. würden zum Umfüllen und Verkorken von Branntwein angestellt werden, doch wird man ihnen einen Maulkorb vorbinden, damit sie sich nicht das Delirium tremens ansaufen.

Aber bittere Vergeltung wird man an den Moralisten nehmen, welche die menschliche Natur verdreht haben, an den Heuchlern und Schein­heiligen, die öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein trinken. An den großen Volksfesten der Kommunisten, wo die Becher kreisen und duftende Kuchen und Braten zum Genuß einladen, werden die Mit­glieder der Kultusbehörden, die in Frack und Talar einherwandelnden Pfaffen der ökonomischen, katholischen, protestantischen, jüdischen und freidenkerischen Kirche, die Propagandisten des Malthusianismus, der christlichen oder philosophischen Moral, in gelbem Kostüm, die Kerzen halten, bis sie sich die Finger verbrennen; bei brechenden Tafeln, die von übermüthigen Frauen bedient werden, werden sie hungern, bei gefüllten Fässern dürften. Viermal im Jahre, immer beim Wechsel der Jahreszeiten, wird man sie in Tretmühlen 10 Stunden lang Wind mahlen lassen. Die gleiche Strafe wird über die Advokaten und Rechts­gelehrten verhängt.

Um die Zeit todtzuschlagen, die uns Sekunde für Sekunde tödtet,

*) Hier, wie schon bei früheren Gelegenheiten und weiter unten, neh­men wir uns die Freiheit, auch die Personen, auf welche Lafargue an­spielt, in unser geliebtes Deutsch zu übertragen.

Nochmals Herr Gamp. Bismarck's neuester Hausknecht für Sozialreform hat in seinem 1880 erschienenen Buch:" Die wirthschaft lich- sozialen Aufgaben unserer Zeit", bekanntlich den Vorschlag gemacht, die Industrie auf das Land zu verlegen. In Ergänzung des früher von uns mitgetheilten können wir heute nachholen, daß der Gamp'sche Vorschlag darauf hinzielt, der Industrie sowohl als der Landwirthschaft billige Arbeitskraft dadurch zu sichern, daß die Arbeiter( welche nämlich sämmtlich auf dem Lande wohnen sollen) kleine Grundstücke zum ,, Eigenthum" bekommen, welche sie jedoch nicht nach Belieben verkaufen können und auf denen ,, Realla sten" ruhen sollen, d. h. die Verpflichtung, eine ge wisse Zahl von Tagen für den Grundherrn, zu dessen Machtgebiet dieses sonderbare ,, Eigenthum" gehört, zu arbeiten. Natürlich gegen Taglohn

der aber von dem Grundherrn festgesetzt wird. Auf diese Weise ist der Arbeiter durch sein Grundstück an die Scholle und an den Arbeit geber gefesselt, und in der vollsten Bedeutung des Wortes ein Leib­eigner!

Und dieser Herr Gamp ist der Mann nach dem Herzen Bismarc's! Das letzte Wort der Sozialreform, welche Herr Gamp plant und welche den Beifall des ,, arbeiterfreundlichen" Herrn Bismarck gefunden hat, heißt also Leibeigenschaft. Von dem preußischen Landjunker, der die großen Städte vernichten will, und die Buchdruckerkunst als Teufelswerk betrachtet, konnte freilich nur ein Narr Anderes und Besseres erwarteu.

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Tiefer hängen. Jn Berlin haben unsere Genossen kürz lich Herrn Stöcker, der ihnen wieder einmal mit ,, Bet' und arbeit'!" den Kopf verkleistern wollte, in einer Weise heimgeleuchtet, die dem Herrn zeigte, daß all' seine Süßholzrasplerei vor ihnen pro nihilo", d. h. umsonst war. Der wackere Hofprediger, der in Magdeburg als echter Heuchler unsere Genossen mit Brüder anbiedermeierte, läßt in seinem Moniteur, dem Christlich- sozialen Korrespondenzblatt" vom 16. Januar, seinen Abfall" mit folgenden Worten, welche sich unsere Genossen allerorts merken mögen, quittiren: , Wie aus diesem Bericht hervorgeht, haben die Herren Sozial demokraten wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt, wahrlich nicht uns, sondern nur sich selbst zum Schaden. Wie kann solchen wüsten Elementen gegenüber von einer Aufhebung des Sozialistengesetes die Rede sein? Nein, das hieße eine wilde Meute auf ruhige Bürger loslassen wollen! Wir fürchten diese Meute nicht, sondern haben aufrichtiges Mitleid mit ihr es geht aber nicht anders: mag sie angekoppelt so lange liegen bleiben, bis sie vernünftig geworden ist! Uebrigens liegt es uns fezne, die ganze Arbeiterpartei mit solchen Elementen zu identifiziren und sie für deren Tollheiten verantwort lich zu machen, obgleich ein anerkannter Führer der Arbeiterpartei, Herr Kreuz, mehrfach von seinen Gesinnungsgenossen" und von unseren Abgeordneten im Reichstag " sprach. Hat denn der Mann keine Ahnung. davon, daß er sich und seine Partei damit auf's schwerste kompromittirt? Nein, wir glauben es nicht, daß sich die Arbeiterpartei mit solchen Elementen identi fizirt, die keiner Partei zur Ehre oder auch nur zum Nutzen ge reichen können, sondern eine Schande und unter Umständen ein Unglück für die Menschheit sind. Um so ernster tritt an die Arbeiter­partei die Forderung heran, solche Elemente, die doch an ihren Rockschößen hängen, abzuschütteln, wenn sie selbst politisch möglich sein will. Wir unserseits erklären, daß wir wohl mit anständigen, wenn auch gegnerischen Arbeitern, aber nicht mit Strolchen politisch verhandeln, und wir werden in Erwägung ziehen, wie wir uns die letteren künftighin vom Leibe halten können."

Der Wuthausbruch kennzeichnet den christlich sozialen Wechselbalg in seiner ganzen Jämmerlichkeit. Niemand hat größere Angst vor der Aufhebung des Sozialistengesetzes als diese Sippschaft, die sich Nummer für Nummer selbst verherrlicht ob der grandiosen Heldenthaten, die sie bereits vollführt hat unter dem Schuße des Ausnahmegesetzes nämlich. Diese Heldenthaten vertragen nun aber das Tageslicht nicht, und deshalb: hilf, Ausnahmegesetz!

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Nun, der Wunsch wird ja in Erfüllung gehen, die ,, angefoppelt" bleiben, bis sie ihre Stricke selbst zerreißt. Dann aber mögen sich die Troßbuben in Acht nehmen!

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Sind niedrige Preise den Arbeitern von Vor theil? Diese Frage beantwortet ,, Justice" sehr treffend folgendermaßen: Mari­,, Die ,, Times", das gewissenloseste, aber längst nicht mehr das fähigste Stöck Kapitalistenorgan Englands, schreibt, ein Sinken der Preise müsse dem tru Arbeiter zu Gute kommen. Nach ihr verfertigt er nämlich nur einen oder Gegenstand, und wenn auch der Preis desselben und mit ihm sein Lohn ist di fallen sollte, so konsumirt er doch verschiedene Dinge, und wenn der Schw Preis dieser gleichfalls fällt, so gewinnt er offenbar mehr, als er verständl liert. Das hört sich sehr plausibel an, nicht wahr? Dieser Trugschluß bezich hat deshalb schon tausendmal herhalten müssen und wird zweifelsohne noch tausendmal den Lesern der Times" aufgetischt werden. Thatsäch statt lich aber weiß jeder bürgerliche Dekonom, daß niedrige Preise den Ar- nichts beitern als Klasse nichts helfen. Was?" wird irgend ein Arbeiter als ei vielleicht einwerfen, ist es nicht besser, wenn ich mein Brod für 3 Pence denkli anstatt für 6, mein Pfund Fleisch für 6 Pence statt für 10 erhalte?" schaft Zweifelsohne, wenn dein Lohn ein festgesetter Antheil vom Werthe und deines Arbeitsproduktes wäre. Das ist er aber nicht. Als Klaffe drücken Absche die Arbeiter in Zeiten wirthschaftlichen Nothstandes durch ihre Konkur als je renz einander den Lohn bis auf das niedrigste Niveau ihres Lebenshaltes ernter herab. Weit lieber, sagen sie, und zwar begreiflicherweise, auf die 3 rich 2

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wird man Schauspiele aller Art veranstalten gefundene Arbeit für und z unsere Herren Gesetzgeber. Man wird sie in Truppen organisiren, die die 2 auf die Dörfer und Flecken ziehen und Gesetzgebungsvorstellungen auf den führen. stürze

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Generäle in Reitstiefeln, die Brust mit Tressen verschnürt und mit Golde Drden aller möglichen Raubthiere bedeckt, werden durch die Straßen laufen und die lieben Leute zum Schauen einladen. Bismarck und Schm Stöcker werden vor der Bude ihre Späßchen aufführen. Bismarck wird, Fugen als. Eisenfresser kostümirt, die Augen rollen, den Schnurrbart drehen, brennendes Werg ausspeien und Jedermann mit Degen, Revolver, waltig Bierseidel u. s. w. bedrohen, aber, sobald man ihm das Bild des Herrn listisch von Münchhausen zeigt, sich in ein großes Loch stürzen. Stöcker wird als Apostel der Bruderliebe von Arbeiterwohl und Ausbeuterhaß, von christlicher Milde und christlichem Sozialismus, von deutscher Art und Sitte reden, dann aber wird er plötzlich den Talar fallen laffen und im schwarz- weißen Kostüm dastehen, in der einen Hand eine Knute, ihre S in der andern den Klingelbeutel; um seinen Hals wird ein Plakat hängen: ihrer Agent für Landbarone, Schlotjunker und Konsorten zu ve nicht In der Bude aber wird man zuerst die Wahl posse aufführen. auf E Vor Wählern mit Holzschädeln und Eselsohren werden Bourgeois mann kandidaten im Bajazzokostüm den politischen Freiheitstanz aufführen, die a indem sie sich Vorder- und Rückseite mit ihren Wahlprogrammen voller Versprechungen behängen, mit Thränen in den Augen von den Leiden Mora des Volks und mit erzener Stimme vom Ruhm des Vaterlandes reden lange Worauf die Köpfe der Wähler im Chor ein kräftiges 9- a!-a! brüllen.

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Dann beginnt das große Schauspiel: Der Diebstahl der einem Güter der Nation. Jahri

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Das tapitalistische Deutschland , ein ungeheuerliches Weib mit rauhem Gesicht und kahlem Schädel, fahler Haut und fettem, aufgedunsenem und Körper, liegt gähnend und mit glanzlosen Augen auf einem Sopha hin endlie gestreckt. Zu ihren Füßen verschlingt der industrielle Kapitalismus, ein Tuge Riesenorganismus von Eisen mit einer Affenmaske, mechanisch Männer Frauen und Kinder, deren herzzerreißende Klagerufe die Luft durch dringen. Die Bank, mit Marderschnauze, Hyänenkörper und Habicht krallen, stiehlt ihm ein Geldstück nach dem andern aus der Tasche. Ganz Armeen elender, abgemagerter und in Lumpen gehüllter Proletarier, von Num Gensdarmen mit blanker Klinge eskortirt, von Furien, welche sie mit der Hungerpeitsche geißeln, getrieben, bringen Haufen von Waaren aller Art, Fässer Wein und Bier und ganze Säcke voll Gold oder Korn, und legen sie dem kapitalistischen Deutschland zu Füßen. Herr Adolph Wagner , in der einen Hand die Schriften von Rodbertus , in der an die kaiserlich deren die Dankadresse der Antisemiten und im Munde Botschaft, stellt sich an die Spitze der Vertheidiger der Güter der Nation

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