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das deutsche Fürsten ihre Unterthanen zur Bekämpfung Amerikas , aus Hab­Ben fucht betriegt jetzt der Zäsar des neuen deutschen Reiches Amerika , um bas Elend des deutschen Volkes in Geld umzusehen: im vorigen Jahr­und hundert nannte man das die Scheußlichkeiten eines Systems, das zum der Galgen reif ist, heute nennt man es: Sozialreform.

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Das Zentrum und die Demokratie. Eine der bemer­lenswerthesten Erscheinungen der letzten Zeit ist das Hervortreten einer erbe katholisch demokratischen Opposition in den Kreisen der Zentrumswähler, wie dies u. A. die jüngst vom Dortmunder ultra­Dazu nem montanen Verein an das Zentrum gerichtete Mahnung, sich nicht mit den Konservativen einzulassen, bekundet hat. Darob arges Entsetzen in chen ber: konservativen Kreisen. Es ist ein wahres Vergnügen, zu lesen, wie z. B. tief ber konservative ,, Reichsbote" über diese ,, betrübende" Thatsache wimmert. bie ,, Daß das katholische Volk", schreibt er, je länger der Kulturkampf die währt, immer mehr demokratifirt wird, wie jest wieder gelegentlich der ann. Dortmunder Adresse an das Zentrum sich herausgestellt hat, unterliegt die keinem Zweifel. Das Zentrum hat seit Jahren große Noth, diese Ele­mente darniederzuhalten. Der Westphälische Merkur" schreibt, es herrsche in Rheinland- Westphalen eine politisch- raditale Unterströmung. Das Volk huldige im Allgemeinen schwerlich(?) politisch- radikalen Grundsägen aber von es sei erbittert über die firchenpolitischen Maßnahmen der Regierung." t 31 Die Heilung des freffenden Uebels sucht Bruder Stöder in der Her­jam ftellung des firchlichen Friedens. Der neue Luther " verlangt den Gang ihm nach Canossa! Uns ist es natürlich sehr gleichgiltig, was die katholischen über die ber und protestantischen Pfaffen untereinander ausmachen

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fur Folgen des kirchlichen Friedens" dürften sie sich jedoch einer Täu­aher schung hingeben. Die Anficht, daß Verhegungen einer Bevölkerung aten demokratische Gesinnungen einträufeln könnten, ist zwar eines Hegapostels rieg vollkommen würdig, sie ist jedoch ebensowenig originell als richtig. Der ver demokratische Zug in den katholischen Rheinlanden bestand schon vor dem Kulturkampf. Das Zentrum hat ihn nicht durch seine Dp= iefer position geschaffen, sondern es hat ihn vermöge seiner Oppo­Ford fition für sich ausgenugt. Die demokratischen Elemente der sind das größtentheils Arbeiter, also im Grunde demokratische im Elemente hören mit dem Augenblicke auf, dem Zentrum Heeresfolge bten zu leisten, als dieses aufhört, oppositionell zu sein. hkeit

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Die jetzige demokratische Opposition in den katholischen Kreisen ist nur irett eine Folge des Liebäugelns des Zentrums mit der preußischen Regierung, elben ist eine Folge der Vorbereitungen des" Friedens". Sie würde gan noch eine ganz andere Stärke erlangen, wenn dieser Frieden wirklich geschlossen würde.

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Mögen also nur Staat und Kirche Frieden machen, wir haben dabei nur zu gewinnen, wie es überhaupt historische Nothwendigkeit ist, daß jede Veränderung des Bestehenden in letzter Linie uns, 3 sich der revolutionären Partei, zu Gute kommen muß. Jede Wendung Bis­üste marc's, ob nach rechts oder nach links, agitirt für uns, und ebenso jede blos Wendung des Zentrums. Mögen also ihre diplomatischen" Verhand­da lungen ihren Fortgang nehmen.

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Die reaktionäre Masse. Jm sächsischen Landtage wurde am 11. und 12. ds. Mts. das neue Knappschaftskaffengesetz berathen, Breffe das nach dem ursprünglichen Regierungsentwurf den Bergarbeitern so t ihr ziemlich alle die spärlichen Rechte vorenthielt, welche das die Knapp= dem schaftstassen bekanntlich ausschließende Reichskrankenkassengesetz den gibt. übrigen Arbeitern gewährt. Unsere Genossen stellten sich im Interesse der Bergarbeiter von vorneherein auf den Standpunkt des Reichsgesetzes. Die Kommission brachte auch nach dieser Richtung hin verschiedene Ver­von befferungen an, blieb jedoch in vielen, zum Theil sehr wesentlichen eine Punkten hinter dem Reichskrankentassengesetz zurück. Bei der zweiten jebe Berathung des sächsischen Gesetzesentwurfs an den beiden genannten oben, Tagen stellten nun unsere Genossen im Landtag eine Reihe von Anträgen, ihm welche sämmtlich darauf hinausliefen, den Bergarbeitern solche Rechte und tichts Vortheile zu sichern, wie das Reichsgesetz sie den übrigen Arbeitern zu­bis erkennt.

daf Wohlan: nicht ein einziger dieser Anträge fand die Majorität, die nach meisten wurden entweder gar nicht unterstützt oder erhielten außer den Seiler sozialdemokratischen keine einzige Stimme. Für den Antrag auf wöchent­liche Lohnzahlung erhob sich sogar Niemand( außer den An­die tragstellern), so daß derselbe gar nicht zur Abstimmung kommen konnte. die Und dabei behauptet diese Sippe, wir erregten Hinzufriedenheit!

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Die sächsischen Kammerfortschrittler haben nun aus auch von ihrem Partei Oberpascha, Herrn Eugen Richter , einen frieg Fußtritt bekommen den Eselstritt kann man nicht sagen, da der Ka­ite daver nicht der eines Löwen en ist, sondern eines nur in puncto der caubt, Stimme ihm etwas ähnlichen Thieres. Herr Eugen hat in öffentlicher öglich Volksversammlung zu Plauen erklärt, außerhalb der

iſchen ichrittspartei ſei ein solches Monstrum, wie der Schred ſche Ambas

Antrag

tern in Sachen der Steuerrestanten, einfach unmöglich. Einen noch heftigeren und empfindlicheren Fußtritt haben die Herren aber in der det sächsischen Kammer selbst erhalten. Als nämlich am 12. ds. der Antrag tilien Schreck zur Berathung fam, erklärte der fonservative Referent uf( Müller Coldi y) die einschneidendsten Bestimmungen des Antrages ndert( der ein förmlicher Gesetzesvorschlag ist) für zu reaktionär! Das fehlte noch! Selbst den Konservativen zu reaktionär! Grausamer konnten diese Fortschrittler nicht gezüchtigt werden.

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Macht Bei Berathung des Etats des Innern im sächsischen Landtag kam auch die Affäre Schmidt vor. Der Regierung wurde meres nichts erspart; und es ging sehr stürmisch her. Herr v. Nostiz- Wallwit ingen war in argen Schwulitäten. Doch er war ja der Majorität sicher, und deffen da mochte die Moral" zum Teufel gehen!

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Wir berichten in nächster Nummer über die interessante Sigung, die Gauch sonst manches Bemerkenswerthe bot. chenetsispind

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Genosse Mag Regel ist nach zehntägiger Haft wieder ent­erzehn lassen worden, weil sich die gegen ihn erhobene Anklage als durchaus haltlos erwiesen hat. Dieselbe war so hienloser Art, daß dies jedem nur urate einigermaßen vernünftigen Menschen von vorneherein klar sein ihren mußte. War da ein Plakat( ein Viertelbogen groß) am Dresdener Rath­en de haus am hellen Mittag aufgeklebt worden, auf welchem eine tonfuſe Auf­

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forderung an die Parteigenossen" geschrieben war, die Steuern zu Lud verweigern, Unterzeichnet war es: Das geheime Erefutiv- und Ver­beschwörungs-(!) Komite." An demselben Tage waren in die Briefkästen hnt der Stadt Zettel geworfen worden mit der Aufschrift: Nur Blut kann noth unsere Rache fühnen. Das sozialistische Erekutiv- Romite. Dergleichen verder Unsinn fonnte nur von der Polizei ernst genommen werden. Sie ließ at eit die Handschrift des Plakats und der Bettel mit der Kegel's vergleichen wieso tam sie auf den? und der schwachverständige amtliche igs if Schriftenvergleicher that ihr den Gefallen und erklärte mit Gewißheit", daß Kegel der Verfasser der geheimnißvollen Schriftstücke sei. Daraufhin wurde dieser verhaftet und, wie erwähnt, zehn Tage lang in aft δα gehalten, obgleich er ein Alibi nachweisen konnte und die Hand­rze schriften nur von einem amtlichen Schriftenvergleicher, nicht aber von einem normalen Menschen für gleich betrachtet werden Det de tonnten ba

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07.01

Bo Die Sache würde, wenn Alles ehrlich zugegangen wäre, auf eine lallen Dummheit schließen lassen, wie wir sie selbst der fächsischen Polizei nicht zumuthen können. Herr, einen Schurken könnt Ihr mich schimpfen, r wir den Dummtopf verbitt ich mir!" sagt der Mohr im Fiesto". Den­Sau selben Gaunerstolz trauen wir auch der sächsischen Polizei zu, und sie Fleiſ wird es sicher für schmeichelhafter halten, wenn wir die Verhaftung enweis Reger's nicht ihrer Dummheit, sondern ihrer Niedertracht zu­ich an schreiben.

Diese Verhaftung ist unseres Erachtens ein gemeiner Racheatt, Gerab wie sie in Sachsen nichts Ungewöhnliches sind. Die Sozialdemokratie ist tfreud den Herren unangenehm geworden, sie hat sie wüthend gemacht, und da is ver sie nicht im Stande sind, ihr im offenen Geisteskampf die Stirne zu bieten, so greifen sie irgend einen Sozialdemokraten heraus, um an ihm t, a thr Müthchen zu fühlen. Die Verhaftung Kegel's ist eine Handlung ohn­mächtiger Wuth, nichts weiter.

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Die bairische Kammer hat die Anträge der Herren Keßler und Genoffen auf Beschränkung der Verehelichungsfrei heit angenommen, und zwar haben Klerikale und Libe rale in bunter Reihe einmüthig für dieselben gestimmt. Ein schamloseres Stück von Klaffengesetzgebung ist kaum denkbar. Der Pfaffe Malthus würde darüber erröthen, denn er sähe sich übertrumpft. Der Prole­

tarier wird dem Zuchthäusler gleichgestellt und für Beide das Menschen­recht schnurstracks hinwegdekretirt zum Schuße des Privat eigenthums! wie der Freiherr von Hafenbrädel fagte.

Also eine so scheußliche Einrichtung ist Euer Privateigenthum, daß es zu seiner Erhaltung der vollständigen Selbstentäußerung des Proletariers bedarf? Wahrlich, der Uebermuth des Pfaffen- und Junkerthums und die Erbärmlichkeit des Liberalismus ist eine hochgradige, daß ein der­artiges Gesetz zu Stande kommen konnte. Dasselbe gibt der Gemeinde das Recht des Einspruchs gegen die Verehelichung unter anderen Fällen auch:

Biff. 3: wenn der Mann oder die Braut zu einer Zuchthausstrafe oder wegen Verbrechens oder Vergehens gegen die Sittlichkeit oder wegen Diebstahls, Unterschlagung, Betrugs, Hehlerei, Fälschung, Gau felei oder innerhalb der unmittelbar vorhergehenden drei Jahre wegen Arbeitsscheue, Landstreicherei oder Bettels verurtheilt worden ist und seit Abbüßung oder Nachlaß der Strafe drei Jahre noch nicht ver­floffen sind."

Biff. 5: ,, wenn der Mann oder die Braut innerhalb der unmittelbar vorhergehenden drei Jahre öffentliche Armenunterstüßung beansprucht oder erhalten hat.

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Und so weiter. Ein reizendes Stück, Sozialreform". Nur auf eine Bestimmung haben die Herren Gesetzgeber vergessen: Wer Geldb hat, kann sich so viel Frauen halten, als er bezahlen kann." Doch nein, diese Bestimmung eigens zu erlassen, ist nicht nothwendig, sie hat bereits Gesetzeskraft erlangt als

Gewohnheitsrecht.

Daß zur Vertheidigung einer solchen Vorlage der haarsträubendste Blödsinn und die frasseste Unwissenheit aufmarschirten, ist selbstverständlich. Alles wurde jedoch überboten durch den Patrioten" Walter, der pathetisch ausrief:

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Wenn wir zugeben, daß die Menschen sich fort und fort vermehren, dann werden gewiß die Sozial­demokraten schließlich das Uebergewicht bekommen." Daß die Sozialdemokraten das Uebergewicht bekommen, wenn die Menschen sich vermehren, das glauben wir auch aber wir glauben faum, daß die Vermehrung der Menschheit von der Erlaubniß des Herrn ,, Volksvertreters" Walter abhängt. So wie die Sozialdemokraten ver mehren sich auch die Menschen im Allgemeinen, wenn's nicht auf gesetz lichem Wege geht, auf ungefeßlichem; um also der Vermehrung der Menschheit und der Sozialdemokratie Einhalt zu thun, bleibt für Herrn Walter nichts anderes übrig, als sämmtliche Proletarier kastriren zu lassen. Der Gedanke muß den bajuvarischen Patrioten um so sympa thischer sein, als sie von ihren großentheils landwirthschaftlichen Be schäftigungen her gewöhnt sind, auch ihre anderen Lastthiere kastriren zu lassen, damit sie nicht ungeberdig werden und ruhig ziehen. Also versucht es! Es ist das einzige Mittel, Euch der Sozialdemokratie zu erwehren.

Juristische Seiltänzerei unserem Genossen Frohme ist von der Kasseler Regierung im Jahre 1879 die Befugniß zur Ver­breitung von Druckschriften genommen worden. Jm verflossenen Jahre nun ließ er im Selbstverlage sein Buch über die Entwickelung der Eigenthumsverhältnisse" erscheinen, jedoch durch andere Personen ver­treiben; vorher hatte er bereits Subskriptionslisten versandt. Grund genug, um wegen Uebertretung des Verbots der Kasseler Regierung an­geflagt zu werden! Das Frankfurter Landgericht hat denn auch in der Verhandlung am 15. Februar entschieden, daß der Verlag einer Verbreitung des Buches gleichkomme; fernerhin, daß je de Ver breitung einer Druckschrift dem Angeftagten verboten sei, auch die von Subskriptionslisten oder Quittungsformularen!

Da ist es ihm sicher auch verboten, irgend Jemandem seine Visiten­zu überreichen. D weiser Daniel!

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in Hasid. hön zu bid the sid Polizeiweisheit. Die Polizeiverwaltung von Ragnit hat das fernere Erscheinen eines daselbst herausgegebenen, in lithauischer Sprache geschriebenen Blattes mit der Motivirung verboten: sie ver­stehe es nicht und könne es daher nicht zensuriren. Nun, wenn in Deutschland einmal alle Publikationen verboten werden sollen, welche die Polizei nicht versteht, dann wird unsere Nationalliteratur ziemlich dürftig ausfallen. dsnappini mondjiciul day a

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Desterreich. Die Grtreme berühren sich. In zwei sehr verschiedenen Gesellschaftsschichten grasstrt jetzt der moderne Aberglaube, der Spiritismus: unter den Arbeitern Nordböhmens und der hohen und höchsten Aristokratie und dem of in Wien . Die Arbeiter können zu ihrer Entschuldigung die Unbil­dung vorbringen, in der man sie aufwachsen ließ, sowie die entsetzliche Ueberarbeit, die, verbunden mit der mangelhaften Ernährung, das Ge­hirn blutarm macht, nervöse Zustände herbeiführt und Visionen und efstatische Erscheinungen begünstigt. Endlich den Umstand, daß die Ge­bildeten", nämlich die Fabrikanten es find, welche diese neue Heilslehre" bei ihnen eingebürgert haben.sid mdi mi od gorsjaid Ueberarbeit und mangelhafte Ernährung dürften jedoch an der Hof der Habsburger faum vorkommen. Wenn die höchsten Herrschaften trotzdem dem Unsinn huldigen, so kann man die Erklärung mur darin suchen, daß sie über gewöhnliche Menschen erhaben, also unmenschlich gescheidt sind und daher für vierdimensionale Geister ein Verständniß besitzen, welches uns ordinären" Menschen völlig abgeht.il siam dIn der That ist der österreichische Hof seit mehreren Jahren, nament­lich in Folge der Bemühungen des Baron von Hellenbach, das Stelldichein von schlauen Betrügern, Medien genannt, welches die diversen Majestäten, Erzherzöge, Fürsten 2c. weidlich zu schröpfen ver­stehen am Geldbeutel nämlich.

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Es gleicht dies Treiben ganz dem, welches im vorigen Jahrhundert ,, unmittelbar vor der französischen Revolution, in Frankreich herrschte wir erinnern an Eagliostro, der noch 1785, vier Jahre vor Aus­bruch der Revolution, am französischer Hofe vergöttert wurde. mad Nur von Zeit zu Zeit dringt über das finnlose Treiben der Be­herrscher Desterreichs eine Kunde in weitere Kreise: nämlich stets dann, wenn irgend ein Gaukler sein Taschenspielerstückchen nicht ganz geschickt gemacht hat und als Betrüger entlarot worden gewöhnlich, nachdem er die

hat, hochsten Herrschaften Jahre lang an der Raſe herumgeführt

Eine solche Entlarvung" ist auch fürzlich wieder vorgekommen, wie die Blätter voll Bewunderung für den Habsburger melden. Das Beste bei der ganzen Geschichte ist der Umstand, daß das entlarvte Medium" polizeilich ausgewiesen wurde: Herr Graf Taffe glaubt doch nicht, daß auch Attentate auf den gefunden Menschenver­stand unter das Ausnahmegesetz fallen? Da könnte es in den höchsten Regionen recht stille werden. uitos d bur sd, astit mi slisdr

Unser wackeres österreichisches Bruderorgan, der Brünner, Volks­freund" bringt an der Spize seiner neuesten Nummer folgende Erklä rung", die wir angesichts der Wichtigkeit der Vorkommnisse in Defter­reich vollinhaltlich bringen: stdo

idhin nizo

Die sozialdemokratische Arbeiterpartei Defterreichs, die sich im Oktober 1882 auf dem in Brünn abgehaltenen österreichischen Arbeitertage auf Grund des auf demselben angenommenen Programmes konstituirt hat, sieht sich in Anbetracht der in Wien sich mehrenden, von gewiffenlosen und wahnwißigen, im Solde der Reaktion stehenden Fanatikern laus­geführten anarchistischen Attentate veranlaßt, feierlichst dagegen zu protestiren, als hätte dieselbe auch nur das Geringste mit denselben gemein. stima

,, Die sozialdemokratische Arbeiterpartei hat seit allem Anfang die anarchistischen Fanatiker bekämpft, weil ihre Kampfesweise jedes fittliche und moralische Moment entbehrt; weil sie in demselben nichts weiter erblickte, als nur eine verbesserte Form des Jahrtausende währenden Kampfes, den die Verbrecherwelt aller Schattirungen gegen die Gesell­schaft führt und der auch, obwohl reich an persönlichen Siegen", bis heute die Gesellschaft nicht im Geringsten ökonomisch verändern konnte, und wodurch die Bestrebungen der ehrlichen Arbeiterschaft im großen Maße geschädigt werden, da durch das tolle Treiben der Anarchisten die Arbeiterschaft in den Augen der verschiedenen Gesellschaftsklassen als eine Räuberhorde erscheint.

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,, Der anarchistischen Tattit, die in Desterreich von einer gewissen Seite gebätschelt und groß gezogen wurde die diesbezüglichen Enthüllungen bleiben der nahen Zukunft vor­behalten ist es zu danken, daß wir heute bereits vor der Frage des Seins und Nichtseins der öffentlichen Propaganda für sozialistische Jdeen stehen.

gegen die Interessen des arbeitenden und nothleidenden Volkes handelten, steht über allen Zweifel erhaben, sowie auch, daß sie vorfäßlich zu Ausnahmsmaßregeln provozirten, um dadurch gegen die ehrliche Sozial­demokratie und die unter ihrer Fahne kämpfende Arbeiterschaft einen Vernichtungsschlag zu führen. Viele von jenen, die unter den gegen­wärtig bestehenden Ausnahmezuständen zu leiden haben, find als Opfer anarchistischer Verführung zu betrachten und es treffe die Urheber, die im vollen Bewußtsein ihrer Handlungen stets zu ,, Thaten" aufforderten, die Verachtung aller denkenden und ehrlichen Arbeiter."

Das ist eine entschiedene Stellungnahme, die unsere vollste Zustimmung findet.

Frankreich . Die allgemeine Aufmerksamkeit wird im jetzigen Augenblick von den Enthüllungen Clemenceau's in An­spruch genommen. Angesichts der Unverschämtheit, mit der die Oppor tunisten den Radikalen vorwerfen, sie gefährdeten die Republik , erklärt und beweist jetzt der Führer der äußersten Linken in seinem Blatte, der Justice", daß, als man im Mai 1873 vor der Verschwörung der Monarchisten gegen die Republik stand und zu befürchten war, Mac Mahon werde einen Staatsstreich inszeniren, die radikalen Elemente in ber Kammer wie im Volke es waren, deren entschlossene Haltung die monarchistischen Verschwörer erschreckte und von ihrem Vorhaben ab­ftehen ließ. bunda 29d

Was sich 1873 vorbereitete, es war dasselbe, was sich 1871 ab­ſpielte: ber bewaffnete Proteft der radikalen Repub­ likaner gegen die monarchische Verschwörung.

Und doch, wie verschieden das Urtheil über die beiden Proteste! Die­selben Politiker, welche nicht genug Worte des Abscheues gegen die Erhebung der Kommune finden können, ja, welche zum großen Theil möglichst dazu beigetragen haben, diese Erhebung niederzuwerfen, fie streiten sich jetzt um die Ehre, an der Vorbereitung der Erhebung theil­genommen zu haben, die Gambetta und Clemenceau 1873 im Schilde führten, und die, so wie die der Kommune, von Paris hätte ausgehen und so wie diese sich gegen den Versuch einer monarchischen Restauration hätte richten sollen!

Aber freilich, der Aufstand der Kommune von Paris im Jahre 1871 führte zu der Herrschaft des sozialistischen Proletariats und das ist ihr Verbrechen" in den Augen der erwähnten ,, republikanischen" Politiker. Aber, wäre es 1873 zu einer monarchischen Schilderhebung und, als deren Folge, zu einem gegen sie gerichteten Aufstand in Paris gekommen, wäre das Resultat ein anderes gewesen, wie 1871? hätten auch anfangs die Herren Gambetta und Clemencau die Fäden in der Hand gehabt, sie wären ihnen entglitten, und es wäre die Leitung der Dinge so wie 1871 in dem Maße von den bürgerlichen auf die prole= tarischen Elemente übergegangen, als die Lage eine ernstere wurde. Es gibt heute nur eine Klasse, die bereit ist, mit ihrem Herzblute die demokratische Republik zu vertheidigen; das ist das arbeitende Proletariat. Dieses Proletariat ist aber heute überall ein sozia= listisches wenn auch noch nicht überall bewußt. Nur das Prole­tariat hat heute den Willen und die Macht, die demokratische Republik, wo es gilt, zu vertheidigen oder zu erobern. ind

Nur als sozialistische Republiken können also die bestehenden Republiken sich erhalten, nur der Sieg des Proletariats wird den Monarchien den Garaus machen. Jede wirklich republikanische Be­wegung muß heute ebenso naturnothwendig zu einer proletarisch- sozias listischen werden, wie jede proletarische naturnothwendig eine republi­tanische ist. ochilg

d Der siebente französische Nationaltongreß wird zu Rou baig vom 29. März bis 7. April d. J. stattfinden. Die Tages­ordnung ist folgendermaßen festgestellt:

1. Soziale Statistik( 3ahl der Produktivkräfte, Stand der Industrie, Bahl der Unternehmungen und der Arbeiter, Höhe der Löhne Fabrik­ordmungen, Preise der Lebensmittel und Wohnungen 2c.). 12. Die politische Lage.

3. Die Veränderungen, die in der Organisation der Partei vorge nommen werden müssen, um sie wirksamer zu gestalten.

4. Die Entwicklung der Parteipresse und der anderen Agitations­mittel. 927909il 09

35. Die Arbeiterpartei vor, während und nach(?) der Revolution. 6. Die internationale Arbeitsgesetzgebung; die Länge des Arbeitstages; die Konkurrenz der auswärtigen Arbeiter; das Verbot der Nachtarbeit; der internationale Kongreß zur Behandlung dieser Fragen.

Die Fragen sind alle bedeutungsvoll und bedeutungsvoll ist auch die gegenwärtige Lage Frankreichs . Das arbeitende Proletariat scheint be­rufen, daselbst bald eine entscheidende Rolle zu spielen, denn die ökono­mische und politische Situation spißt sich immer mehr zu. Um so wich­tiger werden die Beschlüsse von Roubaix sein und um so wichtiger die Aufnahme, die sie bei den Maffen finden.

Möge es gelingen, einen Schritt weiter zu thun in der Organisir­ung einer Arbeiterpartei, die mit allen den kleinbürgerlichen Ueber­bleibseln gebrochen hat, welche vermöge der revolutionären Tradition in Frankreich noch so stark sind. Unsere französischen Brüder fönnen unserer wärmsten Sympathien sicher sein.

England. Herr Brad laugh, der gegenwärtig in einer Reihe von Vorlesungen den Sozialismus zu ,, vernichten" sucht, ist moralisch gezwungen worden, die Herausforderung mehrer unserer englischen Ge­noffen auf Veranstaltung einer öffentlichen Disputation über den Sozia­Jismus anzunehmen. Diese Diskussion wird jedenfalls ebensosehr für unsere deen Propaganda machen, als den bereits im Schwinden begriffe­men revolutionären Nimbus des großen Atheisten" vollends vernichten. sds? Ein Glaubensbekenntniß. Wir finden in der Ar= beiterstimme" folgendes kurze und kernige Sprüchlein, das hiermit auch unseren Lesern mitgetheilt ſei:

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Mein Glaubensbekenntniß. 1) Ich glaube an den Sozialismus oder a die Erlösung der Menschheit aus den Fesseln des Kapitals. 2) Ich glaube an das Aufhören der modernen Ausbeutung des Men­schen durch den Menschen und an die Gemeinsamkeit aller Interessen des gesellschaftlichen Lebens.

3) Ich glaube auch an die Beseitigung der Militär- und Klassenherr­schaft als Tyrannen des Lebens, denn was einen Anfang hat, muß auch G. F." ein Ende haben! Amen. did pidish

Die jüngste Eigenthumsbestie. Wir lesen da in einem Blättchen einen Angriff auf den Kommunismus, der sehr ergöglich wirkt. Unter Anderem wird diesem vorgeworfen, daß er den Fortschritt un­möglich mache, da die Mehrheit des Volkes aus Kaffern" bestehe, die in einer sozialdemokratischen Gesellschaft keine Gelder(!) für neue Ent­deckungen und Erfindungen bewilligen würden.

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Als Columbus mit seinem Amerika - Projekt auftrat", heißt es da, ,, lachte ihn nicht blos die Mehrheit", sondern das ganze Volk aus. Glücklicherweise fand er wenigstens einen Menschen, der ein nicht gar so dickes Brett vor dem Hirn siten hatte, und dessen Privat­miftet es ihm gestatteten, dem fühnen Entdecker wenigstens drei elende Schiffe zur Verfügung zu stellen. Hätte Kolumbus in einer sozialdemokratischen Geſellſchaft geleßt, so wäre ſein Pro­jekt durch Volksbeschluß" freilich begraben worden, Privat hilfe nicht möglich gewesen und Amerika wäre vielleicht noch auf Jahr­hunderte hinaus unentdeckt geblieben! Profit Mahlzeit, Ihr Herren Sozialdemokraten"!"

So der geistreiche Artikelschreiber. Wer ist nun dieser Eigenthums­fanatiker, ber für das Privatkapital so schwärmt, daß er sich nicht scheut, uralten und längst widerlegten oder vielmehr nie ernsthaft ge­nommenen Kohl aufzuwärmen, nur um dem Kommunismus einen Hieb zu versehen? Ist es ein Schüler von Roscher oder Schulze- Delitzsch oder Bastiat? Ist es ein Bourgeoisblatt, welches diesen Unsinn schreibt? Nein, es ist die anarchistische Freiheit" des Herrn Most in ihrer Nummer vom 26. Januar d. J. Herr Most ist, um einen seiner eigenen so geschmackvollen Ausdrücke zu gebrauchen, die jüngste Eigenthumsbest i e". Das ist übrigens nur konse quent von ihm. Der Anarchismus, dieses Geistesprodukt unzufriedener und wild gewordener Kleinbürger, ist nur eine auf die Spike getriebene Idealisirung der modernen Gesellschaft, und der Kommunismus" der Anarchisten besteht blos in der Freiheit" der Geldfabrikation für Jedermann.

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,, Daß die" Führer" der Anarchisten durch ihre Thaten bewußting, od tem bond his sisi(*

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