Korrespondenzen. Glaucha«, 12. Februar. Wir gemiithlichen Glauchauer halten uns für verpflichtet, infolge der Landtagsrede, welche der Landtags- abgeordnete G« l b k- aus Jesau bei Glauchau in der zweiten sächsischen Kammer am N. Januar d. I. gehalten hat. eine Berichtigung zu bringen. Wir lassen zunächst diegeistreiche" Rede des Abgeordneten nach dem stenographischen Bericht hier folgen.*) Aber, lieber Leser, zuvörderst müssen wir noch bemerken, daß dieser Gelbke Großgrundbesitzer und Landwehroffizier der reitenden Kavallerie ist. sonst könntest Du glauben, dieser Gelbke wäre seiner Rede nach ein Jesauer ungebildeter Ochsenjunge. Wg. Gelbke: Meine Herren! Ich habe um das Wort gebeten, lediglich um auf«ine Aeußerung des Herrn Abg. Liebknecht zurück,»- kommen. Ich werde mich auch gegen den Herrn Vertreter der Sozial- demokratie von parlamentarischen Flegeleien') fern halten. (Lebhafter Widerspruch auf Seiten der Sozialdemokraten.) Der Herr Liebknecht sagt: Alle Arbeiter, insoweit st- denken können. sind Sozialdemokraten-- Präsident: Ich habe anzunehmen, daß der AusdruckFlegelei" keiner Person dieser Kammer galt. (Abg. Bebel: Ist aber eine solch«!) Abg. Gelbke: Also alle Arbeiter, soweit sie denken könnten, find Sozialdemokraten. Gegen eine derartige infame-- (Stuf Seiten der Sozialdemokraten: Infam! Infam!) Unterstellung muß ich zunächst meine Arbeiter in Schutz nehmen, ei sind keine Revolutionäre, meine speziell nicht(ach du allmächtiger Strohsack!) und gewiß die vieler Arbeitgeber hier in der Kammer eben- falls nicht.(, Ueberhaupt konstatire ich, daß jeder ehrliche Arbeiter in einer Viertelstunde mehr für die deutsche Bolkswirthschaft und die deutsche Votkswohlfahrt thut, als sämmtliche Sozialdemokratenführer in ihrem ganzen Leben durch alle ihre Tiraden gethan haben.') Was haben sie geschaffen? Unzufriedene Menschen'), weiter nichts-- (Abg. Bebel: Da« ist auch Etwas!) Was haben sie durchgesetzt? Ein einziges Gesetz, das Sozialistengesetz! Weiter nichts! Ich wiederhole und betone dies noch einmal, meine Arbeiter(Herr Gelbke, du meenst gewiß deine Kühe!) nehme ich gegen derartige Unterstellungen in Schutz. Ich leide keinen Revolution� bei mir, denn ich habe über Revolutionäre meine ganz speziellen Ansichten! (Abg. Bebel: Sie dulden also keine?) Sorgen Sie, daß nicht durch eine ausgedehnte Redefreiheit, die in Redefrechheit ausartet, Ihnen sammt Ihren absurden und unlauteren Zielen plötzlich der Boden unter den Füßen schwinde. (Abg. Liebknecht: Möge es krachen!') Präsident Dr. Haberkorn: Ich mißbillige den Ausdruck Redefrechheit". Wenn solche vorkommt, werde ich da sein und mir sie nicht gefallen lassen. Abg. Gelbke: Ich habe das insofern gemeint, meine Herren: wenn wir hier fitzen, um die Geschäft« des Landes zu führen, und der Herr Abg. Bebel nimmt sich heraus, ein verbotenes, von ihm edirte« Buch Sier öffentlich zu empfehlen und einen billigeren Preis für dasselbe in lussicht zu stellen, daß das allerdings an den Ausdruck streift, den ich mir gestattete, zu gebrauchen. (Abg. Bebel bittet umS Wort zu einer persönlichen Bemerkung.) Abg. Bebel: Meine Herren! Der Abg. Gelbke hat in seiner ungefähr fünf') Minuten lang andauernden Rede drei stark beleidigende Ausdrücke gegen unS gebraucht. Er hat vonFlegeleien", vonin- famer Unterstellung" und vonRedefrechheit" gesprochen, und dabei hat er sich gleichzeitig als Anftandsapostel aufgespielt. Ich glaube, ich würde mir und meinen Parteigenossen Etwas v«rgeben, wenn ich hier weiter ein Wort gegen einen Mann sprechen wollt«, der allen ge- sellschaftlichen Anstandsgefühles bar') ist, wie er durch diese Wort« ge- zeigt hat. So lieber Leser, jetzt weißt Du, wer und was Gelbke ist. Das An- der« denke selbst. Uebrigens, ein jeder Glauchauer Schuljunge hätte eine anständigere Rede gehalten als dieser Flegel. dl. G. Anmerkungen. ') Wir haben die Ehre, diesen Gelbke fast tagtäglich entweder reiten oder fahren zu sehen, und es ist oft gesehen worden, daß er kraft seiner Flegelei über junge Kornfelder geritten ist. Also wer ist ein Flegel? (Gelbke ist ein großer Flegel.) ') Gelbke's Arbeiterpersonal, womit er so wichtig thut, möge hier in langer, langer Reihe folgen. Harr« aus, lieber Leser: S Ziegelstreicher, 1 Kutscher und nun und eine alte Frau zum Reinigen, und wer weiß, ob da nicht noch fünf und ein halber echte Revolutionäre sind? ') Aber, Herr Gelbke, das hättest Du unter neun Tagen nicht aus- reden sollen; die große Hälfte der Jesauer Bauern haben es oftmals öffentlich ausgeplaudert, daß Gelbke von der Oekonomie gar nichts ver- steht und auch jetzt in seinem ganzen Leben der Oekonomie noch nicht einmal so viel genützt hat, als ein ganz gewöhnlicher revolutionärer Ackersmann in 7'/, Minuten zu thun pflegt. Wie eS mit seiner Oeko- nomie steht, zeigt auch deutlich fein Viehbestand, da in Folge seiner Dummheit seine Kühe stets zeitig mit dem Tode abrücken muffen. ') Der Arbeiter Schmutzler, welcher bei Gelbke alt und gleichzeitig Krüppel geworden ist und dann auf's Pflaster geworfen wurde; wie steht eS da mit der Zufriedenheit? Und mit Deinen Ziegelstreichern werden wir auch noch zu sprechen kommen, und werden sehen, wie es bei diesen mit den zuftiedenen Löhnen steht.(Darüber ein an- dermal.) ') Auch wir sagen, möge es krachen, aber recht bald. ') Uns will es gar nicht in den Kopf, daß die Rede fünf Minuten gedauert haben soll, der Schrift angemessen höchsten« zwei Minuten. Es sei denn, er Hab« vor lauter revolutionärer Angst gestottert. ') Bravo ! Pößneck . Um die Mittel ihre Zwecke zu erreichen, ist bekanntlich die Klerisei niemals in Verlegenheit gewesen. Auch der hiesige Ober- pfarrer ist fleißig bemüht, stets neue Beweise für die Richtigkeit dieses SatzeS zu liefern. Mit Argusaugen überwacht er seine Heerde und sobald«in Schäfchen Gefahr läuft, sich zuverirren", ist er sofort mit seinem Troß, in Form von Kirchendienern, Hebammen und dergleichen, auf dem Posten, um unter Anwendung jeglicher Mittel denVerirrten" wieder auf den rechten Weg" zu bringen. So hat dieser echte Seelenhirte einem hiesigen Arbeiter, welcher mehrere feiner Kinder nicht hatte taufen lassen, mit seinem Troß so lange zu- gesetzt, bis Letzterer, um nur Ruhe im Hause zu haben, drei seiner Kinder, wovon zwei schon«in saar Jahre all, zugleich in die Kirch« führen und taufen ließ. Für diese Komödie wurde dem Diakonus von höchster Stelle der Titel Superintendent verliehen. Am letzten Neujahrstag hielt ein hiesiger Genosse Hochzett, und da er kein Verlangen nach der Kirche und ihremSegen" verspürt«, so glaubte er, nachdem er dem Gesetz Genüge geleistet, auf dieselbe»er- zichten zu können. Hierin sollte er sich jedoch verrechnet haben. Andern Tag« schickte der erwähnte ZionSwächter sofort einen Troßknecht mit der nöthigen Weisung zu dem Arbeitgeber, bei welchem der betr. Genosse seit drei Wochen in Arbeit steht, und dieser, ein beschränkter Mensch, welcher deshalb in diesem Falle auch keine weiter« Beachtung verdient, wußte nicht« anderes zu thun, als den Arbeiter rufen zu lassen und ihm zu erklären, daß, falls er sich nicht auch in der Kirche trauen lasse, er enttaffen sei. Um nun jetzt hier in der schlechtesten GeschäftSperiode nicht sofort wieder arbeitslos zu werden, hat sich denn auch der Gemäß- regelte noch einmal in der Kirche trauen lassen und der Pfaffe hatte seinen Zweck erreicht. Keineswegs dürste jedoch diese Unverschämtheit dazu beigetragen haben, den Betreffenden in seinem Glauben an die Kirche und ihr Dogma zu stärken, da derselbe jetzt in Kürze nun auch noch in aller Form au« der Landeskirche ausscheiden wird. Für jenen sauberen Schwarzkittel, welcher seines behäbigen Bäuchlein« und seines ziemlich großen Magens wegen hier allgemein nur mit dem *) Dieser Bericht, der noch mehr de« Interessanten enthält, ist bei Dietz in Stuttgart in Separatausgabe erschienen. hübschen Beinamyrder Freßhacksch" bezeichnet wird, würde eS jedoch sehr dienlich sein, wenn ihm einmal das Zivilehegesetz und Staatsbürger- recht mithandgreiflichen" Lettern recht deutlich auf den Rücken ge- schrieben würden, wobei ja auch der fette Korpus mit einigen Aus- rufungszeichen und Gedankenstrichen bedacht werden könnte. Mainz , Ende Januar.(Situationsbericht.) Seit unserem letzten Berichte haben hier viele Versammlungen stattgefunden; ebenso hat sich die Partei bei der am 24. November stattgefundenen Wahl be- theiligt und scheint es daher angezeigt, auch wieder einmal imSozial- demokrat" darüber zu berichten. Im Laufe des Sommers sprachen die Genossen Vollmar und Grillenberger in sehr zahlreich besuchten Versammlungen, ersterer über die Thättgkett des Reichstages in Bezug auf die Arbeitergesetzgebung und letzterer über das neue Krankenkassengesetz. Die mit vielem Beifall aufgenommenen Referate haben ihre Wirkung bei den Arbeitern und Kleinbürgern nicht verfehlt und macht die Sozialdemokratie in allen Kreisen der Bevölkerung wesentliche Fortschritte. Zahlreiche Versammlungen auf dem Lande haben zur Gründung vieler Filialen der freien HilfSkassen geführt und viele Arbeiter über die Ge- setzesmacherei der herrschenden Klassen aufgeklärt. Am 7. November sprach Liebknecht in einer sehr großen Versamm- lung über Luther unid seine Zeit. Der mit vielem Beifall auf- genommene Vortrag stellte den Lutherschwindel in's rechte Licht und be» faßte sich eingehend mit der deutschen Bauernbewegung und Luther's Stellung zu derselben. Der reaktionäre Charakter des vielgepriesenen Mannes wurde scharf beleuchtet und dargethan, daß«r eher Schlimmes als Gutes über das deutsche Volk gebrach: habe. Die hiesige Presse schwieg den Vortrag todt, wahrscheinlich um das damals noch nagelneue Bündniß der Ultramontanen mit denDemo- kraten" und Rattonalliberalen durch keinen Mißton zu trüben. Di« Sozialdemokratte hat sich nämlich in Mainz eine solch' achtunggebietende Stellung errungen und den Gegnern, vom Sonnemännlichen Demokraten bis zum schwärzesten Ultramontanen oder verbissensten nationalliberalen Kulturkämpser, solche Angst eingejagt, daß sich diese ganze reakttonäre Maffe jetzt offiziell gegen uns vereinigt hat, trotzdem die Herren sich bei der letzten Reichstagswahl in der erbittertsten und schmutzigsten Weise bekämpften. Es ist ihnen dadurch für diesmal noch gelungen, ihre Sitze im Stadtverordnetenkollegium zu behalten, jedoch behauptete sich die Sozialdemokratte als die relattv stärkste Partei, trotz der Allianz aller Parteien gegen uns, und trotzdem daß infolge der reaktionären Bestimmungen des Wahlgesetzes der größere Theil der Arbeiter sich an der Wahl nicht betheiligen konnte. Die Sozialdemokratie kann mit dem Resultate sehr zufrieden sein. Doch des Lebens ungemischte Freude Ward keinem Irdischen zu Theil!" Und so kam es auch hier. Ein sogenannter Achtundvierziger, der sich dann und wann in der Partei herumtreibt und auch mit einzelnen Ge- nossen auf sehr vertrautem Fuße steht, hat in Gestalt einesOffenen Briefes "«ine Schmähschrift gemeinster Art gegen verschiedene an der Agitatton betheiligte Personen gerichtet. Diese Schmähschrift fand aller- dings bei Freund und Feind die gebührend« Würdigung und wurde so- fort von Jedermann als ein gemeiner Racheakt bezeichnet. Herr Reichel, so nennt sich der Verfasser derselben, ist ein Jndividuust, das heute mit den Sozialdemokraten liebäugelt, morgen mit den Stöcker'schen Juden- Hetzern, dann bei den nationalliberalen Bismarckanbetern des Mainzer Turnvereins sich einnistet, kurz in allen Farben schillert, ohne Charakter, ohne Prinzip, ein Jntriguant, vor dem ich alle Genossen warne. Zum Schluß will ich noch erwähnen, daß in fast allen Orten des Wahlkreises Mainz -Oppenheim gute Verbindungen bestehen und die Zeit bis zur nächsten Wahl noch fleißig benutzt werden wird, um Mainz -Oppenheim der Sozialdemokratte wieder zurückzuerobern. Mit sozialdemokratischem Gruß und Handschlag! Der Rothe. Gießen, im Februar. Nachruf. Am 28. Dezember 1883 starb hier unser Genosse Schriftsetzer Franz Gottschaldt aus Gera nach fünf vierteljährigem Krankenlager an Kehlkopfleiden. Zirka 300 Parteigenossen folgten seinem Sarge. London , im Februar, iöie Londoner Genoffen haben beschloffen, in diesem Jahre eine allgemeine März feier am Grabe unseres dahingeschiedenen Lehrers Karl Marx zu veranstalten; und folgenden Aufruf in englischer Sprache verfaßt, an sämmtliche Verein« resp. KlubS versandt: An die Arbeiter aller Nationalitäten Londons ! Bürger! Der 18. März, der Jahrestag der Revolutton, rückt heran, jener Tag, bei dessen Nennung die Brust des Arbeiters sich höher hebt! Ruft dieser Tag doch in ihm die Erinnerung«ach an die Brüder, die ge- kämpft, gelitten, und geduldet haben, die ihr Herzblut hingegeben, um die Befreiung des Proletariats von Despotte und Kapitalherrschast zu erzwingen. Bisher vergeblich! Während eine feil« Söldnerschaar die Revolution im Blut« erstickte, und Tausende und Abertausende in den Kerkern ver- schmachten ließ, sah die leider noch indifferente große Maffe schweigend zu, wie ihre Brüder hingemordet wurden, durch Verrath, Meineid und Wortbruch besiegt. An uns liegt es nun, daß wir uns die Frag« vor- legen: Hat die Reaktion ihr Ziel erreicht? Wir sagen nein! Denn den besten Beweis dafür legt ab die heilige Allianz der Fürsten , die gemeinschaftlich die Verfolgung aller edel- denkenden Menschen betreibt und vor keinem Mittel zurückschreckt, welches ihren Zwecken dienlich ist. Und angesichts dieser Thatsachen sollten die Arbeiter die Hände in den Schooß legen? Mit Nichten! So weit die heutig« Zivilisatton reicht, sehen wir organisirte Arbeiter sich regen, mit dem ausgesprochenen Willen, das Joch»u zerbrechen, welches seit Jahrtausenden auf ihnen lastet. Wir sehen sie mit Begeisterung der Tage gedenken, an welchen ihre Väter, ihre Brüder den Kämpf wagten für ihre Rechte. So hat denn auch der unterzeichnet« Verein fem Komite beauftragt, Schritte einzuleiten, um auch dieses Jahr der Erinnerung der Märztage die Feier zu geben, welche ihr gebührt. Wir wollen an diesem Tage der Kämpf« gedenken, die unsere Väter, unsere Brüder durchgemacht. Wir wollen aber auch an diesem Tag« unserer Kämpfer gedenken, die vor und nach den Kämpfen der Revolutton auf den Schlachtfeldern der Organisation und Agitatton und unter dem Druck der Despotie zu Tode gehetzt und verfolgt, theils im Exil, theilS im Vaterlande zu Grund« gerichtet worden sind. Wir glauben daher, daß wir die Feier am Besten dadurch begehen, wenn wir am Sonntag den 18. März durch eine Demonstratton am Grab« unseres großen Denkers Karl Marx der Welt zeigen, daß das Prole- tariat nicht nur versteht, seine Todten zu ehren, sondern gewillt ist, ihrem Vorbilde zu folgen. Wir ersuchen daher alle gleichgefinnten Vereine und Gruppen Londons , sich an dieser Demonsttation in Masse zu betheiligen und daS unter­zeichnete Komite zu benachrichtigen, ob und inwieweit sie sich zu be- theiligen gedenken. Sollte es wünschenswerth erscheinen, mit uns besonder« Rücksprach« über die betteffend« Feier zu nehmen, so ersuchen wir, sich an da« unterzeichnete Komite zu wenden. Mit sozialdemokrattschem Gruß und Handschlag! London , im Februar 1884. Der Kommunistisch« Arbeiterbildungsverein 43 Tottenham Street, Tottenham Court Road: Das Komite: H. Dröge. A. Hochheim. G. Lemke. H. Wilds ield.». Blum. Die neue Wacht am Rhein. Schlechte Verse eines jungen Zukunftsdichter i. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall, Er braust durch eine deutsche Stadt, Drin Einer Wurst gestohlen hat. Ein Bäcker war's, der sich zum Brod Mal wünschte eine Blutwurst roth, Mal wünschte«ine fette Blutwurst roth. Doch hat er leider wenig Geld. Da ging er denn, der edle Held, Zu einem Fleischer in das Haus Und mauste eine Wurst sich'raus. Doch ach das Unglück nochte bald, Es nahte in der Magd Gestall, Es nahte in der dicken Magd Gestalt. Sie kam daher von ungefähr Und sah die Blutwurst fett und schwer In unsres edlen Bäckers Hand, Der noch damit im Hausflur stand. Sie stürzt auf ihn, er wurde bleich, Sie faßte Wurst und Bäcker gleich. Sie faßt' die Wurst mttsammt dem Bäcker gleich. Man rief herbei die Polizei; Doch unser Bäcker kühn und frei Schwur bei sich, seiner selbst bewußt: Die Wurscht ist rein wie meine Brust! Ich Hab sie im Vorübergehn Rur wollen'mal bei Licht beseh'n, Rur wollen'mal bei Tageslicht beseh'n." Es stand der Bäcker vor Gericht. Da stand er fest und wankte nicht. Er blieb bei semer Rede stehn: Er Hab' die Wurst nur angeseh'n. Der Staatsanwalt rief endlich laut: Ich hab'S mit meinem Geist durchschaut, Ich Hab'S mit meinem scharfen Geist durchschaut. Der Bäcker ist eine Ehrenmann, Der keine Wurst nicht mausen kann. Er stillt mit Bier den deutschen Durst, Liebt Sauerkraut mit deutscher Wurst. Alldeutschland blank und in Zivil, Es wünscht sich solcher Söhne viel, Es wünscht sich solcher würd'gen Söhne viel!"" Des Fleischers Klage wies man ab, Weil's nicht genug Beweise gab!" Doch den geprüften Ehrenmann, Den armen Bäcker, nahm man dann Sofort in Dienst beim hohen Staat; Da ist er thätig früh und spat, Da ist er thätig früh und Abends spat. Er ward seitdem und ist noch heut Der biedern Bürger Stolz und Freud', Er steht in Huld bei hohen Herr'n, Es hat ihn der Gerichtsrath gern, Doch jeder Wühler zittert bang Und bebt(!) bei seines Namens Klang, Und bebt bei seines bloßen Namens Klang. Solang ein Tropfen Blut noch glüht, Noch Kikelhayn den Degen zieht. Und dieses Ritters Namen klingt, Solang man auch im Städtchen singt: Es leb' der Bäcker brav und rein, Lieb Vaterland magst ruhig sein, Solang noch solche wack're Männer dein! Au unsere Genossen in der Schweiz . Wir ersuchen die Vertranensmänner allerwärts, sofort an die Expe' dition derArbeiterstimme" zu berichten, wann und»< Versammlungen stattfinden, in denen P e u k e r t als Referent auftrit oder von denen, wie in Bern , dies zu vermuthen steht. Gegenüber de> systematischen Berläumdungen dieses Herrn und semer anarchistisches Gesellschaft ist die bloße Berichtigung in unserer Presse ungenügend. In«opetthagen ist ein Weberstreik ausgebrochen. Zu zu! fernzuhalten. --- Brieffasten der Redaktion: G. F. Zürich : Sie machen uns auf eine« Arttkel imMenschenthum" aufmerksam, in welchem dieHerren Sozi» listen pur excellence" angegriffen werden und behauptet wird, eif Revolution würde blos einen Wechsel in den Personen der AusbeutS und Ausgebeuteten zur Folge haben. Auf solchen Quark uns einzulassen wäre, namentlich angesichts de« beschräntten Raumes unsere« Blattes höchst überflüssig. Nicht überflüssig aber erscheint es uns, darauf Hinz« weisen, daß das Blatt, in welchem dieser Blödsinn steht, das O r g a> desDeutschen Freidenkerbundes" ist und von Herr« Dr. Specht redigirt wird. Wir Sozialisten haben kaum Ursache, um für ein derartige«freies Denken" in der Wesse zu begeistern, wie diel noch manchenorts geschieht. der Expedition: Ruprecht: Mk. 60, ä Cto. Ab. u. Schst gutgebr., frühere Quttg. im Satz verstümmelt. Rother Maulwurf Mk. 13, Ab. 1. Qu. u. ä Cto. erh. Adr. zu 7 beigelegt. Roland Mk. 2, Ab. 2. Qu. für I. K.«rh. Alles fort. Ein Rother Ghsn. Mk. S,10 Ab. 1. Qu. u. Schst. erh. Rother Schwarzer: Mk. 4,� Ab. bis Ende April erh. Ihr Vorschlag ist unpraktisch, da weniger sicher Schneller geht's nicht.- W. H.«gr.: Fr. 1.30 Ab.-Rest 4. Qu. erh Schwab Heiland: Mk. 8,10 Ab, 4. Qu. Porto u. Gegenrchng. gutgebr Sonstiges wird besorgt. Adr. 4 am 14/2. gelöscht. Roland Mk. 40. u. S0, ä Cto. Ab. ic. gutgebr. P. K. u. Bfe hier. Mehrbestllg. t( folgt. Adr. notirt. Hansen: Mk.«, Ab. 1. Qu. pr. Gzrchng. Rr.> gutgebr. Johannes L.: Mk. 3, Ab. 1. Qu. erh. Fehlendes folg» Weiteres pr. Red. Rew-Haven: Fr. 60,85(Doll. 10,) von mehrere» Zigarrenarbettern von Osterweis Shop pr. 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Gegenrchng. gutgebr. vbdf. Fr. 2, Ab. 1. Qu. erh. A H. New-Pork: Mehrbestllg.«. Schft folgen. Avisirte« erwart. Weiteres fort. Di« gemüchlichen Piels thater: Mk. 1,50 dkd.«rh. Georg: Mk. 330. ä Cto. Ab. ,c. gutgebr Mk. 1,50 gehen davon ab für d. g. P. Der Bekannte: Aber M. ha» hat doch den Ersatz erh.? Sendungen nun laufend an neueste Adr. Sindbad d. Seefahrer: Wird besorgt, vezügl.Erklärung" würde ver- wirrend wirken. Derarttgei ist in der That in unseren Reihennoch nie dagewesen". Aug. Heim« Palmyra: Senden für Fr. 8,- P.-Mk. u. quittiren dkd. Fr. 5,10 p». Ufd«.«. ä Cto. Fr. 7.20.(Sa 3 Dll. Fr. 15,30)._______- Sozialtstische ArSeiterpartei Amerika. Gektto« Rew-Pork. Sitzung de« Zentralkomites jeden Dienstag Abends« Ah« in Lincoln Hall, Eck« Allen und Houston Street. Jeden Samstag finden Versammlungen statt. Näheres steh» Rew-Dorker Bolkszeitung". ««wei,ertl»,»n>»ffnilch»iw»»»»n>4erei